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Ein Jahr

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Oktober - dritte Woche (Teil 2)

Naruto: Saku… bitte sag mir, dass du mich nicht im Stich lässt…

Sakura: Was? Wieso?

Naruto: Am Wochenende ist der Judo-Wettkampf und Teme hat keine Zeit…

Sakura: -.- Natürlich komme ich, du Dummkopf!

Naruto: Aaah, du bist die Beste! :*

Sakura: Ich weiß ;)
 

Sakura: Teni, was machst du am Wochenende?

Tenten: Uhm, nichts? Training ist nicht, weil die Hyuugas ja weg sind. Sag nicht, dass du jetzt schon für die nächsten Klausuren lernen willst :)

Sakura: Nein :) Magst du mit zum Judo kommen, Naruto anfeuern? Die anderen sind ja alle entweder weg oder haben keine Zeit.

Tenten: Sicher. Wann und wo?
 

Zu früh. Ob sie sich das irgendwann noch mal abgewöhnen würde? Vor allem – wie schaffte sie es, tatsächlich auch noch früher als Sakura da zu sein? Irgendwann würden sie sich mal soweit hochschaukeln, dass eine von ihnen schon eine Stunde zu früh kam. Bei dem Gedanken mussten Tenten grinsen. Sie stand vor der großen Halle, in der das Judo-Turnier stattfinden sollte. Um sicher zu gehen blickte sie erneut hoch. Westeingang. Genau da, wo sie sich verabredet hatten. Eine kleine Menschenmenge hatte sich dort ebenfalls versammelt, aber Sakuras rosane Haare würde sie bestimmt nicht übersehen.

»Tenten? Bist du das?«, ertönte es plötzlich hinter ihr.

Weil sie die Stimme sofort erkannt hatte, wirbelte sie mit einem Lächeln auf dem Gesicht herum. »Lee!«

»Aaah, du bist es wirklich – wie cool!«

Sie wurde in eine enthusiastische Umarmung gezogen und verlor sogar kurz den Boden unter den Füßen.

»Rippen, Lee!«, keuchte sie und der Junge ließ sie los.

»Mensch, wie geht’s dir?« Er strahlte sie an, musterte sie von oben bis unten. »Neue Frisur, huh?«

»Jaa. Meine Freundinnen haben darauf bestanden. Mir geht’s gut, und selbst?« Seine Begeisterung war ganz klar ansteckend.

»Mir geht es fantastisch.« Er zwinkerte ihr zu. »Ich werde heute ganz bestimmt gewinnen. Wie kommt's, dass du hier bist?«

»Ich bin mit einer Freundin da, wir feuern ihren besten Freund an – oh, hey, da ist sie. Sakura!« Mit einem Winken machte Tenten auf sich aufmerksam und Sakura kam neugierig näher. Der Junge, mit dem Tenten sprach war ihr unbekannt.

»Hallo«, lächelte sie freundlich.

»Wow«, machte Lee und starrte sie an.

»Uhm, was?«

»Hey – ich bin Lee!« Er schnappte sich ihre Hand und schüttelte sie energisch, ohne den Blick von ihr abzuwenden oder sein Lächeln zu verlieren.

»Sakura. Du und Tenten, ihr-?«

»Wir sind in einer Klasse gewesen«, erklärte Tenten rasch.

Sakura nickte und spreizte ihre Hand unauffällig. Man, hatte der Kerl einen festen Händedruck. Er sah auch sonst ziemlich kräftig aus. Sein hervorstechendstes Merkmal waren allerdings die ziemlich buschigen Augenbrauen und die Tatsache, dass er ganz in grün gekleidet war.

»Ich muss leider jetzt schon rein, mich umziehen. Was hältst du davon, wenn wir nach dem Wettkampf zusammen was essen gehen?«

»Klar, wieso nicht?« Tenten lächelte glücklich.

»Klasse! Dann treffen wir uns nach der Siegerehrung hier? Du musst mir unbedingt von deiner neuen Schule erzählen, Tenten«, sagte Lee immer noch grinsend und strahlte dabei Sakura an, der etwas unbehaglich zumute wurde. Tentens alte Schule musste ein… interessanter Ort sein.

