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Chasing Demons

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo zusammen!

Es geht wieder los :3 Ich hoffe, euch nun wieder regelmäßig die Bonuskapitel liefern zu können. Die 3 aufgeschobenen Kapitel kommen dann nach und nach, bemühe mich gerade, den Vorsprung wieder ein wenig auszubauen :D

Habt Spaß beim Lesen, die Situation wird etwas unangenehm für jemanden xD

LG
yezz Komplett anzeigen

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Flowers in the Rain

Zuerst dachte Renji, er würde wieder von Inuzuri träumen, denn er hörte Rukia rufen: "Wach auf, du Schlafmütze!"
 

Doch es war zu viel Fröhlichkeit in ihrer Stimme, als dass wirkliche Gefahr drohen konnte. Also zog er die Laken wieder über seinen Kopf. "Verpiss dich, Ru-ru", murmelte er dabei.
 

Ein Kissen knallte gegen seinen Kopf. "Hey, wie redest du mit der Dame des Hauses?"
 

"Dame? Wenn willst du auf den Arm nehmen?", begann er, doch hielt inne, als er bemerkte, das Sonnenlicht auf seinen Augen und die weichen Laken von Byakuyas Bett bemerkte und keinen staubige, feuchte Boden. Er schoss in eine aufrechte Sitzposition und hielt die Decke fest um seine nackte Taille. "Heilige Scheiße, Rukia! Kannst du nicht anklopfen? Das sind die Räumlichkeiten des Hausherren, verdammt noch Mal!"
 

"Und verrückt, dass ich dich hier finde", grinste sie schelmisch. Sie setzte sich auf die Bettkante und glättete ernst den Saum ihres indigofarbenen Kimono. Hier und da waren natürlich kleine weiße und pinke Hasen, die über den Saum hüpften.
 

Renji grinste zurück und versuchte nicht unruhig oder auffällig zu wirken, während er nach Spuren der Nacht suchte. Waren die Handfesseln immer noch hier? Scheiße! Er konnte die Kette und ein bisschen des Leders unter Byakuyas Kopfkissen herausschauen sehen und verdammt, seine Handgelenke waren etwas gerötet. Gah! Da stand eine Flasche Gleitgel mit Kirschduft auf der Kommode! Aber es war zumindest fast vollständig von Byakuyas Pornos verdeckt. Aber wo war der Verschluss? Vermutlich irgendwo im Bett. Himmel, könnte es noch unangenehmer werden? "Was machst du hier überhaupt?", grummelte Renji um seine Verlegenheit zu überdecken.
 

"Erinnerst du dich, ich lebe hier", sagte sie in fast perfekter Kuchiki-Hochnäsigkeit.
 

Um ehrlich zu sein, versuchte das Renji nicht.
 

"Ja, aber ich meinte in diesem Raum", sagte Renji und dachte nun endlich daran, nach Byakuya selbst Ausschau zu halten. Er schien nicht in den Räumlichkeiten zu sein, es sei denn, er versteckte sich in dem Teil des Ankleideraums, den man vom Bett aus nicht einsehen konnte. "Und wo zum Teufel ist dein großer Bruder hin?"
 

"Im Badehaus, glaube ich."
 

Ein nettes, langes und privates Einweichen in den heißen Quellen der Kuchikis wären wirklich eine tolle Weise, in den Morgen zu starten. Stattdessen versuche Renji, nackt in einem Bett voller Sexspielzeuge, normal zu wirken und hoffte, dass seine, schon seit Ewigkeiten, beste Freundin, nichts davon merkte. "Mist, warum hat er mich nicht geweckt?"
 

Rukia lächelte freundlich. "Er hat es versucht. Offensichtlich sogar mehrfach. Darum bin ich hier. Wir sind uns im Garten über den Weg gelaufen und er hatte mich gefragt, ob ich versuchen könnte, dich zu wecken."
 

