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Schwarzkäppchen und der weiße Wolf

von

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Es war einmal ein weißer Wolf. Er war noch klein, aber ziemlich traurig. Drei weitere Brüder hatte er, die alle starben. Einer ertrank in einem Fluss, weil in seinem Magen sechs oder sieben, schwere Steine waren. Der Zweite wurde von den drei kleinen Schweinchen aufgegessen. Der Letzte wurde von dem Jäger erschossen.

Alle starben und der kleine weiße Wolf war alleine. Als der weiße Wolf erwachsen wurde, fraß er alle auf. Die sieben Geislein und die Mutter, die drei kleine Schweinchen und deren ganzen Familien. Er fraß auch den Jäger auf, und die Großmutter, aber Rotkäppchen konnte er nicht auffressen. Sie war schwanger. Er beobachtete Rotkäppchen und sie schaute ziemlich traurig, während sie ihr Bauch mehrmals streichelte.

Der böse Wolf zog sich zurück und sprach: “Ich kriege dich und dein Kind auch noch.”

Paar Jahre später sah man ein Mädchen draußen sitzen. Sie war in der Nähe ihres Haus und schaute in den tiefen Wald rein. Das Mädchen hatte eine schwarze Kappe, nicht wie ihre Mutter. Die dunkelblondhaarige Mutter hatte eine rote Kappe. Dadurch wird immer die Mutter Rotkäppchen genannt. Schwarzkäppchen hörte sich nicht gut an und darum hieß das Mädchen Rachel. Man könnte sie auch Rotkäppchen nennen, denn sie hatte unter ihre Haube rote, schöne Haare. Rachel mochte die nicht und versteckte die andauernd unter ihre Kappe. Sie mochte auch nicht ihre Kappe, obwohl ihre Mutter andauernd ihre Kappe neu mit Strickmustern verzierte. Das Mädchen liebte ihre Mutter. Sie hatte nur ihre Mutter. Ihr Vater wurde von einem Wolf umgebracht und immer noch wird der Wolf gesucht. Jeder sagte, er wäre der böseste Wolf den man je gesehen hat. Das war einfach Unfug.

Rachel seufzte. Sie mochte den Wald nicht und wird ihn auch nie mögen. In dem Wald wohnte ihre Großmutter. Sie mochte sie auch nicht. Die Großmutter hat ihren Großvater beschimpft, und ihre Mutter auch, was für erbärmliche Menschen doch die zwei seien. Auf die zwei sollte sie nicht sauer sein. Mutter arbeitete den ganzen Tag lang und Großvater unterhielt Rachel immer wieder. Er hat sogar gezeigt, wie man Holz fällt. War nicht so spannend, aber das war seine Arbeit. Immer wieder muss sie der Großmutter etwas bringen. Sie weigerte immer wieder oder fragte, ob ihre Mutter nicht mitkäme. Alleine ging sie auf keinen Fall. Jeden Tag fühlte sie, ob jemand sie beobachtete. Einmal in der Nacht war sie wach und am Fenster sah sie eine schwarze Gestalt, die mit ihren Augen Rachel die ganze Zeit anstarrte. Das Seltsamste war, die Gestalt ist einfach weggerannt und hat herzlich gelacht. Manche Kinder können bei Streichen nicht ernst bleiben.

“Opa ist gestorben”, murmelte sie. “Das was er hinterlassen hat, war seine geliebte Axt und seine Frau. Seine Frau konnte er ruhig mitnehmen. Die würde ich nicht vermissen.”

Rachel saß da und beobachtete immer noch den Wald. Sie hatte immer ein unschönes Gefühl. Ein Rascheln hörte sie und zuckte ein wenig. Aus dem Busch kam nur ein Vogel. “Blöder Vogel...”, meinte Rachel. Blöde Rachel. Immer dachte sie an den Wolf, der ihre Urgroßmutter und den mutigen Jäger umgebracht hat. Vielleicht war ihre Mutter und sie als nächstes. Deswegen mochte sie den Wald nicht. Es passierten komische Dinge. Sie ging wieder rein in ihrem Haus. Es ertönte wieder ein Geräusch. “Blöder Vogel....”, meinte sie wieder und ging endgültig rein.

