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Geisterfluss

Dark x Link
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Kapitel: 1/?
Pairings allgemein:Dark x Link
Pairings Kapitel: Dark x Link
Warnings allgemein: Menschenfressende Nixen
Inspiration: 'Ghost river' von Nightwish(siehe Titel) Aber, wie eigentlich immer, hat die Geschichte nichts mit dem Lied zu tun^^' Komplett anzeigen

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Es war ein wunderbarer Tag gewesen. Einer dieser Tage, an die man sich gerne zurückerinnert, wenn man alt und gebrechlich ist und an seine vergangene Jugend denkt.

Ja, genau das waren Links Gedanken gewesen, als er in seinem gemütlichen Bett lag, neben sich den vertrauten Körper seines besten Freundes ruhig atmen spürte und die Nacht durch die offenen Fenster herein strömte. Von irgendwo her ertönte der Gesang eines Vogels, der mit seinen wunderschönen Tönen die malerische Atmosphäre noch unterstrich, es beinahe kitschig erschienen ließ. Aber auch nur beinahe.
 

Etwas, das plötzlich feucht über seine Wange leckte, brachte ihn dazu, ruckartig seinen Kopf zur Seite zu drehen, eine Vorahnung im Hinterkopf, was oder eher wer ihn da gerade wie einen köstlichen Nachttisch behandelt hatte.

Und tatsächlich war dort nicht anderes als ein rotes, in der Dunkelheit regelrecht glühendes Augenpaar, das ihm belustigt entgegen funkelte, nur wenige Zentimeter von ihm entfernt. Manchmal fragte sich Link, ob Dark überhaupt eine Ahnung hatte, was 'privater Bereich' bedeutete. Nicht, weil er ihn nicht mögen würde, sondern eher... genau deswegen. Weil er ihn mochte.

„Kannst du mal aufhören, mich mit deiner widerlichen Zunge zu bearbeiten. Finde ich ehrlich gesagt nicht so toll. Was willst du eigentlich?“

Links Stimme war gedämpft, um seine Nachbarn, die neben ihnen in diesem kleinen Dorf wohnten, nicht aufzuwecken. Zudem hatte sich Dark so nah an ihn gekuschelt, dass er nicht nur jede einzelne Regung seines Körpers deutlich wahrnehmen konnte, sondern dieser ihn auch dann verstehen würde, wenn er ganz leise flüsterte.

„Ach komm..“, Dark klang schon beinahe ein wenig spöttisch, „Ich weiß nur zu gut, dass du das sehr wohl toll findest.“

Ein flüchtiger Kuss auf seine, recht weichen Lippen folgte und Link war in diesem Moment heilfroh, dass man in der Dunkelheit nur sehr schwer etwas erkennen konnte. Denn so sah sein bester Freund den Rotschimmer nicht, der sich hauchzart auf seine Wangen legte.

„Und jetzt beweg dein liebreizendes Hinterteil aus dem Bett, ich habe eine Idee.“
 

Kaum hörbar seufzte Link auf, Darks Ideen kannte er bereits zu Genüge. Und nicht gerade selten hatten sie sich dadurch mächtig Ärger eingehandelt.

Gekonnt ignorierte Dark Links Äußerung der Lustlosigkeit, die dieser, seiner Meinung nach, eh viel zu oft von sich gab und schwang sich voller Tatendrang aus dem Bett, was es mit einem protestierenden Knarzen quittierte, sehr dem Ächzen eines überarbeiteten Menschen gleichend. Mit der Geschmeidigkeit einer Katze und so flink, dass Link erst realisierte, dass Dark sich nicht mehr im Raum befand, als dieser ihm von unten zurief, sprang er aus dem Fenster.

„Komm schon oder traust du dich etwa nicht, du Feigling?“

Link konnte sein herausforderndes Grinsen förmlich spüren. Ein erneuter Seufzer, der Dark diesmal jedoch nicht zu Ohren kam, entwich ihm, ehe er dem Beispiel seines besten Freundes folgte und nur wenige Sekunden nach ihm im Gras aufkam, dass seinen Sprung deutlich dämpfte.

Auch wenn es nur ein paar Meter zum Erdboden gewesen waren.
 

Doch genau, wie Link es von ihm gewöhnt war, hatte Dark diese kurze Zeit genutzt, um seinem Ziel näher zu kommen und er konnte nur noch seinen Umriss im fahlen Mondlicht erkennen. Im Stillen fragte sich Link, ob er heute Nacht noch etwas so viel tun würde, wie genervt seufzen und folgte Dark die gigantische Wiese entlang.

