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Only Fanservice - The Beginning [©Miraculum 2012 / Re-Upload]

Byou x Kazuki
von

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Es war einmal ...

Dezember 2012

Only Fanservice! – The Beginning

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ScReW
 

[Kapitel_0]

ShortVersion | Ergänzung & erster Eindruck zu „Only Fanservice!“
 

An einem kühlen und regnerischen Apriltag im Jahr 2011 trennten sich die Wege der jungen Band im Hinterhof eines Stores, nachdem sie ein Mett&Greet hinter sich brachten. Viele Fans waren gekommen, überwiegend des weiblichen Geschlechts – besonders junge Mädchen in aufreizenden Outfits drängten sich aneinander um nichts zu verpassen und die Männer solange wie nur möglich sehen zu können. Einige Fans kannten sie sogar beim Namen, da sie treu und anhänglich über all die Jahre hinweg, voller Freude, auf jedes Event kamen, wo die Jungs gerade waren. Auch nach all den ganzen Tumult der um sie hereinbrach. Es hagelte eine Kritik nach der Nächsten – die Medien waren voller negativer Schlagzeilen und die Kritiker mehr als herablassend.
 

Begonnen hatte ihr schlechter Ruf von dem Zeitpunkt an, an dem der Name SCREW öffentlich bekannt wurde. Byou – der ehemalige Sänger von der damaligen Band Joker wurde wegen seines Stylings und seiner Größe immer wieder mit Ruki von The GazettE verglichen. Er würde ihn nur kopieren, nichts Neues erfinden! Ebenso wurde er mit dem Dir En Grey Frontmann Kyo verglichen – welchen er ebenso kopierte, diesmal jedoch mit seinen Bewegungen und seinem Auftreten! Er war Rukis Spiegelbild, hatte keine eigenen Ideen und sah sich die Bühnenshows von Kyo ab.
 

Byou, die billige Raubkopie!
 

Auch der Bandleader hatte es schwer, las nichts Gutes über sich. Durch die Zeiten in welchen er als Rowdie verrufen wurde durch sein Verhalten und sein Rüpelhaftes Auftreten glaubte niemand an ihn. Die Menschen die sich Freunde schimpften schossen verbal auf ihn, glaubten nicht dass er es zu Etwas bringen würde. Er war eine Null, ein Nichtsm ein Niemand und würde dies auch immer bleiben! Er würde niemals durchs Leben kommen – er könnte niemals so viel Verantwortung tragen und eine führende Position einnehmen. Dieses ungezähmte Balg würde nichts vernünftiges auf die Beine stellen. Der konnte nur scheiße bauen und das dafür täglich.
 

Kazuki der Looser!
 

Um Jin und Yuuto stand es zunächst recht ruhig. Allein das Aussehen wurde bei Jin des Öfteren belustigt und das es zigtausend bessere Drummer gäbe, so wie zigtausende die besser Bass spielten als Yuuto – der den Eindruck erweckte nie wirklich Teil der Band zu sein, dafür aber sicherlich bessere Führungsqualitäten hätte als das Looserbalg. Wilde Spekulationen folgten, ob Yuuto bestochen wurde von Byou, dass er bei ihnen mit machte, um so auszusehen als würden sie wirklich etwas bringen.
 

Yuuto der Außenseiter!
 

2007 bekam der auf der Bühnenseite in den Folgejahren einen zweiten Gitarristen dazu gestellt, was erneut für genügend negativ Schlagzeilen – allein durch die Fans – sorgte. Die Band kam wohl zu Viert nicht klar und versuchte ihren produzierten Scheiß irgendwie mit einer zweiten eingesetzten Gitarre zu retten! Doch dadurch zerstörte sich in vielen Köpfen einiger „Fans“ das Bild der Band SCREW.

SCREW bestanden aus dem Looser, der Raubkopie, dem komischen Drummer und dem Außenseiter. Dieser komische Typ, der ja noch halb Grün hinter den Ohren war gehörte da überhaupt nicht hin!
 

Manabu – der Überflüssige!
 

Knapp zwei Jahre darauf – 2010 – als sich die Welt etwas langsamer drehte und sich die Fans einigermaßen mit der neuen Besetzung abfanden und dem leichten Wandel dadurch, kam der nächste Hammer.
 

Yuuto steigt aus!
 

Jawohl! Sie wussten es doch alle, dass er nie dazugehörte und nur mit ordentlich Kohle gehalten wurde! Alte Lamellen rollten sich auf, das schwarze Tuch fiel über die Band und es hagelte erneut heftige und sehr persönlich werdende Kritiken. Jeder wusste es – Kazuki konnte nichts! Nicht einmal eine band halten, was sollte er also schon erreichen?
 

