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Yggdrasils Essenzen

Vier Jahre nach den Ereignissen von "Broken Soul"
von

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Hel

26. Kapitel – Hel

 

 

Die Riesen wichen allesamt erschrocken vor Loki und Garm zurück, als er den Palasthof wieder betrat. Scheinbar kannte jeder hier das Tier, das so lange unter ihnen gewütet hatte und alle scheinen sie den Wolf zu fürchten. Loki führte Garm mit zur Eingangspforte und bat Borik ihm nicht zu folgen. Er hatte das, was er nun zu tun gedachte bloß mit seiner Mutter besprochen und es war nicht für die Ohren seines neuen Freundes bestimmt. Der Eisriese schien wenig begeistert davon zu sein doch er beklagte sich nicht, während Loki das Schloss betrat und ohne große Umschweife den Thronsaal aufsuchte. Garm trottete fröhlich hinter ihm her.

„Ich sehe, du hast es geschafft!“, sagte die Regentin, ohne auch nur von dem Buch aufzusehen, in dem sie gerade las.

„Allerdings! Ich habe meinen Teil unseres Handels erfüllt, nun bist du an der Reihe!“ Seine Mutter seufzte schwer und legte ihre Lektüre letztendlich doch zur Seite. Mit einem traurigen Lächeln erhob sie sich von ihrem Thron und ging auf ihren Sohn zu.

„Du hast es wirklich eilig, jemanden von den Toten zu retten, nicht wahr?“

„Ja!“, sagte Loki gerade heraus. „Das ist einer der Gründe, der mich hierher führte wenn du dich erinnern möchtest, Mutter! Also bitte… es eilt!“

„Na gut…“, sagte die Regentin und ging in Richtung der Tür, die zu den Privatgemächern der Königsfamilie führte. „Komm mit, ich zeige dir etwas!“ Dabei machte sie eine auffordernde Geste zu Loki und er beeilte sich, ihr zu folgen, der Wolf folgte ihm ohne dass ein Kommando von Nöten war. Loki hatte das Gefühl, das Tier würde ihm bei dem, was auf ihn zukam, vielleicht eine Hilfe sein, auch wenn er nicht wusste, woher dieser vage Gedanke kam. Zusammen durchschritten die drei ein regelrechtes Labyrinth an Gängen mit Wänden aus Eis und Fels.

„Was ich dir nun zeige, ist ausschließlich für Augen und Ohren der Eisriesen bestimmt. Sollte ich herausfinden, dass du es jemandem gesagt hast, glaub nicht ich  würde zögern dich zum Schweigen zu bringen, auch wenn du mein Sohn bist!“, sagte die Regentin offen heraus und hielt vor einer silbernen Gittertür, die durch mehrere Ketten gesichert war. Entweder lauerte dahinter etwas furchtbar Gefährliches oder etwas unsagbar Wertvolles.

>Im schlimmsten Fall beides!<, dachte sich Loki, als seine Mutter aus ihrem Kragen eine ebenso silberne Kette hervorholte an der vier Schlüssel hingen, alle gleich groß und kaum zu unterscheiden. Sie jedoch schien zu wissen, in welcher Reihenfolge sie zu benutzen waren, denn ein Türschloss nach dem andern wurde geöffnet.

„Dies ist ein Durchgang in eine andere Welt Yggdrasils!“, erklärte sie, gerade als sie das dritte Schloss öffnete. „Früher lebte dort ein Volk von mächtigen Zauberern, doch eines Tages waren sie alle verschwunden! Wir glauben, irgendeine Katastrophe ist über diese Leute hereingebrochen, denn fast alle sind fort. Eine einzige von ihnen ist zurückgeblieben, doch sie hatte ihr Gedächtnis verloren! Womöglich hat sie auch alles verdrängt, jedenfalls weiß sie nichts von ihren Leuten. Die Zauber ihres Volkes hatte sie mit der Zeit aber wieder erlernt und wir konnten sie aufsuchen, wenn wir einen der unseren wieder beleben wollten!“

