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Who let the dogs out?

Zwei Hundebrüder, zwei Katzenbrüder und ein Wandler
von

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Nii-san, mein großer Bruder

Inu Yasha sah sich nochmals um. Kein Drache, das war die gute Nachricht. Nur, wo steckte dieser dämliche Hund? Er konnte ja schlecht den hier irgendwie allein mit Drachen lassen oder mit Shimo. „Sesshoumaru? He, nii-san, wo steckst du?“
 

Hatte dieser Bastard es gerade gewagt ihn als „mein großer Bruder“ anzusprechen? Der Hundedämon hätte nur zu gern passend darauf geantwortet – mindestens mit der Faust, besser mit dem Schwert, aber Letzteres benötigte er leider im Moment. Dank Shimos Magie konnte er sein Youki nicht voll einsetzen, zumal in dieser Spalte. Und dank Inu Yasha besaß er ja nur noch einen Arm...Der könnte sich auch mal nützlich machen.
 

Inzwischen hatte der Hanyou die Spalten abgesucht und seinen Halbruder entdeckt. Als der Drache sich aufgelöst hatte, hatte er den wohl mit in die Tiefe gerissen. Immerhin hatte der noch die Geistesgegenwart besessen Tokejin aus dem Reptil zu ziehen und es in die Wand zu treiben. Daran hing er nun, ungewohnt unelegant. Inu Yasha musste das Grinsen unterdrücken. Aber ihm war nicht nur bewusst, dass das das nächste Duell provozieren würde, ihm war auch klar, wie man sich in so einer verflixten Lage fühlte. Und er hatte zu oft in seinem Leben bereits in der Klemme gesessen. So kniete er nieder, legte sich hin und streckte die Hand aus: „Ich weiß, dass du es hasst angefasst zu werden, aber ich werde jetzt dein Handgelenk packen und dich hochziehen. Tokejin darfst du allerdings anschließend selbst befreien....das Mistteil würde mich umbringen. - Naja, umbringen wollen.“ Man musste sich ja nicht selbst verleugnen. „Die Anderen sind übrigens raus.“ Er legte seine Finger um die Markierungen am Handgelenk des Älteren: „Hab dich. Jetzt musst du nur noch Tokejin loseisen und mitnehmen.“

„Die zweite Hand!“

„Was?“ Erst dann begriff Inu Yasha, dass sein Halbbruder ihm nicht zutraute ihn mit nur einer Hand zu halten. Schön, was traute der ihm überhaupt zu? Aber er gehorchte, auch, wenn es ihm ein komisches Gefühl verursachte mit dem Kopf voran in eine Spalte zu gucken und sich nirgends mehr festhalten zu können. Immerhin war ihm jetzt klar, wieso der werte Herr da überhaupt abhing – da war kaum Youki zu spüren. Und auch er selbst fühlte wie seines absank. Wieder eine kleine Falle dieses wild-gewordenen Katers: „Alles klar, ja. Ich ziehe..jetzt!“ Er rutschte etwas zurück, in dem er sich wand, spürte jedoch die plötzliche Last in seinen Händen, den heftigen Ruck, als Sesshoumaru Tokejin aus dem Fels riss. Und nur noch in seinem Griff hing. Der war schwerer als gedacht. Irgendwie hatte er immer geglaubt wer fliegen könne wäre auch leichter. Nun gut, irgendwo musste sich diese ganze Kraft ja auch verstecken. Aber der dachte mit, stellte er dann fest, als er spürte, dass sich das Gewicht wieder minderte. Er konnte nicht in die Spalte sehen, da er sich wohlweislich immer weiter zurückzog, aber er erriet unschwer, dass sich der ach so vornehme Hundeyoukai mit den Füßen abstützte, mit jedem Zentimeter höher auch mehr Youki gewinnend, und schließlich empor sprang, ihm dabei fast die Arme auskugelnd. Er rollte sich ab und sah zu seinem älteren Bruder auf, der wortlos seine Klinge wegschob. Danke würde der sicher nie zu ihm sagen. Aber allein, dass er ihn auf diesem Trip schon zwei Mal etwas würdelos gesehen hatte, war den Spaß wert gewesen. Und natürlich, dass Kagome, Miroku und Rin jetzt in Sicherheit waren. Hoffentlich. Er sprang auf. Es wäre zwar nett Sesshoumaru daran zu erinnern, dass er sich hier wie ein Welpe hatte herausziehen lassen müssen, aber die Drei waren da draußen irgendwo und wer wusste schon welche Schikane als nächstes aufkreuzte.

