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Smallville-Expanded - 01

Black and White
von

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Lex Luthor

Im TALON herrschte der übliche Betrieb, als Chloe und Christian gegen 16:00 Uhr eintrafen. Während sich der Hüne mit seiner Begleiterin einen Weg durch die Menge bahnte blickte er sich fasziniert um.

Das Ambiente entsprach einer alten ägyptischen Halle. Überall an den Wänden und an den Ziersäulen waren alt-ägyptische Symbole und Hieroglyphen zu sehen. Als sie sich langsam der Bar näherten entdeckte er hinter sich sogar einen der früher obligatorischen Falken mit gespreizten Schwingen, der den Pharaonen als königliches Symbol gedient hatte. Farbenfroh und durch blaues Licht von hinten beleuchtet prangte er gegenüber der Bar, über dem Durchgang, an der Wand. Hinter dem Tresen erkannte der Blonde Lana Lang, und er warf ihr ein Lächeln zu, als sie zu ihm und Chloe herüber blickte.

„Hi Lana, ich könnte einen Cappuccino vertragen“, erklärte Chloe, kaum dass die Freundin sie erreicht hatte.

Lana notierte es schnell und wandte sich mit einem freundlichen Lächeln zu Christian. „Und was darf ich dir bringen?“

„Einen Kaffee. Aber einen doppelten, zweifachen – schwarz und extra stark, damit ich wieder zu mir komme.“ Mit bezeichnender Miene blickte er zu Chloe und meinte erklärend und leicht verdrießlich: „Dieses Mädchen braucht kein Büro, sondern einen Waffenschein für ihre Schüler-Vernichtungs-Interviews.“

„Ich wusste, wir hätten dich warnen sollen“, erwiderte Lana mit übertrieben gespieltem Bedauern und entfernte sich grinsend in Richtung Kaffee-Automat. Über die Schulter hinweg fragte sie ihn dann: „Hast du übrigens schon mit deinem Vater gesprochen?“

Das Gesicht des Jungen drückte Erschrecken aus. „Oh, verflixt, ich wusste, dass ich irgend etwas vergessen hatte. Hoffentlich erwische ich ihn noch wach. Ihr entschuldigt mich für einen Moment, Mädels, aber hier drin ist es mir etwas zu laut zum Telefonieren. Bin gleich wieder zurück.“

Damit verschwand Christian in Richtung des Ausgangs. Währenddessen erkundigte sich Lana belustigt: „Den hast du ziemlich geschafft, wie es scheint. Vielleicht solltest du etwas vom Gas gehen, sonst verschreckst du ihn noch.“ Sie zwinkerte der Freundin zu. „Apropos: Weißt du, was er mit dem Wort Mädels gemeint hat?“

Währenddessen verließ Christian das Café und machte einige Schritte die Straße hinunter. In Gedanken drückte er die Kurzwahltaste für die Verbindung zu seinem Vater und wartete gespannt, bis sich am anderen Ende eine bekannte Stimme meldete. Nach einer herzlichen Begrüßung und drei Versicherungen, dass er an der Schule gut aufgenommen worden war, erklärte er seinem Vater, worum es ging. Er endete schließlich mit den Worten: „Ich danke dir Paps. Morgen faxe ich dir das ausgefüllte Formular – du musst dann nur noch deinen Johnny darunter setzen.“

„Vielleicht unterschreibe ich den Wisch wirklich mit Johnny – zumindest aber mit Falken, damit deine Deckung nicht auffliegt.“

„Das ist eine Maßnahme. Ich melde mich spätestens am Wochenende.“

„Wehe wenn nicht“, drohte sein Vater im Spaß. „Ich vermisse dich, mein Junge.“

„Ich dich auch. Also, bis dann.“ Als Christian die Verbindung unterbrach und aufsah, erkannte er, dass Pete Ross neben ihm stand und ihn aus seinen fast schwarzen Augen unsicher fragend musterte. Chloe hatte ihn ihm vor wenigen Stunden erst vorgestellt.