Sein blütenweißes Nachthemd flatterte in der warmen Sommerluft um seine Oberschenkel, während er schneller und schneller rannte, im erfolglosen Versuch, Dark einzuholen. Seit Kindesbeinen an war ihr Tempo gleich gewesen und es hatte sich nichts daran geändert.
 

Erst als Dark, nach einer recht kurzen Zeit, wie Link fand, anfing zu gehen, verringerte sich die Distanz zwischen ihnen und es gelang ihm, mit seinem Freund Schritt zu halten.

Die ganze Zeit über hatte Link nicht darauf geachtet, wohin sie liefen, doch jetzt, wo Darks Ziel direkt vor seinen Augen lag, überkam ihn ein kalter Schauer und er hätte am liebsten wieder kehrt gemacht.

Der Geisterfluss oder auch 'Fluss der toten Seelen', so nannten die Einwohner des Dorfes dieses Gewässer, nicht ohne eine gewisse Portion Furcht und Respekt in ihre Stimme einfließen zu lassen.

Lebende Leichen, riesige Seeschlangen, kannibalistische Nixen...

Unendlich viele Mythen rankten sich um den geheimnisvollen Fluss, die von Generation zu Generation weitergegeben wurden. Auch seine Mutter hatte ihm zu ihren Lebzeiten dauernd eingeschärft, dem Fluss nicht zu nahe zu kommen und sich auf gar keinen Fall in ihn zu begeben, schon gar nicht, wenn draußen die Nacht herrschte und man in Dunkelheit eingehüllt wurde.

Zwar bezweifelte Link stark, dass an dem Geschwätz der Alten etwas Wahres dran war, doch als er sich die Worte seiner verstorbenen Mutter ins Gedächtnis rief, begann sein gesamter Körper zu zittern und jedes einzelne, kleine Härchen, dass seine Haut bedeckte, richtete sich auf.
 

„In jeder Erzählung steckt immer ein Fünkchen Wahrheit, vergiss das niemals, mein Sohn.“
 

Link wollte hier weg. Doch eine heimtückische Stimme flüsterte ihm leise zu, dass er das jetzt nicht machen könnte, wo Dark nun mit ihm war, dass all diese Mythen nichts anderes als erlogen waren und er sich doch nicht lächerlich machen wolle. Und sie übertönte, trotz ihrer geringen Lautstärke sein Gewissen um Längen.
 

Und so ließ er sich auf einem großen Stein am Ufer nieder, dass dunkle Wasser stieß in leichten Wellen gegen ihn und hinterließ feuchte Spuren. Es war, als würden sie ihm zumurmeln, dass er hinab, in die einladende Nässe des Flusses steigen sollte.

Aber der einzige Grund, der ihn zu so einer leichtsinnigen Tat verleiten könnte, entledigte sich gerade seiner Kleidung und stieg, recht vorsichtig für Darks Verhältnisse, ins tiefe Gewässer hinab.

So lange, bis der kiesbedeckte Boden unter Darks Füßen verschwand und er abtauchte, das angenehm kühle Wasser an seinem sehnigen Körper entlang fließen spürte.

Im Vergleich zur schwülen Sommerhitze war das hier das reinste Paradies.

Mit kräftigen Zügen bahnte er sich seinen Weg durch das wunderbar schüchterne Wasser, glitschige Algen umschmeichelten seine Fesseln, beinahe wie Hände, die ihn ins Unergründliche ziehen wollten.

Lustig, dass die, sich in der leichten Strömung hin und her wiegenden Pflanzen so sehr den Flossen vieler Wasserwesen glichen.
 

Währenddessen legte Link sich behutsam auf den Stein, mit dem Bauch auf der kratzigen Seite und das Gesicht dem Fluss zugewandt. Sein Nachthemd würde dreckig werden aber das war ihm gerade herzlich egal.

Aufmerksam betrachtete er sein Spiegelbild auf der Wasseroberfläche, die offenen, blonden Haare umrahmten sein Gesicht wie Vorhänge, die ihn von dem Rest der Welt abtrennten.

Täuschte er sich oder hatte sein Spiegelbild rötlich funkelnde Augen?

Zaghaft streckte Link seinen Arm aus, Zentimeter für Zentimeter, ganz langsam kam er dem Fluss immer näher, ehe er seine Finger in das Wasser gleiten ließ und damit die trügerische Stille zerstörte.

