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Hands of blood

Zabuza/Haku
von

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Beast

Lauernd wie ein Tier hockte er dort, blitzte ihn aus bösartigen Amethysten an, als wäre er Beute. Der Eisenring schnitt in seinen Hals, noch war die Kette nicht gespannt, hing lose an der Wand hinab. Probeweise machte er einen Schritt vor und direkt schoss der Junge nach vorn, wobei er sich selbst würgte, die Kette spannte sich klirrend. Die Muskeln unter der blassen Haut zitterten vor Ungeduld und er bezweifelte keine Sekunde, dass ihm der kleine Bastard an die Kehle springen würde, sollte er die Gelegenheit bekommen. Da glomm so ein brennender Hass in seinen Augen, dass es sogar ihn schauderte – und er war niemand, der sich einschüchtern ließ.

Sein Blick glitt über die vielen Narben und Blutergüsse auf seinem Körper…angeblich waren einige davon selbstverschuldet. Der Junge war ein Psychopath, daran gab es keinen Zweifel – ein Blick in die violetten Augen reichte, um das zu erkennen – und damit war er genau das, was er suchte.

Der würde nicht leicht kaputtzumachen sein…und er brauchte jemanden, der so robust war, dass er sehr lange durchhielt. Immerhin wollte er eine sinnvolle Investition tätigen…und so fiel seine Entscheidung schnell. Er hoffte nur, dass er sie nicht bereuen würde…
 

Hidans Kämpfen zuzusehen, hatte etwas Faszinierendes an sich. Vergleichbar mit einem Autounfall - nicht wirklich schön, aber wegsehen ging auch nicht. Wie immer, wenn Hidan im Käfig kämpfte, glich er mehr einem tollwütigen Tier, als einem Menschen. Er lechzte nach Schmerzen – ob er sie erlitt oder zufügte, das war nicht wichtig. Selten hatte er jemanden wie diesen Jungen erlebt, nein, eigentlich war Hidan ein Unikat. Boshaft und selbstmörderisch genug, um schon als Halbwüchsiger erwachsenen Männern gefährlich zu werden – und sein Potenzial war nicht vergeudet worden. Hidan tötete selbst dann, wenn es nicht unbedingt notwendig war. Es machte ihm Spaß und das war sowohl widerlich, als auch nützlich. Nachdenklich betrachtete er die Wunde an seiner Hand, da, wo ihm die Zähne die Haut aufgerissen hatten…dann glitt sein Blick wieder zu dem Silberhaarigen. Dieser suhlte sich in der Blutlache seines Kontrahenten, dem nicht mehr zu helfen war – nicht, dass es jemanden kümmern würde. Hidan hatte einen Ruf und vermutlich hatte die Mehrheit ihr Geld auf den Irren gesetzt, der soeben die blutigen Fäuste reckte und breit grinsend in die Menge sah. Die violetten Iriden verengten sich, erfassten nun ihn…und das unverschämte Grinsen wurde noch breiter.

Na gut, zugegeben, der kleine Mistkerl machte ihn unheimlich reich…und hatte so seine Qualitäten. Eine tickende Zeitbombe blieb er trotzdem, auch wenn er natürlich keine Angst vor Hidan hatte. Ab und zu musste er an seine Position erinnert werden, aber im Allgemeinen spurte er ganz gut bei ihm. Hatte auch lange genug gedauert.

Er erhob sich ohne Eile, um sein Goldstück in Empfang zu nehmen. Hidans Augen leuchteten auf und er stellte das Beißen auch sofort ein, als er ihn erkannte. Die beiden Männer, die ihn festhielten, wirkten erleichtert…Schweiß glänzte auf ihrer Stirn. Hidan war eben kein leichtes Kaliber und es amüsierte ihn gelegentlich, wie viele Probleme er den Leuten hier machte. Nicht, dass er ihm selbst keine Probleme gemacht hätte, aber er bekam das Biest meistens schnell genug in den Griff.

