Chaos
Hallo! Dass ich heute noch ein Kapitel zustande kriege, hätte ich nicht erwartet. Ihr bestimmt auch nicht. Habt viel Spaß damit : )
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Harry saß in der Großen Halle zusammen mit Ron und Hermine und auch Neville und Seamus haben sich zu ihnen gesellt. Zusammen bildeten sie eine Gruppe, die am Ende des Gryffindortisches saß und damit Abseits wirkte. Auch wenn Umbridges Vergehen schnell die Runde gemacht hatte und bei allen für Empörung sorgte, hatte das noch lange nicht zur Folge, dass Harry rehabilitiert war. Für einen Lügner wurde er immer noch gehalten, was dem Schwarzhaarigen im Moment nur recht war.
Mittlerweile kannte er nun die ersten schmerzhaften Auswirkungen des Trankes der ihn und Snape aneinander band. Und ausgerechnet Rons Schwester Ginny war der Auslöser.
Als die Schüler vor 2 Tagen aus den Ferien zurück nach Hogwarts kamen, war die Rothaarige auf ihn zu gestürmt und hatte ihn umarmt. Harry, der einfach eine Freundin begrüßen wollte, erwiderte diese Umarmung und wurde böse überrascht. Plötzlich hatte er ein fürchterliches Brennen auf der Haut gespürt und tausend Nadelstiche waren durch sein Körper gejagt. Er hatte Ginny fast von sich geschubst. Sie war ein wenig verwirrt über den abrupten Abbruch und schaute ein wenig besorgt, als sie Harrys blasses Gesicht bemerkt hatte.
„Harry, alles in Ordnung?“ fragte sie und legte die Hand auf seiner Schulter. Seine Zähne pressten sich aufeinander. Das war zu nah. Es tat ihm in der Seele weh, aber er musste von ihr weg.
„Klar, wir sehen uns dann später.“ hatte er hervor gepresst und war geflüchtet. Ron und Hermine war dies nicht entgangen und waren ihm gefolgt. Nachdem sie in den Raum der Wünsche eingekehrt waren, hatte er ihnen Rede und Antwort gestanden.
„Meine kleine Schwester ist in dich verknallt?“ schlussfolgerte Ron, als alle Fakten auf dem Tisch lagen.
„Oder ist zumindest auf dem besten Wege.“ murmelte Harry. Ihm war deutlich anzumerken, dass er eine Distanz nicht wollte. Ginny war immerhin einer der wenigen die ihm glaubten. Irgendwann würde sie merken, dass Harry auf Abstand ging und es würde die Gryffindor kränken.
„Mann, was für eine Geschichte. Da sind wir nur eine Woche weg und -zack- bist du mit Snape verheiratet.“ der Weasley schüttelte sich bei der Vorstellung ihm wäre das passiert. Schnaubend fügte er hinzu „Sicher hat er nicht mit solchen Problemen zu kämpfen.“
Eine provisorische Lösung fiel dem Schüler zum Glück wenige Stunden später in die Hände. Er war gerade auf den Weg in Snapes Räume, als ihm Ginny über den Weg lief.
„Harry, geht es dir wieder besser? Du sahst vorhin echt blass aus.“ begrüßte sie ihn. Wie ein aufgeschrecktes Reh blieb er stehen.
„Äh ja... viel besser.“ stammelte er und bemühte sich um einen unauffälligen, aber ausreichenden Abstand zur jüngsten Weasley.
„Wirklich?“ hakte sie nach und griff nach Harrys Hand. Sofort kam das Brennen wieder. Doch er brachte es nicht übers Herz sie wegzustoßen.
„Bitte Ginny! Ich muss weiter.“ versuchte er sich herauszuwinden. Doch die Gryffindor lies seine Hand nicht los und er bemühte sich, keinen zischenden Schmerzlaut von sich zu geben.
„Keine Schmonzetten in den Gängen, bitte. Mr. Potter, Sie wissen, dass ein zu Spät kommen nur noch längere Strafzeiten nach sich ziehen wird.“
Es war Snapes Stimme die schneidend und spöttisch durch den Flur hallte. Wenig später konnte man auch seine Silhouette erkennen. Harry war für dieses Timing so unendlich dankbar. Er löste sich und ging, wenn auch etwas wackelig, an seinen Professor vorbei zu dessen Räume.