Das war ein zu eigenartiges Gespräch, als dass er sich das vorstellen konnte. Renji versuchte es, aber schaffte es nicht. Also gab er auf und strich sich die Haare aus dem Gesicht. "Scheiße, ich muss ja richtig weg gewesen sein. Normalerweise braucht es nicht mehr, als meinen Namen zu sagen."
 

"Sagte er auch", meinte Rukia. "Ich kann dir auch nicht sagen, ob er das süß, nervig oder verblüffend fand. Oder alles drei."
 

"Alles drei", sagte Renji mit einem Nicken.
 

Sie rutschte mit ihrem Po ein paar Mal hin und her, als würde sie etwas Verstecktes picksen. Irgendwann griff sie nach hinten und zog etwas aus den Laken. Als sie es hochhob, um es anzuschauen, starrten sie beide mit Schrecken auf den Metallring in ihrer Hand. "Renji, was ist das?"
 

"Uh... Das ist ein... ein... nun ja, ein...", Renji war sich ziemlich sicher, dass die Farbe seines Gesichts seinen Haaren glich und es wurde mit jeder Sekunde, die verging, noch dunkler, während er versuchte, einen anderen Verwendungszweck für den Penisring zu erfinden. Schlussendlich schnappte er es sich. "Das gehört mir und es ist, was es ist, ok?"
 

"Ja, aber was...?", als die Erkenntnis sie traf, wurden Rukias Augen groß wie Unterteller und ihr Mund formte ein perfektes 'oh'. Es schien, als würde sie zum ersten Mal wirklich durch den Raum blicken. Renji war sich nicht sicher, was sie dachte, als sie herein kam und ihn ausgebreitet auf dem Bett ihres Bruders vorgefunden hatte, doch es war wirklich offensichtlich, dass sie sich jetzt einiges vorstellte. „Ugh! Gott, Renji!“
 

„Na ja, was hast du erwartet? Himmel, Rukia, du musstest an einem Haufen meiner Kleidung vorbei. Was hast du geglaubt, was wir hier getan haben?“
 

„Schlafen! Ok? Ihr hättet auch nur geschlafen haben können!“, sie nahm das Kissen auf und schlug damit auf ihn ein. „Ich dachte, ihr beide hattet Streit! Behältst du nie deine Hose an?“
 

Renji musste seine Hände heben, um sein Gesicht vor ihr zu schützen und hatte den Penisring fest in seiner Faust. „Nein... ich...“, tatsächlich hatte er ihren Streit im Badehaus vollkommen vergessen und nun fühlte er sich ein wenig einfältig, dass er wieder mit seinem Arsch in der Luft geendet hatte, nachdem Byakuya ihn mit dem Gesicht in die Fliesen gedrückt hatte. Gott, er sollte niemals wieder trinken. Bier machte ihn offenbar lasziv und dumm... oder es brachte einfach diese angeborenen Qualitäten noch mehr zum Vorschein. Rukia schlug weiterhin unermüdlich mit dem Kissen auf seinen Kopf ein, daher hatte er das Bedürfnis, sie beide zu erinnern: „Aber wir haben geredet! Wir haben über ziemlich wichtige Dinge geredet! Ich schwöre!“
 

Sie schlug ihn noch einmal mit ordentlichem Schwung und warf dann das Kissen nach ihm. „Du bist hoffnungslos, Renji Abarai. Absolut hoffnungslos.“
 

„Hey, du kennst mich“, sagte er und drückte das Kissen gegen seine Brust, damit sie ihre Taten nicht wiederholen konnte. Dann grinste er sie dümmlich an. „Ich habe eine Schwäche für ein hübsches Gesicht.“
 

„Und du bist besoffen notgeil“, seufzte Rukia und setzte sich wieder aufs Bett.
 

„Da haben wir es.“
 

Sie saßen eine Weile ruhig zusammen, jeder hing seinen eigenen Gedanken nach. Vögel zwitscherten laut in den Ästen und der Geruch eines bevorstehenden Herbstregen hing schwer in der warmen Morgenluft. Auf der anderen Seite des Fensters begannen die Blätter im Garten die Farbe zu wechseln. Das gedämpfte Licht, das durch die Wolken fiel, war seltsam hell gegen Renjis müde Augen, doch er war überrascht, wie wenig Kopfschmerzen er hatte. Vielleicht war zwei Mal unglaublicher Sex in einer Nacht eine Art Medizin gegen einen Kater für ihn.
 

