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Ein letzter Wunsch

von

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Epilog

Epilog

 

 

Um Beine zu erhalten, muss sich ein Mensch auf ewig an sie binden. Niemals darf er ihnen untreu werden und niemals darf er sie am Wasser verfluchen. Geschieht dies, verwandeln sie sich zur

ück und müssen ihren Geliebten töten. 

 

„Itachi, bist du dir sicher?“

 

„Wie oft muss ich dir diese Antwort noch beantworten, damit du  mir glaubst?“

 

„Es ist doch nur…“

 

Eigentlich ist es schon zu spät, um sich um zu entscheiden. Die Umzugspapiere sind unterzeichnet, der Mietvertrag steht. Aber trotzdem fühlte sich Shisui noch immer schlecht und ließ es sich deswegen nicht nehmen, Itachi weiterhin mit derselben Frage zu nerven.

Dieser seufzte nur und legte die Hände auf seine Schultern, so dass Shisui sich ihm zwangsläufig zudrehen musste.

 

„Versteh das endlich bitte. Mir macht es wirklich nichts aus, dass wir nach Kansas City umziehen, ehrlich nicht.“

 

„Aber du liebst New York, deine Freunde und Familie wohnen hier und..“
 

„Und diese Stadt liegt zu nah am Meer, so dass du kaum eine Nacht durchschlafen kannst und nicht rausgehst, wenn es nicht unbedingt nötig ist.“

 

Da hatte er Recht. In seinem Kopf herrschte ein ständiges Rauschen, welches er mittlerweile ausblenden konnte. Tagsüber, wenn er in der Stadt ist, ist der Lärm meistens so überwältigend laut, dass er seine eigenen Gedanken, das Rauschen und irgendwelche anderen eventuellen Stimmen gar nicht hören kann. Aber in der Nacht, wenn der Geräuschpegel sinkt (aber in dieser Stadt niemals ganz auf null steht, was er gelernt hat) und er sich zu Ruhe legt, kommen sie wieder. Stimmen, die ihm sagen, dass er nicht hier hin gehört, dass er zurückkommen soll, dass Flossen besser zu ihn passen, als seine hässlichen Beine, die mittlerweile mit hässlichen Narben entstellt sind. Er hat das Laufen eigentlich ganz gut raus, aber trotzdem fällt er manchmal blöd hin oder stolpert und als Erinnerung an seine Tollpatschigkeit bleiben einige Schrammen zurück.

 

An einigen Tagen ist es leichter die Stimmen in seinen Kopf zu ignorieren, an einigen anderen Tagen schwerer. Es stimmt, dass er kaum rausgeht, obwohl er wirklich gern erkunden würde, was diese Stadt, der Heimat- und Geburtsort seiner Liebe, zu bieten hat. Nichtsdestotrotz hat er Angst, den Stimmen in seinem Kopf nachzugeben und er weiß nicht, was dann passieren würde.

 

Dies gehörte definitiv zu den Dingen, die man nicht herausfinden musste.

 

Er hatte sich mit seinen Ängsten Itachi anvertraut, da er bereits annahm, dass man hier wahrscheinlich mehr als schief angesehen wird, wenn man beichtete, dass man nicht allein im eigenen Kopf ist.

 

Sein Freund hatte ihm kurzerhand vorgeschlagen, um zu ziehen. In irgendeine Stadt, die weit vom Meer entfernt lag. Nur so, um zu schauen ob es besser wurde. Schließlich sind die Stimmen auch leiser geworden seit dem sie aus Konoha Gakure gereist sind.

 

Er erinnerte sich noch zu gut an seinen ersten Tag als Mensch. Er und Itachi waren die Sensation schlechthin gewesen. Zugegebenermaßen mussten sie auch einen gestörten Eindruck gemacht haben. Da Shisui Stunden nach dem Wiedererhalt seiner Beine immer noch mehr schlecht als recht gehen konnte, wurde aus der Stunde, die man brauchte, um zum Dorf zurückzukehren ein ganzer Tagesausflug.

 

Bis dahin war natürlich Itachis ganze Familie aufgewacht und hat die armen Dorfbewohner erneut in helle Aufregung versetzt.

