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The Girl and The Turtle 3

Blood is (sometimes) thicker as Water
von

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Turtle Dancing

Am nächsten Morgen wäre Raph am liebsten im Bett liegen geblieben. Nicht nur weil der Ausflug bei Nacht in den Wald mehr an seiner Kraft gezerrt hatte als er gedacht hatte. Sondern auch weil er Jade wieder über den Weg laufen würde. Davor fürchtete er sich am meisten.

„Hey, aufstehen. Das Training fängt gleich an!“, rief Leo.

Raph verzog sich das Gesicht und zog die Bettedecke über den Kopf. Schon merkte er wie Leo ihn anstieß. „Los kom. Steh endlich auf!“

„Lass mich schlafen, Leo!“

„Nichts da. Selber schuld wenn du dich nachts herum treibst!“, konterte Leo und machte dann Anstalten ihm die Bettdecke weg zu ziehen. Da hörte er Raph aber knurren:„ Wag es und ich verarbeite dich zu grünem Matsch!“

Auch wenn es ihm wiederstrebte erfüllte Leo ihm seinen Wunsch und ging ohne ihn zum Training. Das fiel natürlich auf. Vor allem Splinter und er sprach Leo darauf an. Doch dieser winkte nur ab. „Hatte wohl eine unruhige Nacht!“, murmelte er. Schaute dann zu Jade, die genau in diesem Moment zu ihnen hinüber schaute. Doch kaum dass sich ihre Blicke trafen, wich sie seinem Blick aus.

Es machte fast den Anschein als sei es ihr unangenehm. Und das machte ihn stutzig.

Im dem heutigen Training sollten sie zeigen, dass sie ihre Balance behalten konnten, in dem auf hohen Holzstäben auf einem Bein stehen sollten.

Die Turtles waren zuerst erstaunt. Sie dachten sie würden wieder kämpfen. Doch stattdessen sollten sie nun ihre Balance unter Beweis stellen. Das sollte nun aber kein Problem sein.

Das dachten sie zumindest.

Nur mit Mühe konnten sie sich auf den Stäben halten.

Zwar waren sie nicht so hoch, sodass sie tief fielen, aber dennoch hoch genug, dass ein Sturz ziemlich schmerzhaft sein konnte.

Donnie und Mikey zitterten ein wenig vor Angst als sie einen Blick nach unten riskierten. Leo hingegen schien sich zusammen zu reißen. Genau wie Jade.

Wobei auch sie wohl Probleme hatte. Immer wieder schien sie das Gleichgewicht zu verlieren und schwankte. Man sah ihr deutlich an, dass sie hart darum kämpfte ihr Gleichgewicht zu halten. Irgendwann aber konnte sie sich nicht mehr konzentrieren und stürzte.

Sowohl ihre Kameraden als auch die Turtles waren erschrocken und wollten ihr helfen, doch Jade stand mit einem Stöhnen wieder auf und stellte sich wieder auf den Holzstab.
 

Als das Training vorbei war, wollte Leo mit Jade allein sprechen.

„Jade. Ist alles in Ordnung?“, fragte er dann als er sie und sie sicher waren, dass sie allein waren und unbeobachtet.

Jade wusste zu nächst nicht was er meinte. „Natürlich! Was soll den sein?“

„Du bist irgendwie neben dir!“, sagte er dann. Jades Blick wurde nun nervös.

Nun hatte sie eine Ahnung was er damit herausfinden wollte.

„Ich…ich hatte eine unruhige Nacht!“

„So wie Raph?“

Jade zuckte dabei zusammen. Hatte er etwas spitzbekommen? Und wenn ja, wie viel?

„Wir…ich hatte gedacht, dass das ihm helfen könnte sich wieder ab zu reagieren!“

„So wie du aussahst war da mehr!“, sagte Leo nachdenklich und Jade kam sich vor als habe man sie bei einem Verbrechen erwischt und sie nun vor Rechenschaft gezogen wurde.

„Naja…wir…er!“, begann sie nun zögernd und rang die Hände.

„Jade was ist los?“, fragte Leo. Egal was passiert ist: Es musste wirklich was ernstes sein.

„Jade!“, hakte Leo. Er wollte sie nicht drängen. Aber dieses Rumgedruckse machte ihn verrückt.

„Bitte…versprich mir, dass du es nicht Mikey sagst!“, begann sie nun. Leo schluckte.

Eine schlimme Ahnung kam in ihm hoch.

„Letzte Nacht hat Raph versucht mich zu küssen!“

Jade Wortes trafen in wie einen Hammerschlag. Nur langsam drangen diese Worte in sein Bewusstsein.