Rukia starrte auch in den grauen Tag hinaus, ihre Gedanken waren klar woanders. Sie hatte einen wehmütigen, traurigen Ausdruck auf ihrem herzförmigen Gesicht. Worüber könnte sie nachdenken, was sie so aussehen ließ? Oh, richtig. Ichigo.
 

Renji streckte eine Zehe unter der Decke hervor und stupste Rukia gegen den Oberschenkel. „All deine Freunde gehen heute, oder? Kommst du klar?“
 

Sie zuckte mit den Schultern.
 

„Gehst du mit ihnen zurück?“
 

„Ich gehöre hierher“, sagte Rukia entschieden, doch er konnte in ihren Augen sehen, wie hart die Entscheidung für sie war. Sie zog sich auf die Füße, als wolle sie die wachsenden Sorgen abschütteln. Es kostete sie sichtlich Mühe, das Thema zu wechseln. „Bist du immer noch auf Bewährung oder was auch immer? Wann gehst du zurück an die Arbeit?“
 

Er lehnte sich gegen das Kopfende des Bettes und ließ einen langen Seufzer hinaus. „Das sind noch ein paar Tage. Aber ich muss dir sagen, so langsam fühlt es sich wirklich wie eine Strafe an. Ich hasse es, zu sehen, wie die Division ohne mich weiterläuft. Ich vermisse die Arbeit und die Leute. Außerdem bin ich immer noch nicht gut im lange und still herumsitzen.“
 

Ihre Hand lag angenehm auf seinem Fuß und sie drückte ihn freundschaftlich. „Du magst es wirklich Vizekommandant zu sein, nicht wahr?“
 

„Ja, wer hätte das gedacht, was?“, er legte seinen Kopf zurück, grinste jedoch breit. „Wir haben einen langen Weg hinter uns. Du und ich.“
 

Sie nickte. „Manchmal kann ich mich noch nicht einmal daran erinnern, wie es vorher war.“
 

Das überraschte Renji. „Nimmst du mich auf den Arm? Ich scheine es nie zu vergessen. Selbst, wenn ich wünschte, dass ich es könnte... selbst wenn es mir im Weg steht.“
 

Rukia blickte ihn lange von der Seite an, mit einem Ausdruck, den Renji nicht ganz deuten konnte. „Das überrascht mich nicht. Du warst immer in der ersten Reihe, hast die Wange hingehalten, damit der Rest von uns es nicht brauchte.“
 

„Das ist lustig“, sagte Renji. „Denn ich denke immer, dass du zwischen mir und der Dunkelheit standest.“
 

„Du meinst meine Träume, meine Fantasien. Weißt du, warum es für mich so einfach ist, Inuzuri loszulassen? In meinem Kopf war ich niemals wirklich da. Ich habe mir immer vorgestellt woanders zu sein... hier tatsächlich, als Prinzessin.“
 

War das der Grund, warum sie immer so majestätisch, so souverän im Mittelpunkt der Hölle aussah? Weil sie sich vorgestellt hatte, an einem besseren Ort zu sein? Was Renji noch mehr faszinierte war die Erkenntnis, wie gut das 'verstellen' funktioniert hatte – nicht nur für sie, sondern für sie alle. Ihre Vorstellungskraft hatte sie alle aufgebaut. Ihr Beharren auf Höflichkeit hatte sie alle davor bewahrt, auch den letzten Fetzen ihrer Seelen zu verlieren und gedankenlose, hungrige Bestien zu werden. „Du bist toll.“
 

Sie lächelte bescheiden, doch sie blickte mit ihren großen, violetten Augen in seine. „Ich habe genau das Gleiche über dich gedacht. Ich hatte wirklich Glück, oder nicht? Ich hatte immer einen großen Bruder, der nach mir geschaut hat.“
 

