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Curse of the Nue

Byakuya x Renji
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo zusammen,

die Geschichte beginnt mit einem Kinderreim über die großen Testikel des Tanuki, wie sie sich im Wind bewegen. Auf Wunsch schicke ich euch auch gerne eine Übersetzung xD

LG
yezz Komplett anzeigen

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Loss of Fear/Fear of Loss

"Tan Tan Tanuki no kintama wa

Kaze mo nai no ni

Bura bura bura "…
 

Renjis Albträume begannen schlimmer zu werden, wie der Schmerz, wenn er wach war.
 

Dieses Mal, wenn er wieder aus einem der Träume wach wurde, in denen er Zabimaru verfolgte und gegen Ichigo/Byakuya kämpfte, war es tief in der Nacht. Vom Geräusch des gedämpften Gesprächs Jenseits der Gitterstäbe, schien es kurz vor Schichtwechsel zu sein. Renji legte sich auf seinen Rücken und blickte durch das vergitterte Fenster zum Mond, der quadratisches Licht auf die Zellendecke warf.
 

Er konnte sagen, dass es ihm besser ging. Auch wenn sein ganzer Körper noch schmerzte und jede Bewegung eine Naht aufzureißen schien, wurde Renji hungrig. Richtig, richtig hungrig.
 

Und er musste pinkeln wie ein Rennpferd.
 

Doch er wollte warten, bis die nächsten Wachen da waren, um nach Hilfe zu fragen. Er konnte hören, wie der 5. Offizier mit dem 8. Sprach und beide waren natürlich Frauen. Auch wenn das vielleicht sexistisch war, wollte Renji nicht wirklich weibliche Unterstützung bei solch einem persönlichen Anliegen haben. Er wusste ja noch nicht einmal, ob er mit den klobigen Holzfesseln überhaupt alles selbst erledigen konnte.
 

Er verlagerte auf dem Feldbett sein Gewicht. Hoffentlich würde der Schichtwechsel bald passieren.
 

Er blickte rüber zu Zabimaru. Der silber-weiße Teil des Schwertes glänzte in der Dunkelheit. Renji hatte es schon immer geliebt, wie sein Zanpakutō im Shikai aussah - losgelassen und zähnefletschend. Zabimaru wurde stärker, wenn er so bleiben konnte, selbst wenn Renji bewusstlos war. Also warum war er noch nicht zurück?
 

„Hey, schläfst du?“, fragte Renji Zabimaru.
 

Er lauschte aufmerksam, doch es kam keine Antwort vom Zanpakutō. Schmollte er? Oder waren seine Verletzungen wirklich so ernsthaft?
 

Furcht erfüllte ihn bei dem Gedanken, dass Ichigos Getsuga Tenshō vielleicht ihre Seelenverbindung zerrissen hatte, wie damals Byakuyas Kidō in der Allee. Aber es tröstete ihn, dass Zabimaru wieder intakt war. Endlich. Er war nicht mehr gebrochen. Er erholte sich offensichtlich.
 

Vielleicht brauchte es einfach Zeit.
 

Oder es war etwas anderes… Etwas neben diesen Wänden und Fesseln, dass ihn zurückhielt, von Zabimaru fern hielt.
 

Angst.
 

Darüber ging es in seinen Träumen wirklich. Es gab einen Grund dafür, dass Renji immer durch die Gassen und Straßen von Inuzuri lief. Es war, weil er sich an diesem Ort immer in die Ecke gedrängt fühlte, hilflos und schwach.
 

Ichigo stand ihm im Weg, denn… nun ja, weil Ichigo Renji in den Arsch getreten und ihn daran erinnert hatte, dass er immer zum Feigling wurde, wenn es darum ging, um Rukia zu kämpfen.
 

Angst.
 

Ichigo verwandelte sich manchmal in Byakuya, weil… Byakuya ihm damals in der Allee Zabimaru abgenommen hatte und dann verlangt hatte, dass Renji sein Gesicht in den Dreck drückte und seine Füße küsste. Dieser Moment mit Byakuya wurde zu einem vertrackten Chaos aus Angst, denn es hatte alte Erinnerungen aus Inuzuri hervorgeholt. Erinnerungen an Niederlagen, Scheitern und Machtlosigkeit. Es hatte Renji daran erinnert, wie es war, auf den Knien und gewillt zu sein, seinen Stolz aufzugeben, nur um seine Freunde zu retten.
 