„Er hat versucht dich zu küssen!“, wiederholte er. Jade nickte und machte sich darauf gefasst was von ihm zu hören. Wobei sich eine Stimme in ihr meldete, dass das nicht ihre Schuld war. Raph wollte sie küssen. Dennoch fühlte sie sich schuldig. „Es tut mir leid!“

„Du kannst ja nichts dafür!“, murmelte Leo. „Aber was Raph angeht…!“

„Mach ihm keine Vorwürfe. Bitte!“, flüsterte sie. „Er wusste nicht was er tat!“

„Das ist ja das Problem bei ihm!“

Da musste Jade ihm Recht geben. „Trotzdem Schon allein wegen Mikey!“

Das musste sie ihm nicht zweimal sagen. Leo wusste natürlich genauso wie sie, dass es Mikey das Herz brechen würde. So nickte er.

Was keiner von beiden ahnte war, dass Mikey sie belauscht hatte. Als er hörte was Raph versucht hatte, blieb sein Herz stehen.

Wollte und konnte es nicht glauben. Und dennoch war da in ihm die Stimme, die ihm sagte, dass ihn das nicht wundern sollte.

Schließlich hatte er ja gesehen wie sich Raph verändert hatte und sich ihr gegenüber verhielt. Und er hatte sich auch irgendwie gedacht, dass da mehr im Spiel war.

Eigentlich hatte er sich nichts dabei gedacht als er „Love is in the Air!“, sang. Doch nun stellte er fest, dass er damit den Nagel auf den Kopf getroffen hatte.

Eigentlich sollte er deshalb wütend auf seinen großen Bruder sein. Doch er konnte es nicht. Irgendwie war er froh, dass es so gekommen war.
 

Es vergingen weitere Tage ehe Raph wieder am Training teilnahm. Und Jade sicher wieder über den Weg lief. Wenn es nach ihm gegangen wäre, wäre er er erst gar nicht ins Training gegangen. Doch Spliner ermahnte ihn und so war er wieder dabei.

Aber er konnte sich nicht wirklich darauf konzentrieren.

Auch wenn er es eigentlich vermeiden wollte, schielte er immer wieder zu Jade. Und ihr schien es nicht anders zu ergehen. Mehr als einmal trafen sich ihre Blicke. Und etwas Unaussprechliches lag darin.

Als Pause war wollte Raph sich etwas die Beine vertreten. Doch da nahm ihn Mikey zur Seite. Vielmehr griff er ihn sich am Arm und zerrte ihn hinter sich her. „Komm mit. Ich muss dir was zeigen!“, rief er. „Mikey! Was soll das? Lass mich los!“, beschwerte sich Raph als Mikey ihn in den hinteren Teil des Anwesens zog. Dann aber ließ er ihn los.

„Wehe es ist nicht wichtig!“, sagte Raph grimmig.

Da sah Mikey ihn auf einmal bitterernst an. Und das ließ Raph innerlich erschauern.

Eine lange Zeit sagte er nichts, sondern sah ihn nur an. Schien etwas in seinem Gesicht zu suchen. „Mikey?“, fragte Raph, dem das ein wenig unheimlich wurde. Seinen Bruder, seinen kleinen Bruder, so zu sehen, war als wenn die Welt Kopf stehen würde.

„Ist das wahr?“, fragte Mikey auf einmal und Raph sah ihn noch verwirrter an. „Ist es wahr, dass du sie küssen wolltest?“

Seine Frage hatte die Wucht einer Abrissbirne, die ihn beinahe von den Füßen riss.

Er taumelte sogar ein wenig. Fing sich aber dann wieder und sah seinen Bruder nur an. Er hätte es abstreiten können!

Ihn einen Spinner nennen können!

Doch er konnte es nicht. Es würde nichts bringen. Er konnte ihn nicht anlügen. Also nickte er nur. Wagte es dabei nicht ihn an zu sehen. Mikey seufzte schwer. Es klang so als wäre sein Herz so eben in tausend Scherben zerbrochen. So hörte es sich zumindest für ihn an und machten es Raph noch schwerer ihn überhaupt an zu sehen.

„Ich…es tut mir leid!“, flüsterte Raph und schaute zu Mikey. Erwartete, dass Mikey am Boden zerstört anschaute. Doch sein Gesicht zeigte nichts.

Raph fürchtete schon, dass sein Bruder irgendwie weggetreten war. Unter Schock stand. Dann aber schüttelte Mikey den Kopf und lächelte. „No Problem, Bro!“

Raph sah seinen Bruder perplex an. Er hatte erwartet, dass er am Boden zerstört sein würde.

REr hatte immer den Eindruck gemacht als sei er in Jade verknallt. Anders hätte er sich seine Schwärmerei nicht erklären können.

Dass er nun so gelassen darauf reagierte, beunruhigte ihn ein wenig. „Bist du sicher?“, fragte Raph. Wollte dem Frieden nicht so ganz trauen.