„Inu Yasha.“

Er drehte sich um: „Äh, ja?“ Da kam bestimmt kein Danke. Sein Halbbruder stand fast wie der Tod persönlich vor ihm. „He, schon gut. Ich erzähle es nicht weiter.“ Darum ging es doch sicher. Darum und den guten, eher bösen, Ruf.

Seit wann verstand der Hanyou etwas ohne ausführliche Erklärungen? Wortlos schritt Sesshoumaru an ihm vorbei, zum Portal.

Inu Yasha folgte, seltsam gut gelaunt, freilich ohne es zu zeigen.
 

Seine Laune stieg noch, als er sich draußen umblickte und seine Freunde samt Rin auf einem Hügel entdeckte, die winkten. „Da oben sind sie. Es ist vorbei.“ Hier gab es nur ein Tal mit einem Bach, Büsche, Bäume, keine Ungeheuer oder Drachen. Und überhaupt wirkte alles echt.

„Nein.“

„Hm? Wir stecken immer noch in dieser Illusionswelt?“

„Frag deine Nase.“ Das solide, sich nähernde, Youki sollte überdies auch ein Mischling mitbekommen. Der Ältere der Hundebrüder blickte aufmerksam das Tal entlang. Ja, da kam jemand. Und der war interessant. Ein Youkai, in mit Bändern verbundener Rüstung mit Schwert, so, wie es auch Shin getragen hatte. Aber auf dem Kopf trug der Unbekannte die Mütze mit dem herabhängenden blauen Stoff wie Shimo. Der Fremde besaß jedoch eindeutig beide Arme.

„Noch so ein Katzenbruder,“ stöhnte der Hanyou: „Hier muss ja ein Nest sein.“

„Zwei in eins.“ Das war die zulässige Schlussfolgerung, warum sich Shimo den Wandler zugelegt hatte. Nicht, dass Sesshoumaru es nicht verstehen konnte, dass man stärker werden wollte, mächtiger – aber dafür sich einen Körper mit seinem Bruder zu teilen, verursachte ihm ein eiskaltes Gefühl in der Magengegend. Abgesehen davon hatten diese Katzenbrüder ihm schon genug Zeit gestohlen. Er legte die Hand an den Schwertgriff, wartete jedoch ab.

Inu Yasha trat neben ihn: „Zwei in eins? Du meinst, sie sind zu einer Person verschmolzen? Das ergibt doch keinen Sinn.“

„Als ob du einen machst.“

„Oh, danke.“ Er hatte eigentlich gehofft, dass das einstweilen nicht mehr käme. Aber auch er fasste nach Tessaiga, als der Fremde fast hundert Schritt von ihnen entfernt stehenblieb und seinerseits die Rechte an seine Scheide legte, bereit zu ziehen, aber noch abwartend. „Bist du jetzt Shimo oder Shin?“ rief er hinüber.

„Shimoshin,“ kam die stolze Antwort: „Der beste Krieger und der beste Magier der Welt. - Ich muss euch gratulieren, dass ihr es geschafft habt samt den Menschen bis hierher zu kommen, meine kleinen Illusionen zu überstehen. Ich halte mein Wort, die Menschen brauche ich nicht mehr. Sie können gehen.Wir sind eines geworden, stärker, besser, fähiger.“

„Der Letzte, der zu mir gesagt hat, was er für ein toller Krieger ist, hält sich inzwischen nur noch für den Zweitbesten,“ gab Inu Yasha zurück, wohlweislich, ohne zu erwähnen, dass der Typ neben ihm stand. Es war nicht notwendig Sesshoumaru damit bloßzustellen, dass er ihm einen Arm gekostet hatte. Wichtiger war es diesen Shimoshin aus dem Verkehr zu ziehen. Diese verrückten Kater hatten tatsächlich die Menschen entführen lassen um miteinander zu verschmelzen. Bei der Vorstellung, sich mit Sesshoumaru einen Körper teilen zu sollen, bekam er einen Würgereiz.

„Was für ein vorlauter, kleiner Hanyoubruder. Und ein Youkai, der sich auf ihn verlässt.“ Shimoshin warf dem regungslos dastehenden Hundeyoukai einen amüsieren Blick zu: „Schlecht erzogen von eurer Mutter.“

EURER Mutter? Schlecht erzogen? Sesshoumaru hätte jederzeit bestätigt, dass nach Izayois Tod bei Inu Yashas Erziehung alles den Bach hinunter gegangen war, aber was hatte SEINE Mutter damit zu tun?

