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Götterdämmerung

von

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Sturmnacht

Joey fuhr zusammen und blinzelte. War er schon wieder kurz eingenickt? Schnell tauchte er eine Hand in den Nil und schöpfte sich Wasser ins Gesicht. Es half etwas. Gähnend wandte er sich um und sah zu Mana auf, die am Heck des kleinen Bootes stand. Er erschrak, als ihm bewusst wurde, wie unglaublich erschöpft sie aussah. Ihre sonst so strahlenden Augen wirkten matt, ihre dunkle Haut fahl und eingefallen. Eine Woge schlechten Gewissens schwappte über Joey hinweg.

Seit unzähligen Stunden waren sie unterwegs und in all der Zeit war er nur mit sich selbst und seinen Gedanken beschäftigt gewesen. Hatte Mana überhaupt eine Sekunde geschlafen? Die Tatsache, dass er die Antwort auf diese Frage nicht wusste, versetzte ihm einen Stich in die Magengrube.

Ungelenk rappelte er sich auf die Knie und streckte die Hand nach dem Ruder aus, das Mana führte.

„Hey Mädchen“, nuschelte er, „mach mal Pause. Das bisschen im Wasser Rumstochern kann ich auch übernehmen.“

Ein dankbares Lächeln flog über das Gesicht der Jungpriesterin, doch es erlosch so schnell, wie es erschienen war. „Nein“, antwortete sie leise und Joey  fiel plötzlich auf, wie angespannt sie war. „Seit einigen Stunden wird die Strömung immer schneller. Es benötigt Erfahrung, das Boot jetzt lenken zu können.“

Irritiert sah Joey sich um und stellte fest, dass Mana Recht hatte. Das Ufer glitt so schnell an ihnen vorüber, dass ein ungutes Gefühl in Joey aufstieg.

„Wäre es nicht besser, rechts ran zu fahren? Wir können doch ein paar Meter zu Fuß latschen.“

Mana schüttelte den Kopf. „Noch kann ich das Boot kontrollieren. Je schneller wir in Unterägypten angekommen sind, desto besser.“ Dann grinste sie müde „Ein wenig Risiko muss bei einer Heldenreise doch dabei sein, oder?“

Im Gegensatz zu sonst ließ Joey sich von ihrem Grinsen nicht anstecken. Es wirkte so aufgesetzt, dass es ihn eher schauderte.

„Ich meine das ernst, Mädchen. Ich bin sonst auch wirklich bei jedem Mist dabei, aber hast du dich in den letzten Stunden mal genauer angesehen? Du siehst aus, als wenn du gleich aus den Latschen kippst. Du brauchst dringend eine Pause.“

Mana schnaubte und paddelte hastig mit dem Ruder, um einer großen Wurzel auszuweichen, die in bemerkenswerter Geschwindigkeit an ihnen vorbei schoss. „Ich brauche keine Pause. Ich bin am Nil aufgewachsen, ich weiß, wie man ein Boot führt.“

Ihre Dickköpfigkeit begann Joey zu ärgern. „Jetzt sperr mal die Gehörgänge auf, Kleines. Ich habe keine Lust draufzugehen, nur weil du dich überschätzt. Wir gondeln jetzt an das Ufer und laufen ab hier, kapiert?“

„Sag mal, wer glaubst du denn, wer du bist?“ Mana stach mit dem Ruder in den Nil, als wolle sie ihn erdolchen. „Wer ist es denn, der sich ständig überschätzt? Wer fängt denn Streit mit Hohepriestern an und zeigt keinen Funken Respekt vor Autoritäten? In den letzten Tagen hast du dich schön bequem über den Nil schippern lassen und jetzt glaubst du, mir reinreden zu können? Setz dich einfach wieder hin und starre debil in die Landschaft, das kannst du wenigstens.“

Joey ballte die Hände zu Fäusten. „Du und dein elendes Gezicke, weißt du eigentlich, wie das nervt? Da will man dir mal helfen und du…“
 

Ein lauter Donnerschlag übertönte Joeys Tirade und erstickte Manas erschrockenen Aufschrei. Über ihr Gezanke hinweg hatten sie nicht bemerkt, wie schnell sich der Himmel mit schwarzen Wolken überzogen hatte. Ein heftiger Windstoß ergriff das kleine Boot, wirbelte es umher wie ein Blütenblatt und verwandelte den Nil in eine reißende Strömung.

Erschrocken klammerte sich Joey in dem Papyrusgeflecht des Bootsrumpfes fest. Er hörte, wie Mana ihm etwas zurief, aber er verstand kein Wort über das Tosen des Unwetters. Er sah nur die Leichenblässe, die sich auf den Wangen der Jungpriesterin zeigte  und die blanke Angst, die in ihren Augen stand.

Das Boot wankte unter den Schlägen, die ihm der Sturm zufügte, und Joey glaubte, das Ächzen der Fasern unter seinen Fingerspitzen zu spüren. Wie lange würde das Papyrus noch halten?

Ein weiterer Donnerschlag hallte über den Nil und vermischte sich mit Manas panischem Aufschrei. Joey biss die Zähne zusammen und versuchte sich hochzustemmen, ohne das Gleichgewicht zu verlieren. Es war nur eine kurze Distanz, aber es verlangte ihm viel Kraft ab, zu Mana zu robben. Er rief ihren Namen, doch von ihr kam keine Reaktion. Sie klammerte sich so fest an dem lotusförmigen Heck des Bootes, dass ihre Adern unter der Haut hervortraten. Ihre unnatürlich aufgerissenen Augen starrten ins Nichts, über ihre bleichen Lippen flogen die Namen der ägyptischen Götter, die sie atemlos um Schutz anflehte.

