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The Hardest Part

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
WoW

Es sind jetzt schon 109 Favoriten...
Ihr seid echt der Wahnsinn ^_^
Ich hoffe, dass wenn euch die Geschichte so gut gefällt ihr es auch fleißig euren Freunden empfehlt :D Komplett anzeigen

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Kapitel 10

 

Sie brachen früh am nächsten Morgen auf, meldeten sich bei der Rezeption ab und überließen es Minato die Rechnung zu bezahlen. Ihre Rucksäcke schulternd verabschiedeten sie sich von der Hotelbesitzerin und ließen Kirigakure nach eine Stunde hinter sich, in welcher sie ihre Wasser- und Nahrungsvorräte noch einmal aufstockten.

 

Naruto bemerkte wie sein Vater sich ein bisschen entspannte als sie etwas Distanz zwischen sich und das Dorf gebracht hatten, was die Stimmung von angespannt zu fröhlich drehte. Er wusste, dass die letzten Tage ihrer Reise weniger stressig werden würden als die schon hinter ihnen liegenden, da sie nun keine Hinterhalte mehr zu befürchten hatten. Was jedoch unverändert blieb, war das Tempo ihrer Reise; Minato preschte gnadenlos nach vorne und gab seinen zwei Begleitern keine Zeit ordentlich nach Luft zu schnappen.

 

Naruto hatte sich jedoch in der Zwischenzeit an das endlose gehen und von-Ast-zu-Ast-springen gewöhnt, vielleicht auch deshalb, weil seine eigene Stimmung ebenfalls deutlich fröhlicher war, da er nun eine Antwort gefunden hatte — ja, sein Gewissen sagte ihm, dass er einen Plan entwickelte den er nicht umsetzen sollte, doch es kümmerte ihn recht wenig. Er hatte nur noch knapp anderthalb Wochen bis er wieder zurück musste und diese Zeit war viel zu gering bemessen, um solch eine Gelegenheit verstreichen zu lassen. Abgesehen davon war er ein Shinobi und er war clever genug, einen kurzen Blick in das Tagebuch zu werfen ohne dabei erwischt zu werden. Minato würde es niemals bemerken, es würde kein Schaden entstehen und jeder wäre glücklich dabei.

 

Ein Zuckerschlecken — theoretisch.

 

Sein Plan sah vor das Tagebuch auszuleihen sobald sie in Kumo angekommen waren. Naruto, mal wieder in dem Versuch ein Genie zu sein, rechnete damit, dass sie sogar getrennte Zimmer bekommen würden, da der Raikage sie eingeladen hatte und vermutlich sicherstellen wollte, dass seine Gäste aus Konohagakure eine nette und bequeme Unterkunft für die Nacht bekämen die sie in seinem Dorf verbringen würden. Selbst wenn dieser Fall nicht eintreten sollte, hatte Naruto noch einen Plan B — er würde sich bereiterklären ein paar von Minatos schweren Wasserflaschen in seinen Rucksack umzuladen, da er jünger war und das Ausdauertraining gebrauchen könnte und da Minato so ein Bitte niemals absagen würde, könnte der Teenager sich genug Zeit nehmen den Rucksack seines Vaters zu durchwühlen. Naruto würde das Tagebuch finden und einen kurzen Blick hineinwerfen, sich zufrieden stellen und dann so tun, als wäre überhaupt nichts passiert.

 

Mit einem grinsen entschied er, dass der Plan wirklich clever war, etwas, was sogar Shikamaru so tun würde. Ja, er klopfte sich auf die Schulter — in Gedanken — während er sein quengelndes Gewissen zusammenstauchte endlich die klappte zu halten Minatos Tagebuch zu stehlen und sein Vertrauen zu brechen.

 

Als sie sich nach ihrem dritten Tag der Abreise aus Kiri gegen Mittag Kumo näherten entschied Minato einen kurzen Stop einzulegen, um ihre Strategie zu besprechen. Das Trio rastete bei einem kleinen See um sich zu erfrischen ehe, der Hokage sie in seine Plan einweihte. 

 

»Also gut«, begann er und setzte sich auf seinen Rucksack, »es wird das beste für euch sein, wenn ihr mir das Sprechen überlasst. Vor allem du Naruto, da der Raikage misstrauisch werde könnte solltest du misstrauisch werden — wenn du verstehst was ich meine.«

 

Naruto verstand es nicht, nickte aber trotzdem.

 

Minato drehte den Kopf zu seinem ehemaligen Schüler: »Kakashi, bleib ununterbrochen wachsam. Ich kenne Killer A wie meine eigene Westentasche, er wird nicht fair spielen. Ich würde sogar meinen Mantel darauf verwetten, dass er einen hinterlistigen Plan in der Hinterhand hat um mehr Informationen aus mir herauszubekommen als ich bereit bin zu teilen.«

 

»Also willst du, dass ich mein Sharingan nicht verdeckt halte?«

 

»Im Grunde genommen, ja«, antwortete er, »du weißt wie du damit umgehen musst, richtig?«

 

Kakashi gab ihm einen Daumen nach oben: »Du kannst auf mich zählen Sensei.«

 

»Ne, ne!«, sagte Naruto, rückte ein wenig näher an seinen Vater und strahlte eifrig, »Was ist mit mir? Was soll ich tun?«

Er erwartete ungeduldig eine Antwort, doch seine Begeisterung verflog, je länger Minato für seine Antwort brauchte.

Er kratzte sich am Kinn wie wenn er wirklich angestrengt darüber nachdenken würde, ehe er sagte: »Nun, eigentlich… mach das gleiche wie Kakashi.«

 

Er keuchte: »Ich bekomme keine spezielle Aufgabe?«

 

Minato lächelte entschuldigend: »Es ist nur ein diplomatisches Treffen. Vielleicht wird Killer A kreativ und platziert eine Bombe unter meinem Stuhl, doch ich denke nicht, dass er so weit gehen wird. Alles in allem, halte Ausschau nach irgendetwas seltsamen und versuche mich diskret — und die Betonung liegt auf diskret — darüber zu informieren. In Ordnung?«

 

»Also darf ich meine überwältigende Power nicht zeigen?«

 

Kakashi schnaubte: »Welche Power…«

 

Naruto starrte ihn böse an: »Klappe.«

 

Minato lächelte hoffnungslos: »Ich bin sicher du kannst eine Menge starker Jutsu nutzen Naruto und in einer anderen Situation würde ich dich ermutigen es auch zu tun, doch Heute ist eine Ausnahme. Sei nicht zu enttäuscht, ich bin mir sicher es wird der Tag kommen, an dem du mit deinen Fähigkeiten glänzen kannst.«

 

Naruto starrte ihn ehrfürchtig an — das war eine unglaubliche gute Art mit Worten umzugehen und seine Wut verflog Stück für Stück. Minato schaute dann zu Kakashi: »Wie war das? Den Umständen angemessen? Diplomatisch genug?«

 

Und Narutos Stimmung sank wieder.