»Alles klar, bis später dann.«

Winkend steuerte Lee mit seiner schweren Sporttasche den Seiteneingang des Gebäudes an, wo ein Wachmann die Teilnehmer und Trainer gerade einließ.

»Er wirkt deutlich netter als Ami«, kommentierte Sakura.

»Oh, hör' bloß auf«, lachte Tenten. »Lee ist wirklich nett. Und viel zu aufgedreht. Immer. Wir waren Freunde, wenn auch keine besonders guten.«

»Ein bisschen erinnert er mich an Naruto.«

»Lee ist Naruto auf Zucker und Koffein«, hielt Tenten dagegen und Sakura lachte leise.
 

Zucker und Koffein machten anscheinend einen deutlichen Unterschied in den Kampfleistungen. Während Naruto auf dem fünften Platz landete - es war nicht Lee, gegen den er verloren hatte – schaffte es selbiger jeden einzelnen seiner Kämpfe zu gewinnen. Mit einem strahlenden Lächeln nahm Lee anschließend den Pokal entgegen, zusammen mit seinem Coach (der ihm wirklich verdammt ähnlich sah). Tenten und Sakura klatschten höflich Beifall. Naruto schien ganz zufrieden mit seinem Ergebnis zu sein, denn als er schließlich auf die beiden Mädchen zusteuerte, grinste er.

»Danke für's anfeuern!«

Sakura umarmte ihn lächelnd. »Du warst klasse, Naruto.«

»Und was habt ihr jetzt noch vor? Wir könnten in die Stadt und Ramen essen gehen?«

Sakura stöhnte belustigt auf, und Tenten antwortete: »Ich hab' einen alten Schulfreund getroffen, der sich mit mir verabredet hat. Wollt ihr-?«

»Ah, lass mal, Teni. Ihr habt euch bestimmt lange nicht gesehen und viel zu erzählen. Macht euch einen schönen Nachmittag zusammen«, sagte Sakura mit einem wohlwollenden Lächeln.
 

Da Lee sich in der Stadt nicht sonderlich gut auskannte, und auch Tenten immer noch ihre Schwierigkeiten hatte, sich zurecht zu finden, setzten sie sich einfach zusammen in das nächst beste Café, das sie finden konnten. Tenten erfuhr, dass der Judo-Club der Ame-High (bestehend aus Lee und dem Coach Gai-Sensei) in einem nahe gelegenen Hotel untergebracht war und dort bis morgen bleiben würde. Lee erzählte, vor Euphorie sprühend, von einigen Ereignissen an ihrer Schule, von bestimmten Schülern und Lehrern und brachte eine Anekdote nach der anderen. Tenten kam erst zu Wort, als er anfing gezielte Fragen zu stellen.

Sie erzählte von ihren ersten Wochen in Konoha und von den neuen Freunden, die sie gefunden hatte. Als sie erwähnte, dass sie zusammen mit Sakura im Kyudo-Club war, leuchteten Lees Augen auf.

»Du hast dich also dran gehalten, ja?«

»Ja.« Sie lächelte und dachte an das lange Gespräch, dass Lee mit ihr geführt hatte, nachdem sie aus Kummer um ihre Eltern niemanden mehr an sich heran gelassen und mit dem Kyudo aufgehört hatte. »Du hast wirklich gute Überzeugungsarbeit geleistet. Danke noch mal.«

»Ach, kein Ding! Deine Eltern hätten ganz sicher nicht gewollt, dass du so einfach aufgibst. Du hältst doch nur die Erinnerungen an sie aufrecht, wenn du schießt. Hast du immer noch den alten Handschuh deiner Mutter?«

»Ja, der existiert immer noch. Das Leder wird allerdings langsam etwas brüchig«, antwortete sie langsam. Auch wenn es ihr mittlerweile nichts mehr ausmachte, über ihre Eltern zu sprechen, so hatte sie doch die Befürchtung, dass in der Nacht die Albträume wiederkehren würden. Aber jetzt würde sie sich zusammenreißen.

