Zum Inhalt der Seite

Secrets, Guns and Suits

[Zorro x Nami]
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Tut mir leid, dass es schon wieder so lange gedauert hat >.<
Es ist mir bewusst, dass durch die lange Wartezeit zwischen den Kapiteln die Lust vergeht, die Story weiter zu verfolgen.

Dennoch hoffe ich, dass ein paar von euch weiterlesen! :)

Ein großes Dankeschön gilt meiner lieben Beta Hupfdohle, die mir mit Rat und Tat zur Seite steht und mir hilft, wenn ich mal nicht weiter weiß ♥ Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Undercover.

Fifteenth. Undercover.

 

Nami saß am Abend vor der Geburtstagsfeier alleine im Wohnzimmer und reinigte zum zweiten Mal die Waffe, die Lysop ihr heute Nachmittag gereicht hatte. Sie war handlich und klein genug, um sie unter dem Rock ihres Kleides zu verstecken. In Gedanken ging sie jeden einzelnen Schritt des Plans durch, den sie zusammen mit Lysop und Law ausgetüftelt hatte.

„Gute Wahl“, hörte sie plötzlich die Stimme Robins hinter sich und schreckte aus ihren Träumereien. Nami lächelte und legte die Waffe zur Seite. Robin setzte sich neben sie und blickte gedankenverloren aus dem Fenster gegenüber. Nami wollte sich gar nicht vorstellen, durch welche Hölle sie gerade gehen musste. „Es wird alles gut gehen“, versuchte sie Robin ein wenig aufzuheitern.

Diese schenkte ihr ein Lächeln. „Ihr Name ist Olvia. Ich habe sie nach meiner Mutter benannt.“

„Wir werden sie befreien“, fing Nami an, doch wurde sogleich von Robin unterbrochen: „Falls irgendwas schief gehen sollte, solltet ihr wissen, dass es nur noch mich und Olivia gibt. Ihr Vater Franky ist nach ihrer Geburt bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Sie ist alles, was ich habe und wenn es sein muss, werde ich dafür sterben, damit sie weiterleben kann.“

Nami griff nach Robins Hand und drückte sie. „Du wirst deine Tochter schon bald wieder in deinen Armen halten. Lysop und ich werden unser Bestes geben.“

„Das weiß ich und ich bin euch unendlich dankbar dafür“, antwortete Robin. „Nach allem, was ich dir angetan habe...“

„Du hattest einen guten Grund dafür...“, winkte Nami ab.

Bevor die beiden ihr Gespräch weiterführen konnten, kam eine weitere Person durch die Tür. Zorro sah alarmierend von einer Frau zur anderen. Es schien, als würde er Robin immer noch nicht ganz über den Weg trauen.

Die ältere der Beiden schmunzelte, drückte Namis Hand ein letztes Mal und erhob sich von ihrem Sitzplatz. Auf dem Weg nach draußen warf sie Zorro noch ein wissendes Lächeln zu und verschwand dann aus der Tür.

Zorro blickte noch wenige Sekunden auf die geschlossene Tür, bevor er sich zu Nami drehte und sich neben sie setzte. Sie sagte nichts, denn seinem verkniffenen Gesichtsausdruck nach zu urteilen, wusste sie genau, was jetzt kommen würde.

 

„Ich bin mit dieser Idee nicht einverstanden. Niemand wird in der Nähe sein, falls dir etwas passiert. Bis ich bei dir bin, könnte es schon zu spät sein...“

Nami seufzte, weil sie genau auf diesen Satz gewartet hatte. Beruhigend legte sie eine Hand auf Zorros Brust, hielt ihn somit davon ab, noch mehr zu sagen. Ein Lächeln zierte ihre Lippen, als sie zu ihm aufblickte. „Es wird alles gut gehen, okay? Es wird nichts passieren.“

Zorro schnaubte. „Das kannst du nicht wissen.“

Sie lehnte ihren Kopf an seinen Oberkörper, atmete seinen Duft ein. „Nein, aber ich muss das machen.“

„Nein, musst du nicht. Wir finden eine andere Möglichkeit.“

„Robins Kind hat vermutlich nicht mehr so viel Zeit! Und ich riskiere nicht das Leben eines unschuldigen Kindes, Zorro!“, sagte sie und löste sich aus seinem Griff. Mit gemischten Gefühlen ging sie zum Fenster und blickte nach draußen. Fröstelnd rieb sie sich über ihre Arme. „Wir müssen es tun, Zorro“, flüsterte sie.

