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Die Insel der Tausendjährigen Bäume

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Die Insel der Tausendjährigen Bäume

Die Piratencrew hatte sich am Ruder versammelt und schaute aufgeregt in die Ferne. Franky hielt das Ruder fest damit der Kurs nicht abweichen konnte. Nami blickte geradeaus und rechnete im Kopf aus, wie lange es noch ungefähr dauern könnte bis sie an Land gehen konnten. Der Kapitän hüpfte vor Aufregung regelrecht auf und ab und freute sich wie ein kleines Kind auf Weihnachten.

 

„Abenteuer. Abenteuer. Abenteuer“, trällerte Luffy fröhlich.

 

Brook und Franky stimmten in den Singsang mit ein und mit einem Lächeln auf dem Gesicht beobachtete Robin das Trio. Usopp konnte man ansehen, dass er auf eine ruhige – und vor allem harmlose – Insel hoffte. Chopper unterhielt sich aufgeregt mit Robin und fragte sie ob sie zusammen ein Buchgeschäft aufsuchen sollten, wenn eines da war. Sanji bereitete sich darauf vor, die Vorräte wieder aufzustocken und wenn die Insel unbewohnt wäre, dann könnte er Luffy und Zoro zum Jagen schicken. Gemeinsam. Damit der Algenkopf sich nicht wieder verlief und Stunden brauchen würde um zum Schiff zurück zu finden.

 

Sanjis Blick glitt zu Zoro, der nur geradeaus starrte und wohl innerlich plante eine Taverne aufsuchen. Sanji wollte den Schwertkämpfer eigentlich nett und mit einem Fußtritt bitten, mit einkaufen zu gehen – immerhin brauchte er einen Packesel, wenn Chopper mit Robin davon zog und so den Karren nicht ziehen konnte – doch irgendetwas hielt ihn davon ab. Zoro schien seinen Blick zu spüren und sah ihn griesgrämig wie eh und je an. Die Narbe, die sein Auge schloss, half nicht gerade dabei den Mooskopf wie ein Lämmchen aussehen zu lassen. Schnell sah Sanji wieder weg ehe erneut ein Streit vom Zaun brach und widmete sich der wundervollen Navigatorin.

 

„Nami-swan~! Wann erreichen wie ungefähr die neue Insel, meine Prinzessin? Ich würde dann mit den Vorbereitungen für Bentos beginnen!“, säuselte er als er um die junge Frau tänzelte. Man konnte sehen wie sich eine Zornesader bildete, doch Nami versuchte noch ein Weilchen gelassen zu bleiben.

 

„In ein paar Stunden werden wir ankommen. Außer der Wind nimmt überraschend wieder zu, dann schneller“, erklärte sie und sah zum Segel. Der Wind hatte in den letzten Minuten stark nachgelassen und nichts zeugte mehr von dem Sturm, dem sie alle entkommen waren.

 

„Nun gut. Ich mache mich dann sofort an die Arbeit, meine Liebste!“, trällerte der tolle Liebeskoch weiter. Von Seiten Zoros war wie immer ein Schnauben zu hören und nun konnte sich Sanji nicht mehr zurückhalten. In Windeseile stand er vor dem Schwertkämpfer, Stirn an Stirn und fauchte ihn wie eine Wildkatze an.

 

„Was hast du gesagt?!“, zürnte Sanji und sein Blick funkelte richtig.

 

„Gar nichts, verdammter Löffelschwinger! Bist wohl taub!“, konterte Zoro ebenso wütend und mit demselben intensiven Blick. Bei ihm traten zusätzlich noch Zornesadern am Hals hervor, doch Sanji jagten sie keine Angst ein.

 

„Ich habe dein Schnauben deutlich gehört, Spinatschädel!“

 

„Aber gesagt habe ich nichts, perverser Koch!“

 

„Neandertaler!“

 

„Schürzenjäger!“

 

„Baka Marimo!“

 

„Scheiß Koch!“

 

„ES REICHT JETZT!“ Namis Stimme unterbrach die beiden Streithähne und verpasste beiden eine Kopfnuss, die sich gewaschen hatte. Wären die beiden Männer nicht ihre Nakama, hätte sie eventuell Angst vor ihnen gehabt, da sie zu den stärkeren der Crew gehörten.

 

„Aber natürlich, Nami-swan! Es tut mir Leid!“ Und schon war Sanji wieder in seine liebestolle Rolle gefallen. Zoro schnaubte abermals, doch der Navigatorin zuliebe ignorierte er den Schwertkämpfer, der sich davon machte, um sich wie immer im Krähennest zu verkriechen.