Und das war ziemlich genau der Moment, an dem Ichigo ihn verlassen hatte.
 

Er war nicht wirklich auf seinen Knien gewesen, doch hatte Renji sich selbst damit beschämt, dieses Kind darum anzuflehen, Rukia zu retten.
 

Angst stand zwischen Renji und Zabimaru. Renji war sich sicher, wenn er seine Angst besiegen konnte, würde Zabimaru zurückkehren.
 

Aber wie zum Teufel sollte er das anstellen?
 

Als er endlich eine männliche Stimme hörte, schob Renji seine Beine aus den Laken und ließ sie über die Ecke des Feldbettes fallen. Blanke Füße berührten kühlen, glatten Stein. Er zog sich langsam in eine sitzende Position, behutsam wegen den Bandagen und Nähten. Er war erfreut von der einigermaßen ertragbaren Menge an Schmerz, den diese Bewegungen mit sich brachten. Renji saß für einen Augenblick da und versuchte, zu Atem zu kommen. Stehen würde auf jeden Fall hart werden. Besonders mies war es, weil seine Hände immer noch vor ihm in diesen hölzernen Fesseln steckten und er musste alle diese geschädigten Muskeln anstrengen, um sich selbst auf den Füßen zu halten.
 

Was hat sein Zanjutsu-Lehrer in der Akademie immer gesagt? ‚Ohne Fleiß, keinen Preis.‘
 

Also hievte er sich nach einem tiefen Atemzug und einer Art geknurrten Kampfschrei nach oben. Dann taumelte er zu den Gitterstäben hinüber und sofort kamen die Wachen gelaufen.
 

Oh, Gott sei Dank, war einer von ihnen 7. Offizier Yuu Kinjo. „Was zum Teufel tust du da, Vizekommandant?“, fragte er mit seiner dauerkratzigen Stimme.
 

„Ich muss pinkeln“, sagte Renji und versuchte nicht wie ein Betrunkener zu schwanken.
 

Die andere Wache war der 10. Offizier, Isoroku Shimazaki. Ein ruhiger, reservierter Typ mit kurzgeschnittenem grau-meliertem Haar und starrte mit offenem Mund auf Renjis Tattoos. Offensichtlich hatte Shimazaki ihn noch nie vorher ohne Oberteil gesehen. Um fair zu sein, hatten das hier noch nicht viele.
 

„Aw, Himmel“, sagte Kinjo und glitt mit seinen Fingern durch das violettgefärbte Haar. „Ernsthaft, Vizekommandant?“
 

„Was glaubst du, wie lange ich anhalten kann?“, fragte Renji. „Ich bin hier seit… ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung, wie lange ich hier bin. Seit einer Ewigkeit?“
 

„Fast 2 Tage“, sagte Kinjo mit einem Lächeln und griff nach dem Schüssel in seiner Kosode.
 

Der 10. Offizier blickte Kinjo warnend an. „Was ist, wenn das ein Trick ist?“
 

„Was ist, wenn ich mich einnässe?“, fragte Renji. „Wie erbärmlich wäre das?“
 

Der 10. Offizier ignorierte Renji und legte eine Hand auf Kinjos Ärmel. „Der Kommandant bringt uns um, wenn er entkommt. Er mag es noch nicht einmal, dass er die 4. reinlassen muss.“
 

„So ist der Kommandant“, stimmte Renji zu. „Dennoch muss ich dringend pinkeln. Ich spar euch den Ärger und pullere drüben in die Ecke, dennoch brauche ich immer noch Hilfe.“ Er hob seine gefesselten Hände, um sie daran zu erinnern. „So kann ich schlecht meinen Obi entknoten, oder?“ Dann seufzte Renji laut. „Und ehrlich gesagt bin ich zu schwach, um mich lange hinzuhocken. Irgendwer muss mich aufrecht halten.“
 

Offensichtlich hatte das Pathos in Renjis Stimme selbst das harte Herz des 10. Offiziers erweicht, denn er stimmte zu, ihn zum Sōkōka zu bringen. Während dem langen und beschwerlichen Prozess hörte Renji eine Menge Tratsch. Aizen war tot. Jemand, viele glaubten dabei an die Ryoka, hatte Aizen wirklich dramatisch umgebracht. Ihn mit seinem eigenen Zanpakutō an einer Wand aufgespießt. Renji war dankbar, dass er zu sehr mit seinen körperlichen Funktionen beschäftigt war, sonst hätte er wohl ein ‚wurde auch Zeit‘ gemurmelt.
 