Unglaublich kleine Wellen zogen ihre Kreise um die Stelle, in der Link die Oberfläche durchbrochen hatte und fingen seine Aufmerksamkeit ein. Fasziniert betrachtete er dieses winzige Wunder der Natur, bis er sich blitzartig zurückzog. Vielleicht täuschte er sich nur, doch er hätte schwören können, dass ihn etwas berührt hatte.

Ein wenig irritiert sah er, wie das Wasser immer unruhiger wurde und richtete sich so schnell wie möglich auf. Eine Gestalt stieg aus dem Wasser empor, das Gesicht bedeckt von langen, schwarzen Haaren. Ihre blassen Arme ruhten dort, wo vorher Links Brustkorb gewesen war und Stück für Stück zog sie sich damit hoch, bis ihr nasser Oberkörper sich auf dem Stein befand.

Link wollte schreien und wegrennen, vor dieser unheimlichen Kreatur fliehen, doch etwas an ihr zog ihn in ihren Bann. Er nahm nicht einmal sein unnatürlich schnell schlagendes Herz wahr, so sehr war er von diesem, auf seltsame Art wunderschönem, Anblick gefangen.
 

Erst, als das Wesen, dass er an dem Klang seiner Stimme augenblicklich als Dark erkannte, anfing, hämisch zu lachen, löste sich Link aus seiner Starre und ließ sich erneut wieder.

„Das war nicht witzig, du Arschloch.“

Als Antwort zeigte Dark ihm nur sein bezauberndes Grinsen, dass so mitreißend wie kaum etwas anderes war und strich sich die Haare zurück, womit er sein, für Link, anbetungswürdiges Gesicht entblößte.

Und er fragte sich, wann er begonnen hatte, Darks Schönheit mit solchen Augen zu sehen. Klar hatte er ihn auch davor hübsch gefunden, für einen Jungen. Aber seit wann nannte er ihn, heimlich natürlich, attraktiv?

Dark rückte näher an ihn ran, nur noch seine Beine waren im Wasser und Link konnte seinen warmen Atem auf seiner Haut spüren. Links Verlangen , ihn zu küssen, wuchs unaufhörlich, er sehnte sich regelrecht danach nach den rauen Lippen seines Freundes. Sie würden salzig schmecken, das wusste er.

Doch anstatt, dass sich ihre Lippen vereinten, wie es eigentlich geplant war, glitt Dark wieder zurück nach hinten.

Erst dachte Link, es wäre ein Hinterhalt von Dark, um ihn ins Wasser zu locken aber ein einziger Blick in dessen Gesicht reichte für den Gedanken, sich in Luft aufzulösen.

Darks, sonst so belustigt glänzende Pupillen waren weit aufgerissen, das Entsetzen war in Form purer Angst in seine roten Augen geschrieben. Beide begannen lauthals zu scheine, Link versuchte verzweifelt, die Arme seines besten Freundes zu ergreifen, die hilflos in der Luft zappelten, während er hinunter in den grauenhaften Fluss gezogen wurde.

Link gelang es, einen kurzen Blick auf das Wesen zu erhaschen, bevor es in die Tiefe abtauchte und Dark mit sich nahm.
 

Eine Nixe. Es war eine Nixe gewesen. Eine Kreatur, die Menschen verführte und auf dem Grund des Flusses verspeiste. Dark würde gefressen werden und... es war Links Schuld.

Wenn er sich doch nur gewehrt, ihn aufgehalten hätte.

Aber nein.

Alles seine Schuld.

Minute um Minute stand er da, regungslos, in das schaurige Gewässer starrend, dass nun wieder ruhig und scheinbar unschuldig vor ihm lag.

Dann rannte er weg.

Stürmte den Weg durch die Felder zurück, stolperte, fiel hin und schlug sich das Knie auf, lief weiter, wie vom Tod persönlich gejagt. Kalter Schweiß lief über seine Stirn, seinen Nacken, seinen Rücken und tropfte ins Gras.

Er schwor sich, nie wieder zurückzukehren.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Sag niemals nie, oder wie ging das? ;))
Wie man vielleicht bemerkt, habe ich eine Vorliebe für Märchenwesen(?) Egal ob Drachen, Trolle, Nixen oder Meerjungfrauen, sind alle toll. *schmacht* Komplett anzeigen

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