Sie spürte, wie sich zwei starke Arme um ihre Mitte schlängelten und seinen Atem in ihrem Nacken, als er seinen Kopf auf ihre Schulter legte. Er atmete tief durch, bevor er schließlich antwortete: „Gut, aber versprich mir, dass du keine dummen Sachen machst.“

Nami dachte an Arlong, der ebenso auf der Party sein würde und wusste im selben Moment, dass sie dieses Versprechen nicht halten könnte. Dennoch nickte sie. „Ich verspreche es.“

 

° ° ° ° °

 

„Und du bist dir ganz sicher, dass Arlong keine Ahnung hat, wer du bist?“

Nami seufzte und rollte mit ihren Augen, als sie sich ihre Handtasche schnappte und einen letzten Blick in den Spiegel warf. Sie trug das gleiche Kleid, das sie damals im Stripclub getragen hatte, um an Crocodile ranzukommen. Nervös strich sie über die edle Seide und hoffte, dass Zorro nicht ihre zittrigen Finger bemerkte. Doch keine Sekunde später griff er nach ihren Händen und drehte sie zu sich. Mit ernstem Gesichtsausdruck sah er sie an und wartete immer noch auf seine Antwort auf die Frage vorhin.

„Er hat mich das letzte Mal gesehen als ich noch ein Kind war! Das ist schon eine Ewigkeit her, Zorro. Arlong hat keine Ahnung, wer ich bin“, versuchte sie ihn schon zum zehnten Mal zu beruhigen. Dabei strich sie mit ihren Handflächen über seine Brust und zwang sich zu einem Lächeln. „Hör auf, dir Sorgen zu machen.“

Bevor Zorro antworten konnte, kam ein hysterischer Lysop auf sie zugestürmt und fächerte sich mit einer Hand Luft zu. „Ich ... ich glaube, ich werde sterben. Mir ist so entsetzlich heiß! Meine Hände schwitzen! Mein Bauch kribbelt! Ich kann nicht mehr klar denken!“, schrie er und griff sich frustriert in seine schwarzen Locken.

Ace lugte um die Ecke und schmunzelte. „Wow. Genauso habe ich mich gefühlt, als ich mein erstes Mal hatte.“

„Halt die Klappe!“

Ace zuckte darauf nur mit seinen Schultern und widmete sich weiter dem Computer vor sich, der die Überwachungskameras der Stadt zeigte.

Neben ihm saß der Typ, der für Robin gearbeitet hatte und von Zorro und Ruffy verschont wurde. Sein Name war Kid und er war ein richtiger Freak, was Computer anbelangte. Er hatte ihnen seine Hilfe angeboten und Lysop hatte ihm in den letzten Tagen einiges beigebracht.

Lysop schüttelte seinen Lockenkopf und richtete seine Aufmerksamkeit nun auf Ace und Kid. „Also, ihr wisst, was zu tun ist, oder?“

„Ja“, antwortete Kid nickend.

„Ja, was?“, tadelte Lysop und stellte sich mit stolzgeschwellter Brust vor ihn.

