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Wer bin ich?

von

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Kapitel 3

 

Mamoru schloss erschöpft seine Tür auf. Etwas mehr als zwei Tage war er nun fort. Zwei Tage an denen er nicht zu Bunny ins Krankenhaus fuhr und nach ihr schaute. Es war Alltag für ihn geworden. Er machte seine Arbeit und fuhr dann zu ihr, immer in der Hoffnung, sie würde jeden Moment aufwachen.

Der Lehrgang hatte ihn zwar gut abgelenkt, seine Gedanken schweiften aber dennoch immer wieder zu Bunny. Abgehetzt kam er von der langen Fahrt zu Hause an. Da er von dort später los kam als geplant und er dann auch noch in einem Stau geriet, war es mittlerweile schon sehr spät geworden. Er wollte nur noch schnell unter die Dusche und dann in sein Bett. Bunnys Eltern hatten sich nicht gemeldet und da auch keine Nachricht für ihn im Hotel hinterlegt worden war, hatte sich scheinbar nichts geändert. Er hatte den netten Damen an der Anmeldung schon regelrecht Löcher in den Bauch gefragt, ob es neue Nachrichten für ihn gäbe. Er wusste nicht warum, aber er war irgendwie unruhig. Irgendetwas stimmte nicht. Heute war es aber auch schon zu spät, um selber bei ihnen nochmal anzurufen. Daher beschloss er morgen nach dem Frühstück gleich zu Bunny ins Krankenhaus zu fahren. Er wollte sich an ihr Bett setzen und hoffen. Hoffen, dass sie bald erwachen würde und er wieder in ihre wunderschönen blauen Augen schauen könnte, die er so sehr vermisste. Er musste morgen nicht arbeiten und hatte dadurch den ganzen Tag Zeit.

Mamoru zog sich seine Schuhe aus und stellte seine Tasche erst einmal zur Seite. Zum auspacken hatte er heute absolut keine Lust mehr. Es war sonst nicht seine Art etwas liegen zulassen, aber er war einfach viel zu müde. Er schnappte sich noch schnell seine mit hochgebrachte Post und legte sie auf seinem Schreibtisch ab.

Als er am Telefon vorbei kam bemerkte er, dass das rote Lämpchen des Anrufbeantworters blinkte. Was hat Motoki denn nun schon wieder? Motoki war eigentlich der einzige, der darauf sprach. Alle anderen probierten es einfach nochmal, wenn er nicht zu erreichen war. Sie hielten nichts davon mit einer Maschine zu reden. Selbst Minako, die sonst alles und jeden in Grund und Boden reden konnte, wenn sie aufgeregt war.

Bestimmt waren es wieder nur Änderungen im Sitzplan, dachte er sich. Mamoru freute sich für seinen Freund, dass er nun endlich heiraten würde. Er hatte natürlich auch gleich zugesagt, als Motoki ihn gefragt hatte, ob er sein Trauzeuge sein würde. Einen Kopf dafür hatte er aber eigentlich zurzeit gar nicht. Zusätzlich stimmte es ihn traurig. Vor drei Monaten plante er selbst doch noch seine Zukunft mit Bunny und so beschloss er sich erst morgen wieder dem Hochzeitswahn zu widmen. Er sprang also schnell unter die Dusche und ging dann in sein Bett. Es hatte nicht lange gedauert und er war im Land der Träume.

 

Laut piepend wurde Mamoru nach einer kurzen Nacht von seinem Wecker geweckt. Er streckte alle viere von sich, schmiss die Decke zur Seite und stand auf. Schlaftrunken ging er in die Küche zum Kaffeeautomaten, füllte sie mit Wasser und Kaffee und drückte den Knopf zum Anschalten. Das heiße Getränk tropfte blubbernd in die Kanne und Mamoru huschte derweil ins Badezimmer. Zurück in der Küche goss er sich eine große Tasse ein, kippte etwas Zucker hinein und musste erst einmal richtig wach werden. Mit der Tasse in der Hand ging er, um den Anrufbeantworter abzuhören, zu dem kleinen Schränkchen auf dem das Telefon stand. Er trank vorsichtig einen Schluck und drückte auf den blinkenden Knopf. Die Computerstimme ertönte.

