Zum Inhalt der Seite

Chasing Demons

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo zusammen,

ich wünsche euch einen wunderschönen Samstag :) Gestern habe ich die 20.000-Marke auf Fanfiktion bei den Gesamtzugriffen geknackt *Konfetti werf*
Natürlich gibt es dafür dann auch ein Bonuskapitel. Das wird entweder morgen oder Montag den weg hierhin finden :3

Viel Spaß beim Lesen :3

LG
yezz Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

A Hard No

Byakuya kam aus dem Vortrag heraus und sah… Renji war sich nicht sicher. Überwältigt aus, vielleicht? Renji setzte sein Curry-Getränk ab, an dem er noch genippt hatte und ging hinüber. „Bist du ok?“
 

Byakuya hatte nicht die Zeit, mit mehr als nur einem Nicken zu antworten, bevor die Leiterin die Teilnehmer dazu aufrief, sich in Pärchen zusammenzufinden. Ihnen wurde gesagt, dass es egal war, wen sie dabei wählten. Sie sollten die Gesprächsführung üben, auch wenn es dabei Ideal wäre, immer einen Dom und einen Sub zu haben, war es nicht unbedingt notwendig. Was wichtig war, war über Vorlieben und Abneigungen sowie harten und weichen ‚Neins‘ zu sprechen. Sie sollten den Fragebogen der Subs als Startpunkt verwenden.
 

Das war wirklich wie Unterricht, dachte Renji und fand für ihn und Byakuya einen etwas abgelegenen Platz. „Also, wie war es bei dir?“, fragte Renji, als er 2 Klappstühle in der Ecke fand, wo Ballknebel und Masken ausgestellt wurden.
 

„Es war… informativ. Wie auch immer, ich habe mich gefühlt, als würde ich einiges verpassen, da ich mich in dem Jargon nicht auskenne.“
 

„Das kannst du laut sagen“, sagte Renji und setzte sich auf einen der Stühle. Dabei händigte er seinen Fragebogen Byakuya aus. „Ich habe 9 von 10 Malen ‚unschlüssig‘ angekreuzt.“
 

Byakuya begann, die 3 Seiten durchzuschauen und Renji setzte sich auf dem Stuhl zurecht. Es war eine eigentümlich vertraute Szenerie. Renji fühlte sich, als sollte er mit den Neuigkeiten über das Tagesgeschäft der Division weitergeben. Doch stattdessen lehnte er sich in seinem Stuhl zurück. Das Leder der Jacke knirschte und die Verschlussschnallen klimperten. Byakuya dort so formell sitzen zu sehen, in seinem seidenen Hemd und dem teuren Anzug, konnt Renji nicht widerstehen, seinen Fuß auszustrecken und damit über Byakuyas Wade streichen zu lassen.
 

Rauchgraue Augen blickten ermahnend auf und wendeten sich dann wieder dem Fragebogen zu.
 

Falls Byakuya geglaubt hatte, dass Renji sich von diesem Blick entmutigen ließ, lag er falsch. Besonders, da in dem Blick deutlich ‚Lenk mich nicht ab‘ stand. Mit einem breiten Grinsen auf den Lippen fuhr er mit dem Fuß verführerisch höher und dann wieder langsam hinunter.
 

„Er ist starrsinnig, nicht wahr?“
 

Renji blickte zur Seminarleiterin hinauf. Sie stand neben Byakuyas Stuhl und lächelte auf sie hinunter. Byakuyas Augen waren auf den Fragebogen gerichtet und sagte trocken: „Genau meine Worte.“
 

Sie blickte zu Renji hinüber, der eilig seinen Fuß wegzog. „Vielleicht kann ich Gehorsamkeitstraining empfehlen?“, schnurrte sie Byakuya zu.
 

Renji bemerkte, dass er immer noch in den Vorgaben des Fragebogens dachte: ‚?+‘ für ‚Klingt furchteinflößend, aber ich möchte es vielleicht versuchen‘.
 

