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Das Massaker

Ich staunte nicht schlecht als ich mich in dem hohlen Berg umsah. Sonnenlicht strahle durch die offene Bergspitze hinein und tauchte die von Höhlen durchzogene und mit Efeu und Moos überwucherten Felswände in ein warmes, leicht rötliches Licht. Wir befanden uns wohl im inneren eines, seit langer Zeit inaktivem Vulkans, in welchem sich im laufe der Jahre ein funktionierendes Ökosystem eingerichtet hatte, der gesamte Grund war ein Dschungel, sogar ein kleiner Wasserfall floss aus einer Felsspalte, bildete einen Fluss der sich durch den Wald schlängelte, zwischendurch einen See bildete und schließlich irgendwo zwischen den Felsen verschwand.

„Wow“, sagte ich als eine Schar Vögel aufstieg und nur knapp an unserem Plateau vorbeiflog, direkt auf eine der Öffnungen in der Felswand zu.

„Jaa, ist ein kleines Paradies hier draußen, gehörte mal meinem Großvater“, raunte Shindraka mir zu, etwas nachdenkliches lag jedoch in seiner Stimme bis er sie urplötzlich erhob und brüllte:„Und jetzt haben sich diese Heckenpenner hier breitgemacht, ausschwärmen, ihr wisst was zu tun ist. Spyro du bleibst mit Jana hier! Der Rest, los!“

Der kleine, Lilafarbene Drache trottete mit hängenden Schultern zum mir und setzte sich auf den Boden, während die anderen 23 zu verschiedenen Löchern rund um den Berg aufsprangen beziehungsweise flogen und in ihnen verschwanden.

Danach wurde alles still.

Ganz still und leise wurden vereinzelt Menschenleichen aus den Bergwänden in den Dschungel geworfen, ihre Genicke waren bereits gebrochen. Eine halbe Stunde lang ging das so, es waren bereits ungefähr 75 Menschen den überraschend leisen Händen der Drachen zum Opfer gefallen. Dann kam ihr Angriff.

Ein donnerndes, fauchendes Geräusch ertönte und Licht drang aus den Öffnungen als 23 Drachen simultan Feuerbälle verschossen, Schreie durchdrangen die Luft, schmerzverzerrt und panisch, gefolgt vom Brüllen der Drachen.

„Immer haben die den ganzen Spaß und ich muss draußen wache schieben, das ist unfair!“, maulte Spyro und rollte sich über den Boden.

„Das bezeichnest du als Spaß? Sich Hals über Kopf in den Krieg zu stürzen und sein Leben aufs Spiel zu setzen, Menschen zu töten?“

„Du hast echt keine Ahnung von Drachen oder?“, er grinste mich an und stand auf, „Lust was verbotenes zu tun und vermutlich erwischt zu werden?“

„Was...“

„Komm mit!“, fauchte er breit grinsend und sprang zu einer nahen Felsspalte, widerwillig folgte ich ihm.

Drinnen schlichen wir durch einen engen Gang und wir mussten uns stellenweise ducken um nicht an die Decke zu stoßen. Hier und da kamen wir an spalten vorbei hinter welchen Büroräume, Lager und ähnliches zu erkennen waren, allesamt vollständig eingerichtet und teilweise mit frischen Blutspuren versehen. Als wir nach links in einen etwas geräumigeren Tunnel einbogen stolperte ich über irgendetwas und fiel hin. Als ich mich wieder aufrichtete und nach dem Grund für meinen Sturz umsah stockte mir der Atem und mir wurde schlecht. Schockiert torkelte ich ein paar Schritte von den verkohlten Überresten eines ehemaligen Soldaten weg, brach jedoch zusammen und übergab mich. Ein saurer und beißender Geschmack erfüllte meinen Mund und ich suchte mit fahrigen Händen nach meiner Wasserflasche.

„Das ist wohl deine erste Leiche, alles okay?“, fragte Spyro und beugte sich zu mir runter.

„Nein....es ist nicht.....alles okay!“, röchelte ich und stand mit zitternden Beinen auf, wobei ich Spyros helfende Hand weg schlug.

„Also ich will ja nichts sagen aber mit sowas hättest du rechnen müssen, immerhin sind wir hier beim Militär, früher oder später wirst du selbst töten müssen“, er legte mir tröstend eine Hand auf die Schulter, „ich kann dich gut verstehen, es hat drei Einsätze gedauert bis ich mental dazu fähig war jemanden zu erledigen und das auch nur weil mich unser ehemaliger Anführer dazu gezwungen hat.“

Um mich selbst abzulenken versuchte ich mich an daran zu erinnern warum er von einem „ehemaligen“ Anführer sprach. Vor ungefähr zwei Jahren kam es zu einem massiven Umbruch in den internen Strukturen unseres Militärs als Jonas Wyvernius, der damalige Anführer der Deutschen Drachen ermordet wurde. Shindraka nahm seinen Platz ein und kurz darauf wurden auch die anderen drei Generäle durch Falcon, Tigrera und Taurus ersetzt. Das führte dazu das die Furrys wesentlich stärker in den Kampfhandlungen mitmischten und die Position Deutschlands massiv verstärkte.