„Sie haben eine neue Nachricht. Nachricht vom 10. Juli um 10.05 Uhr.“

 

Guten Tag Herr Chiba,

hier ist die Juntendo University.

Ich möchte Ihnen mitteilen, dass Miss Tsukino vor kurzem erwacht ist.“

 

Mamoru fiel vor Schreck die Kaffeetasse aus der Hand. Mit lautem Scheppern landete sie, zum Glück ohne kaputt zu gehen, auf dem kleinen Vorläufer, der vor dem Schrank lag. Der noch heiße Kaffee spritze überall hin, aber Mamoru war dies in diesen Moment egal. Er hatte mit allen gerechnet, aber nicht damit.

Er hörte sich die Nachricht nochmal und nochmal an. Er konnte es nicht glauben, sie war aufgewacht. Als er sich gesammelt hatte und verstand, was dies bedeutete, schnappte er sich seine Schlüssel und rannte zur Tür hinaus. Er ärgerte sich über sich selbst, hätte er doch schon gestern das verdammte Ding abgehört. Mamoru rannte die Treppen hinunter, als würde es kein Morgen geben. Unten angekommen stieg er auf sein Motorrad und fuhr los. Er konnte es kaum erwarten zum Krankenhaus zukommen. Mamoru fuhr den Weg seit Wochen und kannte jede kleinste Abkürzung. In kürzester Zeit stand er nun auf den Parkplatz des Krankenhauses und rannte durch die große Eingangshalle. Eilig lief er weiter auf die Station, auf der Bunny seit ihrem Unfall lag und näherte sich mit schnellen Schritten dem Zimmer. Davor angekommen blieb er nochmal kurz stehen. Er war völlig außer Atem und musste erst einmal tief Luft holen. Er griff zur Türklinke und drückte sie langsam herunter. Voller Vorfreude öffnete er die Tür, doch Mamoru blieb stutzig stehen. Da lag nicht Bunny in dem Zimmer.

„Entschuldigung, da habe ich mich wohl im Zimmer geirrt.“

Er schloss die Tür und schaute noch einmal auf die Zimmernummer, aber sie stimmte. Wurde sie verlegt? Um zu fragen, wo sich Bunny befand, ging er sichtlich verwirrt zum Schwesternzimmer. Er klopfte zaghaft an die Tür und lächelnd öffnete ihm eine junge Krankenschwester.

„Entschuldigen Sie bitte. Ich bin Mamoru Chiba und ich suche Bunny Tsukino. Ich habe einen Anruf erhalten, dass sie aufgewacht ist. Sie wurde anscheinend verlegt. Könnten Sie mal nachschauen wohin?“

„Ich schaue mal im Computer nach. Bunny Tsukino sagten Sie?“

Mamoru nickte und die Krankenschwester drehte sich um und ging zu einem Computer, der im Schwesternzimmer stand. Blitzschnell tippte sie einige Sachen ein. Ihr fröhliches Gesicht änderte sich aber schlagartig und wirkte nun sehr gefasst. Sie ging langsam auf Mamoru zu und legte ihm eine Hand auf dem Arm.

„Hat Sie denn niemand informiert?“, fragte sie besorgt.

Mamoru verstand gar nicht warum sie so ernst schaute. Er hatte doch nur gefragt in welches Zimmer sie verlegt wurde. Er schüttelte fragend den Kopf. Die Schwester seufzte leise, so dass es Mamoru nicht mitbekam. Sie war erst seit einigen Tagen hier am Arbeiten und es gefiel ihr gar nicht, dass sie ihm das nun mitteilen musste. Sie zeigte auf zwei Stühle hinter sich und wies Mamoru an sich zu setzen. Als sie beide saßen, fing sie mit ruhiger Stimme an zusprechen.

