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Love doesn't make any sense

Natsu x Lucy
von

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Life isn't about waiting for the storm to pass, but about how to dance in the rain

Cana gesellte sich zu ihren Freunden an ihren Stammplatz. Es war zwar noch früher Nachmittag, das hielt die Alberona jedoch nicht davon ab, schon wieder eine volle – oder mittlerweile nur noch halbvolle – Bierflasche in der Hand zu haben. Sie bekam dafür einen abschätzigen Blick von Titania und ein wissendes Grinsen von Gray.
 

„Immer noch nichts von Lucy“, nuschelte sie schlecht gelaunt, ehe sie ihre Bierflasche anhob, um einen besonders großen Schluck daraus zu trinken. Das Grinsen verschwand aus Gray's Gesicht und auch Erza versuchte sich abzulenken, indem sie sich auf die Köstlichkeit des Erdbeerkuchens vor sich konzentrierte. Leider versagte dieser bei seiner Aufgabe.
 

„Mann, wenn nicht mal Mira etwas weiß …“, murmelte Juvia leise vor sich hin, ehe sie ebenfalls den Blick traurig auf den Tisch senkte.
 

Sie hatten nun schon seit drei Wochen nichts mehr von ihrer Freundin gehört. Drei Wochen waren vergangen, seit Lucy und Juvia im Morgengrauen die Bar verlassen hatten. Drei Wochen, seit Natsu nach einem dreißig Sekunden Telefonat Hals-über-Kopf aus der Bar gestürmt und Juvia ihnen unter Tränen erzählt hatte, was mit Lucy passiert war. Seitdem war das einzige, was sie über Lucy gehört hatten, das gewesen, was Natsu ihnen erzählt hatte. Die Blondine schien ihre Freunde zu meiden.
 

Gray haute mit der Faust auf den Tisch. „Das geht doch so nicht weiter. Einer von uns muss jetzt mal zu ihr gehen und mit ihr reden, verdammt“. Dem Fullbuster seine schlechte Laune anzusehen, war in etwa so schwer wie Juvia ihre ewige Schwärmerei anzusehen. Es gab am ganzen Tisch nur eine Person, die noch schlimmere Laune hatte als er.
 

Natsu zog schon seit drei Wochen mit einem missmutigen Gesichtsausdruck durch die Straßen. Niemand wusste, was passiert war, nur dass etwas passiert sein musste, war allen klar. Etwas ziemlich schwerwiegendes noch dazu, sonst hätte sich Natsu nicht so sehr davon herunter ziehen lassen.
 

„Wir sollten Levy schicken, immerhin ist sie Lucy's beste Freundin“, schlug Juvia laut vor und wurde von Erza mit einem Nicken bekräftigt. Die Blauhaarige hatte bereits Levy's Nummer im Handy eingegeben, als ihr eine große Hand das Sichtfeld versperrte.
 

„Nein, ich gehe“, verkündete Natsu, mit einem Ton in der Stimme, den sie sonst nur von Erza kannten. Dem Ton, der keinerlei Widerspruch dudelte. Juvia nickte ihm leicht zu, packte das Handy wieder in ihre Tasche. Auch von Erza und Gray kam erstaunlicherweise kein Einspruch, sodass Natsu sich nur schnell eine Jacke überzog und schon auf den vielbeschäftigten Straßen Magnolia's war.
 

Den Weg, den er nun gehen musste, kannte er in- und auswendig. Er würde ihn selbst dann finden, wenn er blind wäre. So oft war er diesen Weg schon gegangen, immer in freudiger Erwartung auf das, was ihn am Ende erwartete. Er hatte es zwar immer gewusst, dennoch die Vorfreude hatte es ihm nie nehmen können.
 

Und nun? Nun zögerte er an jeder Ampel, an jeder Straßenecke, an jeder Bushaltestelle etwas mehr. Lucy war so fertig gewesen, dass sie sich im Krankenhaus und bei sich Zuhause in den Schlaf geweint hatte. Er hatte ein wenig Angst davor, was er zu sehen bekommen würde, wenn er jetzt in ihre Wohnung spazierte. Sie war vorher immer so strahlend gewesen, so voller Lebensfreude. Aber die Tage nach der Schockdiagnose war sie nur noch blass, hatte fast ausschließlich geweint.
 

Vor dem Mehrfamilienhaus, in dem sie ihre Wohnung hatte, blieb er stehen. Er sah herauf zum dritten Balkon. Früher war er immer doch hinauf geklettert, damit sie ihn in seine Wohnung ließ. Sie hatte zwar immer ein wenig gemeckert, ihn aber doch jedes Mal aufs neue in ihre Wohnung gelassen. Sollte er es wagen?
 

