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Schweißt sie das Leid zusammen...?

Oder ist es unendliche Liebe...?
von

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Talas Lügen

Wenn dieses Kapitel freigeschaltet wird, ist es bereits Samstag. Also überpünktlich...?! Aber was laber ich noch groß? Hier ist es!

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Tysen schmollte in einer Ecke ihres Zimmers. "Tysen! Es ist doch nicht schlimm, dass sie dich aus der Abtei geschmissen haben. Wir versuchen es noch einmal." Aus der Ecke konnte Max nur ein beleidigtes Brummen wahrnehmen. Der Blondschopf musste lächeln. Wie kindisch sich Tysen aufführte... Plötzlich stand Kenny auf. Er schnappte sich seine dickste Jacke, zog seine Schuhe an und klemmte sich Dizzy unter den Arm. "Ich geh was zu essen besorgen. Nur Kai und Ray konnten kochen und da wir nicht alle nass werden müssen...", verabschiedete er sich. Er lief nur ungern durch den prasselnden Regen, der in Russland leider keine Seltenheit war. Gerade wollte er auf einen Imbissstand zulaufen, da sah er etwas aus den Augenwinkeln. In einer dreckigen Seitenstraße lag etwas... nein, jemand. Kenny näherte sich neugierig dem "Objekt". Er hatte mächtig Angst vor Geistern und Toten. Er glaubte es handelte sich um ein Mädchen. "Ihre" schwarzen Haare waren endlos lang. Sie hingen "ihr" ins Gesicht. "Ihre" Kleidung war an vielen Stellen völlig zerrissen. Blut klebte an dem Stoff und Kenny konnte eindeutig tiefe Wunden erkennen. "Ob sie noch lebt?", flüsterte er. "Frag sie doch!", sagte eine Frauenstimme aus dem Laptop. Kenny zog sich seine BBA-Jacke aus. Er kniete sich zu dem "Mädchen" und legte "ihren" Kopf auf seinen Schoß. "Oh! D... das gibst doch n... nicht!", stotterte Kenny. "Was gibt es nicht? Chef, sag endlich was los ist?", forderte Dizzy halbwütend. "D... das... DAS IST RAY!!", schrie er. Aus dem Laptop kam nur ein piepsiger Aufschrei. Kenny schleppte den bewusstlosen Chinesen bis zum Hotel. Max und Tysen starrten ihn entgeistert an, als Kenny die Wohnung betrat. Er legte Ray auf Tysens Bett. "W... wer ist das denn?", brüllte Tysen. "Das ist Ray. Ich hab ihn in einer Seitenstraße gefunden. Er ist schwer verletzt!", erklärte Kenny. "Außerdem nass und dreckig.", fügte Dizzy schnell hinzu. Tysen starrte nur ungläubig auf das blutende Häufchen Elend. Ray hörte Stimmen, hatte aber nicht mehr die Kraft dazu die Augen zu öffnen, geschweige denn etwas zu sagen. Ein paar Russen hatten mit ihm "gespielt". Sie hatten ihn zu viert angegriffen. Keine Chance sich zu wehren! Er war ja auch so schon verletzt genug gewesen. Aber jetzt war er in Sicherheit. Das fühlte er. Die drei Jungs wuschen den ganzen Dreck aus Rays Gesicht. Tysen versuchte gerade verzweifelt Rays Haare zu bändigen und ein Gummi darum zu wickeln. "Wir sollten einen Arzt holen. Vielleicht schwebt er in Lebensgefahr." Kaum hatte das Kenny gesagt, flitzte Max schon zum Hotelarzt. "Was wohl passiert ist? Ob er zu uns wollte? Meinst du, er wird wieder okay?" Tysens Stimme klang brüchig. Tränen stiegen ihm in die Augen. Seinen Freund so zu sehen, machte ihn todtraurig. Kenny nickte vorsichtig. Er war sich nicht sicher. Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Das wusste nur Gott und der Doktor.