Am Boden zerstört und oft vorm Aufgeben, war Byou es gewesen, der ihn spontan auf einen Drink einlud und ihn darum bat alles raus zu lassen. Er sollte reden – niemals schweigen und ihm, sowie auch Jin und Manabu seine Gedanken preis geben. Byou war es gewesen, welcher Kazuki immer wieder Halt gab und davon abhielt wegzulaufen. Egal wie tief und heftig die verbalen Schläge sie auch trafen ...
 

Die Letzten gab es beim Tausch, Yuuto gegen Rui Anfang des Jahres 2010. Wieder wurde das Bandbild der Fans zerstört, wieder musste man sich umgewöhnen. Kazuki war bestimmt zu anstrengend, oder aber die anderen merkten endlich, dass alles nur kopiert war. Kopiert war die Musik und das Aussehen! Kopiert waren die Tatsachen, die auch tausend andere Bands und Musiker kopierten! Ein zweiter Gitarrist – das gab es vielleicht bei 70 von 100 Bands! Der Tausch eines Members, weil dieser freiwillig ausstieg, sich aber ein Neuer fand – ja das passiert auch bei jeder zweiter bis dritten Band die gerade am Entstehen war – es war doch nichts Ungewöhnliches!
 

Scharf wurde gegen Rui geschossen, bis Yuutos persönliches Schreiben veröffentlicht wurde, in welchem er sich für die gemeinsame Zeit mit der Band bedackte und sich auch für manches Verhalten entschuldigte. So Einiges wurde durch den Ex Bassisten der Band geklärt und die Welle der Kritik nahm plötzlich ab. Auch Danksagungen untereinander zwischen Jin und Manabu oder von Byou zu Rui wurden veröffnetlicht, gar sehr persönliche Gedanken von Kazuki, welcher offenbarte wie sehr er Byou für seine Unterstützung dankte. Er gab einen Teil seiner Gefühlswelt preis, offenbarte der Welt dass es für ihn nicht einfach nur Musik war und ein Kollegium welches jetzt endlich die bleibende Besetzung gefunden hat – er offenbarte Fans und Welt, dass es Familie für ihn war. Freundschaft, Familie, Leben. Und jeder sollte doch bitte darüber nachdenken, was jeder einzelne mit diesen Worten verbindet.
 

Es war das Wichtigste im Leben eines Jeden.
 

Danach nahm die Kritik ein weiteres Mal ab und die Band produzierte einen Hit nach den nächsten, katapultierte sich immer weiter in die Charts, immer weiter nach oben, begleitet dabei von treugebliebenen Fans, welche jede Entwicklung der Band unterstützten!
 

Eine ganz besondere Ehre, welche diese Fans den jungen Musikern damit entgegen brachten.

Speziell Kazuki – dem Bandleader - ließ es in seinem Stolz wachsen, je mehr Anhänger sie bekamen und je länger viele ihrer Fans ihnen treu blieben. Längst war so etwas nicht selbstverständlich – das hatten sie wohl alle gelernt und am eigenen Leibe erfahren müssen. In diesem Business wo sie unterwegs waren hieß es jeden Tag kämpfen und die Fans an der Leine halten.

Regisseure hielten ihre Zuschauer mit Hilfe guter Schauspieler, Witz und Humor. Autoren hielten ihre Leser mit einem schönen Textfluss und spannenden Szenerien bei Laune und ein Musiker präsentierte sich im Normalfall immer gut gekleidet, charmant, sexy und hielt die Fans mit jeder neuen Single bei sich.
 

So vielfältig war die Welt – so gleich der Sinn in vielen Aufgaben.

So hart war der Kampf gegen Kritiker und Unruhestifter.
 

...
 

Nach der verdienten Zigarette im Hinterhof und der Verabschiedung untereinander wartete ein freier Nachmittag und ein freier Abend auf die jungen Männer, welche diese Zeit natürlich ausnutzten, für Dinge, die ihnen neben der Musik ebenso wichtig waren. Während Manabu entspannt in die Badewanne sinken würde mit einem Buch, würden sich Kazuki und Byou später mit Aoi von The GazettE, Mao von Sadie und Reika von D=Out treffen, um auf der Playstation zu daddeln. Jin würde sich mit seiner Mutter treffen, die er schon drei Wochen nicht gesehen hat und Rui würde etwas feines kochen und sich und Maru dann beim Essen fotografieren – bis auch er mit einigen Freunden verabredet war.
 

Ja – es waren ganz alltägliche Dinge – nichts Außergewöhnliches.
 

