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Die Unsterblichen und ich

von

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Kapitel 42

Kapitel 42

 

Die Tür war zu … und ich kam nicht rein. Dragana hatte mich erst gar nicht mit ins Zimmer gelassen. Sie war mit ihren Heilern und mit Loona in dem Zimmer verschwunden und versuchten jetzt Derek wieder auf die Beine zu bekommen. Ich hoffte zwar, dass sie es schafften, aber ich fand es auch blöd, das Dragana mich einfach ausschloss.

„Wie geht’s ihm?“, ertönte Jessicas Stimme hinter mir. Ich drehte mich sofort zu ihr um und schüttelte den Kopf.

„Dragana lässt mich nicht rein und bis jetzt ist auch noch keine Antwort heraus gekommen“, meinte ich und sah wieder zur Tür. Jess stellte sich neben mich.

„Dragana wird etwas finden.“ Ich nickte.

„Was ist mit Liliana?“

„Ich hab sie in ein freies Zimmer gebracht. Sie schläft jetzt.“ Wenigstens eine Sache, die wir geschafft hatten. Jetzt fehlte nur noch Derek und die Jungs … die immer noch unten mit Hades kämpften.

 

 

Wir hatten Jess eine Möglichkeit gegeben, zu verschwinden, um Liliana hier raus zu holen. Um ehrlich zu sein, war ich froh, dass Jess, Liliana und vor allem Dylen hier raus kamen.

Hinter uns fiel die Türe zu. Hades gab ein kleines Nicken als Zeichen und schon schossen zwei Dämonen an uns vorbei, um Jess zu folgen. Seth und Darien reagierten sofort und hielten die Dämonen auf. Seth schleuderte ihn mit einem gezielten Kick zurück vor Hades Füße; Darien sammelte seine Kraft und setzte den Dämon in Flammen. Hades lächelte und erst dachte ich, dass er jetzt Ernst machte … aber er machte einen Schritt zurück und da verstand ich sein Lächeln erst.

„Ich danke euch“, meinte er und verbeugte sich leicht. Um ihn herum verwandelten sich die Dämonen zurück in schwarze Rauchschwaden und rauschten davon. Mit einem breiten grinsen verschwand dann auch Hades, mit seiner restlichen Crew.

„Was ist denn jetzt los?“, rief Seth aus. Ich sah mich im Saal um, aber alle waren weg. Adam drehte sich blitzschnell um und lief aus dem Saal hinaus … Jess hinterher.

„Er hat uns gedankt“, murmelte Darien und starrte immer noch auf den Punkt an dem Hades eben noch gestanden hatte.

Das kam mir auch komisch vor. Er plante doch etwas. Etwas anderes, als wir angenommen hatten.

„Alle weg“, meinte Adam und stellte sich wieder neben mich; ich nickte bloß.

„Ihr verschwindet wieder hoch“, befahl ich.

„Und was machst du?“

„Ich will mich noch mal umsehen.“

„Okay, beeil dich aber“, meinte Seth und innerhalb von ein paar Sekunden waren die drei dann auch verschwunden. Sobald ich alleine war, lief ich zwei mal um den Altar … aber es gab keine versteckten Hebel, die zu einer Falltür führten. Also dematrelisierte ich mich zu dem anderen Versteck von Hades … aber selbst da waren sie nicht. Hades spielte doch mit uns. Das alles hier war nicht der wirkliche Plan gewesen. Das hier war Mittel zum Zweck. Klar, ohne uns hatte er keine Macht, aber ich hatte das ungute Gefühl, dass da noch was war. Etwas, was Hades noch nicht durchsickern ließ.

Was hältst du davon?, horchte in mich hinein.

Ich hab auch kein gutes Gefühl. Als ich in Hades war, hat er eine Seite von sich verschlossen.

Also hat er etwas vor.

Etwas wichtiges, wenn er es vor mir versteckt. Ihm konnte nicht klar gewesen sein, dass ich wieder zurück zu dir komme.

Ich blieb stehen, sah auf einen Punkt, den ich nicht wirklich sah.

Du wolltest zurück?

Ares antwortete mir nicht.

Ich weiß nicht, ob ich dir vertrauen kann. Du und ich, wir haben schon immer gegeneinander gekämpft. Was hat sich geändert? Antworte mir, Ares!