»Sag mal, Tenten«, sagte Lee nach einer Weile, in der er nachdenklich in seinem Kaffee herumgerührt hatte, »Deine Freundin, diese Sakura… ist der blonde Kerl ihr Freund?«

»Naruto? Nein, wie kommst du darauf? Die beiden sind zusammen aufgewachsen, soweit ich weiß.«

»Achso.« Ein Lächeln schlich sich auf sein Gesicht. »Meinst du, du könntest mir ihre Nummer besorgen?«

Tenten starrte ihn perplex an. »Uhm… ich kann sie fragen, wenn du willst.«

»Prima!«, stieß er freudig aus.

Er gab Tenten zuerst seine Nummer, damit sie ihn auch erreichen konnte, und danach redeten sie noch eine Weile über Tentens neue Schule. Lee fiel auf, wie oft der Name 'Neji' genannt wurde und mit einem verschmitzten Grinsen hakte er nach, wer dieser ominöse Junge denn wäre.

Natürlich wurde Tenten rot. Zu oft war sie in letzter Zeit schon darauf angesprochen worden, ob da mehr als nur Freundschaft sei. War es nicht. Das beteuerte sie auch Lee gegenüber, der sich fest vornahm, Sakura darüber auszuquetschen, sollte er ihre Nummer bekommen.

Der Nachmittag neigte sich dem Ende zu und Lee verabschiedete sich schließlich von Tenten, versprach ihr, sich in nächster Zeit auf jeden Fall mal zu melden – vielleicht war einer von ihnen ja mal in der Nähe, und man könnte sich treffen.

Alles in allem ging Tenten mit einem guten Gefühl nach Hause. Lee war so nett wie immer gewesen. Ein bisschen aufgedreht, aber ein herzensguter Mensch. Ruhigen Gewissens sandte sie eine kurze Nachricht an Sakura, in der sie Lees Anliegen vorbrachte. Noch war da ja schließlich nichts zwischen Sasuke und ihr, also war das ja wohl nicht verboten, oder?

Während der U-Bahn-Fahrt antwortete Sakura nicht, aber Tenten bekam eine andere Nachricht.
 

[Unbekannte Nummer]: Hey Tenten, hier ist Kankuro. Hab mir deine Nummer mal von Temari, hm… erschlichen ;) Die letzte Englischarbeit lief bei dir gut, oder? Ich war ja krank und muss die nach den Ferien nachschreiben, hast du nächste Woche irgendwann Zeit und würdest den Stoff mit mir noch mal durchgehen? Liebe Grüße, Kankuro.

Tenten: Hey! Ja, kein Problem, wie sähe es am Dienstag aus?

Kankuro: :) Danke schon mal! - Passt dir 13h?

Tenten: Japp :) Dann komme ich vorbei. Bis Dienstag! :)
 

Erst als sie die letzte Nachricht abgesendet hatte, kam ihr der Gedanke, was Neji wohl dazu sagen würde, dass sie ausgerechnet Kankuro half. Sie schüttelte das mulmige Gefühl ab und nahm sich vor, Neji davon zu erzählen und ihn anschließen zu fragen, woher die Feindschaft mit Kankuro rührte. Als beste Freundin hatte man doch Rechte, oder?
 

Wie erwartet schlief Tenten nicht gut in dieser Nacht. Bilder ihrer Eltern, Bilder des Flugzeugabsturzes geisterten durch ihre Träume, obwohl sie selbst gar nicht dabei gewesen war. Mit rumorendem Magen und Tränen in den Augen saß sie im Bett, die Knie angezogen und zitternd. Wie gut täte es jetzt, mit jemandem zu reden… Sie nahm ihr Handy vom Nachttisch mit der vagen Absicht nur die Uhrzeit zu checken. Auf dem Bildschirm wurde eine Nachricht angezeigt. Neji hatte vor etwa einer halben Stunde, gegen Mitternacht, ein Bild von ihm und Hinata in den Gruppenchat gesendet, mit freundlichen Grüße an alle Freunde. Niemand hatte bisher geantwortet, aber Tenten biss sich auf die Unterlippe. Wie groß war die Chance, dass Neji noch wach war?
 