Da die jungen Männer mit dem Shuttle abgeholt wurden am frühen Morgen, weil sie vorher noch bei zwei Radiosendern waren, hatte keiner von ihnen seinen privaten PKW dabei. Dennoch verzichtete der Sänger darauf, da er beschloss auf den Weg nach Hause noch bei einem Bekannten in der nahe gelegenen Sushi Bar vorbei zu sehen. Auch Kazuki verzichtete, wohnte dieser doch nicht weit vom Instore und könnte somit ebenfalls noch einige Dinge erledigen – besonders Bier für den Spieleabend einkaufen stand an oberster Stelle des gedanklich zurecht gelegten „To Do Zettels“.

Doch sobald die anderen im Shuttle verschwunden waren und dieser mit ihnen vom Hof fuhr, überfuhren auch einige Fans das Vorhaben der beiden Musiker. Am steinernen Mauerbogen, welcher den Hinterhof abgrenzte, sollten sich die Wege der beiden eigentlich trennen, als Byou nur wenige Meter vor sich kreischende Fans stehen hatte, die auf ihn warteten. Da nützte kein Hut und keine Sonnenbrille etwas – er wurde sofort erkannt und hörte vor Schreck für einen Moment auf zu atmen. Doch schon als die ersten Mädchen auf ihn zustürmten, trat der Sänger die Flucht an - machte kehrt auf der Ferse und begann in Kazukis Richtung zu rennen, welcher schon etwas lachend auf ihn wartete und seine Hand nach ihm ausstreckte.

Nicht jetzt!

Nicht Heute!
 

„Schnell weg?“, fragte er lachend mit erhobenen Brauen und verhakte ihre Finger miteinander, als auch sein Name lauthals aus den süßen Kehlen gepresst wurde.

„Schnell weg!“, bestätigte Byou ihn grinsend und umklammerte die Hand des anderen noch etwas fester, als sie zur Flucht ansetzten. Schnellen Schrittes durch die Straßen Tokios, vorbei an der Abzweigung zu Kazukis Wohnung. Vorbei an all den Geschäften, die doch auf den Weg waren um Dinge zu erledigen, welche nun ganz dick und Rot angekreuzt wurden vor den inneren Augen des Leaders. Im Nacken die aufgestellten Härchen der Verteidigung, die ihm das Gefühl gaben, gleich geschnappt zu werden.
 

Mal Ernsthaft – was würden die Mädels wohl mit ihnen machen, würden sie die beiden zwischen die Finger bekommen? Wer konnte da schon vernünftig bleiben und nicht umfallen vor Euphorie?
 

„Byouuu! Kazukiiii!“, schrie es hinter ihnen, was natürlich nicht gerade förderlich war und somit unterwegs tatsächlich noch einige Fans mehr hinter ihnen her waren. „Haltet sie doch auf!! Haltet sie feeeest!“, kreischte es euphorisch hinter ihnen, als Kazuki Byou ganz unerwartet in eine Seitengasse zerrte, welcher einen erschrockenen Laut hervorstieß und aus Reflex den Hut beim herumreißen festhielt. Nicht umsonst hatte er ihre Hände noch fester miteinander verschränkt – es passierte nicht zum ersten Mal. Auch mit Jin und Rui war er schon die Straßen Tokios hinab und auch wieder hinauf gerannt. Wenn er darüber nachdachte war es eigentlich witzig – doch in dem Moment passte es mal so gar nicht in sein Vorhaben! Das stand auch nicht auf seinem gedanklichen Zettel!
 

„Wo rennst du hin?“, erkundigte sich Byou hitzig, der von Kazuki mitgezogen wurde und ein recht herzhaft belustigtes „Keine Ahnung!“, entgegen geworfen bekam.

„Ja, find ich gut!“

„Fällt dir was Besseres ein?“

Der Sänger drehte sich während des Rennens nach hinten, als es auch schon zu Regnen begann – wie so oft an dem Tag. Selbst wenn sie einen Schirm dabei gehabt hätten – es wäre schlichtweg keine Zeit gewesen ihn aufzuspannen. Und auch den Haufen an Mädchen die sich hinter ihnen sammelten schien der plötzlich hereinbrechende Regenschauer nichts auszumachen – sie blieben an den jungen Männern dran.