„Ja. Mach dir keinen Kopf!“, versucherte Mikey ihm, klopfte ihm auf die Schulter. Ging dann und ließ ihn stehen. Raph sah ihm nach und kam sich vor als wäre er in einer verkehrten Welt.
 

Es kam Raph wie eine Ewigkeit vor, seit er Jade beim Tanzen zugeschaut hatte. Und seit der Nacht in der er sie küssen wollte, war er ihr aus dem Weg gegangen Nun aber wollte er ihr wieder zu schauen. Es kam ihm etwas schräg vor. Aber er schaute ihr gerne zu.

Es gefiel ihm. Und fand heimlich, dass sie lieber nur tanzen sollte.

Das war immerhin nicht gefährlich.

Doch er kannte Jade lange und gut genug um zu wissen, dass sie sich nicht überreden ließ, das Katana an den Nagel zu hängen. Dafür liegt ihr das Kämpfen zu sehr im Blut.

Genauso wie ihm.

„Magst du es auch mal versuchen?“, fragte sie und holte ihn aus seinen Gedanken. „Wie?“

„Na? Zu tanzen?“

Für einen kurzen Moment sah er sich wie sie rumhüpfen. Und die Schamesröte stieg in sein Gesicht. Hastig schüttelte der den Kopf. Jade sah wohl, dass er mehr als nur verlesgen war und musste lächeln. „Keine Angst. Du brauchst nicht so trum zu hüpfen!“, versicherte sie ihm. Mit einem einladenden Lächeln streckte sie ihm die Hand hin. Raph zögerte etwas.

„Na, komm schon. Es wird schon nicht wehtun!“

„Aber peinlich!“

„Ich werde nichts verraten!“

„Das weiß ich. Aber…!“, sagte er und schaute zu den Schiebetüren.

Jade wusste sofort was ihm dabei durch den Kopf ging.

Er hatte Recht. Das Risiko, dass man-besonders Mikey-sie sehen würde, war groß.

Sie überlegte. „Komm heute Abend wieder hierher!“, sagte sie dann.
 

Die Frage wann genau das war, hing in der Luft und ließ Raph keine Ruhe. Er fragte sich vorallem wie Jade sich das vorgestellt hatte. Man würde doch merken, dass sie wach sind.

Dennoch wollte er ihre Einladung nicht abschlagen. So wartete er bis er sich sicher war, dass sowohl seine Brüder als auch Splinter schliefen und schlich sich raus. Dabei kam er sich wie auf einer Mission vor.

Es hatte schon as komisches es an sich. Schon von weitem sah er, dass Jade das Licht ausließ. Stattdessen sah er flackerne Lichter hinter den weißen Papiertüren.

Als er die Tür aufschob, sah er das Jade Kerzen angezündet hatte.

Raph kam das komisch vor. Ihm erneut der Gedanke, dass das ein Date war. Ein wenig zögernd stand er da. Jade schien ihn erwartet zu haben. Geduldig stand sie da.

In ihren Sachen, die sie immer trug, wenn sie tanzte. Ein Top und eine Short. Die Haare hatte sie nicht zusammen gebunden. So fiel es auf ihre Schultern. Wie ein schwarzer Vorhang aus Seide. Raphs Kehle wurde trocken. Egal was auch immer sie anhatte:

Für ihn war sie einfach…wunderschön!

„Willst du ewig da stehen bleiben oder reinkommen?“, fragte sie.

Bildete er sich das ein oder hatte ihre Stimme einen verführerischen Ton angeschlagen?

Das ließ seine Kehle noch trockener werden. Was mache ich hier eigentlich, fragte er sich und wollte sich umdrehen, um zu gehen. Dann aber sagte er sich, dass er sich zusammen reißen und sich nicht irgendwas einbilden sollte. So drehte er sich wieder um und tatsächlich:

Der erste Eindruch, den er von Jade hatte war verschwunden und er sah sie wieder als die Freundin, die sie war.

„Alles okay?“, fragte Jade ihn besorgt. Raph nickt. Kam zögernd auf sie zu. Trotz dass er sie nicht mehr so verführerisch sah, hatte sie dennoch was an sich, was sein Herz schneller schlagen ließ. Vielleicht war es auch nur der Umstand, dass sie als einzige wach waren, bei Kerzenschein sich gegenüber standen und nun tanzen würden. Sie es ihm zumindest beibringen wollte.

