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The forbidden Child

von

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Truth


 

17. Truth

 

„Ich bitte Sie zu erzählen, wie sie an Orochimaru gekommen sind und wie es Ihnen dort ergangen ist“, forderte Shikamaru Temari auf und sah sie eindringlich an, um ihr zu zeigen, dass er bei ihr war, dass sie keine Angst haben musste und um ihr eine Alternative zu Orochimarus Blick zu bieten. Temari nahm dies dankend an.

 

„Im Alter von Dreizehnjahren wurde ich auf Orochimarus Befehl hin entführt. Mein Vater war ein reicher Geschäftsmann aus Frankreich und wir waren hier, um Urlaub zu machen. Er erpresste bei ihm Geld für meine Freigabe, aber als er das Geld hatte, brach er den Kontakt vollkommen ab. Ich habe meine Familie nie wieder gesehen.

  Während dieser Zeit brachte mich einer seiner Handlanger zu Nana, eine seiner Mädchen, die mittlerweile für mich wie eine Schwester ist. Sie sollte mich zusammen mit TenTen, einem anderen Mädchen, beherbergen und mir beibringen, wie man seinen Körper vor einem Mann präsentiert mit allem, was dazu gehört. Schminken. Anziehen. Tanzen. Verführen. Seit diesem Tag war ich gezwungen in seinem Club zu arbeiten. Arbeiten bedeutete, wenn man Glück hatte, leichtbekleidet Cocktails und Getränke für die Gäste zuzubereiten. Im anderen Fall musste man tanzen, die Gäste verführen und wenn es sein musste, auch mit ihnen zu schlafen.

  In meiner Zeit bei ihm habe ich oft mitansehen müssen, wie er dieses Spiel mit anderen jungen Mädchen wiederholt hat. Ganz zu schweigen von all den anderen Verbrechen, die er in all den Jahren begangen hat“, erzählte sie hasserfüllt und schaffte es irgendwann auch, ihren Blick auf den Dämon zu richten, der ihr ihre Kindheit genommen hatte.

 

„Danke schön. Ich habe keine weiteren Fragen mehr“, sagte Shikamaru ruhig und zwinkerte ihr zu. Er war unglaublich stolz auf sie, dass sie es geschafft hatte, so über ihre Vergangenheit zu sprechen, obwohl sie sie die meiste Zeit versucht hatte zu verdrängen. Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen begab er sich zu seinem Platz zurück und setzte sich hin. So gab er nun Orochimaru die Möglichkeit seine Fragen zu stellen.

 

Natürlich war ihm klar, dass es nur zwei Gründe gab, warum die Schlange sich selbst verteidigte. Der erste Grund war, dass es kaum einen Menschen gab, den er wirklich traute. Der zweite aber wesentliche Grund lag darin, dass er so die Möglichkeit hatte, seine Opfer noch einmal einschüchtern zu können und sie so manipulieren zu können, damit sie ihre Aussagen zu seinen Gunsten änderten. Bei Temari machte er sich da keine Sorgen. Shikamaru war sich sicher, dass sie stabil genug war. Jedoch gab es einige Mädchen, bei denen es anders verlaufen könnte. Dennoch gab er die Hoffnung nicht auf, dass alles wieder gut wurde.

 

„Temari, meine Liebe“, begann Orochimaru und lächelte sie scheinheilig an. So wie er sie alle immer ansah, wenn er irgendetwas plante.

  „War es nicht eher so, dass ich dich aus den Klauen deines tyrannischen Vaters befreit habe?“, fragte er sie. Temari schüttelte den Kopf.

  „Nein, das stimmt nicht. Sie haben mich entführt. Ich wäre sonst niemals freiwillig mit Ihnen mitgegangen. Wer würde das schon tun?!“, erwiderte sie, war aber nicht mehr ganz so ruhig, wie sie es am Anfang noch gewesen war.

  „Bist du dir da sich?“, hakte er nach. Temari nickte einfach nur. Sie wusste genau, dass er an allem Schuld war.