„Ja, Sir!“

Ace schüttelte seinen Kopf, als Lysop triumphierend grinste und stolz sein Kinn reckte. „Meine Güte, ist das so eine Art Geheimcode zwischen euch Freaks? Ist er dein neuer Lover und ihr steckt mitten in einem Rollenspiel?“

„Ich bin nicht schwul!“, keifte Lysop genervt und Ace hob beschwichtigend seine Hände. „Ganz ruhig, Langnase.“

 

Nami drehte den Streithähnen ihren Rücken zu und widmete sich wieder Zorro, der nervös auf und ab ging. Doch bevor sie ihn beruhigen konnte, gesellten sich Law, Shanks und Ruffy zu ihnen. Somit war die Gruppe komplett. Law nickte ihr zu. „Wir sollten gehen.“

Nami schluckte und wartete auf Lysop, der sich mit bleichem Gesicht neben sie stellte. „Also gut, gehen wir es nochmal durch: Du bist Poppy Lockhart, genau wie beim Gala Dinner. Ich bin dein Chauffeur und Leibwächter Mike Smart. Du bist eine alte Schulfreundin von Pudding, aber wir sollten ihr wohl besser nicht über den Weg laufen. Sobald wir drinnen sind, suchen wir so unauffällig wie möglich nach dem Überwachungsraum, in dem hoffentlich nur ein Security Mitarbeiter ist und dann überwältigen wir ihn und schicken die Securitymänner, die am Hintereingang stehen, auf eine wichtige Mission, damit die anderen sich Zutritt verschaffen können. Danach suchen wir nach Robins Kind und bringen ganz nebenbei Big Mom um die Ecke. Zack – Mission erfüllt“, erklärte Lysop und ein nervöses Kichern entwich ihm. „Klingt ja nach einem Kinderspiel. Das wird easy cheesy.“

Law seufzte. „Der Plan ist nicht perfekt. Aber wenn wir das Kind befreien wollen, haben wir nicht länger Zeit, um uns mehr mit Big Mom zu beschäftigen. Wir müssen es so machen.“

„Ihr solltet Big Mom und ihren Kindern aus dem Weg gehen. Sie sind nicht zu unterschätzen. Sie wissen zwar nicht, wer ihr seid, aber wenn ihr euch auffällig verhaltet, werden sie es bemerken“, sagte Shanks, als sie zu der Limousine gingen, die vor dem Haus parkte. Lysop hielt Nami die Tür auf, doch bevor sie einstieg, blickte sie nochmal zu Zorro. Er hatte die Arme vor der Brust verschränkt und schien in Gedanken versunken zu sein. Irgendwie wurde Nami das Gefühl nicht los, dass er seinen eigenen Plan ausgetüftelt hatte. Schließlich bemerkte er ihren Blick, ging auf sie zu und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. „Mach keine Dummheiten“, murmelte er, als Nami sich auf die Rückbank fallen ließ und er die Tür zuschlug. Wenige Sekunden später ließ sich Lysop auf den Fahrersitz fallen. Er warf einen Blick in den Rückspiegel und räusperte sich. „Wir schaffen das, Nami. Die anderen verlassen sich auf uns.“

Als er den Wagen startete und Nami den anderen einen letzten Blick zuwarf, fragte sie sich, ob Lysop mit den Worten sie oder sich selbst überzeugen wollte.

 

° ° ° ° °

 

Nami konnte es nicht fassen, als sie und Lysop in die große Halle eintraten und von Stars und Sternchen nur so umgeben waren. Sie hatten es tatsächlich geschafft und waren mit der gefälschten Einladung durch den Security Check am Eingang gekommen. Lysop, der ebenso erstaunt war, dass alles so reibungslos gelaufen war, sah sie lächelnd an. „Schritt eins: Check!“

Nami erwiderte sein Lächeln, doch wenn sie daran dachte, dass Schritt zwei und drei noch vor ihnen lagen, würde sie sich am liebsten gleich an der großzügigen Bar zu ihrer Rechten bedienen. Vier Barkeeper standen den Gästen dort zur Verfügung und durch die große Halle schwebte noch mehr Personal, das den Gästen Getränke und Häppchen anbot. Über ihnen ragte ein riesiger Kronleuchter, den Nami mit funkelnden Augen betrachtete.