 

Minato bekam einen weiteren Daumen nach oben von seinem ehemaligen Schüler: »Es war gut Sensei.«

 

Narutos Augenbraue zuckte: »Hast du gerade ernsthaft eine diplomatischen Fertigkeiten an mir geübt?«

 

»Ja, Man kann nie genug Übung haben, oder?«, lächelte er und wenn er Maito Gai gewesen wäre hätte man sicher ein Funkeln in seinen Zähnen gesehen, »Gut, wir werden Kumo in knapp zwei Stunden erreichen. Ich zähle darauf, dass ihr zwei das hier nicht vermasselt. In letzter Zeit war ich recht erfolgreich damit den Raikage zu beruhigen und ich will das nicht aufgeben müssen.«

 

»Verstanden«, erwiderten beide.

Zufrieden mit dem gehörten stand Minato auf, schulterte seinen Rucksack und brach mit seinen Gefährten wieder auf.

 

OoOoO

 

Den ersten Eindruck den Naruto vom Raikagen hatte konnte man mit einem Wort beschreiben: Hitzköpfig.

Und noch eins: Verrückt. Oh und noch eins: Cholerisch.

 

All diese Eindrücke, die er von Killer A hatte kamen ihm wieder in den Sinn in dem Moment in dem sie den Turm des Raikage von Kumogakure betraten. Sie wurde von zwei von Killer As Beratern begrüßt und zu dessen Büro geleitet. Als sie jedoch dem Raum näher kamen, konnten sie schon die wütende Stimme des Raikagen durch die Tür hören — gefolgt von dem Geräusch von berstendem Holz. »Verdammt Minato, du anmaßendes Balg! Du bist zu spät!«, grollte es wütend. Einer der Berater, der sie zu dem Büro geleitet hatte, rollte mit den Augen: »Gott, das ist jetzt schon der dritte Schreibtisch diesen Monat.« Der zweite schüttelte nur mit einem Seufzen den Kopf.

 

Minato schaute kurz auf seine Uhr und runzelte die Stirn.

»Wir sind nur zwei Minuten zu spät…«, murmelte er zu sich selbst und Kakashi zuckte mit den Achseln: »Ich würde mir darüber keine Sorgen machen Sensei, das bedeutet nur, dass er normal ist — Ich wäre besorgt wenn er geduldig hinter seinem Schreibtisch warten würde.«

 

»Wie wahr.«

 

Ein weiteres berstendes Geräusch lies sie alle für einen Moment zusammenzucken: »Ich werde ihn in Stücke zerschlagen! Wie kann er es wagen mich warten zu lassen?«

 

Der Berater räusperte sich: »Ich entschuldige mich zutiefst, Hokage-sama. Doch ich bin mir sicher, ihr seid bereits mit dem nun… ungewöhnlichen Benehmen des Raikage vertraut.«

 

Minato winkte beschwichtigend mit der Hand, unbeeindruckt von Killer As kleiner Show: »Mach dir darüber keine Sorgen. Wir werden ihn besser nicht mehr viel länger warten, sonst wird er alles zerstören was noch in seinem Büro übrig ist.«

 

»In der Tat«, gab der Berater zurück und pochte an die Tür ehe er eintrat, »Raikage-sama, der Hokage ist angekommen und bereit sie zu sehen.«

 

»Endlich!«, kläffte der Raikage, »Lasst ihn rein!«

 

Minato ging in das weiträumige Büro, ein höfliches, aber dennoch flaches Lächeln auf den Lippen: »Killer A, es ist genau die Begrüßung, die ich  von dir erwartet habe.«

 

Der Raikage stand vor der Unordnung die früher einmal sein Schreibtisch gewesen war; hinter ihm standen Atsui und Samui, beide erfüllten pflichtbewusst die ihnen zugeteilte Beschützeraufgabe. Killer A richtete sich zu seiner vollen Größe auf, welche Minato um mindestens zwei Köpfe überragte. Tatsächlich sah der Hokage neben dem gigantischen Körper des Raikage fast wie ein kleiner Junge aus.

 

»Ich weiß nicht was du meinst Minato!«, brüllte er, schaute dann jedoch zu seinem zertrümmerten Schreibtisch — in der Mitte zerschlagen, vermutlich durch die Faust des Raikage — und verzog das Gesicht. Er räusperte sich und versuchte seine Verlegenheit zu verbergen: »Das war ein Unfall. Meine Faust ist ausgerutscht als ich meine Kaffeetasse aufheben wollte.«

 

»Ich bin mir sicher, dass es so war«, gab Minato unbekümmert zurück und deutete dann dezent in Richtung Kakashi, »du kennst bereits Hatake Kakashi meinen ehemaligen Schüler.«

»Pfh«, war alles was der Raikage zu sagen hatte, »Er sieht immer noch wie ein rückgratloser Waschlappen aus.«

»Es ist auch nett dich wieder zu treffen«,  erwiderte Kakashi frech, sein Hitai-ate bereits nach oben geschoben und schaute den Raikage unbekümmert mit seinem blutroten Sharingan an, »Immer wieder ein Vergnügen.«

 

Atsui verschränkte die Arme vor der Brust: »Pfh, Ungezogener Bastard.«

 

Minato räusperte sich: »Der junge Shinobi neben ihm ist ein entfernter Verwandter von mir Namikaze Naruto.«

 

Naruto konnte sich gerade noch so davon abhalten Minato anzustarren — was zum Teufel? — doch dann erinnerte er sich an seinen wahren Nachnamen und verstand was er getan hatte. Minato war, wie immer, einen Schritt voraus und ihm begann der Klang des Namens ›Namikaze Naruto‹ zu gefallen. Er flüsterte ihn leise mit einem breiten Grinsen zu sich selbst, doch er streckte den Rücken nochmal durch als ihm wieder bewusst wurde wo er sich befand. Der Raikage war dennoch misstrauisch und hob sein Kinn ein wenig während er ihn durchgehend musterte.