Was auch immer es war. Es ließ ihn ein wenig zögern. „Ja. Ja, alles okay!“, sagte er und ging auf sie zu. Drehte dann die Schultern und atmete tief durch. „Okay. Was hast du dir vorgestellt? Wie willst du mit mir tanzen?“, fragte er. Jade schien sich bis auch noch nicht wirklich Gedanken gemacht zu haben, denn sie überlegte, hob die Schultern und sagte dann:

„Etwas Langsames?“

Raph konnte sich darunter nichts vorstellen. Sah sie nur fragend an. Jade sagte hingegen nichts, ging zum Musikrekorder und wählte ein passendes Lied (8). Kaum dass es Lief, ging sie zu ihm. „Leg deine Hand hierhin und gib mir deine andere Hand!“, wies sie ihn dann an, während sie ihre rechte Hand auf die Schulter Raphs legte und seine rechte in ihre linke nahm. Raph errötete als er seine linke Hand auf ihre Hüfte legte. Versteifte sich ein wenig. „Ganz locker. Das ist nichts Verbotenes!“, beruhigte sie ihn und begann sich dann zu bewegen. „Mach mir einfach meine Schritte nach!“

Noch immer war es Raph ein wenig peinlich und nur sehr langsam konnte er sich daran gewöhnen. Konzentiert schaute er dabei auf seine Füße. Er war dieses lagsame Tanzen nicht gewohnt. Um ehrlich zu sein war es ihm was völlig neues und es brauchte eine Weile, ehe er im Takt war. Jade schien es nicht zu stören. Sie sagte auch nichts als er ihr paar Mal auf die Füße trat. Stattdessen musste sie ein Lachen unterdrücken. Hin und wieder wagte Raph es sie nun doch an zu sehen.

Sah er richtig oder hatte sie wirklich einen rötlichen Schimmer auf den Wangen?

War sie genauso verlegen wie er?

Aber warum?

Während er sich das fragte, kamen ihm weitere Fragen in den Kopf.

Wieso aufeinmal suchte sie seine Gegenwart?

War sie etwas darüber hin weg gekommen, dass er sie küssen wollte?

Oder wollte sie gute Miene zum bösen Spiel machen?

Raph konnte sich darauf einfach keine Antwort geben. Stattdessen schaute er sie nur an.

Sah das auch Jade den Blick auf den Boden gerichtet hatte.

Sie schien ebenso auf ihre Schritte zu achten. Der Schimmer auf ihren Wangen wurde dabei röter. Doch das verlegene Lächeln war verschwunden. Stattdessen wirkte sie nachdenklich. Und Raph hätte zu gerne gewusst was ihr durch den Kopf ging. Fragte sich nun as sie dazu getrieben hatte, ihn zu einem heimlichen Tanz ein zu laden.

Wollte sie so eine Art Neuanfang?

Aber warum?

War es so schlimm? Hatte er damit alles kaputt gemacht?

Wenn ja, tat es ihm leid.

„Jade!“, kam es schwach von ihm und sie sah ihn nun an. Und für einen kurzen Moment blieb die Zeit stehen. Selbst die Musik schien zu verstummen. Raph sah sie nu an. Brachte kein Wort über die Lippen. Dabei gab es tausend Sachen, die er ihr sagen wollte.

Jades Blick war fragend, wartete darauf, dass er etwas sagte. Als er es nicht tat und sie seine Unschlüssigkeit sah, lächelte sie und schüttelte den Kopf. „Schon okay!“

Diese beiden Wörter sagten alles und auch wieder nichts.

Nein, nichts ist okay, schrie es in seinem Inneren.

Doch wieder konnte er nichts sagen.

Stattdessen schaute er zu Boden. Ohne sich erklären zu können warum, musste er an Mikey denken. An das was er gesagt hatte. Und er fragte sich ob es Jade auch wusste. Dass Mikey es nicht schlimm fand, dass sie sich so nahe gekommen waren.

Auch auf die Gefahr, dass er damit die Stimmung kaputt machte, aber er musste diese Frage stellen. „Hat Mikey mit dir auch gesprochen?“

„Über was denn?“

„Naja…über…ach vergiss es!“, sagte er. „Darüber das du mich küssen wolltest!“

Raph zuckte zusammen, als habe sie ihn geschlagen. „Hat er…?“

Doch Jade schüttelte den Kopf. „Nein, ich habe es mir gedacht. Bist du mir deswegen aus dem Weg gegangen?“

„Ja, kam es mit belegter Stimme von Raph. „Ich weiss selbst nicht was in mich gefahren ist. Aber es kam einfach über mich. Ich konnte einfach nichts anderes mehr denken!“

„Als Mikey mich damals auf den Mund küsste, war ich erschrocken. Und als Yasho mich küssen wollte, konnte ich es nicht. Es kam mir falsch vor!“

„Und wie kam es dir vor, als ich dich küssen wollte?“

Jade hob die Schultern. „Das kann ich nicht sagen!“

„War es dir unangenehm, dass ich dich küssen wollte?“

„Nein!“

Ein kleinwenig regte sich in ihm die Hoffnunf. Hoffnun, dass er doch nicht das Band, welches sich zwischen ihnen entwickelt hatte, nicht zerrissen war.

