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24 Nights - Adventskalender

Diabolik Lovers x Reader
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Dieses Kapitel widme ich besonders den beiden Mexxlerinnen Amabella und Sasibasi und natürlich auch den Nicht-Mexxlerinnen, die für Laito stimmten :) Komplett anzeigen

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Dreizehnte Nacht: Übereinkunft

Als du erwachtest, spürtest du Wärme. Schnell war wir klar, dass die Quelle dieser Wärme ein Körper war, was dir die Röte in die Wangen trieb. Nur gut, dass das wiederum wohl niemand sähe, denn rund um dich herum war es stockfinster. Du konntest die Hand vor Augen nicht sehen. Allerdings merktest du schnell, dass das nicht alles war.

Beim Versuch aufzustehen, stießt du mit dem Kopf gegen etwas Hartes, das hölzern klang, aber überaus stabil, fast wie eine Schranktür. Nur, dass du natürlich nicht in einem Schrank lagst. Oder vielleicht doch? Deine Finger tasteten umher. Unter dir konntest du einen Torso ertasten und eilig zogst du davon deine Hände zurück, denn noch schien – wer immer da unter dir lag – zu schlafen. Doch rund herum konntest du Wände ausmachen, als lägt ihr in einer Truhe oder einer Kiste. Dann fiel dir allerdings eine weitere Möglichkeit ein. Ein Sarg.
 

Dir wurde übel. Schlief hier wirklich Jemand in einem Sarg? Die Mukamis hatten das zumindest nicht getan und du warst dir ziemlich sicher, dass auch für Reiji ein Sarg nicht in Frage kam und er das Bett vorzog, das in seinem Schlafzimmer stand. Deine Gedanken kreisten vor Aufregung und so dauerte es einen Moment bis du den einzigen, logischen Schluss zogst, den die Situation zuließ – völlig gleich, ob du nun wirklich in einem Sarg lagst, oder nicht. Subaru. Er war bei dir gewesen, als du das Bewusstsein verlorst und er war es auch gewesen, der dich mitgenommen hatte. Also lagst du vermutlich auf ihm. Uuuund... vermutlich in einem Sarg. Nicht wenig, um es zu verkraften.
 

Einfach nur unglaublich. Was war nur aus deinem normalen, schlichten und einfachen Leben geworden, in dem dein einziges Problem, deine pingeligen Eltern waren, die wollten, dass du das Schuljahr schafftest und gute Noten heimbrachtest? Im Moment kam dir das alles gar nicht mehr so übel vor, sondern ganz im Gegenteil ziemlich verlockend.

Es war nicht einmal der halbe Dezember um und du hattest dich schon so tief in diese Vampirsache verwickelt, dass du längst ahntest, dass du da nicht so einfach wieder heraus kämst. Und das alles nur, weil deine Eltern dich nicht bei ihrer Praxisrenovierung dabei haben hatten wollen. Zugegeben, indirekt könnte man sagen, warst du selbst Schuld, weil du die Schule hattest schluren lassen, doch trotzdem...

Das hier... das war einfach zu viel. Viel zu viel. Und nichts davon hattest du gewollt. Weder die Mukamis noch diese völlig abgedrehten Sakamakis, die die Mukami-Brüder noch an Irrsinn toppten, was schon etwas heißen wollte.
 

Fürs Erste allerdings wolltest du aus diesem Sarg heraus, was sich als nicht so einfach herausstellte. Du schobst und drücktest, doch er Deckel wollte sich einfach nicht öffnen. Panik stieg in dir auf und obwohl du niemals Platzangst gehabt hattest, schienst du jetzt welche zu bekommen in diesem engen Gefängnis. Energisch schlugst du gegen den unverrückbaren Deckel und drücktest die Knie gegen die Seitenwände, beides ohne Erfolg.

Schließlich wecktest du mit deinen Versuchen auch Subaru, der ja unter dir lag und missmutig brummte. „Zappel nicht so“, gab er leise und gereizt von sich, ehe du spürtest, wie er dich mit einer Hand packte und an sich heran drückte, während er mit der anderen Hand eine Art Riegel betätigte, wenn dich deine Ohren nicht täuschten. Gleich, was er nun wirklich tat, der Deckel öffnete sich und frische, kühle Luft strömte zu euch hinein. Licht fiel durch die Öffnung und du fühltest dich sofort besser, jetzt, wo du der Enge entkommen könntest – sofern dich Subaru losließ natürlich.
 