»Entfernter Verwandter?«, fragte er, »Kann ja nicht sehr weit entfernt sein, da ihr zwei praktisch identisch ausseht. Wie auch immer, wie kommt es, dass ich ihn noch nie zuvor getroffen habe?«

 

Minato nickte mit einem lächeln: »Naruto ist der Sohn meiner Cousine zweiten Grades, die mit einem Handwerker aus meinem Heimatdorf verheiratet ist, doch nach ihrer Hochzeit zogen sie näher an die Grenze von Iwa, weswegen ich sie sehr selten sehe. Er besucht uns immer nur für ein paar Wochen und ich habe beschlossen seine außergewöhnlichen Fähigkeiten auszunutzen.«

 

Killer A wusste, dass sein Hokagekollege in belog, nur musste er eine Hintertür finden, um die Lüge auffliegen lassen zu können: »Wie kommt es dann, dass er ein Shinobi ist? Kaum jemand aus deinem Klan wir einer, habe ich recht?«

 

Die Anspannung machte sich in Narutos Körper breit und alles was er tun konnte war, zu hoffen sein Vater würde die Situation unter Kontrolle halten, also dachte er, es wäre klüger, einfach den Mund zu halten und nichts dummer anzustellen. Glücklicherweise würde sich sein Vater nicht so leicht bei solch einer Lüge erwischen lassen. Er setzte ein breites Lächeln auf: »Meine Tante wollte bereits, dass meine Cousine einen Shinobi anstatt einen Handwerker heiratet und als sie sah, dass ich Hokage wurde, hat sie es durchgesetzt, dass Naruto der Akademie beitritt. Er hat aber bei seiner Familie gelebt seit er seinen Abschluss gemacht hat.«

 

»Also ist er immer noch ein Genin?«

 

Minatos lächeln schwanke kein bisschen während er antwortete: »Sozusagen, ja. Ich hatte bisher noch nicht die Gelegenheit ihn zu befördern doch seine Fähigkeiten übersteigen die eines Chūnin.«

 

›Der war gut‹, dachte sich Naruto breit grinsend, da Minato ohne es zu wissen quasi die Wahrheit sprach. Er könnte sich immer auf seinen Vater verlassen und der Stolz überkam ihn, als er den Raikage so hilflos sah.

 

»So ist das«, gab der bullige Mann zurück und drehte sich nach einem kleinen Moment um, damit er seine beiden Wachen vorstellen konnte. Er deutete zuerst zu Samui: »Das ist Samui«, sagte er und deutete anschließend zu Atsui, »und das hier ist Atsui, zwei meiner engsten Vertrauten und die Schüler meines Bruders. Ich bin mir sicher, dass du sie bereits kennst.« 

 

Minato nickte zustimmend ehe er sich dazu entschloss sich zu setzten. Kakashi trat pflichtbewusst neben ihn als Minato seinen Platz vor dem Hokage eingenommen hatte und Naruto beschloss es ihm gleich zu tun. Es verging nicht eine Minute, ehe es an der Tür klopfte. Ein Mann, den Naruto nicht kannte, trat ein. Er war kein Shinobi, so viel konnte er erkennen, und er beobachtete, wie er auf sie zuging: »Raikage-sama, ich bringe ihnen den neuen Schreibtisch.«

 

»Perfekt.«

 

Der Mann holte eine Schriftrolle hervor und entrollte sie, ehe er einen neuen Schreibtisch beschwor und anschließend den zerstörten in die nun leere Rolle versiegelte. Als das erledigt war verbeugte er sich vor dem Raikage und verließ wortlos den Raum. Der Raikage lies einen Moment verstreichen bis er sich sicher war, dass der Mann eine gewisse Distanz zu seinem Büro zurückgelegt hatte, ehe er sich räusperte: »Minato, der Grund warum ich dich herbestellt habe ist, weil deine Frau in weniger als zwei Wochen euren Sohn zur Welt bringen wird. Wie geht es ihr überhaupt?«

 

»Ihr geht es gut, danke der Nachfrage. Sie sendet Grüße und ja, ich weiß, dass sie entbinden wird, das habe ich nicht verpasst zu bemerken.«

 

Der Raikage verstand den kleinen Witz entweder nicht, oder er ignorierte ihn einfach, als ob Minato nichts gesagt hätte: »Ich bin mir sicher du weißt dann, wieso ich deswegen eine Audienz diesbezüglich einberufen habe, richtig?«

 

Minato nickte kurz.

»Ich denke niemand ist sich der komplizierten Umstande besser bewusst als ich es bin, A«, erwiderte er und legte seine Hände ordentlich gefaltet auf den Schreibtisch vor ihm, ehe er fortfuhr, »doch ich kann dir versichern, dass ich keine Risiken für mein Dorf eingehen werde. Es ist immerhin mein Dorf und das Leben meiner Frau und meines Sohnes, welches auf dem Spiel steht.«

 

Die Augen des Raikage blitzten kurz zu Naruto, der unfreiwillig unter dessen Blick zusammenzuckte. Bis jetzt hatte jeder, der ihn gesehen hatte sofort gewusst, wer er war — okay mit Ausnahme seiner Mutter vielleicht (er sollte vermutlich darüber hinwegkommen) — und er war sich fast zu hundert Prozent sicher, dass es der Raikage auch schon bemerkt hatte. Er war vielleicht nicht der cleverste, doch dumm war er auch wieder nicht. Nachdem er Narutos Gesicht ein paar Sekunden lang gemustert hatte, wandte sich A wieder an Minato: »Das ist der Kyūbi über den wir hier reden und ich denke nicht, dass Konoha das alleine handhaben kann.«

 

Minato kicherte leise und lehnte sich ein wenig nach vorne: »Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir es handhaben können. Immerhin wird der Kyūbi nich ausbrechen.«

 

»Du wirkst so selbstsicher.«

 

»Ich bin selbstsicher«, gab Minato zurück, »und ich frage mich, warum ich das nicht sein sollte. Meine Frau ist ein Mitglied des Uzumaki Klans und kein anderer Klan hat jemals solch mächtige Fūinjutsu entwickelt — der Kyūbi ist in ihr durch ihr mächtiges Chakra versiegelt — und ich denke, niemand muss dich an diesen Umstand erinnern oder? Immerhin habt ihr selber versucht an diese Chakra zu gelangen.«

 

Der Raikage schaute verdrießlich drein und wich Minatos Blick aus, wie wenn er verlegen wäre obwohl es doch sein Vater war, der die Entführung Kushinas angeordnet hatte: »Dieser Vorfall ist lange her.«

 

»Ich weiß«, sagte Minato gleichgültig, »abgesehen davon werde ich mich selbst darum kümmern, dass das Sigel standhalten wird. Sarutobi-sama hat einen, weit vom Dorf entfernten versteckten Ort gefunden, welcher mit Barrieren geschützt wird. Sei versichert, dass nicht passieren wird A. Mein Sohn wird auf die Welt kommen, das ist alles.«

 

Der Raikage lachte.