„Mann, wen hast du denn da gerade zur Sau gemacht?“

Christian blickte auf den beinahe einen Kopf kleineren Jungen hinunter und machte eine verständnislose Geste. „Was meinst du damit...? Du bist Pete, richtig?“

„Hey, du hast es behalten. Das macht dich mir sympathisch.“ Ein breites Grinsen, welches in seinem dunklen Gesicht doppelt herausstach unterstrich seine Worte. Dann erklärte er: „Ich habe zwar kein Wort verstanden, aber es klang, als würdest du jemanden fürchterlich fertig machen. Und seit wann sprichst du Japanisch?“

Christian lachte kurz auf. „Das war mein Vater, und ich habe mich ganz freundlich mit ihm unterhalten – und zwar auf Deutsch. Klingt die Sprache wirklich so hart?“

„Ja, tut sie. Ich wollte ins TALON, kommst du mit?“

„Ich war schon drin, bis Lana mich daran erinnert hat, dass ich mit meinem Vater telefonieren wollte.“

Pete nickte verstehend. „Nach einem Interview von Chloe wissen manche Leute nicht einmal mehr, wie sie heißen. Glaube mir, ich übertreibe nicht.“

Sie betraten lachend das Café. Christian hatte Pete auf Anhieb gemocht. Von Chloe hatte er erfahren, dass er und Clark Kent, von Kindheit an, die besten Freunde waren. Neugierig erkundigte er sich: „Wollte Clark nicht auch kommen?“

Pete warf ihm einen undeutbaren Blick zu. Dann meinte er mit schiefem Grinsen: „Momentan ist unsere Freundschaft etwas abgekühlt. Wir hatten vor einigen Wochen eine kleine Meinungsverschiedenheit.“

„Das vergeht, Pete. Eine gute Freundschaft hält so etwas aus.“

Pete nickte. „Du hast bestimmt Recht.“

An der Bar wurden beide mit einem Lächeln von Chloe empfangen und Pete raunte Christian leise zu: „Nimm dich in Acht, sie mag dich anscheinend.“

„Ich passe auf“, raunte Christian amüsiert zurück. Dankend nahm er seinen Kaffee von Lana in Empfang. Er musste zugeben, dass sie sich Mühe gegeben hatte, eine ziemlich große Tasse aufzutreiben. Vorsichtig nippte er an dem Getränk und nickte dann anerkennend. „Der ist besser, als ich es vorher vermutet hätte.“ Dann nahm er einen größeren Schluck und schloss genießerisch die Augen.

„Was hast du mit dem Mann angestellt?“, fragte Pete feixend und hielt sich dabei dicht an Chloes Seite, während sich Christian auf dem Barhocker neben ihrem niederließ.

Chloe verpasste Pete einen scherzhaften Stoß in die Rippen.

Lana, die mittlerweile von einer ihrer Angestellten abgelöst worden war, gesellte sich zu ihnen. Dabei blickte sie zufällig zur Tür. „Hey, da kommen Clark und Lex.“

Christian wandte sich ihnen unwillkürlich zu. Der kahlköpfige, elegant gekleidete, junge Mann neben Clark, der gemeinsam mit ihm auf sie zu schritt, mochte etwa Mitte Zwanzig sein. Das Seltsame war, dass Christian das Gefühl beschlich, dieses Gesicht bereits gesehen zu haben, aber er konnte sich momentan nicht entsinnen wo.

Clark blieb neben ihm stehen und stellte sie einander vor. Während Christian dem Kahlköpfigen die Hand reichte, musste er zugeben, dass dieser Clark Kent ein ganz netter Kerl zu sein schien, der sich nicht weiter anmerken ließ, dass er vorhin in der Schule wohl etwas eifersüchtig auf ihn gewesen war. Dieser Lex hingegen machte einen etwas anderen Eindruck. Seine Augen drückten eine gewisse Härte aus, aber auch Zielstrebigkeit. Eine Mischung, die er gelegentlich auch an seinem Vater beobachtet hatte.

„Na, da haben wir hohen Besuch in unserer Kleinstadt“, bemerkte Lex leichthin. „Du bist also...“

„Der Neffe von Jason und Mary Falken“, erklärte Christian schnell und blickte den jungen Mann dabei beschwörend an. Er hatte plötzlich das unbestimmte Gefühl, dass Lex drauf und dran gewesen war, seinen richtigen Namen auszuplaudern. Auch wenn ihm schleierhaft war, woher er ihn kennen mochte.

