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Curse of the Nue

Byakuya x Renji
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo zusammen,

es ist Mittwoch und da die liebe Kuraiko die richtige Antwort wusste, gibt es auch tatsächlich ein neues Kapitel. Und nun gehen wir in die heiße Phase. :D
Aus diesem Grund wird es hier und da noch ein Vorwort von junko herself geben, ich wollte euch gerne an ihren Gedanken teilhaben lassen ;)

LG
yezz
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Vorwort junko:
Was nun folgt ist meine Erklärung, was beide bei diesem Schlüsselmoment dachten. Eure Meinung, ob ich richtig oder falsch liege ist, wie immer, willkommen.

Für diejenigen, die der Reihe nicht vollständig folgen: Das Einzige, was ihr wirklich wissen musst, bevor ihr es lest ist, dass Byakuya und Renji, sagen wir „Machtspielchen“ bezüglich Zabimaru (besonders in einer bösen Szene, über die Renji nur als „Allee“ spricht) hatten.

Ebenso liegt Byakuya eher falsch, was seine Verschwörungstheorie zu Rukia und Aizen/Ichimaru angeht. Wie auch immer, mein Plan ist, dass diese erste Idee in auf den richtigen Pfad führt. Komplett anzeigen

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Chaos and Conspiracy

Als Renji Richtung Senaikyū Shishinrō rannte, fragte er sich, ob es richtig war, sein Vizekommandanten-Abzeichen zurückzulassen.
 

Doch Byakuya hätte niemals seinen Plan befürwortet. Renji bewegte sich weit außerhalb des Protokolls. Es war nicht direkt illegal, aber es war falsch genug, dass Byakuya ihn gestoppt hätte. Er hätte Renji gesagt, dass er die Dinge langsam und vorsichtig angehen sollte. Schlimmer noch, der Kommandant hätte ihn vermutlich dazu gezwungen, noch mehr Leben aufs Spiel zu setzen, in dem er den Stoßtrupp noch involviert hätte. Außerdem hatte Renji seine Leute viel zu gut trainiert. Sie hätten niemals zugelassen, dass Renji die Ryoka töten würde. Sie bestanden auf Gefangennahme. Denn, das war das Richtige.
 

Tja… Streich das.
 

Das Richtige zu tun, funktionierte nicht mehr.
 

Renji hatte nicht vor, die Eindringlinge zur Rechenschaft zu ziehen. Er würde diesen Ichigo Kurosaki zur Strecke bringen und es würde der befriedigendste Moment seines gesamten Lebens werden. Und nein, nicht nur aus Rache – auch wenn das süß schmecken würde. Nein, diese menschliche Rotzgöre umzubringen wäre toll, denn Renji hatte endlich herausgefunden, wie er Ichigo töten und Rukias Leben retten konnte. Gleichzeitig.
 

Als Renji seinen Weg zum Senaikyū antrat, hatte er nur daran gedacht, seine Leute zu rächen. Doch eine Idee war ihm in den Sinn gekommen, als der Sōkyoku in Sicht kam. Es kam ihm bei der Trauer über Utako und den für sie noch namenlosen Zanpakutō. Er hatte realisiert, dass das Verbrechen mehr als nur Rukia betraf. Es war auch gegen Sode no Shirayuki. Utakos Tod hat Renji verstehen lassen, warum es eine solche Straftat war. Rukia musste innerlich sterben, weil sie so lange von ihrer Waffe getrennt gewesen war. Wenn Ichigo Kurosaki Sode no Shirayuki in sich aufgenommen hatte, aus was für egoistischen Gründen auch immer, würde… er hatte Rukia ein Stück ihrer Seele herausgerissen. Dann war er verschwunden und hatte sie zurückgelassen, während eine Hälfte von ihr fehlte. Auch wenn er nur ein paar Tage von Zabimaru getrennt gewesen war, konnte sich Renji vorstellen, wie es sich anfühlen musste. Wie sehr es schmerzte. Für Renji hatte es dieser niedere Dieb Ichigo Kurosaki verdient, für seine Taten einen furchtbaren, schmerzvollen Tod zu erleiden.
 

Rukia tat es mit Sicherheit. Sie war das Opfer. Sie hatte bereits genug Schmerz ertragen.
 