»Minato du naiver Junge…«, sagte er und wischte sich übers Gesicht, »du bringst es immer wieder fertig mich zu unterhalten. Ich würde dir zu gerne Glauben schenken, wirklich, doch jedes Siegel kann brechen und dieses Siegel wird brechen genau so, wie es bei Mito der Fall war.«

 

»Mitos Siegel ist nicht gebrochen.«

 

»Es war sehr knapp.«

 

»Knapp ist nicht ganz«, argumentierte Minato, »warum bist du überhaupt so besorgt? Ich sehe nicht dich als Hokage und auch nicht mit der Jinchūriki des Kyūbi verheiratet.«

 

Killer A sog ein paar mal Luft durch die Nase ein: »Schön. Doch wir müssen von der Möglichkeit ausgehen, dass es brechen wird und das wird dazu führen, dass der Kyūbi ausbricht. Was wirst du dann tun?«

 

Minatos wurde nüchtern und Naruto hielt unbewusst den Atem an da er sich an seine Worte für diesen Fall erinnerte. »Das hat dich nicht zu interessieren…«, gab er ruhig zurück, »doch ich plane es erneut zu versiegeln.«

 

Darauf brach der Raikage in tiefes, ausgelassenes Gelächter aus: »Den Kyūbi neu versiegeln! Du bist kein Uzumaki, Minato, wie gedenkst du das zu tun? Es würde dein Leben kosten ohne eine Garantie zu haben, dass es auch wirklich funktionieren würde!«

 

Naruto konnte spüren, wie sich eine Gänsehaut über seinen kompletten Körper ausbreitete und erlaubte sich zu Minatos Gesicht zu blicken, doch es war von seinen Haaren und seinem Hitai-ate sowie dem Kragen seines Umhanges verdeckt. Ein Stein formte sich in seinem Herzen während er die gefürchtete Antwort erwartete. Minato unterbrach nicht eine Sekunde den Blickkontakt mit dem Raikage. »Wenn ich es tun muss«, begann er, seine Stimme eine Oktave tiefer als sonst, »werde ich alles in meiner Macht stehende tun.«

 

Eine bedrückende Stille legte sich über sie und die Anspannung im Raum stieg. Naruto beobachtete wie der Raikage mit seiner Hand in Richtung Atusi winkte und wunderte sich, warum er die Bewegung merkwürdig fand; wie er mit der Hand gestikuliert hatte, wie wenn er einen Befehl gegeben hätte. Das Gefühl nicht loswerdend, dass er doppelt auf der Hut sein sollte, begann Naruto natürliche Energie zu sammeln und versuchte dadurch unauffällig in den Sennin Modus zu wechseln, um sehen zu können was vor sich ging. Er sah, dass es niemand bemerkte, doch ließ er seine Aufmerksamkeit keine Sekunde wanken.

 

Der Raikage lehnte sich in seinem Stuhl zurück: »Was für ein Vater würde seine Familie in dem Moment, in dem sein Sohn geboren wird im Stich lassen?«

 

Naruto fühlte, wie der Stein in seinem Herzen schwerer wurde und er schaute wieder schnell zu Minato, der keinerlei Anzeichen von Nervosität oder ähnlichen Gefühlen zu empfinden schien. Stattdessen antwortete er mit fester Stimme: »Was für ein Hokage würde sein Dorf in solch einer großen Not im Stich lassen?«

 

Killer A gab keine Antwort und Minato sah das als eine Chance fortzufahren: »Wie ich bereits sagte, werde ich alles tun was nötig ist, um sowohl meine Familie, als auch mein Dorf zu beschützen. Der Kyūbi war und wird immer in Konohas Besitz sein, ergo ist es unser Problem ihn unter Kontrolle zu halten. Ich begrüße deine Sorge A, doch ich werde deine Hilfe nicht benötigen.«

 

»Habe ich dir meine Hilfe angeboten?«

 

»Hast du es nicht?«, sagte Minato mit einem kleinen lächeln, »Verstehe ich etwas falsch? Ist das nicht der Grund wieso du mich so kurz or der Geburt meines Sohnes sehen willst?«

 

Naruto kicherte leise darüber, dass die zwei über so etwas offensichtliches Spöttelten. Er überprüfte derweil Atsui und Samui — der Chakrafluss des ersten war ein wenig unruhig. Er verengte vor misstrauen die Augen, da er nicht verstand warum sein Chakra sich bewegte, wenn er nur Wache hielt.

 

Etwas stimmte hier nicht und es würde Narutos Aufmerksamkeit nicht entgehen.

Der Raikage antwortete nicht.

Minato zuckte mit den Achseln: »Ich bereue es, dass du mir nicht genug vertraust, die Situation alleine bewältigen zu können A. Ich habe nie hinterfragt wie du den Hachibi handhabst. Wo wir gerade davon sprechen, wie geht es deinem Bruder? Ich habe ihn schon eine weile nicht mehr gesehen.«

 

»Ihm geht es tatsächlich sehr gut«, grollte A, »er rappt die ganze Zeit und geht mir auf die nerven. Wenn wir schon beim Hachibi sin — Bee hat, im Gegensatz zu deiner Frau, die volle Kontrolle über seinen Bijū.«

 

Mianto seufzte ein wenig: »Ich weiß. Aber Kushina tut was sie kann und ich bin mehr als zufrieden damit, wie sie den Fuchs unter Kontrolle hat. Ich bin mir sicher, dass du genau weißt dass der Kyūbi nicht mehr ist als eine große menge Hass — eine schwer kooperative Lebensform.«

 

»Wenn es dich so sehr belastet Minato, kann ich dir anbieten den Kyūbi zu übernehmen«, sagte er frei, »Ich habe erfahrene Shinobi, die den Fuchs beherrschen könnten, nicht so wie die schwachen Shinobi aus deinem Dorf.«

 

Naruto knirschte mit den Zähnen, da er Killer A nur zu gerne zeigen wollte wer hier der Boss war und wer fast die volle Kontrolle über den Kyūbi hatte, doch er wusste, dass er sich beherrschen musste seine Kontrolle zu verlieren, immerhin hatte er Befehle zu befolgen. Das Letzte was er wollte war, dass sein Vater enttäuscht von ihm war, oder dass er ihn in Schwierigkeiten brachte.

 

Minatos Ausdruck verdüsterte sich ein wenig: »Es gibt nur eine Person, die der Jinchūriki des Kyūbi sein kann und das ist meine Frau bis zu dem Tag an dem sie von uns geht.«

 

»Und wer wird der nächste sein?«, fragte A leicht ungeduldig werdend, »es gibt kein anderen Uzumaki mehr.«

 

»Da liegst du falsch«, gab Minato entschlossen zurück, »du vergisst, dass mein Sohn ebenfalls das Chakra des Uzumaki Klans besitzen wird. Ich bin mir mehr als sicher, dass er den Kyūbi ebenso gut kontrollieren können wird, wie Kushina es kann. Du musst dir keine Sorgen machen A, ich habe alles perfekt geplant. Ich habe noch nie eine Möglichkeit vergeudet und ich habe nicht vor damit anzufangen.«

 

»Das kann ich sehen«, grollte der Raikage schon fast wütend und schaute wieder zu Naruto; dieses mal jedoch entging es Minato nicht und er schaute ebenfalls zu seinem Sohn. Zur selben Zeit sah Naruto, wie der Raikage erneut mit seiner Hand winkte und schaute schnell zu Atsui, dessen Chakra sich schnell zu bewegen begann. Es gab keinen Zweifel, Chakra bewegte sich nur so schnell, wenn der Besitzer im Begriff war ein Genjutsu durchzuführen; Naruto hatte sich mit genügend Uchiha befasst um zu wissen, wie es aussah.

