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Sanity

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo zusammen :)

Meine erste Gekkan Shoujo Nozaki-kun ff. Ich hoffe sie gefällt euch.
Es gibt einfach viiiel zu wenig WakaSeo und dann hatte ich beim Manga lesen diese Idee, mal sehen, was daraus wird.

In diesem Kapitel tauchen erstmal nur Ryosuke und Yuzuki auf, in den kommenden dann aber auch noch die anderen.

Viel Spaß beim Lesen! Komplett anzeigen

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Alle verrückt

Endlich war die Schule zu Ende.

 

Es war nicht so, dass Yuzuki dumm war, aber sie konnte sich besseres vorstellen als dort den halben Tag rumzusitzen. Es war schon länger nichts lustiges mehr passiert. Kein Sportclub hatte ihre Hilfe gewollt, Chiyo hatte mehr denn je nur Nozaki im Kopf und Kashima machte einfach keine Fortschritte. Anfangs war es ja witzig gewesen, wie schrecklich es klang, wenn der Prinz der Schule versuchte zu singen, aber mittlerweile…war auch das langweilig geworden. Es wurde einfach nicht besser. Was wollte sie Hori eigentlich beweisen? Sie konnte nicht singen und ihr das beizubringen war selbst für Yuzuki eine zu große Herausforderung. Nicht, dass sie das jemals zugeben würde. Schließlich war sie Yuzuki Seo! Sie konnte alles, so erschreckend das auch war. Nur was den Gesangsunterricht anging, da hatte sie keine Idee mehr.

 

Jetzt hatte sie aber auch andere Probleme.

 

Sie war mittlerweile kurz vor ihrem Haus. Ihre Eltern waren im Moment nicht zuhause, aber ihr Bruder. Und den wollte sie nicht sehen. Auf keinen Fall!

 

Glücklicherweise hatte sie Übung in so etwas. Auch den Lehrern musste sie regelmäßig entkommen, da würde sie das zuhause mit Leichtigkeit gut schaffen, könnte man meinen. Schließlich kannte sie ihr Haus. Sie atmete noch einmal tief ein und schlich sich um die Mauer. Noch hatte sie niemanden gesehen und auch nichts gehört. Rasch lugte ins Wohnzimmer, welches leer war. Dann war er wohl in seinem Zimmer. Das würde alles erleichtern.

 

Die Brünette lief zur Hintertür und öffnete diese leise. Ihre Schuhe zog sie direkt aus, nachdem sie über die Schwelle getreten war. Den Fehler hatte sie einmal gemacht und das würde ihr nie wieder passieren. Das letzte Mal hatte sie ihre Tasche abgestellt, sich in Ruhe ihre Schuhe ausgezogen und war erwischt worden. Schnelligkeit war hier wichtig. So leise wie möglich schloss sie die Tür und atmete erleichtert aus, als sie kaum hörte, wie die Tür ins Schloss fiel. Heute war ein guter Tag. Heute würde sie es schaffen. Ab jetzt musste sie nur noch an der Küche vorbei, zur Treppe und dann zu ihrem Zimmer. Ryosukes Zimmer lag oben am Ende des Flurs, ihres am Anfang. Sobald sie es nach oben geschafft hatte, ohne dass er sie sah, könnte sie ihre Zimmertür abschließen. Dann müsste sie nur noch ein wenig warten.

 

Später könnte sie noch in die Stadt oder zum Sportplatz, um ein paar Körbe zu werfen. Sie erinnerte sich daran, dass ihre Mutter mit ihrem Bruder darüber gesprochen hatte, dass dieser heute arbeiten müsste. Seine Schicht müsste bald anfangen. Ab und zu lohnte es sich eben doch anderen Leuten zuzuhören. Die meiste Zeit war es jedoch uninteressant. Gerade wenn es um ihren Bruder ging, hörte sie selten zu. Er war schlimmer als Chiyo. Yuzuki mochte ihre Freundin, wirklich, aber sobald es einmal um Nozaki gegangen war, hörte sie nicht mehr auf von ihm zu reden. Mittlerweile war die Sportlerin sogar sicher, dass Chiyo bei jedem Thema auf Nozaki kommen würde. Wahrscheinlich sogar, wenn man mit ihr über Unterhosen reden wollen würde. Der Gedanke daran, dass die Orangehaarige sogar die Art der Unterwäsche von Nozaki kannte, ließ Yuzuki schaudern. Hoffentlich wurde sie nicht zu einer Stalkerin. Wobei das Nozaki wahrscheinlich gar nicht erst auffallen würde. Er war schon ziemlich dämlich manchmal.

 

Mit leisen Schritten und einem Grinsen, ging sie an der Küche vorbei. Nein, sie würde niemals so enden. Da war sie sich sicher. Ein Geräusch zu ihrer rechten, ließ die Brünette zusammenzucken. Direkt machte sie einen Satz nach vorne, jedoch vergeblich. „Yuzuki! Du bist zuhause. Wie war die Schule?  Ich hab mir gerade ein bisschen was zu Esssen gemacht, willst du auch was?“

 

Yuzuki ließ ihre Tasche fallen und ihre Schultern sackten nach unten.

 

Sie war sich zu sicher gewesen. Sie hatte doch versagt.

 

Einen kleinen Funken Hoffnung hatte sie aber noch. Vielleicht, ganz vielleicht hatte sie Glück und konnte doch noch entkommen. Immerhin musste Ryosuke gleich arbeiten. „Hi, Schule war okay, Hunger habe ich keinen, ich würde dann jetzt auch –“ Weiter kam sie gar nicht, womit sie eigentlich hätte rechnen müssen, denn ihr Bruder hatte wieder das Gesicht. Er war nicht mehr in dieser Welt, sondern woanders. Es war vorbei. Der Tag heute könnte nicht mehr gut werden. Überhaupt nicht.

 

„Schule war gut? Das freut mich.“ So war es immer. Sie hatte gesagt, dass Schule okay war, aber für ihn wurde alles gleich noch ein bisschen besser. Es war schrecklich.

 

„Bei mir in der Uni war es heute auch super.“ Danach hatte sie gar nicht gefragt, aber er schien zu glauben, dass sie das wissen wollte. Wahrscheinlich dachte er gerade, dass jeder davon erfahren wollte. „Weißt du Miyako und ich haben uns heute kurz unterhalten! Ich bin mir sicher, dass sie mich auch mag!“ Yuzuki war sich sicher, dass sie wahrscheinlich nur hallo gesagt hatte oder sie sich über eine Vorlesung unterhalten hatten. Sein Gehirn funktionierte aber leider nicht mehr. Das konnte man an seinem Blick erkennen. Bemerkte er nicht, wie erbärmlich er war? Als sie klein war, hatte sie ihren Bruder mal so cool gefunden. Nicht so toll, wie sich selber, aber er war ein Vorbild gewesen. Nur irgendwann hatte es nachgelassen. Da hatte er angefangen sich zu verlieben. Nicht ständig in einer neue, nein, wenn dann hielt das an. Er war ein bisschen wie Chiyo. Nur war es doch irgendwie anstrengender, wenn es der eigene Bruder war.

 

Die jüngere der Beiden betrat dann jetzt doch die Küche und nahm sich ein Glas Wasser. Desinteressiert hörte sie sich an, was die Miyako heute an gehabt hatte und dass sie wieder angerufen worden war. Sie hatte einen Freund? Warum gab er dann nicht einfach auf? Verzweifelt blickte sie zur Küchenuhr an der Wand. 45 Minuten noch. Dann hätte sie es geschafft. Der Tag wäre aber trotzdem geliefert. Dieses ganze Gequatsche saugte ihr die Energie aus. So sehr sie versuchte auf Durchzug zu schalten, sie schaffte es nicht die ganze Zeit. Es machte alles keinen Sinn, warum sah ihr Bruder dann so glücklich aus?! Es war zum Haare raufen. Niemals würde sie so enden wollen.

 

Sie hatte schon beim ersten Mal, als ihr Bruder sich verliebt hatte, beschlossen, dass ihr das niemals passieren würde. Was sollte da denn so gut dran sein? Sie hatte es bei allen gesehen, dass sie sich nur zum Affen machten. Als außenstehender Beobachter war das manchmal recht lustig, aber wenn es einen selbst betraf, war das bestimmt nicht so. Auch wenn ihr Bruder zufrieden aussah, selbst als er von dem Gerücht erzählte, dass Miyako wohl einen Freund hatte, der gefährlich war. Träumte ihr Bruder jetzt davon, sie zu retten? Er war doch kein Actionheld. Auch wenn er früher, als sie klein waren, gerne mal so getan hatte. Er würde nur im Krankenhaus landen und selbst dann nicht daraus lernen. Das einzig Gute wäre, wenn er unter Tabletten stehen und Schwachsinn erzählen würde. Wobei es bei ihrem Glück selbst dann nur um seine ach so geliebte Miyako gehen würde.

 

Nach einer gefühlten Ewigkeit war es endlich soweit. Ihr Bruder musste zu seinem Job. Vielleicht gab es ja auch besonders viel Trinkgeld, wenn man wie ein verliebter Trottel dreinschaute. Yuzuki konnte sich das nicht vorstellen, aber sie gab eh nie Trinkgeld. Warum auch? Sie brauchte ihr Geld selbst. Nachdem sie hörte, wie die Tür zuging, ließ sie ihren Kopf auf den Tisch knallen. Ob Chiyo auch noch schlimmer werden würde, wenn Nozaki sie weiter hin ignorierte? Dann hätte sie nur noch Kashima, die für Hori singen lernen wollte, was irgendwie auch nicht viel besser war und Waka. Auf den könnte sie sich verlassen. Zwar hatte er ihr diese komischen Handschuhe geschenkt, aber danach war ja alles in Ordnung gewesen. Sie konnten noch normal Basketball miteinander spielen und beim Sommerfest war es doch auch ziemlich lustig gewesen. Er war auf keinen Fall in sie verliebt, er bewunderte sie vielleicht, mehr aber auch nicht. Das hatte er anscheinend auch bemerkt. Deshalb war es so einfach mit Waka abzuhängen.

 

Einen kurzen Moment blieb sie noch so sitzen, beschloss dann aber, dass sie doch noch Basketball spielen würde. In die Stadt wollte sie nicht, zwar wusste sie, wo ihr Bruder kellnerte, aber sie hatte überhaupt keine Lust in der Nähe zu sein. Das Gespräch gerade hatte ihr gereicht. Schnell ging sie in ihr Zimmer, um die Schuluniform loszuwerden und sich bequemere Kleidung anzuziehen. Der Basketball lag wie immer im Bücherregal. Nachdem sie sich eine kurze Hose und ihre rote Sportjacke angezogen hatte, nahm sie den Ball und verließ dribbelnd das Haus.

Sport würde sie bestimmt wieder aufheitern.

 

Vielleicht fand sie auch eine Lösung für ihre Probleme. Ihren Bruder hatte sie wahrscheinlich schon verloren, aber sie würde nicht so enden. Niemals.

 

Sie würde nicht verrückt werden. Das wäre ja noch schöner.



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