Am nächsten Tag saßen die Mutter und Rachel am Tisch.

“Du musst für mich etwas machen. Bring etwas Kuchen und Wein zur Großmutter”, sagte Rotkäppchen. Rachel war nicht begeistert und sagte: “Ist sie krank oder will sie einfach nur unsere Gesellschaft?” “Du gehst alleine. Ich habe wirklich keine Zeit”, fügte ihre Mutter hinzu.

“Aber das haben wir noch nie gemacht! Du kannst mich nicht im Wald schicken. Der Wolf würde mich und dich umbringen”, schrie die Kleine auf. “Nur einmal. Du musst nur den Weg folgen. Nur den Weg. Dir wird nichts passieren”, beruhigte die Mutter.

“Bitte, ich will nicht...” Man hörte ein bisschen Verzweiflung unter Rachels Stimme.

“Du magst sie nicht. Ich kann dich verstehen. Aber ich muss arbeiten und uns versorgen. Ich bin auch nur ein Mensch. Und in der Nähe gibt es bestimmt irgendwelche Leute oder Jäger.”

“Die kann man auch nicht vertrauen.”

Rottkäppchen schaute ihre Tochter mit einem müden Lächeln an. Rachel schaute in ihren traurigen Augen und sah auf die Schulter der Mutter. Die Tochter fing wieder an: “Deine Narbe sieht man.”

Die Mutter war ein wenig unruhig und zog ihr Hemd wieder hoch um die Narbe zu verdecken. Es war eine Bisswunde. Die Mutter erzählte, dass der Wolf von früher sie gebissen hatte. Ihre Mutter sah immer so traurig aus. Sie war auch ziemlich schön und wenn sie lachte, sah sie noch viel bezaubernder aus als ihre Tochter. “Na schön, ich mache es. Aber wenn die alte Frau tot ist, das war ich nicht”, warnte sie ihre Mutter.

“Das würdest du nicht machen”, in Rotkäppchens Gesicht kam wieder ein Lächeln.

“Da bin ich mir nicht so sicher, Mama.”

Die beiden lachten und dann fing die Mutter wieder an: “Das Körbchen steht auf dem Tisch.”

“Ich nehme ein Rucksack, damit ich die Axt mitnehmen kann”, meinte Rachel.

Rotkäppchen hat etwas missverstanden und fragte nach, was ihre Tochter gesagt hätte. Die Tochter erwiderte, dass sie nichts sagte. Also nahm sie ihre Tasche und stopfte alles rein. Ihr war egal, ob der Kuchen bei der Oma nicht mehr appetitlich aussah. Sie mochte sie nicht und ihre Großmutter mochte ihre Enkelin auch nicht. Passt doch.

Sie ging nach draußen und verabschiedete sich von ihrer Mutter. Die ältere Frau ging wieder ins Haus und Rachel holte die Axt von ihrem Opa. Sie ging in den Wald rein, den sie so sehr hasste. Rachel sollte den Wald nicht hassen. Es ist schön hell und paar Bienen waren in der Luft. Paar Vögeln zwitschern rum und keine Spur von einem Wolf. Sie lief auf den Weg noch ein Stücken weiter.