„Weg! Einfach nur weg!“, antwortete Byou kurz auflachend und brachte auch Kazuki zu einen höhnischen Auflachen: „Ohooo, jaaaa~ ... das ist bei weitem besser als Keine Ahnung!“
 

„Byoouuu~ so warte doooch!“, ertönte es in gewonnenem Abstand hinter den Beiden, unterstützend von viel Gequietsche und Gekreische. „Kazuuuki! Kazukiii!“
 

„Entschuldigung! Achtung! Entschuldigung! Vorsicht!“, warnte Kazuki die Mitmenschen des Getümmels auf dem Marktplatz den sie erreichten und somit Aufsehen erweckte. Ältere Damen hielten ihre Handtaschen fest umklammert an der Brust, schimpften mit erhobenen Stock, als sie fast über den Haufen gerannt wurden und einige Hausfrauen die ihren Wocheneinkauf mit dem Erwerb frischen Obstes und Gemüse beendeten, hoben erschrocken die Einkaufskörbe in die Luft und gaben ebenso erschrockene Laute von sich, was Byou und auch Kazuki nur zum Lachen brachte. „Entschuldigung! Keine Absicht!“

Doch kaum war der erste Sturm auf dem Marktplatz vorüber, traf die Herde der wildgewordenen Fangirls auf den Platz ein und lösten noch sehr viel mehr Aufsehen aus, als die beiden Musiker, welche doch noch darauf achteten wohin sie rannten – und sich gar entschuldigten.
 

„Was ist hier denn nur los heute?!“, schimpfte eine ältere Dame erbost über diese Wellen der Hektik und schüttelte den Kopf.
 

Kaum verließen die Musiker den Marktplatz, stellte Kazuki fest dass sie die Fans noch immer nicht abgehängt hatten. „Die können wohl wirklich nicht genug bekommen!“, meinte er nur grinsend und umklammerte Byous Hand wieder fester, da sie durch den Regen leicht den Halt verloren. Der gab nur einen vielsagenden Ton von sich und sah kurz zu Kazuki rüber. „Wundert‘s dich?“

Der Leader lachte wieder und hob die Brauen mit einem Selbstsicheren Ausdruck. „Natürlich nicht!“
 

Im nächsten Moment zog der Leader den Sänger in die nächste Gasse, hatte keine Ahnung wo genau sie gerade waren. Doch der Großstadtlärm ließ nach und auch die Schreie nach ihnen ebbten mehr und mehr ab, je mehr Haken sie schlugen und wohl im nördlichen Teil der Stadt angekommen waren, wo es „ländlicher“ wurde - Eben zwei grüne Streifen mehr in der Landschaft - als auch schon ein Schild auftauchte auf welchem auf den berühmten Fluss, dem Simuda, hingewiesen wurde der mit einem nördlich gekennzeichneten Pfeil versehen war. Somit wusste Kazuki wo sie waren, als auch schon der Boden unter den Füßen verschwand und sie beide erschrockenen Lautes in den ausgeschilderten Fluss fielen. Aus dem simplen Grund, das Kazuki unbewusst in Richtung des Pfeiles abgebogen war, der ebenfalls darauf hinwies, dass eigentlich eine Treppe zu einem ausgeebbten Flussufer führte. Nur war der sichere und trockene Weg dahin zwei Meter weiter rechts gewesen. Byou, welcher sie schon hatte fallen sehen, versuchte noch anzuhalten und Kazuki festzuhalten, doch der konnte sich nicht mehr abbremsen und zog den Sänger voller Elan mit sich in die Strömung.
 

Nein – das war ganz und gar nicht geplant!
 

Eiskaltes Wasser umhüllte die ohnehin durchnässten Körper, die fast zeitgleich wieder auftauchten und das vor Schreck geschluckte Wasser ausspuckten. Keuchende Laute stießen beide hervor und Byou – der zur Gattung „männliche Frostbeule“ zählte - liefen auch schlagartig die Lippen blau an. Noch nicht lange war es her, dass der Schnee geschmolzen war. Der Pegel war gestiegen und die Strömung war im Frühjahr immer sehr viel stärker als im restlichen Jahr. Somit riss es Kazukis Körper binnen Sekunden vom Ufer weg, der kurz darauf von den Wassermassen begraben wurde, als der starke Sog ihn leichtfüßig packte und nach unten zog. Byou, welcher sich mehrmals über das Gesicht fuhr um wieder sehen zu können riss vor Schreck die Augen auf, als Kazuki verschwand und krallte sich im letzten Moment an einen der umgestürzten Bäume fest, dessen Äste ihn nun genügend Halt gaben. Das Wasser war noch viel zu kalt, sodass die Gliedmaßen gefühlt tiefgefroren waren in wenigen Sekunden. Doch freuen konnte er sich nicht – nicht einmal den Schock verdaut traf ihn der Nächste, als er nach Luft rang nach dem Sprint und seinen Gitarristen untergehen sah.
 