Und es war noch nicht einmal Rukias Schuld.
 

Dieses Kurosaki-Kind war an Rukias „Straftat“ schuld. Er hatte es getan. Er war der Schuldige, nicht sie. Würde Renji diesen orangehaarigen Taugenichts töten, bekam Rukia Sode no Shirayuki zurück. Central müsste ihre Sichtweise anhören, wenn Renji ihnen den kalten, toten Körper des wirklichen Kriminellen präsentieren könnte. Besonders, da sich Renji sicher war, dass der Junge Rukia dazu gezwungen haben musste, Sode no Shirayuki aufzugeben. Unter keinen Umständen hätte sie ihr Zanpakutō jemanden freiwillig übergeben. Nicht mal ihrem Liebhaber. Mit Sicherheit wäre sie lieber gestorben. Der Junge musste sie bedroht haben oder sogar noch schlimmer… so etwas, wie zwischen ihm und Byakuya in der Allee war geschehen.
 

Der Gedanke ließ Renjis Blut in den Adern gefrieren.
 

Wenn dieser Rotzbengel sich gewagt hatte, Rukia oder ihr Sode no Shirayuki nur im Entferntesten anzufassen wie… das, würde Ichigo bezahlen. Renji wollte den Preis in Blut. Er würde dem Jungen die Lunge hinausreißen. Renji hat vielleicht darin versagt, Utako die Möglichkeit zu geben, den Namen ihres Zanpakutō auszusprechen, aber, bei allen tatsächlichen und eingebildeten Göttern, er würde alles in seiner Macht stehende tun, um Rukia und Sode no Shirayuki wiederzuvereinigen.
 

Renji blickte die langen Stufen zum Sōkyoku hinauf. „Halte durch Rukia. Du weißt, wie langsam ich sein kann, aber ich hab es nun verstanden. Ich habe endlich verstanden, was ich tun muss. Zabimaru und ich werden dich und Sode no Shirayuki retten.“
 


 

Byakuya hatte vorgehabt, das Gelände der 4. Division zu verlassen. Er wollte zurück zu seiner Einheit, als neue Verwundete eintrafen. Byakuya war ihnen gefolgt, denn er hatte kurz gedacht, Renjis Haare und Tattoos gesehen zu haben.
 

Aber es war nur eine Frau aus der 9. Einheit gewesen. Und ihre Haare waren noch nicht einmal nahe an der richtigen Farbe gewesen.
 

Nun stellte er fest, dass er in der Falle saß. Er konnte kaum mehr als einen Schritt machen, bevor er wieder an ein Bett gerufen wurde. Er sollte eigentlich hinausstürmen, Renji hinterherjagen… Aber wie konnte er, wenn hier so viele Soldaten lagen, verletzt und mit Schmerzen?
 

So viele von seinen eigenen.
 

Und sie alle schauten zu ihm auf, suchten nach Stärke und Führung. Wie konnte seine Einheit nur so zerschlagen worden sein? Ohne Renji schienen sie, als hätten sie das Herz verloren. Sie befolgten Befehle, doch sie hatten keine Hoffnung, keinen Zusammenhalt. Renji sollte hier sein, sie zum Sieg führen, den Schlachtruf der 6. Einheit rufen und ihre Herzen und Gedanken auf den Gegner richten. Er war unglaublich gut bei so etwas. Wenn er hier wäre.
 

In Byakuya brodelte der Ärger, wurde mehr mit jeder Person, die seinen Namen rief. Anders als Renji ließ Byakuyas Pflichtgefühl seine Leute nicht abstoßen.
 

Doch musste Byakuya zugeben, dass er sich schuldig fühlte. Die Kampfübungen mit seiner Truppe waren keine seiner natürlichen Stärken. Doch zumindest hätte Byakuya sie damit motivieren können, wenn er immer mal eine Weile dabei gewesen wäre. Nun saß er bei ihnen, hörte sich an, was sie zu erzählen hatten. Ließ ihnen die Möglichkeit, ihrem Ärger und Frustration freien Lauf zu lassen. Und ihren Ängsten. Einer, der noch sehr jung war, griff sogar nach seiner Hand. Er ließ es zu. Byakuya war geschockt, wie viele Soldaten aus den eigenen Reihen verwundet wurden. Dieses Chaos schien ansteckend und äußerst gefährlich. Der Junge, der gerade seine Hand, mit knochigen Fingern, fest umschlossen hielt, wurde von jemand aus einer anderen Division niedergestreckt.
 