„Hast du das gesehen?!“, sprudelte es aus Hidan heraus. „Hast du gesehen, wie ich ihm das Ohr abgebissen hab?! Meine Fresse, der hat gejault wie ne Töle oder?!“

Die blutverschmierten Finger gruben sich in sein weißes Hemd, ruinierten es damit, doch er blieb ruhig. Es war nur Stoff und außerdem musste man auf sowas gefasst sein, wenn man Hidan seinen Besitz nannte. Als wäre er die Ruhe selbst, fasste er dem Jüngeren in den Nacken, kraulte ihn sanft. Hidan gab einen Laut von sich, der an eine schnurrende Katze erinnerte…jedoch abrupt endete, als er fester zupackte und ihn an der gespannten Haut wie ein Karnickel hinter sich her zog.

„Au – aua, verdammt!! Das tut weh!“, hörte er ihn jammern, doch er hatte dafür nur ein abfälliges Schnauben übrig.

„Als würden dir Schmerzen noch etwas ausmachen.“

„Es geht ums Prinzip, du Scheißkerl!“

„Sicher.“

Ohne auf Hidans Gezeter einzugehen, schleifte er ihn hinter sich her – sich wohl bewusst, dass der andere sich mühelos aus seinem Griff hätte befreien können. Innerlich seufzte er, als er daran dachte, wie lange es gedauert hatte, diesen Idioten zahm zu bekommen. Auch wenn es nie eine Garantie dafür gab, was die Wunde an seiner Hand bewies.

„Kuzu!! Pfoten weg jetzt!“, knurrte Hidan und begann sich zu winden. „Ich kann alleine laufen!“

„Quatsch nicht rum und komm!“, erwiderte Kakuzu genervt und ohne stehen zu bleiben.

Wie hieß es? Ab einem gewissen Alter wurde man ruhiger und sah die Welt mit anderen Augen? Musste wohl was dran sein, denn vor ein paar Jahren hätte er Hidans Kopf bei jedem Widerwort gegen die Betonwände gehauen – und wenn er dabei bewusstlos wurde, hatte er halt Pech.

Junge war eigentlich nicht mehr die richtige Bezeichnung für Hidan, aber er benahm sich immer noch so pubertär, dass Kakuzu ihn nicht als Mann ernstnehmen konnte. Lag vielleicht auch daran, dass er mit seinen 45 Jahren sein Vater hätte sein können…nicht, dass er jemals einen Sohn in Hidan gesehen hätte. Der Gedanke war absurd – in jeder Hinsicht.
 

Kakuzu schubste Hidan durch die nächste Tür, nachdem er ein paar Worte mit den Wachleuten gewechselt hatte. Diese nickten ihm zögerlich zu, ehe sie sich wieder vor der Tür postierten. Vermutlich befürchteten sie, Hidan könnte ihn da drin umbringen und dann türmen, um ein Gemetzel anzurichten. So unwahrscheinlich war das nicht mal, doch auch wenn Kakuzu seine besten Jahre hinter sich hatte, wurde er mit dem Balg noch allemal fertig.

Er schloss die Tür hinter ihnen und sah zu Hidan, der schon dabei war, sich den Überresten seiner Kleidung zu entledigen. Im Käfig nannten sie ihn das Biest…ein treffender Name. Wortlos tat es Kakuzu dem Jüngeren gleich und begann sich auszuziehen, während er den Blick schweifen ließ. Der Komfort hier ließ wirklich nicht zu wünschen übrig…schwarze Marmorfliesen, ein Becken mit heißem Wasser, das mit einem angenehm duftenden Aroma versetzt war. Nicht jedem wurde das hier zuteil, eigentlich nur Leuten wie ihm, die genug Geld besaßen, um ab und an eine kleine Spende entbehren zu können…oder zur Bestechung der Kämpfer.

Nun, Hidan verdiente die kleine Belohnung definitiv, wenn er an die Show zurückdachte. Er sah ihm zu, wie er mit einem Satz ins Wasser sprang, dieses leicht rötlich färbte. Prustend tauchte er wieder auf, wischte sich die nassen Haare aus dem Gesicht und blickte breit grinsend zu ihm auf.