„Kazuki! KAZUKI!“, keuchte der Sänger heißer von sich und starrte kurz auf die Stelle, wo der Schönling eben verschwunden war. Erst dann zog er sich an den Ästen entlang zum Flussufer, wo er eiskalt, wie ein schwerer gefrorener Schinken im schlammigen Sand und Kies zusammensackte und zunächst nach Luft schnappte. Doch als er den Kopf keuchend hob und sich vollkommen außer Atem zur Treppe robbte, um den bleischweren Körper an deren Geländer hochzuziehen, tauchte der Jüngere wieder in der Nähe des Ufers auf, an dessen Rande bis hinein ins Wasser zahlreiche umgestürzte Bäume und Sträucher ragten.
 

Das Adrenalin half dem Älteren sich zu erheben, die Treppe bis zur Hälfte hinaufzugehen und dann über das Geländer hinweg, sich in den frischgewachsenen Grasbüscheln und Zweigen festkrallte um sich am Hang – welchen sie gerade übersprungen hatten – nach vorn zu hangeln. Den anderen dabei immer im Auge, der, trotz der rauschenden Strömung, sichtlich nach Luft japste und wohl Wasser geschluckt hatte.
 

„KAZUKI?! KAZUKI! VERSUCH RÜBER ZU SCHWIMMEN! VERSUCH DICH IRGENDWO FESTZUHALTEN!“, versuchte Byou ihm von außen zu helfen, der nun die Aufmerksamkeit des Jüngeren hatte für den Bruchteil einer Sekunde, ehe er plötzlich wieder unter Wasser verschwand.

„KAZUKI!“ Byous Herz blieb beinahe stehen, doch das Adrenalin führte ihn weiter über den gefährlich und abfälligen Hang, welcher zu seinem Glück weniger brüchig war, als im Sommer, da der Boden noch ziemlich frostig war in der Tiefe. Seitlich kletterte er schräg wieder weiter nach unten, suchte eine Stelle die etwas gerader war und rannte immer weiter nach vorn, bis er Kazuki wieder zu Gesicht bekam, der noch etwas näher am Ufer auftauchte als zuvor – natürlich sehr viel weiter vorn als eben noch und endlich einen der Äste ergreifen konnte. Er war getaucht, da er so wesentlich besser wieder zum Ufer kam, als hätte er sich schwimmend über Wasser abgemüht.
 

Der Sänger war erleichtert als er den Anderen wieder zu Gesicht bekam und stürzte über den Hang hinweg als wäre die russische Mafia hinter ihm her.

Kazuki brannte die Lunge und auch die Hände hatten nicht wirklich genug Kraft um sich richtig festzuhalten, da es einfach viel zu kalt war. Zudem hatte er sich verschluckt, das erschwerte die Situation in der strömenden Kälte. Hilfesuchend sah er sich deswegen nach Byou um, hoffte einfach dass er jeden Moment wieder an Land war und dieser Augenblick schnell vorüber ging! Erleichtert darüber dass er den Sänger erblickte beruhigte sich das aufgeregte Herz wenigstens etwas – er war nicht allein, es würde gleich alles gut werden!

„Byouu~!“ Ein flehen um Hilfe. Mit letzter Kraft wurde die andere Hand nachgreifend weiter in das Geäst geschoben, um sich besser festzuhalten, dann stürzte der Ältere förmlich die restlichen Meter in die Richtung zu seinen Bandleader und kniete sich auf der Grenze zwischen Land und Wasser auf einen Stamm, an dessen Ästen der Jüngere weiter unten hing.
 

„Kazuki!“ Er spreizte die Beine, setzte sich auf den Stamm und robbte sich nach vorn, sodass er erneut immer weiter im Wasser saß. Die Strömung war heftig, doch Kazuki müsse sich entgegen dieser ziehen, dass er nach ihm greifen könnte. Es wäre nicht viel.

„Zieh dich an den Ästen hoch! Schaffst du das?“, rief ihm Byou zu, woraufhin der Gitarrist sich zunächst noch weiter drehte, um ihn sehen zu können, und dadurch auch erst den Stamm entdeckte. Er verstand was der Plan war und nickte nur, wollte es versuchen – doch es war verdammt schwer. Manche Äste brachen weg – nur durch den Willen und der schnellen Reaktion schaffte es Kazuki sich irgendwo wieder festzukrallen und versetzte Byous Herz einen nach den anderen Hieb. „Schön festhalten! Komm Baby ... Komm ... gleich geschafft!“, unterstützten den Leader die Worte des Älteren der dadurch Kraft schöpfte und mit geschlossenen Augen blind so weit wie Möglich nach hinten in die Äste griff, um die Brüche zu verhindern. Egal war es, dass die harten und zum Teil spitzen Naturärmchen in die schöne Haut stachen und kratzten – zum Teil auch ins Gesicht stocherten. Der Wunsch wieder an Land zu kommen war weitaus größer, als dabei gut auszusehen!
 

