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Silver for Monsters...

...but what works against women?
von

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Ein Tanz

Geralt tauchte seinen grob geschnitzten Holzlöffel in seine Suppe. Sie saßen zu viert am kleinen Tisch des Jägers und seiner Frau. Shzakieree redete ununterbrochen mit den beiden. Geralt schwieg. Er war nicht besonders gespräch. Der Eintopf schmeckte köstlich. Gut gewürtzt, mit saftigem Rehfleisch und frischem Gemüse. Kein vergleich zu der dünnen Suppe in Mittelhain. Und zweifelsohne das Beste, was er seit langem gegessen hatte.

Im Kamin prasselte munter ein Feuer, eine schnurrende Katze lag davor. Der Hexer fühlte sich sehr wohl. Hin und wieder warf er einen Blick zu der jungen Hexerin, die ausgelassen plauderte und lachte. Jedesmal warf sie ihre Haare in den Nacken, und ihre Augen strahlten. Sie wirkte sorglos und glücklich. So etwas hatte Geralt ewig nichtmehr gesehen. Der Krieg nahm den Meisten jegliche Lebensfreude. Er beschloss sie anzusprechen. „Du hast also von mir gelesen, Mädchen?“ Ihr Lächeln verblasste. „Ich bin zu alt um Mädchen genannt zu werden. Und ja, das habe ich. Wenn auch kaum etwas Gutes.“ Geralt schmunzelte. „Wie alt bist du denn, wenn ich fragen darf?“

Sie reckte ihr Kinn nach vorne. „Achtzehn.“ Der Hexer gluckste amüsiert. „Du bist wahrlich sehr erwachsen!“ Bevor sie sich beschweren konnte, lenkte Hanna das Gespräch in eine ganz andere Richtung. „Was verschlägt euch eigentlich hierher? Nicht, das wir nicht dankbar wären, aber...“

„Ich habe nach ihm gesucht,“ unterbrach die Hexerin sie, und deutete auf Geralt. „Ich bin hier um zu lernen. Und für Abenteuer. Mein Vater sagte, ich solle mich nichtmehr daheim Blicken lassen, bevor ich meinen ersten Greifen eigenhändig erlegt habe. Nur gibt es bei uns keine Gfeifen.“

Niellen sah sie schockiert an. „Das kann dein Vater doch nicht wirklich so gewollt haben!“

Shzakieree lächelte. „Es ist fragwürdig, ob er es wirklich wollte. Aber ich will es. Darum bin ich hier.“ hanna nickte. „Das ist sehr mutig. Was ist mit euch, Herr von Riva?“

Geralt räusperte sich. „Ich suche jemanden.“ Damit schien das Thema für ihn erledigt zu sein.

Alle sahen ihn neugierig an. „Und?“ fragte Niellen. „Warum?“ fragte Hanna. „Wie heißt sie?“ fragte Shzakieree. Fast hätte Geralt sie verdutzt angesehen. Sie war gut, das musste er ihr lassen. Mal sehen, wie sie sich morgen schlagen würde.

„Ihr name ist Cirilla Fiona Elen Rianonn. Sie ist... Ich habe sie ausgebildet in Kaer Morhen.“

„Jetzt Hannas Frage“, sagte Shzakieree ungeduldig. „Warum?“

Langsam enzürnte ihn ihre aufsässige, freche Art. Er beschloss, nicht zu sagen. „Sie ist in Gefahr.“

Anhand seiner düsteren Miene und der Grobheit, mit der er die Wörter aussprach, wurde für alle klar, das weitere Fragen unerwünscht waren.

Schweigend aßen sie fertig.

„Wenn ihr wollt, könnt ihr unsere Betten haben“, bat Niellen freundlich an. Shzakieree schüttelte den Kopf. „Gute Leute wie ihr haben sich den Schlaf redlich verdient. Ich lege mich zur Katze vor den Kamin. Gute Nacht.“ Hanna lächelte dankbar. „Was ist mit euch, Hexer?“ Geralt winkte ab, und stieß die Tür auf. „Ich meditiere draußen.“
 

Am nächsten Morgen stand Geralt um halb sechs auf, um sie aufzuwärmen. Bald bemerkte er, das Shzakieree die selbe Idee gehabt hatte. Sie dehnte sich hinter dem Haus. „Guten Morgen!“ rief sie zuckersüß, und reckte ihm ihr Hinterteil entgegen, während sie ihre Hände auf den Boden legte, um die Beinmuskulatur zu lockern. Der Hexer konnte nicht umhin, den Anblick zu genießen.