„Kommst du jetzt mal in die Gänge, alter Mann?“

Das freche Mundwerk hatte er ihm bis heute nicht abgewöhnen können, doch irgendwie gehörte das wohl zu Hidan. Schweigend ließ auch er die letzten Hüllen fallen, ehe er zu ihm ins Wasser stieg. Es fühlte sich angenehm an, entspannte seine Muskeln und er lehnte sich gegen den Rand, fixierte Hidan aus seinen grünen Augen. Dieser funkelte ihn an, während er auf ihn zu schwamm, obwohl er im Wasser stehen konnte und die Größe des Beckens nur für wenige Züge reichte.

Reflexartig legte er einen Arm um Hidans Taille, spürte die ausgebildeten Muskeln unter der unebenen Haut. Hidan mochte nicht so ein breites Kreuz wie er selbst haben und er war auch mindestens zehn Zentimeter kleiner, doch er war gut trainiert. Das musste er auch sein, wenn er nicht drauf gehen wollte. Die kräftigen Arme legten sich um seinen Hals – Kakuzu musste unweigerlich daran denken, dass Hidan ihm das Genick mit einem Ruck brechen konnte, doch er blieb ruhig.

Die freie Hand legte er an das Kinn des Jüngeren, drehte dieses von links nach rechts…ein paar neue Schrammen, die Unterlippe war aufgerissen worden…doch der Schaden hielt sich in Grenzen. Viele Prellungen am Oberkörper…er würde ihn hiernach noch einmal medizinisch durchchecken lassen.
 

„Ey…“

Kakuzu hob den Blick wieder, wurde sich erst jetzt bewusst, dass Hidans Gesicht sehr nahe an seinem war.

„…noch sauer?“

Die Frage ließ ihn die Brauen zusammenziehen und er nahm sich einige Sekunden Zeit für die Antwort.

„Wenn du mir von jetzt an wieder gehorchst, vergesse ich den…Vorfall.“

Hidan gab ein unwilliges Schnauben von sich, die violetten Iriden verengten sich. Es passte ihm nicht, das wusste Kakuzu, doch er hatte kein Mitspracherecht. Hatte er nie gehabt.

„Ich bin nicht dein Schoßhund, klar? Ich muss nicht alles hinnehmen!“

Kakuzu schwieg abermals, ließ seine Finger an Hidans Kinn hinabgleiten…Richtung Hals, da, wo der eiserne Ring seine Haut wundgescheuert hatte. Die Würgemale, die er ihm zugefügt hatte, hatten sich bunt verfärbt. Hidan begriff sofort, obwohl er sonst schneller mit dem Sprechen war, und seine Miene verfinsterte sich.

„Ich bin nicht dein Sklave!“, zischte er ihn an, was Kakuzus Mundwinkel zucken ließ.

„Ist das so…“, entgegnete er gleichmütig, provozierte Hidan damit noch.

„Ja, verdammt!“

„Dann ist das hier wohl nur eine hübsche Kette, hm?“

Er ließ die Finger gegen den eisernen Ring tippen und sah zufrieden, wie sich Hidans Muskeln anspannten. Innerlich musste er vor Wut kochen, doch er würde es nicht wagen, schon wieder aufzubegehren. Noch einen Ausrutscher konnte er sich nicht leisten, das wusste er selbst.

„Laber nur weiter so eine gequirlte Scheiße, Arschloch“, grollte Hidan, kam dabei noch näher. „Ich hab nichts vergessen, klar? Ich will auch nichts vergessen…und ich bin auch kein Idiot!“

Eigentlich war er das schon, doch Kakuzu sprach den Gedanken nicht aus. Genau genommen wollte er nicht einmal mehr diskutieren, weswegen er die Finger an Hidans Hüfte hinabgleiten ließ, ihm fest in die Augen sah. Schöne Augen hatte er…ausdrucksstark, immer eine Emotion darin. Es waren diese violetten Augen gewesen, die ihn damals davon überzeugt hatten, dass Hidan eine lohnende Investition sein würde.

„Ich will jetzt nicht ficken!“

Kakuzu lachte trocken auf, als er den bockigen Ausruf hörte.

„Natürlich nicht…“, spottete er herablassend.