Bei Hades war es nicht so schön. Klar, er hat mir freien lauf gelassen … zwar mit seinem Wille, aber ich mag den Streit mit dir.

Die Antwort gefiel mir zwar nicht, weil sie nicht eindeutig war, aber das musste mir jetzt reichen.

Mit einem kurzen Gedanken dematrelisierte ich mich nach oben; in den Thronsaal. Meine Brüder standen alle vor dem Thron, auf dem diesmal unser Vater saß.

„Hast du was gefunden?“, fragte Adam, der Jessicas Hand hielt. Ich schüttelte den Kopf und sah dann Jess an.

„Wo ist Dylen?, fragte ich sie.

„Sie wartet auf Derek.“ Mehr brauchte ich nicht. Sofort machte ich mich auf den Weg zur Treppe. Rechts führte die Treppe einmal nach oben zu den Schlafgemächern und einmal, aber ich ging links herunter, die in den Wellnessbereich und einer kleinen Krankenstation führte.

Ich sah Dylen sofort. Sie stand vor der Krankenstation und starrte auf die Türe. Ich machte mich nicht bemerkbar; ging einfach auf sie zu und umarmte sie von hinten. Sie erschreckte sich nicht, hob nur die Hände und legte sie auf meine Arme.

„Sie schaffen es nicht, oder?“, fragte sie leise.

„Sie geben ihr bestes.“

„Es war meine Schuld. Ich hab Adam einfach weg geschubst, er hätte den Dolch bestimmt abwehren können, aber Jessicas Blut war dran. Ich konnte nicht zulassen, dass Adam stirbt … und stattdessen bekam Hades mein Blut. Ich war so dumm.“

„Es ist nicht deine Schuld, Dylen. Derek hat dich geliebt und das war es. Du bist nicht Schuld, du kannst dafür nichts. Hades war derjenige, der den Dolch benutzt hat, er hatte die Absicht Derek zu töten. Du nicht.“

„Aber es war mein Blut.“ Ich drückte sie fester an mich. Nichts würde sie von dieser Idee abbringen, also hielt ich sie einfach fest. Ich konnte ihr nicht helfen und vor allem konnte ich ihr nicht sagen, dass sie nicht zu Derek sondern zu mir gehörte. Denn wenn Derek starb, dann würde sie sich noch mehr Vorwürfe machen. … Irgendwann muss ich es ihr sagen, aber das hatte noch ein bisschen Zeit.

Plötzlich ging die Türe auf und Loona trat heraus. Sie sah erst Dylen dann mich an.

„Wie geht’s ihm?“, fragte Dylen.

„Mom sagt, das sie versucht den Zauber zu brechen, aber er ist von dem Dolch getroffen worden, das ist unser Tod.“ Sofort fing Dylen an, zu zittern. Ich hielt sie fester und presste ihren bebenden Körper an meinen.

„Also stirbt er auf jeden Fall“, hauchte sie. Loona schluckte, sagte aber nichts.

„Nein!“, schrie jemand. Wir drei sahen zur Türe und wussten sofort, dass Mutter geschrien hatte. „Verdammt Derek, tu mir das nicht an.“ Dylen machte einen Schritt auf die Türe zu und entzog sich so meiner Umarmung.

„Dy ...“, fing ich an, aber jemand legte mir seine Hand auf die Schulter. Ich sah hinter mich und in Vaters blaue Augen.

„Versuch nicht sie aufzuhalten, sei einfach für sie da“, sagte er mit ruhiger Stimme. Dylen ging wie von selbst in die Krankenstation. Ich folgte ihr nicht … nicht sofort.

Als ich dann auch die Türe hinter mir schloss, stand Dylen an Dereks Bett und hielt seine Hand. Er sah schrecklich aus. Zu blass, zu müde … aber er atmete und hatte die Augen offen.

Jemand schluchzte und ich sah zum Fenster des Zimmers. Mom lehnte gegen die Wand und weinte. Ich war sofort bei ihr und nahm sie in meinen Arm.

„Wie konntest du das zulassen?“, schluchzte sie und vergrub ihren Kopf in meinem Shirt.

Ich sagte nichts dazu, weil ich genau wusste, dass sie nicht mich damit gemeint hatte. Sie hatte von sich selbst geredet.