Erschütternder war die Nachricht, dass Kira und Momo wegen Ungehorsam – oder so - im Gefängnis waren. Kinjo und Shimazaki hatten dazu leider wenig Details. Es kam wohl zu einem Streit zwischen ihnen, was sich Renji eigentlich nur schwer vorstellen konnte. Da musste mehr hinter stecken.
 

Doch die Tatsache, über die die beiden absolut nicht hinweg kamen, war das einer der Ryoka – und Renji war sich verdammt sicher, dass er wusste wer – Berichten zufolge Kenpachi Zaraki besiegt hatte. Besiegt! In die 4. Division geschickt hatte!
 

Als er zurück ins Bett gebracht wurde und die Tür mit einem lauten Knall ins Schloss fiel, versuchte Renji all die Neuigkeiten zu verarbeiten.
 

Heilige Scheiße, dachte er. Ichigo ist vielleicht wirklich in der Lage, es zu schaffen. Falls er wirklich Kenpachi besiegt hatte, hatte er wohl auch die unmenschliche Kraft, um Byakuya gegenüber zu treten. Das Problem war natürlich die Fähigkeiten und… Bankai. Byakuya hatte all das – Finesse, Kidō und Bankai. Ichigo wusste vermutlich noch nicht einmal halb so viel Zeug. Doch es schien zurzeit nicht so, als wäre seine Unwissenheit ein Handicap für den Jungen und seiner gefährlich-verrückten Fähigkeit, mit jedem Kampf exponentiell stärker zu werden. So schien es zumindest.
 

Kenpachi.
 

Verdammt.
 

Da hätte er gerne zugeschaut. Das muss ein großartiger Kampf gewesen sein.
 

Das quadratische Licht vom Gefängnisfenster war weiter die Wand hinunter gewandert. Renji war vom seinem Ausflug zur Toilette erschöpft. Er wusste, dass er versuchen sollte, zu schlafen, doch der Gedanke an einen weiteren Albtraum hielt ihn wach.
 

Verdammt, er war doch keine Memme, dass er jetzt Angst vor dem Schlafen hatte, oder? Renji blickte wieder zu Zabimaru und wünschte sich, dass er die Kraft hätte, in dessen Bett zu klettern. Er fand immer Ermutigung in Zabimarus Stärke, wenn sie zusammen waren. Niemand war bisher in der Lage gewesen, sie wirklich zu besiegen, bis Ichigo gekommen war.
 

Noch nicht einmal Byakuya.
 

Denn wenn Renji an die Allee zurückdachte, ohne diese ganzen mürbemachenden Gefühle aus Inuzuri, dann erkannte er die Wahrheit. Die Wahrheit war, dass Renji nicht auf die Knie gegangen war, weil Byakuya ihn gezwungen oder niedergekämpft hatte. Renji hatte es aus freiem Willen getan. Er hatte es getan, weil er dachte, er musste es tun, um Zabimaru zu schützen und in eine gewissen Weise auch für Byakuya. Denn er war dumm genug gewesen, um zu denken, dass so etwas wie Liebe zwischen ihnen möglich war.
 

Nun ja, ohne Liebe… Was hielt ihn auf? Wovor sollte er Angst haben?
 

Plötzlich fühlte Renji es. Eine Art Grollen tief in ihm, wie ein distanziertes Gebrüll.
 

Der Dämon wurde wach.
 


 

Die Sonne ging langsam auf, doch Byakuya hatte nicht viel Schlaf gefunden. Er dachte daran, auf dem Anwesen zu bleiben, doch das Bett dort fühlte sich zu groß und leer an. Also hatte er es verlassen und war stattdessen durch den Garten geschlendert. Während er barfuß über die taufeuchten Wiesen ging, versuchte er die Teile des Puzzles von Aizens Tod zusammenzufügen und was das alles für die 13 Hofgarden und die Soul Society bedeutete.
 

Doch irgendwie war er am Schrein des Tanuki angelangt und dachte an Renji. Die ungezähmte Wildnis dieser kleinen Insel stand im krassen Kontrast der perfekt gepflegten Gärten. Während er auf die lächerlich großen Testikel des Maderhundes blickte, fragte er sich wie so oft, welcher seiner Vorfahren solch eine starke Verbindung zu diesem tückischen Gott gefühlt hatte, dass sie oder er einen Schrein im Zentrum und Herzen des Geländes beauftragt hatte.
 