„Ist mein Ernst!“

„Schön. Es gibt hier drin genügend Nutten, die willig ihre Beine spreizen…“

„Und die vermutlich tausend Krankheiten haben! Viel Spaß mit den Sackratten…und wenn du danach auch noch Herpes kriegst, komm ja nicht bei mir angeschissen!“

Kakuzu hatte ihn wohl nicht heftig genug gewürgt, wenn er sich das so anhörte. Nun gut, sei es drum…Hidan würde für immer verzogen bleiben, das bekam niemand mehr in den Griff. Wäre ja auch langweilig gewesen. Er strich ihm die Ponysträhnen zurück, suchte erneut seinen Blick. Innerlich zählte er die Sekunden, bis er nachgeben würde…es flackerte bereits in den violetten Iriden.

Schließlich krallte Hidan seine Finger in seine Haare und riss seinen Kopf grob zu sich, drückte ihm mit heftigem Verlangen die Lippen auf. Rau und ungezähmt…nun, ein Sklave war er…sein Sklave…aber mit Sicherheit kein devoter.
 

Es war immer wieder ein Erlebnis, Hidan zu bändigen…wobei das vielleicht das falsche Wort war. Träge lag er auf dem Jüngeren, der dadurch gegen den Beckenrand gepresst wurde und immer noch keuchte, als hätte er soeben einen weiteren Kampf bestritten. Kakuzu blieb noch etwas in ihm, fühlte, wie sich die Muskeln um seinen Schwanz langsam wieder entspannten. Es war so angenehm, dass Hidan ausnahmsweise seine Fresse hielt und einfach nur genoss. Kakuzus Kinn ruhte auf der Schulter des Silberhaarigen, während er unter halbgeschlossenen Lidern vor sich hinsah.

Tatsächlich fühlte er sich im Moment merkwürdig zufrieden, obwohl er wusste, dass es genug Probleme gab. Immer. In jeder Sekunde. Seine Narben schienen zu pochen, auch wenn er sicher war, dass er sich die Schmerzen nur einbildete. Sie konnten gar nicht mehr wehtun, so lange, wie es schon her war. Die grünen Augen verengten sich leicht, eine steile Falte bildete sich dazwischen und ohne es zu merken, krallte er die Hände in Hidans Hüften, was diesen knurren ließ.

„Ey!“, moserte er, wehrte sich aber nicht. „Dachte, du bist zu senil für ne zweite Runde…“

Kakuzu schnaubte bloß.

„Das hat nichts mit senil zu tun.“

„Ach, laber nicht…“

„Pass auf, was du sagst.“

Kakuzu kniff Hidan in den Hintern, als dieser ihn leise nachäffte, löste sich dann aber. Immerhin waren sie nicht hier, um sich ein paar angenehme Tage zu machen. Er spürte Hidans Blick auf sich, als er aus dem Wasser stieg und sich abtrocknete. Seinetwegen konnte der Junge noch eine Weile hier bleiben…er würde ihn später in seinen Zwinger zurückbringen lassen. Die sahen es nicht gern, wenn der kleine Spinner ohne Aufsicht hier rumrannte – was er letztens schon wieder unerlaubt getan hatte. Davon abgesehen war Hidan geschwätzig und auch, wenn er ihm natürlich nichts von seinen Geschäften mitteilte, bekam er zu viel mit. Innerlich seufzte Kakuzu, während er seine Hose schloss und nach dem mit Blut besudelten Hemd griff; er würde sich gleich noch mal umziehen müssen.

„Wie viele Kämpfe hab ich noch?“

Kakuzu drehte sich nicht um, schloss die Knöpfe seines Hemds.

„Zwei.“

„Hm…“

Die fehlende Euphorie machte ihn nun doch stutzig. Sonst überschlug sich Hidan beinahe vor Freude, wenn er in den Käfig und sich abreagieren durfte.

„Zu wenig?“, fragte er daher und warf einen Blick über die Schulter.

Hidan sank noch etwas tiefer ins Wasser, blickte ihn trotzig über seine Nasenspitze hinweg an, während er ins Wasser pustete und ein paar Blasen erzeugte. Vielleicht kam da ja noch etwas, also wartete er, bis Hidan den Mund wieder über Wasser hielt.