„Moment…“, unterbrach Loki den kleinen Vortrag seiner Mutter, während das letzte Türschloss aufsprang. „Dann seid nicht wirklich ihr es, die die Toten wieder beleben?“

„Nein!“, meinte sie zerknirscht und schüttelte den Kopf. „Seit Jahrtausenden wenden wir uns an dieses Volk, wir haben eine Vereinbarung mit ihnen…oder mit ihr! Doch machen wir davon nicht gar so häufig gebrauch, denn es nimmt dem Auftraggeber ein bisschen seiner Lebenskraft!“

Die Tür wurde mit einem leisen Quietschen geöffnet und gab den Anblick eines dunklen, in weiße Felsen gehauenen, Ganges preis, der nicht zu enden schien.

„Heißt das, wenn ich sie jemanden wieder beleben lasse… nimmt es einen Teil meines Lebens?“

„Ja… einen anderen Weg haben wir bisher nicht gefunden um das Gelichgewicht zu wahren…“

Loki nickte unschlüssig und besah den Weg genauer, den er  zu gehen hatte. Mit einem Schlag war er furchtbar nervös. Was passierte, wenn es fehlschlug? Oder schlimmer, wenn die Magierin ihre Hilfe verweigerte…

„Du wirst es schaffen, mein Sohn! Du bist schon so weit gekommen,…“, munterte ihn seine Mutter auf und lächelte ihn an, wie nur eine Mutter ihr Kind anlächeln konnte. Voller Wärme und Glauben…Liebe!

„Danke…für alles!“, sagte Loki und wandte sich von seiner Mutter ab. Nach einem tiefen Atemzug wagte er den ersten Schritt durch das Tor. Schließlich noch einen und einen weiteren, so lange, bis die Tür hinter ihm verschwunden war und ihn drückende Dunkelheit umgab. Ein Schritt folgte dem nächsten und Loki hatte das Gefühl, eine Ewigkeit gegangen zu sein, als er das vertraute Knistern in der Luft spürte. Die Schwärze wich abrupt einem hellen Farbenspiel und Loki wurde mit einem Ruck nach vorn gezogen. Der Sog war so heftig, das Loki im Flug das Gleichgewicht verlor und als er in der fremden Welt ankam, fiel er unelegant auf die Knie. Mit zitternden Gliedmaßen erhob er sich und begann sich umzusehen.

>Was für eine trostlose Welt!<, war das erste, was Loki dachte und auch Garm schien sich hier alles andere als wohl zu fühlen, denn er winselte leise vor sich hin. Der Boden war zerbröckelter Fels, fast schon so fein, wie der Sand einer Wüste, aber schwarz wie die Nacht. Ein rauer, trockener Wind wehte den beiden um die Nase und der Himmel war ein endloses Schwarz ohne einen einzigen Stern, dennoch herrschte ein dumpfes Licht, dass einen das nötigste erkennen ließ. Als eine Person allein könnte man hier glatt verrück werden, fand Loki. Er hoffte inständig, dass dies nicht mit der Frau geschehen war, die hier noch leben sollte. Gerade fragte er sich, wie er sie denn finden sollte, als er ein Wimmern hörte. Loki glaubte erst sich verhört zu haben und strengte sich an, um jedes Geräusch der Umgebung wahrzunehmen.

Er irrte nicht, da war es wieder!

Leise trockene Schluchzer, ein unterschwelliges Wehklagen…

„Irgendwo muss sie doch sein…“, sagte Loki zu sich, als er in die Richtung ging, aus der die Geräusche zu hören waren. Lange ging Loki in der Wüste umher, unschlüssig ob er denn überhaupt den richtigen Weg ging. Hier in dieser weiten Ebene des Nichts konnten einem die Sinne bestimmt einen Streich spielen. Er war gerade zu dem Schluss gekommen, wohl einer Täuschung erlegen zu sein, als Garm seine große Schnauze in die Luft streckte und scheinbar eine Witterung aufgenommen hatte.