“Wohin des Weges, junge Dame?”, die Stimme kam von hinten und Rachel schaute nach hinten. Es war ein junger Mann, nur eins war komisch an ihm. Er hatte ein schönes junges Gesicht, aber seine Haare waren ziemlich weiß. Seine Augen waren braun, ihre waren einfach grün, wie bei ihrer Mutter. Seine Kleidung war schwarz und trug eine mittelgroße Tasche. “Das ist nicht deine Angelegenheit”, sagte sie harsch. “Und wieso hast du eine Axt dabei? Willst du etwa den bösen Wolf umbringen? Das ist nicht nett. Wölfe müssen auch fressen und nicht nur die Menschen”, sprach der Mann. “Wieso hast du eine silberne Wolfsmaske und wieso sind deine Haare so weiß?”, fragte das Mädchen genervt. “Ich mag Wölfe und darum die Maske. Ich bin einer von ihnen. Meine Haare sind einfach so geworden. Ich kann nichts dafür, wie du mit deinen roten Haaren.” Rachel verdeckte ihre Haare mit ihrer Kappe noch mehr. “Gehst du etwa zu der alten schrägen Tante, die hier in diesem Wald lebt? Mutiges Ding! Oder willst du sie umbringen. Das ist ziemlich schlau von dir. Wie wäre es wenn du ihr noch Brenneseln oder einen Dornenstrauß schenkst. Wäre echt lustig”, scherzte der Kerl.

Ihr gefiel irgendwie der Einfall, aber trotzdem: Er war ein Fremder und einem Fremdem darf man nicht so einfach vertrauen. Sie ging weiter ihren Weg und der junge Mann verfolgte sie. Sie gingen ein Stückchen weiter. Dann fing der junge Mann wieder an: Hast du etwa keine Angst alleine durch den Wald zu gehen?” Sie hatte keine Nerven mehr, erst ihre Großmutter und noch dieser Fremder. “Ja, ich habe Angst. Darum habe ich auch eine Axt dabei und ja, ich habe von dem bösen Wolf Angst. Und ja, ich mag meine Oma überhaupt nicht!”, schrie das Mädchen ihn an. “Du bist mit dieser Tante also verwandt. Interessant. Na ja früher war ja dieser böse große Wolf und jetzt kam ein neuer. Aber diese Wölfe haben drei verschiedene Gestalten. Insgesamt gab es vier, aber drei starben. Es ist ziemlich traurig”, sprach der Junge betrübt und schaute leer ins Weite. “Geh nach Hause”, meinte Rachel und lief weiter ohne ihn. “Also hast du doch keine Angst. Von niemanden. Sogar von Jägern nicht, die deinen schönen Körper haben möchten. Genau wie der Jäger, der umgebracht wurde. Er hatte so ein kleines Mädchen ziemlich stark belästigt. Ihr Name war... Nee mir fällt der Name nicht ein... Ah doch. Es war doch die kleine Rotkäppchen. Na ja und dann wurde sie auch vom bösen Wolf ganz toll geliebt... Ich hätte ihn auch umbringen sollen...”, mit diesem Satz kehrte der Junge den Rücken zu Rachel.

“Du bist der böse Wolf!”, rief sie aus. “Richtig, du kannst mich mit deiner Axt umbringen. Und wenn du noch deine Oma umbringst, dann bist du meine Heldin”, sprach er zu dem Mädchen und kniete sich auf dem Boden. Er neigte seinen Kopf und wieder begann er: “Nur zu, schlag meinen Kopf mit deiner Axt ab, damit mein Blut überall die schönen Blumen gießen kann.” Rachel war ein bisschen sprachlos und glaubte nicht was sie da hörte. Sie fragte nochmal nach: “Willst du mich und die anderen nicht töten?” “Wollte ich, aber dann sah ich und deine Mutter, wie ihr beide glücklich lebt, obwohl ihr zwei überhaupt in einer schrecklichen Zeit seid. Ich habe euch öfters beobachtet und ihr zwei schönen Damen kann ich einfach nicht umbringen. Besonders ihr beide habt nichts schlimmes gemacht und ich habe kein Hunger. Die drei kleinen Schweinchen waren einfach zu fett. Aber war echt witzig, die aus ihrem Ziegelstein raus zu bekommen.” Sie stand immer noch vor ihm und hielt ihre Axt ganz fest. “Rachel, na komm schon. Töte mich. Ich bin ein einfacher, weißer, dummer und böser Wolf. Ich habe sogar Flöhe. Bin ein böser Köter. Axt in den Kopf, Wolf tot!” Der Wolf fandet die ganze Situation witzig und nahm das alles nicht ernst. Es war so, als der weiße Wolf dafür nicht büßte.