„Das kannst du“, Byakuya blickte sie neugierig an. „Doch Renji hat keine besondere Vorliebe für Dinge, die an Hunde erinnern.“
 

„Also habt ihr bereits etwas besprochen?“, lächelte sie, auch wenn Renji dachte, dass es ein wenig gezwungen aussah. „Von weitem sah es nämlich so aus, als würdet ihr euch nur anschweigen.“
 

In Byakuyas versteinerter Miene konnte Renji sofort einen Hauch Zorn erkennen. Das größte Problem am Unterricht? Byakuya mochte es ganz klar nicht, belehrt zu werden. Und generell war sich Renji sicher, dass es den Herrn Familienoberhaupt wahnsinnig machte, dass sie so über ihm stand, während er selbst saß. „Aw, geben sie uns eine Minute, ja? Taicho möchte sich die Dokumente durchlesen, bevor er unterzeichnet. Vertrauen sie mir, ich bin es gewohnt, auf ihn zu warten“, sagte Renji also.
 

„Also nennst du ihn wirklich ‚Kommandant‘? Ich bin an Dinge wie ‚Meister‘ oder ‚Herr‘ gewohnt und dachte erst, dass es sich irgendwie dämlich anhört, aber aus irgendeinem Grund funktioniert es, wenn du es sagst“, sie lächelte dabei aufrichtig Renji an. „Seid ihr schon lange zusammen?“
 

„Eigentlich nicht wirklich. Es läuft seit 3 Monaten“, sagte Renji mit einem kleinen Achselzucken. Doch dann lächelte er Byakuya leicht an. „Aber ich war eine lange, lange Zeit hinter ihm her.“
 

Die Seminarleiterin schien das auch entzückend zu finden, denn sie nickte anerkennend. „Ich habe keinen von euch bisher hier in der Gegend gesehen. Seid ihr neu in diesem Lifestyle?“
 

Renji schob sich die Haare aus dem Gesicht. „Ja, vollkommen. Ich kenne noch nicht einmal die Hälfte von der Liste. Ich fühle mich wirklich wie ein Dummkopf.“
 

„Es gibt keinen Grund, sich töricht zu fühlen, Renji. Das bedeutet nur, dass es mehr für uns gibt, das wir entdecken können“, versicherte ihm Byakuya.
 

„Ganz genau!“, die Leiterin klatschte in die Hände. „Und der beste Weg, damit anzufangen ist, darüber zu reden.“ Sie lehnte sich vor um über Byakuyas Schulter zu schauen. „Es sieht so aus, als hätte dir Renji viele Notizen gegeben, mit denen du arbeiten kannst. Das ist gut. Aber Kommunikation ist kritisch. Wenn ich zurückkomme, möchte ich sehen, dass ihr beide auch tatsächlich miteinander sprecht oder ich sehe mich gezwungen, mich einzumischen!“ Sie sprach die letzten Worte in einem Singsang aus. Mit einem entschlossenen Blick auf Byakuya fügte sie mit falscher Fröhlichkeit hinzu: „Und ich weiß, dass du das nicht möchtest, Kommandant!“
 

Renji spürte, wie Byakuya ein Schauder unterdrückte, also winkte der Rothaarige der Leiterin zum Abschied. „Wir schaffen das. Danke.“
 

Als sie endlich ging, um ein anderes Pärchen zu drangsalieren, beugte sich Renji vor. „Hey, möchtest du türmen? Wir könnten zum Hintereingang raus“, wisperte er.
 

Byakuya sah bei dem Angebot sowohl überrascht, als auch verlockt aus. „Aber Renji, wir sind den ganzen Weg hierhergekommen…? Möchtest du diese Dinge nicht besprechen?“
 

„Das möchte ich, aber wir brauchen nicht hierzu bleiben, um das zu tun“, Renji hob die Hand und deutete mit einer ausladenden Handbewegung auf das grelle Licht, die ungemütlichen Metallstühle, den Preisschildern und all der Ausrüstung. „Wir könnten irgendwo hin gehen, wo es privater ist und über einen kleinen Wein das Ganze besprechen.“
 

Die Erleichterung war Byakuya ins Gesicht geschrieben. „Mein Gott, du kennst mich so gut.“
 


 

Renji spielte Wache, während Byakuya hinter die Regale in Richtung Hinterausgang schlüpfte. Er behielt die Seminarleiterin genau im Auge und hätte sich beinahe verschluckt, als die Schellen der Vordertür läuteten und ein bekanntes Gesicht herein kam. Es war unmöglich, die violett-schwarzen Haare und das kecke Stolzieren nicht zu erkennen.
 