Nach einer Stunde war Ray soweit mit Medikamenten und Bandagen versorgt. Der Arzt hatte strengste Bettruhe verordnet. Ohne Kenny hätten sie ihn allerdings nicht verstanden. Der Doktor konnte nur russisch. Und Kenny? Eigentlich hatte der nur Wortfetzen verstanden. Die BladeBreakers versammelten sich um Max' Bett. Sie hatten Ray dorthin umgesiedelt, weil Tysens Bett nun voller Dreck und Blut war. Ray döste vor sich hin und träumte: Der blauhaarige Junge befahl seinem BitBeast Dranzer herauszukommen. Zwei Blades kreiselten in der Arena. Sofort erschien der mächtige Phönix. Ein weiteres BitBeast erschien. Es ähnelte einer Eidechse. Johnny grinste siegessicher. Und tatsächlich! Der feuerrote Phönix verschwand geschlagen in seinem Bit. Kai starrte fassungslos auf sein Blade, das nun umkippte. Ray fühlte sich hilflos, als er seinen Freund so niedergeschlagen sah. Er wollte ihm beistehen, doch der Russe schlug Rays tröstende Hand beiseite, drehte sich um und ging mal wieder seinen eigenen Weg. Kai war eben ein Einzelgänger, gefühllos, eiskalt, manchmal auch grausam. Ray war doch ein Idiot! Mariah wäre doch mehr als gut genug für ihn gewesen, aber nein. Er musste sich ausgerechnet zu einem russischen Eisklotz hingezogen fühlen... Er liebte Kai Hiwatari... (An den Traum kann er sich nicht mehr erinnern, wenn er aufwacht!!)

Der Chinese öffnete verschlafen die Augen. Auf beiden Seiten seines Bettes saßen seine Freunde. "Ray! Wie geht's dir, Alter?", fragte Tysen. "Lass ihn doch erst mal! Wer weiß ob er überhaupt mit uns reden möchte!", unterbrach ihn Kenny. Ray setzte sich in seinem (äh natürlich Max') Bett auf. "Schon gut. Danke, dass ihr euch um mich gekümmert habt..." "Ach was! Wir sind doch Freunde! Außerdem hattest du ja schon ein paar Bandagen und Pflaster, die deine Wunden bedeckten. Erzähl uns doch mal, was eigentlich passiert ist!", wollte nun auch Max wissen. Ray senkt den Kopf. Sollte er wirklich...? Aber sie waren schließlich seine Freunde! Sicher wussten sie auch, was zwischen ihm und diesem Kai gelaufen war!! Ray berichtete den BladeBreakers, was in China und der Abtei passiert war. Als er jedoch bei Kai ankam, stoppten ihn die drei. "Moment mal! ER hat versucht DICH zu küssen? Und nicht andersrum?" Ray nickte unsicher. War das so unrealistisch? Kai hatte ihm doch gesagt, dass sie sogar schon eine... ähm.... heiße Nacht zusammen verbracht hatten. "Das kann nicht sein! Kai müsste dich hassen, nachdem was du ihm angetan hast!", schrie Tysen aufgebracht. Der Chinese zuckte zusammen. Mit seinen goldgelben Augen schaute er seine Freunde fragend an. Was hatte er Kai angetan? "Was... was hab ich denn gemacht?", fragte Ray ziemlich kleinlaut. Er war sich nicht sicher, ob er es überhaupt hören wollte. Keiner antwortete. Sie verstanden nicht, warum Ray sich so komisch verhielt. "D... das besprechen wir später! Erzähl lieber weiter!" Der Schwarzhaarige nickte zögerlich. "Wo waren wir? Ah ja! Also..." Nach etwa einer halben Stunde kam Ray langsam zum Ende. "...und dann bin ich hier wieder aufgewacht." Die drei Blader erwiderten nichts, ließen die Ereignisse auf sich einwirken. Bis Max die Stille brach. "Ich finde, das klingt nicht nach Kai. Aber ich weiß ja nicht, was wirklich in der Abtei passiert ist. Ich meine, vor deiner Ankunft bei Kai." Eine Frage brannte Ray schon die ganze Zeit auf der Zunge. Er nahm all seinen Mut zusammen. "Was für ein Mensch ist Kai eigentlich?" Tysen schaute ein wenig überrascht, doch dann fing er an zu lachen. Nach einer Sekunde taten es ihm seine Freunde gleich. Es tat gut, wieder bei seinen Freunden zu sein. Besonders nach den ganzen Ereignissen. Max kringelte sich zusammen mit Tysen auf dem Boden vor Lachen. Währenddessen hatte sich Kenny jedoch gefangen. "Er wurde in Russland in einer Abtei geboren und ist dort zu einer Kampfmaschine ausgebildet worden. Mehr wissen wir leider nicht über seine Kindheit. Er hat nie mit uns darüber gesprochen. Kai ist ein absoluter Einzelkämpfer. ... Kai ist stark, selbstbewusst, stolz, stumm, ein bisschen egoistisch vielleicht... aber ein guter Anführer auf jeden Fall!", antwortete der Computerfreak. "Tysen hat Recht! Die Beschreibung passt überhaupt nicht zu dem Jungen, den ich getroffen habe...", überlegte Ray laut. Nun hatten sich auch die anderen beiden vom Boden erhoben. "Stimmt! Ähm... Ray... duhuu?", stotterte Tysen verlegen. "Hm?" "Willst du immer noch wissen, was du ihm angetan hast? Oder vergessen wir das...?" Ray schaute interessiert auf. Nun wollte er es aber doch wissen! Es musste ja was schreckliches gewesen sein, wenn Tysen so ein Geheimnis daraus machte. "Du hast... ähm... du hast...", fing der Junge mit der Kappe an. "Du hast ihn vergewaltigt, Ray...", beendete Max seinen Satz. Dem Chinesen blieb das Herz stehen. Er hatte alles erwartet, aber das?! Das konnte doch nicht sein! Niemals! Warum sollte er so was tun? ... Aber wenn es stimmte... warum war dann Kai so nett zu ihm? Warum war er so zärtlich... so besorgt um Ray? !!!! Hatte Kai von dieser Nacht gesprochen? Von der Vergewaltigung? Die BladeBreakers verließen Max' Zimmer. Der Arzt hatte angeordnet, dass Ray Ruhe brauchte. Diese sollte er nun bekommen.
 

