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Von einem gejagten und einem der nicht fliegen konnte

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Von einem gejagten und einem der nicht fliegen konnte

Der Regen prasselte auf das Pflaster und übertönten beinahe das Geräusch der Pferdehufe, als die schwarze Droschke in einer dunklen Seitengasse hielt. Der Mann, der sich den Umhang gegen den Regen fest um die Schultern geschlungen hatte, war hochgewachsen und sehr mager. Er schwankte leicht und machte nicht den Eindruck als habe er in den letzten Wochen besonders viel gegessen oder geschlafen.

Er bezahlte den Kutscher mit einigen Münzen aus seiner Manteltasche und verschwand in einer Gasse, die kaum mehr war als der Spalt zwischen zwei Häusern, bevor der Kutscher die Münzen zählen konnte.

Immer wieder warf er einen Blick in sein kleines schwarzes Notizbuch, während er durch die engen Gassen hetzte. Er hatte das Gefühl beobachtet worden zu sein, und das behagte ihm ganz und gar nicht.

Sein Weg führte ihn durch die Kenntel-Gasse und dann scharf rechts in die Willms-Gasse wo er in einem schmalen Hauseingang mit einer schäbigen schwarzen Tür verschwand. Es ging hinauf, hinauf und hinauf, bis er unter dem Dachstuhl angekommen war und an einer Tür klopfte die so alt und verwittert war dass sie den Eindruck hinterließ in sich zusammen zu fallen wen man zu fest klopfte.

Die Dielen hinter der Tür knarrten und die Tür furte einen Spaltbreit geöffnet. Ein Auge wurde sichtbar.

Der Mann räusperte sich: „Miss Janken? Allana Janken?“

Das Auge blinzelte nervös. „Wer will das wissen?“ Fragte eine dünne, vorsichtige Frauenstimme.

Der Mann schwieg, dann schlug er seinen Mantelkragen etwas zurück, so dass sie sein Gesicht sehen konnte. „Sie können mich Herbert nennen Miss.“ Sein Gesicht war knochig und dunkle Schatten lagen unter seinen Augen. „Ich komme wegen Janne.“

Die Tür schloss sich für einen Moment und es war zuhören wie eine Kette zurück geschoben wurde bevor sie sich wieder öffnete. Sie hatte einen Finge auf ihre schmalen aber roten Lippen gelegt und bedeutete ihm leise herein zu kommen. „Mein Mann schläft. Er sollte besser nicht wissen, dass ich mit ihnen rede.“

Er zog seinen Mantel aus, betrat die kleine Wohnung und warf noch einen Blick ins Treppenhaus bevor er die Tür hinter sich schloss.

Da das Glas der kleinen Fenster dunkel angelaufen war herrschte in dem Kleinen Wohnzimmer gedämpftes Schummerlicht, von dem etwa vier mal sechs Meter großen Raum führten drei Türen in die Weiteren Räume der Wohnung. Hinter der ersten rechts war vermutlich die Toilette, so ein stinkendes Fallklo welsches die Hinterlassenschaften durch ein langes Rohr in die Kanalisation zu leiten versuchte, hinter der zweiten ließ sich eine kleine Küche durch eine schmierige Fensterscheibe erahnen und auf der anderen Seite des Raumes führte eine geschlossene Tür vermutlich in ein Schlafzimmer. Die Wände waren mit vergilbten Zeitungen beklebt und neben einem seltsam klobigen Tisch und drei Stühlen befanden sich nur noch eine Kommode und ein Kinderbettchen in dem düsteren Raum.

Aufrecht in dem Bettchen stand ein kleines Mädchen mit blonden Zöpfen, die ihn unverwandt aus großen grünen Augen ansah. Allana hob sie aus dem Bett uns setzte sich mit ihr auf einen der Stühle, die an dem Tisch standen und bedeutete ihrem Besuch ihr gegenüber Platz zu nehmen.

Er folgte ihrer Aufforderung und räusperte sich. „Ihr Mann schläft, weil er nachts Arbeitet, richtig Miss Janken?“

Allana nickte, auf ihrer blassen Haut zeichneten sich dunkle Verfärbungen unter ihrem linken Auge und am Hals ab, sie mochte vielleicht gerade einmal 18 Jahre alt sein, vielleicht jünger, auf jeden Fall zu jung für ein drei Jähriges Kind und um mit einem Kerl wie Joe verheiratet zu sein. Und Joe kannte er, schon länger kannte er ihn, nur von Allana hatte er erst durch Janne erfahren.

„Ich bin hier um ihnen von Janne zu berichten, um ihnen zu erzählen, was sie mir auftrug ihnen zu sagen bevor sie verstarb.“

Schweigen erfüllte der kleinen verdreckten Wohnraum, nur für eine Millisekunde hatten Allanas Lippen gezittert, dann strafte sie ihre Schulten und sah ihn Fragend an. „Was sollen sie, Herbert mir von ihr berichten?“

Sie stellte keine Frage nach ihrem Tod. Natürlich nicht, in dem Moment wo sie ihn hereingelassen hatte wusste sie es. Wusste, dass ihre Freundin Tod war.

„Nun ich traf auf Janne vor sieben Tagen, als ich, auf der Suche nach einem Mann die Kooden-Straße hinunter ging. Ich hoffte ihn dort in einer Kneipe, dem Krokodilskopf, anzutreffen. Doch statt ihm fand ich dort ihre Freundin Miss.“

Es Donnerte und für einen Moment schmiegte sich das Kind schutzsuchend an den warmen Körper seiner Mutter.

„Sie war dort in Begleitung eines Jungen Offiziers der Marine und brachte



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