„Miss Weasley, sollten Sie nicht langsam in den Gryffindorturm gehen? Die Ausgangssperre beginnt in wenigen Minuten und Sie wollen doch nicht verantwortlich für ein Punkteverlust sein. Es fehlen nur noch 10 bis Slytherin Sie eingeholt hat.“ ein gemeines und zufriedenes Grinsen wurde Ginny zu Teil. Sie wurde daraufhin so blass wie Harry und ging schnellen Schrittes, ohne ein weiteres Wort zu verlieren, davon.
„Wie schlimm?“ war die erste Frage Snapes als sie beide das Labor betraten. Natürlich hatte er die Situation gleich verstanden. Harry fragte sich, wieso ihn das überhaupt noch überraschte.
„Es ist ein Brennen und Stechen. Ich konnte fast nicht klar denken.“ schilderte der Schüler und fasste sich an den Kopf.
„Oh Mann, ausgerechnet Ginny. Sie ist doch eine Freundin. Und Rons Schwester. Ich kann ihr nicht aus den Weg gehen.“
„Reichen Sie mir Ihren rechten Arm.“ forderte der Tränkemeister. Harrys Vertrauen reichte soweit, dass er das mittlerweile ohne Nachfrage tat. Während er seinen Ärmel hochkrempelte nahm Snape einen kleinen, fingernagelgroßen Stein aus einer Holzschatulle. Dann ging er zu seinem Schüler und drückte ihn nicht wie erwartet an den Arm, sondern hielt ihn an Harrys Armband, das er von den Zwillingen bekommen hatte. Der Lehrer zückte seinen Zauberstab und murmelte einen Spruch den der Schüler noch nie zuvor gehört hatte. Er bewirkte, dass der Stein mit dem Armband verschmolz. Danach besah sich der Gryffindor das Ergebnis genauer.
„Das ist ein Benzoar.“ stellte er verblüfft fest. Sein Blick ging zu Snape. „Ich dachte, der ist nur gegen Gifte.“
„Ein Trank der Schmerzen bereitet, fällt natürlich nicht unter diese Definition. Im Grunde genommen gibt es gar keine Gifte.“ dieser Satz triefte nur vor Sarkasmus.
„Aber es ist ein Bindungstrank gewesen.“ sagte der Jüngere verständnislos.
„Und schwarzmagisch.“ ergänzte Snape
„Also sind alle schwarzmagischen Tränke, Gifte?“
„Im Grunde genommen ja. Schwarze Magie fordert für seine Leistung immer einen Tribut. Schmerzen, Gefühle, das Leben... Das ist das Gift. Das ist der einzige Grund, wieso es sich von der weißen Magie unterscheidet.“
„So fasziniert wie Sie mir das erklären, würde ich behaupten dass die schwarze Magie Sie zu einem Sadisten gemacht hat.“
„Seien Sie unbesorgt, das wurde mir bereits in die Wiege gelegt.“ erlaubte sich Snape den Scherz. Fuhr dann aber fort.
„Gifte haben, wie die schwarze Magie, mehrere Seiten. So können Gifte auch Gegengifte sein.“
„Das heißt, dieser Benzoar ist eine schwarzmagische Zutat?“
„Er ist eine Grauzone. Deshalb wird er Ihnen nur bedingt helfen. Aber er sollte das Ganze auf ein erträgliches Maß eindämmen können. Jedoch nur limitiert. Ich weiß nicht, wie es ist, wenn Ihnen ein Dutzend hinterherrennen.“
„Ich bin im Moment so unbeliebt wie Sie.“ war der trockene Kommentar Harrys.
„Und andere behaupten, ich wäre nicht glücklich damit.“ schoss Snape zurück.
„Machen Sie das eigentlich mit Absicht? Um Ihre Ruhe zu haben?“
„Nein, ich bin wirklich so unausstehlich.“ stellte Snape klar. „Im Übrigen haben mir die Zwillinge etwas für Sie mitgegeben.“
„Sie haben mit Fred und George gesprochen?“
„Ja, ich habe ihnen von Ihrem Vorschlag erzählt, das Chaos am Silvesterabend zu veranstalten. Ein Tag an dem eh viel gefeiert wird und ein aus den Fugen geratene Überraschung würde kein besonderes Misstrauen wecken, sondern viel mehr als Unfall eingestuft. Ich muss nicht erwähnen, dass die Augen der beiden bei diesem Plan abartig hell geleuchtet haben.“ erklärte der Lehrer und übergab Harry das Päckchen, dass die Twins ihm mitgegeben hatten. Der Schüler öffnete es noch auf der Stelle.
