Teil 2
Es ist gerade 9 Uhr morgens und noch nicht wirklich heiß (zumindest in meinem Büro nicht) ... Es sollen heute auch bloß 30 Grad werden (gestern waren es 38,5!!!!!!!!!!)! x_x Trotzdem ist die FF nich so besonders geworden - um ehrlich zu sein - grauenvoll *schauder* T_T
Aber das schreiben dieser FF hat mich soweit gebracht, dass ich jetzt sogar meine anderen FF wieder angefangen habe... Es gibt Hoffnung!
Eine kleine Entschuldigung an alle Sora-Fans, ich hätte theoretisch auch jeden X-beliebigen anderen weiblichen Chara nehmen können. Ich hab eigentlich nix gegen Sora. Wenn sie nicht da ist... aber... naja... Die Vorlieben eines FF-Autors eben ^^;;;
Und ein ganz liebes Dankeschön an Taio-Girl für den Kommentar *sich gefreut hat* Extra für dich hab ich mich beeilt! =)
Das Dornröschen aus der Flasche
- Teil 2 -
"Scho, un wasch ma wi jetsch?", Tai stopfte sich gerade die letzte Ecke seiner Pizza in die Backen, während Matt schon dabei war, die erbärmlichen Überreste der zweiten Pizza zu entsorgen.
"Keine Ahnung. Mathe?", sagte er, ohne sich umzudrehen.
Tai hörte auf zu kauen und verzog das Gesicht.
"Ich nehme an, du hast gerade eine Grimmasse gezogen. Also...", Matt drehte sich zu Tai um, "sollen wir proben?"
"Proben? Was denn?"
"Na unser Kunststück für den diesjährigen Schul-Zirkus-Wettbewerb!"
"WIE BITTE?"
Ungläubig und mit großen Augen starrte Tai den blonden Jungen an und hätte sich beinahe an seinem Pizzarest verschluckt. Matt lachte.
"War'n Scherz."
Immer noch lachend räumte er Tais Teller ab.
"Aber du siehst einfach zu niedlich aus, wenn du so überrascht bist."
Tai verschluckte sich an den letzten Krümeln und begann fürchterlich zu husten.
Schnell gab Matt ihm ein Glas Wasser und klopfte ihm auf den Rücken.
"Tai?"
Das Telefon klingelte.
Kopfschüttelnd lief Matt zum Telefon.
"Das kommt davon, weil du immer so schlingst!"
Tai trank das Glas aus und versuchte ruhig zu atmen, damit der Husten aufhörte. Hatte er da gerade richtig gehört? Er musste wieder husten.
"Hey, alles klar?"
Matt stand wieder neben ihm. Er nickte.
"Deine Mutter war am Telefon. Sie geht jetzt mit Kari einkaufen. Du sollst dein Kostüm noch anprobieren. Und Sora hätte angerufen. So an die 200 mal."
Tai verdrehte genervt die Augen.
"Hat die keine anderen Sorgen?"
"Dann gehen wir doch gleich zu dir. Dein Textbuch hast du doch sicher in der Eile vorhin auch vergessen, oder?"
Ein schuldbewußtes Grinsen machte sich auf dem Gesicht seines Gegenübers breit.
"Also los. Hoffen wir, dass uns Sora nicht über den Weg läuft!"
Mit einem Lachen nahm er Tai an der Hand und zog ihn hinter sich her zur Türe raus.
Bei Tai war tatsächlich niemand zu Hause. Nicht einmal Sora. Tai's Mutter hatte ihnen sogar Tee kaltgestellt, als ob sie es gewußt hätte. Matt saß im Wohnzimmer auf der Couch, trank Tee und wartete auf Tai, der in seinem Zimmer gerade das Kostüm anprobierte.
"Brauchst du noch lang?"
Als Antwort kam nur ein grummeln.
"Hey, schaffst du das heute noch?"
"NEIN! Diese verdammten Schnüre. Was hat sich meine Mutter nur dabei gedacht? Ahrg!"
Neugierig stand Mattauf. Ohne zu klopfen betrat er Tai's Zimmer. Dieser stand vor der Spiegeltür seines Schrankes, barfuß, eine sehr eng anliegende schwarze ... Hose? (vermutlich eine Leggins oder eine ehemalige Strumpfhose), ein weißes Hemd und darüber einen blauen Oberrock, bei dem er den linken Arm bereits im Ärmel hatte und die andere Seite noch irgendwo zwischen Ohr und Schulter hing. Ungeschickt versuchte er gerade, das Schnurgewirr, mit dem er eigentlich den Oberrock verschnüren sollte, aus seiner Haarmähne zu befreien.