„Ist die vom Vizekommandanten?“, keuchte der Junge, als sein Blick auf das Abzeichen in Byakuyas Hand fiel. Seine Augen wurden größer, sein Griff noch fester. „Renji! Oh nein!“
 

„Beruhig dich. Vizekommandant Abarai ist, meinem Wissen nach, nicht unter den Verletzten“, sagte Byakuya. Noch nicht, dachte er und biss die Zähne aufeinander. Doch wenn ich ihn finde, werde ich ihm Zentimeter für Zentimeter seiner Haut abziehen und sein elendiges, miserables Leben ein Ende setzen, weil er die Pflicht gegenüber seinen Leuten missachtet hat.
 

„Aber… warum haben sie sein Abzeichen?“
 

„Ich bin mir nicht ganz sicher“, gab Byakuya zu. Er legte das Abzeichen in seinen Schoß und fuhr die Ecken mit den Fingern seiner freien Hand nach. „Es wurde auf einer sehr indirekten Art und Weise von einer Person gegeben, der ich nicht sonderlich traue.“
 

„Sie glauben, jemand hat es auf Renji abgesehen? Aber warum?“
 

Das war nicht wirklich das, was er gesagt hatte, doch Byakuya dachte ernst über die Frage des Jungen nach. „Ich weiß es nicht. Es klingt nach einem unwahrscheinlichen Szenario.“
 

„Ja“, stimmte der Junge zu. „Jeder mag Renji.“
 

„Niemand ist ohne Feinde“, ermahnte Byakuya den Burschen leicht. „Nicht einmal unser geschätzter Vizekommandant.“
 

Irritiert blinzelte der Junge mit seinen großen, grünen Augen. Doch dann keifte er matt: „Ich glaube euch nicht! Nennen sie einen!“
 

Normalerweise würde Byakuya nicht dulden, in solch einer aggressiven Manier von einem Untergebenen angesprochen zu werden. Doch etwas im wilden glitzern der Augen und dem herausfordernden Schmollen ließ Byakuya antworten. „Ich kann Zwei nennen: Die Kommandanten Aizen und Ichimaru.“
 

„Sie? Unmöglich! Warum?“
 

Er hatte bereits viel zu viel zu jemand von solch niedrigem Rang gesagt. Doch da Renji EA war, musste Byakuya feststellen, dass er verzweifelt nach einem Gesprächspartner suchte. Trotz seiner Jugend, hatte dieser kleine, hitzige Soldat offensichtlich kein Problem damit, eine gegensätzliche Meinung kundzutun. „Ich werde es dir sagen, aber nur unter strikter Vertraulichkeit. Hast du verstanden?“
 

Der Junge ließ endlich Byakuyas Hand los. Er zog die Laken um seine Schultern, als versuche er so zu zeigen, dass er bereit für eine solch ernste Aufgabe war. Dann nickte er energisch. „Ja, Kommandant!“
 

„Mir war Renjis Transfer zur 11. Division lange ein Rätsel. Ich weiß nicht, ob du das von deinem Vizekommandanten weißt, aber er hat mit Bestnoten die Akademie abgeschlossen. Er wurde mit summa cum laude ausgezeichnet, war der Drittbeste in der kompletten Klasse. Renji muss vom nächsten Teil der Geschichte nichts wissen“, sagte Byakuya und sah, wie sich die Miene des Jungen aufhellte. „Ich bin beschämt zugeben zu müssen, dass es nach dem Abschluss Streitereien unter dem Kommandanten um ihn gab. Das schließt mich auch mit ein. Aizen hat hart um Renji gekämpft und nicht nur ihn, sondern gleich alle 3 Jahrgangsbesten für sich gewonnen. Uns blieb nichts anderes übrig, als den Rest unter uns aufzuteilen. Ich persönlich habe Kommandanten Aizen nie wegen seiner Gier und seines Egoismus verziehen.“
 

„Wow“, sagte der Junge. „Das ist so cool, aber… ich wusste gar nicht, dass Renji in der 5. Einheit war. Warum würde jemand, der so hart um ihn gekämpft hat, ihn gehen lassen?“
 