Tenten: Hey. Bist du noch wach?
 

Sie sah dabei zu, wie erst der eine Haken, dann der zweite erschien. Die Nachricht war bei ihm angekommen. Dann änderten die Haken ihre Farbe und sie stieß ein erleichtertes Seufzen aus.
 

Neji: Ja :) Bisschen spät, oder nicht?

Tenten: Ich konnte nicht schlafen…

Neji: Was ist los?
 

War sie so durchschaubar?
 

Tenten: Albträume.
 

Diesmal ließ die Antwort auf sich warten. Zwei Minuten. Fünf. Vielleicht war er eingeschlafen?

Plötzlich fing ihr Handy an zu vibrieren, zeigte einen eingehenden Anruf an.

»H-hey«, murmelte sie, als sie mit zitternder Hand abgehoben hatte.

»Hey«, kam es sanft zurück. »Sorry, dass es so lange gedauert hat, ich musste erst aus dem Zimmer raus, ich wollte meinen Onkel nicht wecken.«

»Danke«, hauchte Tenten leise.

»Hey – du wirst jetzt nicht anfangen zu heulen, okay? Nicht, wenn ich nicht da bin um dich aufzubauen. Meine Möglichkeiten über das Telefon sind da leider etwas beschränkt.«

Sein trockener Kommentar hatte die gewünschte Wirkung und Tenten lachte leise auf.

»Wie ist der Urlaub bisher?«, fragte sie und Neji griff die Ablenkung auf.

»Ganz gut. Hanabi geht mir ziemlich auf den Keks, aber mit Hinata ist es ganz witzig. Ich wäre allerdings trotzdem lieber daheim geblieben.«

»Lass mich raten – ihr habt in eurem Ferienhaus keinen Kyudo-Dojo?«

Diesmal lachte Neji. »Nein. Aber das ist es noch nicht mal.«

»Was ist es dann?«

»Ich vermisse… euch. Erstaunlicherweise bin ich wohl doch Kontaktbedürftiger als ich das gedacht habe.« Er hatte sagen wollen, dass er sie vermisste, aber irgendwie war es ihm doch nicht über die Lippen gekommen. Auch, wenn er offen zugeben würde, dass es stimmte.

»Wann kommt ihr wieder?«

»Irgendwann am Donnerstag. Ich glaube Ino hat für Freitags einen Kinoabend angesetzt. Und wehe, wenn ich dich am Samstag nicht beim Training sehe!«

»Aye, aye, Captain!«, intonierte sie im Soldatentonfall und salutierte sogar, obwohl er dass nicht sah. Auch ihr Lächeln blieb für ihn unsichtbar, aber es war da. »Danke noch mal, Neji. Ich sollte jetzt besser wieder schlafen gehen.«

»Tu das. Und wenn was ist, kannst du jederzeit anrufen, klar?«

»Danke.«

»Da nicht für, Tenten.«
 

Die 'Nachhilfe' mit Kankuro war bei weitem nicht so, wie Tenten sich das vorgestellt hatte. Temari war überhaupt nicht da, und Kankuro schien viel Spaß dabei zu haben, mit ihr zu lernen. Sie witzelten zwischendurch etwas herum, und Tenten bemühte sich, nur auf Englisch mit ihm zu reden, was er zum Anlass nahm, sie als 'Streberin' aufzuziehen. Karura, seine Mutter, brachte ihnen Getränke und Kekse, ermahnte ihren Sohn, das Lernen ernst zu nehmen und stieg dann selber in die Witze ein. Nach drei Stunden waren sie durch den kompletten Stoff durch und Kankuro lehnte sich erleichtert zurück.

»Okay. Das müsste es gewesen sein, oder?«

»Jupp, denke auch. Mehr haben wir nicht gemacht, und diese Aufgabentypen hier waren genau die in der letzten Klausur.« Tenten lächelte.

»Boah, tausend Dank, Tenten. Wie kann ich das je wieder gut machen?«

Sie lachte leise. »Es gibt bestimmt irgendwas, dass du gut kannst und ich nicht. Mathe?«

»Ah, nee… Aber tanzen kann ich«, sagte er und zwinkerte sie schelmisch an. Tenten wurde rot.