 

So wie Naruto eben ist übernahmen seine Shinobi Instinkte sein Gehirn und er preschte nach vorne über den Tisch und überraschte dabei nicht nur Minato sondern den kompletten Raum. Er war nun komplett im Sennin Modus und zog ein Kunai hervor, wirbelte es um seinen Daumen bis er den Griff gut zu fassen bekam. Er schnappte sich den Kragen von Atsui und stieß ihn gegen die Wand ehe er sein eben gezücktes Kunai an seine Kehle hielt.

 

Samui begann sofort zu handeln und versuchte ihrem Bruder zu helfen, doch Naruto kickte sie von sich und erschuf schnell einen Bunshin, welcher sie dann in einem Klammergriff davon abhielt sich zu bewegen.

 

Seine Aktion verursachten einen Tumult.

»Naruto!«, zischte Minato während er sich von seinem Stuhl erhob, »Was tust du denn da?!«

 

Kakashi schob sich näher zu Minato, die Augen verengt und ein Kunai im Anschlag.

»Was ich tue?«, schrie Naruto zurück und presste dabei Atsui stärker gegen die Wand, »Er war im Begriff dich mit einem Genjutsu zu belegen!«

 

Aus dem Augenwinkel konnte Naruto sehen wie Minato Killer A anstarrte.

»Ist das wahr?«, knurrte er wütend, sein Tonfall eisig.

Killer A versuchte seien Kopf aus der Schlinge zu befreien und sagte: »Ich hätte niemals—«

»Es ist wahr«, unterbrach ihn Kakashi jedoch, »Ich sah die Veränderung in seinem Chakra — er war offensichtlich daran ein Genjutsu zu nutzen Sensei.«

 

»Ich bin enttäuscht von dir A«, sagte Minato in strengem Ton, »ich kam mit freundlichen Absichten hierher und erneut belehrst du mich eines bessren, wenn ich beginne, dich als meinen Kameraden zu sehen und nicht als einen Rivalen.«

 

»Der Kyūbi ist zu stark als das ein einzelnes Dorf ihn kontrollieren könnte«, grollte der Raikage und stand ebenfalls auf, »aber du bist ja zu töricht mir glauben zu schenken — und du wirst sehen, dass ich recht hatte wenn dein Sohn auf die Welt kommt und eine große Katastrophe dein Dorf heimsuchen wird.«

 

»Lass das meine Sorge sein A«, schnaubte Minato, »doch versuche das nächste mal weiser zu handeln. Ich habe zwei Shinobi, die Chakraflüsse identifizieren können. Es war eine leichtsinnige Idee ein Genjutsu zu verwenden.«

 

»Ich muss in solchen Zeiten zu drastischen Maßnahmen greifen.«

 

»Ich bin als verbündeter hier und nicht als Feind«, erwiderte Minato mit anschwellender Stimme, »Wann wirst du verstehen, dass der Krieg vorüber ist? Wir können in Zeiten des Friedens nicht mit Kämpfen anfangen, können nicht die Stärke des anderen Dorfes beneiden A. Diese Zeiten sind vorbei. Glaub mir, meine Nächte wären deutlich friedlicher wenn ich mich nicht um den Kyūbi kümmern müsste, jedoch ist das letzte was ich tun würde, vor der Herausforderung davonlaufen welche mir gegeben ist.«

 

»Anmaßender Mistkerl«, brummelte er vor sich hin, unfähig seine Niederlage einzugestehen.

 

»Naruto, lass Atsui und Samui gehen«, sagte Minato er und der Teenager befolgte seine Anweisung, indem er seinen Bunshin auflöste, sein Kunai in seiner Tasche verstaute und ruhig wieder an die Seite seines Vaters zurückkehrte. 

 

A beäugte ihn misstrauisch.

»Diese Markierungen um deine Augen…«, sagte er und plötzlich waren alle Blicke auf ihn gerichtet, »Junge, das ist nicht das, was ich denke, was es ist, oder?«

 

Selbst Minato schien überrascht seinen Sohn als Sennin zu sehen.

»Unglaublich…«, raunte er ehe er bemerkte, dass er seine Deckung vernachlässigte und versuchte die Situation schnell wieder unter Kontrolle zu bringen, »Beeindruckend, nicht? Naruto ist—«

 

»Ich bin ein Sennin«, sagte der Besagte stolz, »und ich werde deine Hinterhältigkeiten nicht in Minatos Pläne kommen lassen. Ich weiß, dass du ihm nicht glaubst, doch du solltest es besser tun,   denn er tut das richtige, nicht nur für uns, sondern auch für dich.«

 

Okay das war vielleicht der Punkt, an dem Naruto das sprechen einstellen sollte, doch sein mit Adrenalin vollgepumpter Körper und die Freude über sein erfolgreiches Eingreifen ließ ihn nicht aufhören: »Er ist ein besserer Kage, als du es je sein wirst, denn er hat etwas was dir fehlt — die Fähigkeit zu glauben und anderen und sich selbst zu bedingungslos zu vertrauen. Also solltest du besser aufhören über den Kyūbi zu meckern und mit offenen Karten spielen!«

 

»Wie kannst du es wagen so mit mir zu reden!«, brüllte der Raikage, zerschlug seinen Schreibtisch aus purem Zorn erneut und deutete mit einem Finger auf Naruto, »Solch eine Anmaßung von einem dummen Jungen wie du es bist! Minato du solltest deine Begleiter besser auswählen, wenn diese nicht wissen, wie sie ihre Zunge beherrschen können!«

 

Naruto begann zu fühlen, wie der Zorn ihn ihm hochkochte.

»Wenn du Kämpfen willst können wir kämpfen!«, fauchte er, sein Gehirn hatte sich inzwischen komplett verabschiedet und er spurtete breit grinsend vorwärts wobei er teile des Chakra des Kyūbi an die Oberfläche treten lies weswegen seine Haut für einen kurzen Augenblick golden aufflackerte. Er wusste, dass sein Grinsen schon fast Animalisch wirkte, wie immer, wenn das Chakra des Kyūbi mit seinem eigenen verschmolz: »Vielleicht brauchst du eine kleine Demonstration wie ein Uzumaki einen Bijū kontrollieren kann, eh?«

Er spürte das siedend heiße Gefühl als das Chakra ihn komplett umhüllte und seinen Körper in goldene Flammen tauchte. Der Raikage lies die Herausforderung nicht verstreichen und erzeugte sogleich seine Raiton Rüstung, die ihn ebenfalls komplett umhüllte. Er spurtete vorwärts wobei seine Geschwindigkeit nur  minimal geringer war, als das, was Naruto von ihm gewohnt war und beide waren dazu bereit dem jeweils anderen einen Schlag ins Gesicht zu verpassen.