Kaum hatte Subaru den Deckel halbwegs beiseite geschoben und ließ dich nun wirklich los, wolltest du schon aufspringen, doch eine Stimme kam dir direkt entgegen. „Hallo Bitch-chan, nfu~“, hörtest du ein dir bekanntes Lachen, das dir einen eisigen Schauer über den Rücken jagte. Laito. Was machte der denn hier?

Einen ähnlichen Gedanken hatte wohl auch Subaru, der sich nun einfach aufrichtete und den Deckel des Sarges gänzlich beiseite schob, ungeachtet der Tatsache, dass er dich damit ebenfalls hoch drückte. „Verschwinde von hier! Du hast in meinem Zimmer nichts zu suchen“, zischte Subaru seinen ungleichen Bruder an, der dessen Wutausbruch lediglich mit einem Schmunzeln quittierte.

„Ich bin hier, um Bitch-chan abzuholen, nfu nfu~“ Subarus Augen verengten sich sichtlich. „Dann nimm sie mit und verpiss dich!“
 

So schnell konnte es gehen. Eben noch friedlich geschlummert, dann in einem Sarg erwacht und wie ein überschüssiges Kissen an Laito herausgegeben, als hättest du keinen eigenen Willen. Der rothaarige Vampir zumindest schien damit gar kein Problem zu haben, denn er griff dich einfach am Arm und zog dich hoch auf die Füße aus dem Sarg heraus. Jetzt konntest du das Möbelstück/Bett auch sehen und dir wurde erst recht übel. Du hattest in einem Sarg geschlafen! Einem Sarg!

„Dann wollen wir mal, Bitch-chan, nfu~“, gurrte Laito zufrieden und hob dich ohne Vorwarnung hoch. „Bis dann, Subaru“, flötete Laito noch in seines Bruders Richtung, der dies nur mit einem abfälligen Schnauben quittierte. Du fragtest dich unwillkürlich, ob Subaru einfach mit allen auf schlechtem Fuße stand oder lediglich mit Laito und seiner aufdringlichen Art, denn zumindest das könntest du wirklich gut verstehen.

Von allen Vampiren hier im Haus hatte dich auch unbedingt Laito abholen müssen. Dein Glück mal wieder. Zwar war das immer noch besser als Ayato, dessen Drohung dir noch immer in den Ohren klang, oder Kanato, der dir zwar nicht direkt gedroht, aber dafür ein umso beängstigenderes Versprechen gegeben hatte.
 

Laito trug dich bis in ein Zimmer mit dunkelgrünem Teppich, in dem neben einem dunklen Bett mit goldenem Bettkopfende große Stühle mit einem kleinen runden Tischchen standen, ähnlich wie bei dir auch. Er hatte hier sogar einen kleinen Kamin, in dem ein Feuer lustig flackerte und den Raum in warmes Licht tauchte.

Hinter sich stieß der Vampir, der dich auf den Armen trug, die Tür zu und grinste dich vielsagend an. „Wollen wir uns dann ein wenig näher kommen, Bitch-chan, nfu~?“ Dein Gesicht sagte 'Nein', doch du bliebst stumm und starrtest ihn nur entgeistert an. Deiner Meinung nach ward ihr euch mehr als nahe gekommen und vor allem deutlich näher, als dir lieb war.
 

Der rothaarige Vampir mit dem Hut ignorierte deinen eindeutig wenig begeisterten Gesichtsausdruck völlig und setzte dich auf dem Bett ab, von dem du gleich aufstehen wolltest, doch da sein Fuß zwischen deinen stand und du auf der Bettkante saßt, unterband sich dieses Vorhaben auch gleich wieder. Unsicher sahst du zu ihm auf und wie schon bei eurem ersten Treffen vor einigen Tagen konntest du seine giftgrünen Augen amüsiert funkeln sehen.