 

Die letzten Tage verbarrikadierte er sich öfter dort und man konnte seinem heftigen Training zuhören. Die anderen machten sich über dieses Verhalten keine Gedanken, doch Sanji wusste, dass da etwas dahinter steckte und er war wohl nicht ganz unschuldig daran. Er blickte dem anderen Mann kurz nach ehe er sich den weiblichen Mitgliedern der Crew widmete und um Essenswünsche bat. Dem Ausruf ‚Fleisch!‘ von Luffy schenkte er keine Beachtung, da er sowieso wusste, dass das kommen würde. Für den Kapitän wusste er schon längst was er zubereiten wollte.

 

Nachdem er sich die Wünsche der Damen gemerkt hatte, stolzierte Sanji in sein Reich, die Kombüse. Und er liebte sie. Franky hatte sich beim Bau des gesamten Schiffes übertroffen und hatte jeden mit einem eigenen Reich versehen, in dem er sich Wohlfühlen konnte. Und da der Schiffskoch eh immer viel Zeit hinter dem Herd verbrachte, machte es ihn umso glücklicher, dass er viel Platz zum Arbeiten hatte und sie einen großen Tisch mit ausreichend Sitzplätzen besaßen.

Sanji zog sein Sakko aus, hängte es ordentlich über einen Stuhl, krempelte die Ärmel seines Hemdes hoch und machte sich sofort an die Arbeit für die Bentos. Noch wusste er nicht wer nachher auf dem Schiff bleiben würde, doch er bereitete einfach für jeden etwas vor. Da er selber sicherlich das Schiff verlassen musste um die Vorräte aufzustocken, wären die Mitglieder, die zurückbleiben würden froh über eine fertige Mahlzeit. Und Sanji konnte so auf Nummer sicher gehen, dass niemand seine Küche in seiner Abwesenheit benutzen würde.

 

Schnell hatte er sich alles zusammengesucht und bereitete die verschiedenen Mahlzeiten fast automatisch zu. Die meisten seiner Nakama nahmen eh immer das gleiche für ein Bento, also konnte er ohne Bedenken mit seinen Gedanken sonst wohin schweifen. Und besagte Gedanken schweiften immer wieder zu dem Schwertkämpfer. Sanji hatte zurzeit das Problem, dass er nicht genau wusste, wie er mit dem anderen umgehen sollte. Zoro benahm sich wie immer und ließ sich nichts anmerken und diese Tatsache brachte den Koch fast zur Weißglut!

 

 

Es war vor ungefähr einer Woche passiert. Es war Nacht und Sanji war gähnend auf dem Weg zum Krähennest gewesen um Zoro von seiner Schicht als Ausguck zu befreien. Eigentlich hätte Sanji die Nachtschichten nicht machen zu brauchen, doch wenn er nur etwas Einfaches als Frühstück geplant hatte oder einfach nicht mehr schlafen konnte, übernahm er die Schichten der anderen und ließ sie dann weiterschlafen.

 

In dieser Nacht konnte er wieder einmal nicht wirklich liegen bleiben und der Schlaf blieb ihm fern. Er wachte zusammen mit

Usopp auf, der eigentlich Schicht gehabt hätte und hatte ihm bedeutet liegen zu bleiben. Der Scharfschütze hatte ihn dankbar angelächelt und sich wieder in seine Decke gekuschelt.

 

Als er dann das Krähennest erreicht hatte, hatte er den Schwertkämpfer sofort erblickt. Er hatte nur eine kleine Öllampe angezündet, die warmes Licht spendete, aber nicht zu viel, um die Sicht auf das dunkle Meer zu versperren. Mögliche Feinde würden so auch erst Licht durch die Fenster sehen, wenn sie fast mit der Sunny zusammenstoßen würden.

 

„Schichtwechsel“, hatte Sanji gegähnt und ging auf Zoro zu. Der grunzte nur zur Antwort, aber er hatte sich nicht geregt. Sanji wollte ihn schon anmotzen als Zoro einmal tief aufatmete und dann die Bombe platzen ließ.

 

„Ich habe mich in dich verliebt.“ Mehr hatte er nicht gesagt. Er hatte sich da erst umgedreht und den Smutje dann angesehen.

 

„Häh?“, kam die intelligente Antwort des blonden Piraten.

 

„Ich habe mich in dich verliebt“, hatte Zoro wiederholt.

 

„Willst du mich verarschen? Wenn ja, dann bin ich für diesen Scheiss etwas zu müde, Schwertheini“, pampte Sanji los und fast sofort hatte er seine Worte bereut.

 

Schmerz hatte kurz in Zoros dunklen Augen aufgeflackert, doch Zoro hatte ihn sofort unterdrückt. Sanji hatte schon an seinem Gesichtsausdruck sehen können, dass der Schwertkämpfer es ernst gemeint hatte.