„Ich war nur überrascht!“, gestand Jade. „Immerhin schienst du nicht der Typ zu sein, der…!“

Ihre Stimme brach und sie errötete. Eebenso Raph.

„Naja…ich habe auch begriffen, dass du in Ordnung bist!“, sagte Raph. „Für ein Mädchen!“

Kaum hatte er das gesagt, hätte er sich am liebsten auf die Zunge gebissen.

Wieso musste er wieder so einen Spruch loslassen?

Damit machte er doch noch mehr kaputter!

Jades Mund klappte nachunten und sie sah ihn an, als habe er gerade den peinlichsten Witz des Jahrhunderts gemacht. Er erwartete auc dass sie nun alles Gute, was sie in ihm zu sehen geglaubt hatte, für Einbildung abtun würde.

Doch da lächelte sie etwas, wenn auch mit einer leichten Spur von Zerknirschtheit.

„Also wirklich. Dabei bin ich doch alles andere als ein Mädchen-Mädchen!“, sagte sie.

Da musste Raph ihr Recht geben. Sie war nicht das typische Bild eines Mädchens. Nicht eins von diesen Hühnern, die hysterisch kreischen, wenn sie eine Ratte oder sonst irgendein Ungeziefer sehen oder einen dieser angesagten Rockstars sahen.

Sie machte sich nicht au teuren Klamotten und Make Up.

Sie war die Sorte Mädchen, die zur Stelle waren, wenn sie gebraucht wurde, während andere wegliefen und sich wimmernd hinter einem vermeintlich starken Mann versteckten.

Das hatte sie schon oft gezeigt.

Aber er hatte es nie gesehen und ihm kam es vor, als habe er immer die Augen davor verschlossen. Vielleicht hatte er es auch. Und es schmerzte.

Wie einfach doch alles von anfang an gewesen wäre. Wenn er nur nicht so verbohrt gewesen wäre.

„Raph. Alles in Ordnung?“, fragte sie. Ihre Stimme schien wie aus weiter Ferne zu kommen.

War er so sehr in Gedanken versunken gewesen?

„Ja…ja, alles Okay!“, kam es matt von ihm. „Sorry aber ich glaube wir sollten schlussmachen. Ich meine mit dem Tanzen!“

Jade schien nichts dagegen zu haben. „Du hast Recht. Es ist schon spät!“

„Na dann. Gute Nacht!“, sagte er und wollte gehen. Doch bevor er das Zimmer verließ, hielt Jade ihn nochmals auf. „Morgen will ich mit dir kämpfen!“

Das Erstaunen Raphs hätte nicht größer sein können. So kampfbereit und herausfordernt hatte sie noch nie geklungen. Was war mit ihr?

Doch dann hatte er so eine Ahnung. „Etwa weil ich sagte, dass du für ein Mädchen in Ordnung bist?“

Jade grinste. „Du hast es erfasst!“

Es war kindisch aber in diesem Moment hatte Raph gesagt, dass er plötzlich sich nicht so wohl fühlte. Doch selbst wenn er so etwas gesagt hätte, hätte Jade das sicher nicht durchgehen lassen. „Bitte sei nicht all zu hart zu mir, okay!“, bat er sie stattdessen.

Es klang in seinem Kopf verrückt, doch er freute sich ein wenig darauf.
 

Da die Schüler frei hatten und damit auch die Turtles, fiel es nicht auf, dass Raph sich von seinen Brüdern trennte und allein unterwegs war.

Es war nicht die Frage, wohin er ging. Das wusste jeder.

Jade machte sich gerade warm als er in das Zimmer kam, in dem sie sonst immer tanzte.

Nun würden sie hier kämpfen und auch wenn er sich darauf freute, so hatte er auch wenig Muffensaußen. So wie Jade ihn zu diesem Kampf aufgefordert hatte, würde einiges auf ihn zu kommen.

„Na, bist du bereit?“, fragte sie als habe sie seine Gedanken gelesen.

Raph nickte etwas zögerlich. Dann stellten sie sich gegenüber. Verbeugten sich.

Es war am Anfang wie ein richtiges Kämpfen. Schlag um Schlag teilten sie aus und wehrten die Angriffe des anderen ab.

Raph kam nicht umhein zu denken, wie sehr er es vermisst hatte. Es kam ihm wie eine Ewigkeit vor, seit er das letzte Mal mit ihr gekämpft hatte. Mit Jade.

Es kam ihm so neu und doch so vertraut vor. Und er genoss es.

Doch dann wurde ihr kleiner Kampf zu so etwas wie zu einem Spiel.