„Bring mich zu ihr!“, bat Loki leise und mit einem hellen Kläffen sprintete der riesige Wolf los.

Unverzüglich trabte Garm voran, als folge er einen Weg, den nur er sehen konnte. Mit seinen langen Beinen holte das Tier zu so weiten Schritten aus, dass Loki  große Mühe hatte, dem Wolf zu folgen. Hinter einer großen Düne bog der Wolf schließlich ab und als Loki es ihm gleichtat, lähmte ihn der Schock für eine Sekunde bei dem Anblick, der sich ihm bot.

Ein verwahrlostes Zelt stand hier, mitten in dieser Einöde, davor war eine herunter gebrannte Feuerstelle und überall lagen diverse Bücher verstreut. Der furchtbarste Anblick jedoch war der einer jungen Frau, die scheinbar bewusstlos auf dem kalten Boden lag. Ihre Kleider waren zum größten Teil zerrissen und gaben mehr von ihrem Körper preis, als gut für sie war. Dadurch wurde noch ein schockierendes Detail offenbar, sie blutete. Die Frau lag in einer kleinen Pfütze ihres eigenen Blutes und weinte leise in sich hinein.

Wieder winselte Garm kummervoll und trat sofort an die Gestalt heran, die leidend im Sand lag, Loki folgte ihm langsam, während sein Verstand sich schwer damit tat, zu begreifen, was sich vor seinen Augen abspielte. Behutsam leckte der große Wolf über das Gesicht der jungen Frau, als wolle er sie trösten. Der gewünschte Effekt blieb jedoch leider aus, denn sie schreckte mit einem Mal hoch und stieß einen spitzen Schrei aus. Als sie Garm entdeckte wich sie hastig einige Meter zurück und murmelte etwas in einer Sprache, die Loki nicht verstand. Vorsichtig, um die Frau nicht weiter zu verschrecken, ging Loki näher auf sie zu und sprach sie an.

„Ist alles in Ordnung?“, fragte er, hoffend sie würde ihn verstehen. Statt einer Antwort bekam er zunächst einen angstvollen Blick und als Loki die andere Hälfte ihres Gesichts zu sehen bekam entglitten ihm das seine komplett. Die Frau war zu Hälfte…tot. Zumindest ihr Körper war es. Waren die Wangen auf der linken Gesichtshälfte rosig und zart wie die einer jungen Frau, so waren sie auf der rechten Seite eingefallen, verwest und gaben einen Blick auf Knochen und Sehnen frei. Ebenso war es auch mit dem Rest ihres Körpers, musste Loki entsetzt feststellen. Ihr rechter Arm hatte weder Haut noch Muskeln, bloß ein paar Adern schlagen sich noch um die blanken Knochen; während auf der toten Seite ihre Rippen durch die morsche Haut brachen, war sie Links von der Statur einer dünnen Frau. Lokis Frage nach ihrem Zustand erübrigte sich demnach.

„Wer… wer hat dir das angetan?!“, wisperte er und kam einen weiteren Schritt auf die Frau zu, die ihn bloß mit einem flehenden Blick bedachte und weiter zurückwich. Dabei zog sie sich den erbärmlichen Rest ihrer Sachen so vor den Körper, als sei es ein Schutzschild. Loki verstand diese Geste und etwas in ihm zerbrach. Was man mit diesem armen Ding getan hatte, war schlichtweg undenkbar. Nicht einmal in seinen finstersten Tagen hätte er so etwas in Erwägung gezogen.

Er hob die Hände hoch und ging wieder einen Schritt zurück, dabei der Frau die ganze Zeit in die Augen blickend.