„Da drüben“, raunte ihr Lysop plötzlich zu, als er beiläufig eines der Häppchen von einem Tablett stibitzte. Nami folgte seinem Blick und ihr fiel eine offene Tür ins Auge, hinter der sich das Stiegenhaus befand. Kurz darauf war sie wieder zugefallen und Namis Aufmerksamkeit fiel auf den Kartenleser an der Tür. „Wir brauchen eine Schlüsselkarte.“

Lysop nickte und schnappte sich zwei Gläser Sekt vom nächsten Kellner und reichte ihr eines. Von seiner Nervosität war keine Spur mehr zu erkennen. Auch wenn er sich lieber hinter seiner Technik versteckte, war er nicht weniger Profi als die anderen. Durch seine plötzliche Zuversicht fühlte Nami sich ebenso motiviert und prostete ihm zwinkernd zu. „Ich besorg uns die Schlüsselkarte.“

 

„Der Typ da drüben sollte kein Problem für dich sein“, antwortete Lysop und deutete mit seinem Kopf auf einen großen und muskulösen Security Mann, der sich vor einer weiteren Tür aufgestellt hatte und beinahe jeder Frau auf den Arsch glotzte. Nami seufzte und exte ihr Glas in zwei Zügen, dann bahnte sie sich ihren Weg durch die Menge. Sobald Lysop nicht mehr an ihrer Seite war, fühlte sie sich schutzlos, doch sie versuchte dieses Gefühl so gut wie möglich zu verdrängen. Stattdessen atmete sie tief durch und ging schnurstracks auf den großen Spanner zu. Seine Augen hingen gerade am Hinterteil einer kleinen Brünetten, doch sobald Nami in sein Blickfeld geriet, hefteten sie sich an ihr Dekolleté. Nami bedankte sich innerlich bei Lysop, dass er ihr damals diesen Fetzen von Kleid aufgezwungen hatte. Dies erleichterte ihr ihre Arbeit immens und es würde ihr mit Leichtigkeit gelingen dem Kerl seine Schlüsselkarte zu klauen. Mit schwingenden Hüften ging sie auf ihn zu und legte ihr charmantestes Lächeln auf. Seine Augen wurden groß und seine Nasenflügel blähten sich angriffslustig auf.

„Hey, Großer“, schnurrte sie mit einem Zwinkern als sie bei ihm angekommen war und drängte sich in der Menge dicht neben ihn. Er sah gespannt auf sie hinab. Oder besser gesagt: Er starrte ihr direkt in den Ausschnitt. Namis Magen drehte sich bei seinem Geruch und seinem widerlichen Grinsen. Sie zwang sich dazu, einen neutralen Gesichtsausdruck zu bewahren. Aus den Augenwinkeln suchte sie die umstehenden Personen ab. Es waren keine weiteren Securitys in der Nähe, somit war er im Moment ihr einziges Problem. Nami zwang sich zu einem Lächeln und versuchte sich so kokett wie möglich an in zu drängen, ohne, dass er Verdacht schöpfte. Da seine Augen immer noch auf ihre Brüste gerichtet waren, war es ein Kinderspiel für Nami, sich die Schlüsselkarte aus seiner Jackentasche zu schnappen. Big Mom gab wohl nicht viel Geld für ihr Sicherheitsteam aus, denn sonst wäre ihr das niemals möglich gewesen.

Da sie zwar ihr Ziel erreicht hatte, aber nicht so einfach abdampfen konnte weil er sonst vermutlich Verdacht schöpfen würde, strich sie mit ihren Fingern über seine Brust. Nur schwer konnte sie den Würgereflex unterdrücken. Sie hasste es, sich unter Wert zu verkaufen. Kurz dachte sie an Zorro und wie er wohl darauf reagieren würde, wenn er sie so sehen könnte. Sie dankte Lysop dafür, dass er es dieses Mal für besser hielt, ohne Kameras und Chips im Ohr zu handeln. Seine Angst, dass die Metalldetektoren am Eingang sie auffliegen lassen könnten, war berechtigt gewesen.