„Oh super! Das haben sie aber schnell hingekriegt.“ freute sich Harry, als er die Armbänder erkannte. Sie waren aus breitem Leder. Sogar farblich hatten sie sich Gedanken gemacht. Harry schmunzelte bei der Vorstellung, dass das wahrscheinlich ihre Art war, sich bei Snape für die Gedankenbilder zu entschuldigen. Er hielt Severus eins der beiden Stücke hin.
„Was ist das?“
„Ein Armband.“
„Ich trage keinen Schmuck.“
„Es ist schwarz.“
Snape verzog das Gesicht und nahm es entgegen mit dem festen Vorhaben es gleich in den nächsten Eimer verschwinden zu lassen. Doch sein Vorhaben wurde revidiert, als er etwas spürte.
„Da liegt ein Zauber drauf.“ stellte er fest und Harry nickte eifrig.
„Ja. Es sind Kontaktarmbänder. Wenn einer von uns Hilfe braucht, dann werden die anderen Armbänder, die in Verbindung mit diesem stehen, warm und drehen sich.“
„Sie wollen mich also jederzeit um Hilfe rufen können?“
Harry schüttelte über diesen völlig falschen Gedanken nur mit dem Kopf.
„Nein. Eigentlich war es dafür gedacht, dass SIE nach Hilfe rufen können.“
„Wieso sollte ich Hilfe brauchen?“
„Ich vergaß! Voldemort gegenüber zu treten und seine Launen zu ertragen, machen Sie mit links. Ganz zu schweigen sich nun einem verhextem Direktor zu stellen. Ein Klacks.“ spottete der junge Potter.
„Ich habe das bis jetzt gut alleine hingekriegt.“ verteidigte sich Severus.
„Natürlich gab es nie den Moment, indem Sie fast gestorben wären, wäre der Zufall nicht zugegen gewesen.“ erinnerte der Schüler seinen Lehrer mit Sarkasmus. Snape sah ihn daraufhin nur böse an.
„Bitte Professor. Wenn diese Kooperation bestehen soll, ist es eine Notwendigkeit, dass Sie leben.“ versuchte Harry nun eine rationale Begründung. Das schien den Lehrer tatsächlich zu ködern. Widerwillig legt er sich das Armband um.
„Ich kann sie nicht leiden, Potter.“
„Ich Sie auch nicht, Professor.“ erwiderte Harry. Beide wussten, dass das gelogen war.
Nun war also der Silvesterabend angebrochen und die Gruppe saß entspannt am Tisch. Und Harry, Ron und Hermine warteten auf das große Chaos. Neville und Seamus wussten ja von nichts. Wobei sich Harry nicht sicher war, ob Ron und Hermine wirklich auf das Chaos warteten, denn sie hatten nur Augen füreinander. Das veranlasste den Schwarzhaarigen den Blick öfters zum Lehrertisch schweifen zu lassen und auch Snape streifte öfters seinen Blick. Dumbledore verhielt sich unauffällig und ließ sich nichts anmerken. Um Mitternacht soll es los gehen. Zum Glück konnte er wieder normal mit Ginny reden. Zwar hatte er einen unangenehmen Druck in der Magengegend, aber dank des Benzoar war es aushaltbar.
Kurz vor Mitternacht wurde für die meisten überraschend die Tür zu großen Halle aufgestoßen und die Zwillinge erschienen. Weil jeder wusste, dass die beiden die absoluten Entertainer waren, flog ihnen ein enormer Jubel entgegen. Die Lehrer jedoch schauten leicht panisch. Fred zwinkerte den Professoren zu und George bedeutete der Masse still zu sein.
„Guten Abend währte Lehrer und Schüler von Hogwarts! Anlässlich unseres bestehenden Jahreswechsels haben wir an einer neuen Kreation gebastelt!“
Vom Lehrertisch war ein frustriertes Stöhnen von McGonnagal zu hören. Fred fuhr unbeirrt fort.
„Das wollen wir euch natürlich nicht vorenthalten und laden zu einer exklusiven Vorstellung ein!“
„Ich halte das für keine gute Idee!“ erhob die Hauslehrerin von Gryffindor Einspruch.
„Ein Veto von Ihnen? Als unsere ehemalige Hauslehrerin?“ Kam es gekränkt von George.