»Oh Gott! Temari hat von Narutos Geburtstag erzählt?«

Kankuro nickte grinsend. »Willst du's wagen?«, fragte er und stand auf, reichte ihr die Hand.

»Wehe, du lachst mich aus«, murmelte sie und ließ sich von ihm hochziehen.

»Quatsch, warum sollte ich?«

Kankuro ließ sein Smartphone eine Playlist abspielen, zu der man gut Disko-Fox tanzen konnte und bugsierte Tenten in die Mitte des Raumes.

»Wird vielleicht etwas eng, aber das geht schon«, grinste er und packte sie bei der Hüfte, während Tenten bemüht war, ihre Arme und Hände so zu legen, wie Sakura es ihr erklärt hatte.

»Bereit?«

»Hmhm.«

Im Kopf war Tenten die ganze Zeit dabei, ihre Schritte zu zählen, um sich ja nicht zu vertun. Sie sah hochkonzentriert aus, und Kankuro musste sich ein Lachen verkneifen.

»Entspann dich mal, Tenten. Es ist egal ob du mir auf die Füße trampelst oder stolperst oder sonstwas – Hauptsache ist doch, dass du Spaß hast.«

»Ich weiß noch nicht wirklich, ob mir das Spaß macht«, murmelte sie und versuchte sich mehr darauf zu konzentrieren, wo Kankuro sie hin dirigierte. Tanzen war gar nicht so einfach, wie sie feststellen musste.

»Denk einfach, dass du beim Kyudo bist«, lachte er.

»Sehr witzig«, gab sie zurück und streckte ihm die Zunge raus.

Eine Weile übten sie schweigend weiter, was Tenten als gutes Zeichen sah, denn das hieß, dass es nicht übermäßig viel zu korrigieren gab. Sie schaffte es sogar soweit, sich zu entspannen, dass ihre Gedanken etwas abdrifteten.

»Siehst du, es geht doch.«

»Danke«, lächelte sie ihn an und löste sich schließlich aus der Tanzhaltung. »Sag mal, darf ich dich was fragen?«

Er sah sie neugierig an. »Sicher, was denn?«

»Ich, uhm… finde du bist eigentlich voll der nette Kerl, und ich habe mich gewundert… warum du und Neji nicht miteinander klar kommen.«

Darauf war Kankuro nicht vorbereitet gewesen. Der Zug um seine Mundwinkel wurde hart und seine Augenbrauen waren zusammengezogen.

»A-Also, wenn du nicht darüber reden wi-«

»Nein, schon in Ordnung. Es ist nur irgendwie… Naja, es ist wohl einfach blöd gelaufen, damals.« Er gestikulierte zum Tisch und die beiden setzten sich, bevor er weiter sprach. »Meine Familie ist hierher gezogen, da waren Temari und ich grade mit dem ersten Halbjahr der Highschool fertig. Ich habe schon in Suna Kyudo betrieben, und wollte deshalb auch hier in Konoha ins Team. Also bin ich hin und habe mich vorgestellt.

Eigentlich waren alle ziemlich nett, aber Neji war… gelinde gesagt ziemlich hochnäsig. Und das sage ich jetzt nicht nur so, wenn du Sakura mal fragst, wird sie dir das bestimmt bestätigen. Er war einfach ziemlich von sich überzeugt, er war immer der Beste im Kyudo und… naja, konnte mit Konkurrenz nicht so gut umgehen. Kakashi-Sensei hat mich in der zweiten Woche mit den anderen Jungen schießen lassen um zu sehen, wo ich mich einordne. Ich muss dir wohl nicht erklären, dass es eine ziemlich knappe – und langwierige Entscheidung zwischen Neji und mir gewesen ist. Er war stinksauer danach – obwohl er gewonnen hatte. Ist ihm bis dahin noch nie passiert, dass ein 'Anfänger' ihm so zu schaffen macht.