„Wir werden dieses Mal noch sehr viel mehr Spaß haben. Mhm...“ Er errötete und kicherte. „Ich stelle es mir schon seit Tagen vor. Bitch-chan unter mir, nfu~“ Wenn du das so hörtest und es dir recht überlegtest, wolltest du nun vielleicht doch lieber zurück in den Sarg. Irgendwie. Immerhin würdest du dort nicht belästigt, auch wenn es recht eng war. Von Subaru allerdings könntest du dir wohl kaum Schutz versprechen, der hatte dich seinem Bruder ja einfach überlassen, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken.
 

Laito beugte sich über dich und grinste überaus zufrieden. „Jetzt haben wir ganz, ganz viel Zeit für uns, nfu~“ Das bedeutete nichts Gutes. Auch wenn du nicht wusstest, weshalb er glaubte, ihr hättet viel Zeit für einander, wolltest du es lieber gar nicht wissen. „Komm ja nicht näher!“, riefst du laut aus, als du mit dem Rücken auf der Bettdecke landetest, weil du dich von ihm weg und damit zurücklehntest. „Sonst...“ Ja, was eigentlich sonst? So eine richtige Möglichkeit, ihm zu drohen, hattest du ja nicht. Mit den meisten albernen Mythen hatte ja Yuma schon aufgeräumt. Kreuze, Knoblauch, Bibel – alles Unfug. Sonne ebenfalls Unfug. Somit bliebe dir wohl lediglich, sein Herz zu durchstoßen, doch es war ja nicht so, als würdest du einen Pflock mit dir herumtragen.

„Sonst was, nfu nfu~?“, lachte dich Laito an/aus. Seine Lippen kamen deinen beunruhigend nahe und du lehntest den Kopf von ihm weg, jedoch ohne den Vampir aus den Augen zu lassen, der nun i dein Ohr flüsterte.
 

Und was er flüsterte! „Wie viele Männer hattest du schon, mh, Bitch-chan, nfu~? Drei? Vier? Vielleicht schon einmal zwei auf einmal.“ Er kicherte. „Aaah, das würde mir gefallen.“ Wieder errötete er und sah verträumt in die Luft, als stelle er es sich gerade vor. Du verzogst das Gesicht, konntest aber ob seiner schweinischen Ideen nicht anders, als zu erröten.

„La-lass das gefälligst. Selbst wenn dem so wäre, ginge es dich einen feuchten Kehricht an!“ Wieder lachte Laito nur und leckte sich über die Lippen. „Wie rot du wirst, Bitch-chan, nfu nfu~“, summte er, „Gefällt dir der Gedanke so gut?“ Du öffnetest den Mund, um wütend zu provozieren, doch als er nun fortfuhr und meinte: „Ich mag es, wenn du so schaust, Bitch-chan. Was für eine kleine Masochistin doch in dir steckt, nfu~“ blieben dir glatt die Worte weg.
 

Wie in aller Welt kam er denn auf die Idee, du wärst masochistisch? Du warst es nicht! Unfug! Hatte er dir überhaupt mal zugehört? Du wolltest das alles hier nicht! Deutlicher konntest du es doch wohl kaum noch machen. Der Perverse hier war doch eindeutig er!

„Geh von mir runter und lass mich in Ruhe“, fordertest du nun aufgebracht und wieder lachte Laito ob deiner harschen Worte nur herzhaft, als hättest du einen guten Scherz gemacht. „Aber, aber, Bitch-chan, nfu~“, nannte er dich schon wieder bei diesem unliebsamen Spitznamen gegen den du schon nicht einmal mehr protestiertest, ahntest du doch, wie wenig Sinn dies hätte, weil er ihn ohnehin weiter benutzten würde, egal was du wolltest.

„Dabei können wir doch eine so schöne Zeit zusammen haben, nfu~“, hauchte er an dein Ohr, was dich prompt erschaudern ließ. „Es wird dir gefallen, nfu nfu~“
 

Da warst du ganz anderer Meinung. Entschlossen zogst du das Knie an, im Versuch, es ihm genau zwischen die Beine zu rammen, doch der Vampir reagierte schnell und drückte drein Bein mit seinem Knie gleich wieder hinab, als hätte er deinen hinterhältigen Angriff erwartet – was er ja vielleicht auch wirklich hatte.

