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Die Unsterblichen und ich

von

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Kapitel 16

Kapitel 16

 

Nach der Diskussion, ob ich Aiden und Derek helfen sollte, ihre Brüder zu suchen, war es sehr still geworden. Loona hatte zwar versucht die Stimmung ein bisschen zu heben, aber Derek hatte immer einen blöden Kommentar gebracht und alles zu Nichte gemacht. Ich wusste nicht, was mit ihm los war. Er war so anders.

Nachdem wir dann alle aufgegessen hatten, war er auch sofort aufgesprungen und war gegangen. Ich hatte ihm nach laufen wollen, aber Dragana hatte mich aufgehalten. Er brauchte vielleicht auch etwas Zeit für sich. Das hatte ich eingesehen.

„Er ist komisch“, meinte ich, als Aiden und ich in Richtung der Schlafgemächer gingen. Wir waren gerade oben angekommen und den ganzen Weg vom Speisesaal bis hier her hatten wir kein Wort miteinander geredet. Aber ich ertrug die Stille nicht.

„Ja, ist er. Seit Sonntag, seit er weiß, dass du zu ihm gehörst.“ Ich sah Aiden an und irgendwie hörte sich das alles nicht so gut an. Er starrte vor sich her und sah mich kein Mal an.

„Wie meinst du das jetzt? Ist das gut oder schlecht?“

„Eigentlich ist das gut, dann kommt er endlich von seinem hohen Ross herunter … aber irgendwie ist es doch schlecht.“ Aiden seufzte. „Nicht wegen dir, Dylen. Ich denke einfach, dass er damit nicht zurecht kommt. Er war schon immer der Alleingänger und eine Frau hat er auch nie länger als eine Woche gehabt und jetzt auf einmal soll er gebunden sein?“

„Stimmt … du hast Recht“, murmelte ich. Aiden zuckte die Schultern und bog links ab, wo sein Zimmer war. Meins war rechts rum und da ging ich nun auch hin. Gerade als wir mit den Rücken zueinander standen, redete Aiden weiter.

„Aber ihm wird schnell klar werden, dass du gut für ihn bist.“ Ich blieb stock steif stehen. Was hatte er da gesagt? Ich bin gut für Derek? Woher kann er sowas wissen? Er kannte mich doch kaum.

Schnell drehte ich mich um, aber Aiden war schon weg.

„Gut für ihn?“, hauchte ich und sah auf den Fleck, an dem Aiden eben noch gestanden hatte. Er hatte sich anders angehört. Nicht niedergeschlagen, aber resigniert. … Aber diese Worte, die er eben gesagt hatte, hatten mich berührt. Mein Herz hatte sofort etwas schneller geschlagen und tat es immer noch. Ich wusste nicht warum, aber Tatsache war nun mal, dass es so war. Langsam drehte ich mich um und ging in mein Zimmer.

Das alles war doch einfach nur komisch. Derek war so anders, aggressiver und ich? Ich war gereizter in Dereks Gegenwart, aber total aufgewühlt in Aidens.

Seufzend fiel ich auf mein Bett und klatschte mir die Hände aufs Gesicht. Kaum hatte ich die Augen geschlossen, spürte ich Lippen auf den meinen. Ich musste sofort an eben denken, als Aiden und ich uns geküsst hatten. Wie seine Hand auf meiner Hüfte gelegen hatte und er angefangen hatte mich zu streicheln. Dieser Kuss war unglaublich gewesen und ich hatte ihn richtig genossen. Und meine Gefühle dabei waren ganz anders, wie bei Derek. Ich weiß noch, wie Derek mich das aller erste Mal geküsst hatte. Es war aufregend gewesen, ja und Derek hatte wirklich gut geküsst … aber wenn ich jetzt an den Kuss mit Aiden dachte, war es nichts Vergleichbares gewesen. Ich brauchte nur an ihn zu denken, da spürte ich auch schon wieder seine Lippen auf meinen, seine Finger auf meiner Haut. Sofort bekam ich eine Gänsehaut.

Ich war total in Gedanken, als plötzlich etwas vibrierte und Musik machte. Ich schreckte auf und saß im Bett. Die Musik spielte weiter und ich brauchte erst einmal ein paar Sekunden, um zu realisieren, dass da mein Handy klingelte. Schnell war ich aufgesprungen und kramte in meiner Tasche herum. Als ich es dann endlich gefunden hatte, drückte ich auf den Grünen Hörer und sagte schnell meinen Namen. Zeit aufs Display zu gucken hatte ich nicht.