EURER Mutter? Schlecht erzogen? Inu Yasha hätte gern zugegeben, dass bei der Erziehung seines Halbbruders in Punkto Arroganz und Narzissmus einiges schief gelaufen war, aber was hatte SEINE Mutter damit zu schaffen?

Der Hanyou zog Tessaiga: „Falls du uns ärgern willst, Katerchen – das ist nicht nötig. Ich für meinen Teil werde auch so gegen dich kämpfen. Und dich unter die Erde bringen.“ Wenn man den oder die oder wie auch immer man diesen Kombikater bezeichnen sollte, nicht stoppte, würden noch andere Leute dran glauben müssen. Zu viele Menschen waren schon für sie gestorben. Aus den Augenwinkeln sah er, dass auch sein Halbbruder zog. „Na, dann testen wir mal an, was du so drauf hast, Shimoshin.“ Er jagte die Windnarbe los, nicht überrascht, dass der neu-erschaffene Kater sofort seine Klinge in der Hand hielt und mit einer raschen Drehung das Kaze no kizu förmlich beiseite warf.

Das war zu erwarten gewesen, dachte Sesshoumaru, während er seinerseits seine Energie mit der seines Schwertes verband und ebenfalls einen als Probe gedachten Angriff startete – allerdings auf die linke Seite des Katers gezielt, wo dieser keine Waffe trug. Da war noch etwas, immerhin war Shimo der nicht völlig unfähige Magier gewesen und der musste da noch drinstecken.

Shimoshin hob die Linke, die Rechte mit seinem Schwert bereits wieder in Position bringend. Um seine unbewaffnete Hand erschien flirrend rot der Schimmer seines Youki, dann bildete sich ein großer Schild, an der die Attacke buchstäblich verpuffte.

Ja, das würde interessant werden, dachte der Hundeyoukai, sicher, dass das bei weitem noch nicht das volle Youki der Katzenbrüder gewesen war.

„War das schon alles?“ erkundigte sich Shimoshin: „Ihr enttäuscht mich ja.“

„Blödsinn.“ Inu Yasha hob Tessaiga erneut, sah aber rasch zu seinem Halbbruder: „Dieser komische Schild ist aus Youki, also, keine Magie oder so etwas.“ Dann konnte er damit umgehen. Nur mit Zauberei und Illusionen hatte er definitiv nichts am Hut. Im nächsten Moment musste er beiseite springen um einem Energieangriff Shimoshins auszuweichen, der den kurzen Moment der Unaufmerksamkeit unverzüglich genutzt hatte.

Sesshoumaru lud diesmal Tokejin mit mehr Youki auf. Eine scharfe Bewegung seines Handgelenks ließ Dutzende kleiner Sicheln auf den Gegner zulaufen, der prompt erneut den Schild errichtete. Erst dann sagte er: „Das ist ein Nebelkrieger, du Narr.“ Diese Attacke war kaum zehn Schritt an ihm vorbeigelaufen, fast hätte er sich bewegen müssen.

„Ja, ich weiß.“ Inu Yasha war mehr überrascht angesprochen zu werden als bereit sich über die Kritik zu ärgern. Das nächste Mal musste er besser aufpassen und vor allem diesem Idioten die eigene Energie wieder mit der Bakuryyuha zurückschicken. Irgendwann würde der schon müde werden, zu viel Youki in seine Verteidigung stecken, die der Kater ja auch gegen die Angriffe seines Halbbruders benötigte.
 

Die drei Menschen oben auf dem Hügel betrachteten den Kampf.

„Sie kommen nicht durch seine Verteidigung,“ meinte Miroku: „Aber sie scheinen mal als Team zusammenzuarbeiten. Sesshoumaru geht auf diesen Schild....“

„Sie arbeiten nie als Team,“ seufzte Kagome: „Naja, irgendwie schon, das haben wir ja gerade in den letzten Tagen gesehen, aber ich fürchte eher, das ist so ein: „Ich hau, du haust und dann gucken wir mal“-Plan. Inu Yasha hat doch nie einen. Und wer auch immer der Kerl ist – er hält gut mit ihnen mit, obwohl er allein ist.“