Lady Yoruichi! Heilige Scheiße! Und was zum Teufel trug sie, einen glänzenden Cat Suit aus Leder? Oh mein Gott, sie sah so… unglaublich heiß aus. Und wer war der strohblonde Kerl, der hinter ihr herumschlich? Konnte das der berühmt-berüchtigte frühere Kommandant Urahara sein? Und führte sie ihn wirklich mit Halsband und Leine hinter sich her?
 

Schnell duckte sich Renji und prüfte Byakuyas Fortschritt. Zum Glück sah es so aus, als hätte der Kommandant bereits seine Flucht vollendet. Byakuya würde nicht glücklich sein, seine alte Freundin aus Kindheitstagen hier zu sehen. Besonders nicht hier.
 

Die Neugierde überwältigte ihn, sodass er nicht widerstehen konnte, noch einmal hinzuschauen. Yoruichis Outfit würde ihn für immer durch seine Fantasien verfolgen, besonders, wie sich das Material um jede Kurve ihres kraftvollen Körpers schmiegte. Sie zeigte genug der nussbrauen Haut, um Renjis Vorstellungskraft zu Überstunden zu bewegen, in dem er sich ausmalte, wie er seine Hände darüber gleiten ließ. Außerdem grüßte die Seminarleiterin Yoruichi, als wären sie alte Freunde… oder in Anbetracht des anhimmelnden Blicks der Leiterin, Liebhaber. Der Gedanke von 2 heißen Frauen gemeinsam ließ Renjis Gehirn aussetzen und seine Kinnlade hinunterklappen. Auch wenn seine Augen an Yoruichi klebten, fühlte sich Renji plötzlich beobachtet. Er blickte zu dem schlauen Blick von Yoruichis blonden Gefährten, der ihn wie ein Falke anblickte.
 

Scheiße. Renji kauerte sich wieder hin und entschied sich, einen kurzen Blitzschritt zu riskieren. Im nächsten Augenblick war er an der Hintertür und glitt schnell hindurch. Er schaute nicht zurück, doch er wusste, dass sie ihn gesehen hatten, sobald sich seine Haare im Nacken aufgestellt hatten.
 

„Lass uns gehen“, sagte Renji zu Byakuya, als sie gemeinsam in der regennassen Straße standen.
 

„Stimmt etwas nicht?“
 

Renji nahm nur Byakuyas Hand und führte ihn die Straße hinunter, um ein Taxi anzuhalten. „Nein“, log er. „Ich kann es nur wirklich nicht mehr erwarten, mit dir alleine zu sein.“
 


 

Byakuya überraschte Renji, indem er sich mit dem Taxifahrer über die mögliche Restaurantauswahl sprach. „Mich verlangt es nach einem guten, authentischen Curry.“
 

„Da kenne ich genau den richtigen Ort“, versicherte ihnen der Taxifahrer.
 

‚Genau der richtigen Ort‘ stellte sich auf eine Art unkonventionelles Restaurant namens ‚Bombay Bazaar‘ heraus. Renji war sich vollkommen uneinig über das Restaurant im Erdgeschoss mit einer einzelnen, nackten Glühbirne, die über dem Eingang hing. In ähnlicher Weise wurde er von dem Schild mit einer mysteriösen Sprache abgeschreckt, das über der Tür hing. Doch Byakuya ging kühn voran.
 