Joey fluchte. „Reiß dich zusammen, Mädchen!“

Mana schien ihn nicht zu hören.

Joey fluchte erneut, klammerte sich ebenfalls am Heck fest und zog Mana fest in seine Arme. Er versuchte das Ruder aus ihrer Hand zu nehmen, doch sie hielt es so krampfhaft fest, dass er Angst hatte, ihre Finger brechen zu müssen.

„Lass das Ruder los! Verdammt, wir kippen noch um!“

Mana reagierte noch immer nicht. Sie murmelte nur beständig Osiris‘ Namen, schien Joey nicht einmal wahrzunehmen. Joey reagierte instinktiv. Ohne darüber nachzudenken holte er aus und schlug Mana mit der flachen Hand auf die Wange. Mana schrie auf, blinzelte – und krallte sich plötzlich in Joeys Tunika fest.

„Wir müssen ans Ufer!“, rief sie mit überschlagender Stimme. „Hilf mir!“
 

Wäre die Situation weniger Ernst gewesen, hätte Joey wahrscheinlich trocken darüber gelacht. So aber griff er nach dem Ruder, während er gleichzeitig versuchte, Mana mit seinen breiten Schultern ein wenig vor dem Sturm zu schützen.

Nach wenigen Augenblicken waren seine Hände taub und seine Muskeln brannten vor Anspannung. Irgendwie gelang es ihnen das Boot immer näher an das rettende Ufer treiben zu lassen und Joey wollte schon erleichtert aufatmen, als plötzlich ein Stück Treibholz heranschoss, den Bootsrumpf durchbohrte und den Papyrus zur Hälfte aufschlitzte.

„Runter!“, brüllte Joey, als ihm klar wurde, dass sie das Schiff nicht mehr unter Kontrolle hatten. „Wir müssen schwimmen!“

„Spinnst du? Das ist zu gefährlich!“

„Frauen und Kinder zuerst!“

Ohne auf Manas weiteren Protest zu achten, stieß er sie in die Fluten und sprang. Der Nil verschluckte ihn wie endlose Schwärze. Joey kämpfte sich an die Oberfläche, wurde von den Wellen nach unten gedrückt und wühlte sich wieder nach oben. Er schluckte Wasser, würgte, rang keuchend nach Atem und kratzte allen Überlebenswillen zusammen, den er in sich fand. Plötzlich trafen seine Finger auf nasses Schilf. In einem letzten Kraftakt zog er sich daran aus dem Wasser und fiel schwer auf das schlammige Ufer. Neben sich hörte er Mana husten und mit einem Mal fühlte er nichts weiter, als unendliche Erleichterung.

Ohne, dass er groß nachdachte, rollte er sich zu ihr, schlang die Arme um ihren zitternden Körper und drückte sie so fest an sich, dass sie leise ächzte.

„Mach sowas nie wieder, du kleiner Dickkopf“, murmelte er so leise, dass es im Rauschen des Regens fast unterging. „Ich hatte echt Angst um dich.“

Er spürte, wie Mana ihr Gesicht in seiner Tunika vergrub und wusste plötzlich, dass sie weinte. Sanft strich er durch ihr langes, zerzaustes Haar, immer wieder, bis das stumme Beben ihrer Schultern nachließ.

Inmitten des Gewittersturmes, der Kälte und des prasselnden Regens, war sie vor Erschöpfung in seinen Armen eingeschlafen.
 

~oOo~
 

Sie war sich sicher, den Wind zu hören, der übermütig mit Palmenblättern spielte. Doch als Mana die Augen aufschlug, wurde ihr bewusst, dass es der unaufhörlich prasselnde Regen war, der sie geweckt hatte. Verwirrt rappelte sie sich auf und sah sich um. Sie befand sich in einer kleinen, natürlichen Höhle, deren Eingang so schmal war, dass sich gerade eine Person durchquetschen konnte. Wie war sie hierhergekommen?

Sie wusste noch, dass Joey sie ins Wasser gestoßen und sie es irgendwie ans Ufer geschafft hatte. Hatte Joey sie danach hierher getragen?

Eine leichte Röte zog über ihre Wangen, als sie sich daran erinnerte, dass sie wie ein kleines Mädchen in seine Tunika geheult hatte. Aber seine Umarmung war so warm gewesen. So tröstend. Es hatte ihr so gut getan.

Ein leises Ächzen ließ sie aufhorchen und sie entdeckte Joey, der sich durch den Felsspalt quälte. Als er ihren Blick auffing, grinste er schief.

„Es regnet noch“, bemerkte er überflüssigerweise.

Mana nickte und schlang die Arme um ihre Knie.