Leider blieb dein Versuch erfolglos, doch immerhin hattest du es versucht. Laito grinste gerade, als du entschiedst, noch etwas anderes zu verursachen. Du holtest aus und dieses Mal reagierte der Vampir nicht rechtzeitig, hatte wohl einfach nicht damit gerechnet und so landete deine Hand klatschend auf seiner Wange.

„Ich sagte: Geh runter von mir“, wiederholtest du zischelnd. Laito starrte dich an und seine grünen Augen verengten sich, während er dich mit Blicken förmlich aufspießte.
 

Es schien dir eine Ewigkeit, wie ihr euch einfach nur anstarrtet und schließlich schlucktest du nervös. Du hattest schon mehr als einen Vampir verärgert und gesehen und erlebt, welch unangenehme Folgen das haben konnte. Bisher war Laito noch immer gut gestellt gewesen und freundlich – und dabei mehr als gefährlich genug. Wer wusste schon, wie er erst agierte, wenn er wütend war? Du zumindest wolltest es nicht wissen, doch hattest es eben wohl ziemlich provokant herausgefordert. Was musstest du ihn auch ins Gesicht schlagen?

Auf seiner Wange zeigte sich eine leichte Röte dort, wo du ihn getroffen hattest. Ein echter Volltreffer, wenn man so wollte. Doch Laito schien ganz und gar nicht verärgert, sondern leckte sich lediglich über die Lippen und grinste anzüglich. „Bitch-chan, ich hätte nicht gedacht, dass du auch ein wenig sadistisch bist, nfu nfu~“, summte er zufrieden in deine Richtung. „Das eröffnet uns ganz andere Möglichkeiten.“
 

Der rothaarige Vampir beugte sich zu dir hinab und du hieltest den Atem an in Erwartung, gleich seine Reißzähne an deinem Hals zu spüren, auch wenn er ja bereits erzählt und dir leider auch gezeigt hatte, dass seine Lieblingsstelle eine andere war. Doch statt seine Zähne spürtest du lediglich weiche Lippen an deinem Hals, die diesen entlangwanderten bis hoch zu deinem Ohr. „Wir werden eine wirklich gute Zeit miteinander haben, nfu~“, flüsterte Laito lasziv und fuhr mit der Zunge über dein Ohrläppchen, ehe seine Lippen wieder deinen Hals abwärts wanderten.

Schamesröte schoss dir in die Wangen und dein Gesicht erhitzte sich, als hättest du Fieber. „La-lass das“, gabst du heiser von dir, was den Vampir natürlich nicht davon abhielt, fortzufahren.
 

Laito kicherte und plötzlich konntest du tatsächlich ein Saugen hören – doch einen Biss hattest du nicht gespürt. Im ersten Augenblick warst du lediglich verwirrt, wie es sein konnte, dass du das nicht gespürt hattest. Doch dann wurde dir klar, warum. Weil er dich gar nicht gebissen hatte. Laito trank nicht von dir und wollte das zumindest für den Augenblick wohl auch gar nicht, sondern er hinterließ einen dieser furchtbaren Knutschflecke, die einen in der Öffentlichkeit so grausam bloß stellten.

Erschrocken ob dieser Erkenntnis zucktest du zusammen, doch das nutzte dir wenig. Er hatte sein Werk vollendet und grinste zufrieden. Du selbst konntest den kleinen roten Fleck an deinem Hals allerdings nicht sehen und warst beinahe froh drum.

Du fühltest dich wie markiert. Wie ein Baum oder ein Hydrant, der von einem Hund angepinkelt worden war. Nicht gut in jedem Falle.
 

„Lass uns Liebe machen, Bitch-chan, nfu~“, summte der Vampir schon fast fröhlich in deine Richtung. Dir stellten sich die Nackenhaare auf. „Nein! Runter von mir!“, fordertest du sogleich noch einmal und wieder lachte Laito lediglich ob deines Gezappels und Gezeters. Wenn es nach ihm ginge, könnte diese Nummer wohl ewig dauern, doch du warst sie längst mehr als leid.