„Das hat aber lange gedauert“, ertönte Moms Stimme. Oh nein, die brauchte ich jetzt am wenigsten.

Die? Das ist immer noch deine Mutter.

Ja, aber sie wird wissen wollen, wann ich mich das nächste Mal blicken lasse und das geht jetzt schlecht.

Okay, hast Recht.

„Ich hab mein Handy nicht gefunden.“

„Ja, und ich habe dich nicht gefunden. Wo bist du, Dylen? Wolltest du heute nicht zum Essen kommen?“ Mir viel es wie Schuppen von den Augen. Das hatte ich total vergessen. Montags war doch immer Familien Abend.

„Oh Mist. Ich hab das total vergessen, Mom. Ich hatte so viel zu tun, dass ich das total vergessen habe.“

„Jetzt ist es auch egal. Ich möchte nur wissen, wo du bist. Ich mache mir Sorgen.“ Ja … was sage ich ihr denn, wo ich bin? Ich kann ihr auf keinen Fall sagen, dass ich bei der Göttin aller Göttinen war. Und ich war mir auch nicht wirklich sicher, ob Mom auch wusste, was genau ich war. Aber das glaubte ich eher nicht, wenn ich an den Streit meiner Eltern zurück dachte, den sie gehabt hatten, als ich mich das erste Mal verwandelt hatte.

„Ähm … ich bin bei Skyler. Wir waren eben essen gewesen und sind dann zu ihr gegangen.“

„Okay, aber denk daran, dass ihr morgen arbeiten müsst. Und, Dylen, morgen vergisst du nicht den Geburtstag deines Vaters.“ Oh ja, der war ja auch morgen. Und Mom liebte Partys. Verdammt.

„Nein, habe ich nicht vergessen.“

„Also hast du auch ein Geschenk?“ Ich erstarrte und bekam immer größere Augen. „Was für ein Glück, dass du mir schon Geld für einen neuen Rasierapperat gegeben hast.“ Stimmt, Mom lag mir schon seit Wochen in den Ohren. Und auch schon wie sie es gesagt hatte: Zum Glück.

„Stimmt.“

„Wo hast du nur deinen Kopf, Dylen?“ Sie seufzte.

„Tut mir leid, Mom.“

„Komm nicht zu spät. Das ganze Rudel wird kommen und ich habe Bec heute morgen getroffen.“ Bec? Nicht auch noch der. Ich hab doch schon genug mit Aiden und Derek an der Backe. „Er freut sich schon, dich wieder zusehen.“ Seufzend fiel ich zurück ins Bett. „Ich finde ja, ihr seid ein wunderbares Pärchen.“

„Mom, bitte“, stöhnte ich.

„Jaja, schon gut. Sei einfach morgen pünktlich, zieh dir was nettes an und vergiss es nicht schon wieder“, bat Mom.

„Jaha, ich werde schon da sein.“ Sie verabschiedete sich und legte dann auf.

Wie konnte ich nur so dumm sein und unseren Familienabend vergessen? Aber wie konnte ich es schon nicht vergessen, bei dem ganzen Stress, den ich seit dem Wochenende habe. Seit Derek und Aiden aufgetaucht waren. Und das wird noch lustig werden. Aber was mich doch ein bisschen erstaunen ließ war, dass mein Handy hier oben funktionierte.

 

Am nächsten Morgen zog ich – nach einer warmen Dusche – meine Klamotten an. Ich musste zur Arbeit und zum Geburtstag meines Vaters. Hier verstecken passte also nicht in den Plan. Als ich dann angezogen war und mir meine Haare zu einem hohen Zopf gebunden hatte, lief ich aus meinem Zimmer und die Treppe herunter. Was allerdings dumm gewesen war. Ich war schnell und plötzlich bog jemand auch auf die Treppe ein und wir knallten gegeneinander. Ich taumelte zurück und machte mich schon mal für den Schmerz bereit, aber dieser kam nicht, weil mein Gegenüber schnellere Reaktionen hatte und mich sofort an beiden Armen packte und mich zu sich zog. Ich hatte die Augen fest zugekniffen, aber als der Schmerz wie gesagt nicht kam, machte ich sie langsam auf und sah in ein Meer aus dunkelgrünem Wasser.

„Was bist du denn schon so schnell unterwegs?“, fragte er mit seiner rauen Stimme und sah mich musternd an. Im ersten Moment konnte ich ihm noch nicht antworten, da mein Verstand einfach noch nicht in der Lage dazu war. Ich stand immer noch nah an Aidens Körper und hatte sogar meine Hände auf seiner Brust. Er strahlte eine unglaubliche Wärme aus, in die ich mich gerne gekuschelt hätte. Dazu kam noch sein unbeschreiblicher Geruch, der mich an meine Kindheit erinnerte. Dieser markante Geruch, kein nasses Moos, aber auch kein Lagerfeuer. Nicht süß, aber auch nicht herb. Unbeschreiblich, aber dieser Geruch ließ mein Herz schneller schlagen. Ich fühlte mich einfach zuhause.

„Ich … ich … ich wollte zu Derek“, brachte ich dann endlich heraus. Meine Hände lagen immer noch auf seiner Brust und wir waren uns auch immer noch sehr nahe, aber Aiden ließ auch nicht meine Arme los, was ich sehr begrüßte. Ich wollte ihm so nahe sein, ich wollte diesen Geruch in der Nase haben und ich wollte seine Wärme spüren.

„Er ist gegangen.“

„Wie er ist gegangen?“

„Er braucht etwas Zeit, Dylen.“ Hatte er meinen Namen schon immer so ausgesprochen? Der Klang meines Namens aus seinem Mund verhieß etwas, ein Versprechen, Sehnsucht. Es gefiel mir, es gefiel mir sehr. Oh Gott, ich musste meine Gedanken ordnen und nicht so rumdrucksen.

„Okay, aber ich muss runter.“

„Das hatten wir doch besprochen, dass du erst Mal hier bleibst.“ Ich blinzelte und schüttelte den Kopf.

„Ich muss arbeiten gehen, Aiden, und mein Dad hat heute Geburtstag, da kann ich nicht fehlen.“ Aiden sagte dazu nichts, sah mich nur an. „Meine Mom macht sich schon Sorgen, sie hat mich gestern schon angerufen, was mich ein bisschen verwirrt hat, aber egal. Bitte, ich muss wieder runter.“ Ich sah in Aidens Augen, wie er überlegte, ob er mich wirklich gehen lassen konnte. Und genau das machte mich noch nervöser. Zu wissen, dass er sich Sorgen um mich machte, war einfach zu schön. Und da kam mir die Idee. „Du kannst ja mitkommen und auf mich aufpassen.“ Das warf ihn aus der Bahn.

„Was?“

„Ja, auf die Arbeit musst du nicht wirklich mitkommen, aber heute Abend zu dem Geburtstag meines Vaters.“ Ja, super Idee, Dylen. Dann kann ich ihn weiter betrachten und vielleicht auch eine Runde mit ihm tanzen … oder auch zwei oder drei.

„Das ist keine gute Idee“, meinte er.

„Aber du willst auf mich aufpassen.“ In seinen Augen blitzte es. Er hatte erkannt, was ich vorhatte. Schade, aber aufhören würde ich nicht. „Also musst du in meiner Nähe bleiben.“

„Derek ist dafür zuständig.“

„Aber er ist nicht da. Du bist derjenige, der mich nicht gehen lassen will.“ Ich sah auf seine Hände, die immer noch an meinen Armen lagen. Er folgte meinem Blick und sah mich dann wieder an. Da war keine Scheu oder Erstaunen, dass er mich immer noch festhielt. Er wusste und wollte mich weiter festhalten. Und nach dieser Erkenntnis sah ich ihm wieder in die Augen. Ich war jetzt erstaunt, aber genau das änderte die Schwingungen zwischen uns. „Also kommst du mit mir?“, flüsterte ich und trat ein bisschen näher an Aiden heran. Ich wollte ihn wieder küssen, mein ganzer Körper sehnte sich nach seiner Nähe, aber mein Verstand wehrte sich immer noch dagegen. Nur der hatte im Moment nicht wirklich etwas zusagen. Denn Aiden und ich kamen uns immer Näher, bis wir uns wieder küssten. Es war ein leidenschaftlicher Kuss, den ich sehr genoss. Meine Hände fuhren von seiner Brust zu seinem Hals. Auch Aidens Hände wanderten von meinen Armen zu meiner Hüfte, die er etwas fester packte und mich noch mehr an sich zog. Ich ließ es zu und presste mich noch mehr an seinen warmen Körper. Als ich dann nah genug bei ihm war, löste er eine Hand von meiner Hüfte und legte sich an meine Wange, seine Fingerspitzen fuhren in mein Haar.

Nach einiger Zeit lösten wir uns und keuchten. Aber das hielt uns nicht davon ab, uns noch mal zu küssen. Diesmal ein bisschen wilder. Aiden packte mich und drückte mich gegen die Wand. Ich hielt mich an seinem Hals fest und küsste ihn ein bisschen härter, dann zog ich ihn näher an mich, damit ich seine Wärme spüren konnte. Mit einer Hand stützte Aiden sich an der Wand ab, mit der anderen fuhr er langsam unter mein Shirt und streichelte meine Haut. Als wir uns dann ein weiteres Mal trennten, keuchten wir nicht mehr so sehr, aber mein Herz schlug definitiv schneller als beim letzten Kuss. Ich sah Aiden in die Augen, doch er mir nicht in meine. Seine Pupillen bewegten sich schnell von links nach rechts und wieder zurück. Bereute er es etwa? Ich biss mir auf die Lippe und hob langsam meine Hand, um über seine Wange zu streicheln.

„Alles … okay?“, flüsterte ich und als ich seine Haut berührte, sah er mich an.

„Wir müssen damit aufhören.“ Ich schluckte. Ich musste es wagen. Also strich ich mit einem Finger zu seiner Lippe und fuhr leicht über seine Oberlippe, die von unseren Küssen leicht geschwollen war.

„Ich möchte nicht damit aufhören.“ Er löste seine Hand von der Wand und strich mir eine verirrte Strähne aus dem Gesicht. Diese Geste war einfach sanft. Er streifte nur leicht meine Wange und das brachte meinen Körper nur noch mehr zum erbeben. Und dann beugte er sich wieder zu mir herunter und gab mir einen sanften, kurzen Kuss. Ich hatte keine Zeit ihn zu erwidern, so brachte er mich dazu noch mehr von ihm zu wollen. „Willst du wirklich damit aufhören?“, hauchte ich. Nein, sag nein, sag nein.

„Wir sollten aufhören.“ Mein Herz machte einen Sprung. Er hatte nicht direkt gesagt, dass er das hier nicht mehr wollte.

„Sollten?“, hauchte ich. Ich musste einfach wissen, wie ernst ihm das hier war. Er wollte gerade ansetzten, da hörten wir Schritte. Wir sahen uns in die Augen, aber dann trennte Aiden sich von mir und drehte mir den Rücken zu. Ich sah wie er sich durch Gesicht und dann durch die Haare fuhr.

Im nächsten Moment bog auch schon Loona um die Ecke und stockte.

„Huch, was macht ihr denn hier?“, fragte sie und sah zwischen Aiden und mir hin und her.

„Wir … ich bin die Treppe zu schnell runter und bin dann umgeknickt. Aiden kam zum Glück gerade vorbei und hat mich aufgefangen“, meinte ich schnell und lächelte Loona an.

„Oh, hast du dir wehgetan?“ Ich streckte mein linkes Bein aus und bewegte den Fuß.

„Nein, tut schon gar nicht mehr weh.“ Aiden drehte sich wieder zu uns und sah mich an. Lächelnd strich ich mir die verirrte Strähne, die Aiden eben schon mal hinter mein Ohr gestrichen hatte, wieder hinters Ohr und drückte mich von der Wand ab. „Ich hab Hunger. Wann wird gefrühstückt?“

„Ich wollte dich gerade holen kommen“, meinte Loona, drehte auf dem Absatz wieder um und ging voraus. Und ich nahm meinen Verstand wieder in die Hand und folgte ihr. Allerdings drehte ich mich noch mal zu Aiden um und lächelte ihn an.

„Kommst du?“ Er sah mich an und schüttelte dann den Kopf. „Was? Du findest, ich bin unmöglich“, lächelte ich und stupste ihn an, als er neben mir war.

„Ja“, stimmte er mir zu, lächelte aber dabei. Ich biss mir auf die Lippe und folgte ihm dann. 



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Miena
2015-09-24T10:52:06+00:00 24.09.2015 12:52
Oh Gott, ich liebe die Kussszenen zwischen Dylen und Aiden. *.*
Dir beiden sind so heiß zusammen. :D
Meiner Meinung nach gehören sie definitiv zusammen. -Aiden-Fähnchen schwing- *.*
Freue mich auf den Geburtstag und hoffe, dass Aiden wirklich mit kommt. *.*

LG,
Miena
Antwort von:  Ten-nii-san
24.09.2015 17:08
hahaha *Reißverschluss vorm Mund zu zieh* ich verrrate nichts =)
Danke dir für deine Kommis, ich freue mich immer von dir zu lesen =) deswegen bin ich auch wie ein Weltmeister am hochladen haha =) weil ich wissen möchte, wie du darüber denkst =)


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