„Joey … ich wollte … Entschuldige.“

„Hm?“

„Ich sagte: Entschuldige.“

„Hab ich verstanden. Ich wollte wissen, warum?“

Mana seufzte kleinlaut. „Du hattest Recht. Ich hätte früher ans Ufer fahren müssen. Es hat schon einige Zeit im Westen geregnet, ich wusste, dass der Nil dann sehr schnell und ohne Vorankündigung anschwellen kann. Aber ich wollte die Schnelligkeit so lange wie möglich ausnutzen. Und dann… dann habe ich alles falsch eingeschätzt.“

Joey fuhr sich ungelenk durch die blonden Haare. „Ach was solls. So eine Schwimmstunde hat noch niemandem geschadet.“

„Aber…“

„Nix aber. Die Hauptsache ist doch, dass wir hier sind und aufbrechen können, sobald du bereit bist.“
 

Mana erstarrte. „Auf…brechen? Jetzt? Bei … bei diesem Regen?“

„Was spricht dagegen?“ Joey musterte sie irritiert. Plötzlich weiteten sich seine Augen. „Sag mir nicht… hast du etwa Angst vor Gewitter?“

Mana spürte, wie ihr Gesicht rot anlief. „Nein! Also Angst ist hier eindeutig das falsche Wort dafür!“

„Bammel? Schiss? Muffensausen?“

„Joey!“ Obwohl es ihr unglaublich peinlich war, musste sie lachen. „Du bist unmöglich!“, kicherte sie,  stützte dann ihr Kinn auf ihre Knie und seufzte erneut. „Ich habe keine … Angst. Aber … weißt du, in Ägypten regnet es kaum. Wir sehen den Regen meistens nur wie einen Vorhang, weit in Nubien. Dann wissen wir, dass die Nilschwemme kommen wird. Ein solches Unwetter wie dieses habe ich viele Jahre nicht erlebt. Es heißt…“, sie stockte kurz und senkte ihre Stimme als sie sprach. „Es heißt, dass ein solcher Regen ein schlechtes Omen ist und dass die Götter erzürnt sind. Vielleicht ist Osiris…“

„Ach Unsinn!“

Joey schnitt ihr mit einem Schnauben das Wort ab und tippte sich auf die Brust. „Da, wo ich her komme, regnet es ständig. Da ist das bisschen Regen da draußen gar nichts dagegen. Das sind keine Götter, die die Dusche aufdrehen, weil sie pampig sind. Das ist ganz natürlich.“

Er ließ sich neben ihr auf den Boden fallen, zog seine Beine in einen Schneidersitz und streckte den Zeigefinger lehrerhaft in die Luft. „In meiner Heimat regnet es manchmal so stark, dass man nichts mehr sehen kann. Man kann den Regen schneiden, so dick ist er! Drum lernen Kinder bei uns beizeiten schwimmen, damit sie nach Hause schwimmen können, wenn die Schule aus ist. Das ist Regen!“
 

Manas Augenbraue zuckte. Joey übertrieb sicherlich maßlos. Kinder, die aus der Schule schwimmen – so ein Unsinn. Andererseits… er wirkte so völlig von sich überzeugt, dass Mana ins Zweifeln kam. Joey grinste breit und schlug ihr kumpelhaft auf die Schulter. „Na komm. Lass uns weiterziehen. Hier können wir schlecht bleiben, es gibt ja nicht mal was zu essen.“

Auch wenn Mana ihm insgeheim Recht geben musste, zögerte sie noch eine Weile, ehe sie sich dann doch erhob und Joey vor die Höhle folgte. Der Regen schlug ihr sofort aufs Gemüt, auch wenn er deutlich an Intensität verloren hatte.

Joey lächelte aufmunternd. „Ist doch alles halb so wild. Das hört schon wieder auf. Und in null Komma nix sind wir wieder zurück in Protzhausen und du kannst deinen Pharao heilen, heiraten, Kinderchen kriegen und glücklich bis ans Ende deiner…“

„Bitte… was?“ Mana verharrte mitten im Schritt und starrte Joey an wie eine Erscheinung.

„Äh… bist du nicht mit dem Typen verlobt?“, fragte Joey irritiert. „Als du auf der Baustelle aufgetaucht bist, hat mich diese Vorarbeiter-Nulpe angebrüllt, ich solle aufhören dich so anzustarren, weil du den Pharao heiraten wirst.“

Mana schwankte zwischen Schreien und Lachen. „Atemu ist mein bester Freund seit meiner Kindheit, wir sind praktisch zusammen aufgewachsen. Er ist wie ein großer Bruder für mich! Ich und ihn heiraten? Und gemeinsam Kinder... bei Horus, ich glaube, mir wird schlecht…“

Täuschte sie sich, oder schienen Joeys Augen plötzlich heller zu strahlen? Er antwortete nicht weiter darauf, sondern lief nur stumm neben ihr her. Mana fiel auf, dass seine Schritte federnder und leichter schienen als zuvor.
 

~oOo~
 

„Du bist dir da wirklich sicher?“

„Ja. Zugegeben, ich habe nicht viel Zeit mit ihm verbracht, aber ich glaube ihm. Er ist ein ehrlicher, junger Mann, dem man jede Lüge an der Nasenspitze ansehen würde.“

Seto schnaubte nur und Ishizu unterdrückte ein amüsiertes Lächeln. Sie kannte niemanden, der misstrauischer war als Seto, kein Wunder dass er nicht an Geschichten von grundehrlichen Fremden glaubte. Aber er schien zumindest ihrem Urteil zu trauen, denn nach einem Moment des Schweigens zuckte er mit den Schultern.