“Geh nach Hause und lass uns in Ruhe.”

Das Mädchen gab auf und ging weg von dem Wolf. Sie saß sich auf der Wiese mit den schönen Blumen und setzte ihre Kappe ab. Der Wolf stand auf und ging zu ihr. Er hockte sich neben sie. “Leihst du mir deine Kappe, Schwarzkäppchen?”, scherzte er wieder.

“Wieso denn?”

“Damit du deine schöne Haare nicht bedeckst und ich kann meine weiße Haare bedecken. Ach komm schon! Ich sehe mit denen aus wie ein Opa.”

“Willst du mich etwa aufmuntern, Köter?”

Dann waren die beiden still und beobachten die Blumen und die Bienen.

”Was weißt du noch über den Wolf und den Jäger?”, fragte sie und der Junge war nicht begeistert, weil er darüber nachdenken musste.

“Du denkst, dass einer von denen dein Vater sein könnte? Über den Jäger weiß ich nichts. Über den schwarzen Wolf weiß ich schon einiges. Er hatte eine goldene Wolfsmaske und war fast so alt wie deine Mutter, nur zwei oder drei Jahre älter. Dagegen war der Jäger ein alter Sack. Ich weiß nicht was mit diesem Wolf passiert ist. Bei ihm hat es Klick gemacht, als er Rotkäppchen gesehen hat. Er hat sie auch gebissen und ihr paar frische Fleischstücken zum essen gegeben. Er war nett, aber er hatte auch eine dunkle Seite. Der schwarze Wolf hat dann die Kleine und ihre Oma aufgegessen. Dann kam der Jäger und schoss ihn ab. Die Leiche war schnell verschwunden. Später kam er wieder zurück zu unserem Unterschlupf und starb dort endgültig. Er hat mir noch alles erzählt, aber mehr kann ich nicht mich erinnern.”

“Und mit den anderen Wölfen?”

“Die waren auch ziemlich verrückt. Der graue Wolf mit der Kupfer-Wolfsmaske versuchte die drei Schweine zu fressen. Er wurde von denen aufgegessen. Der braune Wolf mit der Platin-Maske hat die Geißlein aufgefressen und ertrank wegen den Steinen in seinem Bauch. Alle von uns vier haben Menschen und Tiere umgebracht. Aber wir müssen, sonst verhungern wir.”

“Was ist mit dir?”

“Meine Eltern wurden von Menschen umgebracht und die haben deren Leichen vor meine Haustür aufgehängt. Der schwarze Wolf wurde von den Menschen mehrmals geschlagen und auch ziemlich stark verletzt, der graue Wolf war eigentlich nett und der braune Wolf war einfach zu stur. Die drei Typen haben mich aufgenommen. Ja, ich glaube, wir vier waren ziemlich zerrissen.”

“Hört sich alles nicht gut an und warst du auch der Typ, der in meinem Fenster reingeschaut hat?”

“Äh ja, das war ich. Ich habe sofort gelacht, als ich deine grünen Augen gesehen habe. Ich kann wirklich nicht schaurig sein. Ich kann mit meinen braunen Augen nicht böse jemanden anstarren. Was hast du den in deiner Tasche?”

“Kuchen und Wein. Und was hast du in deiner Tasche?”

“.... Die drei Masken von meinen Wolfsbrüdern. Wir sind aber keine echten, aber ich vermisse die drei.”

“Tut mir Leid.”

“Haben sie wirklich so einen Tod verdient? Ich töte ziemlich schnell, damit keiner Schmerzen spürt, aber bei denen bin ich nicht sicher. Den Jäger habe ich nicht schnell umgebracht. Das habe ich dem schwarzen Wolf versprochen.” Die beiden beobachteten weiter die Blumenwiese eine Weile. Das Mädchen war ein wenig traurig, als sie das alles anhörte und starrte ihr Rücksack an.

