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A perfect day to die

von

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Teil 2

Teil 2
 

Kimie rannte die Straßen entlang. Es regnete immer noch und er konnte sich nicht wirklich darüber klar werden, ob er nun schwitzte oder ob ihm kalt war.

Als er endlich seinen Bruder erblickte, blieb er erst etwas unschlüssig stehen. Ihn irritierte das Mädchen, welches Shibuya hinter sich her zog.

Er lief mit schnellen Schritten weiter und hatte die beiden schon nach kurzer Zeit eingeholt. Kimie legte fest eine Hand auf Shibuyas Rücken, der sofort stehen blieb und sich zu ihm umdrehte. Kimie sah kritisch von Chris zu seinem Bruder und wieder zurück.

"Komm mit Shibuya," meint er erst etwas zaghaft und drehte sich um. Als er aber merkte, dass Shibuya immer noch regungslos da stand, sagte er wieder, aber diesmal etwas energischer, "Du sollst mitkommen!"

"Du wolltest doch Vorgestern wieder kommen!" Mit leerem Blick und einem etwas merkwürdigen Ton in der Stimme sah Shibuya seinen Bruder an.

"Vorgestern? Sag mal drehst du nun ganz durch? Ich war doch nur vier Stunden weg!" Kimie sah seinen Bruder verwirrt an. Dann fiel sein Blick auf Chris: " Hast du ihm etwa diesen Schrott eingeredet?"

"Ich! Nein natürlich nicht. Er hat zu mir das Selbe gesagt, wie eben zu dir!" verteidigte sich Christina empört über diese Anschuldigung.

"Ich werde nicht mehr mit dir gehen Brüderchen. Es ist an der Zeit, dass ich ohne dich weitermache. So will SIE es..." Shibuya stand immer noch kerzengerade da, nur ein bebender Ton in seiner Stimme zeigte, wie ernst er es meinte.

"Shi-bu-ya? Was soll das? Was willst du damit sagen? Ich meine, wie meinst du das?" Shibuya hatte es mal wieder geschafft, Kimie vollkommen zu verwirren. Doch auch Shibuya ging es nicht besser. Wie immer, wenn man ihm zu viele Fragen auf einmal stellte, verwirrte ihn das total.

"Ich hab dich lieb Brüderchen. Sehr lieb. Ich hab dich so sehr lieb, dass ich ich nicht bei dir bleiben kann..." Shibuya drehte sich ruckartig um und zog Chris mit sich.

Kimie blieb noch lange Zeit an der selben Stelle im Regen stehen und starrte in die Richtung, in der Shibuya verschwunden war. Wie lange genau konnte er selbst nicht sagen.
 

"Scheiße! Mir ist so verdammt kalt!" Schenja verschränkte die Arme vor der Brust und fing leicht zu zittern an. "Du siehst echt total elend aus." Grinsend schüttelte Ken den Kopf und sah sich im Raum um. Als er sich jedoch in einen Fenster spiegelte musste er sich selbst eingestehen, dass er wohl mindestens genauso elend aussah. Seine normalerweise hoch abstehenden grünen Haare hingen ihm in Fransen ins Gesicht und er war total durchnässt. Lange Zeit waren er und Schenja durch die Straßen geirrt, bis sie schließlich am Krankenhaus angekommen waren.

Schon allein bei der Vorstellung, wie viele Menschen hier wohl in den letzten paar Tagen am Virus gestorben waren bekam Schenja eine Gänsehaut. Es herrschte eine Totenstille auf den Gängen und nirgends war auch nur ein lebendiger Mensch zu sehen. Leichen gab es hier viele, größtenteils Ärzte. Wahrscheinlich waren sie bis zu ihrer letzten Stunde hier geblieben.

"Mir gefällt es hier nicht Ken..." Mit zusammen gepressten Lippen starrte Schenja Ken an. Dieser hatte es sich ohne mit der Wimper zu zucken auf einen der Krankenhäuserbetten gemütlich gemacht. Eigentlich hatte die Leiche einer Frau in weißem Kittel darin gelegen, doch diese hatte er mit einer kurzen Handbewegung auf den Boden gestoßen.

"Ach quatsch nicht, hier ist es wenigstens sicher. Die einzigen Anwesenden außer uns, sind diese Leichen natürlich. Und die werden dich bestimmt nicht beißen." meinte Ken etwas schläfrig.
 

"Bist du dir sicher, dass Chris nicht wieder kommen wird?" Etwas zweifelnd sah Kylie Alex an und sie musste sich Mühe geben nicht sofort auszurasten. Seit Kimie die Halle verlassen hatte, hatte sich Alex nicht mehr zu diesen Thema geäußert. Er saß einfach nur da und giftete jeden an, der ihm irgendwie zu nah kam.

Auch jetzt zuckte er wieder nur mit den Schultern und machte eine abwehrende Handbewegung: "Am besten vergisst du sie schnell und suchst dir eine andere beste Freundin. Dieses hässliche Mädchen, das vorhin aus der Halle geeilt ist zum Beispiel."

"Das war ein Junge, du Idiot!" Kylie verdrehte die Augen, Alex' Gleichgültigkeit konnte einen wirklich aufregen. Wie konnte er nur so etwas sagen? Dachte er wirklich, dass man Menschen einfach so ersetzen konnte?

"Na, dann ist das Ganze ja noch besser. Dann hast du ja wenigstens einen neuen Lover!" Ein ziemlich fieses Lächeln umspielte Alex Lippen und er wollte gerade weiter sprechen als Joe, der all dies schweigend mit angehört hatte sich vor Alex aufbaute und ihn wütend anfunkelte: "Alex! Ich will nun sofort wissen, was da draußen passiert ist!"

Alex seufzte kurz etwas gequält und verdrehte noch kurz die Augen bevor er doch anfing zu reden: "Was weiß ich. Sie war eben einfach so wie immer. Den ganzen Tag hat sie mich nur genervt und immer wieder hat sie nur rumgezickt. Und dann sieht sie so einen komischen Penner und dann wollte sie eben Mutter Theresa spielen." Alex sah Joe und Kylie ernst an und hoffte, dass sie nicht weiter nachfragen würden. Dies alles war zwar wirklich geschehen, aber das war nicht der wirkliche Grund warum Chris sich geweigert hatte mit zurück zu den Diamonds zu gehen. Aber eines war klar: Niemals durfte jemand erfahren, was wirklich geschehen war. "Und wenn Christina eines Tages hier doch noch mal auftauchen sollte?", dachte Alex. Das dürfte niemals geschehen. Und wenn doch, müsste er verhindern, dass Christina auch nur ein Wort über das alles verlieren würde. Lieber würde er ihr die Stimmbänder ausreißen.
 

"Und, wie viele sind es?" zischte Alyssa ihrer Schwester Jessica zu. Als sie zur Anwort bekam, dass es nur zwei wären, stand sie endlich auf und funkelte übermütig Jess und Juanita an, "Na dann, wir sind zu dritt. Also was verstecken wir uns hier in diesem, ja, was ist das eigentlich für ein Raum?"

"Ich glaube das ist der Raum in dem die Leichen aufbewahrt werden," Juanita zuckte unbekümmert mit den Schultern und erhob sich ebenfalls, "aber, dass wir zu dritt sind, heißt ja noch lange nicht, dass wir auch stärker sind." Gab sie zu bedenken.

"Ach was, wir sind sicher stärker und wenn nicht, dann haben wir eben Pech gehabt, ich bleibe jedenfalls nicht noch länger hier drin!" Alyssa packte mit der einen Hand Jessica und mit der anderen Juanita am Arm und zog die beiden aus der Tür.

"Wahrscheinlich haben sie das Krankenhaus schon längst wieder verl..," Jesica hielt sofort inne, als sie merkte, wie sehr sie sich doch geirrt hatte. Nur etwa zwei Meter von ihnen entfernt standen Ken und Schenja und starrten die drei etwas überrascht an.

"Ach, und ich dachte hier gäbe es nur Leichen?" Ein bedrohlicher Ton lag in der Stimme von Ken als er einen Schritt näher auf die drei Mädchen zuging.

"Lass das Ken!" Schenja griff nach Kens Arm und hielt ihn zurück, "Ich glaub nicht, dass sie gefährlich sind, oder?" Etwas fragend, wie auch hoffnungsvoll musterte Schenja Juanita, Jessica und Alyssa.

"Kommt drauf an. Wie ihr das Ganze seht..." Jessica legte den Kopf schief und stellte fest, dass der grünhaarige Zwerg mit der großen Klappe und das Mädchen bei ihm wohl wirklich keine Chance gegen sie drei hätten.

"Solange ihr fünf kein Problem mit uns habt, haben wir vielleicht auch keins mit euch.", meinte Ken schon etwas kleinlauter. Ihn hatten die anderen beiden etwas verwirrt, die er eben erst entdeckt hatte. Das Mädchen mit dieser aufwändigen Flechtfrisur und dieser Junge, dieser Junge der am ganzen Körper zitterte. Dieser Junge, dessen Gesicht wirkte, als wäre es aus Glas.

"Fünf?" etwas irritiert drehte sich Juanita um. Und ja, im Moment waren sie tatsächlich zu Fünft, obwohl sie die beiden, die dicht hinter ihnen standen nicht kannte.



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