„Es tut mir sehr leid. Miss Tsukino ist zwar erwacht, es traten aber kurze Zeit später Komplikationen auf. Wir konnten leider nichts mehr für sie tun.“

Mamoru riss die Augen auf. Er arbeitete selbst seit kurzem als Arzt und diese Worte benutzen man nur, wenn man Angehörigen etwas ganz bestimmtes mitzuteilen hatte. Was sagte sie ihm da gerade, Bunny war tot? Das kann doch nicht sein.

„Soll das ein schlechter Scherz sein?“

Er konnte es einfach nicht glauben. Das konnte nur ein schlechter Scherz sein.

„Es tut mir wirklich leid. Miss Tsukino hat es leider nicht geschafft.“

Mamoru sackte in sich zusammen. Nur ganz langsam verstand er, was ihm da gerade gesagt wurde. Er hatte doch gerade erst die Nachricht erhalten, dass sie wach wäre. Und nun sollte er sie nie mehr wieder sehen können? Mamoru saß einfach nur da auf dem Stuhl und bewegte sich nicht, er konnte es nicht. Starr schaute er auf die gegenüberliegende Wand. Er hatte das Gefühl ihm wurde der Boden unter seinen Füßen weggerissen. Minuten lang saß er einfach nur da. Und hing in seinen Gedanken. Er wiederholte innerlich immer wieder die Wörter. Miss Tsukino hat es leider nicht geschafft. Die junge Frau machte sich langsam ein wenig Sorgen um ihn.

„Möchten sie mit einem unserer Seelsorger reden?“, fragte ihn die Schwester sorgenvoll und brachte ihm dabei erst mal ein Glas Wasser.

„Ich möchte sie sehen.“

Ohne den Kopf zu heben, saß er weiter auf dem Stuhl. Die Krankenschwester schaute ihn verwundert an, da sie so leise wie er sprach, es nicht richtig verstanden hatte.

„Was sagten Sie?“

Mamoru stand auf und schaute ihr mitten in die Augen.

„Ich möchte sie sehen.“

Die Frau verstand nun, was er wollte und drückte ihm noch mal tröstend die Hand.

„Ich werde sehen, was ich machen kann.“

Sie ging zu einer anderen Schwester und diskutierte mit ihr. Ihr tat Mamoru leid und so probierte sie, was ihr möglich war. Mamoru schaute ihr nach, er war immer noch in einem Schockzustand. Er konnte keinen klaren Gedanken fassen. Er war wie betäubt und das Geschehen um ihn herum, bekam er nur wage mit. Wie durch Watte gepackt, hörte er irgendwelche Stimmen in weiter Ferne. Als die Schwester zurück kam, bemerkte er sie erst gar nicht richtig. Sie legte sanft ihre Hand auf seine Schulter.

„Herr Chiba? Hallo? Hören Sie mich?“

Er schaute ihr nun direkt in die Augen und wartete, was sie ihm jetzt sagen würde, wo er hin müsste.

„Ich habe bedauerlicherweise keine guten Nachrichten. Sie wurde schon abgeholt. Sie befindet sich daher nicht mehr hier im Krankenhaus.“

Mamoru traute seinen Ohren nicht. Das konnte doch alles nicht sein. Die Nachricht auf seinem Anrufbeantworter war doch nur etwas mehr als zwei Tage her. Und nun sollte sie tot sein und er konnte sie nicht mal mehr sehen?

„Wo wurde sie hingebracht?“

Die junge Krankenschwester zuckte mit den Schultern. Sie konnte ihm diesbezüglich keine Angaben machen. Die Akte war in dieser Hinsicht gesperrt und erlaubte keine Auskunft. Mamorus Stimmung änderte sich augenblicklich. Sein Schockzustand wich Wut. Er war sauer. Warum durfte er nicht erfahren, wo sie war?