Rachel stand auf und sagte: “Ich muss ihr endlich die Sachen bringen.”

“Ich komme mit!”, rief der Wolf, “Mein letztes Opfer ist noch deine Oma und dann höre ich auf, außer wenn ich hungrig bin. Dann muss ich jemanden töten.”

Das Mädchen schaute ihn mit ernsten Augen an und dann meinte sie, das wäre sein Problem.

“War ein Scherz! Sie schmeckt bestimmt nicht. Wer will die alte schon umbringen?”, fragte der Weiße.

“Jeder”, antwortete Rachel und ging weiter zu ihrer Oma. Der junge Mann grinste nur frech und ihm gefiel ihre Antwort.

Die beiden kletterten über den Berg, weil der Wolf sagte, dass es eine Abkürzung seie.

Der weiße Wolf war schneller oben und Rachel kletterte mühsam immer noch. Am Rücken war ihre Tasche und ihre geliebte Axt.

Er schrie von oben: “Hey Rotschopf! Klettere mal schneller. Man ich dachte Frauen wären etwas schneller als Männer.” Plötzlich flog etwas an dem Kopf des Junges vorbei. Es war die Axt und hing jetzt an einem Baum fest. Der Wolf nahm die Axt und schaute sie genauer an. Die Axt war ziemlich schwer, aber wurde sauber bearbeitet. Der Wolf streckte seine Zunge raus und...

“Willst du gerade meine Axt ablecken?!”, schimpfte Rachel, die an der Klippe festhielt und dann nach oben mit ihren letzten Kraft zog.

“....Nein, ich wollte wissen wie scharf sie ist.”, sagte er und reichte ihr die Axt. Sie schnappte schnell ihre Axt und lief weiter. “Das ist MEINE Axt”, warnte das Mädchen den bösen Wolf. Dem Wolf interessierte es nicht und folgte ihr weiter. Der Weg war einfach zu lang zur ihrer Großmutter und wegen dem Weißhaarigen hat sie noch mehr Zeit verloren. Sie konnte schon längst zu Hause sein. Ihr fiel etwas auf: “Wie ist dein Name?” “Ich habe kein Name. Du kannst mich nennen wie du willst. Weiß, böse oder Wolf”, sprach der Wolf ganz ruhig.

“Okay, dann bist du, Köter.”

“Ich finde das schon etwas beleidigend, Rotschopf”, heulte der Wolf.

“Na schön, ich nenne dich Wolf.”

“Na schön. Das ist ziemlich einfallslos, Schwarzkäppchen. Aber ich lass es gelten.”

“Danke. Was sind deine anderen Gestalten?”

“Wie bitte?”

“Du hast mir erzählt, dass du andere Gestalten und deine Wolfsbrüder hast.”

“Die Menschengestalt kennst du, dann kann ich als normaler weißer Wolf laufen, nur etwas größer, als ein normaler Wolf und die letzte ist so ähnlich wie ein Geist.”

“Sehr interessant”, sprach Rachel kühl und bei ihr lief ein weißer Wolf vorbei. Sie starrte ihn an und der Wolf war wirklich schön und ziemlich groß. Sein Fell war geschmeidigt, weiß und bestimmt war es auch weich. Wolf ging einfach weiter und fing an: “Na was sagst du jetzt. Bin ich nicht ein schöner Wolf?”

“Also wenn ich ein Jäger wäre, würde ich dich umbringen und dann dein Fell rauben. Aber ich glaube, dass die körperliche Wärme viel besser ist, als nur totes Fell”, scherzte sie und streichelte den beleidigen Wolf am Kopf. Sie lachte und dann fing sie ihn wieder an zu fragen: “Wieso hat der schwarze Wolf meine Mutter gebissen?” Wolf überlegte ein wenig nach: “Er will so zeigen, dass Rotkäppchen nur ihm gehört. Er hat sie auch nicht sofort umgebracht, als seine anderen Opfern. Woher soll ich das bitte wissen? Ich kannte ihn auch nicht so gut. Ich weiß nur, dass er Rotkäppchen gezwungen hat, das Fleisch von seinen Opfern zu essen.”