„Du solltest deinen Schwerpunkt nicht auf die Beinarbeit legen, Kleines.“ Geralt schmunzelte. „Du magst schneller sein als ich, aber wenn ich dir dein Schwert aus der Hand schlage, bringt dir das nichtsmehr.“ Shzakieree grinste sarkastisch zurück. „Netter Versuch!“ Unbeirrt fuhr sie fort.

Der Hexer zog sein Wams aus da es in einem solchen Kampf nur stören würde. So stand er in seinem weißen Hemd da. Dann begann er mit Liegestützen und Klimmzügen an einem Ast.

Es war etwa neun, als er fertig war.

„Kanns losgehen?“ fragte er Shzakieree. Sie nickte. Hanna trat in die Tür um zuzusehen. Niellen war Jagen gegangen.

Geralt zog sein Schwert. Sie tat das gleiche. Ihm viel gleich auf, das sie entschlossen und flink war. Aber wie er geahnt hatte lag ihre Kraft in den Beinen.

Sie sprang vor, und schlug ihre glänzente Klinge gegen seine längst nicht so Neue. Er parierte Mühelos, und stieß sie zurück. Shzakieree sprang zurück, um ihr Gleichgewicht wiederzufinden.

„Schwach.“ Sie schüttelte wütend den Kopf. Mit einem Schrei kam sie wieder auf ihn zu. Er wich aus, und genau das hatte sie gewollt. Sie griff seine Seite an, doch er reagierte schnell. Wieder klirrte Stahl auf Stahl. Sofort schlug er nach ihrem Bein. Doch sie sprang in die Luft, und seine Klinge sauste unter ihr hindurch. Dann ließ sie ihr Schwert erneut auf ihn niederschnellen. Geralt rollte sich weg, und packte sie von hinten. Shzakieree wand sich wie ein Aal und kratzte und schlug wie eine Katze. Kurz darauf war sie wieder frei. Der Hexer lachte auf. „Wiederspenstig, hm?“ Er wirkte Ard. Die Druckwelle schleuderte sie zurück. „Das kann ich auch!“ schrie sie, als sie sich aufgerappelt hatte. „Igni!“ „Quen!“ kam es von Geralt, der sich grade so vor der Feuersbrunst schützen konnte. Shzakieree ließ ihr Schwert fallen. Dann stob sie auf ihn zu, und riss ihn zu Boden. Hätte er damit gerechnet, hätte sie keine Chance gehabt. Doch nun lag sie auf ihm, und er auf dem Boden. Wenn er nicht im Begriff wäre zu verlieren, hätte er es genossen. Er packte sie, und rollte sie herum. Nun lag er oben, und drückte ihre Handgelenke brutal auf den Boden. Ihr Gesicht war vor Schmerz verzerrt. „Hast du jetzt genug?“ Sie sah ihn hasserfüllt an. „Leck mich.“

Geralt lachte. „Mit Vergnügen. Nicht jetzt, allerdings.“ Er gab sie frei, und erhob sich. „Alles in Ordnung bei euch?“ rief Hanna besorgt. „Jaja.“ Der Hexer winkte ab.

Er musste zugeben, er war überrascht. Keiner hatte es mit ihm aufnehmen können. Nicht Ciri, nicht Vesemir, nicht Yen. Keiner. Nun gut, sie hatte es auch nicht geschafft. Aber sie hatte Talent und Kampfgeist bewiesen.
 

Geralt saß neben Shzakieree auf der Bank vor der Hütte. Sie rieb sich ihre Handgelenke.

Die vier Schwerter lehnten an der Wand neben ihnen. „Weißt du, ich glaube, ich werde dich mitnehmen.“ Er hatte garnicht beabsichtigt das zu sagen. Es war ihm einfach so über die Lippen gekommen. Sie sah ihn aus großen, braunen Rehaugen an. „Wirklich?“ Er nickte. Jetzt gab es kein Zurück mehr. Ein kleines Lächeln stahl sich auf ihr schönes Gesicht. Geralt musste sie kurz anstarren. „Aber sag mal... Wie ist dein echter Name?“

Sie grinste. „Ich heiße Shzakieree. Ich habe dir die Wahrheit gesagt. Wir sind jetz Gefährten, oder nicht? Da musst du doch meinen Namen wissen!“ Ihr Lächeln wurde noch breiter, und sie hilt ihm die Hand hin. Er schlug ein. „Ja, du hast recht.“

Er stand auf, um in den Wald zu gehen.



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