Ähnlich wie beim Training mit seinen Brüdern artete das ganze zu einem Rumgealberne aus, in dem beide versuchten sich gegenseitig zu Boden zu werfen.

Der Kampfgeist bei beiden wurde immer größer bis sie miteinanderrangen.

Wie beim Reiterkampf hielten sie sich an den Händen und stemmten sich gegen den anderen. Sowohl auf Raphs als auch auf Jades Gesicht war ein breites Grinsen. „Machst du schon schlapp?“, feixte Jade. „Nope! Du?“

„Iie!“, kam es von ihr. „Ein Tiger macht niemals schlapp!“

Noch ehe Raph darauf etwas erwidern konnte, schob sie ihr rechtes Bein zwischen seine, klemmte es dann um sein rechtes und zog es kraftvoll nach vorne.

Raph schwankte und verlor seinen Halt. Blitzschnell war sie sich gegen ihn und brachte ihn zu fall.

Raph war zu überrascht um was dagegen zu machen. Erst als er auf dem Boden lag und sie mit einem breiten Grinsen auf ihm sah, begriff er. „Gewonnen!“, sang sie.

Von wegen, ging es ihm durch Kopf. Schnell schlang er die Arme um sie und rollte sich mit ihr herum, sodass sie auf dem Boden lag. „Gewonnen!“, flötete Raph nun.

Jade machte eine gekünselte Schmollschnutte. „Du hast gemogelt!“

„Im Krieg und in der Liebe ist alles erlaubt!“

Jade hob dir Brauen. „So? Und was trifft dabei auf uns zu?“

Wo er vorher ausgelassen war und für diesen Moment auf einem Höhenflug war, wurde er nun auf dem Boden der Tatsachen geholt. Krieg herrschte wirklich nicht zwischen ihnen. Das konnte er ungetrost zu geben. Und Liebe?

Irgendwie wollte er das auch nicht so wirklich glauben. Was war es aber dann, was sich zwischen den beiden anbahnte. „Keine Ahnung!“, flüsterte er.

Sein Blick ging ins Leere. „Raph?“

Wieder holte ihre Stimme ihn aus seinen Gedanken. Und er schaute sie nun an.

Kaum das sich ihre Blicke trafen, fühlte Raph sich um einige Jahrhunderte zurück gedreht. Dabei war es noch nicht solange her als sie im Wald waren. Aber so fühlte es sich für ihn an.

Und genau wie im Wald fühlte er diesen Wunsch in sich. Für einen Wimpernschlag kämpfte er dagegen an. Doch dann…

„Raph, was…?“, hörte er Jade und dann verstummen als sich sein Mund auf ihren legte.

Bei beiden setzte der Herzschlag kurz aus. Raph hatte die Augen geschlossen und konnte nicht sehen wie Jade ihn mit großen Augen ansah. Doch sie rührte sich nicht. Machte keine Anstalten ihn von sich zu schieben. Sondern atmete weiter. Schloss dann selbst die Augen.

Wie so oft blieb die Zeit stehen. Aber dann schlug er die Augen auf und löste sich so schnell von ihr, dass sie zusammen zuckte.

Wie als sei er einem Geist begegnet, wich er vor ihr zurück und sah sie auch so dementsprechend an. „Raph?“, fragte sie verwirrt. Verstand nicht was mit ihm war. Langsam, behutsam ging sie zu ihm. Doch Raph schüttelte den Kopf. „Tut mir leid!“

Und schon war weg.

Wie beim letzten Mal verkroch sich Raph im Zimmer, unter der Decke und kam nicht mehr raus.

Immer wieder sagte er sich, was er nur für ein Idiot war. Warum konnte er es einfach nicht gut sein lassen?

Wieso machte er sich was vor?

Wozu diese falsche Hoffnungen?

Sie würde doch niemals mit einem Mutanten zu sammen sein wollen.

Aber wieso hatte sie es dann zugelassen?

War sie zu überrascht gewesen, um was dagegen zutun?

Oder wollte sie es auch?

In Raph regte sich die Hoffnung, dass es wirklich so sein könnte. Flehte schon fast, dass es so war. Auf keinen Fall wollte er, dass er so litt wie Donnie. Aber wie sollte er sie darauf ansprechen. Was würde sie dazu sagen?

Der Tag schritt weiter vorran. Bis sich der Abend ankündigte und Raph konnte sich immer noch nicht aufraffen und zum gemeinschaftlichen Abendessen gehen.

So ließ er das Essen ausfallen und machte stattdessen einen Spaziergang. Er hatte das Gefühl als würde er hier in diesem Zimmer keine Luft bekommen.

Aber wenn er draußen herumlief würde er sicher seinen Brüdern über den Weg laufen und im Moment wollte er einfach nur Ruhe haben. Trotz dass das Gelände so groß war, war das Risiko, ihnen über den Weg zu laufen, mehr als nur groß. Wohin also sollte er gehen.

