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Kinderspiel

... und es hätte so einfach sein können
von

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Dummes Weib!

Kradi öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch Vegeta kam ihr zuvor. Er klang ganz aufgebracht und sprach hastig und laut. Beinahe klang er sogar wütend. „Bist du nicht mehr ganz dicht?!“, fuhr er sie zu ihrer Überraschung an. Sie war sich absolut keiner Schuld oder Gefahr bewusst. Was hatte sie denn getan, außer die Tür zu öffnen?

Offenbar bemerkte Vegeta gar nicht, wie sehr sein Ausbruch die junge Frau verwirrte oder aber er nahm keine Rücksicht darauf. „Wenn du dich umbringen willst, dann ist das der richtige Weg!“

Ratlosigkeit zeichnete sich auf Kradis Miene. Drehte der jetzt total durch? So schnell starb man doch nicht... „Ich wollte doch nur...“, begann sie, doch Vegeta unterbrach sie kurzerhand. „Wenn du da rein gegangen wärst, wärst du jetzt ein Haufen Matsch aus Knochen und Fleisch, dummes Weib!“
 

Vegeta starrte Kradi intensiv an und erst jetzt beruhigte er sich soweit, dass er bemerkte, wie ratlos diese wirkte ob seiner Zurechtweisungen. „Tch...“ Er seufzte leise. Wieso machte er sich überhaupt solche Gedanken? Normalerweise brachte ihn doch so etwas nicht aus der Ruhe. Sie war schließlich nur irgendjemand. Am liebsten hätte er sich selbst geohrfeigt für sein übertriebenes Verhalten.

„Die Schwerkraft da drin ist 500 mal so hoch wie normal“, erklärte er nun. „Hast du eine Vorstellung, was das mit dir anstellt?“ Zugegeben, es waren nicht ganz 500 GR gewesen, doch in etwa und darauf kam es schließlich nicht an. Selbst die Hälfte wäre ja schon zu viel gewesen.
 

Zwar klang Vegeta noch immer gereizt, doch nun konnte er immerhin verstehen, weshalb es in dem Gravitationsraum gefährlich war. 500 mal? Das war mehr als nur eine ganze Menge. Konnte man das überhaupt überleben?

In Gedanken wanderte Kradi in die längst vergessenen Physikstunden zurück. 500-fache Schwerkraft müsste bedeuten, dass alles 500 mal so schwer war. Das konnte kein Mensch überleben! Allein das Eigengewicht müsste doch eigentlich jedermanns Innereien zerquetschen, oder? Tatsache aber war, dass Vegeta eben noch in diesem Raum Gewichte hatte stemmen wollen, die sie schon unter normalen Gravitationsumständen als aberwitzig groß empfunden hatte. Sollte das alles vielleicht ein dummer Scherz sein? Es war verlockend, das zu glauben, doch Vegeta sah ganz und gar nicht so aus, als wäre er zu Scherzen aufgelegt, noch als mache er generell welche. Ganz im Gegenteil sprach aus seinem Blick und seiner Stimme, die eindeutig etwas besorgt geklungen hatte, ein tiefer Ernst.
 

„Aber das ist doch … absurd.“ Sie hatte eigentlich grinsen und das Ganze als unglaubwürdig abtun wollen, doch angesichts des intensiven Blickes des Schwarzhaarigen, war ihr das gänzlich misslungen. Ihre Stimme klang rau und leise und ihr Lächeln war so schief, dass es jegliche Glaubhaftigkeit verlor. „Dann müsstet du doch auch...“

Ihr Blick wanderte an Vegeta auf und ab – soweit dies denn ging. So nahe wie er ihr stand, konnte sie ihn nur etwa bis zum Bauchnabel mustern, ohne dass es merkwürdig aussah. Er war natürlich sehr muskulös und vermutlich auch entsprechend stark, doch dennoch war diese Zahl, 500, einfach absurd hoch!
 

Vegeta stand noch immer nah an Kradi und hielt sie somit zwischen der Wand in ihrem Rücken und sich selbst vor ihr eingeklemmt. Selbst seinen Arm hatte er noch immer um ihre Hüfte liegen. Ihr schien es noch gar nicht aufgefallen zu sein. Kein Wunder, denn immerhin war hatte er sie mit übermenschlicher Geschwindigkeit an die Wand gestoßen, das musste ein Schock gewesen sein, den sie so leicht nicht überwand.

Mit einem schweren Seufzen schüttelte der Saiyajin-Prinz den Kopf. „He, Weib, hörst du mir überhaupt zu?!“, forderte er zu erfahren. „Mh, was? Ja, natürlich.“ So richtig überzeugte Vegeta diese Antwort nicht, doch er begnügte sich damit Kradi scharf anzusehen, die nun wohl auch bemerkte, wie nahe ihr der muskulöse Mann war und sofort ein wenig errötete, sehr zur Freude des Saiyajins, dessen Ego diese Reaktion auf seine Person überaus erfreulich fand.
 