„Bist du dir dabei sicher?“, fragte Renji, während er Byakuya an einer Skulptur mit hängenden Vogelnestern vorbei und einer Treppe hinunter in einem hellbeleuchteten Raum folgte. Es war ein moderner Raum, der voll mit einer Ansammlung von Tischen und Stühlen im westlichen Stil stand, die vollständig aus wiederverwerteten Materialien zu bestehen schienen.
 

„Es sieht vielleicht seltsam aus, aber es riecht richtig“, sagte Byakuya mit einem kleinen Lächeln. „Sicher kannst gerade du es verstehen.“
 

Wenn Renji irgendeinen Gespür für Gewürze hätte, wahrscheinlich. Doch es roch nicht falsch, also zuckte der Rothaarige mit den Achseln und stellte sich hinter Byakuya, während sie auf den Kellner warteten. Es brauchte nur einen Moment, bis sie zu einem Tisch an der Wand geführt wurden und das Menü ausgehändigt bekamen. Renji schlüpfte aus der Jacke und legte sie über die Rückenlehne.
 

Zwei Frauen an einem benachbarten Tisch blickten kurz auf Renjis Tattoos und begannen dann, ernst miteinander zu tuscheln.
 

Byakuya schaute sich währenddessen glücklich die Speisekarte durch. „Oh, Renji“, sagte er. „Sie haben hier Gavthi. Ich hatte seit einem halben Jahrhundert kein Gavthi mehr!“
 

„Gibt es hier irgendetwas, was nicht scharf ist?“, fragte Renji nervös.
 

„Natürlich“, versicherte Byakuya ihm. „Hähnchen Korma oder Pasanda wären eine gute Wahl, denke ich.“
 

Renji schüttelte den Kopf. „Schau, wenn der Kellner zurück ist, würdest du dann einfach für uns bestellen? Und wann bist du überhaupt auf den Geschmack von Curry gekommen?“
 

Byakuya setzte seine Karte ab und faltete seine Hände darüber. „Es ist wichtig, dass jeder Shinigami zumindest etwas mit der Welt der Lebenden vertraut ist, da wir ja geschworen haben, sie zu schützen. Nebenbei war ich am Anfang meiner Karriere in der 13. Division stationiert. Es wurde erwartet, dass ich das Gleiche tue, was alle anderen Mitglieder der Division machten.“
 

Renji blickte Byakuya ungläubig über den Nasenrücken an. „Du sagst, dass Kommandant Ukitake das Familienoberhaupt der Kuchiki auf normale Missionen in die Welt der Lebenden entsendet hat? Hatte dein Großvater keinen hysterischen Tobsuchtanfall?“
 

„Natürlich hatte er das“, sagte Byakuya und nahm sich einen Augenblick, um seinen Blick durch das Restaurant gleiten zu lassen. „Es gab, wie immer, einen unglaublichen Streit zwischen den beiden. Dann kam Kommandant Ukitake mit einer schlauen Lösung. Ich wurde weiter weg stationiert. Ich habe meine Dienste in einem Land verrichtet, was man zu dieser Zeit den indischen Subkontinent nannte. In der Hauptstadt von Britisch-Indien, Kalkutta.“
 

Renji kannte fast nichts von der Geschichte der Welt der Lebenden, doch es klang wunderbar exotisch. „Britisch? Sprichst du überhaupt die Sprache?“
 

„Sprachen“, korrigierte ihn Byakuya mit einem leisen Lachen. „Du wärst von der schieren Menge an Sprachen überwältigt, die in Indien gesprochen werden. Ich habe nur einen Bruchteil davon kennengelernt. Doch, um ein angemessener Hirte der Seelen zu sein und die Einheimischen vor Hollows zu schützen, musste ich in einer gewissen Anzahl bewandert sein.“
 

„Verdammt“, war alles, was Renji dazu sagen konnte. Als er den Kellner sah, winkte Renji ihn zu ihnen hinüber.
 