Witzigerweise meinte Sakura danach zu mir, dass Neji und ich entweder die besten Freunde oder die ärgsten Feinde werden würden. Ich sollte ihn erst mal in Ruhe lassen und sehen wie es sich entwickelt. Zu dem Zeitpunkt hatte Temari sich nämlich schon mit den anderen angefreundet und auch mich in die Gruppe integriert.«

Kankuro verstummte einen Moment, um einen Schluck Wasser aus seinem Glas zu nehmen, dann sprach er weiter.

»Tja, und offensichtlich habe ich es dann… verbockt oder so.« Er lachte kurz auf und Tenten hatte das Gefühl, dass dem ein bitterer Nachgeschmack anhing. »Ich habe mich wohl zu gut mit Sakura verstanden – sie war furchtbar nett zu mir und alles – das hat Uchiha nicht gefallen. Weißt du, er hat sie immer links liegen lassen, ich hätte nie gedacht, dass er sie mag, abgesehen davon, dass sie seine beste Freundin ist. Aber offensichtlich hatte er ein Problem mit mir und das hat Neji beeinflusst.

Das Ende vom Lied war dann, dass ich mich aus der Gruppe zurückgezogen habe. Mit Temari hatte schließlich keiner von denen ein Problem und ich wollte sie nicht da mit rein ziehen.«

Tenten saß stumm da und beobachtete Kankuro, der Gedankenversunken in sein Glas schielte. Es machte sie traurig, dass Kankuro, der ein so netter Junge zu sein schien, aus der Gruppe 'hinausgeworfen' worden war. Innerlich fragte sie sich mit klopfendem Herzen, ob auch ihr das hätte passieren können. Die Parallelen zwischen ihr und Kankuro bezüglich des Kyudos im Zusammenhang mit Neji waren doch verblüffend. Auch sie war neu hinzugezogen, war zum Kyudo-Club der Schule gegangen und… Ihr hatte Neji bereitwillig seinen Bogen angeboten und… war nicht eingeschnappt, weil sie gut schießen konnte. Wo auch immer der Unterschied gelegen hatte, Tenten hatte den Weg als Nejis 'beste Freundin' eingeschlagen, während Kankuro in die andere Richtung gegangen war. Komisch, wie das Leben manchmal spielte.

»Es tu mir Leid, Kank-«

»Aah, muss es nicht!«, unterbrach er sie und zauberte ein Grinsen auf sein Gesicht. »Ist ja nicht so, dass ich nicht auch andere Freunde gefunden habe.«

Sie lächelte ihn an. »Ich bin froh, dass du das hast. Jemand wie du verdient es, viele Freunde zu haben.«

'Ba-Bumm'

Kurz nach diesem Gespräch verabschiedete sich Tenten schließlich. Kankuro begleitet sie noch bis zur Tür und wünschte ihr schöne (Rest-)Ferien, umarmte sie zum Abschied.

'Ba-Bumm'

Ihr Lächeln brachte ihn dazu, zurückzulächeln, obwohl ihn die Erzählung etwas mitgenommen hatte. Er dachte nicht gerne daran, was passiert war. Vor allem, weil es in seinen Augen so eine Nichtigkeit gewesen war.

»Danke für die Tanzstunde, Kankuro«, sagte sie, als sie schon zur Tür hinaus war.

»Kein Problem. Du kannst jederzeit zum üben vorbei kommen.«

Sie lachte leise auf. »Ich werde drüber nachdenken. Bis demnächst!«

'Ba-Bumm'

Kankuro runzelte die Stirn. Warum machte sein Herz solche Hüpfer? Er seufzte tief und ertappte sich dabei, dass er immer noch lächelte.

'Ba-Bumm'

Oh. Oh nein. Nein, das bildete er sich jetzt nur ein.

Tenten war schon am Ende der Einfahrt und drehte sich jetzt noch einmal um, winkte ihm zu.

