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Chasing Demons

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Morgen alle zusammen!

Na? Schon neugierig, wie das weitergeht? xD

Kleine Bemerkung am Rande: Futsal ist eine Variante des Hallenfussballs mit einigen abweichenden Regeln. Ihr werdet es später brauchen. Wieder was gelernt, was? xD

Und jetzt viel Spaß beim Lesen!

LG
yezz Komplett anzeigen

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Idle Hands

Renji lehnte sich schwer gegen Byakuya, als sie die Straßen der Seireitei entlang gingen. Der Ärger über Kommandant Kyōraku und die kühle Nachtluft half Renji, etwas auszunüchtern, doch seine Gliedmaßen fühlten sich immer noch klobig und schwerfällig an.
 

Byakuya war bereits seit mehreren Blocks ruhig. Ebenso wie Renji, dem die blumigen Beschreibungen seiner Meinung darüber ausgingen, von einem Pärchen aus einmischenden alten Kommandanten, die er als Verbündete gesehen hatte, ihn nun in die Opferrolle drängen wollten. Er blickte auf die harten Gesichtszüge von Byakuya, die kühl vom Mondlicht beschienen wurden. „Die haben Nerven, huh?“, murmelte Renji zum letzten Mal.
 

„Hmmm. Tatsächlich“, stimmte der Schwarzhaarige abgelenkt zu. „Ich glaube, du hast zu lange herumgesessen, Renji.“
 

Renji verstand sofort die angedeutete Ermahnung. Ja, dachte er, 2 Nächte hintereinander betrunken herumzustolpern musste seit dem Verlassen der 11. Division sein neuer Rekord sein. Er lebte nicht wirklich nach den 'noblen Vorstellungen'.
 

„Tut mir leid, Kommandant“, nuschelte er so zerknirscht wie möglich, während er an Byakuyas Schultern hing. „Ich habe versucht, auf mich aufzupassen. Ich schwöre.“
 

Byakuya kräuselte missbilligend die Lippen. „Glaubst du, du hast es genug ausgelaufen, um Shunpō zu versuchen? Ich würde gerne vor dem Morgengrauen das Anwesen erreichen."
 

"Klar", sagte Renji selbstsicher mit einem breiten Grinsen. "Doch an deiner Stelle würde ich nicht in meine Nähe kommen, wenn ich es versuche."
 

"Lass uns erst einmal eine kurze Distanz versuchen", schlug Byakuya vor und löste sich aus Renjis Umklammerung.
 

Renji versuchte nicht zu grummeln oder offensichtlich enttäuscht über den Verlust der Wärme zu sein, als Byakuyas Körper seine Seite verließ. Renji liebte das Gefühl von Byakuyas Schulter unter seiner Achsel. Sie passte da perfekt hin, wie 2 Puzzleteile. Der Rothaarige hätte die ganze Nacht damit verbringen können, so nebeneinander zu gehen. Und es hätte sie auch niemand gesehen. Alle Läden der Verkäufer waren fest zugesperrt.
 

Doch war Byakuya bemüht, nach Hause zu kommen. Er war schon seit dem Moment aufgebracht, als er in Ukitakes Ugendō gestürmt war und Renji dort mit den Kommandanten vorgefunden hatte. Seitdem hatte es sich auch nicht gebessert. Kyōraku schien entschlossen gewesen zu sein, alle Knöpfe bei Byakuya zu drücken. Renji wusste auch, dass er bei der Sache nicht geholfen hatte, da er betrunken und ein wenig zu verspielt in der Öffentlichkeit geworden war. Er erinnerte sich auch vage daran, dass er beinahe eine Ohrfeige kassiert hatte.
 

Wenn man davon sprach, Byakuyas Gesichtsausdruck war hart wie Stein, seit Ukitake dieses lächerliche Versprechen von ihm gefordert hatte.
 

Keine Nacht, um zu hoffen, glücklich zu werden, erkannte Renji.
 

