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Curse of the Nue

Byakuya x Renji
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo zusammen,

zugegeben, die Bonusfrage war relativ simpel. Aber wir wollen ja auch vorwärts kommen, richtig? xD

Also viel Spaß mit einem interessanten Kapitel. Es ist der Startschuss zu einer... nennen wir sie einfach 'besondere Phase' xD

LG
yezz Komplett anzeigen

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Love and Loyalty

Byakuya wurde immer genervter. War es wirklich so ungewöhnlich, dass er durch seine eigene Division ging, dass jeder so geschockt aussah und sofort stramm stand, wenn er in einen Raum trat? Auch der 3. Offizier zitterte wie Espenlaub. Was, um Himmels willen, machte ihn so ängstlich? "Rühr dich", sagte er ruhig. "Ich suche nach Vizekommandant Abarai".
 

"Renji? Oh, er ist vermutlich bei...", der 3. Offizier verstummte plötzlich und wurde blass. "Uh, ich meine, ich bin sicher, dass er jeden Augenblick zurück ist".
 

Byakuya runzelte die Stirn. "Was wolltest du gerade sagen? Mit wem ist er gerade unterwegs?"
 

"Frau Kuchiki", sagte sein Gegenüber und blickte ihn nervös und schuldbewusst an.
 

"Ah, ich verstehe", sagte Byakuya und war sich unsicher, was er von dieser Neuigkeit zu halten hatte. Er konnte ja wohl kaum eifersüchtig auf seine eigene Schwester sein. Aber dennoch war er es auf eine Art und Weise. Ihre Bindung zu einander war um so vieles stärker, als er mit einem von ihnen hatte. Und Renji... ging weiterhin zu ihr, auch wenn er sie vermutlich verlieren würde. Byakuya konnte nicht verstehen, wie er das tun konnte. Sie so oft zu sehen, würde ihm immer und immer wieder das Herz brechen.
 

Byakuya bemerkte, dass der 3. Offizier ihn immer noch nervös anstarrte.
 

"In Ordnung", sagte der Schwarzhaarige. "Sende ihn zu mir, wenn er zurück ist."
 

"Ja, Kommandant."
 


 

Natürlich wollte Rukia als Erstes über den Aufruhr informiert werden. Renji hasste es, sie anzulügen. Also versuchte er, das Thema zu wechseln. "Ich bin sicher, die Befehle zum Transfer kommen bald. Wirst du dann bereit sein?"
 

Er wusste, dass er es nicht war. Sobald sie in Senzaikyū war, konnte er sie nicht mehr jeden Tag besuchen. Und es war so sicher wie das Feuer in der Hölle, dass es kein Vorbeischauen mitten in der Nacht geben würde. Keine Gespräche mehr über den Sinn des Lebens oder Erinnerungen an ihre Akademie-Zeit. Außerdem würde es die ganze Sache wieder real machen. Er musste der Wahrheit ins Auge sehen: Sie würde hingerichtet werden. In der Öffentlichkeit.
 

"Wie kann ich für so etwas bereit sein?", schnaubte sie verärgert. "Was ist heute passiert? Warum möchtest du mir nicht sagen, wofür der Alarm geläutet wurde? Ich hörte, die 6. war darin involviert. Du warst dort, nicht wahr?"
 

Er musste sie ablenken. Renji drehte sich, um sie anzuschauen. Sie kniete wieder auf ihrem Stuhl und blickte ihn an. "Hör mal, hast du davon gehört, ob sich dein Bruder vorher schon einmal einen Wakashū genommen hat?"
 

"Ein was?", sie runzelte verärgert die Stirn. Renji dachte, er müsste die Frage vielleicht noch einmal wiederholen, aber dann schien sie die Worte verstanden zu haben. Rukias Gesicht wurde langsam blasser und ihre Augen weiteten sich. Dann flogen ihre Hände förmlich nach oben, um ihren Mund und einen Rotschimmer über ihrer Nase zu bedecken. "Oh! Warte, 'vorher'? Sagst du etwa, er hat jetzt einen?"
 

Renji konnte garnichts sagen, er errötete nur.
 

"Oh! Oh mein Gott, ein Wakashū! Aber ich sollte glücklich sein, oder?", sagte Rukia, klang dabei aber stattdessen eher etwas atemlos und hysterisch. "Ich meine, das ist ein Fortschritt, nicht wahr? Er hatte für so lange niemanden. Ich vermute, es ist gut, dass er nicht mehr alleine ist, aber ein Wakashū?! Heißt das, dass sein Partner 15 oder so ist?"
 

"Oder von der Unterschicht kommt", grummelte Renji.
 