„Nun gut. Dann sollten wir der Tatsache ins Auge sehen, dass unser Pharao tatsächlich den Wüstengott verehrt. Wir müssen eine Lösung für dieses Problem finden und zwar schnellstmöglich.“

Sein Blick legte sich auf die Milleniumskette der Hohepriesterin und Ishizu widerstand dem Drang, das Schmuckstück zu verbergen. „Die Milleniumskette wird uns nicht helfen“, antwortete sie auf Setos unausgesprochene Frage. „Sie schweigt, egal wie sehr ich es versuche.“

Der Hohepriester schien etwas sagen zu wollen, doch das Herannahen eines Soldaten unterbrach ihn. Seto gab Ishizu mit einer Handbewegung zu verstehen, dass ihr Gespräch nur unterbrochen, nicht beendet sei und wies sie an, einen Moment zu warten. Ishizu musterte den hinzugetretenen Fremden mit hochgezogenen Augenbrauen. Setos Söldnertrupp bestand aus breitschultrigen, dunkelhäutigen Nubiern, die in der hiesigen Gesellschaft nicht sonderlich hoch angesehen waren. Ishizu hatte nichts gegen Nubier. Bei Osiris, sie würde niemals Vorurteile haben, sie war schließlich eine Hohepriesterin. Aber man hörte eben doch Geschichten…
 

„Was gibt es?“

Setos knappe Frage brachte Ishizu in die Wirklichkeit zurück und sie schob die Gedanken von sich. Der hinzugetretene Nubier verneigte sich vor beiden Hohepriestern mit höchstem Respekt und hielt Seto einen zerfledderten Leinensack entgegen.

„Das wurde mir vom Kommandanten des zweiten Trupps überreicht, ehrenwerter Priester. Ich sollte es sofort zu Euch bringen.“

Setos Augenbrauen rutschten nach oben, doch er schwieg. Mit einem schnellen Griff schlug er das Leinen auseinander, sah hinein und stockte. Sein Blick flog zu Ishizu, während er mit der linken Hand eine Papyrusrolle herauszog, die unter seinem festen Griff halb zerbröselte.  Die Erkenntnis traf Ishizu, noch bevor Seto den Papyrus gänzlich auseinanderrollen konnte. Ihr Herz setzte einen Moment aus. Das, was Seto dort in der Hand hielt, war die Karte Unterägyptens, die sie Mana gegeben hatte. Mit einem entsetzten Laut griff Ishizu nach dem Fetzen, der von der wertvollen Karte noch übrig war.

„Woher hast du das?“, entfuhr es Seto harsch. „Wo wurde es gefunden?“

Der Nubier sah sich kurz um, antwortete erst, als er sich sicher war, dass niemand lauschte. „Es wurde am Nilufer angeschwemmt. Wenig später stieß der zweite Trupp auf ein Papyrusboot, das…“, er unterbrach sich kurz, sah zwischen Seto und Ishizu hin und her und sprach leise weiter. „Es war komplett zerstört. Von den gesuchten Personen war niemand zu finden. Aber wenn ich offen sprechen darf, edle Priester, ich weiß nicht, ob jemand auf diesem Boot überlebt haben konnte. Der Nil war aufgrund des Unwetters lebensgefährlich.“
 

Ishizu ballte die Hände zu Fäusten, um sich nicht anmerken zu lassen, dass sie zitterte. Ein bitterer Geschmack legte sich auf ihre Zunge, machte das Schlucken schwer. „Das ist nicht wahr“, flüsterte sie rau. „Ich glaube nicht, dass das wahr ist.“

Seto schnalzte leise mit der Zunge. „Du kannst glauben und nicht glauben, was du möchtest, Ishizu. Fakt ist, dass das hier offenkundig die Karte ist, mit der Mana und dieser Straßenköter aufgebrochen sind.“

„Na und?“, fuhr Ishizu auf. „Was bedeutet das schon? Vielleicht ist das Boot gesunken, das mag sein. Aber das heißt noch lange nicht dass sie… dass sie…“, sie unterbrach sich und biss sich auf die Unterlippe. Seto musterte sie lange, ohne dass Ishizu deuten konnte, was er dachte. Schließlich wandte er sich zu dem dunkelhäutigen Söldner um und winkte ihn zu sich heran.

„Trupp zwei soll weitersuchen. Wenn Trupp eins zurückkehrt, sende ihn sofort wieder aus; er soll den zweiten Trupp bei der Suche unterstützen. Ihr werdet diese Narren finden, koste es was es wolle.“

Der Nubier salutierte, fuhr auf der Ferse herum und rannte hastig über den Palasthof. Ishizu sah ihm nach, bis sie ihn nicht mehr sehen konnte.

„Es sind fähige Männer“, hörte sie Seto sagen, doch sie wandte sich nicht zu ihm um. „Sie werden Mana und den Bengel finden und hierher zurückbringen, damit die Zwei ihre gerechte Strafe erhalten.“ Er schwieg einen Augenblick und als er weitersprach, glaubte Ishizu ein kurzes Kratzen in der kühlen Stimme zu hören. „Oder eine ehrenhafte Bestattung.“
 

~oOo~
 

In den letzten Tagen hatte Yugi Ishizu oft zu Gesicht bekommen. Der Pharao schien viel zu beten, denn beständig trug die Hohepriesterin einen neuen Korb voll Opfergaben in den privaten Tempel. Von Atemu selbst war jedoch kaum etwas zu sehen. Immer, wenn sich eine Tür öffnete, spähte Yugi hoffnungsvoll in den Flur, doch bisher hatte er den Pharao nur einmal erblicken können – flankiert von einigen Senatoren war er genauso schnell im Palast verschwunden, wie er aufgetaucht war.