 

Der Raikage brüllte, doch bevor einer von ihren Angriffen Schaden anrichten konnte, spürte Naruto eine feste Hand die seinen Oberkörper griff. Im nächsten Moment konnte er das furchtbare Gefühl des Hiraishin wahrnehmen wie es sein inneres durcheinander brachte, was dazu führte, dass er die Kontrolle über das Chakra des Kyūbi verlor und seine Erscheinung wieder normal wurde. Als er wieder in der realen Welt auftauchte war er in Minatos Armen gefangen, der hinter dem Raikage aufgetaucht war und ihm ein Kunai ruhig an das Genick hielt.

 

Minato lies seinen Sohn los wobei dieser sich aufrappelte, sprachlos von der unglaublichen Geschwindigkeit die sein Vater eben demonstriert hatte. Minatos Augen wanderten zum Raikage — nicht einmal Atsui oder Samui hatten bisher die Möglichkeit gehabt etwas zu unternehmen — und Killer A drehte sich langsam um.

»Ich kann es nicht glauben…«, murmelte er, doch Minatos Blick war hart wie Stahl: »Du hattest kein Recht einen Angriff auf ihn zu starten A.«

 

»Du kannst mich nicht anprangern für etwas was er ebenfalls getan hat. Abgesehen davon—«

»Lass das mein Problem sein. Er hat meine Befehle missachtet, nicht die deinen«, sagte Minato und Naruto sah plötzlich, dass er ihn decken wollte — Naruto hatte eindeutig enthüllt wer er war, oder besser gesagt, was in ihm war und ja, das war viel, viel, viel zu weitreichend. Warum handelte er immer, bevor er darüber nachgedacht hatte? Warum glaubte er immer, dass er clever war, wenn er es dann doch nicht war? Warum hatte er das nur gesagt? Das ganze Gerede über den Kyūbi und die Uzumaki hatte ihn verwirrt, ihn wütend gemacht, was ihn dann, nun… dazu gebracht hatte das zu tun. Er sah wie sich Kakashi ungläubig mit der Handfläche an die Stirn schlug und seinen Kopf schüttelte. Der Raikage wandte sich an Naruto und fragte dann: »Junge — wer bist du? Und was ist das für eine Kraft, die du besitzt?«

 

Und Naruto antwortete, so wie immer, wenn er sich eingeengt fühlte, da er seinen Gegnern seine Unsicherheit nicht zeigen wollte: »Ich bin Naruto Uzumaki vom Uzumaki Klan und ich bin aus der Zukunft—«

 

»Das ist genug Naruto«, schnitt ihn Minato streng ab.

Er drehte sich schnell um und schaute seinen Vater an: »Aber—«

»Ich sagte Genug«, wiederholte er und seufzte, »Ja, Naruto ist mit mir in keiner Weise verwandt. Ich dachte es wäre klüger gewesen seine wahre Identität zu verbergen — was ihn anbelangt, er ist tatsächlich aus der Zukunft, doch ich wollte nicht, dass es zu viele Leute wissen.«

 

»Wie? Wie ist das möglich — aus der Zukunft zu sein?«, bellte Killer A, »Und warum hast du das vor mir geheim gehalten Minato? Wichtiger noch, du hast gesehen was ich gesehen habe und es wirft ein komplett neues Licht auf unsere Audienz, oder nicht?«

 

Minato hielt seinem Blick entschlossen stand: »Ich sah ihn eine Chakra Rüstung nutzen — so wie du deinen Körper in eine Raiton Rüstung hüllst.«

 

»Minato du bist wahrlich ein Mistkerl«, grunzte er, »Verhältst dich so scheinheilig und höflich während du mir direkt ins Gesicht lügst! Du machst mir Vorwürfe dafür, etwas unternehmen zu wollen, während du es selbst nicht anders tust! Wir werden niemals auf einer Augenhöhe sein, wir werden niemals Kameraden sein — Kumo und Konoha werden niemals einen Ausgleich haben! Schau ihn dir an! Das war das Chakra des Kyūbi was er benutzt hat!«

 

»Erstens, weiß ich nicht was du meinst und zweitens, Ausgleich oder nicht ist mir vollkommen egal und angelogen habe ich dich nicht einmal. Ich habe nur das für mich behalten, was nur für mich bestimmt ist. Du warst derjenige, der ein geschäftliches Treffen mit einem Genjutsu versucht hat zu manipulieren«, zischte er ihn an, »Für einen Kage deines Ranges ist es nichts weiter als feige ein Genjutsu zu benutzen, um an Informationen zu gelangen, die dich überhaupt nichts angehen.«

Er drehte sich um und ging in Richtung Tür. Er war in Eile und Naruto wusste warum: »Das Treffen ist vorbei. Ich habe gesagt was ich wollte und die Geburt meines Sohnes wird nicht dazu führen, dass der Kyūbi ausbrechen wird.«

 

»Der Junge ist aus der Zukunft und hat die Macht des Kyūbi!«, schrie der Raikage, »Ich werde dich nicht einfach so gehen lassen! Lass ihn erzählen was passieren wird.«

 

Naruto konnte die Panik in sich aufsteigen fühlen; was sollt er tun? Er hatte eindeutig seinen Status als Jinchūriki offenbart und er war sich sicher, dass Killer A dieses kleine Detail nicht überhört hatte, doch er konnte nicht jedem in diesem Raum die Wahrheit sagen, vor allem nicht A und seinen Begleitern.

 

»Gib ihm keine Antwort Naruto«, sagte Minato, »Du musst seinen Anweisungen nicht folge leisten.«

 

»Minato!«, sagte der Raikage, »Der Junge weiß eine Menge! Es könnte von großem Wert sein — warum lässt du ihn nicht reden? Warum deckst du ihn? Antworte mir!«

 

›Weil er mein Sohn ist‹, dachte sich Naruto als er Minato anschaute, ›und weil ich die Wahrheit nicht hören will.‹

Sein inneres zog sich zusammen und Naruto wollte sich plötzlich für seinen eigene Dummheit selbst schlagen. Es im Nachhinein zu sehen, zeigte ihm deutlich wie viel Ärger er doch verursacht hatte — er hoffte nur, dass Minato einen Plan im Kopf hatte; wenn der Raikage wusste, dass der Kyūbi seinen Jinchūriki wechseln würde, würde es sicher noch mehr Probleme für Minato nach sich ziehen. 