"Mom, es ist nicht deine Schuld", murmelte ich und drückte sie fester an mich.

"Ich hätte euch nicht mit so einem Zauber belegen sollen. Wenn ihr sterbt, dann ist das alleine euch zuzuschreiben, aber jetzt macht Dylen sich Vorwürfe ... das hätte ich nie tun sollen", flüsterte sie.

"Ihr braucht euch beide keine Schuld geben."

"Aber es ist die Wahrheit, Aiden." Ich küsste ihre Stirn und sah dann zu Dylen, die krampfhaft Dereks Hand festhielt. Sie weinte, sie weinte um ihn, hatte Angst um ihn. Mir wurde jetzt erst richtig klar, dass sie Derek doch noch liebte. Sie war von ihm verletzt worden und hasste ihn auch, keine Frage, aber etwas empfand sie doch für ihn

Sofort bekam ich ein ungutes Gefühl. Sie wusste noch nicht, dass Mom sich geirrt hatte. Vielleicht akzeptierte sie jetzt ihr Schicksal und fing wieder an, ihn zu lieben.

Wird das jetzt immer so sein? Dieses liebes Gesülze?

Liebes Gesülze? Du hast sie geküsst!

Ich hab sie nicht geküsst.

Oh doch, das hast du. Du warst geschockt, als du gesehen hast das SIE dich ansieht, wie ein Monster. Sie hatte Angst vor dir, vor uns!

Sie liebt uns!

Uns?

Ja uns, was dagegen?

„Aiden“, keuchte jemand. Ich blinzelte und sah zu dem Bett indem Derek lag. Er hatte seinen Kopf zu mir gedreht und sah mich jetzt an. Dylen hielt immer noch seine Hand fest, hatte sich aber jetzt auf einen Stuhl gesetzt. Mom ließ mich los und drehte sich zu Derek. Ihre Lippen bebten immer noch und auch Tränen rannen ihr über die Wangen. Ich drückte ihre Schulter und ging dann zu Derek. Dieser drückte Dylens Hand und sah sie an. „Lass mich kurz alleine mit meinem Bruder“, hauchte er. Dylen wollte widersprechen, aber dann ließ sie doch seine Hand los und ging stattdessen zu Mom, um sie in den Arm zu nehmen.

Derek machte seine Hand auf, zeigte mir so, dass er meine Hand haben wollte. Ich setzte mich auf die Bettkante und nahm seine Hand an. Wir verschränkten unsere Finger. „Du musst ihr sagen, was los ist“, flüsterte er.

„Derek, sie ...“, fing ich an, aber er schüttelte den Kopf.

„Sie gibt sich die Schuld hier für.“

„Wenn ich ihr die Wahrheit sage, dann gibt sie sich noch mehr die Schuld. Wir wissen beide, dass du das hier nicht schaffst. Sie wird sich die Schuld geben, dass du gestorben bist, obwohl du noch nicht mal zu ihr gehörst.“

„Sie braucht die Wahrheit, Aiden, damit sie sich an dir festhalten kann.“ Ich machte meinen Mund auf, sagte aber nichts. Derek hatte Recht. Ich würde für Dylen da sein, aber ich war nicht der Meinung, dass ich ihr jetzt schon sagen musste, das Mom sich geirrt hatte.

Derek drückte nochmal meine Hand und schloss dann die Augen.

„Pass auf sie auf“, hauchte er noch leise.

„Mach ich.“ Es war nutzlos zu streiten, eher sollten wir uns darüber streiten, wie wir Hades das Handwerk legten. Das war wichtiger, als die Sorge um Dylen, wie sie es auffassen würde … Hades war wichtiger.

Langsam stand ich vom Bett auf und überließ Derek wieder Dylen. Sie nahm sich sofort wieder seine Hand und starrte auf diese.

Plötzlich bebte es, ein lauter Knall ertönte. Mom riss sofort die Augen auf und sah mich an.

„Das kann nicht sein“, hauchte sie. Mein Körper und auch meine Instinkte stellten sich sofort auf Kampf ein.

Das heißt nichts gutes, meldete Ares sich.

„Ihr bleibt hier, ich schließe ab“, befahl ich Mom und ging schon auf die Tür zu, doch diese ging schon auf und Loona trat ein.