„Hallo, Chris Falken“, meinte Lex und beließ es dann bei einem rätselhaften Lächeln, bevor er abrupt das Thema wechselte und fragte: „Wie war dein erster Tag an der Schule?“

„Ziemlich aufschlussreich“, entfuhr es Christian prompt und er blickte entschuldigend von Clark zu Lana und wieder zu Lex.

„Was treibt dich zu dieser Stunde her, Lex?“, fragte Lana, bevor der Freund eventuell weitere unangenehme Fragen stellen konnte.

„Ich war zufällig in der Gegend und dachte, ich hole heute selbst die wöchentliche Abrechnung ab, dann sparst du dir den Weg.“

„Das ist nett von dir“, meinte Lana und machte Anstalten den Privatbereich des Cafés aufzusuchen. „Ich hole sie dir.“ Es dauerte weniger als eine Minute, bis sie wieder da war und Lex die Abrechnungen reichte.

Lex quittierte es mit einem Lächeln und meinte dann: „Ich muss jetzt los, die Konkurrenz schläft nicht. Viel Spaß noch.“ Damit wandte er sich ab und schritt davon.

Christian blickte ihm hinterher und meinte dann entschuldigend zu den anderen: „Ich muss auch weg, ich hatte ganz vergessen, dass ich Zuhause auch noch etwas zu erledigen habe. Wir sehen uns morgen in der Schule. Für den Rest Kaugummi.“ Damit legte er grinsend eine 5-Dollar-Note auf den Tresen und wandte sich ab.

Während sich der Blonde beeilte Lex zu folgen, blickte Pete ihm nach und fragte dann, etwas verdattert über den plötzlichen Abgang: „Was hat der denn auf einmal.“

Chloe lächelte überlegend. „Keine Ahnung, aber das finde ich schon heraus.“

 
 

* * *

 

Vor dem Eingang des TALON holte Christian Lex ein und sprach ihn an: „Einen Moment bitte, Lex. Ich würde gerne mit dir reden.“

Lex wandte sich ihm zu und deutete auf seinen silbernen Porsche, der vor dem Eingang parkte. „Dann steig ein, wir können uns bei mir unterhalten. Ich hätte da nämlich auch ein paar Fragen an dich.“

Christian runzelte überrascht die Stirn und kam der Aufforderung nach. Er fragte sich, was ein ihm völlig Fremder von ihm wollte. Einen Moment später sagte er sich, dass sich Lex vermutlich dieselbe Frage stellte.

Die Fahrt dauerte nicht lange und als Lex den Wagen auf das Grundstück seines Anwesens lenkte, da erinnerte sich Christian schlagartig daran, weshalb ihm das Gesicht des jungen Mannes bekannt vorgekommen war. Er hatte es einmal in einem Zeitungsartikel über die Firma LUTHORCORP gesehen. Als sie ausstiegen, blickte Christian zu Lex und erkundigte sich: „Du bist Alexander Luthor, der Sohn von Lionel Luthor, dem Begründer von LUTHORCORP?“

„Du bist gut informiert“, erwiderte der junge Mann, während sie das schlossähnliche Gemäuer von Luthor-Mansion betraten. „Warum überrascht mich das nicht?“

Christian wartete, bis sie einen geräumigen Arbeits-Wohnraum betreten hatten, und sich die Bediensteten mit Lex Mantel und seiner Jacke entfernten, bevor er dem Spielchen ein Ende machte und geradeheraus sagte: „Du weißt wer ich bin, nicht wahr?“

Lex Luthor lächelte nachsichtig. „Du kannst dir vorstellen, dass ich ab und an das Forbes-Magazine lese. Vor etwa zwei Jahren gab es dort einen Artikel über deine Familie, mit Bildern deines Vaters, deiner Mutter, und von dir, Christian von Falkenhayn.“ Er setzte sich auf eines der beiden Ledersofas, zwischen denen ein Glastisch stand und deutete einladend auf das Sofa gegenüber. Während er beobachtete, wie Christian Platz nahm, fragte er ernst: „Also, was soll diese Scharade? Was will ein Milliardärssohn aus Deutschland ausgerechnet in einem Nest, wie Smallville?“