 

»Killer A, bitte respektiere, dass das eine rein persönliche Angelegenheit ist. Würdest du gerne wissen, ob du morgen früh aufwachen wirst? Ich bin mir sicher, dass Naruto es dir erzählen könnte.«

 

Der Raikage schien es zu verstehen, antwortete jedoch nichts.

 

»Abgesehen davon ist der Junge schon aufgrund der Tatsache in einer Zeit zu sein, in der er nichts verloren hat, genug durcheinander weswegen ich nicht will, dass er noch mehr unter Stress gesetzt wird. Ich habe nichts weiter zu sagen und du?«

 

Der Raikage wollte definitiv noch etwas sagen, man konnte es ihm deutlich von Gesicht ablesen, doch er schüttelte den Kopf: »Nein. Für jetzt reicht es. Doch glaube nicht, dass du so einfach damit durchkommen wirst. Wir werden über die Fähigkeiten des Jungen sprechen bevor du gehst hast du mich verstanden?«

 

»Von mir aus«, antwortete Minato, »Wir werden bis um acht Uhr morgens bleiben Killer A. Es war eine Freude dich zu treffen.«

 

Naruto sah, wie der Raikage bei Minatos letzten Worten die Stirn runzelte und dann sah er, wie sein Vater Kakashi zunickte, eine Aufforderung im Blick liegend. Kakashi nickte kaum merklich und verneigte sich dann vor dem Raikage. Naruto konnte beobachten, wie die Tomoe des Sharingan sich leicht drehten und blickte schnell zu Killer A — der benommen und schläfrig wirkte. Er war jedoch nicht der einzige auch Atsui und Samui wirkten wie in Trance. Naruto verstand und war glücklich, dass sein zukünftiger Sensei so talentiert im Umgang mit Genjutsu war.

 

Die Situation war gerettet und ihm fiel ein Stein vom Herzen.

 

»Habt einen schönen Tag alle zusammen«, sagte Kakashi grinsend und winkte mit seiner Hand zum Abschied, ehe er ging. Naruto folgte ihm leise doch seine Erleichterung hielt nur für kurze Dauer. Ein nagendes Gefühl der Angst machte sich in ihm breit; Minato war wütend, er war verdammt wütend und er wurde das Gefühl nicht los, dass das letzte mit dem er sich herumschlagen musste ein wütender Minato war. 

 

»Hat es geklappt?«, fragte der Hokage tonlos. Kakashi nickte, schob sein Hitai-ate wieder über sein Sharingan und verschränkte seine Arme hinter dem Kopf: »Sie werden sich nicht daran erinnern, dass Naruto einen solch weisen Ausrutscher hatte wenn sie morgen aufwachen. Mach dir keine Sorgen Sensei, es wird alles gut werden.«

 

»Gute Arbeit Kakashi«, gab er zurück, doch sagte er nichts zu Naruto. Stattdessen verließen sie den Turm des Raikage in völliger Stille. Als sie ein Hotel für die Nacht gefunden hatten — selbst wenn der Raikage Zimmer für sie vorbereitet hätte, hätte es Minatos Stolz niemals zugelassen, das Angebot jetzt noch anzunehmen — entspannten sie sich. Minato hatte ein Einzelzimmer für sich selbst sowie ein Doppelzimmer für Kakashi und Naruto gebucht, doch waren sie beide nur durch ein Fusuma getrennt; es war ein Familienzimmer und Naruto musste bei dem Namen kichern, da Minato das Kinderzimmer genommen hatte, weil dieses das Einzelbett beinhaltete.

 

Als sie ihr Gepäck abgelegt hatten schaute Minato zu Naruto: »Bitte bewache unsere Sachen. Ich habe Kushina versprochen sie anzurufen sobald wir in Kumo ankommen würden. Kakashi bitte schaue doch nach Sitzplätzen unten im Restaurant, da wir seit dem Frühstück noch nichts gegessen haben.«

 

»Kein Problem.«

 

Er warf Naruto einen strengen Blick zu: »Wir werden uns unterhalten sobald ich zurück bin. Du hast einiges zu erklären.«

 

»Ja…«, antwortete Naruto in einer leisen Stimme, die er nur selten benutzte, doch Minatos tadelnder Blick wirkte wahre Wunder bei seinem vorlauten Mundwerk.

 

Die eisige Atmosphäre verschwand nicht als Minato gegangen war und Kakashi folgte ihm ohne ein weiteres Wort nachdem er seine Ausrüstung abgelegt hatte.

Naruto blieb alleine zurück und begann die Futons auszurollen, in Gedanken schon dabei eine gute Entschuldigung für Minato zurecht zu legen wenn er zurück kam. Als er mit den Futon fertig war seufzte er einmal schwer und atmete lautstark zum Mund wieder aus. Wenn er ehrlich war dachte er nicht, dass seine Aktion so dämlich war — es war genau genommen ziemlich cool gewesen. Ausserdem hatte der Raikage sowieso herausgefunden wer er war, bevor er das Chakra des Kyūbi verwendet hatte. Zudem hatte Kakashi gesagt, dass er es unter Kontrolle hatte und alles gut sein würde. Er würde sich bei Minato entschuldigen, jede Strafpredigt ertragen, die er für ihn in petto hatte und dann so tun als wäre nichts passiert. Er nickte sich selbst zu als er entschied die Rücksäcke jedes einzelnen auf die dazugehörigen Futon zu stellen. Er trug Kakashis Rucksack zu seinem Schlafplatz, doch als er Minatos berührte traf es ihn wie ein Blitz.

 

Er hatte das Tagebuch komplett vergessen — und das hier war die perfekte Gelegenheit.

 

Naruto schaute sich um, wie um sicher zu gehen, dass er noch genügend Zeit zur verfügung hatte. Wenn Minato mit Kushina sprach bedeutete das, dass er noch viel Zeit hatte, da er ihr bestimmt eine Menge zu erzählen hatte. Kakashi könnte vielleicht früher zurück sein, doch er war nicht besorgt darüber von ihm erwischt zu werden, da er die Situation seinem zukünftigen Sensei ganz einfach erklären könnte und ihn mit ein paar Spoilern zum Icha-Icha-Paradies zum schweigen bringen würde. Solange Minato nicht hereinplatzen würde, wäre alles in Ordnung.

 

Auch wenn sein Gewissen immer stärker an ihm zu nagen begann — vor allem seit er das Treffn mit dem Raikage zum platzen gebracht hatte — spürte er das kribbeln in seinen Fingerspitzen dem er einfach nicht widerstehen konnte. Er schüttelte den Kopf und stellte den Rucksack ab. Nein, es war einfach nicht in Ordnung. Minato war bereits wütend und er sollte jetzt nichts tun, was ihn noch mehr verärgern würde. Naruto entfernte sich von dem Rucksack, doch blieb schon nach einem Schritt stehen — auf der anderen Seite war da diese Ungewissheit die ihn schier um den Verstand brachte und Naruto war nie gut darin seine Neugierde unter Kontrolle zu halten.