Yugi seufzte tief und konzentrierte sich wieder auf die Schreibbinse in seiner Hand. Ishizu war der Meinung gewesen, dass er dringend eine Aufgabe benötigte, nachdem sie ihn zum vierten Mal dabei ertappt hatte, wie er vor Atemus Privaträumen hin und her schlich. Nun lehrte sie ihn das Schreiben, wann immer sie ein paar Augenblicke Zeit erübrigen konnte.

Yugi war ihr sehr dankbar dafür. Immer, wenn ihn seine eigenen Gedanken zu ersticken drohten, lenkte er sich damit ab, indem er die hieratische Schrift übte und da das sehr häufig der Fall war, machte er große Fortschritte. Auch heute schrieb er wieder, bis der Papyrus komplett mit Schriftzeichen übersäht und die Sonne bereits am Untergehen war. Yugi streckte seine verkrampften Muskeln, bis es laut in seinem Nacken knackte und legte die Schreibbinse zur Seite. Das Schreiben machte ihm mehr Spaß, als er zunächst geglaubt hatte.

Zufrieden mit seinem Tagwerk erhob er sich und betrat den Flur. Er hatte Lust, noch kurz in den Garten zu gehen und die letzten Sonnenstrahlen des Tages zu genießen, nachdem es nun so lang geregnet hatte. Außerdem hoffte er, noch einmal auf die Hohepriesterin zu treffen. Sie war ihm so fahrig und abwesend erschienen, als er sie das letzte Mal gesehen hatte.
 

„Du! Fremder!“

Yugi lief noch ein paar Schritte weiter, ehe ihm dämmerte, dass wohl er selbst damit gemeint war. Verwundert wandte er sich um und stockte, als er am Ende des langen Flures einen Ägypter stehen sah, dessen Gesicht er so schnell nicht mehr vergessen würde. Die Erinnerung stach so tief in seinen Brustkorb, dass er es in seinen Eingeweiden spüren konnte.

„Ja, du bist gemeint. Komm zurück!“

Yugi antwortete nicht. Er wusste nicht, wie er sich dem Fremden gegenüber verhalten sollte. Er war eifersüchtig und schämte sich gleichzeitig über diese Gefühlsregung, die ihm seines Erachtens nach gar nicht zustand. Stumm stand er da, die Hände tief in seine Tunika gegraben und wartete.

Kannst du nicht sprechen, oder willst du nicht? Steh nicht da und glotze wie ein Fisch, komm schon her. Der Pharao will dich sehen.“

Die Eifersucht in Yugi zerfloss in zaghafte Hoffnung. Er ignorierte den arrogant-amüsierten Ton in der Stimme des Ägypters und schenkte ihm ein vorsichtiges Lächeln. Der Fremde schien kurz zu stocken, doch dann öffnete er die Tür zu Atemus Privaträumen und bedeutete Yugi einzutreten.

„Wir müssen noch ein wenig warten“, erklärte er Yugi beiläufig und winkte ihn dann näher zu sich heran. „Mir wurde aufgetragen, dir in der Zwischenzeit etwas zu überreichen.“

Mit diesen Worten streckte er Yugi einen Schmuckreif entgegen. Yugi zögerte irritiert. Warum sollte ihm der Pharao, nach allem was geschehen war, Schmuck schenken wollen?

„Du bist scheinbar wirklich etwas schwer von Begriff.“ Der Ägypter schnalzte mitleidig mit der Zunge. „Das ist für dich. Nimm es ruhig. Es ist ein ... Geschenk.“

Hatte er kurz gestockt? Yugi fühlte sich nicht wohl bei der ganzen Sache. Etwas in ihm riet ihm, den Schmuck nicht anzufassen. Aber was, wenn Atemu ihm wirklich nur ein Geschenk machen wollte? Wäre es nicht ein Affront es abzulehnen? Außerdem… war es nicht ein schöner Gedanke, dass der Pharao ihm eine Aufmerksamkeit zukommen ließ?

Ein hoffendes Herz ist stets lauter als der Verstand und ohne dass Yugi sich wirklich dazu entschlossen hatte, griff er plötzlich nach dem Schmuckstück. Es war schwerer als es aussah. Auf dem filigran gearbeiteten Reif prangten, neben wertvollen Edelsteinen, zierliche Hieroglyphen. Yugi konnte sie noch nicht richtig lesen, aber er glaubte, Atemus Namen ausmachen zu können.

Er war so in die Betrachtung des wertvollen Geschmeides vertieft, dass er nur beiläufig wahrnahm, wie sich die Tür öffnete. Plötzlich vergrub sich eine Hand tief in seiner Schulter und riss ihn so schmerzhaft herum, dass er taumelte.

„Wie kannst du es wagen, den Pharao zu bestehlen? Wenn er … oh, Ihr kommt genau zur rechten Zeit, edler Pharao! Hier! Diesen Dieb habe ich gerade in Eurem Zimmer erwischt!“
 

Yugi war so schockiert, dass er kein Wort herausbrachte. Er hörte zwar, wie der fremde Mann sprach, realisierte auch, dass es dessen Fingernägel waren, die sich ihm tief in die Schulter gruben, aber die Situation war zu surreal, als dass er sie wirklich begreifen konnte. Wie betäubt hob er den Kopf und starrte in die Richtung der geöffneten Tür. Im Gegenlicht des durch Fackeln erhellten Flures stand der Pharao.

Sein Blick flog zwischen Yugi und dem Fremden hin und her. Abgesehen davon reagierte er nicht.