“Vielleicht ist sie, wie ihr, ein Wolf geworden.”

Wolf dachte nach und dann streckte Rachel ihre Hand zu ihm. “Beiß mich!”, forderte sie ihn auf. Der Junge war ein wenig überrascht. “Was?.. Ich weiß doch nicht, wie das funktioniert! Und das tut doch weg! Und ich will nicht, dass du ein Wolf bist. Denn Wölfe, wie wir müssen noch mehr essen, als normale Menschen”, jammerte der Wolf.

“Du musst nur mich einmal beißen und das war’s.”

Der Wolf nahm die Hand von Rachel in seinen Maul und paar Sekunden sagte Rachel: “Du sollst meine Hand nicht ablecken sondern zubeißen.” Sie nahm die Hand weg und fing wieder an: “Was ist mit dir schief? Du kannst mehrere gefühllos umbringen und du kannst überhaupt mich nicht beißen.” Sie ging weiter und schwing ihre Axt über das hohe Gras.

“Ich beiße nur, wenn ich die Person richtig mag oder die auffressen möchte. Das hat der schwarze Wolf auch gemacht”, gab der weiße Wolf zu.

Rachel drehte ihr Kopf zu Wolf und schaute mit ihren grünen Augen an. Sie war überrascht, was sie da hörte. Sie grinste und setzte ihr Weg fort. Der Weiße folgte die Rothaarige.

Endlich standen sie vor Großmutters Haus. Rachel mochte das Haus nicht und setze ihre Kappe runter.

“Du bleibst bitte hier,” meinte Schwarzkäppchen.

“Ich will aber mitkommen!”, sprach der Junge mit einer kindlichen Stimme.

“Und was dann? Willst du ihr sagen, dass du mein Freund wärst? Du weißt doch nicht, wie sie tickt.”

Der Wolf lag auf dem Boden besorgt und Rachel lehnte ihre Axt neben Wolf. Das Mädchen ging endlich in das Haus rein. Sie stellte die Sachen auf den großen Tisch.

Drinnen war es wie immer, zu ungemütlich und man fühlte sich andauernd beobachtet.

Die Oma lag im Bett und Rachel saß neben ihr.

“Es ist schön, dass du noch gekommen bist. Hast du den Kuchen und den Wein dabei?”, fragte die Oma mit einer liebliche Stimme sie nach.

Rachel war nicht begeistert und sie seufzte. Sie antwortete: “Ja, ich habe die Dinge dabei.”

“Deine Mutter kam auch und hat gefragt, wieso du noch nicht da warst. Deine Mutter ist dann weggegangen. Sie macht zu viele Sorgen um dich und über sich selbst macht sie keine. Sie war eine Enttäuschung für mich”, erzählte ihre Großmutter.

Rachel war ein bisschen still und fragte etwas unsicher: “Wieso ist es so dunkel, Großmutter?”

“Damit die Sonne meine Augen nicht verschlechtern”, antwortete die ältere Dame.

“Wieso riecht es so komisch nach Metal?”

“Dummes Ding. Das Haus besteht doch auch aus Metal. Nur aus Holz, würde es zusammen brechen.”

“Wieso höre ich ein tropfen?”, fragte Rachel traurig ihre Großmutter. Die Oma stieg aus dem Bett und näherte sich zum Fenster. “Na schön, dann lasse ich ein wenig Licht rein.”

Es kam Licht und Rachels Augen erweitern sich. Die Großmutter war blutverschmiert und auf dem kleinen Tisch war der Kopf ihrer Mutter. Die Rote Haube lag auf dem Boden und war auch mit Blut eingetaucht.