„Ich werde dich nicht anrühren, das verspreche ich. Aber ich möchte mit dir reden… verstehst du was ich sage?“

Die Frau nickte hastig, ihr Blick sprach noch immer von Furcht und Vorsicht, doch sah er einen kleinen Funken Neugier darin blitzen.

„Wie ist dein Name?“

„H-Hel…“, brachte sie mit rauer Stimme hervor. Es schien als hätte sie ihre Stimmbänder tagelang für nichts als lautstarkes Weinen gebraucht und sonst kaum gesprochen. Tatsächlich hatte sie sich diesen Namen selbst gegeben, sie hatte ihn in einem der Bücher gelesen und dessen Übersetzung gefiel ihr. An ihren wirklichen Namen konnte sie sich nicht erinnern. Loki versuchte ein verständnisvolles Lächeln und ging vor Hel, in angemessenem Abstand, in die Hocke.

„Ich bin Loki…ich bin vom Volk der Eisriesen,…irgendwie…“

„Du lügst!“, widersprach Hel sogleich und hatte offenbar ein bisschen von dem Mut zusammengekratzt, den sie noch hatte. „Du bist zu klein, um einer von denen zu sein.“

„Ich weiß!“, meinte Loki zerknirscht und senkte den  Blick. „Deswegen bin ich auch nicht bei ihnen aufgewachsen, aber das ist eine andere Geschichte! Bei den Eisriesen sagte man mir, du könntest mir vielleicht weiterhelfen…“

„Wobei?“, fragte Hel zitternd und ihre gesunde Hand klammerte sich fester in den Stoff.

>Bei den Sternen, das arme Kind ist ja völlig aus dem Häuschen<, dachte sich Loki traurig und ihn überkam dasselbe Gefühl, dass ihn damals veranlasst hatte Fenrir mitzunehmen und das er immer hatte, wenn er Cara um sich hatte.

„Darüber reden wir gleich! Erst sagst du mir, was mit dir passiert ist!“

„Warum?“

„Weil ich dir vielleicht helfen kann!“, antwortete Loki ungeduldig. Je eher sie ihn in ihre Nähe ließ, desto eher konnte er sich um ihre Wunden kümmern.

„Niemand kann mir helfen!“, schluchzte Hel plötzlich auf und sackte in sich zusammen. Wieder fiel Garm in das Wehklagen ein und tapste zu der weinenden Frau, nur um sich zu ihren Füßen niederzulassen. Offenbar schien der Wolf in Hel eine Freundin gefunden zu haben. Diese schien sich nicht mehr an der Gesellschaft des großen Tieres zu stören und weinte einfach weiter. Diesmal spendete Garms Nähe ihr tatsächlich Trost.

„Wieso sagst du das?“, wollte Loki wissen, als sich Hel langsam wieder beruhigt hatte. Sie wischte sich die letzten Tränen aus den Augen –eines davon war blind- und fand auch ihre Sprache wieder:

„Weil es so ist! Ich kann nicht von hier fort, ich habe es versucht. Ich kann mich nicht verstecken … nicht einmal töten kann ich mich…“ Jetzt erst begriff Loki, dass nicht etwa jemand anderes an dem –ihm fiel einfach kein besseres Wort ein- halbtoten Zustand der Frau die Schuld trug, sonder sie selbst.

„Du…du wolltest…?“

„Ja!“, fuhr Hel ihn sofort an und Wut blitzte nun in ihren Augen auf. „Wenn ich schon nicht fliehen kann, wollte ich wenigstens nicht mehr leben! Nicht hier, nicht allein und schon gar nicht wenn er wieder kommt…“

„Wer ist er?“, fragte Loki alarmiert und eine Stimme in seinem Kopf rief ihm zu, dass er die Antwort im Grunde schon kannte. Hel schüttelte bloß den Kopf und wandte sich von ihm ab.