Natürlich war er, als der stolze Saiyajin, der Prinz einer aussterbenden Rasse von großen Kriegern, nicht darauf angewiesen, dass sich ein schwaches Menschlein, so eine kleine Menschenfrau für ihn interessierte. Dennoch konnte Vegeta nicht leugnen, dass es ihm gefiel, welche Wirkung er auf Kradi auszuüben schien. Er gefiel ihr. Das wiederum gefiel ihm. Wohl nicht zuletzt, weil sie ihm auch gefiel. Sie hatte Biss und Charakter. Und obendrein eine angenehm weibliche Form, wie er fand. Nicht so ein dürrer Hungerhaken, sondern eine richtige Frau mit Form und Rundungen, wo Rundungen hingehörten!

In Gedanken rief er sich eilig zur Ordnung. Was dachte er denn nur?! Als hätte er nichts Besseres zu tun!
 

„Vegeta, lass mich bitte los.“ Kradi wiederholte ihre Aufforderung nun schon zum dritten Mal, doch der schwarzhaarige Mann schien ihr gar nicht zuzuhören, sondern völlig in seiner Gedankenwelt versunken zu sein. Und da fragte er sie noch so blöd, ob sie überhaupt zuhöre! Pah, der sollte sich mal an die eigene Nase fassen! Träume hier vor sich hin. „Vegeta!“, rief sie seinen Namen nun schon fast und endlich blickte dieser auch auf. Kradi atmete tief durch. „Bitte lass mich los“, forderte sie ihn mehr auf, als sie bat, war doch ihre Geduld inzwischen aufgebraucht.

„Pass auf, wie du mit mir sprichst, Weib!“, entgegnete Vegeta ein wenig ungehalten und kam entsprechend ihrer Aufforderung nicht nach, sondern hielt sie weiter fest und zwischen der Wand und sich eingeklemmt – sehr zu Kradis Missfallen.

Sie wollte seitlich von Vegeta wegrutschen, doch sein Arm versperrte ihr den Weg. Den Versuch, diesen beiseite zu schieben, gab sie schnell auf, merkte sie doch, dass trotz ihrer Anstrengungen, Vegeta keine Schwierigkeiten zu haben schien, dagegen zu halten.
 

„Lass mich nun gehen“, brummte Kradi. So langsam war es vorbei mit Spaß. Sie fühlte sich unwohl und bedrängt. Was sollte dieser Mist auch? Fand Vegeta es etwa lustig, hier seine Stärke zu demonstrieren? Hatte sein Ego das echt nötig?

„Es heißt 'Bitte', Weib und bedank dich wenigstens, immerhin habe ich dir das Leben gerettet!“ Vegetas Blick war düsterer geworden und er machte keine Anstalten sich auch nur einen Zentimeter zu bewegen, um Kradi aus ihrem Gefängnis zu befreien.
 

„Bedanken? Wofür?“ Mit einer Mischung aus Unverständnis und Empörung starrte Kradi ihren Nachbarn an, der sie weiter mit einer Selbstverständlichkeit, die ihre Wut hochkochen ließ, festhielt. Sie seufzte entnervt. Naja gut, wenn in dem Raum tatsächlich eine 500fache Gravitation herrschte, dann hatte er ihr eben das Leben gerettet. Erklären, wie er das allerdings überlebte, tat es das noch nicht.

„Danke, dass du mich davon abgehalten hast, mich unter einer absurd hohen Anziehungskraft zerquetschen zu lassen.“ Vegeta schnaubte und nickte. Zufrieden war er offenkundig damit nicht, doch immerhin beließ er es dabei. „Gern geschehen.“

„Aber...“, begann Kradi und wurde sofort von Vegeta in scharfem Tonfall unterbrochen. „Nichts 'aber', Weib!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  KradNibeid
2015-11-06T14:47:02+00:00 06.11.2015 15:47
"Er gefiel ihr. Das wiederum gefiel ihm. Wohl nicht zuletzt, weil sie ihm auch gefiel." <= Ich liebe diese Satzfolge. xDD

ABgesehen davon denke ich mir bei diesem Kapitel die ganze Zeit, dass man Vegeta eigentlich wegen sexueller Belästigung anzeigen müsste. Und dass Kradi nicht hätte nachgeben dürfen. Diese Genugtuung hat Vegeta nicht verdient, der Blödmann! D:<

Dennoch gefällt mir sehr, wie hier langsam eine romantisch-erotische Spannung zwischen den beiden augebaut wird. Und ich freue mich aufs nächste Kapitel. =)


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