Christian blickte zur Seite, zu dem prasselnden Kaminfeuer, bevor er tief durchatmete und Lex direkt ansah. „Meine Mutter starb vor drei Monaten bei einem Terroranschlag, der vermutlich meinem Vater galt. Er war der Meinung, dass es sicherer für mich ist, wenn ich nicht in seiner Nähe bin, solange die feigen Mörder meiner Mutter noch nicht gefasst worden sind. Also beschlossen wir, dass ich für einige Zeit hier untertauche. Aber nicht als bekannter Milliardärssohn. Das deutsche Bundeskriminalamt hielt es darüber hinaus für eine gute Idee, wenn ich hier den Namen meiner Verwandten trage, die vor und während des Zweiten Weltkrieges hierher emigrierten. Ich möchte dich bitten, dass du niemandem hier erzählst wie mein richtiger Name lautet, zumindest nicht, solange die Mörder meiner Mutter noch frei herumlaufen.“

Lex Luthor blickte in Christians Augen und versuchte dort Spuren von Täuschung zu erkennen, doch der Blick des Deutschen wirkte offen und geradeheraus. Sein angeborenes Misstrauen gegen Alles und Jeden legte sich. „Das mit deiner Mutter tut mir sehr leid, Christi... Chris. Ich weiß noch, wie ich mich gefühlt habe, als meine Mutter starb.“

Christian nickte knapp und blickte sich dann um. Schließlich meinte er feststellend: „Die Waffensammlung ist ziemlich beeindruckend.“

Lex grinste schmerzlich. „Meine Mutter mochte die Sammlung nicht. Sie war der Meinung, wir Luthors würden den Krieg bereits in uns tragen, und dass wir uns nicht auch noch damit umgeben müssten.“

„Als mein Vater mich dazu ermunterte Fechtunterricht zu nehmen, sagte er einmal, dass es nie schaden kann wenn man seine Gegner auf eine Armlänge Abstand halten könne.“

„Du verstehst dich auf´s Fechten?“, fragte Lex interessiert. „Bist du gut?“

„Es reicht um meine Gegner auf eine Armlänge Abstand zu halten.“

Lex lachte trocken. Dann fragte er unvermittelt: „Was hältst du von einem kleinen Duell? Francoise, meine Fechttrainerin, und ich trainieren zweimal in der Woche.“

Christian nickte freudig. „Gerne. Ich dachte schon, ich würde für längere Zeit nicht mehr zum Fechten kommen.“

„Na, dann komm mit zum Umkleideraum. Dort müsste eine passende Schutzkleidung und ein Gesichtsschutz für dich zu finden sein.“

 
 

* * *

 

Zehn Minuten später standen sich Lex und Christian in weißen Schutzanzügen gegenüber. Die Visiere des Kopfschutzes hatten sie noch zurückgeschoben.

Lex Luthor beobachtete gelassen wie Christian die beiden langen Degen betrachtete die nun auf dem Tisch seines Arbeitszimmers lagen und er gleich darauf die Elastizität der beiden Klingen prüfte.

Der Kahlköpfige strich ein imaginäres Stäubchen von seinem Anzug und schritt auf Christian zu. „Gute Arbeit, nicht wahr? Diese Klingen entstanden in Toledo. Wie du vielleicht sachkundig bemerkt haben wirst, handelt es sich um echte spanische Degen aus dem 16. Jahrhundert mit beidseitigem Schliff und beachtlicher Schwere. Ich darf dich der Fairness halber darüber aufklären, dass diese Klingen auch sehr gut als Hiebwaffen verwendet werden können.“

Wem erzählen du das, Lex? Ich darf dich meinerseits darüber informieren, dass ich sowohl die hohe italienische Fechtschule, als auch die etwas unkonventionelle asiatische Muay Thai Barun Kampfweise beherrsche. Wie lauten die Regeln?“

Lex Luthor hüstelte überrascht und überlegte. „Ich würde sagen, drei Körpertreffer, gleichgültig, wo immer angebracht, sollten als Sieg bewertet werden.“

„Einverstanden, Lex.“

Christian überreichte Lex einen der Degen, nachdem er selbst sich entschieden hatte. Die stählernen Klingen leuchten im Licht, welches durch die hohen Fenster fiel.

Beide standen sich nun gegenüber. Christian entbot den Gruß mit gekonnt schwingendem Degen. Lex machte es etwas eckiger und weniger elegant.