Byou legte sich nun auf den Stamm, der leicht vom Wasser bedeckt war und stieß einen bitteren und dumpfen Laut von sich – es war wirklich schweinekalt. Eine Hand tauchte dennoch ins Wasser, soweit hinunter wie es ihm möglich war den Stamm zu umfassen, um Halt zu finden. Fest drückten sich die Beine an das Holz, um den Stamm. Bis zur Schulter reichte das Wasser, schwappte mehrmals darüber und somit auch über Nacken und Rücken. Beide hatten ihre Jacken im Shuttle vergessen. Vielleicht war das auch gar nicht so schlecht – sie hatten noch ihre Winterjacken anziehen müssen heute Morgen – vielleicht wären sie mit denen tatsächlich abgesoffen.
 

„Byou-Chan!“ Kazukis Flehen riss ihn aus diesen unschönen Gedanken, dann streckte er sich schon nach den Jüngeren so weit es ging, der ebenfalls versuchte Byous Hand zu erreichen. Wenn er die einmal hätte war alles gut. Alles war gut würde er endlich bei seinem Sänger sein! Er würde ihm helfen! Er half ihm immer! Doch es fehlten noch wenige Zentimeter, bis zum Erreichen des Zieles. Kazuki schwanden die Kräfte und die Kälte sorgte dafür dass er immer unbeweglicher wurde. Die Durchblutung wurde langsamer und langsamer. Der ganze Körper wurde steif.

„Byou-Chan~“. Es klang verzweifelt.

„Komm schon! Noch einmal hochziehen! Nur noch einmal Baby!“ Bestärkende Worte, ein fester Blick und Kazuki zog sich mit letzter Kraft seinen Sänger entgegen, dessen Hand ihn endlich am Handgelenk umschloss und ihn mit nur einem Zug zu sich zog. Schnell krallte sich Kazuki in den spürbaren Stamm, der an seiner Brust auftauchte und wurde anschließend, nachdem sich Byou aufgerichtet hatte von diesen mit beiden Händen fest unter den Schultern gepackt, dass er ihm helfen konnte sich auf den Stamm zu hieven.
 

„Komm raus. Komm!“, forderte Byou hastig, während der Gitarrist ungeschickt Halt am Baumstamm suchte und sich mit allen Körperteilen die er besaß auch nur irgendwie auf diesen zog. Immer auf Byous Stimme hörend, folgte er diesen dann ebenso sitzend über den Stamm und landete dann auf festem Boden schließlich direkt auf ihn, da Byou ihn mit sich zog und Kazuki sich schlussendlich an den nassen Klamotten von Byous Oberteil festklammerte.
 

Wäre das wohl mal eine positive Schlagzeile gewesen?

Gitarrist ertrunken – endlich Ruhe!
 

Nein! Den Gefallen tat Kazuki niemanden!
 

Völlig außer Atem, entkräftet und frierend lagen sie dann da – auf schützender, sicherer Mutter Erde - und wurden vom Regen weiterhin getränkt. Der schien, im Gegenteil zum Fluss angenehm warm zu sein.
 

„Wir hätten ... doch besser ... die Variante mit dem „einfach nur weg“ ... nehmen sollen ...“, krächzte Kazuki auf Byous Brust liegend von sich und brachte den dazu sich die Unterlippe einzuklemmen und zu nicken. Anschließend legte er beruhigend eine Hand an Kazukis Hinterkopf und kraulte ihn dort für einen Augenblick. „Nicht umsonst sagt die Mama ... Schwimmflügel anlegen ...“

Kazuki schmunzelte. „Ja ...“
 

Wäre er doch allen Ernstes fast ertrunken ...

Nie hatte er eine Vorstellung davon gehabt wie stark eine Strömung sein konnte und wie heftig der Sog. Man sollte es tatsächlich nicht unterschätzen - allerdings konnte er auch getrost auf diese Erfahrung verzichten.
 

„Wir brauchen noch Bier ...“, schnaubte der Gitarrist von sich, der sich – wie auch sein Retter – noch keinen Meter bewegt hat, brachte Byou kaum merklich zum Nicken, der die Augen geschlossen hat und sich die Regentropfen ungehindert ins Gesicht fallen ließ. „... und Schnaps ... ganz ... dringend ... Schnaps ...“
 

...
 