"Da gibt es wirklich jemanden! Wow. Ich hätte nur niemals gedacht, dass es ein Junge sein wird."
 

"Wirklich?", fragte Renji interessiert. "Warum nicht?"
 

"Nun ja", sie legte ihr Kinn auf ihren Hände ab, die sie über die Rückenlehne gefaltet hatte. Auch wenn Renji nicht sagen konnte, ob sie weinte, war ihr Gesicht nachdenklich. "Es ist nicht so, als könnte ich ihn mir überhaupt nicht mit einem Kerl vorstellen. Es ist mehr, dass ich mit diesem ganzen Wakashū-Ding Probleme habe. Ich weiß nicht wirklich, worauf ihr Typen steht, aber würdest du nicht eher einen Mann, als einen Jungen, haben wollen? Ich weiß, ich würde...", sie hustete, als würde sie ihren peinlichen Gedanken damit verdecken wollen.
 

Renji zuckte die Achseln. Er würde jedenfalls seine eigene Vorliebe preisgeben, noch würde er ihre bereden wollen. Besonders da er wusste, dass sie sich wohl mehr oder weniger in einen Jüngeren verliebt hatte. Er glaubte nicht, dass sie eine Frötzelei deswegen wertschätzen würde. Besonders, da sie glaubte, er sei tot.
 

„Nun ja. Das ist es, was er sagt“, erklärte Renji. „Ich kaufe ihm das nicht ab.“
 

„Oh?“
 

Renji drehte ihr den Rücken zu, da er sich sicher war, dass sie die Wahrheit in seinen Augen lesen könnte. „Ich denke, dein Bruder ist mit jemand zusammen, den er in irgendeiner Sicht als ‚unangemessen‘ erachtet. Jemand, den er nicht vollständig respektiert. Jemand, bei dem er denkt, dass er unter ihm steht. Und das ist es, wie er es sich selbst verkauft.“
 

„Das wäre durchaus möglich“, sagte sie ruhig.
 

Da war natürlich mehr, aber Renji war sich nicht sicher, wie er es erklären sollte, ohne die Wahrheit zu sagen. Er hasste es, ein Geheimnis vor ihr zu haben. Aber er wusste nicht, was sie davon halten würde, dass er etwas mit ihrem Bruder hatte. Renji konnte Ratschläge von jemand brauchen, der Byakuya kannte. Aber er wollte auch nicht, dass sie hingerichtet werden würde, wenn sie einen von ihnen beiden hasste.
 

„Ich kann verstehen, was dich ärgert, Renji.“
 

„Was?“ Hatte sie es bereits erraten? „Wie kommst du darauf?“
 

„Du bist derjenige, der es gesagt hat. Er hat jemand von der Unterschicht gewählt, jemand vom Rukongai, nicht wahr? Und du stehst nun da und musst mit ansehen, dass mein Bruder den Typen schlecht behandelt, richtig? Es muss dich wütend machen.“
 

Renjis Schultern entspannten sich wieder. „Ja, so etwas in der Art.“
 

„Belaste dich nicht zu sehr damit, Renji“, sagte sie sanft. „Es wird nicht halten. Dieser Mann, wer auch immer es ist, wird es nicht lange mit dem selbstgefälligen Verhalten meines Bruders aushalten. Und wenn es wahr ist, dass er ihn nicht respektiert… Nun ja, der Clan wird eventuell dem Ganzen ein Riegel vorschieben und er würde es zulassen. Besonders, wenn er sich nichts aus dieser Person macht.“
 

Renji überlegte einen Moment und grunzte dann. „Das ist deprimierend.“
 

„Ist es das?“
 

„Ja, ich meine, was ist, wenn sie verliebt sind?“
 

„Verarsche dich nicht selbst. Sie können eine solche Beziehung nicht führen. Zumindest nicht beide. Mein Bruder würde sich niemals in jemanden verlieben, den er nicht respektiert. Wenn jemand verliebt ist, dann der andere Typ.“
 

‚Byakuya würde sich niemals in jemanden verlieben, den er nicht respektiert‘? Scheiße. Renji war sich ziemlich sicher, dass nun auch noch Respekt im Spiel ihrer Beziehung hinzukommen würde. Vielleicht gab es tatsächlich keine Hoffnung für sie. Entweder das oder Renji musste herausfinden, wie er Byakuya dazu bringen könnte, ihn zu respektieren. Hmpf, dann könnte er gleich versuchen, einen Berg zu verschieben.
 