Laito schob sein Knie zwischen deine und leckte deinen Hals hinab über dein Schlüsselbein. „Nfu, nfu~“, hörtest du ihn. „So eine süße Bitch-chan, nfu~“

Ohne jede Vorwarnung biss er zu und du schriest auf. Es tat tierisch weh und du könntest glatt schwören, er biss bis zum Knochen durch! Sein Glucksen ging sogar unter deinem Schrei unter. Tränen bildeten sich in deinen Augen und flossen über dein Gesicht seitlich hinab, tropften dann hinab auf dein Haar und die Bettdecke unter dir, während der Vampir an der Wunde sog und dabei ein wohliges Seufzen von sich gab.

Anscheinend blutetest du nicht stark, denn obwohl er eine ganze Weile an deiner Haut sog und das Blut aus deinen Adern zog, wurde dich nicht schwindelig. Angenehm war es allerdings trotzdem bei Weitem nicht. Die Wunde selbst schmerzte und sein Saugen brannte in den feinen Äderchen rundherum.
 

Ein lautes Krachen unterbrach Laito schließlich. Es klang nach splitterndem Holz und reflexartig sahst du in die Richtung, aus der der Lärm kam. Die Tür zu Laitos Raum war im wahrsten Sinne des Wortes aus den Angeln gesprengt worden. Sie lag gute zwei Meter weiter im Raum und du konntest noch die Holzsplitter fliegen sehen.

Im ersten Moment machte dein Herz einen ängstlichen Satz, doch als du erkanntest, wer die Ursache für die kaputte Tür war, breitete sich Erleichterung in dir aus. Yuma und Azusa Mukami. Vermutlich eher Yuma, denn Azusa stand auf die ihm eigene, passive Weise neben ihm, während Yumas Augen wütend blitzten, während er und sein Bruder näher traten. Ruki und Kou schienen nicht bei ihnen zu sein.
 

„Hier steckst du also, Mesubuta.“ Yumas Blick fiel auf dich und wirkte nicht einen Deut freundlicher. „Lässt Andere von dir trinken.“ Er verengte die Augen, während deine sich vor Schreck weiteten. Was sollte denn das nun wieder heißen?! Es war ja nicht so, als hättest du jemals darum gebeten, gebissen zu werden!

Zu einem artikulierten Protest kamst du jedoch nicht mehr, kam dir doch Laito zuvor, der Yumas Blick auffing. „So spricht man aber nicht mit meiner Bitch-chan, nfu~“ Obwohl seine spielerische Sprachweise blieb, klang seine Stimme schon ein gutes Stück ernster als bisher, wenn er sich mit dir unterhielt - oder vielmehr Monologe führte, denn auf das was du sagtest, ging er ja nie ein.

Die Aufmerksamkeit Yumas wandte sich sofort dem rothaarigen Sakamaki zu, der sich an dessen finsterem Blick nicht weiter zu stören schien, denn noch immer schmunzelte er. „Mesubuta? So nennst du meine kleine Bitch-chan? Dabei ist sie doch eher eine duftende, süße Prinzessin, nfu nfu~“, fuhr Laito fort und erhob sich, sodass du dich endlich wieder frei bewegen konntest.
 

Natürlich zögertest du nicht und krabbeltest über das Bett hinweg fort von Laito und standest auf. Dein Blick suchte den der Mukami-Vampire, doch Yuma war zu sehr auf Laito fixiert, was vielleicht gut war, wenn man bedachte, wie stark dieser war. Azusa allerdings bemerkte deinen Blick und schenkte dir ein mattes Lächeln, als wolle er dich beruhigen.

Es verfehlte seine Wirkung nicht. So verrückt es dir selbst auch erschien, fühltest du dich nun wirklich sicherer, jetzt, wo die Mukamis gekommen waren, um dich zurück zu holen, dich zu retten. Dass sie selbst ja auch nicht gerade ungefährlich für dich waren, stand auf einem anderen Blatt – zumindest für den Moment.