Kein anderer Kuchiki schien diese Vorliebe geteilt zu haben. Tatsächlich war der Tempel mittlerweile mehr eine Ruine und kaum noch zu reparieren. Moos hing in den Fugen der Dachziegel, Gräser weiteten die Risse in den Grundmauern. Im schwachen Mondlicht erschien das baufällige Gebäude mehr unheilvoll als heilig.
 

Byakuya setzte sich auf einen großen Felsen – er war Teil eines natürlichen, felsigen Ausläufers, den der Tempelgestalter integriert hatte. Er blickte zum Halbmond hoch, der über dem Tempel schien, wie es die Tanuki-Statue auch immer tat. Der Mond und der wilde Hund, im Mythos vereint. Für immer.
 

Tatsächlich.
 

Vermutlich hätte Byakuya hier um Renjis Gesundheit beten sollen, doch er konnte das nicht. Seit Hisanas Tod war er unfähig, mit den richtigen Worten um göttlichen Beistand zu flehen. Er war immer pflichtbewusst gewesen, was den Respekt der Götter früher anging und er hatte jeden Tag für Hisana gebetet. Jeden einzelnen Tag, hatte Byakuya die Götter darum gebeten, sie zu verschonen, hat sich für ein Wunder gedemütigt.
 

Nichts war gekommen.
 

Es schien sogar so gewesen zu sein, dass je mehr er gefleht hat, je mehr er angeboten hatte, desto kränklicher war Hisana geworden. Und an dem Tag, an dem er sein eigenes Leben im Austausch angeboten hatte, starb sie, wie eine Frühlingsblume, in seinen Armen.
 

Byakuya hatte seit diesem Tag nicht mehr gebetet. Auch wenn es seine Familie ärgerte, dass er sich weigerte an irgendwelchen Feierlichkeiten von heiligen Tagen teilzunehmen. Die Götter hatten ihn betrogen und er würde ihnen nichts mehr geben.
 

Und trotzdem verlangten sie immer noch Opfer. Sie wollten ihm in ein paar Tagen Rukia nehmen.
 

Nun ja, dachte Byakuya bitter. Sie können sie haben. Er hatte schon immer eine dunkle und geheime Abneigung gegen Rukia gehabt. Er hatte seine ganze Zeit und Energie damit verbracht, um Hisana zu retten, doch sie war gestorben, in Leid und Schmerzen. Rukia hatte überlebt – gesund und stark. Eine Fremde mit dem Gesicht seiner Frau. Es war, als würden die Götter ihn verspotten. Jeden Tag. Hisana hatte ihm das Versprechen geben lassen, Rukia Sicherheit zu bieten und sie in die Familie zu adoptieren, damit sie ihn ‚Bruder‘ nannte. Er hatte es getan, doch es kostete ihn viel, jeden Tag seine Frau in jemanden zu sehen, den er niemals haben konnte. Jemanden, den er noch nicht einmal kannte.
 

Jemanden, den er nicht kennen wollte.
 

Es war nicht Rukias Fehler, doch meistens konnte Byakuya es noch nicht einmal ertragen, sie anzusehen. In den letzten 40 Jahren verfolgte ihn seine Frau in jeder Bewegung, jedem scheuen, hoffnungsvollen Lächeln in Rukias Gestalt. Alles was er sollte, war sich um sie ein bisschen zu kümmern, doch Byakuya wollte Rukia nicht in seinem Leben.
 

Er wollte Hisana.
 

Er wollte Hisana für die Bürde ihrer, optisch so nahestehenden, Schwester verfluchen, doch wie könnte er? Woher hätte sie wissen sollen, wie sehr er litt, wie sehr ihre Schwester ihn an seinen Verlust erinnerte?
 

In einer kranken Art würde Byakuya erleichtert sein, wenn Rukia weg war. Er hasste sich selbst dafür, aber so war es. Wenn Rukia gegangen war, könnte er vielleicht endlich vorangehen und Hisana endlich Lebewohl sagen.
 

Tanuki grinste ihn unter seinem Strohhut an. Sein Grinsen schien neckend und spöttisch.
 