„…daran liegt’s nicht“, brummte er. „Und das weißt du auch.“

Ja, das wusste er, dennoch hatte er geglaubt, dass die Aussicht auf Blut und Knochenbrechen Hidan beschwichtigen würde. Eigentlich tat es das sehr oft…wobei, sollte er sich wundern, dass es diesmal nicht so war?

„Dir sollte klar sein, dass mir egal ist, was du denkst“, meinte er nur und wandte sich ab, denn für ihn war das Thema damit erledigt.

Das hatte man davon, wenn man sein Kapital mit einbezog; es brachte nur Komplikationen mit sich. Er hätte einfach gar nichts sagen sollen.

„Klar“, erwiderte Hidan gedehnt und der Sarkasmus war deutlich rauszuhören. „Deshalb versuchst du auch, mich bei Laune zu halten, ne?“

„Purer Eigennutz…du bringst bessere Leistung, wenn du zufrieden bist.“

„Fick dich!“

Kakuzu ließ das unkommentiert, zog sich die Schuhe an und ging Richtung Tür.

„Wir sehen uns später“, gab er knapp zurück und verließ den Raum.
 

Einer der Wachmänner warf ihm einen skeptischen Blick zu, woraufhin er noch einmal stehen blieb.

„Gib ihm noch etwas Zeit…dann bring ihn in eine der Zellen“, teilte er dem Mann mit. „Ich hole ihn später ab.“

„Verstanden!“

Kakuzu konnte innerlich nur den Kopf schütteln; dass dem Kerl nicht wohl war, weil es um Hidan ging, war ihm anzusehen. Vermutlich hielten sie ihn ebenfalls für ein Monster, weil er diesen Irren im Griff hatte. Sollten sie nur, das brachte ihm Respekt ein – auch wenn er den schon allein für die Summen, die er hier investierte, bekam. Geld war das Einzige, auf das man sich verlassen konnte, das hatte er auf die harte Tour lernen müssen und nun war er fast am Ziel. Es fehlte nicht mehr viel…und irgendwie fühlte es sich seltsam an; er konnte sich nicht mal richtig freuen.

Dass das an Hidan liegen könnte, daran wollte er nicht mal denken. Sei es drum, es gab Wichtigeres, weswegen er sich in seine Räumlichkeiten zurückzog, um sich umzuziehen. Er hatte gleich noch ein wichtiges Meeting…
 

Im Endeffekt war es wie jedes Mal, viel falsches, förmliches Gerede um den heißen Brei, doch er war es gewohnt. Genau genommen war er einer der Besten, wenn es darum ging, sich in diese dubiosen Geschäfte einzufügen und seinen Vorteil rauszuschlagen. Seitdem er über ein ansehnliches Vermögen verfügte, fraßen ihm diese Geier aus der Hand…und außerdem hatte er Hidan.

Es war sein Glück gewesen, dass er ihn gekauft hatte, als er noch nicht viel wert gewesen war. Heute hätte er einen ziemlichen Batzen Geld für ihn verlangen können, doch das wäre dumm gewesen und er war nicht dumm. Zwar gab es auch hier Kaliber, die mit Hidans Wert mithalten konnten, doch der Junge war immer noch besonders. Niemand genoss die Kämpfe mehr als er…was würde passieren, wenn sie ihm das wegnehmen würden?

Kakuzu nippte an seinem Drink, ließ sich den Geschmack auf der Zunge zergehen, während er der Diskussion zweier Männer wachsam folgte. Sie würden hier bald fertig sein, es war alles gesagt worden…und er hatte wieder einiges investiert. Kakuzu musste nur noch den Scheck unterschreiben und hätte wieder einige Gefallen gut. Also stellte er sein Glas auf den Tisch und holte sein Scheckbuch hervor, um einen unter den erwartungsvollen Blicken der anderen Männer auszufüllen.

Mit einem berechnenden Lächeln überreichte er den Scheck seinem Gegenüber und dieser gab sich gar nicht die Mühe, das breite Grinsen zu verbergen. Nicht, dass Kakuzu den Mann gemocht hätte, aber dieser zog die Fäden hier, hielt alles in seiner Hand – mit solchen Leuten musste man sich gut stellen.

„Dann sind wir uns also einig“, schloss Gato und er nickte knapp.