 

„Vergiss es“, meinte Zoro dann und setzte sich von der Sitzbank auf und ging zur Luke, aus der Sanji vorhin hervorgekrochen kam. Er würdigte den Blonden keines Blickes mehr als er in der Dunkelheit verschwunden war. Und Sanji hätte sich für seine unsensible Antwort treten können.

 

Einmal hatte er versucht den anderen darauf anzusprechen, doch Zoro war geschickter darin gewesen ihm unbemerkt auszuweichen als er gedacht hätte, also hatte er es aufgegeben.

 

 

„So eine verdammte Kacke“, murrte Sanji vor sich hin, als er dabei war das Fleisch für Luffys Bento zu zerkleinern. Er hatte nicht bemerkt, dass er seit einer Weile nicht mehr alleine war und er fuhr erschrocken zusammen als Robins Stimme hinter ihm ertönte.

 

„Ist alles in Ordnung, Koch-san?“, fragte sie und Sanji wirbelte zu ihr herum. Sie hatte sich in den Schatten der Küche verzogen und las am Tisch ein Buch, so wie sie es früher bei der Merry getan hatte. Wahrscheinlich wollte sie hier Ruhe finden, da Sanji während des Kochens niemanden wie ihren Kapitän in der Küche duldete. Wer wusste wie oft Robin jemanden aus ihrem Rückzugsort vertreiben musste um Ruhe zu finden.

 

„Seit wann bist du denn hier, Robin-chwan?“, fragte er und versuchte ihrer Frage auszuweichen. Doch sie lächelte ihn nur mit einem undurchdringlichen Blick an. Wer wusste, vielleicht hatte sie ja geahnt, dass etwas in der Luft lag und wollte den Koch ausfragen und das Rätsel lösen, das Einzug auf das Schiff gefunden hatte. Zuzutrauen wäre es ihr allemal.

 

„Noch nicht so lange. Aber zurück zu meiner Frage. Ist irgendetwas los, dass du so vor dich hin murrst?“, fragte sie noch einmal und schloss ihr Buch um sich ihm voll und ganz zu widmen.

 

„Wie aufmerksam du doch bist!“, fing Sanji an zu schwärmen. Herzchen flogen ihm regelrecht aus den Augen und er wirkte wieder wie eine gekochte Nudel. „Aber nein. Es ist nichts worüber du dir Sorgen machen müsstest. Aber trotzdem vielen Dank, dass du nachgefragt hast.“ Sanji lächelte die Frau vor sich an, ehe er sich wieder dem Essen widmete.

 

„Wenn etwas ist, dann kannst du ruhig mit mir darüber reden“, meinte die Archäologin dann, stand auf, nahm ihr Buch und ging Richtung Tür.

 

„Danke, Robin-chwan!“ Mit diesen Worten verließ sie dann die Kombüse. Erleichtert atmete Sanji aus und widmete sich wieder dem Essen kochen.

 

 

Stunden später fanden sich die Mugiwara-Piraten an Deck der Sunny wieder und starrten auf die Insel, die vor ihnen lag. Und was einem sofort ins Auge fiel, waren die riesigen Bäume, die den Wald auf der Insel bildeten. Und was einem danach ins Auge fiel, waren die vielen Schiffswracks, die am Strand verteilt lagen. Sie waren alle verschiedenen Alters und in unterschiedlichen Zuständen. Einige sahen aus, als würden sie bei dem leisesten Wind zusammenfallen und andere wirkten so als hätten sie erst vor kurzen vor Anker gelegt. Doch weit und breit war niemand zu sehen. Nur Nebel war am Strand zu erkennen, der den tieferen Blick in den Wald verweigerte.

 

„Ich glaube ich habe die schreckliche Krankheit Wenn-Ich-Vor-Land-Gehe-Sterbe-Ich-Krankheit“, zitterte Usopp und eine ebenso zitternde Nami hatte sich an ihn gekrallt und zusammen sahen die beiden verängstigt auf die Wracks. Sanji hätte die Langnase am liebsten getreten, doch auch er hatte kein gutes Gefühl. Irgendetwas lag in der Luft und die anderen schienen es auch zu spüren.

 

„ABENTEUER!“

 

Alle, bis auf ihren Kapitän aus Gummi, der freudestrahlend den Strand abschaute. Seine Augen funkelten regelrecht wegen der Aussicht auf besagtes Abenteuer. Hätte Nami ihm nicht in diesem Moment eine Kopfnuss verpasst, dann wäre er bestimmt schon auf und davon und würde alles auf eigene Faust erkunden.