„Wie siehts aus? Gibt es hier irgendwo eine ruhige Ecke?“, flüsterte sie dem Kerl ins Ohr und bemerkte mit einem Lächeln, dass er Gänsehaut bekam. Er sah sich in der Menge um, nickte einem Kollegen zu und legte Nami einen Arm um die Taille. Ohne sich wehren zu können, wurde sie von ihm durch die Menge geschoben. Direkt auf eine Tür zu, vor der ein weiterer Typ im Anzug stand. Er musterte Nami und seinen Kollegen mit hochgezogener Augenbraue und seufzte schließlich. Ohne Worte trat er beiseite und Nami wurde in einen dunklen Raum bugsiert. Verdammte Scheiße. Wie sollte sie da jetzt wieder rauskommen? Jetzt wäre sie doch wieder dankbar, wenn sie über den Chip nach Hilfe rufen könnte. Sie hatte eigentlich gehofft, dass er zu pflichtbewusst wäre und seinen Platz niemals verlassen würde.

„Zieh dich aus. Wir müssen schnell machen“, kommandierte der Security Kerl und schubste sie gegen einen Stapel Holzkisten. Name stöhnte, als sie sich die Hand dabei aufschürfte.

Fahrig drehte sie sich zu ihm um und beobachtete mit einem flauen Gefühl im Magen, wie er seinen Gürtel öffnete. Sie versuchte ruhig zu bleiben und sah sich nach einer geeigneten Waffe um. Da er ihr immer näher kam und ihr Schlupfloch damit immer kleiner wurde, stolperte sie ein paar Schritte nach hinten. Verzückt lachte er. „Jetzt hast du wohl nicht mehr so eine große Klappe, was?“, verhöhnte er sie grinsend und ging wieder einen Schritt auf sie zu.

Nami atmete tief durch und sah sich ein weiteres Mal um. Und da konnte sie auch ihre Rettung entdecken! In letzter Sekunde hastete sie auf das Teppichmesser zu und rammte es mit aller Kraft in den Bauch des Security Menschen. Er stöhnte laut auf und sie wich ein paar Schritte zurück, während er sich auf den Boden krümmte und die Wunde mit seinen Händen überdeckte. Nami hoffte inständig, dass der Kerl vor der Tür meinte, es wäre lustvolles Stöhnen und keine schmerzerfüllten Schreie.

Da sie nun keinen Rückzieher machen konnte, schnappte sie sich das Seil, das sie in einer der Kisten entdeckt hatte. Als sie es um seinen Hals legte und fest daran zog, schien es, als wäre ihr Kopf wie leergefegt. Er wehrte sich, doch war er auch geschwächt von der Wunde in seinem Bauch. Nami legte ihm ein Knie in den Nacken und hielt ihn so am Boden.

Sie durfte nicht darüber nachdenken, was sie hier tat. Ansonsten würde sie schreien, weinen oder verrückt werden. Robins Kind zu befreien war das einzige Ziel, das sie vor Augen hatte. Sobald sie Olvia befreit hatten, würde sie ein normales Leben führen. Sie würde versuchen all diese schrecklichen Dinge, die sie gesehen oder getan hatte, zu vergessen.

Als die Bewegungen ihres Opfers langsamer wurden, spürte Nami wie ihr Tränen in die Augen traten. Tapfer schüttelte sie ihren Kopf. Sie durfte jetzt nicht weich werden!

Ein letztes Mal zog sie fest an dem Seil und betete innerlich, dass es bald vorbei sein würde. Als er schließlich in sich zusammensackte und auf dem Boden erschlaffte, wich Nami schwer atmend zurück. Sie sah in seine kalten, leblosen Augen und schluckte schwer. Ihr Herz trommelte in ihrer Brust, als wäre sie gerade einen Marathon gelaufen. Ihr war übel und ihre Knie zitterten gefährlich.