 

Es war eine harte Arbeit sich eine Erklärung einfallen zu lassen, warum Itachi in erster Linie überhaupt wieder zum Fluss gewandert ist, wer er selbst ist und warum er in aller Welt bis auf das geliehene Shirt von Itachi nackt war. Leider gab es im Austausch gegen die Flossen nur Beine ohne jegliche Klamotten. Oder Ausweise.

 

Aber das alles haben sie irgendwie überstanden und selbst die Uchiha Familie konnten sie irgendwie überzeugen ihn mitzunehmen- sehr zur Missgunst Sasukes, der von da an die Aufmerksamkeit seines Bruders mit ihm teilen musste.

 

Zwei Jahre sind seitdem vergangen, in denen Itachi angefangen hat Medizin zu studieren  und er selbst die Fernschule absolvierte und nebenbei noch im Zoo an der Kasse arbeitete. Wo er glücklicherweise die ganze Schicht über sitzen konnte. Laufen war noch immer nicht seine Stärke.

 

Sie standen nun in Itachis altem Kinderzimmer, in dem sie währenddessen zu zweit hausten. Selbst Jemand, der so erfolgreich wie Fugaku Uchiha war, konnte sich kein Gästezimmer im Herzen New York Cities leisten.

 

Die Kisten waren endlich gepackt. Das Zimmer war seltsam leer und nebenan hörte er Sasuke mit seiner Mutter diskutieren, da er nicht wahrhaben wollte, dass sein über alles geliebter Bruder in weniger als 24 Stunden nicht mehr hier wohnen würde.

 

„Schau mich an."

 

Langsam hob Shisui den Kopf und starrte in die schwarzen Augen seines Gegenübers.

 

„Mir ist es egal, wohin wir ziehen. Ja, ich liebe New York und ich hoffe eines Tages hier her zurückkehren zu können, aber das ist mir alles nicht wichtig, wenn es dir dabei nicht gut geht. Meine oberste Priorität bist du. Schließlich habe ich dich erst aus dem Wasser geholt und wegen mir hast du diese Stimmen im Kopf."

 

Shisui musste lächeln. Ja, das stimmte. Wenn Itachi nicht wäre, würde er immer noch im Nakano Fluss seine Runden drehen und geduldig auf seine nächste Beute warten. Aber die Stimmen wären trotzdem da. Zwar nicht in seinem Kopf, aber links, rechts, unter und über ihn. Ihn niemals alleine lassend, würden all seine Geschwister sich gegenseitig die Zeit vertreiben während sie darauf warten, dass irgendetwas interessantes passierte. 

 

„Wünschst du dir nicht manchmal, mich einfach dort gelassen zu haben?", fragte er leise. Schließlich war es auch für Itachi eine Herausforderung sein kleines Zimmer, das er bis dahin für sich allein hatte, mit Jemand zu teilen, den er einerseits seit Ewigkeiten kannte, aber andererseits so fremd war, dass es Tage gab, wo sie nicht wussten, wie sie miteinander umspringen sollten.

 

Gerade in der Anfangszeit, als Shisui die meiste Zeit über zu Hause war, hockten sie ständig aufeinander, was oft zu Irritationen führte oder dass einer von den Beiden genervt oder verletzt zu Bett ging. Shisui wusste nichts mit sich anzufangen und wollte, dass Itachi ihm half bei den ganzen, neuen Dingen, die jetzt auf ihn zukommen würden, während der Andere aufgrund seines eigenen Lebens nicht immer Zeit oder den Nerv dazu hatte oder einfach mal allein sein wollte.

 

Manchmal verstand Shisui nicht, dass Itachi durch die andere Zeit ein anderer Itachi als früher war, wo doch sie sich so ähnlich waren. Und manchmal konnte dieser in Shisui nichts anderes sehen als den Meermann, der ihn gerettet hatte anstatt als den Menschen, mit dem er nun sein Leben verbringen wird.

 

Aber trotz all dieser Hürden sah der Fragende kein Funken Zweifel als sein Gegenüber überzeugt mit einem felsenfesten „niemals" antwortete.
 

„Ich habe dich in unserem letzten gemeinsamen Leben viel zu früh verloren. Nichts könnte mich dazu bringen, unser nun auf ewig miteinander verwobenes Band zu bereuen. Vor allem nicht jetzt, wo ich glaube mich zu erinnern, dass ich damals auch nur mit dir zusammen sein wollte."