„Aiden“, sagte sie nur.

„Ihr bleibt hier“, sagte ich auch ihr.

„Dad ist sofort losgerannt.“ Ich nickte und drückte sie in den Raum.

„Aiden, wo willst du hin?“, fragte Dylen, ließ Dereks Hand los und wollte auf mich zukommen. Aber ich hob schnell die Hand und stoppte sie so. Ich wusste nicht, was passieren würde, wenn sie sich jetzt Sorgen machte und mir das zu sehr zeigte, ich wusste nicht, was passieren würde, wenn sie mich jetzt anfassen würde.

Wahrscheinlich würden wir uns überreden lassen, seufzte Ares in meinem Kopf. Dieser Gedanke hatte einen komischen Nachgeschmack … das er das gleiche dachte, wie ich … war schon komisch.

„Ich muss nachsehen, was los ist.“

„Geh nicht da hoch, du weißt doch gar nicht, was da oben ist.“

„Da oben sind meine Brüder und auch Jess und Liliana. Ich schließe ab.“ Keine Widerrede. Schnell machte ich die Türe zu und schloss ab; den Schlüssel steckte ich in meine Hosentasche. Bitte, lass sie auf mich hören und da drinne bleiben, bitte.

Es dauerte nicht lange, da war ich schon auf dem Gang, der zum Thronsaal führte … denn aus der Richtung kamen Kampfgeräusche. Mit einem weiteren Knall flog die Flügeltür des Thronsaales auf und etwas flog gegen die Wand. Nicht etwas … es war Seth.

Stöhnend rappelte er sich wieder auf und hielt sich den Kopf. An seiner Schläfe lief ein kleines Rinnsal an Blut herunter. Schnell war er wieder auf den Beinen, wischte sich das Blut weg und stürmte wieder in den Thronsaal. Ich lief ihm hinterher, blieb aber kurz vor den Flügeltüren stehen. Ich wollte erst mal sehen, was im Thronsaal los war, bevor ich handelte. Und das was ich sah, hätte eigentlich unmöglich sein sollen. Meine Brüder, Vater und Jess standen Hades und seinen Leuten gegenüber. Ich hatte ihn von hier verbannt, er durfte gar nicht in der Lage sein hier hoch zu kommen.

„Wie ich den Thronsaal vermisst habe“, sagte Hades und grinste. „Weißt du noch, Vater, wie ich immer auf dem Thron saß?“ Vater ballte die Hände zu Fäusten. „Ich sollte hier sitzen und regieren.“

„Du bist nicht in der Lage zu regieren“, knurrte Vater.

„Ich werde dich vom Gegenteil überzeugen.“

Wir müssen Jess und Liliana in Sicherheit bringen, meldete sich Ares in meinem Kopf.

Ja, du hast Recht.

Jess stand zwar recht nah bei mir, aber ich würde sie nicht einfach so gepackt bekommen ohne das es jemand merkte. Ich könnte mich hinter sie teleporieren und dann sofort mit ihr verschwinden. Nur das Risiko war zu groß, gesehen zu werden. Andererseits würde Hades nicht wissen, wo ich sie hinbringen würde.

Wir müssen es riskieren.

Schnell konzentrierte ich mich und teleportierte mich hinter Jess. Sie schreckte zusammen, als ich meine Hand auf ihre Schulter legte und mit ihr zusammen verschwand. Sie schrie auf, aber da waren wir allerdings schon längst unten im Krankenzimmer. Mom, Loona und Dylen erschreckten sich auch total und sahen zu uns.

Sofort drehte Jess sich um, hob die Faust und schlug mir mit voller Kraft auf die Nase.

„Jess!“, stöhnte ich auf und hielt mir die schmerzende Nase.

„Oh Mist, sorry Aiden“, murmelte sie, als sie realisiert hatte, dass ich es war. „Aber selber Schuld, du kannst mich doch nicht einfach so packen.“ Langsam nahm ich meine Hand wieder von meiner Nase. Allerdings spürte ich im nächsten Moment schon, wie mir Blut aus dieser lief. „Oh Mist!“

Ich wollte mich gerade nach einem Taschentuch umsehen, als schon eins vor mir auftauchte. Dylen hielt es mir hin, aber als ich danach greifen wollte, zog sie es weg. Stattdessen stellte sie sich vor mich und wischte das Blut von meiner Oberlippe. Ich sah ihr dabei ins Gesicht. Ganz in Ruhe, als würden nur wir zwei existieren, wischte Dylen mir das Blut ab, allerdings lächeln tat sie nicht dabei. Sagen tat sie auch nichts, sie hielt mir auch keine Predigt, von wegen: Du kannst doch nicht einfach jemanden packen und dich dann teleporieren.