„Genau das ist die Frage. An Aizens Stelle hätte ich es niemals getan.“
 

„Was ist passiert?“
 

„Das ist nicht ganz klar. Ich habe Renjis Transferanordnung genau unter die Lupe genommen. Doch das Formular sagt nur ‚aus Gründen‘. Renji hat niemals mit mir darüber gesprochen.“
 

„Niemals?“, als Byakuya den Kopf schüttelte, griff der Junge wieder nach vorne und drückte Byakuyas Hand, dieses Mal jedoch nur kurz. „Also glauben sie, es ist etwas zwischen ihm und Kommandant Aizen vorgefallen?“, wisperte er verschwörerisch.
 

„Durchaus. Oder zwischen Renji und dem damaligen Vizekommandanten. Das wäre dann Ichimaru“, Byakuya wusste, dass Renji Ichimaru getreten hatte, aber sein Gegenüber brauchte ein solches Detail nicht zu wissen. „Es gab einige Annahmen über die Art von Renjis Verfehlung, als er zur 11. Division ging, doch es wurde niemals eine offizielle Anklage oder Beschwerde erhoben. Ich habe ihn gefragt. Er hat nicht abgestritten, dass zu einer heftigeren, körperlichen Auseinandersetzung gekommen ist, aber er hat mir niemals den Grund dafür gesagt, warum er so gehandelt hat.“
 

Zumindest nie einen sinnvollen Grund. Renji hatte nur mit den Achseln gezuckt, gesagt, dass er Ichimaru nicht sonderlich mochte und hatte es dabei belassen. Doch Renji war zu dieser Zeit ohne Rang. Und es war sein Vizekommandant gewesen. Das war nicht die Sorte von Geschehnissen, die einfach mal so passierten. In keiner Division, außer vielleicht der 11.. Zumindest hatte er nichts in der Richtung gehört. Besonders besorgte ihn, dass Renji niemals für ‚Ungehorsam‘ oder ‚Angriff gegen einen Offizier‘ zur Rechenschaft gezogen wurde. Denn in beiden Fällen wäre er schuldig gewesen.
 

Byakuya hatte lange Zeit vermutet, dass Aizen aus einem bestimmten Grund Renji niemals vor das Militärgericht gestellt hat: Er wollte etwas decken. Etwas viel schlimmeres.
 

Byakuya war sich sicher, dass dieser schleimige Ichimaru mit irgendetwas wirklich Abscheulichem schuldig gemacht hatte. Denn was immer es auch war, es hatte verursacht, dass Renji öffentlich gegen Ichimaru angegangen war. Trotz dem Risiko, trotz der großen Kluft zwischen ihrer Stärke. Es musste etwas sein, das Aizen geheim halten wollte, etwas, was vor dem Militärgericht aufgeflogen wäre.
 

Aber was konnte es sein?
 

Renji würde Ichimarus Geheimnis nicht freiwillig für sich behalten. Doch wenn man bedachte, wie ambitioniert Renji war, würde er es vielleicht tun, um bei den Hofgarden bleiben zu können. Vielleicht war es ein Handel gewesen: Du hältst deinen Mund und wir werfen dich nicht zurück in den Rukongai. Wenn man bedachte, dass er zu diesem Zeitpunkt gerade erst die Akademie abgeschlossen hatte, musste das Leben in Inuzuri immer noch eine frische Erinnerung in seinem Kopf gewesen sein. Und die Rückkehr eine angsteinjagende Aussicht. Und auch wenn er noch keinen Rang hatte, hätte er Zabimaru zurücklassen müssen oder sein Leben als Gefangener im Madennest verbringen müssen.
 

Nein, für einen Mann wie Renji gab es da keine Wahl.
 

Also was war das Geheimnis, dass er all die Jahre mit sich rumträgt?
 

Und warum wollte plötzlich Aizen Unruhe zwischen ihm und Renji stiften? Warum jetzt, nach all dieser Zeit? Was hatte die Situation geändert?
 

Rukia.
 

Was könnte es sonst sein? Rukia war die eine Sache, für die Renji töten würde. Er war bereit, gegenüber Byakuya Hochverrat anzudeuten. Was war schon Ungehorsam gegen Hochverrat?
 