„Eben drum!“ konterte die Hexe. Das brachte ihr jedoch nur empörte Rufe aus der Schülerschaft. Da nun 2 Lager aufeinandertrafen gab es nur eine Lösung. Alle schauten erwartungsvoll zu dem Direktor. Der schenkte den Zwillingen ein verschmitztes Lächeln und meinte zu McGonagall: „Gib ihnen den Spaß.“
Es folgte laute Begeisterung und mit einem Zauber erschienen kleine Pappkegel mit einer Schnur an den Platz jeden Schülers.
„Ihr haltet diese Kegel in die Höhe, zieht an der Schnur und ein Feuerwerk in Form eines Quidditschduells erscheint. 4 Häuser, 4 Mannschaften. Also macht alle mit! Ach ja, ihr seit die ersten die es testen. Und los!“
Ein entsetztes „WAS?“ drang vom Lehrertisch – wahrscheinlich wieder McGonagell-, aber es war zu spät.
Alle zogen an der Schnur und die Kegel platzen auf. Nur drang da kein Feuerwerk aus. Stattdessen sprangen kleine weiße Mäuse hinaus und verteilten sich blitzschnell überall in der Halle. Die ersten Mädchen fingen an zu kreischen. Nach einer Weile fiel auf, dass die Mäuse Schluckauf hatten und mit jedem Hickser entließen sie eine Silvesterrakete, die sich wirklich langsam zu einem Quidditschspiel entwickelte. Doch da die Mäuse nicht aufhörten wurde alles immer undurchsichtiger.
Harry hatte dem Treiben fasziniert zugeschaut. verstohlen sah er zu den Lehrern die schon dabei waren, den ganzen Unfall einzudämmen. Flinke Mäuse einzufangen ging eben nicht ganz so schnell. Snape war nicht mehr unter ihnen, stellte der Schüler fest. Es ging also los.
Einige Lehrer sind rausgegangen um ein paar von den entflohenen Mäusen zu schnappen, der Rest durfte die Halle nicht verlassen. Die Professoren schmissen mit Erstarrungszaubern um sich, doch war diese Methode recht mühsam. Die Schüler jedoch, die vorsorglich alle mit einem Schutzzauber versehen waren, hatten nach ihrem ersten Schreck ihren Spaß und dachten gar nicht daran den Lehrern unter die Arme zu greifen.
In dem ganzen Gewirr fiel es niemandem auf, wie Dumbledore sich langsam an Harry herangeschlichen hatte. Erst als er direkt vor ihm stand, hatte der Schüler ihn bemerkt. Viel zu spät. Mit einem Schockzauber beförderte der Direktor ihn an die nächste Wand. Klar, die Schüler waren zwar alle mit einem Protego geschützt, doch Dumbledore konnte trotzdem behaupten, er habe das Ziel verfehlt und aus versehen ihn getroffen. Harry stöhnte schmerzerfüllt auf. Dumbledore stand nun genau vor ihm. Direkt konnte der Schüler ihn nicht angreifen. Albus würde alles abblocken und irgendjemanden könnte es doch auffallen, dass er den Direktor angriff. Harry war sich sicher, dass man diesem mehr Glauben schenken würde als ihm.
Und dann spürte es Harry. Voldemort. Nur klein und flüsternd, aber seine Präsenz war da. Direkt vor ihm. An Dumbledore. Aber wie war das möglich?
Gerade als Albus zum nächsten Zauber ansetzte, hielt er plötzlich inne und kippte steif zur Seite. Ein Klammerfluch hatte ihn erwischt.
„Fred und George Weasley!“ kam es entsetzt von der stellvertretenden Direktorin. Harrys Kopf flog in die Richtung aus dem das Gezeter kam.
„Sorry, haben unser Ziel verfehlt.“ nuschelten die beiden halbherzig. Der Schüler rappelte sich auf, doch zum durchatmen kam er nicht. Sein Armband wurde warm und begann sich zu drehen. Snape! Er war in Gefahr!
Harry sah sich suchend um. Er war in die Kerker gerannt, während in der Halle immer noch das größte Chaos herrschte. Dorthin hatte ihn das Armband zumindest geführt. Es musste wirklich etwas Schlimmes passiert sein, wenn Snape ihn um Hilfe rief. Eigentlich konnte es sich nur um Leben und Tod handeln, so wie er den Tränkemeister einschätzte. Das veranlasste ihn, sich intensiver umzusehen.