Als sie dann fertig war, zerknuddelte sie das Taschentuch und ging einen Schritt zurück. Ich dachte schon, dass jetzt die Predigt käme … aber auch jetzt kam sie nicht. Sie sah mich nur an. Ich wusste nicht, ob ich etwas sagen sollte … ich wollte ihr eigentlich ein paar Sachen sagen, vor allem dass ich sie liebte. Und ich wollte sie wirklich anflehen, hier im Krankenzimmer zu bleiben, weil ich mir einfach Sorgen um sie machte, vor allem jetzt wo ich wusste, dass Hades hier war. Aber am meisten wollte ich sie einfach in meinen Arm ziehen, sie küssen und ihr sagen, dass sie nur zu mir und zu keinem anderen Mann gehörte …

Das können wir später noch machen, Romeo. Wir müssen es jetzt erst einmal sicher für Dylen machen. Wir können ihr jetzt zwar all den schnulzigen Kram sagen, aber wenn Hades sie in die Finger bekommt, haben wir alle nichts davon.

„Ich komme gleich wieder. Jess, wo hast du Liliana einquartiert?“, fragte ich.

„In das freie Zimmer neben deinem“, antwortete mir diese und es dauerte keine Sekunde, da stand ich genau in diesem Zimmer. Natürlich erschreckte Liliana sich, aber sie schrie nicht. Wahrscheinlich war sie es einfach gewohnt, dass Leute plötzlich auftauchten, aus der Zeit in Hades Kerker.

„Ich bringe dich nach unten zu den anderen“, erklärte ich ihr schnell und nachdem sie genickt hatte, nahm ich mir einfach ihren Arm und teleportierte uns nach unten. Diesmal erschreckte sich keiner. Jess erklärte den anderen schon, was los war. Auch Derek saß jetzt aufrecht in dem Krankenbett. An seinem Gesicht sah ich, dass er höllische Schmerzen hatte, aber seine Augen loderten und gierten nach einem Kampf. Aber das konnte ich nicht zulassen. Wenn es nötig ist, würde ich ihn hier ans Bett fesseln. Für mich war das kein Problem.

„Das kann nicht sein“, hauchte Mom, fasste sich ans Herz und taumelte zurück. „Er dürfte gar nicht hier sein.“

„Wir bekommen das hin, ihr müsst mir nur versprechen hier zu bleiben“, meinte ich und sah Mom kurz an. Bei ihr und bei Loona wusste ich, dass sie hier bleiben würden, deswegen machte ich mir keine Sorgen. Die Sorge galt Jess, Dylen und Derek … und natürlich auch Liliana, allerdings wusste ich nicht, wie sie so drauf war. Vielleicht war sie nicht so draufgängerisch wie Dylen und Jess. Und die drei sah ich jetzt an. Sie sagten nichts. „Verspricht es mir.“

„Ich kann mich ja kaum bewegen“, brummte Derek und zuckte schon wieder zusammen. Davon mal abgesehen, dass er im sterben lag … soetwas hatte ich noch nie gesehen, aber Mom hatte ihm ein bisschen mehr zeit gegeben … allerdings hatte ich das ungute Gefühl, dass ich mich nicht mehr richtig von meinem Bruder verabschieden konnte.

„Jess“, bat ich sie. Diese verschränkte nur die Arme vor der Brust und machte ein zustimmendes Geräusch. Es war nicht ideal, aber damit musste ich jetzt leben. Jetzt sah ich Dylen an. Sie hatte mir den Rücken zugedreht und sah Derek an. „Dylen ...“, fing ich an, aber sie rief mir dazwischen.

„Hör auf“, rief sie aus. „Ich will nichts hören, ich werde schon hier bleiben.“ Ich nickte und teleportierte mich wieder nach oben … ins Kampfgetümmel.  



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