Zum Inhalt der Seite

Die Geister, die Vegeta rief

A Christmas Carol
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Part III: Gegenwart

Vegeta öffnete langsam seine Augen und sah erneut gegen die Zimmerdecke.
 

„Verrückter Traum“, stellte er fest und atmete erleichtert aus. Wieso sollten ihn auch Geister heimsuchen? So etwas existierte doch gar nicht. Er hatte zwar schon vieles auf anderen Planeten gesehen, doch dies entsprang wirklich nur seiner komischen Fantasie. Er setzte sich erneut auf und beschloss die Toilette aufzusuchen.
 

In den unteren Stockwerken des Hauses brannte kein Licht mehr. Nun mussten wirklich alle ins Bett gegangen sein. Es war nicht mal mehr das Radio zu hören, das sonst immer Weihnachtslieder tagein tagaus gespielt hatte. Er öffnete die Toilettentür und betätigte den Lichtschalter, als plötzlich…
 

„Was zum…?“ Vegeta warf die Tür vor Schreck wieder zu. Das war doch unmöglich, oder? Er war sich nicht sicher, ob er richtig gesehen hatte. War er noch immer betrunken?
 

Vorsichtig öffnete er erneut die Toilettentür. Die Person war noch immer da. Sie saß gemütlich am Toilettensitz und blätterte eine Schmuddel Zeitschrift durch. „Kann man nicht einmal seine Privatsphäre haben?“ Die Stimme, die Vegeta vernahm gehörte Nappa. Seinem alten Kumpanen und Vollblutsaiyajin Nappa.
 

„Ich muss mir den Kopf gestoßen haben“, seufzte er und fasste sich an die Stirn. Fieber schien er nicht zu haben. „Oder ich träume noch immer…“
 

„Ach. komm schon Vegeta, ich bin doch nicht wirklich Nappa! Der ist doch seit Ewigkeiten tot. Ich bin der zweite Geist“, freute sich die Gestalt sitzend auf der Toilette. Diese betätigte die Spülung und verstaute das Schmuddel Magazin wieder in dem Kampfanzug, den sie anhatte.
 

„Ich will von so scheiß Geistern nichts mehr wissen“, fluchte der Prinz und schlug die Tür wieder zu. Als er sich umdrehte, erschien jedoch der Nappa-Geist direkt vor ihm.
 

„Ach komm. Sei nicht so. Ich will dir doch nur die Gegenwart zeigen.“ Freudig wedelte er mit den Fingern in der Luft umher und ließ Vegeta nun ebenfalls schweben.
 

„Ich befinde mich schon in der Gegenwart, ich brauche niemanden, der mir diese zeigt“, knurrte er und versuchte sich gegen den Schwebezustand zu wehren. Doch nichts half.
 

„Aber ich zeige dir, was du nicht weißt.“ Mit einem Schnippen waren sie plötzlich in Trunks‘ Zimmer. Wie bei dem Geist der Vergangenheit, schien niemand ihre Anwesenheit zu spüren.
 

„Und was machen wir im Zimmer von meinem Sohn?“ Irgendwie wurde ihm die Sache langsam zu blöd.
 

„Beobachten, was denn sonst du Dummkopf“, erklärte Nappa und deutete auf Trunks‘ Bett. Er lag im Bett und weinte sich seine Augen wund. Bulma saß auf einem Stuhl direkt davor und strich mit ihrer rechten Hand über seinen Kopf, um ihn zu trösten.
 

„Meine ganzen Geschenke…. Verbrannt…“, schniefte er und heulte sein Kissen nass. „Ich hasse Papa. Warum tut er mir das nur an?“
 

Die Blauhaarige sah mehr als traurig aus. Ihr Herz zerbrach bei dem Weinen, das ihr Sohn von sich gab. „Dein Vater weiß oft nicht was er tut. Er sieht nicht, wie sehr uns das alles weh tut, was er so macht. Ich bin mir sicher, es tut ihm trotzdem leid.“
 

„Das glaub ich nicht. Er hat mir auch noch nie etwas geschenkt. Ich glaube er liebt mich gar nicht.“ Trunks‘ Worte hallten in Vegetas Kopf wider. Glaubte sein Sohn wirklich, dass er ihn nicht liebte? Natürlich zeigte er keine Gefühle, es war ihm zuwider. Dennoch war er stolz auf den kleinen Halbsaiyajin und würde vieles für ihn tun. Der Kleine war richtig an sein Herz gewachsen… Ihn jetzt so zu sehen, tat ihm doch auf gewisse Weise weh.
 

