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Die Unsterblichen und ich

von

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Kapitel 33

Kapitel 33

 

Logan seufzte und holte noch einmal aus, um Aiden mit dem Schlagstock zu schlagen. Dieser schrie wieder auf und sackte dann in sich zusammen.

„Na ja, wir müssen weiter machen. Mein Meister wird jeden Moment eintreffen … ach und Aiden, ich denke du kennst ihn gut“, meinte Logan und kam wieder auf mich und den Altar zu. Ich sah an ihm vorbei zu Aiden, der langsam seinen Kopf hob. In seinen Augen glitzerte etwas, was mir sofort bekannt vorkam. Das gleiche Glitzern hatte er auch in meinem Traum gehabt. Dieses gefährliche, alles hassende Glitzern.

Ares. Er war der Kriegsgott. Ein Monster, dass das töten liebte. Aiden zerrte an seinen Armen, um zu testen, wie fest die Riesen ihn hielten. Aber sie hielten ihn eisern fest.

„Haltet ihn fest, wenn er entkommt wird er hier alles niedermetzeln“, meinte Logan. Der Riese der mich eben festgehalten hatte, hielt jetzt einen Dolch mit Goldenem Griff in der Hand, den er Logan gab. „Du weißt ja, was jetzt kommt“, lächelte er mich an. Ich sah schon, wie er den Dolch hob und mir den Bauch aufschnitt, aber dazu kam es nicht. Logan kniete sich hin und hielt den Dolch wie auf einem Präsentierteller in den Händen.

Plötzlich ging neben dem Altar die Türe auf und ein Mann trat in den Saal. Er hatte langes schwarzes Haar, einen schwarzen Bart, der ihn älter wirken ließ und so dunkle Augen, dass ich schon fast dachte, dass es schwarz war. Er kam an dem Altar vorbei und stellte sich neben Logan, den Blick auf Aiden gewandt.

„Meister, so wie sie gewünscht hatten“, sagte Logan und neigte den Kopf, aber sein Meister interessierte sich nicht für ihn.

„Das du ihm zu erst in die Hände fällst hätte ich nie gedacht, Bruder“, sagte der Mann mit dunkler Stimme. Bruder? Ich dachte, es gab nur fünf von ihnen. Ich sah Aidens Reaktion nicht, da dieser Typ direkt vor mir stand.

„Ich hätte wissen müssen, dass du dahinter steckst, Hades“, antwortete Aiden und mir blieb mal wieder der Atem weg. Hades? Der richtige Hades? Hades der Unterwelt?

„Bringt Aiden hier raus. Ich will die Kleine alleine haben.“

„Jawohl“, gehorchte Logan und schickte die zwei Riesen mit Aiden weg. Dieser wehte sich aber. Aiden zog an seinen Armen und hampelte herum.

„Hades“, rief er und sein Bruder sah ihn auch an. „Sie ist nicht die, die du suchst.“ Was?

Hades hob die Hand und die Riesen bleiben stehen.

„Was genau meinst du damit?“, fragte er und ging ein paar Schritte auf Aiden zu. Jetzt sah ich ihn wieder. Aiden schwitzte noch mehr und sein ganzer Körper war angespannt.

„Sie ist keine von Mutters Göttinen.“

„Was?“, schrie Logan und kam von seiner Position wieder in den Stand. „Er lügt, ich weiß, dass sie eine ist.“ Aiden brachte ein Lächeln zustanden. Was hatte er vor?

„Woran erkennt man denn eine Göttin?“, fragte er. Hades ging weiter auf Aiden zu.

„Ich spüre ihre Macht, Aiden, deine Bemühungen sind nutzlos“, meinte Hades gelassen.

„Sicher das es ihre Macht ist und nicht meine?“ Sofort stockte Hades. Sein massiger Körper spannte sich an und er drehte sich zu mir um. Was hatte Aiden vor?

Er rettet dich schon wieder, indem er alles auf sich lenkt, weil er dich liebt.

Nein, er liebt mich nicht.

Was wenn doch? Denn auch wenn du jetzt weißt, was er alles getan hat, liebst du ihn immer noch, genau weil er es getan hat.

Du hast Recht. Er hatte alles für mich aufgegeben und auch wenn ich keine Chance gehabt hatte, mich von selber in ihn zu verlieben … hatte ich doch den ersten Schritt gemacht. Ich hatte ihn in dem Club angesprochen und ihn wieder auf mich aufmerksam gemacht. Nicht anders herum. Und jetzt musste ich uns beide hier raus schaffen. Ich musste ihm helfen, nur wie?

„Es ist wirklich deine Macht, die sie umhüllt“, murmelte Hades und kam wieder auf mich zu. Ich holte tief Luft als er die Hand ausstreckte und meine Wange berührte. Erst dachte ich, er würde mich los machen, aber dann lächelte er. „Eine gute Taktik, Bruder.“ Nein! „Aber dein Schleier ist zu schwach. Sie bedeutet dir viel, nicht wahr?“ Seine Hand rutschte von meiner Wange zu meinem Hals, den er sofort umfasste und mir die Luft abdrückte. Ich schnappte nach Luft und bekam Panik. Hades drückte mir die Luftröhre zu und ich bekam immer weniger Luft.

„Aiden“, keuchte ich. Mein Körper bäumte sich auf und versuchte sich irgendwie zu wehren, aber ich war gefesselt, ich hatte keine Chance.

