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Hetalia-Adventskalender

Drei Jahre Weihnachten
von

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Schneekristall

Die Schritte des Sovieten hallten an den vereisten Wänden der Grube wieder, als er sich in seinen schweren Stiefeln einen Weg über den unebenen Boden suchte, um in eine Art Halle zu gelangen.

Trotz dass er sich an einem windgeschützten und abgedachten Ort befand, wirbelte ein Schneesturm tornadoartig in der Mitte der Halle.

Jedoch wurde dieser immer schwächer, umso näher der großgewachsene Mann trat, bis der Schnee sanft hinab rieselte.

Ivan legte seine Hand an den Eiskristall, der so freigelegt worden war und wischte sanft den Schnee weg, der auf diesem gelandet war.

"Haare so weiß wie Schnee.. Augen so rot wie Blut.. und ein Humor, so schwarz wie Ebenholz..", wisperte er und blickte in die besagten blutroten Augen, die zwar selbst keinen Glanz mehr besaßen, jedoch durch das Eis visualisiert wurden.

Einen Moment lang verlor sich Ivan in der Illusion, ehe er in seinen Mantel griff und eine Sonnenblume hervor zog, um sie neben den Kristall in den Schnee zu stellen.

Anschießend nahm er die andere Sonnenblume, die aufgrund der Kälte bereits sehr mitgenommen aussah.

Leise seufzend legte er seine Hand erneut an das Eis und schloss die Augen.

"Es tut mir so leid.. immer noch.."

Zögernd sah er wieder auf und versuchte einen Ausdruck in den toten Augen zu finden, doch der vergebliche Versuch verursachte nur einen Stich in seinem Herzen.

Er legte beide Hände an das Eis und hoffte so sehr, es zum Schmelzen bringen zu können, obwohl Ivan wusste, dass es keinen Zweck hatte.

"So hatte ich es mir nicht vorgestellt.. Gilbert, mne zhal.. Auch, wenn dir diese Worte nicht helfen.."

Der Soviete lehnte seine Stirn gegen den Kristall, der bereits wieder fast vom Schnee bedeckt wurde.

"Ich wünschte, ich könnte es ändern.. und nicht auf Ded Moroz leere Versprechungen vertrauen.."

Ivan sank an dem Sark, bedeckt von Schnee und Eis, hinab, den Preußen nicht aus den Augen lassend.

"Ich würde dich so gern befreien... doch ich kann nicht.."
 

Die Zähne Gilberts knirschten leicht und sein Herz tat bereits weh, so sehr raste es aufgrund seiner Wut.

"Wage es nicht, dich Ivan Braginski zu nennen! Du bist nicht er! Du bist nicht die Sovietunion!", zischte er den Kerl vor sich an, der doch wirklich die Dreistigkeit besaß, sich so wie er zu nennen.

"Natürlich bin ich nicht die Sovietunion. Die ist gefallen, genauso wie du. Ich bin Russland."

Ein kindliches Lächeln lag auf den Lippen des Russen, was bei Gilbert einen Würgereiz hervor rief.

Er verengte die Augen und wäre ihm am Liebsten an den Hals gesprungen, hielt sich jedoch zurück und verließ dafür fluchtartig den Saal.

Seine schnellen Schritte trugen ihn aus der Stadt hinaus, in eine einsame Gegend.

Sein Körper fühlte sich bereits taub an und der Wind schlug ihm wie eine kalte Wand entgegen, aber er konnte ihn nicht an seinem Weg hindern.

Gilbert brauchte nicht lange, um die verborgene Halle zu finden, in der er eins gefangen gewesen war, wurde er doch von seinem Instinkt geleitet.

Alles in ihm sträubte sich, diesen kalten Ort zu betreten, aber er musste es tun.

Er musste sich vergewissern.

Für Ivan.

Der Schneetornado machte es ihm nicht leicht, sein Ziel zu erreichen, wurde er doch mit jedem Schritt stärker, den der Preuße tat.

Doch er durfte sich nicht unterkriegen lassen..

Bei seinem letzten Schritt, der ihn direkt durch den Schneesturm hindurch führte, wurde der Weißhaarige mit einer Wucht gegen das ewige Eis geschleudert, dass ihm die Sinne schwanden.

Nun war es windstill und einzig sein schwerer Atem erfüllte den Raum.

Der Blick seiner roten Augen wanderte langsam hinauf und seine Befürchtung wurde bestätigt.

Es fühlte sich an wie ein Schlag in die Magengrube.

Fest biss sich Gilbert auf die Unterlippe und schluckte, auf Ivan starrend, der bewegungslos inmitten des Eises verharrte.

Seine tauben Finger legten sich flach gegen den Kristall, der so klar und rein wirkte, so ganz ohne Schnee.

Klar und rein.. aber auch kalt und gefühllos.

Gilberts Knie gaben nach und er sank zu Boden, freudlos auflachend.

"Ist es das, was du wolltest? Bist du jetzt glücklich?"

Er schlug mit der Faust gegen das Eis, den Schmerz nicht spürend.

Dafür war das Taubheitsgefühl und der Schmerz in seiner Brust zu groß.

"Ist es das?!"

Immer fester schlug er gegen den Kristall, immer wieder, doch es tat sich nichts.

"Hör auf, so selig zu lächeln! Das ist nicht fair!"

Seine Hände rutschten an dem Eis hinab und er schluchzte leise auf.

"Komm zurück.."

Gilbert blieb am Boden neben dem Kristall sitzen, die Augen schließend.

"Komm zurück... bitte.."

Die aufkommende Müdigkeit über sich ergehen lassend, wiederholte der Weißhaarige nur wieder Worte.

"Komm zurück.. Ivan.."
 

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(rus.) Mne zhal - Es tut mir leid



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Meni
2016-12-13T14:02:36+00:00 13.12.2016 15:02
Oh mein Gott, das ist so traurig D:
Ich wüsste so gern wie es weiter geht ._.
Antwort von:  NightcoreZorro
13.12.2016 17:44
Naw xD
Ist halt nicht immer alles schön in der Weihnachtszeit ^^


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