Yugi öffnete den Mund um etwas zu sagen, aber als hätte der Ägypter seinen Versuch vorhergesehen, gab er ihm einen Stoß, sodass Yugi nach vorne stolperte und vor Atemu auf die Knie fiel.

„Er wollte soeben davonlaufen!“, tönte der Ägypter. „Seht selbst, mit was er sich aus dem Staub machen wollte!“

Yugis Inneres erstarrte zu Eis. Erst jetzt begann er zu realisieren, in was für Schwierigkeiten er steckte. Sein Blick fuhr nach oben, bohrte sich in Atemus, suchte nach Verständnis und Vertrauen und fand nur eine maskenhafte Leere. Plötzlich neigte sich der Pharao vor, öffnete Yugis Hand, die sich noch immer krampfhaft um das Schmuckstück schloss und nahm den Reif an sich. Kaum dass sein Blick darauf fiel, veränderte sich Atemus gesamte Haltung. Seine Lippen pressten sich so fest zusammen, dass sie weiß wurden; seine Augen verdunkelten sich vor Zorn. Unendlich langsam erhob er sich wieder, den Blick fest auf das Kleinod in seinen Händen gelegt.

„Das ist der Schmuckreif meiner Mutter.“

Seine Stimme war so leise wie Schneefall und so schneidend wie die Kälte.

„Mein Vater hat ihn ihr am Tage meiner Geburt geschenkt und sie trug ihn bis zu ihrem Tod.“

In Yugi begann Panik aufzusteigen. Eine schleichende, würgende Panik, die jeglichen Atemzug erstickte und das Blut aus den Adern trieb. 

„Es ist mein wertvollster Besitz. Du wusstest das…“

Yugi erstarrte, als Atemus Blick sich langsam hob, haltlos über ihn glitt und sich schließlich in den fremden Ägypter bohrte. „… nicht wahr, Djedefre?“
 

Die Atmosphäre kippte. Yugi glaubte körperlich zu spüren, wie die triumphale Überlegenheit Djedefres in wilde Panik umschlug. Der Tänzer öffnete den Mund, schloss ihn wieder, wich einen Schritt zurück und versuchte es erneut. In seiner Stimme waberte plötzlich eine unnatürliche Schrillheit.

„J-ja … das heißt… nein! Ich bin Eurem Ruf gefolgt und wollte hier auf Euch warten… Und da … da sah ich wie dieser Ausländer den Reif stehlen wollte und … ich habe nur reagiert, edler Herrscher! Ich wollte nur…“

Er brach ab und wich einen weiteren Schritt zurück, als Atemu langsam auf ihn zutrat. „Was wolltest du, Djedefre?“ Atemu klang so sanft, fast zärtlich, während er eine Hand hob und eine schwarze Haarsträhne aus dem dunklen Gesicht strich. „Mir helfen? Indem du jemanden des Diebstahls bezichtigst?“

Djedefre erzitterte unter der Berührung, versuchte zu antworten und brachte doch keinen Laut heraus.

„Den Pharao zu bestehlen ist ein Kapitelverbrechen, das weißt du.“ Ein leichtes Lächeln flog über Atemus Lippen. „Du wolltest mir also damit helfen, indem du jemanden in den Tod schickst?“ Das Lächeln zerfloss, verzerrte das ebenmäßige Gesicht des Pharao in eine wütende Fratze.

Yugi sprang erschrocken auf, als sich Atemus Faust so heftig in Djedefres Magen grub, dass der Tänzer mit schmerzerfülltem Laut in die Knie brach. „Glaubst du, ich habe es nicht bemerkt?“ Fast spielerisch holte der Pharao aus und traf ein zweites Mal. „Wie du mich all die Jahre bestohlen hast? Wie du all die Jahre versucht hast, mich zu beeinflussen?“

Atemu schien wie im Rausch. Wieder und wieder schlug er zu; jeder Treffer schien ihn nur noch weiter anzustacheln.   

Djedefre keuchte, aus seinem eingerissenen Mundwinkel tropfte Blut. Yugi reagierte ohne nachzudenken. Mit ausgebreiteten Armen stürzte er nach vorne und warf sich zwischen Atemu und Djedefre. „Hört auf! Hört doch auf!“, schrie er dem Pharao entgegen, der mitten in seiner Bewegung erstarrte. „Hör bitte auf. Das … das bist nicht du.“ In Atemus Augen flackerte es, sein Brustkorb hob und senkte sich unter schweren Atemzügen. Seine Faust war noch immer zum Schlag erhoben, doch sie bebte deutlich.

Beschwörend hob Yugi die Hände. Seine Stimme war leise, fast flehend. „Lass ihn gehen. Ich bitte di-, Ich bitte Euch, Pharao.“

„Dieser Bastard hätte dich in den Tod geschickt!“, entgegnete Atemu gepresst. „Er ist es nicht wert…“

„Jedes Leben ist es wert, geschützt zu werden.“ War es Stärke oder Unverfrorenheit, dass er dem Pharao ins Wort fiel? Yugi wusste es nicht. Es war ihm in diesem Moment auch egal. Vorsichtig wischte er Djedefre eine Spur aus Blut und Schweiß von der Wange. „Habt Ihr nicht selbst gesagt, dass Opfer nicht nötig sein sollten?“

Der Pharao schwieg lange. So lange, dass Djedefre bereits wieder aus dem Dämmerzustand erwachte, in den er durch die vielen Schlägen geglitten war. Plötzlich fuhr Atemu herum, riss die Tür auf und rief nach seinen Medjay.