Sie musste hier weg! Und das schnell. Sobald seine Kollegen bemerkten, dass er nicht mehr zu finden war, würden sie und Lysop auffliegen. Sie hielt die Schlüsselkarte fest in ihren Händen und versuchte ihren Atem zu beruhigen.

Erst dann öffnete sie die Tür nach draußen. Der Security Kerl davor musterte sie interessiert und warf einen erstaunten Blick über ihre Schulter, als er seinen Kumpel nicht sehen konnte. Eilig schloss Nami die Tür hinter sich und lächelte entschuldigend. „Er braucht noch ein paar Minuten“, log sie.

Er nickte verständnisvoll und ließ Nami vorbei. Erleichtert, dass er sie so einfach gehen ließ, bahnte sie sich ihren Weg durch die Menge.

 

Doch bevor sie Lysop erreichen konnte, legte sich plötzlich eine kalte Hand, wie ein Schraubstock, um ihren Oberarm und hielt sie an Ort und Stelle fest. Sie konnte sich nicht bewegen und als sie den eisigen Atem in ihrem Nacken spürte, stiegen ihr die Haare zu Berge. Das war nicht Lysop oder einer der Jungs, der sich doch noch irgendwie auf die Party geschlichen hatte. „Wenn du dich wehrst oder auch nur einen Ton von dir gibst, töte ich deinen Kumpel mit der langen Nase und dich gleich danach“, raunte ihr die düstere Stimme ins Ohr und sie konnte den Lauf einer Waffe an ihrem Rücken spüren. „Verstanden?“

Nami nickte zögerlich und traute sich nach ein paar tiefen Atemzügen einen Blick nach hinten zu werfen. Allein bei seinem Anblick würde sie ihm am liebsten vor die Füße kotzen. Arlong hielt sie an Ort und Stelle fest, grinste überheblich auf sie hinab und zwinkerte ihr zu, als er ihren Blick bemerkte. „Wer hätte gedacht, dass Shanks seine Tochter so schutzlos auf eine Party von Big Mom lässt?“

Namis Augen wurden groß. „Woher...“

„Woher wir wussten, wie du und dein kleiner Freund ausseht? Unser kleiner Spion in euren Reihen hat uns genügend Informationen zur Verfügung gestellt.“

Nami biss sich auf die Unterlippe und schloss ihre Augen. Kids freundliches Gesicht kam ihr in den Sinn. Sie hätten es ahnen müssen.

Arlong drückte ihr die Waffe stärker in den Rücken und dirigierte sie so durch die Menge, direkt auf Lysop zu. Dieser verschluckte sich beinahe an seinem Glas Sekt, als er bemerkte, wer hinter Nami stand. „N-Nami?“, fragte er unsicher, doch sie schüttelte einfach ihren Kopf. Sie hatten versagt.

Arlong lachte kehlig. „Euer Plan ist gewaltig in die Hose gegangen, Freunde“, grinste er und legte beinahe freundschaftlich einen Arm um Lysops Schultern. „Ich finde, wir sollten uns besser draußen unterhalten.“

Nami und Lysop sahen sich beide an und wussten im selben Moment, dass Widerstand zwecklos war. Kein anderer Gast schien etwas von ihrer misslichen Lage zu bemerken, als sie von Arlong Richtung Ausgang geschoben wurden.

 

Draußen zeigte Arlong auf einen SUV mit dunklen Scheiben. Am Wagen angekommen wartete bereits ein dunkel gekleideter Mann, dessen Gesicht Nami nicht erkennen konnte. Doch sie ging davon aus, dass es einer seiner Leute war. Lysop warf Nami einen besorgten Blick zu, sagte jedoch nichts, als Arlong ihn ankeifte, in den Wagen zu steigen. Er stieß Nami auf den Rücksitz und setzte sich neben sie. Immer war die Waffe auf sie gerichtet. Mit einer Kopfbewegung bedeutete er dem dunkel gekleideten Mann, vorne neben Lysop Platz zu nehmen.