Der Kellner kam auf sie zu und stockte dann, mit Blick auf Renjis Tattoos. Er blickte sich nervös um und kam dann vorsichtig näher. Seinen Notizblock hatte er fest gegen die Brust gedrückt, als wäre es ein Schild. Nervös blickte er dabei Renji an. „Wir wollen keinen Ärger.“
 

„Und wir wollen nur bedient werden“, sagte Byakuya weich.
 

Der Kellner schien Byakuya plötzlich zu bemerken. Der Rothaarige beobachtete, wie die Augen des Kellners zwischen Tattoos und Maßanzug hin und her sprangen, als versuchte er sich zu entschieden, wer von ihnen gefährlicher war. Nur um besonders gemein zu sein, deutete Renji auf Byakuya und formte mit dem Mund ‚mein Boss‘. In diesem Moment sah der Kellner aus, als würde er jeden Moment umkippen, doch schaffte es schwer zu schlucken und – nun vollkommen auf die Bewegungen des Schwarzhaarigen fixiert – fragte: „Uh, was kann ich ihnen bringen, mein Herr?“
 

Danach bestellte Byakuya das Essen und der Kellner huschte davon.
 

Der Schwarzhaarige zog Renjis Fragebogen aus der Innentasche seiner Jacke und lächelte. „War es das? Ich habe Essen für dich ausgesucht.“
 

„Heh“, Renji grinste. „Vielleicht. Doch meine Fantasien beinhalten viel mehr aus der Hand füttern und mich auf den Knien. Und, ähm… Ich weiß nicht, vielleicht ein bisschen Betteln.“
 

„Oh, ich verstehe“, sagte Byakuya und starrte auf den Fragebogen, als wäre er plötzlich viel interessanter geworden. „Ich glaube nicht, dass wir das hier machen können.“
 

„Vermutlich nicht“, sagte Renji und nickte dem Kellner zu, der offensichtlich mit jemanden über sie redete, der der Geschäftsführer sein könnte. „Besonders da ich mir nicht sicher bin, wie willkommen wir sind.“
 

Byakuya folgte Renjis Blick und verursachte, dass die beiden Männer auseinandersprangen und sich schnell wieder an ihre Arbeit machten. „Sie denken, wir seien Yakuza wegen deinen Tattoos.“
 

„Ja“, sagte Renji und fühlte sich plötzlich auffällig. Er rieb sich die Arme. „Ich habe nicht damit gerechnet, dass wir irgendwo anders hingehen, außer dem Laden und vielleicht dem Klub. Sonst hätte ich mich vielleicht ein bisschen… ähm, mehr angezogen.“
 

Der Kellner erschien wieder und stellte Tee auf ihren Tisch.
 

Byakuya blickte zu ihm auf. „Was ist das? Wir haben kein Tee bestellt.“
 

„Das geht aufs Haus, mein Herr. Ein… Geschenk.“
 

Eine Bestechnung, dachte Renji. Damit wir friedlich bleiben.
 

Mit zittrigen Händen begann der Kellner, den Tee wieder aufzunehmen. „Aber wenn sie etwas anderes bevorzugen…?“
 

Renji unterbrach ihn. Es war zu spät, um die Wahrheit zu erklären. „Das ist akzeptabel, doch was mein Kommandant am meisten möchte, ist Privatsphäre. Verstehst du?“, sagte er daher.
 

Der Kellner wurde aufgrund Renjis absichtlicher Verwendung von ‚Kommandant‘ blasser. Es war nicht ganz ‚oyabun‘, doch das könnte es genauso sein und es schien die schlimmsten Befürchtungen des Jungen wahr werden zu lassen. Byakuya hob eine Augenbraue, nickte jedoch.
 

„Ja, wir haben kein Verlangen danach, euch Sorgen zu bereiten“, Byakuya richtete dabei sehr geflissentlich das Silberbesteck, gab seinen Worten so einen Hauch Drohung. „Wir sind nur einfache Männer, die sich eine ruhige Nacht draußen erhoffen.“
 

Renji lächelte leicht über Byakuya, da er so einfach in die Rolle eines Mafiabosses geschlüpft war. Der Rothaarige war sich ziemlich sicher, dass Byakuya ‚Rollenspiele‘ auf seinem Fragebogen eine ‚5‘ geben würde.
 