„Warum gehst du nicht schon einmal vor?“, fragte Renji und winkte salopp ab. „Es klappt sicher besser, wenn ich mich nicht darum sorge, dich aufzuhalten.“
 

Die Erleichterung in Byakuyas Antwort war offensichtlich. „Bist du dir sicher?“
 

„Ja, total“, erwiderte Renji mit einem Grinsen. Er wollte sich wirklich für einen Kuss vorbeugen, doch er wusste es besser. „Wir sehen uns später, huh?“, sagte er stattdessen.
 

Ein kurzes Nicken war das Letzte, was Renji sah, bevor Byakuya vor seinen Augen verschwamm. Während Renji zusah, wie Byakuya verschwand, spürte er, wie die Bewunderung in seinem Herzen zunahm. Verdammt, der Mann war schnell. Es war schwer zu glauben, dass irgendjemand ihn schlagen konnte.
 

Renji war stolz, Teil der 6. Division zu sein, endlich unter jemand so unglaublichem, so... verdammt unbesiegbarem. Kenpachi nicht unähnlich, doch mit viel mehr... Stil. Es brach ihm das Herz, als ihm der Gedanke kam, was er in Nächten wie diesen für eine Enttäuschung sein musste.
 

Zabimaru zischte an seiner Seite. Vergiss niemals: Wir haben ihn auf ein Knie gezwungen.
 

„Ja, doch ich möchte ihn nicht mehr zu Fall bringen“, sagte Renji. „Ich möchte ihn unterstützen.“
 

Falls Zabimaru dazu einen Kommentar hatte, behielten sie es für sich.
 

„Ok“, sagte Renji, strich sein Shihakushō glatt und atmete tief durch. "Los geht's."
 

Der erste Blitzschritt klappte ziemlich gut, wenn man das Drumherum betrachtete. Er rollte sich am Ende ab, um sein Stolpern aufzufangen. Auch, wenn er mitten auf der Straße und flach auf seinem Rücken endete, war er nirgends hineingekracht und hatte sich nichts gebrochen.
 

Er starrte hinauf in die sternenklare Nacht und motivierte sich mit dem ersten Erfolg. "Boo-yah", fügte er für das gute Gefühl hinzu.
 

Als er wieder aufstand und den Staub von seinem Hintern klopfte, versuchte er zu schätzen, wie weit er gekommen war. Sein Autopilot hatte nur einen Steinwurf vor dem Toren der 11. Division abgeliefert. Wäre dies immer noch sein Zuhause, hätte er es geschafft. Er zog es halb in Erwägung, die Wachen zu bestechen, dort für die Nacht unterzukommen oder sich durch einen der, von Yachiru in der Nähe der Latrinen angelegten, Tunnel zu quetschen. Falls diese noch vorhanden waren und er seine Schultern dadurchbekommen würde...
 

Aber wie angepisst würde Byakuya sein, wenn er herausfinden würde, dass er abwesend und in seiner alten Einheit wäre?
 

"Ganz schön angepisst", beantwortete Renji sich die Frage selbst.
 

Richtig, dachte er mit einem weiteren Schlag, um den Schmutz aus seiner Uniform zu bekommen. Nun war die einzige Herausforderung sich daran zu erinnern, in welcher Richtung die 6. Division von hier aus lag. Renji konnte das Dach der Kantine sehen, in der Ikkaku und er manchmal gesessen hatten, bis tief in die Nacht und über Kampftechniken gesprochen oder einfach nur nach einer langen Trainingseinheit entspannt hatten. Ikkaku hatte immer zum Hügel gezeigt und ihn erinnert: "Da", hatte er gesagt, "Da ist dein Ziel."
 

"Und dann hast du gesagt: 'Nicht so weit weg, wie es aussieht'", führte Renji das Gespräch laut weiter. "Außer wenn ich an dem Tag versagt habe, dann hast du gesagt 'Objekte auf dem Hügel sind weiter weg, als es scheint.'"
 

Renji wünschte, dass Ikkaku die Position eines Kommandanten in Betracht ziehen würde. Er war ein überraschend guter Lehrer gewesen, wenn man bedachte, wie wenig Toleranz er für Schwäche hatte. Er hatte verrückte Launen gehabt, die man einfach in fiese Wut steigern konnte. Doch Renji hatte immer gewusst, wenn er wirklich erledigt war, denn dann wurde Ikkaku immer still und war gegangen, als hätte er noch nicht einmal Interesse, Renjis bemitleidenswerten Arsch aufzureißen. Das war die beste Motivation gewesen. Dafür zu kämpfen, es wert zu sein, den Kopf abgerissen zu bekommen.
 