“Wieso? Wieso hast du das getan?”, sprach Rachel mit einer zitternde Stimme und sie hatte Tränen in ihren Augen.

“Sie war einer von den Wölfen. Sie wurde von dem schwarzen Wolf gebissen und gebärt ein unreines Kind. Das warst du. Ihr beide seid unrein. Ihr beide seid eine Enttäuschung für die ganze Gesellschaft”, sagte die Frau mit einer leblosen Stimme.

Das Mädchen sah in die Augen der Mutter. Sie waren leblos und es tropfte immer noch Blut vom Tisch. Über ihre Wangen rollten Tränen und sie rannte sofort weg aus dem Haus. Doch sie wurde von einer Hand festgehalten. Sie drehte sich um und sah einen unbekannten, älteren Mann.

“Lass mich los!”, schrie Rachel ihn an und zerrte ihre Hand weg von ihm, aber er hielt sie zu fest.

Die Oma trat rein und schaute nur zu, wie ihre Enkelin schrie und versuchte sich zu befreien.

“Ihr könnt sie schon mitnehmen. Bezahlt habt ihr ja schon”, sprach die Oma kalt und verschwand wieder in ihrem Haus.

“Was? Sie hat mich verkauft!?”, rief das Mädchen hysterisch. Sie konnte das nicht glauben.

“Du gehörst jetzt uns. Du wirst hart arbeiten und zwar jeden Tag. Keine Sorge wir verbringen eine schöne Zeit in der Nacht.” Der grusselige alte Mann lachte schadenfroh. Aus Rachels Augen kamen noch mehr Tränen raus und sie wurde weggebracht, dabei schrie aus vollem Hals. Sie rief nach dem weißen Wolf und verfluchte ihre Großmutter, was für eine Schlampe sie doch seie. Die Oma sollte endlich sterben. Vorne sah das Mädchen noch mehr grusselige, alte Männer. Sie waren dreckig und hatten ein breites Lächeln im Gesicht. Bitte, tötet die doch, bevor was Schlimmes passiert.

“Lass mich endlich los! Ich will nicht mit euch gehen!”, schrie sie ganz laut.

Der Jäger war ganz still und zog sie näher zu sich, damit die Rothaarige sein Atmen spürte.

“Ich erteile dir jetzt eine Lektion, miese Görre!”

Das arme Mädchen landete auf dem Boden und der Mann riss ihre Sachen. “Nein!”, schrie Rachel und zerrte sich von ihm weg. Sie will das nicht und fing auch zu weinen. Um ihnen herum jubelten seine Kameraden und schauten lustvoll zu.

Der Mann neigte zu ihr und dann war etwas warmes an ihrer Haut. Der alte Mann hatte eine Axt in den Kopf bekommen und der Wolf zerrte den Mann weg von Rachel. Sie kroch ein wenig zurück und wollte sich ein wenig beruhigen.

Man sah, dass der Junge seine silberne Wolfsmaske anhatte, die mit Blut des Mannes verschmutzt wurde.

Es tropfte auch paar Tröpfchen runter. Die Jäger waren geschockt und einer fragte: “Wer bist du?”

“Was ihr Menschen immer für intelligente Fragen stellt. Ich bin der große, weiße und böse Wolf! Was den sonst?”, schrie der Weißhaarige.

Aus seinem Körper kam weißes Nebel und es umhüllte ihn. Es sah aus wie ein weißer Geist, der eine Ähnlichkeit mit einem Wolf. Von seinen großen spitzigen Zähnen tropfte Blut und seine Augen waren größer als sonst. Von paar Männern fielen die Köpfe runter und paar Organe. Die Leute waren geschockt und Rachel war ein wenig erleichtert, dass der Junge gekommen war. Sie versuchte ihre Kleidung in Ordnung, so gut wie es ging, zu bringen. Dennoch war Wolf ein wenig anders, als zuvor. Er tötete die Menschen, so dass die Menschen beim sterben leideten.