Flüchtig streifte sein Blick den Dachvorsprung und er hatte eine Idee.

„Hat jemand Raph gesehen?“, fragte Donnie beiläufig. Mittlerweile wunderte er sich nicht, wenn Raph sich nicht blicken lässt oder sich zurückzieht. Genauso wie seine Brüder.

Es schien inzwischen jeder zu wissen, was los war. Dennoch wurde darüber stillschweigen gewahrt. Etwas worüber besonders Jade froh war. Doch das half ihr nicht darüber hinweg, wie Raph vor ihr förmlich geflohen war. Und sie fragte sich, wie es ihm ging oder was er gerade machte. Leo sah es ihr an und schaute hinundwieder zu ihr. Suchte mit ihr Augenkontakt. Doch Jade wich ihm immer wieder aus. Stocherte in ihrem Essen herum. Irgendwann hielt sie es nicht mehr aus und stand auf.

Auf die Frage ihres Großvaters hin, wo sie hin wolle, sagte sie nur, dass sie keinen Hunger hätte und müde sei.

Das war natürlich eine kleine Lüge. Sogleich machte sie sich auf die Suche nach ihm.
 

Raph saß auf dem Dach und schaute in den Himmel, der sich immer mehr verdunkelte. Irgendwann war die Sonne untergegangen und Sterne schimmerten am nächtlichen Himmel. Wie kleine Diamanten (9). Er verlor sich fast schon in diesem Anblick. Musste dabei aber immer wieder an Jade denken und dass er sie wirklich geküsst hatte. Nach und nach wurde es ihm immer bewusster. Und er vergrub beschämt das Gesicht in den Händen.

Wie sollte es weitergehen?

War er zu weit gegangen?

„Ach, verdammt!“

„Raph?“

Raph zuckte zusammen und drehte sich herum. Hinter ihm stand Jade.

„Was…was machst du denn hier?“

„Das sollte ich eigentlich dich fragen. Immerhin ist das mein Zuhause!“

Raph wurde etwas rot und kam sich albern vor. Natürlich hatte sie eigentlich allen Grund zu fragen. „Ich musste nachdenken!“

„Stört es dich, wenn ich mich dazu setze?“

Raph schüttelte den Kopf. So setzte sich Jade neben ihn und eine Weile schwiegen sie.

Dann aber sprach sie ihn an. „Geht es um den Kuss?“

Es brauchte einige Minuten, dann nickte er. „Darf ich fragen warum du so schnell weg warst?“

Raph biss sich auf die Unterlippe. „Ich…ich wusste nicht was ich tun sollte!“, kam es zögernd von ihm. „Wolltest du mich denn Küssen?“

„Ja…Nein…ach ich weiß auch nicht?“

„Würdest du es nochmal wollen. Bewusst meine ich?“

Raph konnte auf diese Frage nichts antworten, sondern sie nur ansehen. Nur langsam drang ihre Frage in sein Bewusstsein. Er hob die Schultern. „Ich glaube ja. Würdest du mich bewusst küssen wollen?“

„Ich glaube es gibt nur einen Weg um das raus zu finden!“, sagte sie. Raphs Kehle wurde wieder trocken und sein Herz raste. Ging es ihr genauso?

Gerne hätte er über ihren Vorschlag gelacht. Konnte es aber nicht. Aus Angst dass er sie damit kränken wollte und auch weil es den Anschein hatte, dass sie ihn ebenso küssen wollte. Ermutigt dadurch holte er tief Luft und beugte sich zu ihr. Jade tat es ihm nach. Beide schlossen die Augen. Die Zeit schien sich endlos dahin zu ziehen wie Kaugummi.

Als sich dann ihre Lippen trafen, hatten beide das Gefühl als würden ihre Herzen einen Schlag aussetzen.

In ihren Bäuchen begann es zu Kribbeln wie als würden tausend Schmetterlinge in ihnen herumflattern. Ein Seufzen stahl sich von beiden durch die geschlossenen Lippen.

Lange blieben sie so. Dann trennten sie sich von einander und sahen sich in die Augen. Jeder konnte in den Augen des anderen sehen, was ihm durch den Kopf ging. Nochmal!

Diesem Wunsch kamen sie sofort nach und küssten sich wieder. Dieses Mal intensiver. Drängten sich förmlich aneinander. Begannen zögernd an den Lippen des anderen zu knabbern. Das Kribbeln wurde stärker und breitete sich dann im gesamten Körper aus.

Noch nie hatte Raph sich gefragt, wie es ist ein Mädchen zu küssen und hate es sich auch nicht vorstellen können.

