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Mein kleines Hündchen

Als Junge geboren, zum Haustier erkoren...
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo, mein lieber Leser.
Und schon wieder ist leider eine Ewigkeit vergangen, seit ich das letzte Kapitel hochgeladen habe. :/ Ich würde mich gern entschuldigen, aber jede Erklärung würde wie eine Ausrede klingen.
Aber ich kann nur noch einmal betonen, dass ich diese Geschichte sehr liebe und sie mir jederzeit im Herzen ist! Sie wird auf keinen Fall abgebrochen, selbst, wenn ich mal lange für die Fortsetzung brauche.
Ich gebe mein Bestes. :)

Danke für Deine Unterstützung. Das bedeutet mir sehr viel!
Vielen Dank lupina1979 dass du trotz all der langen Zeit die Story dennoch im Herzen hast! ♥
Danke Yumi_Hime, dass du mich motivierst, auch die süßen Nebencharas zu beleuchten! Jedes kleinste Licht hat seine eigene, kleine Story ♥
Danke catgirl13, dass du wohl noch nicht genug von meiner Story hast. ;)
Vielen Dank auch dir Shion_Mitoshi, für all diese wundervollen, euphorischen Worte, die mich einfach nur zum Grinsen gebracht haben. Übrigens heißt mein Plüsch-Tiger auch Shion. ;)
Ein großes Danke auch dir Hinata_Shouyou, deren Name ich endlich verstehe ♥ Die Haikyuu-Welle hat mich einfach voll erwischt. xP Ich freue mich sehr, dass ich dich bisher immer wieder überraschen konnte. :)
Und last but not least vielen herzlichen Dank auch an dich abgemeldet, weil du mich einfach jedes Mal mit so lieben Worten begleitest! Ich fühle mich so geehrt!

VIelen Dank auch an meine Favo'ler! Eure ♥ sind es, die mich jedes Mal aufs Neue zum Weiterschreiben motivieren! Ihr seid die besten.

Viel Spaß beim Kapitel 21 von "Mein kleines Hündchen": Lektion für Wolfshunde Komplett anzeigen

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Lektion für Wolfshunde

Was zuletzt geschah:
 

Endlich ist Yuuki wieder zurück im Schulalltag. Wurde langsam doch auch Zeit. Anstatt sich zukünftig aus Schwierigkeiten herauszuhalten, endet er erneut mit Akira-kun in einem Lagerraum der Kampfsport-Hallen. Dort werden die zwei allerdings von Seiichirou Masamoto überrascht, der kurz darauf offenbart, dass Akira-kun einst seine Eltern umgebracht haben soll.

Die Eskalation löst sich daraufhin schnell auf und lässt einen gebrochenen Akira-kun zurück. Yuuki weiß nicht, wie er all die Geschehnisse interpretieren soll. Aus diesem Grund planen er und seine Freunde, herauszufinden, was damals tatsächlich passiert ist. Klebt an Akira-kuns Händen tatsächlich das Blut seiner Eltern? Und warum hassen sich er und Seiichi so sehr?

Und wie soll Yuuki es überleben, zwischen den Fronten zu stehen?
 

Kapitel 21: Lektion für Wolfshunde
 

Dienstag war definitiv Yuukis Lieblingstag. Der Unterrichtsplan ließ ein paar Schnarchstunden zu und in keinem Moment begegnete er Akira-kun.

Mittlerweile war so viel geschehen, dass sich der Junge fragte, aus welchen Gründen er nun Akira-kun mied? War es seine Unberechenbarkeit, seine Brutalität? Weil er der fragwürdigste Schulkamerad war, den er wohl je haben würde? Oder wollte er ihm nur wegen ihres ungeklärten 'Unfalls' im Lagerraum aus dem Weg gehen?

Was wäre, wenn das kein einmaliger Ausrutscher gewesen war?

„Nyaaarghh!“, ärgerte sich Yuuki und raufte sich die Haare.

Die Lehrerin, eine alte Dame, die die letzte Stunde unterrichtete, wurde auf ihn aufmerksam. „Yuuki-kun, wenn ihnen die Aufgabe so viel Kopfzerbrechen bereitet, sollten sie sich Hilfe suchen.“, kommentierte sie.

Yuuki sprang auf. Ihm war kaum bewusst gewesen, dass er so laut gewesen war.