Dieser Anblick war so komisch, das Matt einen Lachanfall bekam. Er konnte sich gar nicht mehr beruhigen.
Erst als Tai, mit hochroten Kopf und bösem Blick vor ihm stand, fing er sich wieder einigermaßen.
"Hatte ich nicht gesagt, du sollst draußen bleiben?"
"Früher oder später hätte ich es doch gesehen!"
Matt musste sich beherschen, um nicht wieder loszuprusten.
"Ausserdem sieht es so aus, als könnteste du Hilfe gebrauchen!"
Tai sagte nichts, ließ sich aber dankbar von Matt die Schnüre aus den Haaren ziehen und hielt ihn auch nicht auf, als er ihm dann das Kostüm fertig anzog.
Zufrieden begutachtete Matt sein Werk, von oben bis unten. Dann klatschte er einmal in die Hände.
"Voilá! Jetzt siehst du aus, wie ein elder Ritter."
Unsicher betrachtete sich jetzt auch Tai im Spiegel. Ihm gefiel es gar nicht.
"Los, jetzt proben wir!"
"Aber ich muss mich doch erst wieder umziehen!"
"Nix da!"
Zum weiß-der-Geier-wie-vielten-Mal an diesem Tag wurde Tai aus dem Zimmer geschoben. Im Wohnzimmer schnappte sich Matt das Textbuch und schlug es übertrieben theatralisch auf.
"Lass uns an der Stelle anfangen, wo die schöne Prinzessin um Hilfe schreit und der..."
"Wenn ich im Kostüm proben muss, musst du dich auch verkleiden!"
In Sekundenbruchteilen lieferte Matt eine perfekte Kopie des speziellen "Vor-Überraschung-die-Augen-ganz-weit-aufreissen"-Blickes, den Tai sonst immer macht. Der verschwand kurz in seinem Zimmer und stand dann plötzlich gehässig grinsend vor seinem besten Freund. In der Hand hielt er ein Bettlaken. Ohne auf Matts Proteste zu achten, wikelte er es ihm um die Brust und befestigte es vorne mit einer Sicherheitsnadel. Dann verschwand er kurz im Zimmer seiner Schwester und stülpte dem entsetzten Matt, bevor er wußte, wie ihm geschah, eine blonde Langhaarperücke über.
"Die hat sich Kari für die nächste Helloween-Party gekauft," grinste er seinen Freund an, "und ich muss sagen: Sie steht ihnen ausgezeichnet, My Lady!"
Während Tai sich vor lachen auf dem Boden kugelte betrachtete Matt sich im Spiegel. Seine unglückliche Leidensmiene verwandelte sich in ein fieses Grinsen.
"Ok. Wie du willst. Wir beginnen an der Stelle, wo die Prinzessin um Hilfe schreit!"
Ohne Vorwarnung warf er sich auf den Boden, das Textbuch noch immer in der Hand, und begann kläglich um Hilfe zu schreien.
Tai sprang auf. Er schnappte sich ein unsichtbares Schwert und sprang heldenhaft über die Couch.
"Du feuerspeiendes Ungetüm! Lass ab von dieser holden Maid!" Dann begann er wie wild mit seinem unsichtbaren Schwert gegen den noch viel unsichtbareren Drachen zu kämpfen.
"HA! Dir habe ich es aber gezeigt! Du Monster!"
Er drehte sich zu Matt um, aber als er sah, wie dieser in seiner Verkleidung auf dem Boden kauerte und offensichtlich schon wieder verzweifetl versuchte, sich das Lachen zu verkneifen, war es vorbei mit der Heldenhaftigkeit. Er ließ sich neben Matt auf den Boden fallen und sie lachten schon wieder.
Plötzlich ging die Wohnungstür auf. Frau Yagami kam herein und blieb verwundert stehen.
"Was macht ihr denn hier. Matt... wie siehst du denn aus?"
"Äh... Hallo Frau Yagami."
"Hallo Mama, Matt hilft mir, bei den Proben."
"Ah! Und? Wie passt das Kostüm?"
"Welches? Meins oder das von Matt?"
"Dummkopf. Deins natürlich!"
"Gut. Aber mussten es so viele Schnüre sein?"
Anstatt einer Antwort zwinkerte ihm seine Mutter nur zu.
"Ich hab meine Einkaufsliste liegenlassen. Bin schon wieder weg."
Sie fischte einen kleinen Zettel aus dem Regal und verschwand wieder durch die Tür.
Matt und Tai sahen sich an.
"Jetzt wäre es vielleicht eine gute Gelegenheit, vernünftig zu proben, oder?"