Aber plötzlich gab es einen Knall und Hades ließ mich los. Ich hustete und sah zur Seite. Einer der Riesen, die Aiden fest halten sollten, lag bewusstlos auf dem Boden. Aiden keuchte und kniete vor dem anderen. Allerdings war Aiden zu langsam, durch die ganzen Schmerzen, also packte der Riese ihn an der Halsschelle und hob ihn hoch. Aidens Körper zuckte und er holte tief Luft.

„Stopp“, schrie Hades und der Riese ließ Aiden los, der dann auf den Boden knallte und liegen blieb. „Er gehört mir.“ Der Riese brummte und entfernte sich von Aiden.

Meine Gedanken überschlugen sich, als Hades sich umdrehte und auf Aiden zuging, der immer noch auf dem Boden lag und sich nicht bewegte. Hades würde ihn töten, das bedeutete es doch, als er meinte, dass Aiden ihm gehörte. Das konnte ich nicht zulassen. Irgendwas musste ich doch tun. Mir viel nur nichts ein.

In der Zeit war Hades schon viel zu nah an Aiden heran getreten. Er hob seinen Fuß und in dem Moment drehte Aiden sein Gesicht zu mir. Er sah mich an und ich sah alles in seinen Augen. Schmerz, Wut, Hass, Verzweiflung, aber auch Angst – Angst um mich – und vor allem war da etwas, was mich handeln ließ. Mein Körper fing an zu kribbeln und ich wusste genau, was ich zu tun hatte. Plötzlich explodierte mein Körper und ich verwandelte mich in einen Wolf. Durch meine Verwandlung waren meine Fesseln gesprengt worden. Ich war frei und stand auf dem Altar. Keine weitere Sekunde verstrich, ich konnte einfach nicht noch länger warten. Schnell sprang ich von dem Altar und sprintete auf Hades zu. Meine Muskeln spannten sich an und ich sprang ihn an. Ich biss in seinen Arm und zerrte daran. Mit all meiner Kraft schleuderte ich Hades zu Boden und stellte mich dann schützend über Aiden, der sich kein Stück bewegt hatte. Der Riese machte einen Schritt auf mich zu, aber ich drehte meinen Kopf nur zu ihm, fletschte die Zähne und knurrte laut. Jeden der uns zu nahe kam, knurrte ich an.

Hades rappelte sich auf und sah sich die Bisswunde an seinem Arm an. Ich fixierte ihn mit meinen Augen und fletschte meine Zähne noch etwas. Keiner würde Aiden mehr anfassen, dafür sorgte ich.

„Das war mutig“, murmelte Hades und kam einen Schritt auf mich zu. Ich knurrte wieder und stellte mein Haare auf. Er sollte ruhig merken, dass ich ihn nicht ausstehen konnte und dass ich ihn in tausend Stücke zerreiße, wenn er mir zu nahe kam. Doch er lächelte nur und kam weiter auf mich zu. Dadurch, dass ich mich nur auf Hades konzentrierte, sah ich nicht, was hinter mir passierte … erst als mich ein Dämon am Hals packte und nach hinten schleuderte. Ich knallte gegen die Wand, jaulte auf und rutschte sie herunter. Um mich versammelten sich vier Dämonen, die alle einen Schlagstock in der Hand hielten.

„Komm schon, Süße, verwandel dich zurück, dann müssen wir dir auch nicht wehtun“, grinste einer der vier und stupste mich leicht mit dem Schlagstock am Hinterbein. Seinen Augen glitzerte, weil er genau wusste, dass ich nackt sein würde, wenn ich mich zurück in einen Menschen verwandeln würde. Für wie blöd hält der mich? Ich war stärker, wenn ich in meiner Wolfsgestalt war, das würde ich doch nicht aufgeben, nur weil sie mir mit Schmerzen drohten. Aiden hatte mehr Schmerzen erleiden müssen, also konnte ich auch etwas aushalten, nur um uns hier heraus zu holen.

Als der Dämon mich wieder mit dem Schlagstock anstupste, schnappte ich mit meinen Zähnen danach und knurrte. Ich bekam den Schlagstock zu fassen und schleuderte ihn weg. Der Dämon ließ eine Beleidigung erklingen und machte einen Schritt auf mich zu. Sofort sprang ich auf und verbiss mich in seinem Bein. Das war allerdings keine so gute Idee. Dadurch konnte er mich am Nacken packen und hochheben. Ich ließ automatisch sein Bein los und versuchte stattdessen seine Hand zu packen, aber die anderen drei kamen auch dazu und pressten mich an die Wand. Ich konnte nicht anders, als mich zurück zu verwandeln. Also tat ich es.

Sobald ich wieder ein Mensch war, packte mich der Dämon, dem ich den Schlagstock abgenommen hatte, am Hals und drückte zu. Ich packte seine Handgelenke und versuchte seinen Griff zu lockern, aber das interessierte ihn nicht. Er drückte einfach weiter zu, drückte mich weiter gegen die Wand und sah dann an mir herunter. Mir gefiel das nicht und ich zappelte herum. Aber mir helfen, dass er nicht alles von mir sah, tat es auch nicht.

„Aiden“, hauchte ich ganz leise, aber mit der Hoffnung, dass er es hörte.

Langsam flackerte mein Sichtfeld und ich merkte, wie mir die Luft weg blieb. Meine Sicht verschwamm immer mehr, bis da nur noch Dunkelheit war.

Aiden!



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