„Ich bin gleich wieder da.“, meinte er kurz und verließ dann den Klassenraum.

Ein paar seiner Mitschüler kicherten, aber das kümmerte ihn nicht. Er kannte sie ohnehin nicht.

Nur seine neugewonnenen Freunde sahen ihm besorgt nach. Sie kannten den Grund, warum er sich nicht konzentrieren konnte und ihnen ging es kaum anders. Jeder von ihnen dachte mehr über heute Abend nach, als über die Aufgaben. Dass Yuuki sich nachher allerdings zusätzlich noch mit der Anti-AG herumschlagen musste, brachte ihn vermutlich an seine Toleranzgrenze.

Am liebsten wäre Ada-chan aufgesprungen und Yuuki gefolgt, wenn es nicht zu noch mehr skeptischen Blicken geführt hätte. Dieser Kerl bekam schon mehr Aufmerksamkeit, als gut für ihn war und da würde sie es nicht auch noch schlimmer machen.

Also wartete sie ab, bis Yuuki zurückkam.
 

Der Schüler war derweil auf der Jungen-Toilette verschwunden. Sein Bauch rumorte, wenn er an die nächsten Stunden dachte. Ihm war schlecht. Es kribbelte.

Vermutlich war es die Aufregung, die seinen Magen verrückt spielen ließ.

Um frische Luft zu schnappen, riss Yuuki das Fenster weit auf und lehnte sich in die frische Mittagsluft. Ein paar Atemzüge später klarten seine Gedanken auf.

Heute früh nach dem Vorfall mit Seiichi und Akira-kun hatte nur ein Entschluss den Jungen getröstet. Der Entschluss, mitzuspielen und die anderen Parteien gegeneinander einzusetzen.

Aber wie spielte man ein Spiel mit, dessen Regeln man nicht kannte?

Yuuki war verunsichert.

Dann kam ihm eine Idee. Wenn er die Spielregeln nicht kannte, müsste er einfach nur das tun, was die anderen auch taten. Er müsste nur ihrem Beispiel folgen und die Regeln mit der Anwendung lernen.

Und was taten die anderen? Dabei zog eine Gänsehaut über Yuukis Körper.

Einer flirtete mit ihm, beide fummelten an ihm herum und der andere konnte ihn jederzeit verprügeln, ohne mit der Wimper zu zucken.

Super Grundlage...

Wollte er die anderen beiden auch wirklich gegeneinander aufbringen? Mit seinen Freunden verfolgte er doch das Ziel, ihre Fehde aufzulösen. Wenn er beschloss, der Spielkamerad dieser beiden Teufel zu werden, würde er doch beinahe gegen den Plan seiner Freunde arbeiten.

Andererseits... Yuuki schloss das Fenster wieder. Es wurde langsam zu kühl.

Andererseits konnte es sich lange hinziehen, bis sie mit ihren heimlichen Ermittlungen wirklich Erfolg haben würden. Was war, wenn sie überhaupt nichts herausfanden? Oder, wenn Akira-kun tatsächlich der Mörder seiner Eltern war?

Wieder fröstelte es Yuuki. Er redete sich ein, dass das von der kalten Luft kam, die eben noch hereingeströmt war.

Dennoch musste er sich eingestehen, dass er diese Variante bisher nicht ernsthaft bedacht hatte. Glaubte sein Unterbewusstsein so stark an Akira-kuns Unschuld, dass es bisher nicht zugelassen hatte zu befürchten, dass die Gerüchte wahr waren?

Selbst, wenn Akira-kun wirklich ein Mörder war, dann hätte er trotzdem wohl keinen Grund, es noch einmal zu tun. Nicht wahr?

Jetzt wurde Yuuki tatsächlich schlecht. So schnell er konnte schloss er sich in einer der Kabinen ein, beugte sich über die Toilette und würgte. Immerhin kam nichts raus.

Trotzdem...

Es war der Stress, der seinen Körper dazu brachte, verrückt zu spielen. Früher war ihm das öfter passiert, aber mittlerweile dachte er, über dieses Leiden hinweg zu sein. Da hatte er sich offenbar geirrt.

Wieder wurde Yuuki kalt. Und heiß.

Gleichzeitig.

Kein gutes Zeichen.

Als seine Übelkeit wieder verschwunden war, raffte sich der junge Schüler auf, spritzte sich zum wiederholten Mal an diesem Tag kaltes Wasser ins Gesicht und spülte seinen Mund aus.