"Wie viele denn noch?! Wollt ihr, dass ich zu einem Wrack werde?", brüllte Kai. Er saß halb gefesselt auf einem Stuhl im Labor 15. Zwei Wissenschaftler verpasstem ihm schon seit einer Stunde ununterbrochen Spritzen. Kai fühlte sich ganz benebelt. Er sah alles nur noch verschwommen. "Gaspadin hat befohlen Euch die gleichen Drogen zu geben, die auch Master Tala bekommt. Sie müssen sich noch etwas gedulden." Kai konnte nicht anders. Voltaire hatte Ray als Geisel und er würde nicht zögern ihm etwas anzutun. Das durfte Kai nicht zulassen! Er fühlte sich für Rays Schmerzen verantwortlich... "Das reicht! Ihr könnt später weitermachen!", hallte eine ihm wohl bekannte Stimme durch das Zimmer. Tala befreite Kai von den Fesseln und half ihm aufzustehen, was gänzlich misslang. Kai kippte sofort um, konnte sich nicht auf den Beinen halten. Er schloss die Augen, alles drehte sich. Kai vernahm die Stimmen um ihn herum nur noch gedämpft. Er spürte, dass ihn jemand auf den Arm nahm und mit ihm das Labor verließ. "Das war zu viel für heute. Ich bin das ganze Zeug gewöhnt, aber doch nicht du! Was denkt sich Gaspadin eigentlich dabei?", murmelte Tala vor sich hin. Kai war nicht besonders leicht, doch Tala machte das nichts aus. Er konnte ganz andere, schwerere Dinge anheben. Der Russe legte Kai in sein Bett, deckte ihn zu. Plötzlich schreckte Kai hoch. Er atmete unregelmäßig. "Ray! Kann ich... ich ihn sehen?", brachte er hervor. Tala drehte sich auf dem Absatz um, lief auf den Schrank zu, holte etwas daraus und kam wieder zurück zu Kai. "Hier! Das ist ein Video von ihm. Es wurde heute Morgen aufgenommen. Du darfst ihn leider nicht treffen.", beantwortete der Ältere Kais Frage. Der Blauhaarige nahm das Video dankbar entgegen. "Kann ich es ansehen?" Tala nickte, drückte Kai jedoch zurück in die Kissen. "Aber erst ruhst du dich ein wenig aus!" Es klang mehr nach einem Befehl als nach einer Bitte. Trotzdem tat er es. Er wusste selbst am besten, dass er in diesem Zustand zu nichts fähig war. Außerdem durfte er nicht leichtsinnig werden, schon allein wegen Ray. Aber er wusste auch, dass er die Spritzen und das harte Training nicht durchstehen konnte. Eine Zeit lang schon, aber nicht ewig.

Nach zwei Stunden wachte Kai auf, als er jemanden im Zimmer hörte. "Tala?", fragte er verschlafen. "Ja doch! Ich bring dir deinen Fernseher für das Video.", antwortete der Rotschopf gereizt. Sofort war der BladeBreaker hellwach. Tala schob das Video ins Gerät. Es konnte losgehen! Hoffentlich hatten sie nicht gepfuscht.