Azusa und Yuma tauschten einen kurzen Blick und Azusa trat an dich heran, während Yuma sich wieder an Laito wandte, dessen grüne Augen dem kleineren Mukami skeptisch folgten. Ihm war wohl auch klar, dass er hier eindeutig seiner Beute beraubt wurde.

Azusas Hände umfassten deine. „Hab keine Angst mehr“, meinte er leise. „Wir sind hergekommen, um dich heim zu holen.“ Eine Welle der Dankbarkeit durchfuhr dich. Zwar war 'heim' nicht die Bezeichnung, die du verwenden würdest, doch es war eindeutig besser, als hier zu bleiben.
 

Laito lachte auf. „Aber das werdet Ihr nicht, nfu nfu~“ Ein eisiger Schauer lief dir über den Rücken. Yuma seufzte. „Doch, das werden wir, aber wir haben tatsächlich eine Abmachung mit euch...“, lenkte er ein, grinste dann aber herausfordernd. „Solltest du allerdings versuchen, uns daran zu hindern, sie mitzunehmen, habe ich kein Problem damit, dir jeden Knochen einzeln zu brechen.“

Neben dir seufzte nun Azusa, doch Laito lachte nur. „Sag bloß, wir teilen uns Bitch-chan nun alle?“, wollte er wissen und sogleich zog sich wieder ein Rotschimmer über seine Wangen, der einiges darüber verriet, was in seinem Kopf vorging. Details wollte man da gar nicht wissen, doch dir wurde übel und du fühltest dich, als würdest du fallen.

Eine Abmachung? So wie Yuma dreinsah, konnte das nichts Gutes sein. Und für dich erst recht nicht. Nein. Du wolltest keine Abmachung. Du wolltest hier weg. Weg von allen Vampiren am besten. Azusas Hände lagen noch immer um deine, die inzwischen zitterten. Kein Ton kam über deine Lippen und das Herz schlug dir bis zum Hals. Eine Abmachung.
 

„So in der Art. Sie kommt mit zu uns und wird bei uns leben. Wenn dir das nicht schmeckt, setz dich mit Karl-Heinz-sama auseinander“, brummte Yuma und verschränkte die Arme. „Wer von euch will, kann mitkommen, aber die Regeln sind klar. Keiner bringt sie um, keiner bringt sie in Gefahr.“ Dann wanderte sein Blick zu dir und er grinste beinahe ein wenig gehässig.

„Für dich gibt es auch eine Regel. Die wird dir gefallen, Mesubuta, wo du dich ja so gerne anbietest.“ Du schnapptest empört nach Luft, doch wagtest nicht etwas zu sagen. Wenn du den Mund aufmachtest, so fürchtetest du, könntest du dich erbrechen, so übel war dir. Diese Vampire hatten allen Ernstes eine Abmachung dich betreffend getroffen. Eine Abmachung, um dich zu teilen wie ein Spanferkel. Wieder rollten Tränen über deine Wangen. Das war so erniedrigend und es machte dich so wütend. Zu wissen, dass du dich nicht gegen sie wehren und ihnen auch nicht entkommen konntest, so überlegen wie sie dir alle waren, machte es nur noch schlimmer.

Hatten die Mukamis nicht versprochen, dich zu beschützen – auch vor den Sakamakis? Waren das nicht Rukis Bedingungen gewesen, damit sie von dir trinken könnten? Anscheinend hatten sich die Regeln einfach so geändert und natürlich hatte man dich nicht gefragt, obwohl du ja der Preis warst, um den es hier scheinbar ging.
 

Laito lachte. Und wie er lachte. Laut und herzhaft, als könne er gar nicht mehr aufhören. Es hallte von den Wänden wider in dem ansonsten stillen Raum, denn weder Azusa und du, noch Yuma sagten irgendein Wort. Allein Laitos Lachen erschallte.

„Herrlich! Absolut herrlich! Und er hat das wirklich persönlich veranlasst? Nfu nfu~“ Das Ganze schien ihn ja wirklich sehr zu amüsieren, doch es riss auch dich aus deiner Scham über deine eigene Schwäche. Er? Wer war 'er', dieser Karl-Heinz? So respektvoll, wie Yuma von ihm sprach, musste das der Gönner der Mukamis sein, den auch Ruki erwähnt hatte. Laito schien nicht so respektvoll von ihm zu denken. In welcher Beziehung standen all diese Vampire zu diesem ominösen Karl-Heinz und was in aller Welt hatte er mit dir vor? Mal wieder hattest du eine Menge Fragen, die wohl würden warten müssen.
 