Und wie vor ein paar Stunden, beruhigte er sich, indem er plante.

Ja, er würde in Seiichis und Akira-kuns Spiel einsteigen. Das war seine Überlebenstaktik. Er würde diese beiden Menschen – wenn sie denn welche waren – gegeneinander aufbringen und beider Seiten Hass zu seinem Vorteil nutzen.

Und wenn Yuuki mit seinen Freunden die Wahrheit, welche auch immer es war, herausgefunden hatte, dann würde sich alles aufklären.

Das klang vernünftig.

Auf Yuukis Gesicht schlich sich ein siegessicheres Grinsen, das aber schnell wieder erstarb. So ein Gesichtsausdruck passte nicht zu ihm.

Dann kehrte er zum Klassenzimmer zurück.
 

Einige Minuten später läutete es zur großen Pause. Gemütlich packte Yuuki seine Sachen ein.

„Du siehst schrecklich aus, Yuuki.“, brachte Ada-chan unerwartet hervor und fühlte ihm die Stirn. „Du bist ganz heiß, geht es dir gut?“

Perfekte Vorlage, oder nicht? Yuuki schaltete wieder auf den Playboy um. Er stand auf, beugte sich vor und kam seiner Klassensprecherin näher. „Heiß bist du auch, aber das merke ich nicht an deiner Stirn.“, raunte er. Irgendwie fühlte es sich gut an, solche Sachen zu sagen. Sie gaben ihm einen seltsamen Hauch von Sicherheit.

Auf der anderen Seite des Klassenraumes hörten sie etwas quietschen und drehten sich verwirrt um.

Ein Pulk Mädchen hatte sich dort versammelt. Unverhohlen beobachteten sie die Situation. Beinahe war es Yuuki entfallen. Er hatte doch jetzt einen Fanclub.

Na super.

Er sah eine schnelle Bewegung im Augenwinkel und konnte sich gerade noch rechtzeitig ducken, ehe Ada-chan ihm mit einem Heft auf den Hinterkopf geschlagen hätte.

„So was zieht bei mir nicht, Möchtegern.“, meinte sie. Yuuki glaubte, trotzdem einen leichten Rotschimmer auf den Wangen des Mädchens zu erkennen und er klopfte sich innerlich auf die Schulter. Diese kleinen Neckereien machten ihm Spaß und gelogen hatte er auch nicht. Ada-chan war tatsächlich ein charismatisches, hübsches Mädchen. Es war nur Zeit gewesen, dass man es ihr sagte.

Jetzt war es aber besser, keine Zeit zu verschwenden. „Ich glaube, ich habe nicht allzu lang Pause. Die Anti-AG beginnt früher, als die anderen.“

Ada-chan nickte zustimmend. „Ja, letzte Woche habe ich mich auch schon darüber gewundert. Wir können uns aber noch eine Kleinigkeit in der Kantine holen.“

„Ja, lass uns gehen, bevor diese Mädchen versuchen, mich aufzufressen.“, witzelte Yuuki.

Ada-chan kicherte. Schnell packte Yuuki seine restlichen Sachen zusammen. Außer dem Pulk Mädchen waren sie die Letzten, die den Raum verließen. Draußen trafen sie noch auf Riku-chan.

„Shin und Yori hatten es eilig. Nächstes Mal wollen sie aber auch mitkommen.“, erklärte sie, als sich das Dreiergespann auf den Weg zur Kantine machte.
 

Kurz darauf war das kleine Fünkchen Frieden verglüht. „Ich muss jetzt los.“, kündigte Yuuki an. „Sorry.“ Er musste die Reste seines Essens stehen lassen, um nicht zu spät zu kommen. Dabei war es teuer genug, sich hier überhaupt etwas zu kaufen. Verdammte Luxusschule.

„Kein Problem, aber bitte komm diesmal nicht ins Krankenhaus.“, verabschiedete sich Ada-chan.

Auch von Riku-chan kam ein leises „Pass auf dich auf.“. Dann zog sie Yuukis restliches Essen zu sich. „Wenn du es nicht mehr isst, dann...“

Daraufhin musste Yuuki laut auflachen. Unglaublich, wie viel Hunger dieses kleine, zierliche Ding hatte. „Bedien' dich, Riku-chan. Bis...“ Er zögerte kurz. Dann wurde er noch einmal leiser. „Bis später.“, flüsterte er den beiden Mädchen zu.

Schließlich verschwand er zur Anti-AG.
 

Wieder durch den Schulpark. Wieder diese Irrwege entlang, bei denen man sich nicht darauf verlassen konnte, dass die Schilder in die richtige Richtung zeigten.

Dieser Park war tatsächlich wie ein Urwald. Hohe Bäume, dichte Büsche und die Wege waren mal gepflastert, mal nur Trampelpfade.

Vom letzten Mal erinnerte sich Yuuki nur an die Lichtung, auf der er das erste Mal Seiichi begegnet war. Erinnerungen an die beeindruckende Präsenz dieses Übermenschen blitzten in Yuukis Kopf auf und er biss sich auf die Unterlippe.

Wie konnte jemand überhaupt so schön sein? War das noch irdisch?

Das dachte sich Yuuki nicht unbedingt mit irgendwelchen Hintergedanken. Zu seiner Unzufriedenheit konnte er nur einfach nicht leugnen, wie perfekt sein 'Freund' wirkte. Furchteinflößend perfekt.

Hoffnungsvoll sah der Junge zu den Schildern, die immer mal wieder an Weggabelungen verteilt standen, aber sie zeigten nur ins Gebüsch. Jemand sollte die mal richten. Ansonsten würde es Yuuki nicht wundern, früher oder später dem Minotaurus zu begegnen, so verwinkelt und undurchdringlich war der Park mit seinen Wegen und Büschen.

Für ein Schulfest könnte man hier sicherlich eine ordentlich kitschige Gruselwanderung veranstalten. Ein paar Lautsprecher mit Horrorgeräuschen in den Büschen, ein paar Statisten, die das Blattwerk zum Rascheln brachten... Yuuki musste leicht lächeln. Die Idee fand er gut.

Aber bald erstarb sein Lächeln wieder. Ob er wohl jemals noch einmal ein so sorgloses Schulfest erleben würde?

Schnell lenkte Yuuki sich ab und konzentrierte sich auf die Wege. Da er ohnehin schon die Orientierung verloren hatte, entschied er sich immer wieder spontan, welche der Weggabelungen er nahm. Irgendwann schließlich hörte er Stimmen.

Er horchte auf und folgte ihnen. Es war eine weibliche Stimme, die laut schimpfte. Das musste Suri sein.

Endlich lichtete sich das Gestrüpp um Yuuki und er trat aus dem Irrgarten heraus auf den Platz mit dem Pavillon. Als es überraschend hell wurde, schirmte Yuuki seine Augen ab. Kurz blieb er stehen und atmete tief durch.

Diesmal keine Unfälle, schickte er ein stummes Stoßgebet gen Himmel. Diesmal keine Gewalt.

Als er sich entschloss, weiter auf die Gruppe zuzugehen, die dort vor dem Pavillon wartete, hatte man ihn schon entdeckt.

„Ah, die Braut vom Boss is' auch endlich da.“, rief Suri aus und es war schwer einzuschätzen, ob sie das tatsächlich erfreut oder spöttisch meinte. Sie winkte Yuuki zu. Er winkte mit einer kleinen Bewegung zurück.

Neben Suri hatten sich auch schon die anderen vor dem Pavillon eingefunden. Zumindest alle außer Seiichi und Akira-kun. Es überraschte Yuuki, dass all die anderen Rebellen so überpünktlich zur AG auftauchten. Er fühlte sich beinahe schlecht, dass er nahezu der Letzte war.

Als erstes fiel Yuuki neben Suri der großgewachsene Daisuke auf. Schon über die Entfernung hinweg war sein finsterer Blick zu erkennen. Yuuki hätte sich nicht gewundert, wenn dieser Riese sich bei Vollmond in einen Bären verwandelte.

Der Junge musste grinsen. Ein Werbär. Er konnte ein belustigtes Glucksen nicht unterdrücken. Die anderen nahmen es glücklicherweise nicht wahr.

Am Pavillon gelehnt im Schatten saß außerdem Kuro. Es schien, als beobachtete er Ameisen im Gras. Zumindest starrte er unentwegt auf den Boden und schien Yuukis Ankunft gar nicht zu bemerken, was bei Suris Gebrüll schon beinahe überraschte.

Dann fielen Yuuki ein paar Gestalten auf dem Dach auf. Es waren die Zwillinge, die es sich dort bequem gemacht hatten. Sie starrten Yuuki an, als wenn er ein Beutetier wäre, das sie jeden Moment anfallen würden. Diese zwei Jungs machten ihn nervös und er ahnte schon, dass auch sie nicht ohne Grund in der Anti-AG gelandet waren.
 

Schließlich kam Yuuki bei seinen Mitschülern an. Die letzten Schritte waren für ihn so gewesen, als wenn er durchs Wasser gewatet wäre. Seine Beine wollten ihn ganz offenbar nicht in die Nähe dieser Gestalten tragen.

„Hey.“, brachte Yuuki zurückhaltend heraus. Eigentlich hätte er mehr aus sich heraus kommen wollen, aber die Aura der Anwesenden ließ es einfach nicht zu.

Suri trabte auf den Neuankömmling zu. Sie legte ihm locker den Arm um die Schultern und zog ihn derbe an sich ran. „Da, kleine Schlampe? Wie vögelt´s sich mit unserem Boss denn so?“

Yuuki wirbelte umher, schreckte vor der Wortwahl dieses fragwürdigen Mädchens zurück und stolperte aus ihrem Griff heraus nach hinten.

„Whaa!“, rief er überrascht, als er das Gleichgewicht verlor.

Aber ehe er fallen konnte, fingen ihn zwei starke Arme auf, die ihn sanft zu sich zogen. Yuuki wurde so nah an eine gut trainierte Männerbrust gezogen, dass er dessen Herzschlag für einen kurzen Moment hörte. Instinktiv hielt er sich an der Person hinter sich fest. Er wusste ohnehin, wer ihn da aufgefangen hatte.

„E- Entschuldige.“, brachte Yuuki hervor. „Ich bin gestolpert.“

Seiichi nickte. „Merke ich.“, gab er zurück, machte aber keine Anstalten, Yuuki loszulassen.

„I- Ich glaube, ich hab jetzt wieder Halt gefunden.“, erklärte der Kleinere und wand sich umständlich in Seiichis Umarmung.

„Meinst du wirklich, dass ich einen Engel so einfach entfliehen lasse, wenn er sich schon so bereitwillig in meine Fänge begibt?“, säuselte Seiichi. Zwar erinnerte sich Yuuki in diesem Moment daran, dass er dieses Spiel doch mitspielen wollte, aber dank der vorangegangenen Frage von Suri hatte die ganze Aktion erneut einen seltsamen Beigeschmack bekommen.

Ehe Yuuki noch etwas erwidern konnte, trat Hana-sensei aus dem Pavillon. „Jetzt, wo wir alle da sind, sollten wir lieber zu unserer Tagesaufgabe übergehen.“, kündigte sie an und klatschte freudig in die Hände. Die Versammelten grummelten. Yuukis Blick wanderte umher. „Akira-kun fehlt noch.“, stellte er fest und spürte, wie sich der Griff von Seiichi bei seinen Worten verkrampfte.

Hana-sensei nickte zustimmend. „Er hat sich für heute krank gemeldet.“ Krank? Er? Jetzt? Wohl kaum... Irgendetwas wurde hier verheimlicht.

Yuuki drehte seinen Kopf zu seinem 'Freund'. „Hast du etwa was damit zutun?“, fragte er anklagend. Als Antwort kam ein stummes Kopfschütteln, aber das Funkeln in Seiichis Augen sprach Bände. Egal, ob er etwas damit zutun hatte, dass Akira-kun nicht aufgetaucht war, oder nicht: Es war eindeutig, dass Seiichi allein schon mit der generellen Existenz dieses Menschen unzufrieden war. Heute Abend würde Yuuki mit seinen Freunden unbedingt herausfinden müssen, was es damit auf sich hatte.

„Wie auch immer!“, rief Hana-sensei. „Heute haben wir unsere Aufgabe von ganz oben bekommen! Wie ihr sicher schon festgestellt habt, ist dieser Park hier der reinste Irrgarten. Die nächsten Male werden wir uns also damit beschäftigen, die Schilder zu richten und die Wege freizumachen. Ist das nicht wundervoll?“

Während Hana-sensei sprach, waren die Zwillinge vom Dach gesprungen.

„Warum macht das nicht-“, begann der eine.

„-die Botanik-AG?“, beendete der andere den Satz. Yuuki konnte unmöglich sagen, welcher von beiden Hiroshi und welcher Isamu war. Sie sahen vollkommen identisch aus. Beide hatten einen katzenhaften, frechen Blick von so hellem Braun, dass ihre Iriden beinahe golden wirkten. Zerzauste, halblange Haare, die beiden Zwillingen identisch in braunen Strähnen ins Gesicht fielen. Ein dünner, geflochtener Zopf, der von einem schlichten Gummiband zusammengehalten wurde, schlängelte sich zwischen den Haaren zu den Schultern. Der eine trug seinen Zopf auf er linken, der andere auf der rechten Seite. Ob man sie daran unterscheiden konnte? Wohl kaum. Yuuki wusste doch schon jetzt nicht, wer wer war.

„Die haben momentan einen schrecklichen Schneckenbefall in ihren Beeten.“, seufzte Hana-sensei. „So schlimm wie dieses Jahr war es noch nie.“

Ein helles Kichern ertönte neben Yuuki. „Woher die nur kommen.“, munkelte Suri und grinste diabolisch. Dafür bekam sie einen Schlag auf den Hinterkopf von Daisuke. Über so eine derbe Art gegenüber Mädchen war Yuuki schockiert. „Du hast nur Mist im Kopf.“, kommentierte der Bär mit beachtlich tief brummender Stimme.

„Pass auf!“, schrie einer der Zwillinge.

„Sie wird durch die Schläge doch nur noch dümmer.“, ergänzte der andere.

Redeten die eigentlich immer so? Wie anstrengend. Trotzdem konnte keiner der Beteiligten ein Grinsen unterdrücken. Selbst auf Hana-senseis Lippen stahl sich ein Lächeln. Unfassbar. Was für eine miese Lehrerin. Nur Seiichi bewahrte die Haltung. Er ließ sich wohl selten auf dieses Niveau herab.

Aus dem Hintergrund trat nun auch der düster gekleidete Kuro zur Gruppe. „Das ist doch Schwachsinn.“, warf er trocken ein. Wollte er etwa Suri verteidigen? Mutig.

Aber Yuukis Annahme bröckelte, als der Schatten eines Menschen weitersprach. „Da ist so wenig im Hirn, dass die Schläge auch nichts mehr schlimmer machen.“

Entgeistert blickte Yuuki in die gackernde Runde. Hana-sensei rieb sich mit eine Taschentuch die Lach-tränen aus den Augenwinkeln. Zur Beruhigung des Junge lachte allerdings auch Suri. Das war wohl ihre Art des Humors.

Überhaupt nicht seltsam. Gar nicht.

Immerhin schienen sich hier die Leute gut zu verstehen. Beim letzten Mal hatte Yuuki kaum Gelegenheit dazu gehabt, die anderen AG-Teilnehmer näher kennenzulernen. Vielleicht würde sich das diesmal ändern.
 

„Also dann, ich war so frei, euch in Gruppen aufzuteilen.“, flötete Hana-sensei. Woher nahm diese Frau bloß ihre gute Laune? Yuuki kreuzte die Finger. 'Nicht mit Seiichi, nicht mit Seiichi', hoffte er. So bald wollte er nicht unbedingt erfahren, wie es sich tatsächlich 'mit dem Boss vögelte'. Bei dem Gedanken wurde dem Jungen schlagartig bewusst, dass er immer noch von Seiichi festgehalten wurde.

Plötzlich kribbelte es in Yuuki Magen. Seine Atmung wurde unruhiger und sein Herz schlug mit einem Mal um einiges schneller. Eine Gänsehaut zog sich langsam über seinen ganzen Körper.

Er spürte, wie Seiichi sich leicht nach vorn beugte. „Alles in Ordnung, Nao?“, raunte er ihm ins Ohr. Yuuki schnappte nach Luft. „Natürlich.“, zischte er leise zurück.

Das Bewusstsein, dass dieser extrem gut aussehende Kerl hinter ihm stand und ihn festhielt, gemischt mit der Erkenntnis, dass diese halbe Gottheit womöglich tatsächlich mit ihm, Yuuki, ins Bett wollte – oder sonst wohin - hatten den Jungen spontan ordentlich aus der Bahn geworfen.

„Und Yuuki“, ertönte plötzlich wieder Hana-senseis Stimme. Der Schüler horchte auf, als er seinen Namen hörte. „zieht mit Suri und Daisuke zusammen los. Fangt an!“ Damit zog sie sich wieder in das Innere des Pavillons zurück.

Yuuki atmete erleichtert aus. Währenddessen ließ Seiichi ihn los. Bevor Yuuki sich allerdings zu seinen Gruppenmitgliedern gesellen konnte, hielt ihn der Oberstufler noch einmal fest. Der Jüngere rechnete schon mit dem Schlimmsten und kniff die Augen zusammen.

Doch alles, was er spürte, war eine kühle Hand auf seiner Stirn.

„Und mit dir ist wirklich alles in Ordnung?“, fragte Seiichi erneut, diesmal in einem besorgten Tonfall. Yuuki öffnete wieder seine Augen und blickte den Älteren fragend an. „Ja, sicherlich. Was haben denn alle? Ich fühl mich gut.“

„Na, wenn du das sagst.“, kommentierte Seiichi und ließ von Yuuki ab. Dann sah er zu Suri und Daisuke. „Passt auf ihn auf, klar?“

„Aye, aye, Captain!“, rief Suri und salutierte. Daisuke brummte wieder. Er schien nicht der gesprächigste Typ zu sein.

Yuuki verschränkte die Arme vor der Brust. „Hey, ich muss nicht beschützt werden! Ich brauche keine Bodyguards.“, beschwerte er sich. Dafür wurde ihm von seinem Freund das Haar zerzaust. „Sicherlich nicht, Welpe.“ Yuuki schlug die Hand von seinem Kopf und krallte sich an ihr fest. „Nimm mich gefälligst ernst. Ich bin kein Hund.“, korrigierte er wütend. So einflussreich Seiichi auch war, so musste sich Yuuki ja wohl nicht alles gefallen lassen, oder? „Du kennst meinen Namen doch.“ Seine Worte klangen wie eine Forderung.

Suri fiepte leise auf. „Oh oh.“, quietschte sie. Wahrscheinlich sprach sonst nie jemand in diesem Ton mit dem berühmt-berüchtigten Masamoto.

Seiichi räusperte sich. Im ersten Moment schien es Yuuki, als würde in den Augen seines Gegenüber Missfallen aufblitzen. Ein eiskalter, schmaler Blick musterte ihn für einen Wimpernschlag. Yuuki stierte entschlossen zurück, obwohl ihn dieser abwertende Blick wie ein Messer zu durchbohren schien. Kurz darauf wich dieser Blick allerdings wieder aus dem Gesicht des Schönlings.

„Du hast Recht.“, gab er unerwartet zu. „Vielleicht versuche ich das nächste Mal darauf zu achten, Nao.“

Wow... Dieser Momente ähnelte der unwahrscheinlichen Situation, dass sich ein Löwe vor einer Maus verneigte. Yuuki hatte nicht erwartet, dass Seiichi tatsächlich nachgeben würde. Er und Akira-kun waren wirklich grundverschieden.

Erst wusste der Jüngere nicht, was er darauf erwidern konnte. Ein „Danke.“ schien ihm unangebracht und ein „Geht doch!“ zu überheblich.

Wieder blitzte in Yuuki der Gedanke auf, dass er mitspielen wollte.

Gib dir einen Ruck!, feuerte er sich selbst an.

Und dann tat er das, was er selbst niemals von sich erwartet hätte.

Er ging zu Seiichi, stellte sich direkt vor ihn, stellte sich auf die Zehenspitzen und legte dem großgewachsenen Schönling die Arme um den Hals. „Gut gemacht, mein Wolfshund.“, flüsterte Yuuki lobend und versiegelte dann die Lippen Seiichirous mit seinen eigenen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Vielen Dank, dass du trotz der vielen Pausen dennoch bis hier unten gekommen bist. :) Herzlichen Glückwunsch. ♥
Ich weiß, dass in diesem Kapitel kaum so viel passiert ist, aber dennoch war es eine Überbrückung zu dem, was eben darauf folgt. Solche Sachen müssen auch mal sein. ;)
Wie hat dir dieses Kapitel denn sonst so gefallen? Was hältst du von SxY? ♥
Übrigens werde ich demnächst einen Stundenplan von Yuuki hochladen. Ich muss gestehen, dass ich selbst mittlerweile durcheinander gekommen bin, wann ich ihm welche Unterrichtsstunde zuordnen wollte und deshalb musste so ein Plan nun einfach her. Mittwoch, Donnerstag und Freitag durften wir ja ohnehin noch nicht kennenlernen. >.< Ich hab ja auch nicht geplant, dass Yuuki im Krankenhaus landet!! :< Dass sich meine Story immer verselbstständigen muss!

Im übrigen eine Random-Info: Ich bin absolut ins Haikyuu-Fandom geraten! Einer der Gründe, weshalb ich (neben Cons und Uni) nicht weiterschreiben konnte. Ich muss einfach permanent an all die süßen Charaktere dort denken ♥ Ich hoffe, du verzeihst mir. ;)

Also viel Spaß noch weiterhin und vielen Dank für Deine Treue! :)
Liebe Grüße
und bis bald!
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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  MorganMidnight
2017-10-25T05:43:20+00:00 25.10.2017 07:43
Super Story!!!!!!!!
Ich bin schon gespannt wie er jetzt reagiert! !!!!!!
Schreib bitte weiter!!!!!!!
Antwort von:  NekoBastet
26.10.2017 13:17
Dankeschön^^
Ich hoffe ich finde nochmal die Zeit weiterzuschreiben! >.<
Von:  catgirl13
2016-08-06T08:30:50+00:00 06.08.2016 10:30
Wie wäre es mit einer DreiecksBeziehung ^^
Von: Hinata_Shouyou
2016-08-02T20:49:28+00:00 02.08.2016 22:49
Danke für die netten Worte am Anfang.
Surpsie,surprise :D
Ich hab keine Ahnung was schreiben soll außer das das Kapitel mal wieder echt mega gut ist(^▽^) Ich liebe einfach deine Art zu schreiben(^.^) Bis zum nächsten Kapitel( ・ω・)ノ
^_~
Also ich meine wie es weiter geht ;)
Schreib schnell weiter! <3
Von:  Yumi_Hime
2016-07-30T20:40:57+00:00 30.07.2016 22:40
Übung ich hab mich voll gefreut als ich gesehen habe das es weiter geht :3 ich bin ja eig. Mega der AxY Fan aber aber SxY ist eig. Auch garnicht so schlecht ... Hmm ich weis jetzt garnicht mehr für wen ich bin Hmm .... War aber wieder super toll geschrieben und ich will wieder wissen wie es weiter geht :D ich bin schon gespannt was die herausfinden werden :D
Von: abgemeldet
2016-07-28T23:36:36+00:00 29.07.2016 01:36
Darauf habe ich gewartet yay danke danke danke. Jetzt kann ich mit meinem Leben wieder etwas anfangen :D
Das war mal wieder ein wundertolles Kapitel! Und mir fallen langsam keine Lobes Worte mehr ein weil diese Story einfach zu gut ist xD *-* und ich freue mich schon richtig derbe auf das nächste Kapitel ^°^.
Meinen Beistand hast du. Und Kuro heißt einer meiner Charas die ich mal erfunden habe viel mir grad so so auf xD haha witzig.

Küsschen deine Marshmallow-san♥
Antwort von:  NekoBastet
29.07.2016 14:34
;D Du kleiner Suchti, du!
Danke, dass du mir und meinen Jungs trotz der vielen, langen Pausen treu bleibst! Selbst, wenn du nur ein Komma schreiben würdest, wäre das schon Lob genug, weil ich wüsste, dass du da warst ♥ ;D Heißt aber nicht, dass ich nur noch Kommatas von dir lesen möchte, klaro??? xP
Wenn du mir helfen möchtest, kannst du sonst auch gerne Kritiken an Verlauf/Charas/Formulierung/etc geben, falls dir mal was auffällt ^.^ Das hilft mir auch immer sehr weiter ♥
Und ich finde es toll, dass einer deiner Charas auch so heißt ;D Kuro heißt ja "schwarz" soweit ich weiß und diese kleine schwarze Punkt in der Story musste einfach so heißen xP
Vielen Dank auf jeden Fall für deine lieben Worte! *-* Ich werde bald weiterschreiben ♥ Aber erstmal lasse ich meinen anderen Lesern Zeit, aus dem Koma zu erwachen :3
Antwort von:  NekoBastet
29.07.2016 14:35
Nicht zu vergessen:

Ganz liebe Grüße und Küsschen zurück
Deine NekoBastet


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