Es war verblüffend, wie hart diese Worte Renji trafen. Es war fast ein unerwarterer Schlag, der ihm den Atem nahm. Er hatte noch nicht einmal realisiert, wie eifersüchtig er auf Byakuya gewesen war, dass er derjenige war, den Rukia 'Onii-san' und 'Nii-sama' nannte, bis zu diesem Moment. Als sie ihn verließ, um eine Kuchiki zu werden, war Renji so dankbar gewesen, dass sie endlich eine Familie hatte. Leute, die sich wirklich um sie kümmerten, wie er es niemals konnte. Mit Mitteln, die er hätte niemals aufbringen können. Die Erleichterung, dass sie endlich sicher sein würde, war so überwältigend gewesen, dass er niemals den tiefen, tiefen Schmerz darüber erkannt hatte, dass er dabei versagt hatte, Rukia ein guter großer Bruder gewesen zu sein.
 

Und nun sagte ihm Rukia, dass es das doch Wert gewesen war.
 

Er nahm das Kissen von seinem Schoß und haute es ihr sanft auf die Schulter. „Lass es gut sein. Der ganze sentimentale Mist bringt mich noch zum Heulen.“
 

Wie immer, sah sie vollständig durch seine Worte und schob das Kissen zur Seite. Sie schoss nach vorne und schlang ihre dünnen Arme um seine Taille. Ihre Wange presste sich gegen seine Brust, direkt über seinem Herzen. „Ich liebe dich, Renji.“
 

Er legte seine Arme um sie und vergrub die Nase in den vertrauten Geruch ihrer Haare. „Ja, ich dich auch. Immer.“
 

„Denk dran“, wisperte sie leise. „Ich war zuerst eine Abarai.“
 

Es war der Name, den sie sich selbst ausgesucht hatten. Es gab einmal ein halbes Dutzend Abarais in ihrer kleinen Gruppe. Nun war Renji der Letzte. Er wuschelte Rukia durch die Haare. „Aber du bist jetzt eine Kuchiki und das ist gut.“
 

„Wenn du nicht vorsichtig bist, endest du auch als einer“, sie richtete sich wieder auf und grinste ihn breit und neckend an, während sie ihn gegen die Nase stupste. „Warte nur, bis es Tantchen Massa endlich dämmert, an wen Nii-sama gedacht hat! Sie wird entweder einen Auftragsmörder anheuern oder ihn zwingen, sein Versprechen einzuhalten!“
 

Renji hob den Penisring, den er die ganze Zeit in seiner Hand gehabt hatte. Spöttisch rollte er ihn zwischen Zeigefinger und Daumen hin und her, vor Rukias erschrecktem Gesicht. „Sie wird mich umbringen. Glaub mir. Mit ihren bloßen Händen.“
 


 

Rukia verließ Renji kurz danach. Nachdem er sich angezogen und die Haare zurückgebunden hatte, verbrachte der Rothaarige einige Zeit damit, das Bett wieder herzurichten. Er räumte die Sexspielzeuge weg und nachdem er die Laken abgezogen hatte, fand er auch die Verschlusskappe des Gleitgels. Nachdem er noch einmal liebevoll daran roch, verschloss er die Flasche und steckte sie in die Schublade von Byakuyas Nachttisch.
 

Er hoffte, Byakuya würde zurück in die Räumlichkeiten kommen, doch als er auf dem Weg in die Küche auf Eishirō traf, fand er heraus, dass einige Verwandte anwesend waren. „Ja“, fügte Eishirō hektisch hinzu und füllte ein Tablett mit Tee. "Ich bin froh, dass ich sie getroffen habe, Vizekommandant. Seine Herrschaft wollte bereits früher seine Entschuldigung überbracht haben, doch ich befürchte, ich bin ein wenig verspätet bei all der Aufregung."
 

"Mach dir keine Sorgen", sagte Renji. "Lass ihn wissen, dass ich zurück zur Divison gehe, ja? Ich werde später wieder herkommen."
 