Laitos fuhr sich durchs Haar und rückte seinen Hut zurück. Sein Blick wanderte in deine Richtung. „Sei nicht traurig, Bitch-chan, nfu~“, grinste er dir zu. „Ich komme natürlich mit, damit du dich nicht einsam fühlst und ich habe dir doch versprochen, dass wir eine gute Zeit haben würden – und das werden wir, ganz bestimmt“, hauchte er und zwinkerte verschmitzt.

Yuma rollte mit den Augen und es war ihm anzusehen, dass er Laito mit Vorliebe seine Faust zwischen die giftgrünen Augen gerammt hätte. „Freu dich nicht zu früh“, zischte Yuma ihn an und grinste nun überlegen. Was immer er zu sagen hatte, du hofftest inständig, es würde Laito das Maul stopfen.

„Wie ich schon erwähnte, gibt es da noch eine Regel...“ Sein Blick wanderte wieder zu dir und er grinste spöttisch. „Die betrifft dich, Mesubuta. Denn ab jetzt musst du jeden Tag einem von uns dein Blut geben.“
 

Dir rutschte dein Herz prompt in die Hose und hätte Azusa dich nicht stützend aufgefangen, wärst du wohl auf die Knie gesunken. Das konnte nicht sein Ernst sein. Du hattest dem nicht zugestimmt! Während dich im ersten Moment der Schreck lähmte, kehrte doch bald dein Kampfgeist zurück. Dem hattest du nicht zugestimmt – wieso also solltest du dir das bieten lassen und dich dieser absurden Regel folgen?!

„Nein“, ächztest du allerdings nur. Es klang mehr nach Verzweiflung als Entschlossenheit und so war es kein Wunder, dass sich Yuma und Laito ausnahmsweise mal einig waren und beide auflachten. „Süße kleine Bitch-chan, nfu~“ „Welche Wahl denkst du denn, hast du dabei, mh? Beuge dich den Regeln oder du bist Freiwild, Mesubuta“, ließ Yuma dich mit kalter Stimme wissen.
 

Dann allerdings seufzte der große Vampir und fuhr sich durch die braunen Haare. „Allerdings hat sie schon eine gewisse Wahl...“ Sein Blick spießte dich förmlich auf, sodass du einen Schritt zurückwichst. „Sie entscheidet, wem sie ihr Blut geben wird.“
 

Alle Blicke richteten sich auf dich und du wärst wohl immer weiter zurückgewichen, wenn du gekonnt hättest, doch bald stießt du gegen die Wand. Dein Puls raste und kalter Schweiß war dir ausgebrochen.

Du solltest entscheiden, wer dein Blut bekam? So positiv das im ersten Moment erst klingen musste, war dir doch gleich in den Sinn gekommen, unter welchen Druck dich die Vampire setzen würden, damit du sie auswähltest. Dass sie weder vor Gewalt noch vor Zudringlichkeiten zurückschrecken würden, war dir klar.

„I-ich...“, begannst du, doch verstummtest bald. Das würde die Hölle werden. Und das alles bis Weihnachten. Das waren noch einige Tage...

Yuma und Azusa waren es, die dich zurück ins Haus der Mukamis brachten. Wer den Wagen fuhr, wusstest du nicht, doch als ihr vor Ort aus dem Auto stiegt, hielt hinter euch eine Limousine und dir schwante Übles. Die Sakamakis gaben also noch nicht auf.
 

Seufzend ergabst du dich deinem Schicksal der nächsten Tage. An diesem Abend war dir noch gar nicht klar, wie übel es werden würde. Erst am nächsten Morgen, als du die Augen aufschlugst, weil der Wecker neben dir 7:00 Uhr des 14.12. zeigte und piepste, dämmerte dir, in was für eine Lage du geraten warst.



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