Das hatte ihn auch irgendwie auf Byakuya vorbereitet.
 

Zu versuchen, Byakuyas Aufmerksamkeit zu erlangen, war wie der Versuch, eine Sternschnuppe zu fangen. Man hat sich zum Himmel ausgestreckt, nur um festzustellen, dass es eine Illusion gewesen war. Immer außer Reichweite, in unglaublicher Distanz.
 

Doch irgendwie hatte es Renji geschafft.
 

"Ja, gottverdammtes Wunder", tadelte sich Renji selbst. "Aber kann ich es bis zum Hügel schaffen, ohne mich selbst umzubringen?"
 

"Redest du mit dir selbst oder mit Fangzahn?", eine zarte Stimme von seinem Ellbogen ließ Renji aufschrecken. Dank seiner wackeligen Beine wäre er beinahe kopfüber auf die Straße gefallen, doch er schaffte es gerade so, seinen Fall mit einem Knie aufzufangen.
 

Von seiner Position auf dem Boden blickte er hinüber, direkt in das grinsende Gesicht von Yachiru Kusajishi. Ihr pinkter Bob hatte einen silbernen Hauch im Mondlicht. Er widerstand dem Drang, ihr durch die Haare zu wuscheln. "Bist du nicht ein bisschen lange wach, Vizekommandant?", fragte er stattdessen.
 

Sie grinste ihn an und stupste mit ihren kleinen Finger seine Nase an. "Bist du nicht ein bisschen zu betrunken, Vizekommandant?"
 

"Ja", gab Renji zu, er hatte geschielt, während er versucht hatte, ihrem Finger zu folgen. Nun ließ er sich in einen Schneidersitz auf die Straße fallen. "Das bin ich."
 

Yachiru kicherte. Dann warf sie ihre Arme um Renjis Hals und drückte ihn fest, sodass er beinahe keine Luft bekam. "Wir vermissen dich, Renji!"
 

Es war für Renji immer überraschend, dass sie bei ihm manchmal eine Ausnahme bei ihrem Spitznamenspiel machte. Zabimaru wurde nur mit einer beachtlichen Nummer von Namen, von 'Fangzahn', über 'Peitsche' bis hin zu 'Hundebiss' gerufen. Oder was auch immer ihr in manchen Momenten in den Sinn kam. Doch aus welchen Grund auch immer, war er oft auch einfach nur Renji für sie.
 

Auch wenn Yumichika ihm versucht hatte zu erklären, dass es davon käme, dass sie Zabimaru mehr mochte, war er für diese Momente auch dankbar. Von dem Moment, an dem er in die Einheit verlegt wurden war, war er sich sicher gewesen, dass er mit einem Spitznamen auf einer Kombination von 'Rot' und 'Hund' enden würde. Doch da sie niemals mit solchen Kosenamen angekommen war, hatte sich das auch niemand anderes getraut.
 

"Ich vermisse euch auch", sagte Renji, als sie ihn losließ. "Meine Füße haben mich hierher zurück gebracht. Ich vermute, ein Teil von mir denkt immer noch, dass ich hierhin gehören."
 

Ihr breites Grinsen schwand ein wenig und sie wedelte mit einem Finger vor seiner Nase. "Neihein! Du musst jetzt bei Bya-boo bleiben. Er ist viel netter, seit er einen echten Freund hat."
 

Bya-boo? Heilige Scheiße, das war zum Schreien komisch. "Ja", stimmte Renji zu und zog sich selbst auf die Füße. Ich versuche mich nur daran zu erinnern, welcher Weg mich zurückbringt."
 

"Oh! Ich weiß es", trällerte sie und nachdem sie ein wenig herumgetanzt war, zeigte sie in die entgegengesetzte Richtung, als die, die er vorher angepeilt hatte. "Da lang!"
 

"Uh, richtig. Danke", sagte er, rieb sich den Nacken und blickte zum Hügel. "Grüß den Rest von mir, ja? Ich sollte besser langsam gehen."
 