„Er stellt nur schlimmeres mit mir an, wenn ich ihn verrate!“, flüsterte sie, gerade laut genug, dass Loki es verstehen konnte.

„Das wird er nicht, ich sorge dafür!“, versprach er und kam nun näher auf Hel zu, die wieder begonnen hatte, leise zu weinen. „Du meinst Thanos, nicht wahr?“

Bei dem Klang des Namens zuckte Hel zusammen, als habe man sie mit einer Peitsche geschlagen und drehte sich ruckartig zu Loki um. Ihr panischer Blick fand seinen fest entschlossenen und sie nickte hastig. Loki legte ihr beruhigend eine Hand auf die Schulter. „Ich habe ohnehin eine Rechnung mit diesem Bastard offen. Nun habe ich noch einen weiteren Grund…“, er sah am Körper der jungen Frau herab und wurde immer entschlossener, Thanos auszuschalten, je mehr Wunden er sah. Es sah aus, als hätte sie Hel heftig gegen etwas gewehrt, wie etwa…

„Er hat dich geschändet,…hab ich Recht?!“

Außer Stande ein weiteres Wort zu sagen, nickte Hel nur erneut und sah beschämt zur Seite. Loki hielt ihr Kinn fest und drehte ihren Kopf wieder zu sich, damit er ihr in die Augen sehen konnte.

„Das ist nicht deine Schuld!“, sagte er deutlich und ließ sie dann sofort wieder los. Er konnte sich vorstellen, dass Hel nicht gerade erpicht auf körperliche Nähe war, nach dem was ihr widerfahren war.

„Wie…wie willst du ihn aufhalten?“, fragte Hel mit bebender Stimme während sich ihre Hände, ohne dass sie es wirklich merkte, in Garms Fell gruben. Der Wolf schloss entspannt die Augen, als würde er diese Zuwendung sehr genießen.

„Ich…arbeite noch daran, aber das ist nicht der Grund, der mich hierher führte!“

„Die Toten sind es, nicht wahr?“

„Ja!“, gestand Loki offen heraus. „Kannst du mir helfen?!“

Hel brachte doch tatsächlich ein betrübtes Lächeln zu Stande.

„Jeder der kommt, will einen von den Toten zurückholen. Niemand will je bei mir bleiben. Nicht einmal er, der behauptet mich zu lieben und mich dennoch quält!“

„Thanos liebt niemanden, außer sich selbst!“, meinte Loki verächtlich, besann sich dann aber eines Besseren. Er war nicht hierhergekommen, um über Thanos zu spotten. Er deutete auf Garm, aus dessen Kehle nun ein tiefenentspanntes Grollen drang. „Ich denke er würdeliebend gern bei dir bleiben…“

Wieder lächelte Hel, doch diesmal fröhlicher als zuvor.

„Also…“, fuhr Loki fort. „Du kannst einen Verstorbenen zurück ins Leben holen?“

„Ja!“, sagte Hel und blickte von dem Wolf zu ihren Füßen auf. „Aber das hat seinen Preis!“

„Davon hörte ich bereits!“, sagte Loki. „Ein Teil meiner Lebenskraft, richtig?“

Hel schüttelte den Kopf.

„Unter anderem, aber nicht ausschließlich! In den alten Büchern meiner Leute steht, dass auch manche ein Opfer erbracht haben, um jemand anderen zurückzuholen!“

„Solche Zauber versuche ich eigentlich seit langem zu meiden…“, fuhr Loki dazwischen und in seinem Kopf ratterte es mal wieder. Vielleicht konnte er einen andern Deal herausschlagen? Etwas, das nicht direkt sein Leben fordern würde und sei es nur ein Teil davon? Doch was konnte er schon bieten, was einer Frau die völlig allein in diesem Nichts lebte?

Natürlich…die Lösung war so offensichtlich!