"Kai, kannst du mich hören? Mach dir keine Sorgen, mir geht's so weit gut. Und was ist mit dir? Tu nichts unüberlegtes! Bitte, ich möchte nicht, dass du verletzt wirst. Ich vermisse dich! Tala sagt, wir dürfen uns nicht sehen... Aber keine Angst! Es wird schon..." Ray saß auf einem Holzstuhl. Seine Kleidung war immer noch zerrissen. Rays sonst so fröhlichen Augen waren vom Weinen gerötet. Das Leid war nicht spurlos an ihm vorübergegangen. Seine schwarzen Haare hatte er zu einem Zopf geflochten.

Plötzlich wurde der Fernseher wieder schwarz. Kai hatte Tränen in den Augen. Ray musste das alles nur wegen ihm durchmachen. Ohne Kai könnte Ray in Sicherheit sein. Er könnte glücklich sein... vielleicht mit Mariah oder einem anderen Mädchen. Ohne ihn wäre das nie geschehen. Deswegen musste er tun, was sein Großvater von ihm verlangte. Er musste ihm alles erdenkliche tun um Ray zu retten. "So das war's! Morgen bekommst du das nächste. Immerhin weißt du, dass er noch lebt.", sagte Tala gefühllos. "Danke, Tala." Blitzschnell drehte sich der Russe zu dem blauhaarigen Jungen um. Er hatte nicht erwartet dieses Wort aus Kais Mund zu hören. Niemals hätte Master Kai so was gesagt! Er musste wirklich leiden, wenn er schon so tief sank. "Schon gut.", meinte er nur. Der Rotschopf ließ Kai allein mit seinem schlechten Gewissen.
 

Drei Tage später:

Kai hatte gerade die tägliche Spritzenstunde hinter sich. Langsam gewöhnte er sich daran. Nach so vielen Drohungen, gewöhnte sich wohl jeder dran... Nun machte er sich auf den Weg zu Tala, um das neueste Video von Ray abzuholen. Der Russe blieb vor Talas Tür stehen. Er hörte Tala wimmern. Wimmern? Tala? Das konnte doch nicht sein! "Tala! Ich bin sehr unzufrieden! Sieh dich an! Du verhältst dich wie ein Schwächling!", brüllte eine Stimme, die nur einem gehören konnte. Kais Körper fing unwillkürlich an zu zittern. Sein Großvater höchstpersönlich war in diesem Zimmer. Kai hörte Talas Flehen, den lauten Knall, Voltaires verächtliches Lachen. Diese Geräusche kamen ihm so bekannt vor. So vertraut. Natürlich! Wie oft hatte Kai gewimmert, gebettelt, nur um nicht geschlagen, gequält zu werden. Aber egal was Kai auch getan hatte, seinem Großvater war es nie genug. Er wollte aus Kai ein gefühlloses Kampfinstrument machen, was ihm beinahe auch gelungen war. Für dieses Ziel ging sein Großvater auch über Leichen. Wenn nicht sogar Leichenberge! "Nein! Nicht! Alles bloß das nicht! Master Voltaire... bitte..." Talas Stimme klang entsetzt, verzweifelt. Was hatte ihm sein Großvater angedroht? Vor was hatte Tala solche Angst? "Nein! Lassen Sie mich los! Ich will nicht! Warum mich...?! Sie können jeden nehmen! Wieso ausgerechnet mich?!" Nun fiel es Kai wie Schuppen von den Augen. Sein Großvater bevorzugte schon immer die härteste aller Demütigungen. Nichts konnte schlimmer sein als das! "Sei still! Wenn du dich wehrst, bereitet es dir nur noch mehr Schmerzen!", brüllte Voltaire. Kai war wie gelähmt. Er zitterte am ganzen Körper. Seine Gefühlswelt brach augenblicklich zusammen als Tala vor Schmerzen schrie. Entgeistert riss Kai die Tür auf. Sein Großvater drehte sich überrascht um. "Was willst du denn hier?!", donnerte seine Stimme in dem kleinen Zimmer. Kais Augen weiteten sich entsetzt. Tala war ein Häufchen Elend. Er saß... lag auf dem Boden. Eine Blutlache bildete sich unter ihm. Voltaire schloss seinen Reisverschluss. "Verschwinde! Siehst du nicht, dass ich beschäftigt bin?!" Er drehte sich wieder zu seinem "Opfer", wollte einfach weitermachen. Kai rannte an seinem Großvater vorbei und kniete sich zu Tala. Dieser zuckte bei Kais Umarmung zusammen. "Shhhh. Keine Angst! Ich bin bei dir. Er wird dir nichts mehr tun!" Den letzten Satz hatte er lauter ausgesprochen. Er schaute dem alten Mann entschlossen in die Augen. Grenzenloser Hass und Bereitschaft bis zum Ende zu kämpfen funkelten in den rubinroten Augen. Sein Großvater grinste zufrieden, bevor er aufstand. "Wenigstens du scheinst Früchte des harten Trainings zu tragen. So will ich deine Augen ab jetzt immer sehen!", sagte er ruhig. Voltaire war es egal, ob sich sein Enkel nun für Tala eingesetzt hatte oder nicht. Er war zufrieden diese Gefühle in Kais Augen zu sehen. Er schien einen Schritt näher an sein Ziel heran gekommen zu sein. Kai verweilte noch lange, nachdem Voltaire verschwunden war, in dieser Umarmung. Er wusste selbst am besten, wie es Tala nun ging. Was der jetzt brauchte war viel Gefühl und Wärme. Aber konnte ihm Kai das wirklich bieten? Wo doch seine Welt genauso kalt und grausam war wie die seines Gegenüber. Aber zumindest versuchen konnte er es ja... "Lass los...", flüsterte Tala geknickt. Kai schaute auf ihn runter, hielt ihn jedoch immer noch fest. "Du sollst mich loslassen, hab ich gesagt!", versuchte Tala zu brüllen, was ihm gänzlich misslang. Seine Stimme klang brüchig, tieftraurig, verzweifelt. Er hatte keine Kraft mehr sich zu wehren. Das hatte er doch eigentlich nie! Sich gewehrt... Warum auch? Es hatte alles keinen Sinn mehr. Sollte ihn Kai doch im Arm halten! Tala war es egal. Ihm war alles so scheiß egal. Sein Leben war wertlos. Was konnte er schon bewirken? Was hatte er jemals erreicht? Na gut. Er war ein guter Blader, aber was zählte das schon? Er konnte hundert Turniere gewinnen, Gaspadin war nie zufrieden. Wusste der überhaupt, was Zufriedenheit hieß? Egal... Alles egal... Warum dachte er noch darüber nach? Es war doch eh egal... es war egal, was er dachte... was er fühlte... scheiß egal... Er war ein wertloses Spielzeug... das man in der Ecke liegen ließ, wenn es nicht mehr richtig funktionierte... wertlos... nutzlos... schon immer... Seine Eltern hatten ihn in die Abtei geschickt, weil er eben dies war. "Dort erzieht man dich anständig", hatten sie gesagt. "Dann wirst du zu jemanden, auf den wir stolz sein können.", hatten sie gesagt. Und? War er zu jemanden geworden, auf den man stolz sein konnte? Waren sie nun stolz auf ihn? Wohl kaum... sie waren längst tot... Auf Kai konnte man stolz sein... er war stark... hatte ein treues BitBeast... er hatte Freunde... einen Menschen, der ihn liebte... Waren Kais Eltern stolz auf ihn? Er wüsste es zu gern... Oder waren sie ebenfalls tot? Ermordet? Von Biovolt? Voltaire? Ja, wahrscheinlich... wie gut Kai roch... vielleicht ein bisschen nach Spritzen... aber immer noch gut... rein? Unschuldig? Wohl kaum... aber es hatte etwas beruhigendes... etwas angenehmes... Konnte Kai nicht für immer bei ihm bleiben? Ihn beschützen? Nein... Kai hatte Ray... Oder? Naja, Ray war weg! Vielleicht kam er sogar nie wieder... würde Kai sich in ihn verlieben? Sich ihm hingeben...? Wie damals, als sie sich so nah waren? Nein! Dummkopf! Dummkopf!! Kai hatte nur an Ray gedacht! Nicht an ihn! Niemals könnte Kai... niemals! Aber es war eh längst zu spät. Tala hatte Kai belogen, ausgenutzt, hintergangen... Er war so egoistisch! So eifersüchtig auf Ray! Deswegen hasste er den Chinesen... Aber was machte das jetzt noch? Es war egal... so egal... "Tala? Sagst du mir, wo Rays Video ist? Danach können wir ein bisschen reden, okay?", fragte Kai sanft. Seine Stimme riss Tala aus seinen Gedanken. Ray? Video? Reden? "Auf dem Bett.", antwortete Tala emotionslos. Kai ließ den Älteren vorsichtig los. Er befürchtete Tala könnte sofort wieder in sich zusammensacken. Doch nichts dergleichen geschah. Also stand Kai auf, holte sich das Video und kniete sich wieder zu Tala. "Möchtest du reden? Mit mir?", fragte Kai nochmals. Tala schüttelte den Kopf. Doch dann packte er Kai an den Schultern, zog ihn zu sich und vergrub sein Gesicht in Kais schwarzem Oberteil. (Tut mir Leid! Ich weiß, dass das nicht wirklich geht. Das Teil sieht ja ziemlich hart aus, aber stellt's euch einfach weicher vor. Ja?) "Bleib bei mir! Bitte! Ich möchte jetzt nicht allein sein! Und... Ray ist...", fing er an. Kai richtete sich auf, wobei er Tala mit sich zog. Er zerrte den überraschten Blader bis zu seinem Bett. Dort setzte er sich. Tala tat es ihm gleich. "Was mit Ray ist kannst du mir auch noch später sagen. Du brauchst jetzt vor allem Schlaf.", flüsterte ihm Kai ins Ohr. Tala brannte schon die ganz Zeit etwas auf der Zunge. Er konnte einfach nicht länger schweigen. "Ray ist in Zimmer 362, rote... rote Tür...", konnte er gerade noch sagen, bevor er einschlief. Kai nickte dankend, auch wenn Tala nichts mehr davon mitbekam.