Sie winkte ihm über die Schulter. In der nächsten Sekunde hockte sie auf der Mauer, um ihm beim Gehen zuzuschauen. Sie deutete wieder in die Richtung, bei der sie sicher war, dass es die Richtige war und nickte, als solle er sich nun endlich bewegen. Er hatte gehofft, dass sie gingen würde, bevor er weitermachte. Wenn er nüchterner gewesen wäre, hätte er vorgegeben, in die Richtung zu gehen. Doch Renji wusste, dass er in seinem Zustand den Aufwand nicht betreiben konnte. Also bildete er mit dem Mund ein 'Entschuldigung' und machte sich Richtung Hügel auf.
 

Und... krachte prompt mit dem Kopf zuerst in eine Wand – NACHDEM er von einem Verandageländer abgeprallt, über 3 Dächer geschwankt und 3 Blocks entlang auf seinem Kinn gerutscht war. Er hatte die Wand mit solch einer Geschwindigkeit getroffen, dass er sicher war, dass ein Abarai-Arsch-Abdruck zu sehen war.
 

Er lag eine Weile da und fragte sich, ob er überhaupt eine längere Strecke absolviert hatte. Er überlegte, ob er einfach seine Augen schließen und sich etwas ausruhen sollte, vielleicht sogar bis zum Morgen. In dem Augenblick hörte er Yachirus Stimme. "Ich glaube, ich hab ihn ein bisschen kaputt gemacht, Bya-chan. Tut mir leid. Aber es ist seine Schuld, dass er den falschen Weg gegangen ist, ich habe ihm gezeigt, wo du bist."
 

Renji öffnete ein Auge leicht und sah Yachirus große Augen, wie sie besorgt in sein Gesicht starrten. Sie hielt Byakuyas Hand. Byakuya hingegen versuchte mit Mühen, nicht zu grinsen. "Bist du in Ordnung, Vizekommandant?", fragte er. "Das war eine monumentale Rutschpartie. Möglicherweise sogar 'legendär'."
 

Renji lachte. "Ah, das war noch gar nichts."
 

"Es scheint, als könntest du eine Hand zum Aufstehen gebrauchen", bot Byakuya an und hielt ihm eine Hand hin.
 

Yachiru tat es ihm mit ernsthaften Gesicht nach und streckte ihre Hand ebenso aus.
 

Renji nahm sie beide und gemeinsam schafften sie es, ihn auf dem Krater zu hieven, den sein Hintern hinterlassen hatte. Nachdem er sich abgeklopft und nach ernsthaften Verletzungen gesucht hatte, stellte sich der Rothaarige hinter Byakuya, der die Wand inspizierte. „Ich denke, du hast viel mehr Schaden an der Wand angerichtet, als sie bei dir“, meinte er. „Wir sollten uns in der Frühe bei der 5. Division entschuldigen.“
 

Die 5.? Verdammte Scheiße, er war in die falsche Richtung gegangen!
 

„Wir schätzen, dass du dem Vizekommandant zur Rettung geeilt bist, Yachiru“, sagte Byakuya süß. Er hatte sich hingehockt und strich sich eine Strähne aus dem Gesicht, dann strich sie ihr Haar glatt. Renji hatte Byakuya so noch niemals zuvor gesehen, so väterlich. Es ließ Renjis Herz in allen bescheuerten Windungen und Richtungen schmerzen. Byakuya legte beide Hände auf Yachirus Schultern und sprach sehr ernst. „Kommst du morgen früh vorbei? Wir könnten mit meinen Beigoma spielen.“
 

Sie klatschte in ihre Hände und küsste Byakuya auf die Stirn. „Oh, ja! Kreisel! Darf ich dann den mit den Kirschen drauf haben?“
 

Byakuya sah aus, als würde er tatsächlich 'Nein' sagen. Stattdessen stand er auf. „Vielleicht. Wir werden dann sehen. Du hast uns immerhin einen großen Gefallen getan. Nun lauf schnell nach Hause oder wir müssen uns bald mit Zaraki rumschlagen.“
 

Sie streckte sich nach Byakuyas Hand aus und drückte sie. „Ok, bis morgen. Bya-bya!“
 

Renji war sich sicher, dass er breit grinste, da es wie 'bye-ya, bye-ya' klang.
 