Sein Blick glitt zum Abflussrohr der Regenrinne. Seinem ''Einbruchshelfer'', wie Lucy sie immer liebevoll und voller Sarkasmus kommentiert hatte. Vorsichtig griff er mit einer Hand um das kalte Stahl und sofort machte sich ein altbekanntes Gefühl in ihm breit. Grinsend betrachtete er sein verzerrtes Spiegelbild, ehe er auch die zweite Hand ums Rohr legte, den Fuß darauf abstützte und kräftig Schwung holte. Er würde es wagen.
 

Mehr oder minder elegant schwang sich über das Geländer ihres Balkons. Er atmete einmal tief durch, ehe er sich den imaginären Staub von Händen und Klamotten klopfte. Wenn Regenrinnen-Hochklettern eine olympische Disziplin wäre, würde er Gold gewinnen.

Er wollte gerade an den Fenstern klopfen, um Lucy auf sich aufmerksam zu machen, als die Balkontür mit Elan aufgerissen wurde.
 

Im Türrahmen stand eine Blondine, die nicht sonderlich begeistert aussah.

„Schon wieder? Sag mal, wofür habe ich dir eigentlich meinen Zweitschlüssel gegeben?“, zeterte sie auch gleich los und ein kleines Lächeln machte sich auf Natsu's Gesicht breit, während sie sich darüber aufregte, wie gefährlich das doch war, dass ihre Untermieter jedes Mal einen Herzinfakt bekamen, wenn er das tat und dass sie sich schon einmal mit der Polizei auseinander setzen musste, weil jemand aus ihrem Haus Natsu für einen Einbrecher gehalten hatte.
 

Es war einfach so normal. Sie hielt diesen Vortrag, wie sie ihn immer hielt. Als wäre nichts passiert stand sie vor ihm, die Hände in die Hüfte gestützt, während einer ihrer Füße auf den Boden trommelte.

„Ich hab dich vermisst, Luce. Ich hab das vermisst“, unterbrach er sie mitten in ihrem Redefluss und machte dabei eine ausholende Handbewegung.
 

Lucy's gesamte Körperhaltung änderte sich. Die Wut schien zu weichen und machte etwas neuem Platz. Schmerz oder Angst, so genau konnte er das nicht erkennen. Er wusste nur, dass er sie so nicht sehen wollte.

„Vielleicht gewöhnst du dich besser schon mal an dieses Gefühl. Du solltest dir auch 'ne neue beste Freundin suchen, ich mach's ja nicht mehr lange“, flüsterte sie, ehe sie sich auf dem Absatz umdrehte und wieder in ihrer Wohnung verschwand.
 

Ohne zu zögern folgte Natsu ihr. In ihrer Wohnung traf ihn der Schlag. Es war dunkel und stickig, völlig ungewohnt für ihn.

„Okay, was willst du?“, fragte sie nun doch, ein bisschen zickiger als gewohnt.
 

Natsu schob sich in ihr Sichtfeld, packte sie mit beiden Händen fest an den Schultern und schaute ihr mit seinem gewohnten Trotz entgegen.

„Ich will Lucy. Meine Lucy, mit der ich bis jetzt noch alles überstanden habe. Die tapfere Blondine, die es schon so viele Jahre mit mir aushält und nicht den Trauerkloß, von dem seit drei Wochen keiner mehr was gehört hat“
 

Sir riss sich von ihm los, schaute ihm dabei traurig in die Augen.

„Die wird bald tot sein. Gottverdammt, Natsu, ich hab's dir doch erklärt, oder? Ich hab nicht mehr viel Zeit, keiner weiß wie lange genau“
 

„Und darum gibt’s du jetzt einfach auf?“, schrie er ihr dazwischen und die Tränen, die ihr kurzzeitig über die Wangen gelaufen waren stoppten. Natsu nahm ihre Hände in seine und starrte ihr wieder in die Augen, versuchte sich an einem versöhnlichen Lächeln.
 

„Okay, du hast nicht mehr viel Zeit und vielleicht ist es nicht wahr, dass alles wieder gut wird. Aber weißt du was wahr ist? Wir beide hier, unsere Freundschaft. Ich hab dir doch mal versprochen, dass ich immer für dich da bin, oder? Also, Lucy Heartfilia ...“, er kniete sich vor sie als würde er ihr einen Antrag machen wollen, „ … darf ich deine verbleibende Lebenszeit so lustig und angenehm wie irgendwie möglich gestalten?“
 

Sie kicherte kurz, dann musste sie laut auflachen. Sie nickte heftig, immer noch mit Tränen in den Augen.

„Weißt du was, Natsu? Du bist dumm und naiv und einfältig und ein Kindskopf“, sie wischte sich mit dem Handrücken vorsichtig die Tränen aus den Augen, ehe sie weitersprach, „und du bist der beste Freund, den ich mir in so einer Situation vorstellen könnte“
 

Er lächelte ihr breit entgegen und auch ihre Mundwinkel zuckten nach oben. Er hatte es geschafft. Dieser Idiot hatte es tatsächlich wieder einmal geschafft.



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