"Sehr gut, Vizekommandant."
 


 

Natürlich ging der stürmische Regen in dem Moment los, in dem Renji entschieden hatte, den langen weg über das Grundstück des Anwesens zum Tor der Division zu nehmen. Selbst mit Shunpō war er am Ende tropfnass und schmutzig, als er ins Hauptbüro der Einheit erreichte. Der 3. Offizier schaute auf, als er in der Tür erschien. Wie von selbst stand er auf und nahm Haltung an. „Vizekommandant.“
 

„Rühr dich“, sagte Renji. „Und überhaupt, ich bin immer noch nicht da, erinnerst du dich?“
 

„Ugh“, seufzte der Offizier und ließ sich wieder auf den Stuhl hinter Renjis Schreibtisch fallen. „Noch länger?“
 

„Fühlt sich wie eine Ewigkeit an“, stimmte Renji zu. Er ging hinüber zu dem Platz, von dem er wusste, dass der Offizier dort immer eine Kanne Wasser warm hielt. Er nahm zwei Teeschalen aus dem Regal und begann, ihnen Tee zuzubereiten. „Wie läuft es?“
 

„Meistens ist es ruhig, die Leute atmen nach alldem etwas durch. Wir haben noch ein paar rastlose Soldaten den Reparaturtrupps unterstellt, die von der 9. Division organisiert werden, doch vieles der Arbeit ist bereits erledigt. Und ihr 7. Offizier – Kinjo? - wird sicher bald Streit anzetteln, um etwas zu tun zu haben.“
 

Renji kam mit dem Tee hinüber und stellte eine Schale auf Höhe des Ellbogens des Offiziers ab. „Das ist der Grund, warum ich denke, dass du mich auf den Trainingsplatz lassen solltest. Oder du beginnst damit, die Übungen selbst zu leiten.“
 

„Wann soll ich die Zeit dafür haben?“, antwortete der 3. Offizier schnippisch. „Wie kommen sie mit dem ganzen Papierkram klar? Und wann kommt der Kommandant zurück und kümmert sich um den Stapel, der auf ihn wartet?“
 

„Er hat im Moment Familienangelegenheiten zu klären“, entschuldigte sich Renji. „Doch ich nehm alles, was dringend seine Unterschrift braucht, mit rüber. Überlass das mir. Und hör zu, warum trommelst du nicht ein paar der Typen zusammen, die dir Ärger bereiten? Ich nehme sie mit zu dem unterirdischen Trainingsplatz und lasse sie dort etwas Dampf mit mir ablassen. So sieht mich nicht jeder, aber ich kann auch etwas helfen.“
 

„Meine Güte, das wäre eine Erleichterung.“
 

Renji lächelte. „Dann betrachte es als erledigt. Glaubst du, du könntest mir auch ein Gefallen tun?“ Der 3. Offizier blickte ihn nervös über den Rand seiner Teeschale an. „Wenn du die Zeit dafür findest, ich muss wirklich eine Dankes-Notiz und Blumen zu den Kommandanten der 8. und 13. Division schicken.“
 

Der Offizier sah erleichtert aus. „Oh, sicher. Das kann ich für euch tun, Vizekommandant. Pink für Kommandant Kyōraku natürlich und irgendetwas ähnliches für Kommandant Ukitake?"
 

Renji zuckte mit den Schultern. "Ich habe keine Ahnung, was er mag. Vielleicht kannst du das bei seinen Offizieren erfragen, aber stelle sicher, dass die Kosten auf meine Rechnung gehen, ok?"
 

Der 3. Offizier blickte Renji lange und eigenartig an. "Also möchten sie, dass ich nur das sende, was sie sich leisten können?"
 

"Ja, ok. Behalte nur eine Abrechnung, was ich schulde."
 

"Ja, Vizekommandant."
 