'Ba-Bumm'

Scheiße.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  Majaaaa
2016-02-11T16:28:23+00:00 11.02.2016 17:28
Kankuro hat sich im Tenten verliebt 😨Neji wird ihn umbringen. Ich hab mir so etwas ähnliches schon gedacht, aber in dem Moment war ich nicht drauf vorbereitet. Mal sehen wie es weiter geht. Spitzen Kapitel. Mach weiter so
Antwort von:  szymzickeonee-sama
11.02.2016 18:12
Danke für den netten Kommentar =)
Warum denken alle, dass Neji gleich zum Mörder wird? ;D Er will doch nicht ins Gefängnis, dann müsste er sich ja von Tenten trennen ;) Wobei, vielleicht besucht sie ihn ja sogar...
Okay, Spaß beiseite, lassen wir den guten Kankuro mit seinen Gedanken erst mal eine Weile alleine, ihm gefällt das selber nämlich nicht so gut ;)
Ganz liebe Grüße, Szyo~
Von:  Onepiece123
2016-02-11T14:34:38+00:00 11.02.2016 15:34
Kankuro tut mir ein bisschen leid... Temari und Neji werden ihn umbringen... Sag mal, kommt Gaara noch vor? Schließlich ist er das dritte Geschwisterteil. Auf jeden Fall ist das Kapitel gut geworden. Aber ganz ehrlich, ich glaube nicht das Naruto mit einen Platz unter 1 zufrieden wäre. Und dann schon gar nicht gegen einen wie Lee... Tut mir leid, aber ich bin ziemlich schreibfaul, also erwarte nicht zu viele Kommis...
Antwort von:  szymzickeonee-sama
11.02.2016 16:20
Hey! Ich freue mich über jeden Kommentar, aber natürlich muss hier niemand was schreiben ;) Ich selbst schreibe auch immer nur dann Kommentare, wenn mir zu entsprechenden Kapiteln etwas ein/auffällt =)
Wieso sollte Temari ihn denn auch umbringen wollen? Nur weil sie für NejiTen ist, heißt das ja nicht, dass sie ihren Bruder nicht mag^^
Ja, Gaara wird (wahrscheinlich) auch noch drin vorkommen, aber er ist hier tatsächlich ein bisschen Außenseiter. (Muss ich mir noch ein paar Gedanken zu machen^^)
Nur weil Naruto in dem einen Turnier nicht gewonnen hat, heißt dass ja nicht, dass er immer verliert - meiner Meinung nach würde es nur furchtbar langweilig werden, wenn Neji, Sasuke und Naruto in ihren Disziplinen immer Nr1 wären, und Naruto kann wahrscheinlich noch am besten mit einer Niederlage umgehen =) (Vor allem Neji könnte da etwas... cholerisch werden *hust* ;) )
Danke nochmal für deinen Kommentar, ich freue mich, dass dir die Story bis jetzt gefällt!
Ganz liebe Grüße, Szyo~
Von:  Ten-nii-san
2016-02-11T14:11:15+00:00 11.02.2016 15:11
aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaah!!! Ein kleiner Funke Neji/Ten =) ich liebe dich und dann lässt du die Bombe platzen .. Kankuro hat sich in Ten verknallt!!!!??? Oh mein Gott, wenn Neji jetzt auch endlich klar wird, das er sich in sie verliebt wird Kankuro sein Wunder erleben, Warum tust du ihm das an??? Der arme kleine Kankuro.
Mag das Kapi ist richtig gut geworden =) auch das du Lee mit rein gebracht hast hehe =P ich meine der kann einem echt mal auf den Geist gehen aber ich muss einfach gestehen, dass mit Team Guy am meisten gefällt hehe freue mich aufs nächste Kapitel

Liebe Grüße
Ten-nii-san :*
Antwort von:  szymzickeonee-sama
11.02.2016 16:14
Da bin ich ja echt gerührt - du liebst mich? =) Wie süß^^ ;*
Ja, NejiTen wird hier langsam aufgebaut, noch ist das ganze ja freundschaftlich - aber... oh, warte, ich will ja nicht spoilern ;)
Kankuro ist wohl wirklich arm dran, immerhin weiß er ja sogar, dass Tenten Nejis beste Freundin ist... aber Liebe kann man sich nicht aussuchen und manchmal fällt sie halt nicht dahin, wo man es gerne hätte...
Ganz liebe Grüße, Szyo~
Antwort von:  Ten-nii-san
11.02.2016 16:43
ja, aber mir tut Kankuro wirklich leid, weil wir alle wissen, dass er Ten niiiiiiie bekommen wird hahaha =PP ich bin mal gespannt =)
klar liebe ich dich, durch wie viele FF´s gehen wir jetzt schon =PPPP haha
Von:  Kaninchensklave
2016-02-11T13:01:01+00:00 11.02.2016 14:01
ein Tolles Kap