 

 

 

Auf der Erde hatten sich die Avengers inzwischen wieder eingelebt, doch waren sie noch immer auf höchster Alarmbereitschaft, für den Fall, das Thanos und die seinen sich in den Kopf setzten, man könne mal wieder Midgard angreifen. Zurzeit waren aber zwei von ihnen mit etwas gänzlich anderem beschäftigt…

Steve und Tony waren bei erstem in einer Art Garten und bauten etwas aus Holz zusammen. Eine Wiege, um genau zu sein.

„Glaubst du wirklich, das wird Nat gefallen?“, fragte Steve unsicher und bekam ein breites Grinsen von Tony.

„Na klar, Frauen lieben sowas! Und, so xenamäßig wie unsere liebe Natasha auch ist, sie ist tief in ihrem Inneren denke ich auch eine Frau…“

„Wenn nicht, wäre das mit der Schwangerschaft schon ulkig, oder nicht? Ähm… was ist Xena?“

Tony lachte in sich hinein und schlug einen weiteren Nagel in das helle Holz mit dem sie arbeiteten. Da lebte Steve nun schon eine ziemlich lange Zeit wieder unter Menschen und eigentlich sollten seine Lücken im Kopf dicht gefüllt sein, sollte man meinen. Aber hin und wieder gab es doch noch das eine oder andere, womit der ehemalige Soldat nichts anzufangen wusste, sowie die Serie „Xena“…

„Vergiss es, ist ‘ne alte Fernsehserie über eine Frau die wie unsere liebe Nat und auch die liebreizende Sif aus Asgard waffenschwingend durch die Pampa hopst und eine Menge Männer zum Weinen bringt...“

Steve schürzte nach dieser kleinen Erläuterung kurz die Lippen und verglich das eben gehörte mit Natasha. Dann grinste auch er.

„Passt!“, meinte er bloß zu dem Sachverhalt und der letzte Nagel wurde im Holz versengt. Beide Männer traten ein paar Schritte von der selbstgebauten Wiege zurück und besahen ihr Werk.

„Was denkst du?“, fragte Tony und warf den Hammer, der im Vergleich zu Mjöllnir einfach nur lächerlich aussah, ins Gras.

„Nicht das Beste, was ich je gesehen habe, aber es sieht schon ganz ordentlich aus!“, meinte Steve und legte den Kopf schräg.

Während die beiden Männer draußen über heimwerken diskutierten, war Pepper drinnen damit beschäftigt für sich und Natasha Tee zu kochen.

„Weißt du denn schon, im wievielten Monat du bist?“, fragte sie, während das Wasser in einem altmodischen Wasserkocher sich zu erwärmen begann und sie ein paar Kräuter zusammen suchte.

„Bruce meinte ich sei knapp im Dritten“, antwortete die Gefragte und strich sich nachdenklich über ihren Bauch.

„Hast du schon zugenommen? Ich achte da gar nicht so drauf, aber…ist dir was in der Hinsicht aufgefallen?“

„Naja…“, Natasha sah an sich herunter. Sich trug keine ihrer üblichen Jeans, sondern tatsächlich ein etwas weiteres Kleid, da ihre Hosen zwar nicht zu eng, aber auf seltsame Art unbequem geworden waren.

„Okay, dein Blick sagt alles!“, lachte Pepper und stellte eine dampfende Tasse vor ihre Freundin auf den Tisch. „Freust du dich denn ein bisschen?“

„Mittlerweile schon!“, gestand Natasha mit einem verträumten Lächeln. „Er meinte, wir wären bald eine Familie… eine richtige Familie. Er, ich, das Kind. Ich hab es mir heimlich gewünscht, weißt du? Mutter zu sein meine ich, aber… das kam ja nie für mich in Frage, dachte ich zumindest!“

„Und dann kam Steve…“, sagte Pepper grinsend und nahm einen Schluck von ihrem Tee.

„Dann kam Steve!“, bestätigte ihre rothaarige Freundin lächelnd.

 

 

 

 

 



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