 

Renji war sich nicht ganz sicher, wie es passiert ist, doch er wurde überredet, sein Bankai vorzuführen und erntete Applaus und Jubel. Zabimaru brüstete sich freudig unter all der Aufmerksamkeit und erklärte Renji, dass es vielleicht bald einen neuen Trick zum Zeigen hätte, eine Art Kanone. Doch Renji musste versprechen, sich etwas Zeit mit Training zu verbringen, bevor Zabimaru damit herausrückte. "Das werde ich", versprach er Zabimaru, als es sich in die versiegelte Form zurückverwandelte. "Sich ein wenig zu bewegen ist für uns beide ganz gut."
 

Er verbrachte fast den vollständigen Nachmittag mit den Kerlen der Division zusammen, knüpfte wieder ein paar benötigte Verbindungen. Auch wenn es unter Uraharas konstanter Sonne trocken und warm war, hatte jemand ein Feuer gemacht. Sie hatten sich in den Pausen zwischen dem Training darum versammelt, entspannten ein wenig und unterhielten sich gemütlich.
 

Renji hörte, dass Hisagi aus dem Keller der 2. Division heraus war und sich wieder kopfüber in die Arbeit gestürzt hatte. Er organisierte nicht nur die Aufräum- und Reparaturarbeiten, es kam nun auch noch eine neue Ausgabe der Seireitei-Nachrichten heraus. Jeder dachte, das gerade Letzteres irgendwie verrückt war, denn entweder gäbe es eine große Überschrift mit "Verräter!", was niemand lesen wollte oder ein Haufen weichgespülter Artikel, die es so aussehen ließe, als wollte niemand darüber reden, was tatsächlich passiert ist.
 

"Nun ja, er riskiert so oder so etwas", stimmte Renji zu. "Also kann er auch irgendetwas veröffentlichen und dann einfach weitermachen." Er persönlich hoffte, dass Hisagi sich einfach geradewegs dem Verräter-Zeug annahm, doch er nahm sich zudem vor, für die nächste Ausgabe einen Artikel über Shikai anzufertigen.
 

Als er nach Kira fragte, erfuhr er, dass die 1. Division überrachend die Entscheidung getroffen hatte, die Verfahren für alle die bei der Ryoka-Invasion und/oder Aizens Verrat beteiligt waren, aufzuschieben.
 

"Was zum Teufel tun sie noch, um die Befehlsgewalt über die 3. Division aufrecht zu halten?", wollte Kinjo wissen, als er einen weiteren Ast ins Feuer warf und daraufhin Funken flogen. Seine dauerhaft kratzige Stimme hörte sich wie ein Schnauben an. "Es ist intelligenter einfach eine Blanko-Begnadigung auszusprechen."
 

Renji musste da zustimmen, besonders wenn man seine eigene, prekäre Lage betrachtete, doch er glaubte, die Antwort zu kennen. "Es geht um Kenpachi. Wenn sie allen, die während der Invasion verrückt gespielt haben, Straferlass zuteil werden ließen, müssten sie auch Zaraki freisprechen. Sie wollen was großes, wie Verrat, gegen ihn in der Hand haben, damit sie es gegen ihn nutzen können. Sie glauben offenbar, dass sie es bräuchten."
 

"Und in der Zwischenzeit sieht Kira wie eine Ratte aus", Kinjo warf einen weiteren Stock ins Feuer. "Warum machen sie Zaraki nicht jetzt den Prozess?"
 

"Weil sie ihn noch brauchen", sagte Renji und überraschte sich selbst mit seinem Zynismus. "Besonders gegen Aizens Armee."
 

Danach spekulierten sie alle darüber, was als Nächstes kommen würde und wie sie sich darauf vorbereiten könnten.
 

Es war spät, als Renji endlich zum Anwesen zurückkehrte. Da er nicht wusste, ob Byakuya Zeit hatte, mit ihm zu Abend zu essen, entschied sich Renji für einen Umweg, um bei einem Händler zu halten und sich etwas zu besorgen.
 

Das war der Moment, als er eine bekannte Stimme nach ihm rufen hörte. "Ah, Herr Renji! Wie schön, dich hier anzutreffen! Nun kann ich mich persönlich für die lieblichen Blumen bedanken. Doch ich bin neugierig, wann ich das Objekt deiner Begierde geworden bin? Oder ist es die komplette 6. Division, die mich plötzlich anhimmelt?"
 