Byakuya jedoch winkte ihr traurig zum Abschied und der Ausdruck in seinen Augen ließ Renji denken, dass wenn er könnte, würde er sie in die Arme nehmen und zum Anwesen bringen. Sie kicherte und war dann verschwunden.
 

„Du bist ihr zugetan, huh?“, bemerkte der Rothaarige.
 

„Du blutest auf deine Uniform“, war Byakuyas Antwort. „Du solltest das verarzten lassen.“
 

Ah, also war das Thema Zuneigung gegenüber der kleinen Vizekommandanten bereits an seiner Grenze, eh? Renji grinste Byakuya wissend an. „Ja, Kommandant.“
 

Byakuya starrte immer noch in die Richtung, in der Yachiru verschwunden war. Er seufzte. „Es ist eine Schande, dass sie von solchen Barbaren umgeben ist.“
 

Renji lachte schnaubend. „Ja, nun ja. Du kannst diesen Barbaren dafür danken, dass sie ihr lesen und schreiben beigebracht haben.“
 

„Was? Aber ich dachte, ich...“
 

„Du bist nicht der Einzige, der nach ihr schaut, weißt du“, sagte Renji und tastete wieder sein Kinn ab. Es schien fast vollständig aufgehört haben, zu bluten. „Ich habe ihr nicht viel beigebracht. Es war nur so, dass sie oft bei mir im Büro war, wenn ich den Papierkram für die Division erledigt habe“, erklärte Renji, als Byakuya ihn weiter neugierig angeschaut hatte. „Weil es natürlich ihr Büro war, sie hat immer da gesessen und so getan, als mache sie das, was ich gemacht habe. Also habe ich ihr ein paar Grundlagen gezeigt. Wie sie ihren Namen schreibt zum Beispiel, so konnte sie wirklich helfen.“
 

„Renji, das ist... außergewöhnlich vorausschauend von dir.“
 

„Schau nicht so geschockt“, sagte Renji und beäugte einen Kratzer an seinem Ellbogen. „Ich habe meine Momente. Außerdem mag ich kleine Kinder. Und, weißt du, Yachiru ist besonders.“
 

Byakuya nickte ernst. „Ja, ich weiß.“
 

Der Rothaarige fragte sich, was sein Kommandant gerade dachte. Er wartete darauf, dass er vielleicht mit der Sprache herausrückte. Stattdessen schüttelte Byakuya sich kurz und blickte dann wieder Renji an.
 

„Bist du in der Verfassung, es zurückzuschaffen? Oder sind wir auf die Freundlichkeit der 5. Division angewiesen?“
 

„Wie meinst du das?“, fragte Renji.
 

„Dort sind die Quartiere des Kommandanten und Vizekommandanten frei“, erklärte der Schwarzhaarige.
 

„In Aizens Bett schlafen?“, Renji spürte, wie beim bloßen Gedanken das Blut aus seinem Gesicht wich. „Oder in Momos?“
 

„Warum nicht?“, fragte Byakuya. „Es ist vielleicht unsere einzige Wahl, wenn man deinen Zustand bedenkt. Außerdem glaube ich nicht, dass ich für den Schaden aufkommen kann, den du in der Seireitei hinterlässt, wenn du dich noch einmal in Shunpō versuchst.“
 

Renji lachte, rieb seinen wunden und schmerzenden Hintern. „Ja, wahrscheinlich nicht.“
 


 

Eine bemerkenswert erschöpft aussehende 3. Offizierin ließ sie ohne ein Wort des Protests hinein. Tatsächlich schien sie sogar dankbar für die Unterstützung. „Wir schicken nach einem Sanitäter“ bot sie an, während sie eine Laterne hob, um Renjis Gesicht zu begutachten. Sie blickte zu Byakuya, ihre Augen blieben am Kenseikan hängen, dann verbeugte sie sich tief. „Ich bezweifle, dass wir etwas Passendes für sie haben, aber sie sind natürlich im Kommandantenquartier willkommen.“
 