Der Tanuki lag richtig. Von allen Personen müsste Byakuya gerade wissen, dass nichts durch den Tod besser wurde. Wenn Rukia gegangen ist, würde Renji ihn hassen, weil er nicht mehr gekämpft hatte. Das Einzige, für das er wirklich gekämpft hatte, hatte er verloren: Renji. Er würde niemals verstehen, dass Byakuya zwischen den Stühlen saß: Seinem Versprechen an Hisana, dass er Rukia Sicherheit bot und seinem Versprechen an seinen Eltern, das Gesetz zu wahren.
 

Wie könnte er? Byakuya selbst konnte es auch nur schwer begreifen. Warum hatte er so einen törichten Fluch auf sich genommen und warum fühlte er sich so verpflichtet, es aufrecht zu halten.
 

Denn…
 

Ohne Gebete war das Einzige, was das Universum zusammenhielt, es vom Chaos abhielt, Ehre und Respekt gegenüber dem Gesetz.
 

Es war schwer für ihn gewesen, Rukia in seinem Leben aufzunehmen und doch, trotz des Schmerzes, hat sie ihm Freude geschenkt. Er liebte Rukia besonders, wenn sie sich von Hisana unterschied und ihn mit ihrem Humor überraschte. Mit ihrer Fürsorglichkeit und ihrer… Courage. Zu seinen Worten zu stehen, egal was es kostete, war das Richtige.
 

Also war es ein gutes Versprechen gegenüber seiner Eltern gewesen. Er hielt die Tradition, Ehre und das Gesetz aufrecht. Wenn er Rukia verstoßen hätte, nachdem er sie in die Familie aufgenommen hatte, weil sie ungeeignet wäre oder sie ihn stets an Hisana erinnerte, hätte er keinen dieser schönen Momente erleben können. Natürlich gab es auch Tage, an denen er ihr mit Freuden für immer den Rücken gekehrt hätte. Doch er musste an seine Versprechen denken, also hielt er durch.
 

Diese beiden Versprechen hatten bisher immer harmonisch gemeinsam funktioniert.
 

Nun war es unmöglich zu wissen, was er tun sollte. Um ein Versprechen zu halten, musste er das andere brechen.
 

Er seufzte. Es sei denn, er könnte herausfinden, was Aizens Verbindung zu Rukia war. Falls irgendwie Aizens oder Ichimarus Taten schlimmer waren als Rukias, gab es vielleicht einen legalen Weg sie zu…
 

Nein. Der Gedanke war falsch. Selbst wenn er herausfand, was Aizen vorgehabt hatte, bevor er ermordert worden war, würde Rukia immer noch für ihre Taten hingerichtet werden.
 

Und Renji würde ihn immer noch hassen.
 

Genauso wie er vermutlich gerade sauer auf ihn war, wegen all den Wachen, Fesseln und Inhaftierung. Byakuya würde vielleicht erklären können, dass es nur für Renjis eigene Sicherheit war, doch er würde es ihm immer noch übel nehmen.
 

Byakuya stand auf und blickte zum Tanuki. „Ich hasse dieses Chaos in meinem Herzen. Wenn ich mich um niemanden kümmern würde, würde es niemals wehtun, sie zu verlieren.“
 

Der Tanuki lächelte weiterhin und blickte wehmütig den Mond an, als wollte er sagen ‚Vielleicht denkst du das. Doch die Ironie ist doch, dass nur das Risiko nach unmöglichen Träumen zu greifen, deine Seele leicht und frei hält. Um wirklich im Leben gewinnen zu wollen, musst du bereit sein, alles zu verlieren‘.
 

Byakuya runzelte die Stirn. Hatte die Statue mit ihm gesprochen? Oder bekam er nun schon Halluzinationen von den ganzen schlaflosen Nächten? Aber wenn das so war, warum würde er sich eine solche Antwort erträumen, die ihn noch mehr verzweifeln ließ?
 

Die ersten Sonnenstrahlen brachen durch das Gewirr von Bäumen und Byakuya starrte immer noch die lächelnde Gottheit an. Endlich schien es etwas ruhiger zu werden. Er drehte ihm den Rücken zu und ging fort. „Wir werden sehen, wilder Hund“, sagte er.
 

Durchaus, schien der Wind durch die Bäume zu flüstern, das werden wir.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Vorschau Kapitel 34:
Renji bricht aus dem Gefängnis aus und stellt fest, dass die Pläne von der Oberfläche zu verschwinden, bereits geschmiedet wurden… Komplett anzeigen

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