Lysops Miene war vollkommen ausdruckslos, beinahe beängstigend kühl. Noch nie hatte Nami so einen Ausdruck auf seinem Gesicht gesehen, der nur im Entferntesten diesem hier ähnelte. Sie spürte den kalten Lauf der Waffe an ihrem Nacken und ein Schauer lief über ihren Rücken.

„Fahr los“, wies Arlong Lysop an, der sofort den Wagen startete.

„Du bringst mich zu Big Mom, richtig? Du arbeitest für sie“, stellte Nami fest und war selbst erstaunt darüber, wie gleichgültig ihre Stimme klang. Innerlich war sie so aufgekratzt, dass sie das Zittern ihrer Hände nur schwer unterbinden konnte. Arlong nahm die Waffe runter. Er musste sich ziemlich sicher sein, dass sie ihm in diesem Wagen nicht viel anhaben konnte.

„Halts Maul und rede nur, wenn du gefragt wirst.“ Arlongs wütende Stimme erinnerte sie an diese eine Nacht, in der er Bellmere ermordet hatte.

„Ein paar Fragen werden doch wohl erlaubt sein.“ Erneut fragte sie sich, warum sie so leichtfertig mit ihrem Leben spielte. Warum konnte sie nicht einfach die Klappe halten? Doch dann betrachtete sie ihn erneut aus den Augenwinkeln. Er war in den schicksten Klamotten gekleidet, seine Finger waren von Goldringen geschmückt und das arrogante Grinsen in seinem Gesicht, als er die Pistole in dem Holster unter seinem Jackett verschwinden ließ, bereiteten Nami Brechreiz. In diesem Moment war Nami ihr Leben nicht viel wert. Sie wollte nur endlich dieses Arschloch unter die Erde bringen.

 

„Du darfst atmen und das ist auch schon alles.“ Er musterte sie von oben bis unten als er dies sagte, dann breitete sich ein dreckiges Grinsen auf seinem Gesicht aus. „Wenn ich es mir so recht überlege, könnte ich mit dir noch einiges anstellen, bevor ich dich deinem Schicksal überlasse...“, knurrte er, während er seinen Blick über ihre langen Beine gleiten ließ. Gerade, als er sie mit seiner Hand berühren wollte, hörte Nami ein dumpfes Geräusch.

Erschrocken blickte sie zu Arlong. Der Mann, der neben Lysop Platz genommen hatte, hatte ihn mit dem Kolben einer Pistole geschlagen und Arlongs Kopf war gegen die Fensterscheibe geknallt.

„Du verfluchtes Stück Scheiße“, murmelte der Mann, dessen Stimme Nami bekannt vorkam. Mit klopfendem Herzen beugte sie sich weiter vor, um einen besseren Blick auf ihn zu erhaschen.

Zorro saß da auf dem Beifahrersitz und ließ Arlong nicht aus den Augen, während er seine Pistole auf dessen Kopf gerichtet hatte. Als Arlong bemerkte, dass dort vorne nicht einer seiner Männer saß, wurde er kreidebleich und musterte den Pistolenlauf vor seiner Nase mit entsetztem Gesichtsausdruck.

„Zorro“, hauchte Nami und die plötzliche Erleichterung, die sie spürte, trieb ihr die Tränen in die Augen. Er warf ihr einen kurzen Seitenblick zu, sagte jedoch nichts.

Arlong jedoch schien dieser kurze, aber bedeutungsvoller Moment nicht entgangen zu sein, denn plötzlich lachte er überlegend. „Tut mir leid, dass ich deine Kleine belästigt habe. Ich wusste nicht, dass diese Schlampe schon vergeben ist.“

Nami drehte sich im Sitz um und sah Blut, das über Arlongs Schläfe lief, doch er schien sich gar nicht daran zu stören. Stattdessen lächelte er kalt. Sie spürte, wie die Anspannung in ihr wieder stieg.