„Das ist die Frage. Der hat so viel Youki, das würde normal für zwei, durchaus mächtige Youkai reichen. Sie erwähnten doch diesen Shimo und seinen Bruder Shin. Der eine Magier, der uns diese Illusionen aufhalste, der andere der Anführer der Nebelkrieger. Was, wenn das die Beiden sind, nur als eine Person? Für einen Zauberer sollte das möglich....Moment. Genau. Dafür brauchten sie den Wandler.“

„Was für eine hundsgemeine...ich meine, verrückte Idee...“ Sie sollte aufpassen. Zwar waren beide Hundejungen nicht gerade in Hörweite, nicht mal für diese guten Ohren, und auch durch den Kampf abgelenkt, aber es gab wohl Wörter, die sie besser nicht aussprechen sollte: Hundstage, Hundewetter und so weiter. „Aber – wenn einer von ihnen der Anführer der Nebelkrieger war oder ist...“ Sie sah sich unwillkürlich um.

Der Hoshi nickte: „Ja, dann könnte es gut sein, dass wir Ärger bekommen. Und das in unserem müden Zustand. Hoffentlich werden die Jungs da unten mit dem Anführer fertig ehe das passiert.“
 

„Dieser Idiot pariert jeden unserer Angriffe,“ stellte Inu Yasha etwas frustriert fest, als auch seine Bakuryyuha nicht den erwünschten Erfolg gebracht hätte. Es war nervtötend, wenn sich der Gegner nur verteidigte.So machte das ja keinen Spaß. Nicht einmal gegen diesen Kombikater.

Das klang schon wieder so nach kleinem Bruder. Um sich nicht vor den Katzenyoukai zu beschämen, sagte Sesshoumaru: „Halt den Mund.“

Der Hanyou wollte gerade aufbegehren, als er seine Aussage ebenfalls bedachte – und die Wirkung. Nein, er wollte sich wirklich nicht noch mal vor den beiden fremden Brüdern, genauer Shimoshin, blamieren. So sagte er nur: „Ja, nii-san.“ Immerhin mochte es Sesshoumaru nicht so von ihm angeredet zu werden, aber woher sollten die Kater das wissen. Musste er denn hier immer vorher denken, ehe er redete? Ja, Kagome warf ihm das ja auch oft genug vor und setzte ihr „Mach Platz“ gleich danach ein, aber...Nun, er sollte dem Kater mal zeigen was hier ein Hanyou anrichten konnte. So jagte er erneut ein Kaze no kizu über den Kampfplatz, mit deutlich mehr Nachdruck. Zu seiner gewissen Befriedigung bereitete es ihrem Gegner doch diesmal gewisse Mühe die Energie einfach beiseite zu schleudern – in den Bach, dessen Wasser hoch aufgischten.

Dieser ...törichste Sohn Vaters hatte ihn schon wieder mit Älterer-Bruder angesprochen! Wollte der ihn ärgern? Immerhin kämpfte er jetzt wieder und gab keine überflüssigen Kommentare ab. Mit gewissem Ingrimm hob der Hundeyoukai Tokejin waagerecht: „Souryuha.“ Und seine Drachenwelle richtete sich diesmal nicht gegen die Schildsseite Shimoshins, sondern auf das Schwert, das von der Verteidigung gegen Inu Yashas Angriff gerade zurückgeschwenkt wurde.

Der Kater verlor es fast aus der Hand, als er gleichzeitig die Klinge in die Richtung seiner Gegner bringen wollte und seinen Schild auf der sozusagen falschen Seite bauen musste. So zog er den sachlichen Schluss und richtete sich auf: „Es war nett mit euch zu spielen, Hundewelpen.“

Sesshoumaru zog ein wenig die Augen zusammen. Ja, jetzt erhöhte Shimoshin die Energie. Und das konnte beides bedeuten – Klinge oder Magie. Mit einem Schwertangriff würde Inu Yasha fertig werden, das wusste er selbst nur zu gut, aber in den letzten Tagen hatte er auch erkannt, dass der Hanyou eben einer war und in der Zauberkunst noch hilfloser als Myouga. Bedauerlicherweise hatte der Jüngere ihn erst vor wenigen Minuten aus einem Spalt gezogen aus dem er sich unsäglicherweise nicht selbst befreien konnte. Jetzt musste er diese Schuld bezahlen, das war er seinem eigenen Stolz schuldig – und daran war Shimo schuld. Oder das, was aus dem und dessen Bruder geworden war. Der Gegner.
 