Nun wusste er es und er fand es wundervoll.

Mit einem Mal schien alles ab zu fallen, was ihn zu schaffen gemacht hatte. Und er fühlte sich leich wie eine Feder. Jade erging es nicht anders. Sie hob die Hände und umfasste sein Gesicht. Zog ihn näher an sich heran. Raph hingegen schloss die Arme um sie und drückte sie an sich. Wollte sie niemals wieder los lassen.

Jade ließ das nur all zu gerne zu.

Alle Zweifel und Ängste waren nun fort. Und es gab nur eins an das sie dachten. Sich nahe sein. Sich küssen und niemals aufhören.

Doch dann mussten sie den Kuss unterbrechen und sahen sich außer Atem an.

„Wow!“, brachte Raph dann über die Lippen. Jade lächelte. Nicht minder atemlos. „Dito!“
 

„Was ist denn mit dir passiert, Raph? Du grinste ja von einem Ohr zum anderen?“, fragte Mikey am nächsten Morgen beim Frühstück. Raphs Grinsen wurde breiter und zuckte die Achseln. Seine Stimmung war mehr als gehoben. Immer wieder schaute er zu Jade, die, als sich ihre Blicke trafen, ebenso lächelte und wieder diesen roten Schimmer auf den Wangen hatte. Es kam ihm so vor als sei die Mauer, die sich zwischen ihnen aufgebaut hatte, endlich eingerissen war. Und er war froh.

Das schlug jedoch schnell um als Donnies T-Phone klingelte und er auf das Displey schaute. Sein Gesicht hellte sich etwas auf als er sah, wer ihn da anrief. „April…was ist los? Und wie lange schon…? Ist gut wir…wir machen uns auf den Weg!“, sagte er und legte auf. Sofort waren alle hellhörig geworden und jeder von ihnen hatte ein ungutes Gefühl. „Stimmt was nicht, Donnie?“, fragte Leo.

„April und Casey…!“, kam es von Donnie und sein Gesicht wurde blass. Doch noch ehe einer fragen konnte, fuhr er fort:„ Sie sagten, dass die Purple Dragons wohl einen Amführer haben und unter dessen Leitung sie schon einige krumme Dinger gedreht haben. Mit Erfolg!“

„Das heisst dann wohl, dass unser kleiner Urlaub wohl vorbei ist!“, kam es düster von Leo.
 

(8)- Stay-Rihanna fest Mikky Ekko

(9)- Diamands-Josef Salvat



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Pamuya_
2016-04-13T15:18:22+00:00 13.04.2016 17:18
Na endlich. ^^ Ich habe mich schon so lange auf dieses Kapitel gefreut und endlich ist es passiert.
Da merkt man richtig, dass hinter unseren Steinbrocken ein richtiger Softy steckt. Ich konnte es mir richtig vorstellen, wie unsicher Raph die ganze Zeit in die Leere gestarrt hatte und ständig mit seinen Gedanken woanders war. Er hat ja diese sensible Seite, auch wenn er sie nicht zu gern zeigt.
Dass die Sache zwischen den beiden jetzt endlich raus ist, muss ja sowohl für Jade als auch für Raph eine große Erleichterung sein. Schließlich hat sich nicht nur der Muskelprotz Gedanken über seine Gefühle gemacht. Schon irgendwie ulkig, das sich genau zwischen diesen beiden etwas entwickelt hatte. Obwohl es am Anfang ja überhaupt nicht danach ausgesehen hatte, aber wie heißt es so schön: Was sich liebt, das neckt sich.
Zum Glück nimmt das Mikey auf die leichte Schulter. Er wird das wohl schon die ganze Zeit gespürt haben und die letzten Tage waren für die anderen beiden Brüder ja auch offensichtlich. Nur ist der Gedanke an Liebe fürs Erste wieder verflogen. Was wohl diese Typen wieder ausgehakt haben. Klang ja so, als ob die Purple Dragons schon einiges angestellt hatten.
Antwort von:  Mad-Dental-Nurse
13.04.2016 20:52
Freut mich, dass es dir so gefällt^^
Es hat ja auch ziemlich lange gedauert...ufff
Antwort von:  Pamuya_
14.04.2016 16:47
Na klar habe ich mich gefreut. ^^
Ich hoffe nur, dass es beim nächsten Kapitel nicht so lange dauert. Ich bin wirklich schon gespannt, wie es dann in New York weitergehen wird. Ich schätze mal, dass Jade mitkommen wird. Außer es kommt irgendetwas dazwischen, was ich mir nur einwenig vorstellen kann, aber ich lasse mich gerne überaschen.
Antwort von:  Mad-Dental-Nurse
14.04.2016 18:31
das kann ich dir leider nicht verpsrechen. dass es nicht so lange dauern wird...TT TT


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