Rukia fuhr fort. „Mir tut der Wakashū auch leid. Dieser arme Trottel. Wenn dieser Kerl zur Seite gestoßen wird, wo soll er hingehen? Er hat das Leben im Anwesen der Kuchiki kennengelernt und dann muss er zurück ins Elendsviertel? Beschissenes Los.“
 

Renji lachte schnaubend. „Ja, meine Rede.“
 

„Ich weiß, dass es dir nicht gefällt, aber misch dich nicht ein, Renji. Es geht dich nichts an“, mahnte Rukia. „Mein Bruder denkt vielleicht von diesem Waskashū als sein Eigentum und du könntest ihn wütend machen, wenn du versuchst, dich zwischen sie zu stellen. Und überhaupt, der Kerl ist auch nicht schuldlos. Er hat seine Wahl getroffen.“
 

„Ja, ich vermute, das hat er“, bestimmte Renji zu. „Wenn er daraus will, muss er seinen Mann stehen.“
 

„Absolut“, sagte Rukia. Es war für einen Augenblick ruhig, bevor Rukia ihre Frage an ihn richtete. „Und nun erzählst du mir, was heute passiert ist, richtig?“
 

„Wie die Zeit vergeht!“, sagte Renji und stieß sich von den Gitterstäben ab, um zur Tür zu gehen. „Tut mir leid, ich muss gehen.“
 

Er winkte ihr zum Abschied über die Schulter und lachte, als sie ihre Faust hob und rief: „Das hast du mit Absicht gemacht. Du bist ein Bastard, Renji Abarai!“
 

„Hab dich auch lieb, Rukia“, rief er zurück.
 


 

So vieles von dem, was Rukia gesagt hatte, schwirrte noch in seinem Kopf herum, als Renji den Rückweg zum Hauptbüro der Division antrat. ‚Mein Bruder denkt vielleicht von diesem Waskashū als sein Eigentum‘ und ‚Mein Bruder würde sich niemals in jemanden verlieben, den er nicht respektiert‘ hatten ihn besonders getroffen. Byakuya hatte ihn wirklich teilweise behandelt, als wäre Renji sein Eigentum – auch all diese Forderungen während des Sexes. Aber wie viel war davon diese bescheuerte Waskashū-Sache und wieviel war einfach nur… die Art, wie der Kommandant eben war. Es half überhaupt nicht, dass all das auch noch mit ihrer Arbeit als Kommandant und Untergebener verstrickt war.
 

Renji war so in Gedanken, dass er der 3. Offizier beinahe umgeworfen hätte. „Oh, der Himmel sei Dank! Da sind sie, Vizekommandant. Kommandant Kuchiki war gerade eben hier und hat nach ihnen gesucht.“
 

„Hier? Du meinst, er war wirklich hier unten?“
 

„Ja“, sagte der Offizier nervös. „Es tut mir leid, Vizekommandant. Ich musste ihm sagen, dass sie bei Frau Kuchiki sind. Ich glaube nicht, dass es ihm gefallen hat… Ich habe ihnen gesagt, sie sollten aufhören, seine Schwester zu sehen.“
 

Renji hätte dem 3. Offizier für diesen Spruch gerne eine runtergehauen, aber er atmete stattdessen lieber tief ein und aus. „Was wollte der Kommandant?“
 

„Ich weiß es nicht, Vizekommandant. Das sagte er nicht, aber er meinte, dass er sie sofort sehen möchte.“
 

„Schön“, sagte Renji, überließ dem Offizier weiterhin die Führung und ging die Treppe hinauf. Es war vielleicht nichts Wichtiges. Vermutlich war es wohl nur das Ergebnis von Byakuyas Treffen mit dem Generalkommandanten. Dennoch fühlte er, dank dem 3. Offizier, auch ein wenig Furcht. War Byakuya wirklich sauer, weiler bei Rukia gewesen war? Er war sich nie wirklich sicher gewesen, ob der Schwarzhaarige es schätzte, dass seine Schwester weiterhin eine enge Bindung zu jemand aus ihrem vergangenen Leben in Inuzuri pflegte. Aber sicher würde der Kommandant für Rukia wollen, dass sie den Trost eines Freundes in ihren letzten Tagen bei sich hatte, oder? Er hatte ja immerhin das Formular zur Unterstützung durch die 4. Einheit unterschrieben.
 

Die Tür des Büros war verschlossen, doch konnte Renji die Präsenz des anderen durch die Tür spüren. Er entledigte sich seiner Schuhe und klopfte an die Tür.
 

„Komm herein, Renji“, hörte er die Stimme des Kommandanten.
 