Während die Wachen Djedefre vom Boden hochzogen und ihn grob Richtung Katakomben zerrten, wandte Atemu sich ab. Auf die breiten Fensterrahmen gestützt, starrte er wortlos in die untergehende Sonne. Die letzten Strahlen des Tages legten einen goldenen Schimmer auf sein Gesicht und ließen die tiefen Linien unter seinen Augen noch schärfer hervortreten als zuvor. Yugi hatte Atemu noch nie so leer, so erschöpft gesehen. Es war, als hätten die Medjay mit Djedefre einen Teil des Pharao selbst mitgenommen.
 

Yugi schluckte. Er trat einen Schritt vorwärts, streckte die Hand nach Atemu aus – und zog sie doch wieder zurück. Er spürte, dass er mit einer Berührung alles nur noch schlimmer machen würde. Nach einem Moment des Verharrens wandte Yugi sich um und verließ den Raum. Als die Tür schwer hinter ihm ins Schloss fiel, schrak er zusammen. Erst jetzt fiel ihm auf, wie sehr er zitterte.

 



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Sharksliebling
2016-07-17T12:21:11+00:00 17.07.2016 14:21
Hey ^^

Ich finde das Pair Joey x Mana sehr interessant und besser als Joey x Seto da das schon so oft gibt und ehrlich nicht verstehe warum man das Shippt XD Ich finde es echt cool das du das nicht machst *Daumen hoch* :)

Dein Schreibstil finde ich ehrlich gesagt jetzt am Besten nicht das andere schlecht sind (sonst würde ich sie ja alle nicht lesen XD) Aber du schreibst das so gut z.b besser als das Buch das wir in der Schule lesen (werden gezwungen heißt Goodby Belmond oder so XD das ist echt schlecht gemacht)

Fehler würde ich eh nie finden deshalb suche ich nie XD

Also Dijedfre (richtig geschrieben?) Ist nach meiner Meinung ein Idiot usw und hat es verdient zu Tode verurteilt zu werden und der Depp Yugi schützt ihn auch noch nach all dem was passiert ist also da habe ich mit dem Kopf geschüttelt aber so ist halt Yugi ne ein naiver Idiot aber süß XD

Atemu sieht (ja sehe das als würde ich Fernseher schauen XD Respekt schaffen nicht viele so das ich schon nach einem Absatz aufhöre zu lesen) echt erschöpft aus liegt wohl an viele Sachen

Mal so eine Frage (ich hab den Anime ewig nicht mehr geschaut XD) heißt Seto im Ägypten nicht Seth? Und noch was woher können Joey und Yugi überhaupt Altägyptisch? Das irritiert mich etwas XD

Na noch Mal zu Mana und Joey XD Ich finde das so realistisch geschrieben das ich mir nur dachte Wow *.* und noch einmal die passen zusammen!! Küssen Sie sich auch mal? Das wäre echt cool *.*

Und dan so sehe das Ende des Kapitels.... NEEEEEIIIIIN T-T
Ich freue mich schon so wenn es weiter geht mach schnell bitteeee ♡♡♡

Ich warte derweile und Versuch mein Kapitel fertig zu bekommen (bin schon weit ^^)

LG
Dein größter Fan
Vanessa ♡
Antwort von:  Mieziliger
20.07.2016 21:11
Huhu! :)

Bei JoeyxSeto Pairings bin ich zwiegespalten. Es gab eine Zeit, in der habe ich Puppyshippings geliebt und dann hatte ich Phasen, da fand ich es völlig albern. Mittlerweile gehört es zu den shippings die ich akzeptiere und bei guten Geschichten auch lese – zu meinen Lieblingen gehört es nicht. Ich bin auch nicht der Fan von Mai und Joey Shippings, obwohl ich finde, dass die beiden ein starkes Paar abgeben.
Mana und Joey hingegen macht mir unglaublich Spaß, weil sie sich in vielem sehr ähnlich sind und finde es sehr schade, dass es so wenig Geschichten dazu gibt. Aber mal sehen, was mir noch so einfallen wird. ^^ Zu deiner Frage ob sie sich küssen: Ich verteile keine Spoiler. :D
Aber wenn ich spoilern würde, könnte ich dir zumindest den Tipp geben, dich auf das nächste Kapitel zu freuen. *hust*
Aber ich spoiler ja nicht. Niemals….

Freut mich übrigens sehr, dass du meinen Schreibstil so toll findest! Das ist echt ein tolles Lob :)
Aber denk dir nix: Ich mache auch Fehler. Was ich schon so alles gerissen habe, passt auf keine Kuhhaut, meine Beta hat mir am Anfang mehr als nur einmal den Hals umgedreht. XD
Vielleicht lasse ich meine Leser irgendwann mal an meinen Fails teilhaben, wird zumindest lustig. :D

Mal zu Djedefre: (Ich frage mich immer noch, warum ich den Namen gewählt habe. Ist ja nicht so als gäbe es kürzere, einfacher zu schreibende Namen aus dem alten Ägypten. Was hat mich da eigentlich geritten?... egal…)
Ich schwanke auch immer sehr zwischen Mitleid und Abneigung. Im Grunde ist er ein recht einfacher Charakter, mit einer gewissen Bauernschläue. Er nimmt das Leben wie es kommt und versucht so viel davon an sich zu reißen – dass er Atemu damit schwer verletzt, Yugi beinahe aus der Welt schafft und sich selbst so in den Bockmist reitet, hätte er anfangs wahrscheinlich nicht mal voraussehen können, wenn man ihm es gesagt hätte. Ich bin ganz froh, ihn los zu haben :D