„Professor?“ rief er in die Dunkelheit hinein. Nichts. Sein Ruf blieb unerwidert. Das Armband drängte ihn jedoch weiterzugehen und Harry stieß weiter vor.
„Harry.“ hörte er seinen Namen schwach ein paar Meter weiter. Sein Lumos erfasste eine zusammengesunkene Silhouette, die am Boden gegen eine Wand lehnte.
„Professor!“ Sofort war Harry zur Stelle. Er kniete sich vor seinem Lehrer hin. Dieser versuchte ihn mit verschwommenen Augen zu fixieren. Äußerlich war kein Blut zu sehen.
„In meine Räume.“ krächzte der Tränkemeister. Harry stützte ihn indem er dessen Arm um seine Schulter legte. Zum Glück waren seine Räume nicht weit.
Dort angekommen buxierte er seinen Lehrer auf das Sofa, der seine sitzende Position nicht halten konnte und zur Seite rutschte. Er nestelte an seinen Roben, bekam aber die Knöpfe nicht auf.
„Zum Geburtstag kriegen Sie einen Reißverschluss von mir.“ beschwerte sich Harry und half ihm die Robe zu öffnen. Snape schaffte es, einen missmutigen Laut von sich zu geben.
„Ruhe! Sonst wird der Reißverschluss pink!“ drohte der Schüler. Merlin, wenn es Snape wieder besser gehen sollte, würde er dafür mit Sicherheit noch die Quittung bekommen.
Als die Robe offen war, befreite er Severus von seinem Hemd. Was ihn dann erwartete, ließ ich zischend die Luft einziehen.
„Oh verflucht!“
Der Tränkeprofessor gab ein bitteres, hustendes Lachen von sich.
„Sie treffen den Nagel auf den Kopf.“ kam es heiser von ihm. Oberhalb der rechten Brust war die Haut schwarz geworden und wenn Harry richtig sah, breitete sich dieser Fleck aus.
„Was muss ich tun?“ wollte er wissen. Snape griff nach der Hand des Jüngeren und führte sie auf die schwarze Haut.
„Feuer. Sie müssen es wegbrennen.“ Das Sprechen fiel dem Lehrer zunehmend schwerer. Harry schluckte und versuchte sich zu konzentrieren. Er musste nonverbale Magie einsetzten. Haut auf Haut, war effektiver als der Zauberstab. Kurz bevor der junge Potter loslegen wollte, krächzte der Tränkemeister noch ein „Und hören Sie bloß nicht auf!“
Verunsichert nickte der Schüler ihm zu und legte los. Er dachte an Hitze und Feuer und mit dieser Vorstellung lies er seine Magie frei. Kurz darauf bäumt sich Snapes Rücken auf und er hielt die Zähne zusammengepresst. Es tat weh. Er hatte schmerzen. Harry versuchte dieses Bild, was ihm selber so wehtat, zu ignorieren und fuhr fort. Als dann der erste schreckliche Schmerzensschrei und der Geruch von verbranntem Fleisch kam, sah sich der Schüler nur in der Lage weiterzumachen indem er die Augen schloss. Es war eine furchtbare Situation. Doch Harry merkte, wie das schwarze Mal seine Wirkung verlor. Und als nichts mehr von ihm zu spüren war, hörte er auf.
„Danke.“ kam es leise nach einem kurzem Moment der Stille.
Harry traute sich die Augen aufzumachen. Sein Lehrer lag blass, aber lebendig vor ihm und war nur noch erschöpft. Dort wo das schwarze Mal sich ausgebreitet hatte, prangte nun eine hässliche Brandnarbe. Von der Situation überfordert und auch aus Hass auf sich selbst, weil er für diese Narbe verantwortlich war, rannten dem Schüler stumme Tränen über die Wangen und tropften auf Snapes Brust. Der schaute seinen Schüler an und erkannte wie sehr ihn diese Situation mitgenommen hatte. Müde hob er seinen Arm, legte die Hand in den Nacken des Jüngeren und zog ihn an sich. Den zweiten Arm schlang er über Harrys Hüfte.
„Schlafen Sie.“ war die letzte Aufforderung des Professors, bevor er die Augen schloss. So lagen Sie die Nacht zusammen auf dem Sofa mit völlig durcheinandergewirbelten Gedanken über die letzten Stunden.