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YAKUZA - тʀᴀυᴇ ɴıᴇмᴀɴᴅᴇм!

mit Trailer
von

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Little sister

Nun hatte sie also ihre letzte Anlaufstelle erreicht. Kanuma. Eine kleine, unbedeutende Stadt Japans. Hier sollte also alles ein Ende finden? Angespannt schaute sie hinauf in den Himmel, der von einer grauen Wolkendecke überzogen war. Von weither hörte sie bereits das laute Donnergrollen näher rücken, während ein Blitz, für kurze Zeit, den Schatten der Nacht wie ein Schwert durch schnitt. Mit jeder Sekunde wurde sie unruhiger. Ein Verhalten, welches sonst mehr als untypisch für sie war. Schwerfällig presste sie die Luft aus ihren Lungen, hatte gar nicht mitbekommen wie sie den Atem angehalten hatte.
 

Ihre Sinne konzentrierten sich einzig und allein auf das Naturschauspiel, auf das nahende Gewitter, das sich immer mehr zusammenzog. Von irgendwoher vernahm sie das Läuten der Kirschturmglocke, deren Zeiger Mitternacht schlugen. Langsam setzte sie sich in Bewegung, ging gemächlichen Schrittes ihrem vorhergesehenen Tod entgegen. Doch vielleicht ging auch alles nach ihren Gunsten aus. Sie hatte jedenfalls keine Angst, denn es war ein Spiel. Ihr letzter Zug war noch nicht ausgeführt.
 

Vereinzelte Regentropfen fielen auf sie herab, durchnässten immer mehr ihre Kleidung. Eine leichte Gänsehaut bildete sich, zwecks der aufkommenden Kälte, auf ihren unbedeckten Armen. Gekonnt ignorierte sie dieses Gefühl der Schwäche und ging immer weiter, bis ihre Schritte schließlich stoppten. Auf der gegenüberliegenden Seite der Straße befand sich ein Hotel, welches den Namen ´Kyūkei fainaru` trug, was so viel wie ´Letzte Ruhe` bedeutete. Ein Grinsen umspielte ihre Mundwinkel. Diese Ironie war doch echt was Schönes. Das Grinsen verschwand wieder, machte einer nichtssagenden Monotonie Platz, als sie die Straße überquerte und das Hotel betrat.
 

Drinnen war es angenehm warm und trocken. Die Empfangshalle wirkte riesig und, trotz der schäbigen Gegend, erstaunlicherweise freundlich. Die braunen Haare flogen wild umher, als sie ihren Kopf ruckartig drehte, hatte sie doch eine Bewegung aus ihrem Augenwinkel wahrgenommen. Sofort entspannte sie sich wieder, als sie nur einen Angestellten des Hotel auf sich zukommen sah. Er sah nur ein paar Jahre älter aus als sie selbst und wirkte ziemlich gestresst. Tiefe Augenringe zeichneten sich auf seinem blassen Gesicht aus.
 

„Verzeihung Miss, aber wir sind wegen der bevorstehenden Pressekonferenz total ausgebucht.“
 

Genervt verdrehte sie die Augen, bevor sie den Jungen mit einer schnellen Handbewegung niederschlug. Ohne dem Schwarzhaarigen noch weiter Beachtung zu schenken setzte sie ihren Weg fort. Sie musste in die dritte und somit vorletzte Etage des Gebäudes, in der sich derjenige befand gegen den sich all ihr aufgestauter Hass und ihre Verabscheuung richteten. Kaum das sie allerdings die Treppe, die nach oben führte betreten hatte, kamen ihr einige Sicherheitsmänner entgegen. Langsam verlor sie echt die Geduld. Sie war ihrem Ziel so nahe, das sie nicht vor hatte sich jetzt noch aufhalten zu lassen.
 

„Wer sind Sie?“
 

Einer der Wachmänner sah zu dem Bewusstlosen und dann wieder zu ihr. Seine zittrigen Finger wanderten langsam zu der Pistole, die in einem Waffenhalter um seine Hüfte gebunden war.
 

„Das würde ich an deiner Stelle nicht tun.“
 

Ihre Stimme klang scheidend, strotzte nur so vor unterdrücktem Zorn.
 


 

Nun stand sie also vier bewaffneten Männern entgegen, die alle – wie sollte es auch anders sein – ihre Pistolen auf sie richteten. Dachten sie wirklich, dass sie sich von so was aufhalten ließ? Anscheinend hatten sie keine Ahnung, mit wem sie sie es gerade zu tun hatten.
 

„Ihr habt echt einen beschissen Tag gewählt euch mit mir anzulegen. Aber da ich gerade keine Lust habe sinnlos Blut zu vergießen, gebe ich euch die einmalige Chance jetzt einfach zu verschwinden und wir vergessen das Ganze hier einfach. Was haltet ihr davon, Jungs?“
 

Sie konnte förmlich sehen wie es in den Köpfen der Männer begann zu arbeiten, doch irgendwie schienen sie nicht gewillt ihrem gut gemeinten Rat Folge zu leisten.
 

*Dann eben auf die harte Tour.*
 

Blitzschnell zog sie ihre Waffe und richtete sie direkt auf den Kopf von einem der Sicherheitsangestellten. Panisch weiteten sich dessen Augen, bevor sie einen stumpfen Ton annahmen und er leblos zu Boden fiel. Hinter ihm tauchte plötzlich eine weitere Person auf. Sie hatte die Kapuze fest in ihr Gesicht gezogen, so dass man ihre Gestallt nicht erkennen konnte.
 

„Hallo Schwesterherz.“
 

Die Unbekannte schaute auf, streifte sich dabei die Kapuze vom Haupt. Lange dunkelblaue Haare kamen zum Vorschein und kalte perlenweiße Augen blitzen ihr entgegen.
 


 

Gemeinsam erledigten sie noch die anderen drei Wachmänner, die versucht hatten Verstärkung anzufordern, bevor sie sich gegenüber standen.
 

„Du hast mir also den Auftrag versaut. Das war aber ganz und gar nicht nett von dir.“
 

Gespielt entrüstet schüttelte sie den Kopf. Hinata grinste.
 

„Er wollte abhauen. Was blieb mir denn für eine Wahl.“
 

Nun bildete sich auch auf Sakuras Lippen ein Grinsen.
 

„Also. Seit wann weißt du es?“
 

Wortlos warf Hinata ihr eine Kette zu, die sie geschickt auffing. Die Kette an sich war nichts Besonderes. Sie war silbern und hatte einen kleinen Anhänger in Form einer kleinen, runden Platte – so wie eine Münze. Auf der Vorderseite prangen die Initialen MH. Misaki Haruno.
 

„Die gehörte Mutter. Wo hast du die her?“
 

Hinata seufzte.
 

„Ich erklär dir später alles, vorher gibt es noch eine Kleinigkeit, die wir erledigen müssen.“
 

Nun setzte Sakura wieder ihre gleichgültige Maske auf, von ihrer Verwirrung war nichts mehr zu sehen.
 

„Warte hier auf mich. Ich regle das alleine.“
 

Skeptisch zog die Blauhaarige ihre Augenbrauen zusammen und zuckte anschließend mit den Schultern.
 

„Lass dich nicht killen.“
 

Sakuras Lachen drang an ihre Ohren und ließ ihr einen eiskalten Schauer über den Rücken laufen, als sie auch schon aus ihrem Sichtfeld verschwand. Gelangweilt setzte sich Hinata auf die Stufen der Treppe und hoffte, das ihre Schwester das auch wirklich schaffte. Sie wollte sie nicht wieder verlieren, jetzt wo sie sie doch erst wieder gefunden hatte.
 


 

Es kam der Haruno eine Ewigkeit vor, bis sie endlich ihr Ziel erreicht hatte. Tief ein- und ausatmend drückte sie, ohne zu klopfen, die Klinke des Hotelzimmers herunter und betrat lautlos den Raum. Hinter sich schloss sie ab und steckte den Schlüssel in die Tasche ihrer Hose. Wie eine Katze schlich sie durch den Raum und sah sich nach allen Seiten um, als ein Lufthauch hinter ihr sie erzittern ließ.
 

„Ich habe gehört dein Auftrag war ein voller Erfolg.“
 

Die Stimme ihres Vaters hatte eine Tonlage, die ihr ganz und gar nicht gefiel und doch blieb sie unbeirrt stehen, hatte ihm weiterhin den Rücken zugedreht. Sie spürte, wie er näher kam, sein Atem kitzelte ihren Nacken und seine Körperwärme ging auf sie über. Ekel stieg in ihr auf, doch sie unterdrückte den Würgereflex, der sich automatisch einstellte. Zart, fast wie ein Windhauch, strichen seine Fingerkuppen ihre Wirbelsäule entlang, blieben bei ihrem Lumbalwirbel stehen. Ihr Körper fing kaum merklich an zu zittern, als ihr Vater auch schon wieder von ihr abließ und sich einige Schritte entfernte.
 

„Du hast lange gebraucht. Ich hätte eher mit dir gerechnet.“
 

Sie schluckte. Wusste er, was sie vorhatte? Er konnte es sich sicherlich denken, auch wenn er es sich nicht anmerken ließ.
 

„Setz dich.“
 

Es war eine Aufforderung, die keine Widerworte duldete. Langsam ging sie auf das Sofa zu, welches ihr direkt gegenüber stand. Auf dem Tisch davor standen bereits zwei Gläser parat. Ein Grinsen zuckte über ihre Mundwinkel. Er hatte sie also erwartet. Schweigend nahm sie Platz, ihr Vater setzte sich neben sie. Er nahm sein Glas und deutete an es ihr gleich zu tun.
 

„Nun. Lass uns anstoßen.“
 

Gerade als er das Glas an seine Lippen führen wollte klopfte es an der Tür. Schlecht gelaunt stand er auf und blieb vor dieser stehen.
 

„Den Schlüssel.“
 

Mit einer flinken Bewegung warf sie ihm den gewünschten Gegenstand zu, welchen er geschickt auffing und die Tür öffnete. Vor ihm stand einer der Wachmänner.
 

„Wir haben ein Problem…“
 

Er warf einen kurzen Blick auf seine Tochter, eh er das Zimmer verließ.
 


 

Es dauerte nicht lange, bis er wieder zu ihr stieß und sich ohne jegliche Gefühlsregung neben sie setzte.
 

„War es was Wichtiges?“
 

Sie fragte nicht weil es sie interessierte, sondern nur um überhaupt etwas zu sagen, was ihn etwas aus der Reserve lockte.
 

„Nur das Übliche.“
 

Sie nickte.
 

„Also, wo waren wir stehen geblieben.“
 

Er warf ihr einen forschen Blick zu und streckte seine Hand nach ihrem Glas aus.
 

„Du hast doch sicherlich nichts dagegen einzuwenden, das ich deines nehme.“
 

Er grinste. Hämisch und wissend.
 

„Nur zur Vorsicht, versteht sich.“
 

Wieder nickte sie nur und nahm nun ihrerseits das Glas, welches er ihr entgegenhielt. Sein Blick lag die ganze Zeit über auf ihr, versuchte herauszufinden was sie nun vorhatte. Unberührt nahm sie einen tiefen Schluck von dem Getränk. Der Alkohol brannte angenehm in ihrer Kehle, hinterließ ein wärmendes Gefühl. Beruhigt nippte nun auch er an seinem Cognac. Sakura schmunzelte, was ihm keinesfalls entging. Gerade wollte er sie danach fragen, als er geschockt die Augen aufriss und gierig nach Luft schnappte.
 

„Du kleine-“
 

Der letzte Teil des Satzes ging in einem Röcheln unter, als er langsam zu Boden sackte. Zyankali war echt ein bemerkenswertes Gift. Lächelnd trank sie den letzten Schluck aus und stand dann auf.
 

„Bastard.“
 

Ihm einen letzten abstoßenden Blick schenkend verließ sie das Hotelzimmer.
 


 

Unten, in der Empfangshalle, wartete bereits wie vereinbart Hinata auf sie. Sie warf ihr einen kurzen Blick zu und verschwand mit ihr aus dem Hotel, bevor die Polizei aufkreuzte und anging Fragen zu stellen. Das war wohl das Letzte, was sie nun gebrauchen könnte.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich weiß, ich nicht gerade mein bestes Kapitel, aber hoffe dennoch, es war einigermaßen erträglich. ^^" Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Anitasan
2015-07-14T20:41:27+00:00 14.07.2015 22:41
Was redest du da? Es ist wirklich gut geworden. Mach weiter so. LG Anitasan
Von:  Kleines-Engelschen
2015-07-14T19:27:30+00:00 14.07.2015 21:27
ein sehr spannendes kapitel. ich freue mich schon auf das nächste

greetz
Von:  Scorbion1984
2015-07-14T18:11:29+00:00 14.07.2015 20:11
Sehr spannend ,mach weiter so !
Von:  jillianZ
2015-07-14T17:42:06+00:00 14.07.2015 19:42
Ich finde es ist ein super Kapitel geworden. Wie immer spannend
Mach weiter so lg^ω^
Von:  DarkBloodyKiss
2015-07-14T17:32:38+00:00 14.07.2015 19:32
Hi Nabend ^^

Ein sehr tolles Kappi !!!!
Sehr schön geschrieben !!!!
bin sehr gespannt wie es weiter geht !!!!
freue mich riesig aufs nächste Kappi !!!!


glg & einen ganz tollen Dienstag Abend DarkBloodyKiss ^^
Von:  Rinnava
2015-07-14T17:00:09+00:00 14.07.2015 19:00
wie ein gutes kapi
ich freue mich schon auf das nächste
Lg Rin


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