Die Männer hatten Angst, doch ein Mann hatte den Mut, die Wolfsgestalt an zu greifen.

Ein Jäger stach mit einem Messer ins linke Auge des Wolfes und er verwandelte sich als einen Menschen. Der arme Junge hielt sein Auge und war überrascht. Er ging ein Stück nach hinten und stolperte über etwas. Mit seinem Kopf schlug er sein Kopf an einem großen Stein und war bewusstlos. Da lag nur ein weißer echter Wolf auf den Boden. Die Männer näherten sich und fesselten ihn an einem Baumstamm. Der Baumstamm wurde in den großen tiefen See geworfen. Rachel stand auf und rannte sofort ins Wasser. Sie versuchte den Wolf zu retten. Ziemlich hastig und schnell schwamm sie.

Plötzlich tauchte sie ab und die Männer dachten und tauchte eine Weile nicht auf. Die alten Männer dachten, sie wäre ertrunken. Sie gingen weg und das Mädchen tauchte auf und erreichte den bewusslosen Wolf.

Ans Land brachte sie den Wolfsjungen und war erschöpft. Sie weinte dabei und war froh, dass sie es geschafft hat.

“Was hast du gemacht?!” Rachel hob ihren Kopf und sah ihre wütende Oma an.

Das Mädchen stand mühsam auf und sie stolperte ein wenig. Rachel war ziemlich müde und nahm ihre Axt in die Hand. “Das hast nur du gemacht”, sprach sie und hob ihre Axt. Sie schlug sie ins Gesicht von ihrer Großmutter.

“Du hast deine Tochter misshandelt, mich verkauft und die Familie auch im Stich gelassen! Du bist die einzige, die nicht rein ist!”, schrie die Kleine. Sie tat es mehrmals, bis ihre Oma sich nicht mehr rührte. Doch Rachel zerhackte sie immer noch weiter. Sie fiel auf die Knien und war zu erschöpft. Der Wolf sah das traurige Mädchen und lag sein Kopf in ihrem Schoss. Die Rothaarige weinte und umarmte den blutigen Wolf ganz fest. Rachel spürte die Wärme des Wolfes und es beruhigte sie ein wenig. Um ihnen herum waren lauter Leiche und da kamen auch paar Raben, die diese Leichen auffraßen.

Nach einer Weile stand der Wolf wieder in der Menschenform. Sein Auge war in Ordnung, nur das er eine Narbe an dem Augenlied hatte. Er schaute ins Weite und war ziemlich nachdenklich. In seiner Hand war die Axt von Rachel. “Ich habe dir gesagt, das ist meine Axt!”, rief das Mädchen von hinten. Der junge Mann grinste frech und antwortete: “Aber die gefällt mir auch.” Er reichte ihr Waffe und Rachel nahm die an. “Hast du deine Mutter begraben?”, fragte er und Schwarzkäppchen sprach: “Ja, und danke, dass du ihr Rest gefunden hast und es auch begraben hast.”

“Bitte. Was hast du in deiner Hand?”

“Ihre Kappe. Ich behalte sie als ein Andenken an sie.”

“Was machst du jetzt? Und was mache ich jetzt?”

“Ich dachte, ich könnte weiter in den Wald gehen und es erkundigen. Wenn du magst, kannst du mich begleiten. Du könntest auch dein Haus zeigen.”

Der Wolf lachte: “Ohne mich würdest du nicht einen Tag überleben.”

Darauf antwortete sie: “Mit meiner geliebten Axt würde ich nicht überleben. Ohne dich? Vielleicht oder vielleicht auch nicht. Ich bin nicht sicher.”

Der Wald war finster und unvertraut. Rachel ging in den Wald rein und der Wolf grinste noch breiter. Er folgte ihr den dichten Wald. “Irgendwann werde ich dich beißen”, murmelte der Weiße und beide verschwanden in den dichten Bäumen.
 

Wenn sie nicht gestorben sind, dann sterben sie vielleicht heute noch.



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