Sie standen auf und begannen mit der nächsten Szene. Tai war überrascht, wie gut es ging. Trotz der unsinnigen Texte machte es auf einmal Spaß.
Sie hatten ohne Pause geprobt und waren schon in der letzten Szene.
"Oh ihr mein Held. Ihr kamet aus einem fernen Land und rettetet mein unbedeutendes Leben. Sagt an, wie ist euer Name, edler Ritter und wie kann ich euch danken?"
"Euer Lächeln ist mir Dank genug."
"Ihr wollt mir euren Namen nicht nennen?"
"Mann nennt mich Prinz Kalar von den Abendbergen."
"So seit ihr ein Prinz?"
"Mein Vater ist der Herrscher des Königreiches hinter dem ewigen Land."
"Ich habe davon gehört. Es soll von unvorstellbarer Schönheit sein."
"Nirgends ist es so schön, wie dort, wo ihr seid, Prinzessin Leria."
Der Prinz viel vor Leria auf die Knie.
"So bitte ich euch, schönste aller Prinzessinen, begleitet mich in mein Land und werdet meine Frau!"
"Oh Prinz Kalar..."
Leria reichte Kalar beide Hände. Er stand auf. So standen sie sich an den Händen haltend gegenüber und sahen sich verliebt an. Laut Textbuch folgte nun Kalars Kuss, der ihre Liebe besieglen sollte. Tai wurde ganz mulmig zumute. Er konnte doch nicht... Sollte er seinen besten Freund ... küssen? Aus Matts Blick wurde er nicht schlau. Er wusste doch, dass jetzt der Kuss kam. Er hatte doch bis eben noch in sein Textbuch gestarrt. Sollte er? Oder lieber doch nicht? Wie hatte Matt sich das vorgestellt? Angstschweiß bildete sich auf seiner Stirn und er begann zu zittern. Matt sah ihn fragend an. Tai wollte gerade eine Antwort stammeln, als die Wohnungstür aufging.
Überrascht starrten sie Sora an, die noch viel überraschter zurückstarrte.
"Was macht ihr denn da?"
"Äh... w... wir proben!", stammelte Matt.
"G... genau! Dein Stück!", pflichtete Tai ihm bei und ließ schnell Matts Hände los.
"So, so..."
Skeptisch kam Sora näher.
"Das ist also dein Kostüm, Tai? Sieht toll aus. Aber was soll dein beschränkter Freund darstellen? Und warum bist du so rot im Gesicht?"
Unfähig zu antworten starrte Tai erst Sora an, dann Matt. Als dieser ihn ebenfalls ansah, senkte er den Blick zu Boden.
"Na auch egal!", Sora war bester Laune, "Wir können ja da weitermachen, wo ihr eben aufgehört habt. Jetzt ist ja schließlich die wahre Leria da!"
Energisch stieß sie Matt zur Seite, so dass er über sein "Kleid" stolperte und auf den Rücken fiel. Mit dem typischen "Mach-dich-auf-dein-Ende-gefasst-denn-Sora-ist-sauer"-Blick einer Sparversion der "Sora-ist-so-sauer-dass-sogar-Steine-Feuer-fangen"-Aura, hisste sie ihm zu:
"Und wenn wir hier fertig sind dann "UNTERHALTEN" wir uns mal über deine "Tai-vor-Sora-Verstecken"-Aktion!"
Dann stellte sie sich auf seinen Bauch und nahm Tai bei der Hand. Übertrieben schmachtete sie Tai an.
"Oh Prinz Kalar..."
Unglücklich sah Tai zu ihr auf. Da sie auf Matt stand, war sie jetzt fast einen Kopf größer als Tai.
Sora wurde ungeduldig.
"Prinz Kala~ar!"
"..."
Sora wurde ungemütlich.
"Braucht ihr eine Schriftliche Einladung?"
"..."
"Verdammt! Alles muss man alleine machen!"
Mit einem jauchzen stürzte sie sich auf Tai, der viel zu überrascht war, um zu reagieren, riss ihn zu Boden und küsste Ihn. Matt wandt den Blick ab, dieses Elend wollte er sich ersparen.
Als Sora von Tai abließ, setzte sie sich triumphieren auf ihn und strahlte ihn an.
"Oh Tai! Das wird die beste Theateraufführung, die unsere Schule je gesehn hat. Du musst nur noch etwas leidenschaftlicher werden!"
Ohne sie anzusehen schob Tai Sora von sich runter und stand auf. Den Blick noch immer gesenkt deutete er zur Tür.