„Familie Tsukino erlaube dies nicht. Warum kann ich ihnen aber nicht sagen. Mir sind die Hände gebunden.“

Mamoru ballte seine Hände zu Fäusten und Tränen sammelten sich. Er drehte sich ohne ein weiteres Wort zu sagen um und ging. Die junge Schwester rief ihm noch irgendetwas hinter her, aber dies hörte er schon nicht mehr. Er ging hinaus zu seinem Motorrad und fuhr los. Er wollte zu Bunnys Eltern, sie mussten ihm erklären warum. Warum hatte man ihm nichts gesagt? Nicht gesagt, dass sie wach ist, nicht gesagt, dass sie es nicht geschafft hat. Sie hatten es ihm doch zugesichert. Schnell fuhr er die Straßen entlang. Nach einiger Zeit kam er am Haus der Tsukinos an und stieg von seinem Gefährt. Er ging mit gesenkten Kopf zur Haustür, hob wie in Trance den Arm und klingelte. Er wartete einige Minuten, aber es rührte sich nichts im Haus. Niemand öffnete. Er klingelte nochmal. Wollten sie ihm absichtlich nicht öffnen? Wieder nichts. Er klingelte nun nochmal und nochmal. Da sich wieder nichts tat, klopfte er nun, rief lautstark, sie sollen ihm doch die Tür öffnen. Von dem Lärm genervt, öffnete eine Nachbarin ihr Fenster.

„Die sind nicht zu Hause!“, fauchte sie ihn an.

Aufgeschreckt drehte er sich zu ihr um. Er fragte sie, wann sie denn wieder kommen würden.

„Das weiß ich doch nicht. Sie sind jedenfalls seit … ich glaube … zwei oder drei Tagen nicht nach Hause gekommen.“

Nun verstand Mamoru gar nichts mehr. Wo waren sie hin? Er bedankte sich, obwohl sie eigentlich nicht sehr nett war, bei der Nachbarin und ging zurück zu seinem Motorrad. Rei. Ruckartig fuhr er los zum Hikawa Tempel. Wissen die anderen vielleicht Bescheid? Er fuhr viel zu schnell durch die Straßen Tokios. Aber er konnte nicht anders. Wenn sie etwas wussten, warum haben sie ihm dann nichts gesagt? Er fuhr immer schneller. Es war ein Wunder, das auf den überfüllten Straßen nichts passierte. Endlich angekommen, rannte er die Treppen hoch. Für einen kurzen Moment aber blieb er mitten auf den Treppen stehen. Er starrte auf dem Platz, an dem alles angefangen hatte. Wo er Bunny bewusstlos in den Armen gehalten hatte bis der Krankenwagen eintraf. Er schüttele den Kopf. Ich muss mit Rei reden. Er lief also weiter die Treppen hinauf. Oben angekommen rannte er weiter zu dem kleinen Häuschen in dem sie wohnte.

„Rei, wo bist du?“, brüllte er über den Hof. Der Großvater von Rei hörte ihn und ging zu ihm.

Er fragte Mamoru, was er denn von ihr wolle. Er antworte ihm, dass er dringend mit ihr reden müsste, es ginge um Bunny. Bei dem Wort Bunny horchte er auf. Er wusste, dass die Freundin seiner Enkelin einen Unfall hatte und nun nicht mehr aufwachte. Es war schließlich hier am Tempel passiert.

„Ich hole sie. Warte bitte hier.“

Mamoru war einverstanden und wartete nun angespannt. Nach einigen Minuten kam Rei aus dem kleinen Häuschen hinaus.

„Mamoru, was verschafft mir denn die Ehre?“

Sie lächelte ihn freudig an und umarmte ihn zur Begrüßung. Rei hatte ihn schon eine Weile nicht gesehen. Eigentlich seit dem Tag, als sie über Bunnys Brosche entschieden hatten. Sie hatten zwar hin und wieder mal telefoniert, aber gesehen hatte sie ihn nicht.

Sie und die anderen wollten ihn nicht bedrängen und dachten, er würde sich schon melden, wenn etwas wäre.

„Wann warst du das letzte Mal bei Bunny?“

Rei verstand nicht, warum er dies fragte. Er wusste doch, dass sie und die anderen immer abwechselnd Bunny besuchten.