 

Orochimaru aber lachte. Von seinem Tisch holte er ein kleines Aufnahmegerät, das er ihr vor die Nase hielt. Damit war er ihr eigentlich viel zu nahe, doch Temari widerstand dem Drang von ihm weg zu weichen. Sie wollte ihm nicht zeigen, wie viel Macht er noch über ihr hatte, obwohl sie nun hier saß und dafür sorgte, dass er für immer weggesperrt wurde. Sie wollte ihm ihre eigene Schwäche nicht zeigen, die sie seit Jahren an sich selbst hasste.

  „Dann muss ich deine Erinnerungen wohl ein bisschen auffrischen“, lachte er und grinste sie breit an, bevor er die Aufnahme abspielte.

 

Zuerst war nichts zu hören, dann aber drangen Straßengeräusche aus dem kleinen Ding heraus.

  „Hallo meine kleine. Was machst du denn hier so alleine?“, hörte man plötzlich Orochimarus Stimme.

  „Mein Papa und meine Brüder sind total gemein“, beschwerte sich eine kindliche Stimme. Obwohl es schon so lange her war, konnte man doch deutlich hören, dass es Temaris Stimme war, die dort sprach. Auch Temari erinnerte sich so langsam wieder daran, was damals passiert war und was sie schon lange aus ihrem Gedächtnis gestrichen hatte.

 

 

So schnell sie konnte lief sie durch die unbekannten Straßen. Es war doch immer dasselbe mit Kankuro und ihrem Vater. Er ärgerte sie, sie ärgerte zu und wurde dann von ihrem Vater angemeckert. Sie war schließlich die Ältere und musste sich besser benehmen als ihr Bruder. Das war total gemein! Und Gaara der stand einfach nur daneben und sagte nichts. Immer war sie alleine

 

Abrupt blieb sie stehen und sah sich um, aber sie erkannte nicht von dem, was sie hier sah. Sie war nicht nur allein, sondern hatte sich auch noch verlaufen … Schniefend wischte sie sich die Tränen weg und versuchte sich zu beruhigen. Vielleicht gelang es ihr ja so wieder zurück zu finden. Denn egal wie nervig ihre Familie auch war, sie liebte sie trotzdem.

 

„Hallo meine kleine. Was machst du denn hier so alleine?“, erklang plötzlich eine Stimme hinter ihr. Erschrocken drehte sie sich um. Dort entdeckte sie zwei fremde Männer. Argwöhnisch betrachtete sie die beiden. Der eine war ziemlich alt und lächelte sie an, während der wesentlich jüngere sich zurück hielt.

  „Mein Papa und meine Brüder sind total gemein. Darum bin ich abgehauen, aber jetzt weiß ich nicht mehr wie ich zurück komme … Wir sind nämlich von hier“, erklärte sie dennoch.

 

„Wo ist denn dein Hotel? Vielleicht können wir dich dahin wieder zurück bringen. Deine Familie macht sich sicher schon Sorgen um dich“, sagte der Ältere ruhig.

  „Wir wohnen im High Sunshin“, erwiderte sie bereitwillig und lächelte ebenfalls. Sie war froh, dass diese Leute sie zurück bringen würden, denn alleine schafften sie es sicher nicht.

  „Das passt doch, wir müssen gerade eh in diese Richtungen. Komm steig ein, meine kleine. Wir bringen dich zurück zu deiner Familie“, meinte er und öffnete ihr die Tür. Ohne weiter darüber nachzudenken, stieg sie ein. Sie dachte nur noch daran, dass sie schnell wieder zu ihrer Familie kam.

 
 

Bevor sie ihre Wange hinunterlaufen konnte, wischte sie sich mit einer flüchtigen Handbewegung die kommenden Tränen weg. Heute wusste sie, dass sie damals unglaublich dumm gewesen war, dass sie niemals mit Orochimaru hätte gehen dürfen. Aber sie war damals nur dummes, kleines, einsames Kind gewesen, das dem großen, bösen Onkel vertraut hatte. Für diese Dummheit hatte sie aber bereits bezahl. Warum musste er sie nun damit noch quälen? Warum musste er das Vergrabene wieder ausgraben? Sie wusste warum. Er tat es, um sich besser dazustellen, um zu zeigen, dass es ihre Schuld war. Doch nicht mit ihr!