Da Kazukis Wohnung nicht weit von der Unfallstelle entfernt lag, war Byou gleich mit zu ihm gegangen. Ohnehin wäre er nur nach Hause gegangen um sich frisch zu machen und noch Kleinkram zu erledigen, den man sonst aus Zeitgründen nicht schaffte, bevor sie sich am Abend bei Aoi treffen würden. Doch alle Pläne wurden überschlagen.

Tiefgefroren kamen die beiden beim Leader an, nachdem sie einen Schleichweg genommen hatten vom Fluss aus, um nicht zu vielen Leuten zu begegnen. Der Hut des Sängers ging beim Baden flöten, doch beim Überprüfen aller anderen Utensilien hatten sie Glück. Es war zwar alles triefend nass, aber noch vollständig vorhanden. Selbst die Smartphones funktionierten noch. Wohl der Erfolg einer wasserdichten Schutzhülle. So ein Glück aber auch. Das Einzige waren einige wichtige Papiere die vollkommen aufgeweicht waren, sowie ein paar Yen Scheine. Doch das würde man auch wieder hinbekommen.
 

Einzig, schwerer Verlust: „Die Kippen sind hinüber.“ Byous besten Freunde, hatten es leider nicht geschafft... Da war es auch kein Trost, dass die ekelhaften Mentholstängel des Gitarristen genauso über den Jordan gingen.
 

Der Schrecken also leicht am Verdauen und während des nach Hause Gehens allmählich etwas aufgetaut, begannen beide einfach ohne Bedenken sich weitgehend die Klamotten vom Leib zu entfernen, die Teilweise vollkommen mit Schlamm besudelt waren. Alles landete klatschnass auf dem Laminat im Flur, nachdem Hab und Gut schon feinsäuberlich entnommen wurden. Am Ende standen sie beide nur in Shorts da – was nichts Ungewöhnliches oder Neues war, immerhin sahen sie sich so nicht zum ersten Mal.
 

Ein schöner Anblick war‘s trotzdem immer wieder. Wie die Haut vor Feuchtigkeit samtig glänzte und die definierten Muskelpartien in Szene setzte. Wie diese das Auge führten, vom Schlüsselbein hinab über die schöne Brust hin zur Hüfte, welche das Augenmerk direkt durch die gezeichneten Züge in Körpermitte lenkten. Und – oh ja – wie gut man ihn erahnen konnte!
 

Verdammt heiß!
 

„Ich werf das einfach alles komplett so wie‘s is‘ in die Waschmaschine, ok?“, fragte Kazuki nach und sammelte seine, sowie die Klamotten des anderen ein, die an Tonnen zugenommen haben mussten. Der nickte nur, nahm sich den Wertsachen an und trocknete Geldbörsen, sowie Smartphones. Die Geldbörsen einfach geöffnet legte er sie über die Heizung und ging zurück Richtung Flur, wo das Badezimmer lag. Gerade warf Kazuki die Maschine an, als sich ihre Blicke trafen und Byou dann auch schon in den Raum trat, um sich im Spiegel anzusehen. Da trat auch schon der Leader neben ihn, legte seinen Arm auf seiner Schulter ab, führte die Hand an den eigenen Mund und nickte wie ein Professor. Der Blick wanderte durch den Spiegel hindurch über ihre nackten Körper, die nur noch von Shorts bedeckt und mit Ketten und Schmuck geziert waren.
 

„Stell dir mal vor, diese beiden Körper lägen jetzt am Grunde des Ozeans – wie die Titanic“, gab Kazuki wie ein Professor von sich und ließ die Zunge an den Zahninnenreihen entlanggeeilten. Der Sänger musste darauf nur leicht lachen und zuppelte sich in den Haaren herum, wo sämtliche Überreste abgestorbenen Geästs und Dergleichen eingefangen wurden. „Du weißt schon dass der Simuda ein ... Fluss ist?“, hakte Byou skeptisch nach. „Und wir beide keine tausend Tonnen wiegen.“

Kazuki nickte nur klug, musste dann aber herzhaft auflachen und lehnte sich dadurch noch viel mehr an den anderen, dessen Blick ebenso mehr auf Kazukis Oberkörper hing, als auf den Haaren. Er fand ihn sexy – ganz ohne Frage. Das wusste Kazuki auch längst. Warum sollte er es also verheimlichen? Kazuki offenbarte ihn ebenso ganz unbesonnen, wie heiß er ihn fand.

Warum auch nicht?

Daher kam es auch nicht sonderlich überraschend, als dessen Zeigefinger plötzlich über Byous nackten Oberkörper fuhr und sich sein Körper nun von hinten an den seinen drängte. Der Kopf gebettet auf Byous dennoch männlichen Schulter, die Lippen mit einem diabolischen Grinsen versehen. „Sexy~...“, hauchte er ihm ins Ohr, sah ihn durch den Spiegel an. „Diese ... Geschichte ... ist niemals passiert“, schmunzelte er spitzbübisch und brachte Byou erneut zum Auflachen.
 