„Ich glaube, dass war vor vier Tagen, denke ich. Warum? Was ist denn los?“, fragte sie nun sichtlich irritiert.

„Rei … Sie ist … sie ist tot!“, stammelte Mamoru nun mit Tränen in den Augen.

„Was sagst du da? Das kann nicht sein.“

Rei schüttelte verwirrt den Kopf. Sie glaubte ihm nicht. Sie war doch vor vier Tagen dort. Da war ihr Zustand unverändert, wie er seit Wochen war. Mamoru erzählte ihr die ganze Geschichte, angefangen mit der Nachricht auf dem Anrufbeantworter und endete mit dem Versuch ihre Eltern zusprechen. Rei hatte es die Sprache verschlagen. Ein paar Tränen rollten ihr über die Wangen. Als sie Mamoru ansah, fing sie sich aber wieder. Er war kreidebleich und der Schock stand ihm sichtlich ins Gesicht geschrieben. Sie musste nun erst mal für ihn da sein. Sie nahm ihn in dem Arm und streichelte ihm sanft über den Rücken.

„Möchtest du erst einmal hier bleiben?“

Mamoru konnte nicht mehr, in dem Armen von Rei ließ er seinen Gefühlen zum ersten Mal, seit er es erfahren hatte, freien Lauf. Er sackte auf den Boden und weinte bitterlich. Rei setze sich daneben und nahm ihn wieder tröstend in dem Arm. Ihr liefen nun auch wieder die Tränen, sie konnte nichts dagegen machen. Eine gefühlte Ewigkeit saßen die beiden so da. Niemand sagte mehr etwas. Sie gaben sich gegenseitig Trost, doch irgendwann fand Rei ihre Stimme zurück.

„Wir müssen es den anderen sagen … Soll ich das übernehmen?„

Mamoru nickte dankend. Er wollte gerade wieder gehen, als er eine Hand an seinem Arm spürte und Rei ihn aufhielt. Sie ließ ihn in seiner jetzigen Verfassung nicht alleine fahren.

„Du bleibst heute hier. Ich mache dir ein Zimmer zurecht.“

Mamoru stimmte zu, er wusste, sie würde eh nicht nachgeben bis er zustimmte.

 

Rei hatte alle für diesen Abend zu sich bestellt, nun saßen sie dort und wussten nicht, warum sie hier waren. Das es etwas wichtiges sein musste, war ihnen klar, sonst hätten sie nicht gleich noch am selben Tag zu ihr kommen sollen. Alle bemerkten, dass mit Rei etwas nicht stimmte. Minako war die Erste, die anfing zu reden.

„Rei, was ist los? Warum sitzen wir hier? Du bist schon die ganze Zeit nicht ganz bei dir.“

Es war also an der Zeit. Sie schloss für einen kurzen Moment die Augen. Sie musste dabei die Fassung behalten, sonst würde sie es nicht schaffen ihnen diese Nachricht mitzuteilen.

Wo fange ich an?

„Danke, dass ihr alle gekommen seid. Ich habe euch etwas Schlimmes zu sagen. Mamoru kam heute Vormittag zu mir und …“

Rei erzählte ihnen, wie Mamoru es zuvor ihr erzählte hatte, die ganze Geschichte. Als sie fertig war, herrschte Stille im ganzen Raum. Niemand traute sich etwas zusagen. Sie waren einfach zu geschockt, was sie ihnen gerade gesagt hatte. Minako fing an zu weinen und Luna konnte auch nicht anders.

Luna wohnte bei Minako und Artemis seit dem Bunny ins Koma fiel. Sie hatte es mit Bunnys Eltern besprochen und alle waren damit einverstanden.

Auch bei den anderen bildeten sich nun die Tränen. Sie saßen fassungslos in dem kleinen Raum. Doch plötzlich ohne Vorwarnung hämmerte Haruka mit ihrer Faust auf dem Tisch und löste die anderen damit aus ihrer Starre.