Shimoshin sah in dem Jüngeren und erbärmlichem Halbblut den Schwächeren der Beiden, die es gewagt hatten sich ihm und seiner Perfektion entgegen zu stellen. So wandte er seinen ersten wirklichen Angriff diesem zu. Die Anderen hatte der zurückwerfen können, aber das war weniger als die Hälfte seiner Macht gewesen, und er hatte mit seinem eigenen Youkischild diese Baa..Baku...irgendwas abwehren können.

Inu Yasha sprang der Attacke zum ersten Mal entgegen, suchte mit Tessaiga die Mitte der diesmal wirklich gesteigerten Energie und verband sie mit seinem eigenen Youki, schleuderte die Rückschlagwelle. Durch den plötzlich verkürzten Abstand reichte die Zeit zum Errichten des Schildes nicht und der Kater sah sich gezwungen beiseite zu springen. Hinter ihm zersplitterte ein Berghang buchstäblich zu Staub.

„Nicht schlecht, Kleiner,“ sagte Shimoshin: „Du kannst dich gut verteidigen für einen Bastard. Aber das reicht dir nicht zum Sieg, nicht einmal zum Überleben. Ich bin sicher, dass dir bald die Kräfte ausgehen werden.“

„Keh,“ machte der Hanyou: „Immer die gleichen dämlichen Sprüche. Ich bin bloß immer noch da.“

„Inu Yasha.“

Diesen Einwurf seines Halbbruders nahm der Angesprochene wie es gemeint war: als Warnung, und fasste Tessaigas Griff fester, als er sich breitbeinig hinstellte. Vermutlich hatte der was mitbekommen...Moment, wieso griff der eigentlich nicht mehr an? Lief da wieder was zusätzlich mit Magie? So sagte er nur ungewohnt gehorsam, ohne jedoch den Blick von seinem Widersacher zu nehmen. „Ja, nii-san.“

Das gab es doch nicht, knirschte der besagte große Bruder innerlich, schwieg jedoch. Da würde noch etwas anderes als nur dieser eine Schwertangriff kommen und dann musste er, konnte er, als Einziger sie beide decken.
 

Die Attacke des Anführers der Nebelkrieger war noch einmal stärker. Inu Yasha hatte tatsächlich Mühe es zu parieren und musste sich dagegenstemmen. Und ihm war klar, dass er ohne die Warnung diesmal überlaufen worden wäre. So waren es nur ein paar Kratzer, die würden heilen, aber dieser Schnurrhaarträger hatte ja echt was drauf. Er sollte aufpassen.
 

Shimoshin dagegen warf nach seinem folgenden Angriff einen verdächtigenden Blick auf den Hundeyoukai, der nicht mehr attackierte, sondern anscheinend seelenruhig zusah, wie er auf den Jüngeren losging. War der so überzeugt von dessen Fähigkeiten – oder sah nur eine elegante Lösung die Familienschande loszuwerden ohne mit irgendeinem Elternteil, natürlich dem gemeinsamen dämonischen, Ärger zu bekommen? Denn eines war ja wohl jedem Youkai klar – bei dieser Art der Verteidigung, immer die eigene Energie mitzuschicken, hatte man einen unglaublichen Youkiverlust innerhalb kürzester Zeit. Deswegen machten das auch nur wenige, und die spielten in der Oberliga. Nun gut, der ältere Hund würde das wohl eine Weile durchstehen, aber doch nie ein Halbblut. Tja, noch ein wenig spielen, ehe er sich den wahren Youkai vornahm. So jagte er unverzüglich die nächste, ebenso starke Attacke hinterher.
 

Inu Yasha wäre um ein Haar überrascht worden, da er eigentlich damit gerechnet hatte, dass dieser Trottel von einem Kater sich auch mal an Sesshoumaru wagen würde, aber offenbar erschien er ihm wirklich als der leichtere Fall. Es gelang ihm die erste Welle zurückzuwerfen, die zweite nur halb. Er wurde rücklings zu Boden geschleudert. Dunkle Flecken bezeugten, dass ihn auch das Feuerrattengewand kaum hatte schützen können.

Kagome oben rang besorgt nach Atem, sah dann jedoch, dass er wieder aufstand. Sie wusste, dass er viel mehr als ein Mensch ertrug – aber er allein gegen den Anführer der Nebelkrieger? Wieso unternahm Sesshoumaru nichts?

Im nächsten Moment erkannte sie die Antwort.