„Das wäre mehr als ausreichend“, sagte Byakuya mit einem kurzen Blick zu Renji, als wollte er 'Habe ich dir doch gesagt' sagen. „Vielen Dank.“
 

Zu Renji sagte sie: „Tut mir leid, aber unsere Vizekommandantin erholt sich hier. Ich kann ihnen ein Feldbett besorgen, Vizekommandant. Oder... uh, es gibt viel Platz in den Quartieren der Ranglosen.“
 

Renji verstand sofort der Grund für ihre Verlegenheit. Es ging nicht unbedingt darum, dass sie ihm solch ein niederes Quartier anbot, sie schämte sich dafür, dass so viel Platz war, da nach Aizens Verrat viele Mitglieder die Einheit gewechselt hatten. Er wollte ihr gerade sagen, dass es ihm egal war, wo sie ihn hinsteckte, so lange er niemanden im Weg war, als Byakuya sie überraschte in dem er sich räusperte und erklärte: „Der Vizekommandant kann bei mir bleiben.“
 

„Aber, Kommandant“, protestierte die 3. Offizierin. „Kommandant Aizens... Ich meine, das Quartier des früheren Kommandanten ist viel kleiner, als alles, was sie gewöhnt sind. Da bin ich mir sicher. Da ist kein Platz für eine weitere Matratze. Sie müssten sich ein Bett teilen.“
 

„Ich bin mir sicher, dass wir für eine Nacht auf Bequemlichkeiten verzichten können“, sagte Byakuya kühl, um die Diskussion zu beenden. „Wir haben ihre Gastfreundlichkeit schon genug strapaziert, 3. Offizier“, fügte er hinzu, nur um dies noch einmal zu unterstreichen.
 

„Ja, Kommandant“, sagte sie und entschuldigte sich mit einer tiefen Verbeugung, um den Sanitäter zu holen.
 

„Bist du dir dabei sicher?“, fragte Renji, als sie gegangen war. „Ich meine, bist du nicht besorgt, was die Leute dazu sagen?“
 

„Sie werden eher über die Umstände reden, die uns hierher gebracht haben, statt unserer Schlafgestaltung“, erwiderte Byakuya. „Ich bin mir sicher, dass dein betrunkener Shunpō auch außerhalb der Akademie ziemlich legendär wird.“
 

Renji beugte seinen Kopf. „Es tut mir leid.“
 

„Es ist in Ordnung. Ich hätte dich nicht dir selbst überlassen sollen“, sagte Byakuya und überraschte Renji damit, dass Humor in seiner Stimme mitschwang. „Ich bin froh, dass du nicht ernsthaft verletzt wurdest. Nebenbei denke ich, dass die 5. Division erfreut ist, das für eine Weile nicht alle Gerüchte in der Seireitei ihren früheren Kommandanten beinhaltet.“
 

„Huh“, irgendwas an Byakuya ließ in Renji eine Idee aufkommen. „Weißt du, was wir alle brauchen? Ein Futsal-Wettkampf zwischen den Divisionen.“
 

„Futsal?“, seufzte Byakuya. Er hatte gestanden, während er mit dem 3. Offizier im beengten Büro geredet hatte, doch nun kam er herüber, um sich auf die Kante des Tisches zu setzen, der neben dem Stuhl stand, auf dem Renji saß. „Muss es bei dir immer Futsal sein?“
 

„Nun ja, warum nicht?“, beharrte Renji. „Aber ok, in Ordnung. Es muss nicht Futsal sein. Ich weiß, dass Kommandant Hitsugaya Fußball mag. Wir könnten das spielen.“
 

Byakuya schien das tatsächlich in Erwägung zu ziehen. „Weißt du, da hast du vielleicht tatsächlich eine gute Idee, Renji. Es wäre nett zu sehen, wie sie sich gegenseitig anfeuern. Es wäre auch eine gute Sache, die Mannschaften zu mischen. Es geht auch divisionsübergreifend oder vielleicht auch Männer gegen Frauen.“
 

„Scheiße, Nein! Wir kriegen unsere Ärsche aufgerissen“, sagte Renji.
 