Ja ... ja, doch, es war ziemlich peinlich, wenn man das alles so erzählen würde. „Es sei denn wir bringen Aliens und die Turtles mit ein, dann wird’s heldenhaft.“

Wieder lachte Kazuki mit diesem typischen aber wunderschönen Lachen welches unverkennbar war und sah Byou weiterhin durch den Spielek an – mal direkt in die Augen, mal auf diesen sexy Oberkörper, der ihn gerade ziemlich anmachte und ganz unbefangen von seinem Zeigefinger bewandert wurde. Byou hatte nichts dagegen – taten sie genau solche Dinge auf der Bühne auch.

„Wieso ... die Turtles ...“, flüsterte Kazui belustigt und skeptisch zugleich, als Byou ihn weiterhin durch den Spiegel ansah – den Blick aber gerade ganz offensichtlich auf Kazukis Finger richtete und diesen recht angetan beobachtete. „Weil ich ... sie geliebt habe.“ Der Blick hob sich bei den letzten Worten wieder um den des anderen einzufangen.
 

Irgendwie war die Atmosphäre angespannt. Aber gut angespannt. Nicht schlecht - eher spannend und neugierig auf das was kommen würde.
 

„Ich ... bin echt fast ... ertrunken ...“, hauchten die Lippen des Gitarristen an den nackten Hals des Sängers, der den Kopf leicht neigte und diese liebliche Berührung genoss. Auch das war nichts Neues – sie taten es für die Fans so oft!
 

„Ich weiß ...“, hauchte Byou genauso leise von sich und beobachtete ihn im Spiegel, als er spürte wie der Finger an der Hüfte zum Erliegen kam und dort ruhte – unweit von Gewissen Stellen entfernt. Und selbst das war nichts Neues. Oft schon haben sie sich durch den Stoff hindurch begrabbelt. Vor tausenden Leuten! Wieso aber fühlte es sich in dem Moment so anders an? Fühlte es sich anders an weil sie ... allein waren? Weil sie das nicht für die Fans taten, sondern ... allein für sich?

Langsam drehte sich der Sänger um, sah den anderen nun direkt an und verschränkte ihre Hände miteinander. „Müssen wir ... darüber nachdenken, was wir tun?“, raunte er ihm gegen die Lippen, sah mit einem lüsternen Blick auf die gepiercten Lippen, ehe er den Blick wieder hob und ein ebenso lüsternes Kopfschütteln bekam. „Besser nicht...“, hauchte Kazuki ihn fast spürbar gegen die Lippen.
 

„Sollten ... wir‘s tun?“

„... unbedingt ...“
 

...
 

Eine beschlagene Duschkabine, eingehüllt im Nebel des dampfenden heißen Wassers, welches unaufhörlich in das Keramikbecken prasselte, verbarg die zwei eng aneinander umschlungenen und nackten Körper zweier Männer, die sich so auf diese Art und Weise noch nie begegnet sind. Der Wasserdampf hüllte sie und die lustvollen Laute schützend in einen Schleier tropischen Klimas. Ließ augenscheinlich nichts nach außen dringen – alles blieb im Verborgenen. Das Verbotene und der Reiz es zu tun. Sie blieben verborgen wurden gut versteckt um nicht zerstört zu werden.

Die Lust, der Wille und die Glücksgefühle wurden weitergegeben und ausgetauscht. Alles war neu und doch irgendwie bekannt.
 

Fest drückte sich Kazukis Körper gegen die kalten Fließen, während seine Beine sich komplett um die Hüfte des Sängers geschlungen haben, der ihn taktvoll mit seinem Hüftschwung leidenschaftliche Laute entlockte.
 

Er kannte seine Stimme – die im vollkommen neuen Glanz erstrahlte.

Er kannte seinen Körper – den er neugierig erkunden musste, um ihn kennen zu lernen.

Er kannte seine Gesichtszüge – die er so noch nie gesehen hat.
 

Sie taten es für die Fans.
 

Nun taten sie es wegen den Fans.
 

Weil sie es wollten.
 

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Only Fanservice! – The Beginning – E N D
 

Eine Kurzfassung zur tatsächlichen Bandphilosophie am Anfang, die es so in der Realität gibt und gegeben hat!

Dieses Kapitel dient als Kurzfassung zur Erweiterung/Einführung/Ergänzung für meine ausführliche FanFiction Only Fanservice!



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