Sie begannen um einander herum zu tänzeln, in beinahe vollendeter Meisterschaft. Sie bevorzugten beide vorerst die weite Mensur, bei der der Gegner nur durch einen Schritt vorwärts mit Ausfall berührt werden konnte. Lex´ Faustposition wurde von Christian sofort durchschaut. Der Deutsche bot eine Blöße, eine Einladung an, aber Lex ließ sich nicht zum Angriff verleiten. Er wartete, bis Christian mit einem blitzschnellen Kopfhieb rechts die Bewegung eröffnete und parierte mit einer gekonnten Quintparade links. „Nicht übel, mein deutscher Hüne. In der Tat, nicht übel.“

Aus seiner Parade heraus führte Lex einen geraden Stoß nach Christians Oberarm. Die Klinge des Deutschen beschrieb mit der Spitze einen wirbelnden Kreis. Diese Kontraparade riss Lex beinahe den Degen aus der Hand. Christians blitzschnell folgende Battuta, mit aller Härte auf die Klinge des Gegners geschlagen, erschütterte ihn nochmals so stark, dass Lex den nächsten Stoß von Christian, rechts hoch, nicht mehr exakt genug mit einer Sixtparade links abwehren konnte. Die Klinge des Deutschen berührte Lex an der rechten Schulter. Lex reagierte jedoch schneller als erwartet. Sein Arretstoß fuhr in den Angriff des Deutschen hinein. Die Klinge fuhr am Gesichtsschutz seines Gegners entlang und verursachte ein schabendes Geräusch. Angriffe und Paraden wechselten nun in schneller Folge, wobei sie sich gegenseitig abwechselnd quer durch den Raum trieben.

Lex wurde schließlich langsam aber sicher die Treppe zur Galerie hinauf gedrängt. Seit wenigen Minuten wusste er, dass er in Christian einen würdigen Gegner gefunden hatte, der seiner Fechtlehrerin das Wasser reichen konnte. Wenn er nicht sogar besser war, als sie. Der Deutsche suchte nun mit verblüffender Schnelligkeit und Härte die enge Mensur. Seine Bein und Fußhiebe kamen wie zuckende Blitze. Dazwischen schlug er Figuren aus der Bindung heraus, die in keinem Lehrbuch standen. Lex kämpfte mit verbissener Leidenschaft, Christian mit höchster Disziplin. Ein zweiter Treffer berührte Lex´ rechte Wade.

Christian führte den spanischen Raufdegen oftmals wie ein Rapier. Wenn sich Lex einigermaßen auf die Hiebe eingestellt hatte, folgten einfache und Doppelfinten mit anschließenden Stößen auf alle Partien des Körpers.

Lex hatte es nur seiner schnellen Fußarbeit und dem regelmäßigen Training mit Francoise zu verdanken, dass er nicht längst verloren hatte. Er wich zurück, suchte erneut die weite Distanz und schaffte sich somit etwas Luft. Er verlor seinen Ansporn nicht. „Ausgezeichnet, Chris. Ich bin glücklich, einen würdigen Gegner gefunden zu haben. Deine Prim-Einladung ist etwas zu durchsichtig.“ Er versuchte einen Ausfall, doch Christian parierte und drängte Lex bis zur Wand zurück. Seine Parade auf den erneuten Vorstoß des Hausherren riss Lex den Degen aus der linken Hand. Die Waffe wirbelte durch den hohen Raum und landete klirrend unten auf dem Boden, vor dem Kamin, während Christian seine Degenklinge zum dritten Treffer auf die Brust seines Gastgebers setzte. Dann senkte Christian die Klinge und hob, so wie auch Lex, sein Visier an. Keuchend maßen sie einander eine Weile, bevor Lex dem Deutschen seine Hand reichte und sagte: „Gut gekämpft. Ich werde dich bei nächster Gelegenheit Francoise vorstellen. Das nächste Mal gibst du mir aber eine Chance und kämpfst auch mit Links.“

„Die Chance hattest du bereits. Mit Links fechte ich noch eine Idee besser.“

„Angeber“, knurrte Lex augenzwinkernd. Dann lachte er und meinte: „Ich hoffe, dass du mir irgendwann eine Revanche gewährst.“

„Immer gerne. Ich könnte eine Dusche vertragen.“

„Das könnten wir wohl beide. Komm ich zeige dir das Gästebad.“



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