Der Kellner zitterte wie Espenlaub, vollkommen von Byakuyas langsamen und behutsamen Vorkehrungen hypnotisiert. „Hey“, sagte Renji. „Du hast den Kommandanten gehört. Verschwinde.“
 

Wenn die Menschen zu Shunpō in der Lage wären, hätte der Kellner es sofort verwendet, so schnell war er verschwunden.
 

„Du bist furchtbar, Renji“, sagte Byakuya und schüttete ihnen Tee ein.
 

„Aw, du weißt, dass du es mochtest. Ich habe dich und Yachiru heute beobachtet. Du magst es, zu spielen.“
 

„Das tue ich“, sagte Byakuya, als überraschte er sich damit selbst, es zuzugeben. Er blickte auf den Fragebogen, der immer noch über seinen leeren Teller lag. „Ist das auch mit hier drauf?“
 

„Ist es“, bestätigte Renji, griff über den Tisch, um die Seiten umzuschlagen und darauf zu deuten. „Du siehst, dass ich sage, dass ich es in gewisser Weise auch mag. Doch ich habe dazugeschrieben, dass ich es nicht sonderlich gut bewerte, weil ich glaube, dass ich schlecht darin bin.“
 

„ Aber du hast gerade gute Arbeit geleistet“, bemerkte Byakuya.
 

„Ja, aber Schläger der Mafia ist nicht weit von der Wahrheit weg, oder?“, sagte Renji und lehnte sich zurück. „Ich habe einen Haufen echter Erfahrungen in Situationen wie dieser, also ist es nicht schwer. Doch ich denke nicht, dass ich so tun kann, als wäre ich ein Lehrer oder Krankenschwester, verstehst du?“
 

„Hmmm“, sagte Byakuya. „Eine Krankenschwester? Das ist jedoch seltsam anziehend.“
 

„Du möchtest mich in diesem kleinen, aufgebretzelten, weißen Outfit? Und dem Hut?“
 

Byakuya nahm sich einen Augenblick und blätterte wieder durch den Fragebogen, bis er den Punkt fand. „Ah, ich sehe, du hast nur wenig Interesse an cross-gender kostümieren, doch du würdest es für mich tun. Aber nein, das war es nicht. Ich vermute, ich habe daran gedacht, wie du dich um mich gekümmert hast, als ich verletzt war. Schließlich hast du genau das gemacht und es war… angenehm.“
 

‚Angenehm?‘ Byakuyas Röte betrog die milde Wortwahl. „Ja, es war eine eigenartig gute Zeit, huh? Ich meine, besser, du wärst nicht wirklich verletzt worden.“
 

Byakuya nickte und trank von seinem Tee. Er schien angenehm überrascht von Geschmack zu sein. Dann stellte er die Tasse ab und blickte Renji sehr ernst an. „Das war ein Geständnis von mir, nun musst du mir sagen, was eine deiner Fantasien ist.“
 

Renji zögerte noch nicht einmal. „Dich unterwürfig.“
 

Byakuya sog zischend die Luft ein, als hätte man ihn unerwartet in die Magengrube geschlagen. Dann griff er über den Tisch und legte seine Hand auf Renjis. „Oh, Renji. Es tut mir leid. Das ist eine Sache, die ich niemals tun könnte“, sagte er sehr traurig.
 