Und nun, wenn Byakuya es bedachte, Ichimaru war ihm aus dem Weg gegangen, um Byakuya wegen Rukia zu verspotten. Und auch Aizen war an diesem Morgen unangemeldet aufgetaucht, so voller Sorge und hatte ihm Tipps bezüglich Rukia gegeben.
 

Warum hatte sie ihm nicht gesagt, dass er Schwierigkeiten hatte? Byakuya schnaubte zu sich selbst: Warum wohl? Rukia dachte vermutlich törichterweise, ihn zu schützen.
 

Doch Rukia war dazu verdammt, zu sterben. Sicher würde das Geheimnis, wenn sie darin involviert war, mit ihr sterben. Aber was war mit Renji? Aizen hatte Renjis Abzeichen. War das eine Art Machtdemonstration, eine Art zu signalisieren, dass sie gegen ihn vorgingen? War Renji in Gefahr?
 

Byakuya schüttelte seinen Kopf. Das war zu weit hergeholt, zu verworren. Trotzdem schlug sein Herz, klopfte unruhig in seiner Brust. Byakuya stand plötzlich auf.
 

„Kommandant?“, quietschte der Junge erschrocken.
 

„Ich bitte um Entschuldigung“, sagte er. „Es ist dringlicher denn je, dass ich Renji finde.“
 


 

Der Höllenschmetterling erreichte Byakuya kurz nachdem er die 4. Division verlassen hatte. Renji war an den Stufen zum Senaikyū Shishinrō von den Vizekommandanten der 3. und 5. Einheit gefunden worden. Er war von den Ryoka ernsthaft verletzt worden. Zabimaru war gebrochen, besiegt. Sie waren in einem kritischen Zustand, überleben ungewiss.
 

Der Schmetterling flatterte in der Luft und wartete auf Byakuyas Befehle. Benommen starrte er auf den leichten Glanz, der von der Nachmittagssonne auf den schillernden Flügeln erzeugt wurde, während die Flügel vor ihm auf und ab schlugen. Er konnte noch nicht einmal die Idee davon verarbeiten, dass Renji besiegt worden war. Nahe am Tod. Byakuyas Gedanken glitten zu einem Detail von diesem Bericht.
 

Gefunden von der 3. und 5.?
 

Konnte das wirklich nur ein Zufall sein?
 

Doch was könnte Byakuya tun? Wie konnte er seinen Vizekommandanten von weiterem Leid bewahren. Besonders da die Vizekommandanten sicherlich den Bericht ihrer Befehlskette an Ichimaru und Aizen weitergegeben hatten. Die beiden konnten bereits auf dem Weg zu Renji sein, um ihm den Rest zu geben. Warum war Renji so töricht gewesen, sich selbst in diese angreifbare Situation zu bringen?
 


 

Als Byakuyas Ärger bei diesem Gedanken wieder hochkochte, wusste er, was er tun könnte. Niemand wäre argwöhnisch, wenn er hart über Renji urteilte. Tatsächlich wären sogar mehr argwöhnisch, wenn er es nicht tat.
 

Er würde Renjis Entlassung beantragen. Er hätte es verdient, da er in Kriegszeiten EA gewesen war. Er war, wenn man es genau nahm, ein Deserteur. Gerade durch den Fund seines zurückgelassenen Abzeichens. Aber für das Kriegsgericht müsste man warten, bis der Frieden wieder eingekehrt war. Also würde Renji zum Wachhaus der 6. Einheit transferiert werden, um auf das Urteil zu warten. Byakuya konnte Wachen aufstellen. Seine Wachen.
 

Jede Menge Wachen.
 

Byakuya wandte sich wieder zum geduldig wartenden Schmetterling. „Überbringe diese Worte dem 3. Offizier: Vizekommandant Abarai ist wegen Missachtung seiner Pflichten in Kriegszeiten, Desertion, unter Arrest zu stellen. Beauftrage den Stoßtrupp mit dem sofortigen Transfer. Sie sollen Shunpō nutzen, da es sich um einen Ernstfall handelt. Niemand von außerhalb der 6. Division hat Renji Abarai anzufassen. Besonders nicht die 2 Vizekommandanten und ihre Kommandanten“, sagte Byakuya zum Schmetterling, auch wenn er vor dem Trupp ankommen würde.
 