„Sieht so aus.“

Ein Handschlag folgte und die anderen Männer neben ihnen verstummten. Gato schob den Scheck zufrieden in die Tasche seines Jacketts und machte dann eine wegwerfende Handbewegung.

„Es ist alles gesagt, meine Herren.“

Kakuzu wollte sich erheben, auch wenn er nicht davon ausging, dass er damit gemeint war. In der Regel gab es für die besten Männer immer noch eine Belohnung. Heute setzte er darauf, dass es so war – auch, wenn das Hidan nicht gefallen würde. Aber wie war das noch? Dessen Meinung kümmerte ihn einen Scheiß.

„Sie nicht, Asano-san…bleiben Sie noch.“

Wie erwartet…und er setzte sich mit einem schmalen Lächeln, das seine Narben dennoch spannen ließ. Sie warteten, bis die anderen Männer gegangen waren…erst dann faltete Gato die Hände auf dem runden Tisch in der Mitte, lehnte sich dabei in seinem Sessel etwas vor. Die dunkle Brille verdeckte den Ausdruck in seinen Augen, doch das dreckige Grinsen sagte schon genug aus.

„Sie ermöglichen es mir schon wieder, mein Imperium auszuweiten…ich möchte, dass Sie wissen, wie sehr ich Sie dafür schätze.“

Womit er natürlich nicht als Person gemeint war, sondern der Stand seines Bankkontos. Kakuzu wusste das und es war ihm egal, er lächelte nur kühl.

„Sicher“, entgegnete er und blickte sich nicht um, als es klopfte.

Gato reagierte nicht darauf, dennoch wurde die Tür geöffnet, doch der Mann sprach weiter, als wäre nichts.

„Ich hörte, dass Sie hübschen Jungs nicht abgeneigt sind…?“

Na gut, es war kein besonders gut gehütetes Geheimnis, dass er Hidan vögelte. Warum sollte er auch eines draus machen? Immerhin gehörte Hidan ihm und er war durchaus ansehnlich.

„Ich schätze, das kann man so sagen“, erwiderte er und widerstand dem Drang, einen Blick über die Schulter zu werfen.

Das musste er aber auch nicht, denn die Person an der Tür trat nun mit leisen Schritten näher. Kakuzu zog die Brauen zusammen, während er den Jungen musterte – und im Gegensatz zu Hidan war das wirklich noch ein halbes Kind. Vielleicht 15-16 Jahre alt? Und er sah aus wie ein Mädchen, sehr hübsch, sehr schlank…mit Haaren, für die ihn jede Frau beneidet hätte. Das war also Haku…er hatte nie einen Blick für die Huren gehabt, aber Hidan hatte ihm schon von dem Kleinen erzählt. Und nicht nur er…

„Dann sollten Sie ihn unbedingt ausprobieren. Er wird alles tun, was Sie wollen…das versichere ich Ihnen.“

Unglücklicherweise reizten Kakuzu devote Huren nicht sonderlich und das aufgesetzte Lächeln gefiel ihm ebenfalls nicht. Er hatte sich Hidan genommen, weil ihn der Hass in seinen Augen gereizt hatte…eine echte Herausforderung eben. Doch das hier…das war nur ein hübsches Püppchen. Aber wie war das? Einem geschenkten Gaul schaute man nicht ins Maul und er wollte Gato nicht beleidigen, indem er das Angebot ablehnte…zumal er noch andere Gründe hatte, das hier anzunehmen.

„Den Gang runter, das erste Zimmer auf der rechten Seite ist für Sie reserviert. Genießen Sie es!“

„Oh, ich bin sicher, das werde ich…“

Erneut ein Handschlag, dann erhob er sich und stellte zufrieden fest, dass ihm das Püppchen folgte. Lieber hätte er einen anderen Gefallen gefordert, aber das durfte er nicht zu oft tun. Kakuzu drehte sich nicht um, während er den Gang hinab lief, doch er wusste, dass Haku hinter ihm war.