Inu Yasha hatte kaum gestanden, als der nächste Angriff auf ihn zuschoss – und er war nur bedingt abwehrbereit. So sah er sich gezwungen praktisch mit der blanken Klinge das Youki anzunehmen, sich dahinter als einzigem Schutz zu verbergen – ein mehr als magerer, aber es gelang ihm die dämonische Energie zu spalten, das Meiste davon rechts und links an sich vorbei zu leiten. Das war knapp gewesen, er hatte erneut Blessuren einstecken müssen, Prellungen, Schnitte – das war noch nicht tragisch aber würde ihn langsamer machen.

Shimoshin setzte sofort nach. Wieder lud er seine Klinge mit seinem Youki auf.

Das würde eng werden, dachte Inu Yasha und klammerte sich an Tessaigas Griff.

Etwas leuchtete vor ihm auf, blau, gleißend hell, so dass er für einen Augenblick nichts mehr erkennen konnte, aber er spürte seine große Klinge in seiner Hand zittern. Erst dann sah er was passiert war.

Sesshoumaru hatte sich zwischen ihn und diesen dämlichen Kater bewegt, sichtlich im Vertrauen auf Tenseigas Fähigkeiten, das er in der Hand hielt. Oder? Jedenfalls hatte der Bannkreis des schützenden Schwertes den und damit auch ihn gerettet. Vielleicht wäre ein Danke angebracht? Kagome und Kikyou bestanden ja immer drauf.....Aber der Blick, den ihm sein großer Bruder zuwarf, während er erneut seine Schwerter wechselte, verhieß nichts Gutes.

Der Hundeyoukai, der wirklich schnell geworden war, um die Klingen auszutauschen und dazwischen zu gehen, sah seine Schuld beglichen und meinte nur kalt, bereits wieder auf den Kater blickend: „Das wird nicht wieder vorkommen.“

Inu Yasha wandte sich ebenfalls dem Gegner zu, nicht willens sich das unkommentiert bieten zu lassen: „Ja, nii-san.“

Und Sesshoumaru sagte den einzigen Satz, von dem er selbst nicht einmal im Alptraum geglaubt hatte ihn auszusprechen: „Inu Yasha, hör auf mir zuzustimmen!“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Musik dazu: You re playing with the big boys now
aus Disneys: princ of Egypt Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  MyokoMyoro
2015-11-17T16:20:53+00:00 17.11.2015 17:20
ok und danke für deine Antwort
Von:  MyokoMyoro
2015-11-17T14:48:15+00:00 17.11.2015 15:48
Ok das ist warscheinlich WIrklich eine ausnahme situation das Inu Yasha Sesshomaru NICHT zustimmen darf. Ich finds lustig!!! Schreib bitte weiter ich will unbedingt wissen ob Inu Yasha die Rechnung für das ständige "nii-san" bekommt.
Mlg MyokoMyoro
Antwort von:  Hotepneith
17.11.2015 17:11
Danke, freut mich, dass es dir gefällt.
Die Geschichte ist soweit fertig geschrieben wie alle - ich überarbeite im Moment nur das 12 ( und letzte) Kapitel, da ich es doch vielleicht vom Sinn und von der Länge her teilen werde, und die Kampfszenen.

Das nächste Kapitel werde ich Montag Abend bzw Dienstag Früh hochladen.

bye

hotep
Von:  DuchessOfBoredom
2015-11-16T19:59:55+00:00 16.11.2015 20:59
Auch schön, dass der korrekte Titel hier mal ausschließlich zum Sticheln benutzt wird und sich (noch) keine wirklichen brüderlichen Gefühle damit verbinden ;D
Das kann ja noch ein spannender Kampf werden gegen die beiden vereinten Katzen, noch haben Inu Yasha und Sesshoumaru ja nicht wirklich viel Fortschritt gemacht...aber Kagome hat den "Plan" sehr gut getroffen, denke ich :D

Ich freu mich schon sehr aufs nächste Kapitel,
LG,
die killerniete
Von:  SUCy
2015-11-16T17:58:54+00:00 16.11.2015 18:58
"Erst hau ich, dann haust du - Plan" XDDD sehr geil!
Ich musste echt viel grinsen, wie Inu Sess stichelt XD
Wenn die wüssten wie ähnlich sie denken :D

Und die Kagome XD Vielleicht sollte sie Sesshoumaru mal sagen, das sie ihn hundsgemein findet XDD

Freu mich aufs nächste Kapitel :)))


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