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Einblicke in das Leben meiner Gildenkrieger

von

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Erschaffung

Mein Name ist Lunaris Blutmond. Meinen Rufnamen wählte ich, weil ich in der Nacht des Blutmondes das Licht der Welt erblickte. Man sagt, unter diesem Mond Geborene trügen eine besondere Macht in sich. Magische Kräfte die Glück oder Verderben mit sich bringen können.
 

Erst redeten mir meine Eltern dieses Gerücht aus, dann mein Primus und letztlich mein Trupp und auch mein Anführer. Dem Frieden zum Wohle und dem der Freundschaft meines Trupps beließ ich es dann dabei. Doch eines Tages fand ein warmer Wind seinen Weg zur schwarzen Zitadelle. Er rief mich fort von hier. Denn auch wenn ich mich der magischen Abneigung meiner Mitcharr gebeugt habe, so war ich stets bemüht alles magische Wissen zwischen meine Krallen zu bekommen, was mein einfacher Soldatenrang erlaubte. Die Worte des Magiers, der mir als Junges von der Macht des Blutmondes erzählt hatte, kamen mir in den Sinn: „Deine Macht wird erwachen, wenn du gebraucht wirst. Folge ihr und zweifel ihren Weg nicht an.“
 

Etwas unbekannten blind zu vertrauen konnte Ängste mit sich bringen. Verluste sowie Niederlagen. Doch auch triumphale Erfolge konnten am Ende der Reise warten. Mein Trupp versperrte mir bei meinem Nächtlichen Fortgang anfänglich den Weg. Nicht um mich aufzuhalten, sondern um mir Glück für meine Reise zu wünschen. Sie hatten nie daran gezweifelt, dass ich an meinem Irrglauben festhalten würde, aber sie wussten, dass auf mich verlass war und egal was mein Ziel wäre ich mich schon richtig entscheiden würde.
 

Monate vergingen in denen ich plan- und vor allem ruhelos durch die Lande streifte. Am Ende fand ich mich einer silbergrauen Tigercharr gegenüber, deren Haar so rot wie das Feuer war. Eine mies launige Frau, die schweigend auf mich herab zu sehen schien. An ihrer Seite zwei Söhne, welche freundlicher wirkten, aber Besorgnis erregend in ihrer verdächtigen Tracht waren.

Als eine der Ersten von hunderten folgenden Überläufern, begab ich mich unter die Führung der Frau und begann die Geschichte hinter ihrer Maske kennen und fürchten zu lernen. Sie selbst begann ich zu respektieren und langsam ihr Vertrauen zu gewinnen. Zu ihrer Beraterin ernannt begann für mich mein Schicksal.
 

In weniger als 2 Jahren hatte sich eine enorme Menge an Untergebenen um sie versammelt. Sie alle hatten gehört was hier inmitten einer ehemaligen Basis der Flammen-Legion im Gange war und wollten Teil dessen sein. Sie suchten nicht nach Ruhm oder Macht, sondern nach Geborgenheit, Akzeptanz und einer zweiten Chance. Jeder musste sich erst beweisen und meine Herrin war enorm streng mit Frau wie auch Mann. Selten aber musste sie selbst einschreiten um Unstimmigkeiten sprichwörtlich aus dem Weg zu räumen. Dafür sorgten in der Regel ihrer Anhänger, die bereits vor meiner Ankunft sie zur ihrer neuen Herrin gemacht haben. Und ihre Treue war beinahe beängstigend, so wie sie selbst es zum Teil auch waren. Wenn ich aber bedenke welche Vergangenheit sie mit der Herrin gemeinsam haben, so konnte ich sie ausnahmslos alle verstehen.
 

Der Tag der Entscheidung rückte immer näher und ich musste immer flexibler werden. Mein Aufgabenbereich lag längst nicht mehr nur innerhalb der Basis. Es war bis zur entfernten schwarzen Zitadelle ausgebreitet. Als ehemalige Angehörige der Eisen-Legion wusste ich eine ganze Menge über den Bau von Maschinen und Waffen, doch nichts davon brachte mich schnell genug von A nach B. Aber es war wichtig, dass ich meinen Erzeuger sprechen konnte, denn für unser Vorhaben besaß sein Trupp ein entscheidendes Gerät, welches wir für uns zu beanspruchen gedachten.
 