"Ich denke, es ist besser, wenn ihr jetzt geht. Beide."
Verwundert stand Matt auf.
"Aber Tai, ich..."
"Es tut mir leid Matt."
Ohne weiter darauf ein zu gehen, schob er Matt und Sora zur Türe raus. Sie hörten, wie die Türe von innen 2 mal abgeschlossen wurde. Eine Weile starrten sie die Türe an. Dann lachte Sora.
"Ich hab ihn geküsst. Es war sein erster Kuss. Dich hat er rausgeschmissen. In so einem lächerlichen Aufzug.", ihr lachen wurde gehässiger, "Du stehst hier draußen und musst dich von sämtlichen Nachbarn anstarren lassen! Hahaha! Mir geht's gut und dir geht's schlecht. Ist das Leben nicht schön?"
Laut lachend lief sie zur Treppe und verschwand. Matt fluchte ihr grimmig hinterher. Dann sah er sich um. Auf dem Gang standen 3 ältere Frauen und tuschelten und die 2 Kids aus der Wohnung über den Yagamis standen kichernd auf der Treppe. Na toll. Wütend riss er sich die Perücke vom Kopf und nahm das Bettuch ab.
"Sora Takenouchi! Niemand tut so etwas mit meinem Taichi! Du wirst ihn nie wieder küssen!"
***** Eine Woche später *****
Es war noch ein Tag bis zur Aufführung. Seit Tai ihn damals aus der Wohnung geworfen hatte, redete er nicht mehr mit ihm. Am Telefon ging immer nur Frau Yagami oder Kari dran und in der Schule ging er ihm aus dem Weg. Es war zum Verrückt werden. Vor allem, da Matt gar nicht wusste, was er denn getan haben sollte.
Er war gerade auf dem Heimweg, als ihm Kari, völlig ausser Atem hinterherlief.
"MATT! Warte! Ich muss mit dir reden!"
Verwundert blieb er stehen.
"Was ist denn?"
"Es geht um Tai."
"Ist ihm was passiert?"
"Nein, noch nicht. Aber es wird etwas passieren."
"Was denn?"
"Morgen ist doch die Theateraufführung. Sora wird ihn hinterher offiziell als ihren Freund bekanntgeben lassen. Auf der Bühne! Ausserdem graut es ihm vor dem Kuss. Und seinen Text bekommt er auch nicht hin!"
"Woher weist du das denn alles?"
Schuldbewußt sah Kari zu Boden.
"Ich hab in seinem Tagebuch gelesen."
"Tai führt ein Tagebuch?"
Kari nickte.
"Steht da auch was über mich drin?"
"Na hör mal! Das ist Tais Tagebuch. Das kann ich dir doch nicht sagen."
"Aber du hast doch darin gelesen!"
"..."
"Sag mir wenigsten, warum er mir aus dem Weg geht!"
"Es ist wegen der Sache mit Sora neulich. Es ist ihm peinlich! Er denkt, du willst nicht mehr sein Freund sein."
"Wegen dem Kuss?"
"Ja. - Matt wir müssen was unternehmen!"
Matt dachte einen Moment nach. Dann grinste er.
"Kari, ich hab da einen Plan!"
**** Der Tag der Aufführung *****
Tai saß in der Umkleide und richtete seinen Oberrock. Ihm war schon den ganzen Tag schlecht vor Aufregung. Aber nicht, weil nachher so viele Leute zusehen würden, sondern wegen Sora. Er würde wieder seinen Text vergessen, sie würde ihn wieder küssen, und für die Sache mit der Bekanntgabe hatte er auch noch keine Lösung gefunden. Wenn nicht ein Wunder geschah, würde dieser Tag sein Untergang.
Verzweifelt stand er vor dem Spiegel und öffnete die 5 Packung Schokolade an diesem Tag. Es war einfach furchtbar.
Die Leute waren schon alle da und in 10 Minuten würde er auf die Bühne müssen. Sora hatte er noch nicht gesehen. Vermutlich saß sie seit dem frühen Morgen in der Umkleide und richtete ihr Kostüm und ihre Haare und ihr Makeup... Weiber.
Auch Matt hatte er noch nicht gesehen. Vermutlich war er entgültig sauer auf ihn, weil er ihm aus dem Weg gegangen war. Dabei hätte er ihn so gerne noch ein letztes Mal gesehen, bevor er sich nur noch über ihn lustig machen würde.
Draußen läutete der Gong zum Beginn der Aufführung. Das Schulorchester spielte die Overtüre.
Jetzt musste Sora auf der Bühne sein. Tosender Beifall war zu hören. Eigentlich verwunderlich.