„Verdammt, das ist doch alles nicht wahr!“, brüllte sie und verließ stürmisch den Raum. Michiru stand auf und ging ihr nach. Auch Setsuna und Hotaru standen nun auf und gingen Richtung Tür. Setsuna drehte sich nochmal zu den anderen um und senkte traurig den Kopf.

„Wir sollten uns morgen wieder treffen, damit wir besprechen können wie es weiter geht.“

Und schon waren sie verschwunden. Die übrigen saßen einfach nur da und hingen ihren Gedanken nach.

„Aber ist doch schon komisch, dass Bunnys Familie einfach abgereist ist, ohne irgendjemand Bescheid zu geben.“, räusperte sich Ami.

Alle nickten ihr zustimmend zu. In dem Moment betrat auch Mamoru das Zimmer und setzte sich zu den Frauen. Alle schauten ihn traurig an und bekundeten ihr Beileid.

„Ich werde morgen wieder hinfahren und schauen, ob sie zurück sind. Sie können uns nicht verbieten, dass wir uns von ihr verabschieden.“, sagte Mamoru mit brüchiger Stimme zu den anderen.

Alle starten auf dem Boden ohne ein Wort sagen. Was sollten sie auch sagen, ihre Freundin, Sailor Moon, ja ihre Prinzessin war für immer fort. Keiner wusste in diesem Moment, wie es weiter gehen sollte. Mamoru ging nach draußen, die anderen folgten ihm aber nicht. Sie wussten, er brauchte nun Zeit für sich. Er setzte sich auf den Treppenrand und starrte in den Himmel. Draußen war es dunkel geworden und er betrachtete den mit einigen Wolken bedeckten Sternenhimmel. Aus einer Wolke schob sich der Mond heraus, es war Vollmond. Der runde Mond strahlte ihn förmlich an. Er steckte Gedankenverloren seine Hände in die Hosentasche und zuckte einen kleinen Moment zusammen. Er hatte ganz vergessen, dass sich Bunnys Brosche noch darin befand. Er hatte sie noch nicht wieder in die kleine Schachtel in seinem Nachtisch gepackt. Mamoru nahm die Brosche in die Hand und strich mit seinen Fingern darüber, seine Tränen tropften mehr und mehr darauf. Wochenlang hatte er gehofft, aber es war umsonst. Es war vorbei, er hatte sie für immer verloren. Mamoru hob seinen Kopf und betrachtete den Mond.

Bunny …

 

 



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  fahnm
2015-09-13T21:42:54+00:00 13.09.2015 23:42
Was geht das vor?
Warum wird da gelogen?
Und was ist in die Tsukinos gefahren?
Ich bin sehr gespannt wie es weiter gehen wird.
Antwort von:  Fiamma
14.09.2015 14:20
Hallo,
vielen Dank für dein Kommentar :)

Ich hoffe es gefällt auch weiter hin, ein bisschen wird natürlich noch passieren bis es aufgeklärt wird ^^

lg
Fiamma
Von:  Kaninchensklave
2015-09-13T06:40:19+00:00 13.09.2015 08:40
ein heftiges Kap

Oh man war ist blos in die Tsukinos gefahren das man Ihre Freunde und Ihren Verlobten
nicht davon inkenntniss setzt das sie einfach nur Ihr gedächtniss Verloren hat
aber nein sie mussten im Krankenhaus eine Lüge verbreiten das sie Verstorben ist

nur warum ist die Frage warum lügt man alle an Sie hätten es doch verstanden
das Usagi Ihr Gedächniss Verloren hat und entführt wurde aber darüber wird
lieber Geschwiegen anstatt den anderen die wahrheit zu sagen
oder es wurde am Krankenhaus Computer Manipuliert
was die einzig Logische erklärunmg nach der Entführung war

GVLG
Antwort von:  Fiamma
14.09.2015 14:10
Vielen Dank für dein Kommentar, bin gestern nicht mehr zum Antworten gekommen:)

Ja die Richtung mit dem Computer könnte vielleicht in die Richtung gehen ;)

Lg
Fiamma^^



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