„Sicher liebt er dich Trunks. Mehr als alles andere, bestimmt sogar! Er weiß nur nicht, wie man solche Gefühle zeigt. Vielleicht kommt er eines Tages noch drauf mein Schatz“, versuchte sie ihn zu beruhigen. Trunks löste sich von seinem Kissen und vergrub den Kopf im Schoß seiner Mutter. „Und wenn es sein muss, werde ich ihn rausschmeißen, damit er merkt, was er dir angetan hat…“
 

Vegeta wurde ganz mulmig bei dem Gespräch, das sie beide führten. Er hatte gar nicht damit gerechnet, was er mit seiner Schlägerei alles heraufbeschworen hatte. Es war wie ein volles Fass gewesen, das nun übergelaufen war. Stunden zuvor waren ihm alle noch egal gewesen. Doch nun sah er alles aus einem anderen Blickwinkel. Vielleicht wäre es wirklich besser, er würde sich verziehen, damit die beiden ihr Leben friedlich weiter leben konnten.
 

„Richtig herzergreifend“, stellte der Nappa Geist fest und wischte sich mit einem Taschentuch die Tränen aus dem Gesicht.
 

„Ach halt die Klappe“, knurrte Vegeta und drehte seinen Rücken seiner Familie zu.
 

„Du solltest hinsehen, genau deswegen sind wir doch da.“ Der Geist warf das Taschentuch wieder zur Seite und schwebte direkt vor dem Saiyajin hin.
 

„Was ist wenn ich nicht hinsehen will? Ich weiß jetzt schon, dass mich die zwei hassen und verachten. Da brauch ich nicht noch mehr wissen.“
 

Nappa sah ihn skeptisch an und drehte sich langsam um die eigene Achse in der Luft. „Find ich lustig, dass du dich jetzt schon schlecht fühlst und das obwohl du noch nicht in der Zukunft warst. Aber vielleicht liegt das daran, dass die Erinnerung an das Ereignis heute Nacht noch ganz frisch ist“, stellte er nachdenklich fest. „Dann schauen wir noch woanders hin.“
 

„Hmm?“ Vegeta sah ihn entgeistert an und mit einem weiteren Schnippen befanden sie sich plötzlich im Hause der Sons. Gohan und Goten schienen ins Bett gegangen zu sein, denn nur Chichi und der tote Son Goku standen im Wohnzimmer und unterhielten sich.
 

„Dieser Idiot muss dir deinen einzigen Tag im Diesseits ruinieren“, keifte die Schwarzhaarige.
 

„Bitte Chichi, sei ihm nicht böse. Es ist meine Schuld, ich hätte ihm das Sushi nicht wegessen dürfen. Er ist halt ausgetickt… Immerhin hat er es auch nicht leicht“, verteidigte sein Widersacher ihn.
 

„Wieso hat er es nicht leicht? Er hat es verdammt leicht! Vegeta wohnt gratis bei Bulma, kann machen was er will und muss nicht arbeiten. Ich verstehe nicht, was du damit meinst, dass er es leicht hat?“ Die Witwe schien nun endgültig auszuflippen.
 

„Na ja, es ist immerhin Weihnachten. Das Fest der Liebe und so. Es ist sicher seltsam für ihn so ein Fest zu feiern. Immerhin war er mal ein kaltblütiger Mörder und nun sitzt er brav bei Tisch und muss schweigen. Weißt du was ich meine? Ich denke es ist ziemlich hart für ihn hier auf der Erde.“
 

„Kakarott“, seufzte Vegeta. Wieso setzte sein ewiger Rivale sich so für ihn ein? Anscheinend war Son Goku der Einzige, der wirklich versuchte ihn zu verstehen. Er fühlte sich beinahe schon peinlich berührt. Egal wie falsch sich Vegeta verhielt, er setzte sich immer für ihn ein oder versuchte seine Beweggründe zu verstehen. Kakarott hatte ihn leben lassen, wieder belebt und beschützt. Unfassbar.
 

„Und das soll dein Nemesis sein?“ fragte Nappa und deutete auf das Ehepaar, das noch immer im Wohnzimmer stritt. „Also bei solchen Feinden braucht man doch keine Freunde mehr.“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück