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Don't forget about me

and I always remember you
von

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Hibiskus

Hibiskus

 

"Hey Nami warte!", rief Ruffy der Angesprochenen hinterher. Er war schon lange nicht mehr wirklich fit auf den Beinen. Dies erschwerte ihm den schnellen Schritten seiner Navigatorin zu folgen. Doch sie schien dies und besonders ihn, gekonnt zu ignorieren.

"Bist du sauer auf mich?", fragte er und versuchte seine Schritte zu beschleunigen.

Doch der plötzlich auftretende stechende Schmerz auf seiner linken Seite ließ ihn abrupt stehen bleiben.

 

Keuchend hielt er die Stelle, an der der Schmerz aufgetreten war. Das schlechte Gewissen ließ Nami stehen bleiben. Ruffy war ihr, wie ein kleines Kind, das seiner Mutter nachläuft, wohl den ganzen Weg gefolgt.

"Sauer?", lächelte sie. "Wie kommst du darauf? Mir ist einfach nur kalt."

 

Doch Ruffy zog skeptisch eine Augenbraue hoch.

"Seit wann ist DIR den kalt?", fragte er keuchend, versuchte jedoch seine Freundin dabei anzugrinsen.

 

Ertappt seufzte die junge Frau auf. "Ich hab einfach manchmal das Gefühl du hast dich schon längst aufgeben."

Sie machte eine kurze Pause.

Das Keuchen ihres Gegenübers wurde immer stärker.

"Willst du dich lieber setzen?", kam es besorgt von ihren Lippen. Doch Ruffy machte keine Anstalten ihrer Bitte zu folgen. Also sah Nami nur eine Möglichkeit, diesen Sturkopf zu überzeugen. Sie ließ sich auf dem Boden nieder.

 

Ein undefinierbarer Laut kam aus seiner Kehle. Er lächelte sie an. Kurz zögerte er, doch setzte sich nun auch im Lotussitz auf den Boden. Auf ihren Knien gestützt, richtete sie ihren Oberkörper zu dem Mann ihr gegenüber. Um den Halt bewahren zu können, legte Nami ihre Hände auf den Boden ab.

 

Sie sah in seine kranken, glasigen Augen.

"Besser?", fragte sie, denn sie hatte mitbekommen, dass sein Keuchen nachgelassen hatte. Ihr Blick legte sich auf seine Lippen.

 

Ein Fehler, wie sich herausstellte. Der ehemalige Kapitän der Strohhutbande machte keine Anstalten ihr eine mündliche Antwort zu geben. Zu sehr hatte sie sich darauf konzentriert. So realisierte sie erst zu spät, dass er seine Hände auf ihre Hüfte gelegt hatte, um sie zu sich zu ziehen. Im nächsten Moment fand sie sich mit ihrem Kopf auf seiner Brust wieder.

 

Sie lauschte seinem unregelmäßigen Herzschlag. Es gehörte zu den Momenten in den sie, die traurige Realität nicht einfach so verdrängen konnte. Ruffy, der Mann den sie über alles liebte, der Mann, der es geschafft hatte ihr Lebensinhalt zu werden, lag im Sterben. Niemand konnte genau sagen, wie viel Zeit ihm noch auf diesem Planeten blieb. Nicht einmal Chopper wusste dies.

 

Nami seufzte unbewusst auf.

Liebevoll streichelten seine Hände durch ihre orangefarbenen Haarschopf. Der sanfte Schauer, ausgelöst von seinem warmen Atem an ihrem Ohr, durchfuhr ihren Körper.

Sie schloss ihre Augen.

Es war schon merkwürdig, wie der Mann es schaffte, mit so kleinen, unbedeutenden Gesten all ihre Sorgen und Kummer, auszulöschen. Das wohlige Seufzen, das nun ihrer Kehle entwich, zauberte Ruffy ein breites Grinsen ins Gesicht. "Du machst dir Sorgen, stimmst?", sprach er ruhig.

"Mh", kam der zustimmende Laut von Nami.

 

"Es wird alles gut." Er versuchte so zuversichtlich, wie möglich, zu klingen. Dabei hatte er nicht bedacht, dass Nami, die Person war, die ihn am besten kannte. Seine Augen beobachteten, wie Nami sich wieder aufrecht hinsetzte.

 

"Ich hab mit meiner Vermutung, also vorhin recht gehabt." Ihre Stimme war emotionslos. Beide Personen wussten, dass es in dieser Situation nur noch wenig Hoffnung gab. Für Nami war diese Hilflosigkeit die reinste Qual. Es gab nichts, dass sie tun konnte, um das Schicksal aufzuhalten. Monkey D. Ruffy hatte sich im Gegenzug selbst schon mit dieser ausweglosen Situation abgefunden. Sein großer Kindheitstraum hatte diesen Tribut gefordert. Eigentlich hatte er sein Leben so gelebt, dass er nichts zu bereuen hatte. Dennoch war es diese eine Sache, die schmerzte. Es war nicht wirklich die Tatsache, dass ihm nur noch so wenig Zeit blieb. Viel mehr, dass er wusste, dass dieser Umstand seiner Freundin, das wunderschöne, ehrliche Lächeln genommen hatte.

 

"Nein", antwortete er auf ihren Vorwurf. "Es ist, wie ich damals gesagt habe." Er machte eine kurze Sprechpause und japste nach Luft. Ihr Blick war verwundert und besorgt zugleich.

"Ruffy", hauchte sie. Ihre Hand wanderte zu seiner Wange. Sie spürte seine erhöhte Körpertemperatur. Ruffy wollte gerade wieder weiter sprechen, doch Nami schnitt ihm das Wort ab. "Du hast wieder Fieber." Ihre leise Stimme enthielt keinerlei Emotionen.

Er atmete auf.

"Es geht schon", versicherte Ruffy ihr. Doch Nami ignorierte seine Worte. Sie richtete sich auf.

 

Einen kurzen Moment stand sie da und sah auf den schwarzhaarigen Mann herab. Er jedoch blieb stur an seinem Platz sitzen und grinste sie nur breit an.

"Sturkopf", schnaubte sie verärgert. Eigentlich wollte die junge Frau ihren Freund dazu bewegen, mit ihr, den Heimweg anzutreten. Sie setzte sich wieder. "Wenn Chopper ein Heilmittel findet, dann werden die Strohhutpiraten zurückkehren", sagte er nach einigen Minuten des Schweigens. Nami antwortete jedoch nicht. Ihr Blick folgte gedankenverloren der einsamen Wolke am Nachthimmel. Ruffy musterte die orangehaarige Frau.

 

"Ich bin kein guter Lügner, dass weißt du." Seine Stimme war ungewöhnlich ruhig und leise. Doch sollte sie diese Worte in der Stille der Nacht gut vernehmen können. Traurig erkannte er, dass sie ihm nicht glauben wollte. Die Frage, ob sie ihm jemals in dieser Hinsicht geglaubt hatte, stieg in ihm auf. Im Grunde kannte er die Antwort. Er selbst glaubte schon lange nicht mehr, dass sein Versprechen wahr werden würde.

Die Hoffnung sank von Tag zu Tag immer mehr.

Wieder beherrschte ein Schweigen die Situation. Die Geräusche der Nacht gaben einen Hauch von Frieden in die angespannte Atmosphäre.

 

Der Piratenkönig wusste, egal, was er jetzt zu sagen pflegte, es würden die falschen Worte sein. Doch konnte er diese Stille auch nicht länger ertragen. Seine Augen musterten die junge Frau von Kopf bis Fuß. Endlich wusste er die einzigen Worte, die er noch sagen konnte.

 

"Heirate mich!", forderte er.

 

Verwirrt wandte sie ihren Blick wieder auf den Schwarzhaarigen.

"Heirate mich!", wiederholte er.

Nami blinzelte verdutzt.

"Wie?", kam es aus ihrem Mund. Sie begriff nur langsam die Bedeutung seiner Worte.

"Jetzt? Hier?", fragte sie.

"Ja, klar.", meinte er breit grinsend. Sie konnte seine Worte nur mit einem verwirrten Blick entgegnen. Manchmal wünschte sie, sie könnte in seinen Kopf hineinsehen. Dieses breite Grinsen war wie ein Buch mit sieben Siegeln, für sie.

 

Ruffy hatte ihr doch einmal klar gemacht, dass eine Ehe für ihn niemals infrage kommen würde. Schließlich bedeutete, dass der Titel des Piratenkönigs, dass er der freiste Mann der Welt war. Eine Ehe würde diese Freiheit eingrenzen. Nami hatte diese Tatsache auch immer akzeptiert. Es war schließlich auch egal, sie musste vor niemanden ihre Liebe bezeugen, nicht einmal Gott. Es machte doch eigentlich keinen Unterschied, ob verheiratet oder nicht.

 

Immer noch musterte sie ihn verwundert.

Ruffy war es doch gewesen, der diese Worte gesagt hatte, als dass Thema Hochzeit aufkam. So hatte er sie doch über die Tatsache, dass sie niemals ein offizieller Teil seiner Familie werden würde, hin weg getröstet. Außerdem hatte er doch damals gescherzt, ob sie wirklich zu dieser Familie gehören wollte.

Ein Schmunzeln zaubert sich in ihr Gesicht.

Der Mann, den sie so sehr liebte, hatte doch recht interessante Familienverhältnisse. Man musste schon verrückt sein, freiwillig ein Teil davon werden zu wollen. Dennoch blieb dieser Wunsch irgendwie in ihrem Herzen vergraben.

 

Es war Schwachsinn.

Sie würde nie eine Familie mit ihm gründen.

Nie würde sie ihre Blutlinie in einer neuen Generation fortführen.

 

Gerade das machte doch eine Ehe gänzlich überflüssig. Jemand, wie sie, sollten nicht über das heilige Bündnis der Ehe oder gar Nachwuchs sprechen. Dafür hatten Verbrecher, wie sie, kein Recht.

 

"Ich bin doch schließlich Kapitän eines Schiffes. Ich darf somit jemanden verheiraten.", riss Ruffy sie aus ihren Gedanken.

"Das ist es nicht", murmelte sie.

Im ersten Moment wich sie seinem Blick aus, doch dann sah sie ihn streng an.

"Ruffy! Warum?", begann sie holprig. Doch dann legte sie ihren Verstand beiseite und ließ ihr Herz sprechen.

"Warum willst du, dass so plötzlich? Ich hab' doch schon längst akzeptiert, dass ich den Piratenkönig nicht an mich binden kann. Es ist in Ordnung, wie es ist. Ich will nicht diejenige sein, die dir deine Freiheit nimmt."

Sie schenkte ihm ein kurzes Lächeln, dann atmete sie noch einmal tief durch. Es gab noch etwas, dass auf ihrer Seele brannte. Sie würde keine Ruhe geben, bis er ihr eine plausible Antwort dafür geben würde.

"Außerdem will ich nicht, dass unsere Ehe nur ein Trostpreis dafür ist, dass es unser altes Leben nicht mehr gibt. Ich will unser altes Leben zurück und nicht deine Frau werden."

 

Als sein Gesicht diesen sanften und liebevollen Ausdruck annahm, bereute sie schon gleich diesen Hagel aus Vorwürfen. "Du irrst dich", sagte er streng. "An meiner Freiheit würde sich nichts ändern. Du bist meine Navigatorin. Egal, welche Insel ich ansteuern möchte. Du bist die Person, die mich dahin bringt. Das würde meine Freiheit nie eingrenzen. Niemals. Für mich würde sich nichts ändern. Egal, welches Leben wir nun führen", setzte er sein, für sich typisches, breites Grinsen auf.

"Außerdem war das keine Bitte, sondern ein Befehl deines Käpt'ns. Und du willst dich dem doch nicht wiedersetzen, oder?" Ihre Lippen zogen sich nun auch zu einem breiten Lächeln.

"Was wäre denn, wenn ich das tun würde?", fragte sie in einem nicht ernst gemeinten, provozierenden Ton.

"Tja, dann müsste ich mir eine neue Navigatorin suchen, sobald Chopper hier mit dem Heilmittel aufläuft. Vielleicht frage ich mal Hancock, ob die das kann. Sie übernimmt sicher auch gerne deine anderen Aufgaben."

 

Nami zog verärgert eine Augenbraue hoch. Es war mehr als offensichtlich gewesen, dass die Piratenkaiserin für den Kapitän der Strohhutpiraten schwärmte. Somit war auch klar, was Ruffy mit anderen Aufgaben gemeint hatte.

 

Wütend zog sie an seinen Wangen.

"Ach ja?“, meinte sie genervt.

"Du bist süß, wenn du eifersüchtig bist.“ Seine Worte waren aufgrund der lang gezogenen Lippen unverständlich. Die Liebe, die in diesen Worten steckte, konnte man dennoch heraushören. Sie ließ seine Wangen los. "Also?", hakte er nun nach, ob Nami seinen Befehl nachgehen würde. Doch würde sie ihn nicht so einfach davon kommen lassen.

 

"Ohne Ring?", fing sie an. "Ich meine, womit willst du denn sonst bezeugen, dass ich deine Frau bin?"

 

Er antwortete nicht.

 

Sein Blick wanderte durch die Umgebung, bis seine Augen etwas fixiert hatten. Er nutzte die Kraft seiner Teufelsfrucht, um den Gegenstand seiner Begierde zu ergattern. Als sein lang gezogener Arm wieder die normale Länge hatte, sah Nami die wunderschöne schneeweiße Hibiskusblüte in seiner Hand. "Hab was", meinte er stolz in seiner kindlichen Art.

 

Sie konnte nicht anders, als zu lachen.

 

"Also?", sagte er nun. "Willst du mich Lieben, Ehren und so nen' Blödsinn?"

Nami kicherte. "Das tu' ich doch längst."

"Ok", grinste er breit. "Ich auch. Dann ist es also abgemacht. Du bist jetzt meine Frau." Erst als er seine Worte beendet hatte, steckt er ihr die Blüte in ihre orangene Haarpracht. Kurz darauf wurde der Schwarzhaarige von seiner Navigatorin geküsst.

 

Als sich die Lippen des frisch vermählten Ehepaars lösten, fragte Ruffy frech: "Vollziehen wir nun unsere Hochzeitsnacht?"

Das Nächste, was er spürte, war ein stechender Schmerz auf seinem Kopf.

 

"DAS war der Grund für diese Ehe?!", sagte sie wütend, nachdem sie ihm die Kopfnuss verpasst hatte. "Was hast du denn? Außer uns ist doch niemand hier", meinte er beleidigt, um dies noch zu verdeutlichen, zog er eine Schnute.

Sie ignorierte dies jedoch. "Die anderen werden ganz schön sauer sein, wenn sie erfahren, dass wir geheiratet haben, ohne sie einzuladen", sagte sie amüsiert. "Wir feiern das halt noch mal mit den anderen", grinste er.

 

 



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Von:  Dassy
2016-05-14T16:23:01+00:00 14.05.2016 18:23
son blödsinn xD haha seh ich genauso ruffy und nami ich bin vollkommen auf seiner seite ran an die hochzeitsnacht
Von: abgemeldet
2016-01-06T16:28:35+00:00 06.01.2016 17:28
Lieben und Ehren und so'n Blödsinn? Göttlich xD Einfach nur Ruffy-like xD
Antwort von:  Schnattchen91
16.01.2016 18:21
Ja, dass ich Ruffy wie leibt und lebt:D
Okay jetzt nicht mehr :D
Von:  Nami-Ruffy-Maus
2015-12-12T07:11:31+00:00 12.12.2015 08:11
Schreib bütte schnell weiter ich bin sooo neugierig
Antwort von:  Schnattchen91
16.01.2016 18:14
Ja, ich arbeite dran :D
Von:  Jikan
2015-12-09T08:48:36+00:00 09.12.2015 09:48
Das ist so typisch, ich glaube jeder würde erst mal komisch gucken wenn bei der Trauung kommt, "Willst du ihn Lieben, Ehren und so nen Blödsinn" kommen würde xD

Aber schön geschrieben
Antwort von:  Schnattchen91
16.01.2016 18:14
Ja, dass ich Ruffy wie leibt und lebt:D
Okay jetzt nicht mehr :D
Von:  fahnm
2015-12-08T22:00:48+00:00 08.12.2015 23:00
Tolles Kapitel
Antwort von:  Schnattchen91
16.01.2016 18:14
danke ;)
Von:  Easylein
2015-12-08T20:06:24+00:00 08.12.2015 21:06
Huhu :)

Lieben, Ehren und so´n Blödsinn - genial, das is so typgenau Ruffy XD Hammer Kapitel! Mach so klasse weiter :)
Glg Easy
Antwort von:  Schnattchen91
16.01.2016 18:13
Ja, dass ich Ruffy wie leibt und lebt:D
Okay jetzt nicht mehr :D
Von:  xMonkeyDRuffyx
2015-12-08T19:58:40+00:00 08.12.2015 20:58
es gibt nicht viel zu sagen ausser ein hammer geiles kapitel :)
Antwort von:  Schnattchen91
16.01.2016 18:13
Danke :)
Von:  Kirschbluetentiger
2015-12-08T16:24:30+00:00 08.12.2015 17:24
Ein wunderschönes trauriges und doch herzerwärmendes Kapitel! Vielen Dank dafür!
Antwort von:  Schnattchen91
16.01.2016 18:13
Danke :)


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