Auf meinem Arbeitstisch lagen viele kleine verschieden geformte Streifen aus Metall ausgelegt. Das Metall war besonders fest und robust, doch das besondere daran war, dass es Magie speichern und leiten konnte. Die Söhne der Herrin nutzten schon in ihrer Jugend etwas ähnliches als Basis für kleine wandelbare Kommunikatoren. Selbstständig denkende kleine drachenartige Kreaturen, kleiner als meine Hand, von denen unzählige überall in der Basis zu finden waren. Auch besaß jeder Bewohner einen solchen Kommunikator, der in dieser Gestalt mit seinen Augen untereinander kommunizierende Kameras waren oder als zweite Form ein kleines Gerät zum hinein sprechen und anhören von Nachrichten an jemand anderes waren.
 

In meinem Zimmer befanden sich ebenfalls ein paar dieser kleinen Wesen. Sie überwachten jeden Schritt in diesem Raum. Was auch wichtig war, sollte etwas schief laufen. Zusammen mit dem älteren Sohn der Herrin wollte ich versuchen etwas ähnliches in groß zu erschaffen. Da es für uns beide das erste Mal war den Zauber auf etwas größeres zu verwenden, war jede Sicherheit von Nöten um frühzeitige Hilfe zu erhalten.
 

„Bereit?“

„Es fehlt ein Verbindungsstück. Da am Steiß.“

Auf die Stelle deutend war mir durchaus bewusst, dass er damit eher wenig anfangen konnte. Er sah die Verbindungsstücke heute zum ersten Mal. Aber es reichte ihm um das fehlende Stück mit seiner Luftmagie unterhalb des Beistellwagens ausmachen zu können. Nun alles zusammen bereiteten wir uns auf den Zauber vor. Jeder in der Basis musste ihn in seiner Grundform beherrschen, denn anders lies sich kein persönlicher Kommunikator erschaffen. Es wurde schon oft versucht, doch führte es in der Regel zu nichts oder dazu, dass ein halbes Chaos entstand.
 

Unsere Magie aufeinander abstimmend, wobei er seine eher meiner anpasste, konzentrierten wir uns auf das Schaffen eines neuen Wesens. Die Hände über die Metallstücke haltend begannen diese die Magie langsam in sich auf zu nehmen und zu bündeln. Immer mehr Magie begann sich zu sammeln, sich entlang der Verbindungsstücke zu verteilen und allmählich Form anzunehmen.

„Vergesst nicht Euren Stand zu festigen. Magie ist nicht nur Arm- oder Kopfarbeit. Der ganze Körper arbeitet dabei.“ Mir war nicht aufgefallen, dass meine Haltung nachgelassen hatte. Aber war ich auch nicht darauf gefasst gewesen, wie anstrengend es sein würde etwas so großes zu erschaffen. Einen genaueren Blick auf das vor mir werfend, wurde mir bewusst, dass ich den Respekt der Kreatur verlieren würde, wenn ich mich nicht zusammen riss. Somit sammelte ich all meine Kraft zusammen und auch das letzte bisschen Energie um die Erschaffung zu vollenden und zugleich mir zu zu weisen.
 

Endlich fertig stand vor uns eine Art Riesenvogel, ähnlich einem Greifen, aber keinem mir bekannten. Die Form der Kreatur entstand aus meinem Wunsch der schnellen Reise und dem Wissen der weltlichen Magie. Irgendwo gab oder gibt es Wesen die dem in meinem Zimmer ähnelten. Doch es regte sich nicht. Einzig die Magie bewegte sich rot-weiß schimmernd, gefangen in seiner manifestierten Form unablässig. Dann aber wand es elegant den Kopf in meine Richtung und sah mich mit seinen rot leuchtenden Augen direkt an. Kurz versteifte ich mich, gewann aber schnell die Kontrolle über meinen Körper zurück und trat näher. Ich war seine Schöpferin und als solche durfte ich keine Angst zeigen. Ein heller Klang kam von dem Greifen. „Er akzeptiert dich. Erstaunlich für ein so großes Wesen.“ Ich sah dem Charr bereits seine Überlegungen die Beschwörung so großer Kreaturen zu erweitern und zu verfeinern.
 

Für mich galt es nun meinen Vater zu überzeugen, dann konnte der Angriff auf die Flammen-Zitadelle beginnen.
 

ENDE



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