Der Sanitäter hatte natürlich diesen Moment gewählt, um an der Tür zu erscheinen und wäre beinahe zurückgeschreckt, als er die Vehemenz in Renjis Stimme hörte.
 

Byakuya lachte tatsächlich leicht, als er aufstand. „Wir bereden die Idee über ein Fußballturnier innerhalb der Hofgarden“, erklärte er.
 

„Oh“, das Gesicht des Sanitäters hellte sich auf. „Ich liebe Fußball. Wir spielen es ab und an in meiner Divisionen. Wann soll es stattfinden? Ich schreibe mich sofort ein.“
 

„Es wird stattfinden, sobald Renji es organisiert hat“, sagte Byakuya und zeigte dem Sanitäter seinen Patienten, in dem er vage in dessen Richtung gestikulierte, in der Renji saß.
 

„Warte? Ich? Es organisieren?“
 

Der Sanitäter kam herüber, um Renjis Aufschürfungen zu inspizierten. „Was haben sie getan? Mit ihrem Gesicht gebremst, Vizekommandant?“
 

„Das ist genau das, was passiert ist“, sagte Byakuya in einem Ton, den der Rothaarige schon fast als schadenfroh bezeichnen würde. Dann wandte er sich wieder zu Renji. „Natürlich organisierst du es. Du bist allgemein sehr beliebt und gut in dieser zwischenmenschlichen Beziehungssache. Du wirst Zugang zu meinem privaten Rücklagen haben, um Ausrüstung zu besorgen, die benötigt wird. Wir können auch schauen, ob wir einen geeigneten Platz auf dem Anwesen finden, um es auszutragen. Doch vielleicht können wir uns mit Ukitake vertragen, denn am Ende der 13. Division liegt ein ungenutzter Trainingsplatz. Es ist ein alter Steinbruch, aber ich denke, das Gras darum ist wie ein natürliches Stadion. Die Leute könnten picknicken.“
 

Offensichtlich passierte es bereits in Byakuyas Kopf, dachte Renji mit einem Grummeln und einen Zusammenzucken, als der Sanitäter etwas Dreck aus der Wunde an seinem Kinn wischte. Während er also gepiesackt wurde, versuchte er sich gedanklich Notizen über Byakuyas Vorstellung zu dieser Veranstaltung zu machen. „Ich sage immer noch, es sollte Futsal sein“, grummelte Renji.
 

„Niemand außer die spielt das, Renji.“
 

„Es ist nicht so schwer zu lernen“, murmelte er, als der Sanitäter Desinfektionsmittel auf sein Kinn schmierte und er ein Geräusch unterdrücken musste. „Hey, sei sanft! Ich bin ein zerbrechliches Pflänzchen!“
 

„Ja, natürlich. Das sind sie, Vizekommandant“, antwortete er sarkastisch, während er die Bandage zurechtschnitt.
 

Die 3. Offizierin steckte ihr Kopf ins Büro, um sich den Fortschritt anzuschauen. Zu Renjis vollkommener Verblüffung, fragte Byakuya sie: „3. Offizier, was sagst du? Würdest du ein Hofgardenturnier in Fußball oder Futsal vorziehen?“
 

Sie blinzelte. „Was ist Futsal“, wollte sie dann wissen.
 

„Da hast du deine Antwort, Renji“, sagte er in einem süffisanten Ton. Renji konnte nicht glauben, wie sehr sich Byakuya mit der ganzen Sache anfreunden konnte. Es ließ in breit grinsen, obwohl sein Kinn immer noch schmerzte.
 

„Ja, in Ordnung, Kommandant. Sie haben bereits gewonnen!“, lachte er und hob kapitulierend die Hände. „Es wird Fußball. Ich beginne morgen mit den Vorbereitungen.“
 

„Endlich“, sagte Byakuya, wie nach einem langen Leiden, doch Renji konnte den amüsierten Unterton erkennen. „Letztendlich haben wir etwas gefunden, was deine gefährlich rastlosen Hände beschäftigt.“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Vorschau Kapitel 36:
Byakuya und Renji nehmen Aizens altes Quartier für eine Nacht in Beschlag... Komplett anzeigen

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