 

Shisui lächelte. Ja, sein Wunsch hatte sich erfüllt. Durch Itachis Erinnerungen und alte Geschichtsbücher wusste er, wie seine Geschichte damals ausging und er wird auch wissen, wie die jetzige Geschichte für ihn ausgehen wird. Vielleicht wird er ihn eines Tages hassen, ihn am Wasser verfluchen und ihn so wieder zum Meermensch machen. Dann wird er zurückkehren müssen, um ihn umzubringen und er wird niemals wie ein normaler Mensch sterben können. Die Tausend Jahre Warterei wäre dann völlig umsonst gewesen, er wäre genau dort, wo er schon mal gewesen war: ein toter Mensch, der kein Frieden finden kann und weiter als Wassergeist existieren muss.

 

Das waren seine größten Ängste. Er wollte nicht, dass Itachi ihn eines Tages hasste, weil er wegen ihm nie eine tiefe Bindung zu einem anderen Menschen aufbauen konnte. Er wollte auch nicht gezwungen werden, ihn umzubringen, wenn es soweit war.

 

„Du denkst zu viel nach."

 

Shisui schreckte aus seinen Gedanken auf und hob ruckartig den Kopf. Er hatte gar nicht bemerkt, dass er beim Grübeln die ganze Zeit auf den Boden gestarrt hatte. Er blickte in das sanfte Gesicht seines Freundes, dessen Mundwinkel sich ganz leicht nach oben hoben.

 

Er sah, wie sich sein Mund öffnete, als wolle er etwas sagen, ließ es dann aber bleiben, um ihn einen Kuss zuerst auf die Stirn und dann auf die Lippen zu drücken.

 

Und genau in dem Moment entschied Shisui, dass dieser Augenblick all seine Ängste und alles Schlechte, was noch kommen könnte, wert war.

 

Selbst wenn er sich eines Tages wieder im kalten Wasser befände, würde er sich an diese Zeit zurückerinnern und an das warme Gefühl im seinem Herzen.

 


Nachwort zu diesem Kapitel:
GESCHAFFT! Muha, meine erste FanFiction seit langem. Kein Meisterwerk, aber ich mag meinen Prolog und trotz vieler Macken meinen Epilog :3
Nun ja... wer kann erraten, was mich zu dieser Idee inspiriert hat? :D Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Onlyknow3
2015-06-30T10:41:14+00:00 30.06.2015 12:41
Ich kann mich da Myoko nur anschliessen mit ihrem Kommi hat sie recht. Ich weiß auch das es nicht die erste FF ist, habe dich als Autor abonniert.
Was mir so an dieser Geschichte gefällt, ist das sie nicht das klischee des mordenden Eigenprödlers hat sondern mal einen andere Variante, und das dann auch noch in unserer Zeit, es hat mir spaß gemacht sie zu lesen.
Mach weiter so, freue mich auf was neues von dir, werden dann ja sehen wann.

LG
Onlyknow3
Von:  MyokoMyoro
2015-06-29T13:06:03+00:00 29.06.2015 15:06
Shisuis Tot vielleicht, die bindung der beiden im Manga/Anime oder so was?
Is ja auch egal was ich eigentlich sagen wollte war das diese FF dir wirklich sehr gut gelungen ist wenn man bedenkt das es deine erste FF ist. Obwohl ich mir noch gewünscht hätte das sie ein bisschen länger wäre Bzw was passiert ist nachdem Itachi zu Shisui ins Wasser gegangen ist(ob lang oder kurz wäre mir egal. Mich würde es aber trotzbem sehr Interresieren). Aber es ist ja deine Entscheidung was du in deiner FF reinschreibst und was nicht. Allso ich freue mich auf weitere FFs von dir bis bald und liebe grüße MyokoMyoro
Antwort von:  Hikaru_Hyuga
29.06.2015 20:20
Hallo! Erst mal vielen Dank für dein Kommentar! Es freut mich sehr, wenn es dir gefallen hat.
Nein, die Inspiration hat nichts mit dem Manga oder dem Anime zu tun :)
Es ist nicht meine erste FanFic, sondern meine erste seit langem! :D ich habe ziemlich lange nichts mehr geschrieben und ich denke, von mir wird auch eine Weile nichts mehr kommen. falls dich das Pairing aber doch interessiert, habe ich vor Ewigkeiten zwei FanFics von ähnlicher Länge geschrieben :)
Noch mal vielen Dank fürs Lesen :)


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