 

„Niemand sollte alleine diese Insel erkunden“, meinte Nami und strich sich über die Arme als wäre ihr kalt. Doch es war nicht schwer zu erkennen, dass es ihr wie den anderen erging und sie eine Gänsehaut hatte wegen der Atmosphäre, die die Insel versprühte.

 

„Ich stimme Nami zu. Ich werde auf dem Schiff bleiben!“, meldete sich Usopp sofort, doch er wurde vorerst von den anderen ignoriert.

 

Sie gerieten mit dem Schiff nun mehr und mehr in den Nebel und Nami musste sich mit Franky darauf zu konzentrieren nicht an einen der Wracks gegen zu stoßen. Erst als Nami es für sicher empfand, legten sie Anker und sie konnten sich auf weitere Pläne konzentrieren.

 

„Ich schlage vor, dass zumindest Franky auf dem Schiff bleibt um das Segel der Sunny zu reparieren. Wer noch bleibt wird ausgelost.“ Sanji wirbelte wieder um Nami herum als sie anfing wie immer Befehle zu geben und er ignorierte den Schwertkämpfer, der im Hintergrund genervt mit der Zunge schnalzte.

 

„Weißt du vielleicht etwas über die Insel, Robin?“, wandte sich die Navigatorin an die Ältere von ihnen beiden.

 

„Ich bin mir nicht sicher. Ich habe so ein Gefühl, dass ich etwas weiß aber ich komme nicht drauf. Wenn ich wüsste, was das für Bäume wären dann könnte ich es dir sagen, immerhin sind sie doch sehr vorherrschend auf der Insel“, erklärte Robin und sah das Mädchen entschuldigend an.

 

Usopp kramte sein Fernglas hervor und versuchte durch den Nebel hindurch zu erkennen, was Robin nicht wusste. Immerhin wusste er recht viel über Pflanzen und jetzt wäre der Moment damit zu glänzen. Er brauchte etwas um sie richtig zu sehen, doch dann konnte er sie identifizieren.

 

„Ich glaube“, setzte er an und errang so erfolgreich die Aufmerksamkeit der beiden Frauen. „Nein. Ich bin mir sicher. Bei dieser Größe kann es sich nur um Tausendjährige Bäume handeln.“

 

„Tausendjährige Bäume? Bist du sicher?“, wollte Robin wissen und neben ihr sah Nami recht begeistert aus.

 

„Jap. Das bin ich.“

 

„Duhu? Franky?“, fing Nami an und Sanji konnte beobachten wie Nami anfing den Cyborg einzuschleimen. Er konnte sich denken was seine Nami-swan nun wollte. Franky drückte seine Sonnenbrille mit einem gigantischen Finger nach oben, so, dass er Nami skeptisch anschauen konnte.

 

„Was?“

 

„Weißt du wie man Papier herstellt?“, wollte Nami wissen und Sanji war sich nun sicher. Einmal hatte die Navigatorin einen Stapel sehr teuren Papiers gekauft, das eben aus jenen Bäumen hergestellt worden war, die sich nun hier auf der Insel befanden. Doch er kam nicht dazu zu antworten.

 

„Ich weiß nun wo wir sind“, mischte sich Robin ein und sah die Crew an. Sie hatte ihre Arme unter ihrem voluminösen Busen verschränkt und sah recht ominös aus. Der Nebel, der um ihren Körper spielte half auch für dieses Bild.

„Und wo?“, fragte Chopper unschuldig. Er hatte sich hinter Zoro versteckt und hoffte, darauf, dass der Schwertkämpfer auf ihn aufpassen würde, würde sie etwas angreifen. Dass Usopp es ihm dabei gleicht tat ignorierte er. Und auch, dass Zoro nicht gerade froh aussah, dass der Scharfschütze sich zitternd hinter ihn gestellt hatte und nun an ihm festklammerte.

 

„Dies ist die Insel der Tausendjährigen Bäume.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Rocket-Chica
2015-11-30T16:02:30+00:00 30.11.2015 17:02
Ist ja klar. Nami und Lysop haben Angst, selbst Sanji merkt, dass da irgendetwas komisch ist, und Ruffy freut sich nur auf das neue Abenteuer. :D
Bin mal echt gespannt, was es mit der Insel auf sich hat. Ich tippe ja darauf, dass sie einen gewissen Koch (oder den Schwertkämpfer) irgendwie verzaubern/verfluchen werden. Naja, ich werde es ja gleich sehen. :D
Wow. Zorro hat echt die Bombe platzen lassen. Einfach mal direkt angesprochen. Sanji hätte ruhig etwas netter antworten können. Tete....



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