na Kanku und Teni scheinen sich ja auch gut zu verstehen
doch Kanku ist nicht Neji selbst wsenn er sich hoffnungen macht
kann er diese abschreiben ;)

oh schade das Naruto nicht gewonnen hat vieleicht hätte er ja einen
eher schüchternen glücksbringer gebraucht mit langen schwarzblauen Haaren
er hätte sicher nichts dagegen gehabt was xD

nun ja Lee ist wie Naruto auf Zucker und Coffein na da wird sakura nicht mal
entfernt daran Denken sich mit Lee zu treffen da sie merhr auf unterkühlte Uchias steht

GVLG
Antwort von:  szymzickeonee-sama
11.02.2016 16:12
Danke für deinen lieben Kommentar, mir geht immer das Herz auf, wenn ich sehe, dass es den Leuten gefällt =)
Ja, so ein kleiner Glücksbringer könnte echt Wunder wirken, da hast du wohl recht^^ (Wann Naruto das wohl mal auffällt?)
Aber ob der gute Lee Sakura nicht vielleicht doch mit seinem grandiosen Sieg beeindruckt hat? Wir werden sehen ;)
Ganz liebe Grüße, Szyo~
Von:  Bella_90
2016-02-11T12:31:27+00:00 11.02.2016 13:31
Oh mein Gott!!!!

Da wird sich unsere Liebe Tenten doch nicht etwa in kankuro verguckt haben ? :D

Bin gespannt wie Neji darauf reagiert, wenn er erfährt was Tenten da so ohne ihn gemacht hat , erst Lee und dann kankuro lol

Tja sasuke sollte sich warm anziehen wenn Lee zum Liebesgebrüll auf Sakura ansetzt xD

Warte wie immer sehnsüchtig auf das nächste Kapitel

LG Domi
Antwort von:  szymzickeonee-sama
11.02.2016 13:49
Danke für deinen Kommentar! =)
Die liebe Tenten verguckt sich doch nicht in Kankuro ;) Ist eher anders herum (ich werde das nochmal etwas deutlicher hinschreiben - mir ist jetzt erst aufgefallen, dass man es von beiden Seiten sehen kann...)^^
Ganz liebe Grüße, Szyo~
Von:  Thrawn
2016-02-11T11:38:32+00:00 11.02.2016 12:38
Super Kapi

Da sind wohl Neji als auch Sasuke wirklich Idioten, wie Sie im Buche stehen. Nur weil Neji keine männliche Konkurrenz leiden kann und Sasuke Sakura immer abserviert, kann Kankuro nichts dafür. Und nur weil die Beiden Ihn nicht leiden konnten, hat sich die gesamte Gruppe von Kankuro abgewandt? Dümmer geht es immer! Kommt da eigentlich noch was, z.B. wie die Beziehung der Geschwister sich momentan verhält? Da kann es ja nicht immer rosig ablaufen.

Das Lee Tenten geholfen hat, fand Ich klasse. Passt auf irgendwie zu seiner Persönlichkeit. Mit der Kraft der Jugend. Nur das Ende hat mich jetzt verwirrt. Was hat es mit diesem "Ba-Bumm" auf sich? Steht jemand vor der Haustür und klopft an? Bin gespannt wie es weitergeht.

MfG Thrawn


Antwort von:  szymzickeonee-sama
11.02.2016 13:46
Hey, ganz lieben Dank für deinen Kommentar =)
Das 'Ba-Bumm' sollte Kankuros Herzschlag darstellen ;) Ist vielleicht eeetwas falsch rüber gekommen... muss sich evtl noch mal überarbeiten ;)
Liebe Grüße, Szyo~


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