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Tja, was ist im Zimmer 362? Ray kann es wohl nicht sein, oder? *gg*

Ach, ich hab noch ne Frage! Es dauert zwar noch en bissl, aber möchtet ihr ein Happy End oder lieber ein trauriges? Sagt's mir bitte!! ...bevor ich noch was falsches schreib... aber eigentlich ist es ja meine FF und ich kann es enden lassen wie ich es will... Naja, würd mich trotzdem interessieren, was ihr so wollt!



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von: abgemeldet
2007-04-03T11:20:54+00:00 03.04.2007 13:20
ich verstehe nicht!!!
ist ray nicht bei seinen freunden im hotel????
aber sonst ist dein kapitel gut
Von:  Junichi
2005-01-22T12:07:01+00:00 22.01.2005 13:07
hmm... ich hab ma eine frage. warum sind die auf einmal alle in russland? @___@
ich dachte da wäre eine neue abtei in tokyo, wo sich alles abspielt, und nun ist es auf einmal doch russland??

ist aber immer noch sehr spannend. ^^und der schreibstil gefällt mir besser als ganz am anfang. da war alles noch ein bissel schnell und verwirrend. XD
aber ich hoffe immer noch das im späteren verlauf die gefühle der charas noch besser dageschrieben sind ö.Ö

nyo, bin gespannt wer in dem zimmer ist, wo ray doch gar net mehr da ist...

bye,
fliebi-chan
Von: abgemeldet
2004-12-07T19:53:59+00:00 07.12.2004 20:53
Ich bin für ein glückliches Ende. Aber du hast recht, du kannst schreiben was du möchtest.Auf jedenfall gefällt es mir egal mit was für einem Ende.
Von:  Ricki
2003-08-24T21:01:39+00:00 24.08.2003 23:01
So, muss mich jetzt erstmal wieder beruhigen... *tieflufthol* Also ich finde deine FF supermegaspitzenklasse!! Tala tut mir echt Leid, ich find das mit den Drogen echt fies... Aber es wirkt, wenn man flieht hat man keine Chance mehr ohne das Zeug bei klarem Verstand zu bleiben. Logisch, aber trotzdem ziemlich fies... Jetzt weiß ich wieder warum ich Voltaire so hasse! *grmml* Aber wer oder was is jetzt in diesem Zimmer? Ray kann es ja schlecht sein. *grübel* Schreib schnell weiter, okay?

Ciao ciao
.:Deine Ricki:.


PS: Also ich würd mich über ein HappyEnd freuen, aber lass es für Tala auch gut ausgehen, okay? *flehenguck*
Von:  Hayan
2003-08-24T10:52:59+00:00 24.08.2003 12:52
Thinka is back ausm urlaub! XD
schreib büdde weiter!
*knuddel*
bye Thinka
Von: abgemeldet
2003-08-23T15:10:44+00:00 23.08.2003 17:10
armer tala...
ja, wer is wohl in diesm zimmer?
also ich steh total auf happy-ends ^^


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