 

Ehrlich, was konnte es schon schaden?

 

Niemand würde es mitbekommen.

 

Er öffnete den Rucksack.

Sich daran erinnernd wo Minato das kleine Notizbuch, in der Nacht in Kiri, verstaut hatte, wühlte Naruto durch die Fächer des Rucksacks. Seine Fingerspitzen streiften über Stoff und Plastik während seine Sinne bis ans Maximum angespannt waren in dem Versuch, jedes noch so kleine Geräusch wahrzunehmen.

»Komm schon, Notizbuch, wo bist du…«, murmelte er zu sich selbst und als seine Finger ein Buch-ähnliches Material berührten strahlte er und zog das kleine Tagebuch hervor. 

 

»Yasha!«, sagte er in die Stille und schaute sich erneut um, um sicher zu gehen, dass er wirklich nicht erwischt werden würde. Ein paar Mädchen passierten den Raum und Naruto spürte, wie sich die Haare in seinem Nacken aufstellten. Vor Erleichterung seufzend blätterte er durch das Buch: »Also gut, lass mal sehen was wir hier haben…«

 

Er schlug die Seite mit dem letzten Eintrag auf und lies seinen Blick über die Buchstaben wandern.

 

Er verzog das Gesicht.

 

Er blättere in die Mitte des Buches.

 

Er verzog das Gesicht noch mehr.

 

Naruto sprang auf die Füße und begann vor Frustration zu zittern.

»Was zum Teufel soll das sein?«, fragte er sich selbst und blätterte Seite um Seite um — doch alles was er lesen konnte waren seltsame Zeichen, die er noch nie zuvor gesehen hatte weswegen er nichts verstand — es war eine komplette andere Sprache!

 

»Willst du mich verarschen?«, grollte er wütend und blätterte wütend durch das gesamte Notizbuch, »Eine andere Sprache? Das ist ein Witz, oder? Oder?«

 

Er hasste die Tatsache, dass sein Vater so clever war. Natürlich musste er etwas benutzen, damit kein Fremder sein Notizbuch lesen konnte! Er war immerhin der Hokage. Manche Leute würden töten nur um an ein paar Geheimnisse von ihm zu gelangen!

 

Narutos Augenbraue zuckte und er musste dem Drang widerstehen das Notizbuch gegen die Wand zu werfen. »Das ist Scheiße«, grollte er und war bereit seine Niederlage einzugestehen. Es war den Versuch immerhin wert gewesen. Vielleicht sollte er einfach den Mut aufbringen offen mit seinem Vater über seine zur Last werdenden Gefühle zu reden. Mit einem tiefen Seufzen versuchte Naruto seine Frustration zu bekämpfen und war dabei das Notizbuch wieder in dem Rucksack seines Vaters zu verstauen.

 

Und das war der Moment in dem der Fusuma aufging.

 

Naruto konnte spüren wie sein Herzschlag aussetzte.

 

»Naruto, kann ich dich eine Sekunde lang sprech—«, sagte Minato, doch seine Stimme stockte abrupt und die plötzlich entstehende Stille, die sie einhüllte, war lauter als alles was Naruto jemals erlebt hatte.

 

Alles was der Teenager in diesem Moment tun wollte, war sich selbst zu schlagen. Natürlich musste man ihn erwischen. Es war wie ein Naturgesetz — mach etwas verbotenes und du wirst dazu verdammt sein erwischt zu werden — er hätte es wirklich besser wissen sollen. Eigentlich wusste er es ja schon besser, er war nur mal wieder zu dickköpfig gewesen alles erneut zu vermasseln. Nur fünf Sekunden, wenn Minato nur fünf Sekunden später aufgetaucht hatte, wäre nichts passiert.

 

Naruto drehte sich langsam um, das Notizbuch immer noch in den Händen haltend, schaute seinen Vater zuckersüß an — vermutlich dumm das zu tun — und schob das Notizbuch dann langsam in den Rucksack zurück. Was er damit versuchte zu bezwecken, war ihm in dem Moment ein Mysterium.

 

Er grinste hilflos und war völlig ohne Worte, was bedeutete, dass er keinerlei Entschuldigung hatte um die Situation noch irgendwie zu retten.

 

»Ehe…«, machte er und kratzte sich mit der Hand am Hinterkopf während er Minato beobachtete. Sein Blick wanderte von seinem Rucksack zu ihm, dann wieder zurück zu seinem Rucksack. Sein Gesicht wechselte innerhalb einer Sekunde von geschockt zu wütend. Doch es war keine offene, überschäumende Wut sondern etwas, was Naruto hasste zu erfahren; die verbogene Wut und Minato war offenbar ein kleines Genie wenn es darum ging. Es war kein Bedarf für irgendwelche Fragen, da es Kristallklar war, was Naruto getan hatte. Ja, sein kleiner Stunt während des Treffens mit dem Raikage war nur die Sahne gewesen, doch das Stehlen des Tagebuchs war die Kirsche auf alledem, was in letzter Zeit passiert war.

 

Minatos Stimme hätte die Hölle gefrieren lassen können als er sprach: »Jetzt hast du einiges zu erklären Naruto.«


Nachwort zu diesem Kapitel:
Soo,

hier kommt endlich das 10.Kapitel.

Da steckt Naruto aber in ziemlichen Schwierigkeiten was?
Mal schauen, wie es im nächsten Kapitel weitergeht.

Wie einige von euch vielleicht bemerkt haben, habe ich angefangen die Fanfiction 'Looking Glass' auch nich zu übersetzen und werde nun di Kapitel für diese zwei immer abwechselnd veröffentlichen.
Da die Kapitel in 'Looking Glass' jedoch nicht so lange sind, wird es nicht so lange dauern, bis hier wieder ein neues Kapitel erscheinen wird.

Die Szene mit Kakashi in der er sich an die Stirn fasst und den Kopf schüttelt soll einen Facepalm darstellen, aber ich habe einfach keine adäquate Übersetzung dafür gefunden. :D

Das wäre es soweit von meiner Seite.

Viel Spaß und bis zum nächsten mal
Drikani Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Locke100
2016-01-20T11:15:16+00:00 20.01.2016 12:15
Cool bin auf jeden Fall gespannt was du daraus machst
Antwort von:  Drikani
20.01.2016 12:17
Schön, dass es dir gefällt, aber ich kann nur immer wieder betonen, dass ich die Geschichte nicht geschrieben habe, sondern sie nur übersetze ^_^
Von:  fahnm
2016-01-19T23:24:03+00:00 20.01.2016 00:24
Oh oh.
Offensichtlich kommt jetzt die Aussprache.


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