Als er in den Blitzschritt wechselte, sagte Byakuya zu sich selbst, dass er sich nicht sorgen sollte. Renji würde nicht sterben. Das konnte er nicht. Renji würde sich ein solch schmachvolles Ende nicht erlauben. Genauso wie sein Dämon.
 

Byakuya hielt vor der Tür des Raumes, in dem Renji untergebracht worden war. Er konnte hören, wie Kira und Hinamori im Raum wisperten. Er spürte ebenfalls, wie Ichimarus Reiatsu irgendwo in der Nähe lauerte. Der Schwarzhaarige ließ sich von dem Zorn über den Gedanken, dass irgendwer Renji Schmerzen zufügte, in den Raum tragen. Er schob die Tür mit einem Knall auf.
 

Doch er war nicht darauf vorbereitet, dass Renjis Zopf im Kampf aufgegangen war. Byakuyas Atem stockte. Er musste seine Hände zu Fäusten ballen, damit sie nicht bebend nach vorne gingen, um diese roten Strähnen zu greifen. Es schmerzte so sehr, dass er in die Knie gehen und die blasser werdenden Lippen mit seinen eigenen berühren wollte. Seine Augen erfassten den Anblick von all dem Blut. Schockierende Mengen davon, das immer noch aus den Wunden rann. Renjis Leben glitt mit jedem Tropfen weiter weg.
 

Byakuya konnte es nicht ertragen.
 

Der Gedanke, Renji zu verlieren, war zu schmerzhaft. Seine Entschlossenheit begann zu bröckeln. Doch dann sah er, wie ihn Kira anblickte. Angstvoll, besorgt. Sie beide schienen zu spüren, wie langsam Ichimarus spiritueller Druck näher kam.
 

Also stellte sich Byakuya steif und kalt über Renji und ließ die Worte aus seinem Mund kommen. Zornige, hässliche Worte. Doch er schaffte es, etwas mit der Bedeutung ‚werft ihn ins Gefängnis‘ zu sagen. Denn er wusste, dass er dem Höllenschmetterling eine klare Anweisung gegeben hatte. Das Team seiner Einheit würde bald hier sein. Das war gut, denn Byakuya konnte keine weitere Minute an diesem Bett stehen, ohne zu zittern. Er musste gehen, bevor er zusammenbrach.
 

Er war fast an der Tür. Aizens Vizekommandantin fauchte etwas zornig und Byakuya hielt an, um zu erfahren, was sie sagen würde. Ob sie vielleicht einen Teil von Aizens Plänen enthüllen würde.
 

Er würde vorsichtig zu hören, doch wenn Hinamori sich wagen würde, sich zwischen ihn und Renji zu stellen, würde er sie ohne Gnade niederstrecken.
 

Obwohl sie Byakuyas Reiatsu hatte spüren müssen, war die kleine Vizekommandantin dazu bereit, ihn herauszufordern. Kira hielt sie zurück.
 

Als Kiras Augen in Byakuyas blickten, spürte der Schwarzhaarige das Verständnis zwischen ihnen. Kiras bebender Blick schien zu versuchen, seine Bestätigung auszudrücken, dass Byakuya das Richtige tat. Das es richtig war, Renji vor seinem Kommandanten zu schützen. Das Monster, das im Schatten lauerte.
 

Als er spürte, dass sowohl der Kommandant der 3. Einheit als auch sein Stoßtrupp erschienen, drehte sich Byakuya um und verließ den Raum. Während er aus dem Raum ging, versuchte er stumm seine Gedanken an Renji zu senden. Es tut mir leid, mein Geliebter. Du wirst mich für die Fesseln hassen, aber ich muss es tun. Ich weigere mich, dich an jemanden anderen zu verlieren… oder, bei allen Göttern, an deine eigenen Dummheit. Bitte vertrau mir, dass ich für deine Sicherheit sorge.
 

Nun konnte er nur noch dafür beten, dass ihre Vergangenheit nicht zwischen ihnen stehen würde. Und dass Renji ihm vertrauen konnte.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Vorschau Kapitel 30:
Renji kommt im Gefängnis zu sich; Kommandantin Unohana konfrontiert Byakuya mit einem empfindlichen Anliegen... Komplett anzeigen

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