Tai verließ die Umkleide und ging zu seinem Bühnenaufgang. Von hier aus konnte er Sora sehen. Na ja, zumindest das hellgrüne Kleid, dass sie trug und das dicke Hinterteil des Drachen, der sich gerade über sie hermachte.
Die Lehrerin stand jetzt neben ihm und wünschte ihm viel Glück.
Dann begann Prinzessin Leria zu schreien. Sein Stichwort.
Er atmete noch einmal tief Luft, dann stürzte er sich auf die Bühne.
"Du feuerspeiendes Ungetüm! Lass ab von dieser holden Maid!"
Elegant metzelte er mit seinem Pappschwert den armen Jungen in dem Drachenkostüm zu Boden, bis er sich nicht mehr rührte.
"HA! Dir habe ich es aber gezeigt! Du Monster!"
Er steckte das Schwert in den Gürtel. Dann reichte er der am Boden zusammengekauerten Gestalt seine Hand.
"Erhebet euch, holde Maid. Der Drache ist besiegt. Er wird euch kein Leid mehr tun."
Langsam hob die Person den Kopf. Tiefblaue Augen sahen ihn dankbar an und eine wohlbekannte Stimme hauchte:
"Oh habt Dank, mein Retter!"
Matt! Wie in Trance half er ihm auf.
"S... Seid ihr unverletzt?"
"Dank euch!"
Hinter Tai bewegte sich etwas.
"Habt acht, mein Retter! Hinter euch! Das Ungetüm!", rief Matt.
Tai war plötzlich wieder da.
Wie selbstverständlich spielte er den Ritter. Wie damals, bei sich zu Hause. Er rettete die Prinzessin aus den Klauen der Hölenmonster, brachte sie sicher durch den verwunschenen Wald und schließlich fing er sie auf, bevor sie von der Klippe (Bühenenrand) stürzte.
"Oh ihr mein Held. Ihr kamet aus einem fernen Land und rettetet mein unbedeutendes Leben. Sagt an, wie ist euer Name, edler Ritter und wie kann ich euch danken?"
"Euer Lächeln ist mir Dank genug."
"Ihr wollt mir euren Namen nicht nennen?"
"Mann nennt mich Prinz Kalar von den Abendbergen."
"So seit ihr ein Prinz?"
"Mein Vater ist der Herrscher des Königreiches hinter dem ewigen Land."
"Ich habe davon gehört. Es soll von unvorstellbarer Schönheit sein."
"Nirgends ist es so schön, wie dort, wo ihr seid, Prinzessin Leria."
Tai viel vor Matt auf die Knie.
"So bitte ich euch, schönste aller Prinzessinen, begleitet mich in mein Land und werdet meine Frau!"
"Oh Prinz Kalar..."
Matt reichte Tai beide Hände damit er aufstand. Das Publikum war so leise, dass man einen Mohrenkopf fliegen hören konnte. So hielten sie sich an den Händen. Tai sah Matt unsicher an, ader der lächelte nur. Bevor Tai sich weiter Gedanken über den Kuss machen konnte, sagte Matt:
"... ich werde euch überall hin folgen. Bis ans Ende meines Lebens!"
Und dann küsste er den überraschten Tai zärtlich.
Das Publikum starrte ungläubig zur Bühne, die Lehrerin jammerte etwas von "so stand das nicht im Script", bevor sie in Ohnmacht fiel und Kari saß am Bühneneingang und freute sich.
***** Mini-Prolog *****
Erst als der Vorhang fiel löste sich das Publikum aus seiner Starre und tosender Applaus brachte die Schulaula zum Beben.
Kari ließ Sora wieder aus dem Geräteraum. Sie hatte schließlich viel zu diesem Erfolg beigetragen und sollte zumindest den Schlussapplaus noch mitbekommen (wir sind ja schließlich keine Unmenschen! *lol*)
Die Lehrerin wurde wachgetätschelt, sie musste ja auch auf die Bühne.
Und Tai und Matt? Die mussten noch 3 Mal auf die Bühne und sich verbeugten, ehe das Publikum sie gehen ließ.
Den letzten Satz vor dem Kuss hatte Matt übrigens improvisiert, aber Tai hat ihn verstanden.
***** Happy Ente *****
UWAAAAAAAAAH! *keine Ausrede für diesen grauenvollen Schluss findet* Kein Kommentar! Ich beschwer mich nie wieder übers Wetter! Mir kann man's doch eh nich recht machen ^^;;
Fauliges Gemüse und Papier-und-Tinten-Bomben bitte als Review/Kommentar oder ENS.
~Arctica~