„Lasst mich gehen“, seufzte er. „Ich könnte euch als Tausch ein paar Informationen über Big Mom liefern.“

Zorro schnaufte. „Halts Mal, bevor ich mich vergesse.“

„Zorro!“, rief Nami. Sie tauschte einen kurzen Blick mit ihm. Er durfte sich nicht von diesem Mistkerl provozieren lassen. Außerdem brauchten sie wirklich Informationen über Big Mom. Auch Lysop schien Zorros Anspannung zu spüren, denn er warf ihm einen nervösen Seitenblick zu. „Zorro ... wir brauchen ihn lebend. Es wäre gut, wenn du einen kühlen Kopf bewahrst, kapiert?“

Nami wusste, dass Worte nicht viel bewirkten, also griff sie nach Zorros Hand und drückte sie. Flehend sah sie ihn an. Sie wusste, dass er immer noch wütend war, weil sie sich auf diese Undercover Geschichte eingelassen hatte. Und Arlongs Äußerungen taten ihr Übriges. Zorro atmete tief durch, warf ihr einen dankbaren Blick zu, bevor er sich wieder Arlong widmete, der sie alle interessiert beobachtete.

 

„Hey“, rief Zorro auf einmal, und Nami drehte sich zu ihrem Erzfeind um. Immer noch hielt Zorro die Waffe auf Arlong gerichtet, der nach vorne kippte und den Kopf zwischen die Beine legte.

„Was soll der Scheiß?“

„Mir ist ... ich weiß auch nicht ...“, röchelte Arlong, dann machte er eine ruckartige Bewegung nach oben. Nami dachte, Zorro würde jeden Moment schießen, doch das geschah nicht.

Stattdessen spürte sie plötzlich etwas Kaltes an ihrem Hals und Lysop fluchte, während Zorro ein paar wüste Beschimpfungen von sich gab.

Nami rührte sich keinen Zentimeter. Sie spürte ein Brennen, als Arlong mit der Klinge an ihrem Hals in ihre Haut ritzte, doch sie traute sich nicht, einen Ton von sich zu geben. Das kalte Lachen Arlongs ging ihr durch Mark und Bein.

„Ich denke, wir können noch mal neu verhandeln.“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hoffentlich hat es euch gefallen! Bin natürlich für Lob, Kritik und Verbesserungsvorschläge offen :)

Bis zum nächsten Mal
Sunwings Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (4)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Lexischlumpf183
2018-02-04T17:57:36+00:00 04.02.2018 18:57
😱 😱👍😮👍😁👋
Von:  Montegirl
2017-12-19T07:47:24+00:00 19.12.2017 08:47
Das wird ja noch mal verdammt spannend 😁
Antwort von: Sunwings
19.12.2017 20:02
Die nächsten und auch letzten drei Kapitel wirds genauso spannend weitergehen ;)

Danke fürs den Kommentar!
LG
Von:  Kirschbluetentiger
2017-12-18T20:39:30+00:00 18.12.2017 21:39
Oh Gott oh Gott... Die schaffen es aber auch immer wieder von einer Katastrophe in die Nächste zu geraten.
Ein tolles Kapitel.
Ich freue mich darauf, wie es weiter geht!
LG
Antwort von: Sunwings
19.12.2017 20:01
Danke für deinen Kommentar :)
Stimmt, vielleicht lasse ich sie alle auch ein wenig zu sehr leiden ^^

Ich verspreche, so schnell wie möglich weiter zu schreiben!
LG
Antwort von:  Kirschbluetentiger
19.12.2017 23:00
Gern geschehen :) aber so bleibts spannend :)
nimm dir ruhig Zeit für ein gutes Kapitel ;)


Zurück