Erst als sie im Zimmer angekommen waren und er die Tür hinter ihnen abgeschlossen hatte, besah er sich den Jungen wieder. Er war wirklich jung, wurde vermutlich noch nicht lange für diese Art von Arbeit genutzt…sei es drum, das war nicht sein Problem. Wenigstens verfügte er über eine gute Selbstbeherrschung, denn obwohl er mit Sicherheit Angst hatte, blieb er ruhig vor ihm stehen, abwartend.

„Ausziehen!“

Unruhe mischte sich in Hakus braune Augen, ein kurzes Aufflackern des Widerwillens – er war also noch nicht gebrochen –, doch dann legte sich das und er gehorchte stumm. Kakuzu öffnete langsam seinen Gürtel, während er sich ihm näherte; manchmal musste man für seine Ziele halt Opfer bringen.

Dieses hier war annehmbar – zumindest für ihn.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Einige hatten sich ja mehr zu Hidan gewünscht...tadaah. :)
Und ich bin sicher, die Meinungen zu Kakuzu spalten sich jetzt auch noch mal.
Im nächsten Kapitel gibt es dann gaaanz viel ZabuHaku...und danach bewegen wir uns auch schon auf den Höhepunkt zu, ich kann es kaum erwarten. *_*
Itachi hab ich natürlich nicht vergessen...doch alles zu seiner Zeit. Und ja, ich weiß, dass ich vermutlich mehr Fragen als Antworten aufwerfe. ^^
Seid geduldig mit mir und wenn wir uns nicht mehr schreiben, wünsche ich euch schon mal ein schönes Weihnachtsfest! :)

LG Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Veku
2016-04-24T16:00:36+00:00 24.04.2016 18:00
Hi,

Lauernd wie ein Tier hockte er dort, blitzte ihn aus bösartigen Amethysten an, als wäre er Beute.

Eine sehr treffende Beschreibung. Allgemein hat sich diese Art von Hidans Beschreibung durch das ganze Kapitel gezogen. Ich bin in der Hinsicht jetzt nicht der große Naruto-Experte, sprich, mir sagen nicht alle Charaktere etwas, aber Hidan fand ich sehr prägend, bereits im vorherigem Kapitel. Biest passt hervorragend als Bezeichnung zu ihm. Und allmählich scheint so eine Verschwörung im Gang zu sein.

Es ist erfrischend, und auch spannend zu gleich, dass bei dir auch andere Charaktere ihre Auftritte bekommen. Einerseits macht es dieses Kämpfen ums Überleben noch reeller und die Spannung zum Hauptpairing wird aufrecht erhalten. Obwohl man jetzt natürlich Sorge hat, was mit Haku geschehen wird, da hast du wirklich wieder einen bösen Cliffhanger eingebaut -.-

Aber wie bereits meine Vorredner erwähnten, ist es bei diesem Kapitel aber auch so, dass viele Fragen aufgeworfen werden. Ich warte einfach ab und vertraue auch auf dein Wort, dass es darauf bald Antworten geben wird.

Und ansonsten bleibt es mir nur zu sagen, dass ich sogar finde, dass du sprachlich noch besser geworden bist. So, als hättest du noch eine Schippe oben drauf gelegt, toll!
Von:  Hinatara
2015-12-22T20:26:59+00:00 22.12.2015 21:26
jaaaa, Hidan :3

Also ist Kakuzu auch noch in irgendwelche POV-Übergreifenden Machenschaften verwickelt. Hmmmmmmh.... und irgendwie hängt ja auch noch Itachi in all dem drinnen :/
Ich finds ehrlich gesagt gut, dass man Kakuzu hier noch etwas weniger sympathisch findet als sonst. Solche Charaktere braucht es auch. Vor allem find ich es... nja, spannend ist vllt der flasche Ausdruck, aber ja, spannend, was er jetzt mit Haku anstellt und wie ZabuZabu darauf reagieren wird (sicherlich alles andere als erfreut...)

Haaaach, ich bin gespannt. Was weiß Hidan? Was macht Itachi? Was plant Kakuzu? Werden Kisa, Zabu und Haku da lebend rauskommen? nyargh D:

Ein schönes Weihnachtsfest dir ebenso :)
Von: abgemeldet
2015-12-19T19:12:26+00:00 19.12.2015 20:12
Neeeeeeeeeeiiiiin! Nein! T^T haku! T^T


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