Renji drehte sich um und sah, wie Kommandant Kyōraku breit grinsend auf ihn zu kam. Der Regen war nur kurz gefallen und hatte den Tag schwül, grau und windig werden lassen. Die Luft zerrte an den Säumen des pinken Kimonos und Haoris über Kyōrakus breiten Schultern und flatterten wie ein Umhang hinter ihm. Die Farben des Kommandanten waren hell und fröhlich in der dunklen, schmutzigen Straße.
 

Kyōraku hielt seinen Strohhut fest, damit er nicht bei einer stärkeren Brise weg flog. Erst als der Braunhaarige vor ihm stand, bemerkte er neben ihm die ruhige, bebrillte Vizekommandantin Ise, die ihm mit einigen Schritten Abstand folgte und die Arme um einen Stapel Papiere geschlungen hatte.
 

„Es war eine unerwiderte Liebe auf den ersten Blick“, neckte Renji so trocken, wie es ihm möglich war. „Was soll ich sagen? Ich schwärme für große, breite Adelige.“
 

„Lügner“, Kyōraku kräuselte die Lippen zu einem halben Lächeln und einer halben Grimasse. "Du brichst mir mein Herz mit dieser falschen Schmeichelei. Ich weiß genau, welcher Art von Adligem du hinterherläufst."
 

Renji blickte kurz zu Ise, die einfach herausfordernd zurückschaute. Sie war dünn und sah spießig aus, mit ihren ordentlich zurückgebundenen Haaren, doch sie jagte Renji auch immer einen Heidenangst ein. Er war sich nie sicher, warum. Vielleicht war es die Kombination von diesem durchdringenden Blick, den sie immer trug und ihre Selbstsicherheit, in der Seireitei herumzuspazieren, ohne ihr Zanpakutō zu tragen.
 

"Also, die Blumen", sagte Kyōraku. „Ich nehme an, die Dinge haben sich... verbessert mit besagtem Adligen?“
 

„Heilige Scheiße“, sagte Renji enthusiastisch. „Was immer sie gesagt haben, sagen sie mehr!“
 

„Es war mein Partner, der den besten Eindruck hinterließ, denke ich“, bemerkte Kyōraku. "Ich kann nicht sagen, dass Herr Byakuya viel Gewicht in irgendeine Meinung legt, die ich vertrete. Ich glaube, er dachte, ich wäre betrunken."
 

"Oh, niemand denkt das, Kommandant!"
 

Offensichtlich fand Kyōraku Renjis viel zu schnelle Antwort zutiefst erheiternd. Er schlug Renji, mit dröhnendem Gelächter, herzlich auf die Schulter. "Da bin ich mir sicher", sagte er. "Aber wenn wir davon sprechen, kann ich dir einen ausgeben? Vielleicht möchtest du uns Gesellschaft leisten? Ich war gerade auf den Weg, mich mit Jūshirō für die Nacht niederzulassen."
 

Renji wurde bereits in die Richtung der Quartiere der 13. Division gedreht. Er wollte zurück zum Anwesen, doch irgendwie gingen seine Füße bereits in die andere Richtung. Er deutete hinter sich. "Aber ich sollte wirklich... Ich..."
 

"Ich bestehe darauf!"
 

Als Kyōraku Ise beauftragte, eine Nachricht mit der Information zu Renjis verbleib zu Byakuyas Anwesen zu senden, realisierte er, dass er gar keine echte Wahl hatte. Er gab sich Kyōrakus geselliger Natur geschlagen. Und überhaupt, was würden ein paar Getränke mit zwei Kommandanten schaden? Es würde lustig werden... richtig?


Nachwort zu diesem Kapitel:
Vorschau Kapitel 33:
Renji wird von Kyōrakus gutmütigen Humor um den Finger gewickelt, doch wird es ihn außer Kontrolle bringen...? Komplett anzeigen

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