Zu deinen Fragen:
Es ist richtig, Seto heißt sowohl im Manga als auch im Anime im alten Ägypten eigentlich Seth. Ich hatte hier nur das riesige Problem, dass ich mich dazu entschieden habe, von allen ägyptischen Göttern ausgerechnet Seth herzunehmen. Hätte ich Seto also als Seth bezeichnet, hätten wir zwei Seths in einer Geschichte gehabt und das wäre schnell sehr unübersichtlich geworden. Deswegen habe ich mir die Autorenfreiheit genommen, ihn als Seto zu belassen, um es meinen Lesern etwas verständlicher zu machen. :)
Dass Joey und Yugi Altägyptisch können, ist ihnen selber wahrscheinlich kaum bewusst. In meiner Urversion hatte ich tatsächlich drinstehen, dass sie sich dieser Tatsache bewusst sind und versuchen eine Erklärung dafür zu bekommen, was im Endeffekt darauf hinausläuft, dass Nechbet und Schesemtet da ihre Finger im Spiel haben. Nach Rücksprache mit meiner Beta habe ich diesen Teil jedoch rausgenommen, weil es eine komplette Seite nur „technisches“ Gefasel war, das nach kürzester Zeit ermüdet hat. Ich habe es nicht weiter erläutert, eventuell werde ich viel später noch einmal in einem Halbsatz drauf eingehen, das weiß ich allerdings noch nicht genau. :)

Nun noch zu Atemu:
Der arme Kerl tut mir richtig leid. Wenn ich mir überlege, was für eine Verantwortung er auf den Schultern trägt, das Wissen, dass ein Krieg hereinbrechen wird, den er vielleicht nicht gewinnen kann und dann noch die Einsamkeit seines Titels … da möchte ich ihn einfach in eine Decke wickeln und einen heißen Kakao vorsetzen. Wie so ne Mutti. :D
Wie lang er wohl noch so weitermachen kann, ohne kaputt zu gehen?
Nun… wir werden es sehen. Und vor allem gibt’s da ja dann noch Yugi. ^^

Vielen Dank für dein liebes Review, ich freue mich darauf dein Kapitel zugesandt zu bekommen! :)

Bis bald und liebe Grüße!
Von:  Usaria
2016-07-13T20:10:25+00:00 13.07.2016 22:10
Hallo Miez,
endlich wieder ein Kapitel. Und so spannend.
Endlich auch mal wieder mit Joey und Mana. Na ist etwa unser kleiner Blondschopf in Mana verknallt? ^^
An der Stelle wo die beiden in der Höhle sind, und Joey sagt, dass es hier nicht mal etwas zu essen gibt, mußte ich laut Lachen! Typisch Joey immer denkt er nur ans Essen!

Die Szene mit dem Tänzer war auch sehr spannend. Mir ist fast das Herz in die Hose gerutscht, als ich das mit der Beschuldigung gelesen habe. Ich oh! Oh! In welche Schwierigkeiten hat sich Yugi jetzt schon wieder gebracht.
Diese Stelle: Zitat:Ein hoffendes Herz ist stets lauter als der Verstand, << finde ich total poetisch und romantisch

Ich freue ich mich schon auf das nächste Kapitel
Antwort von:  Mieziliger
20.07.2016 11:21
Wuah... total vergessen hier zu antworten, sorry ^^"
Die Hitze ist nicht gut für mein Erinnerungsvermögen :D

Ich mag Mana und Joey so gerne, die beiden sind eins meiner Lieblingspairings, weil es beide so sture Holzköpfe sind, dass es einfach Spass macht, die zu shippen. ^^
Die zwei schreiben sich auch so wunderbar leicht, ich fand es selber sehr schade, dass sie solang in der Versenkung verschwinden mussten. ^^

Freut mich auch, dass dir der Ausspruch gefallen hat, ich finde, dass er Yugis aktuelle Situation so gut beschreibt. Er macht einige Dummheiten, obwohl er eigentlich ein sehr heller Kopf ist. Aber wenn Atemu da ist, ist Yugi einfach nicht ganz bei Sinnen. Verständlich... irgendwie.. ^^

Hach, ich habe noch so viel vor mit den ganzen Leuten, ich bin echt gespannt wie das bei den Lesern ankommt. Freut mich, dass du zu meiner Stammleserschaft geworden bist und lieben Dank für die regelmäßigen Reviews :)
Von:  Aibouneko
2016-07-12T19:32:46+00:00 12.07.2016 21:32
Tolles Kapi gefällt mir sehr :3
Besonders der Teil Mana und Joey in dem Gewittersturm. Aber auch die anderen Teile waren sehr schön zu lesen ;)
Bin gespannt wie es weiter geht ^^
Antwort von:  Mieziliger
13.07.2016 10:49
Hey :)

Danke sehr!
Ich freue mich, dass dir der Mana-Joey Teil am meisten im Gedächtnis geblieben ist. :)
Die beiden hatte ich in den letzten Kapiteln ja doch etwas sträflich vernachlässigt. Aaaaber jetzt geht die Party hier langsam mal dem Höhepunkt entgegen und da dürfen die beiden nicht fehlen. Habe ja noch einiges mit meinen Leuten hier vor ^^

Bis zum nächsten Kapitel! :)

Miez


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