„Nicht mal ein bisschen? Könnten wir nicht nur so tun?“, fragte Renji und versuchte dabei nicht so enttäuscht zu klingen, wie er sich fühlte. Als Byakuya still blieb, fügte Renji hinzu: „Ok, ich habe es verstanden. Das ist ein ‚festes Nein‘. Das habe ich zu respektieren. Doch könntest du zumindest sagen, warum?“
 

Sie wurden von der Ankunft des Essens unterbrochen. Byakuya schien die Gelegenheit zu nutzen, seine Gedanken zu ordnen. Nach einem langen Augenblick, um sein Essen auf dem Teller herumzuschieben, erklärte Byakuya einfach: „Ich habe Probleme mit der Kontrolle.“
 

„Was?“, platzte aus Renji heraus. „Du bist die kontrollierteste Person, die ich jemals kennengelernt habe! Über alle Maße kontrolliert!“
 

„Das ist nur, weil ich es muss“, sagte Byakuya. „Du bist dir nicht darüber im Klaren, was für eine zerstörerische Kraft ich sein kann, wenn ich… freigesetzt bin. Oder, wie ich einmal entdeckte, wenn ich kurz in Panik gerate, wenn ich… ähm, freigesetzt bin.“
 

Zum zweiten Mal in dieser Nacht kam Renjis Gehirn quietschend zum Stehen. Das Einzige, was aus Renjis Mund kam, waren unzusammenhängende Geräusche, als er versuchte, sich das vorzustellen. „Nun ja, ich denke, eine Reiatsu-Explosion ist ein gewaltiges Sicherheitswort“, sagte er endlich, als er dazu in der Lage war.
 

Statt seinen Humor zu finden, sah Byakuya schmerzerfüllt aus. „Nicht so sicher für meinen Partner. Er wurde getötet. Sofort.“
 

Renjis Mund hing offen, als er Byakuyas Worte verarbeitete. „Getötet?“
 

Byakuyas Augen waren auf den Tisch gerichtet, doch Renji konnte das Aufflackern von Emotionen sehen, als er leise flüsterte. „Ja.“
 

„Warte, das kannst du nicht ernst meinen“, sagte Renji mit Mühe, seine Sprache wiederzufinden. „Dein Reiatsu alleine hat jemanden getötet? Ist das überhaupt möglich?“
 

Byakuya presste seine Lippen fest aufeinander. „Mir wurde vom anwesenden Heiler gesagt, dass die Vibrationen der Schockwelle seine Knochen pulverisiert und sein Hirn verflüssigt hatten. Es war nur eine Sekunde, Renji. Ein einzelner Augenblick ohne Kontrolle.“
 

„Nein, das hatte nichts mit Kontrolle zu tun“, sagte Renji schnell. „Du sagtest, es war ein einzelner Moment der Angst. Einen Moment ohne Vertrauen. Es würde anders sein, wenn du wirklich jemanden vertrauen würdest. Mir vertrauen würdest.“
 

Byakuya schien für einen Moment von diesem Gedanken ein wenig erschreckt zu sein, doch schüttelte dann den Kopf. „Nein, Renji. Hast du nicht zugehört? Was passiert ist, war unbewusst, achtlos, eine Reaktion aus dem Bauch heraus, das Gefühl der Hilflosigkeit für einen Bruchteil von einer Sekunde. Ich kann das niemals erneut riskieren. Mit niemanden, doch besonders nicht mit dir.“
 

Renji setzte seine Gabel ab. „Wie alt sind wir? War der Typ überhaupt ein Shinigami? Du musst mittlerweile so viel mehr Kontrolle besitzen und ich bin auf dem Niveau eines Kommandanten, ich kann widerstehen…“
 

Byakuya schnitt ihm scharf die Worte ab. „Ich werde mich über solch sinnlose Details nicht mit dir streiten. Die Angelegenheit ist beschlossen.“
 

Da war es: Ein festes Nein.
 

Mit Mühe ließ Renji das Thema fallen. Er nahm seine Gabel wieder und probierte ein bisschen vom Lamm. Es war mild genug, doch trotzdem geschmackvoll. Nach einem langen Moment der Stille versuchte es Renji erneut. „Ok, also ich kann dich nicht festbinden. Irgendeine Möglichkeit, dass ich dich auf deinen Knien sehe?“
 

Zu Renjis vollkommenem Schock sah er ein kurzes Lächeln. „Vielleicht.“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Vorschau Kapitel 44:
Auch wenn Renji mit den Gedanken an Byakuyas Angebot beschäftigt ist, weiß er, dass sie vorher reden müssen. Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück