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Er liebt mich, er liebt mich nicht 2

[Secret Love]
von

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Ein ohrenbetäubendes Krachen zerschnitt die Nachtluft und hallte von den Wänden der Gebäude ringsum wider. Das Feuerwerk hatte begonnen, doch Takeda sah nicht einmal zum Himmel auf. Er hatte sich auf eine der Banken nahe der Bibliothek zurückgezogen, fernab des Trubels, fernab der Lichter. Er hatte den Kopf in die Hände gestützt, kein Bild vor seinem inneren Auge. Er hatte geglaubt, dass sein Herz in tausend Splitter zerspringen würde, doch alles was er fühlte, war diese Leere in ihm. Alles war fort, seine Wut, sein Kummer, sein Selbst.

So war es also. Er war die ganze Zeit über nur ein Lückenbüßer für Hirakawa gewesen. Ein Zeitvertreib, bis er von der Schule abgehen und dieses Mädchen heiraten würde. Er hätte es wissen sollen, er hätte es wissen müssen. Das vergangene Jahr über hatte er einen Traum gelebt. Wie hätte so eine Beziehung auch eine Zukunft haben sollen? Er hätte es wissen müssen.

Takeda konnte das Gewicht der Silberarmbänder in seiner Hosentasche spüren. Von Minute zu Minute schienen sie schwerer zu wiegen, ihn zu Boden ziehen zu wollen.

Irgendwann verstummte die Welt um ihn her; war das Feuerwerk vorüber, lag der Campus nur mehr verlassen da. Erst jetzt stemmte sich Takeda auf die Füße, trugen seine Beine ihn langsam in Richtung der Wohnheime davon. Sein Weg führte ihn an dem großen Springbrunnen vorbei, der vor den Toren des Hauptgebäudes in sich ruhte. Man hatte ihn für die Nacht abgestellt.

Ohne, dass sich Takeda bewusst dazu entschieden hatte, trat er an den Brunnen heran und blickte auf sein ruhiges Wasser hinab. Der halbe Mond spiegelte sich darin, doch sein eigens Gesicht konnte Takeda nicht erkennen. Vielleicht hatte ihn das Nichts, das ihn von innen heraus aufzufressen drohte, tatsächlich mit sich fortgerissen.

Wieder spürte er das Gewicht in seiner Hosentasche. Die Armbänder... Langsam zog er sie heraus, wog sie in den Händen.

Wie oft hatte er sich ausgemalt, wie es sein würde, sie Hirakawa zu geben. Seinen Gesichtsausdruck zu sehen.

Langsam streckte Takeda den Arm aus und hielt inne.

Nun würde es niemals geschehen.

Dann öffnete er die Hand.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  May_Be
2015-08-26T15:50:22+00:00 26.08.2015 17:50
Ohhhhh *.* so traurig. Hab sogar Gänsehaut bekommen v__v


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