Als er das abgedunkelte Büro betrat, nahm sich Renji wie immer einen kurzen Moment, um den Schwarzhaarigen zu bewundern. Byakuya war so wunderschön wie immer – seine blasse Haut, schien im sanften Licht fast zu glühen und das Schwarz seiner Haare war fast wie flüssige Dunkelheit. Renji hatte sich gefragt, ob der ganze Mist, der zwischen ihnen stand, die Fähigkeit Byakuya zu würdigen schmälern würde. Aber das schien niemals der Fall zu sein. Selbst mit dem Kenseikan, welcher die Haare zurückhielt, und all den steifen Symbolen seines Rangs, wie dem Schal und Haori.
 

Immer noch so beschissen unvergleichlich.

Zu schade, dass genau das ein Teil unseres Problems ist. Wenn du nur von mir denken könntest, wie ein Gleicher. Ein Ebenbürtiger.
 

„Haben ihre Ohren geklingelt, Kommandant?“, fragte Renji und entschied sich, Kopf voran in den Krieg zu ziehen, wenn es einen geben sollte. „So oft wie Rukia ‚mein Bruder‘ hier und ‚mein Bruder‘ da gesagt hat…“
 

Byakuya war gerade dabei gewesen, etwas zu schreiben, doch sein Pinsel stoppte abrupt. Er blickte nicht auf, aber er hörte sich leicht überrascht an, als er sprach. „Sie spricht von mir?“
 

Renji kam durch den Raum und stellte sich vor den Schreibtisch. „Natürlich. Sie sind ihr älterer Bruder. Rukia vergöttert sie.“ Es ist etwas, was wir gemeinsam hatten, bevor ich anfing, mit dir zu schlafen, fügte Renji in Gedanken hinzu.
 

„Das ist bedauerlich“, sagte Byakuya kühl. „Die Hinrichtung wurde vorgezogen. Sie wird morgen transferiert und in 14 Tagen hingerichtet.“
 

„Scheiße“, entfuhr es Renji, bevor er es verhindern konnte. Doch Byakuyas Worte waren wie ein Hieb in die Magengegend für ihn gewesen. Etwas schnürte ihm plötzlich die Luft ab, aber er schaffte es, sich unter Byakuyas Blick zusammenzureißen. „Ich möchte darum bitten, Rukias Ehrengarde während des Transfers zum Senzaikyū zu sein, Kommandant.“
 

Nun entfuhr dem Kommandanten ein erstickender Laut, doch er war sehr leise und er überdeckte es schnell. Nun schaute er Renji für eine lange Zeit an. „Renji… bist du dir sicher?“
 

„Ja. Ich möchte nicht, dass sie alleine geht.“
 

Byakuyas Blick fiel zurück auf den Tisch. Dann überraschte er Renji, in dem er zugab: „Genauso wenig wie ich“, er legte seinen Pinsel zur Seite. „Ich werde sicherstellen, dass es möglich ist.“
 

„Vielen Dank, Kommandant“, sagte Renji förmlich.
 

Jetzt, wo er sich von dem Schock langsam erholte, schwirrten Fragen in Renjis Kopf. Warum hatte Central 46 so eine verdammte Eile damit, Rukia hinzurichten? Es schien schon fast so, als könnten sie sich nicht entschließen, wie hart ihre Strafe ausfallen müsse. Und jedes Mal, wenn sie es besprachen, wurde es schlimmer. Wollten sie aus irgendwelchen Gründen ein Exempel an ihr statuieren? Sollte sie nicht zumindest dem Kriegsgericht vorgestellt werden? Der Beweis dafür, was sie getan hatte, war offensichtlich in der Tatsache, dass Sode no Shirayuki verschwunden war. Aber da waren auch sicherlich strafmildernde Umstände zu berücksichtigen. Sollte sie nicht zumindest die Möglichkeit haben, sich zu erklären, bevor sie der finalen Bestrafung gegenüberstehen musste?
 

Renji wusste es besser, als Byakuya eine dieser Fragen zu stellen. Auch wenn der Kommandant sich vermutlich das Gleiche fragte. Nachdem er alle legalen Wege ausgereizt hatte, schien er den Kampf bereits aufgegeben zu haben. Könnte er nicht zumindest versuchen, das neue Datum anzufechten? Oder steckte Renjis Schilderung, Kurosaki am Tor gesehen zu haben, hinter den neuen Befehlen?
 

Scheiße. Es würde ihn umbringen, wenn es sein Fehler gewesen war, dass Rukia den Sōkyoku nun früher begegnete. Aber die Wahrheit war, dass er sich schon bald damit auseinandersetzen musste, dass die ganze Sache seine Schuld war. Er war derjenige gewesen, der sie zurückgebracht hatte. Natürlich hatte er Befehle zu befolgen, aber sein Handeln war für den Tod seiner besten Freundin verantwortlich. Den Tod der Frau, die er mehr als sein eigenes Leben liebte.
 

„Es gibt aber auch eine kleine, gute Neuigkeit“, sagte Byakuya leise und unterbrach damit Renjis dunkle Gedanken. „Es scheint so, als würde sich Ichimaru ein Kommandanten-Treffen bezüglich seiner Nachlässigkeit entgegen stellen müssen.“
 

„Ja. Ich glaube, das ist gut“, sagte Renji.
 


 

Es war absolut klar, dass beide von den Neuigkeiten niedergeschmettert waren. Byakuya konnte es in Renjis Stimme hören, in seinen Augen sehen, sein Gesicht, seiner Körpersprache, in seiner… in allem. Es war nie schwierig für ihn gewesen, seinen Vizekommandanten zu lesen, denn dem Rothaarigen stand jede Emotion ins Gesicht geschrieben. Alle Welt konnte sie sehen.
 

Und dennoch nahm Renji irgendwoher die Stärke, Rukia zum Senaikyū zu begleiten. Byakuya konnte nicht anders, als dies zu bewundern, besonders, da es außerhalb seiner Verpflichtungen lag. Renji zeigte unerschütterliche Loyalität gegenüber Rukia. Trotz der Tatsache, dass sie sich seit ihrer Akademiezeit nur noch selten gesehen hatten.
 

Würde er das auch für mich sein?
 

Byakuya hoffte es, doch war es schwer für ihn zu vertrauen. Vor allemzu Krisenzeiten. Jeder hatte ihn verlassen: seine Eltern, Yoruichi, Hisana… Es war nie von Bedeutung gewesen, wie sehr er jemanden gebraucht hatte, Unterstützung benötigt hatte… Er musste allem alleine gegenübertreten.
 

Er musste auch dies alleine überstehen.
 

Denn nachdem er ganze Arbeit geleistet hatte, Renji am Morgen davonzujagen… Wie konnte er da fragen, ob er die Nacht bliebe?
 


 

Renji wartete darauf, dass der Kommandant fragte.
 

Wenn Byakuya eine Umarmung brauchte, dann war das heute Nacht. Verdammt, Renji könnte es doch genauso brauchen! Er hatte es nach dem Schlag am Morgen angeboten, aber es musste von ihm aus kommen. Er sollte auch besser damit anfangen, sich zu entschuldigen. Oder zumindest einer Erklärung, was ihm da durch den Kopf gegangen war, als er von diesem Waskashū oder was auch immer gesprochen hatte.
 

Aber es kam gar nichts. Es war so still, dass es sogar schien, als würde Byakuya nicht einmal atmen.
 

Sollte Renji wirklich überrascht sein? Er war es nicht, aber warum tat es immer noch so verdammt weh?
 

Lass uns gehen, wisperte Zabimaru.
 

Lass uns andere Arme suchen, die uns willkommen heißen.
 

Renji war über die Worte etwas überrascht. Du sagst mir, ich soll ihn verlassen?
 

Es fehlt ihm an Courage, uns zu verdienen.
 

Seltsamerweise war es Renji, der sich weigerte zu gehen, ohne Byakuya noch eine Chance zu geben. „Es sei denn, es ist noch etwas, Kommandant?“
 

Byakuya blickte auf. Renji konnte es sehen, glasklar in seinen Augen. Die bebende Sehnsucht, das verwundbare Bedürfnis.
 

Komm schon, verdammt noch mal, Renji legte sein Flehen in seinen Blick. Sag etwas. Scheiße, frag doch einfach und ich sage ‚ja‘.
 

Doch Byakuya ließ den Blick auf den Tisch gleiten und starrte diesen ausdruckslos an. „Es steht dir frei, zu gehen, Vizekommandant.“
 

Renji seufzte enttäuscht. Trotz der Entlassung starrte er in Byakuyas teilnahmsloses Gesicht. War es Feigheit, wie Zabimaru andeutete oder einfach zu viel Stolz? Nur Gott wusste es, aber es war Byakuyas eigener, verdammter Fehler, wenn er heute Nacht alleine war.
 

„In Ordnung“, sagte Renji schlussendlich und drehte sich weg. „Wie sie wünschen.“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Vorschau Kapitel 20:
Total angepisst von der Sackgasse, in die er und Byakuya geraten waren, endete Renji bei eine Party in der 11. Dabei fällt er mit jemanden absolut Unerwarteten ins Bett. Komplett anzeigen

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