 

„Sie haben mich damals reingelegt. Sie haben meine Situation ausgenutzt, denn Sie wussten genau, wer ich war und wie viel Geld Sie für mich bekommen würden! Das war alles nur ein Trick. Genauso wie es jetzt ein Trick sein soll! Sie versuchen, mir einzureden, dass es meine Schuld war, aber das stimmt nicht! Sie haben mich entführt, egal was davor war“, fuhr Temari ihn aufgebracht an und wurde dabei immer lauter. Ohne es kontrollieren zu können, flossen ihr nun doch die Tränen über die Wange. Sie war ein Opfer. Er hatte sie zu einem Opfer gemacht. Erneut.

 

Das wusste auch Orochimaru.

  „Wenn du das so siehst, meine liebe. Ich wollte dir nur ein neues Leben bieten“, lachte er und wand sich ab. Er hatte, was er haben wollte. Er hatte es geschafft, zu zeigen, wie dumm und naiv sie war. Er hatte ihr gezeigt, wie schwach sie war. Er hatte sie gebrochen und er würde es auch weiter tun. Er würde ihr Leben zerstören. Er würde ihr aller Leben zerstören. Er würde seine Rache bekommen.

 
 

~~~

 

„Ich weiß, dass es schon sehr lange her ist, Herr Sabakuno, aber können Sie mir erzählen, was vor Dreizehn Jahren passiert ist?“, fragte Shikamaru ruhig und fixierte seinen nächsten Zeugen. Bis dato verlief eigentlich alles sehr gut. Die Mädchen und Geschäftspartner, die ausgesagt hatten, hatten sich nicht von Orochimaru beeinflussen lassen und waren bei ihrer Aussage geblieben. Er hoffte, dass es so weiter ging.

 

„Das letzte Mal, dass ich meine Schwester gesehen habe, waren wir hier, um Urlaub zu machen. Ich habe mich mit ihr mal wieder gestritten, so wie wir es eigentlich immer gemacht haben. Weil wir aber in der Öffentlichkeit laut waren, hat unser Vater gemeckert. Allerdings hat er nur ihr die Schuld gegeben, weil sie die Ältere ist und mehr Verantwortung hätte tragen müssen. Temari ist deshalb abgehauen. Mein Bruder Gaara und ich haben gleich nach ihr gesucht, aber wir haben sie nicht mehr gefunden. Das war das letzte Mal, dass wir sie gesehen haben“, berichtete er, wobei seine Stimme zum Ende hin immer leiser wurde, immer trauriger.

  „Nach ein paar Tagen haben wir dann die Nachricht erhalten, dass sie entführt wurde. Man sagte uns, wann und wo wir wie viel bezahlen sollten und natürlich auch, dass wir die Polizei nicht anrufen sollen. Mein Vater hat alles gemacht, aber am Ende haben wir sie nicht wieder bekommen. Nachdem wir das Geld bezahlt haben, haben wir nie wieder etwas von den Entführer gehört“, endete Kankuro schließlich.

 

Shikamaru nickte und setzte sich wieder hin. Kankuro war sein persönlicher Überraschungszeuge. Er hatte Temari nichts von ihm und dem Rest ihrer Familie, die ebenfalls hier her gekommen war, erzählt. Er wollte sie ihr später vorstellen und hoffte wirklich sehr, dass Temari sich über seine Überraschung freuen würde. Natürlich nachdem sie den Prozess überstanden hatten.

 

„Das ist eine sehr traurige Geschichte, aber woher wollen Sie wissen, dass ich das getan habe, denn darum geht es hier heute“, erhob Orochimaru seine Stimme. „Sind Sie sich also sicher, dass ich es war, der Ihre Schwester entführt hat?!“ Kankuro schnaubte.

  „Natürlich weiß ich, dass Ihr es wart. Meine Schwester war schließlich all die Jahre bei euch!“, fuhr er ihn an. Orochimaru aber schüttelte lächelnd den Kopf.

  „Es tut mir leid, aber das mit der Entführung war ich nicht. Ich habe nur eine verirrte Seele bei mir aufgenommen“, lachte er und beendete damit die Vernehmung des Zeugen.



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