„Na Ablenkung? Machen viele, woran denkst du?“, Spyro hatte sich an die gegenüberliegende Wand gelehnt und sah mich fast schon belustigt an.

„Der Militärputsch vor zwei Jahren“

Langsam beruhigte sich mein Puls wieder aber meine Beine fühlten sich noch immer unglaublich schwach an und meine Kehle brannte.

„Ja das war echt ne Nummer, der brutalste Zweikampf den ich je gesehen hab, mal so am Rande, ihr wisst schon das Shindraka euch umbringen wird oder?“

Ein Dunkelgrüner Drachen Anthro trat aus dem Schatten, die Streitaxt in seiner Hand war Blutverschmiert.

„Wovon redest du überhaupt?“, fragte ich während Spyro den anderen mit einem Handschlag begrüßte, er schien allerdings ebenso verwirrt wie ich zu sein, „Jonas Wyvernius verstarb während der Schlacht vor Dijon!“

„Ach stimmt ja ihr beiden wart damals ja noch nicht dabei. Passt auf die Sache war so, Shindraka...“

„Wird euch alle drei Strafdienst für den nächsten Monat verrichten lassen!“

Ein sehr geladener Drache stapfte auf uns zu und hob seine Breitschwert wieder zurück auf den Rücken.

Die nächste Stunde durften wir uns eine Standpauke bezüglich dem Befolgen direkter Befehle anhören während um uns herum die Kampfgeräusche langsam leiser wurden.

Schließlich musste ich für Shindraka seine Einsatzberichte abtippen während Spyro und Samuel am nächsten Tag jeweils zehn „Torbrecher“ bekommen sollten, was genau das sein sollte wollte ich lieber nicht herausfinden.

Nach der Predigt bedeutete er mir ihm zu folgen während Samuel und nun auch Spyro wieder in die Gänge verschwanden.

Nach ein paar Minuten kamen wir in einen hohen Raum mit einem großen Bett, einem gewaltigen Fernseher und zwei Schränken die mit Filmen, Spielen und Büchern. Ansonsten stand nur noch ein geräumiger Kleiderschrank in einer Ecke des Raumes und ein kleiner Nachttisch neben dem Bett.

„Wenn du von hier auch wieder abhaust stopfe ich ein Kissen mit dir!“, grollte er und stürmte raus, im vorbeigehen rupfte er mir eine Feder aus dem rechten Flügel und steckte sie sich in den Mantel.

Gelangweilt ging ich die nächste Halbe Stunde hin und her, griff wahllos Bücher heraus und stöberte durch die Spielesammlung. Lachend zog ich ein Spiel heraus das ich früher geliebt hatte, eine Zeit lang hatte ich mich immer mit Tobi nach der Schule getroffen und es mit ihm gemeinsam gezockt, die gesamte Spielwelt hatten wir erkundet bis in den letzten Winkel.

Ich verwüstete den halben Raum auf der suche nach der Fernbedienung für den Fernseher bis ich sie endlich in einer Schublade des Nachttisches fand und ihn anschaltete. Nostalgisch lauschte ich der Titelmelodie und wartete geduldig bis sich das Menü geladen hatte.

„Du sollst mitkommen, der Boss verlangt nach dir!“

Erschrocken stand ich auf und sah zu dem Grauen Drachen hinüber der mich grimmig ansah, seine Weste war blutverschmiert.

„Er wartet nicht gerne komm mit!“

Schnell lief ich ihm nach, den Fernseher ließ ich in der Eile an.

Shindraka selbst würde heute Nacht in dieses Zimmer, sein Zimmer kommen, den Bildschirm ansehen, mit nachdenklichem Blick zum Controller greifen um die Namen der Spielstände anzusehen. Seit ein paar Jahren hatte er das bei diesem Spiel nicht mehr getan.

Es gab zwei Spielstände auf der Karte. Imme rnoch unbeschädigt trotz Jahrelangem einstauben

SHINDRAKA stand in großen Buchstaben geschrieben, er hatte es einmal begonnen aber nach kurzer Zeit aufgehört, es hatte sich nicht richtig angefühlt.

Bevor er sein Schwert reinigte, seine Kleidung in die Wäsche brachte, duschte und in einen, von Albträumen durchzogenen Schlaf verfiel starrte er fast eine Stunde lang auf den Namen der in der Ecke des zweiten Spielstandes geschrieben war.

JANA.



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