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Schneetreiben

Lavi x Kanda
von

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Schneetreiben - zensiert

Genervt schaute er durch die verwitterten Fenster nach draußen. Gemeinsam mit einem Finder wurden sie nach Pembroke geschickt. Das raue Klima, welches in Südwales herrschte, hatte sie nicht nur überrascht, sondern auch die Menge an Akuma, die auf sie gewartet hatte. Natürlich hatten sie alle besiegen können. Dennoch hatten sie verletzt in einem alten Gebäude Unterschlupf suchen müssen. Es war stabil gebaut, die meisten Fenster intakt und eine Feuerstelle gab es auch. In der Stadt hatte Toma, welcher sie als Finder begleitet hatte, Holz besorgen können. Gaststätten gab es hier nicht. Generell wollten die Leute nichts mit ihnen zu tun haben.
 

Er seufzte, während im Hintergrund die ewigen Streitereien zwischen Allen und Kanda im Gange waren. Das ging schon eine Woche so und langsam riss ihm wirklich der Geduldsfaden.
 

"Schluss!", donnerte er und war selbst überrascht, dass er mit einem Mal stand. Genauso schnell stand er zwischen den beiden Streithähnen und schaute abwechselnd zwischen den beiden hin und her. "Hört sofort auf! Ihr solltet euch schämen! Anstatt hier ständig rumzustreiten, könnte jemand wenigstens Toma beim Kochen helfen!" Er wusste selbst, dass es blöd klang, aber er wusste einfach nicht, was er hätte ins Feld werfen können, um diese furchtbare Streiterei wenigstens für einen Moment zu beenden.
 

Allens Miene, die bis eben noch finster war, hellte sich mit einem Mal auf. Lächelnd legte er die Hand auf seine Schulter. "Lavi! Du bist meinte Rettung!", freute er sich und ohne Kanda noch eines Blickes zu würdigen, wandte er sich ab und ging zur Tür hinaus. Natürlich nicht, ohne diese beim Verlassen den Raumes zuzuknallen.
 

Lavi kehrte zu der Kiste zurück, die er als Sitzplatz verwendet hatte und schlug das Buch zu, in welchem er bis eben noch gelesen hatte. Hastig zog er sich die Jacke an und wollte sich nun ebenfalls zur Tür wenden.
 

"Wo willst du denn hin?", fragte Kanda kühl.
 

"Spazieren gehen. Ich muss an die frische Luft."
 

"Dann mach das Fenster auf, Baka Usagi. Du kannst nicht spazieren gehen, es gibt bald einen Sturm."
 

"Frühestens in einer Stunde. Und wenn ich wollte, dass mir jemand Vorschriften macht, wie ich mich zu verhalten habe, hätte ich den alten Panda mit hierhin gebracht.", entgegnete der Bookman scharf.
 

"Natürlich. Also dann: Hals- und Beinbruch."
 

Lavi meinte schon, dass Kandas Stimme seltsam belegt klang. Fast hätte man meinen können, der Streit mit Allen hätte ihn ausnahmsweise Mal erschüttert. Unwillig drehte sich Lavi noch einmal zu dem Schwarzhaarigen um. Dieser stand vor einem der verwitterten Fenster und schaute dem noch lustlosen Schneetreiben zu.
 

"Du... du bist selbst schuld, Yu-chan", sagte er etwas hilflos und kniff die Augen zusammen, da er ihn wieder beim Vornamen genannt hatte. Doch als Antwort bekam er nur ein Nicken. Unschlüssig sah Lavi noch eine Weile auf den Rücken des Anderen, drehte sich dann aber dennoch zur Tür und setzte sich in Bewegung.
 

Plötzlich schloss sich eine Hand um seinen Oberarm und riss ihn herum. Der Rothaarige blickte auf die feinen, langgliedrigen Finger auf seinem Mantel. Um genauer zu sein, auf Kandas Mantel. Denn dieser hatte ihm seine Jacke gegeben, als er seine im Kampf verloren hatte.
 

Die Hand auf seinem Arm verursachte ein angenehmes Gefühl. Dennoch wusste er nicht, was der Andere von ihm wollte. Er dachte sofort daran, dass er ihn eben bei seinem verhassten Vornamen genannt hatte. Würde er nun die Quittung dafür erhalten? Fast wie von selbst wanderte seine Hand zum Hammer. "Lass mich los."
 

"Geh nicht."
 

Das machte Lavi stutzig, dennoch wiederholte er vorsichtshalber die Forderung von vorhin. "Lass mich los." Der Schwarzhaarige sah ihn an und schien die Situation zu begreifen. Schnell ließ er den Arm frei, schob jedoch mit einer Hand den Riegel der Tür zu und lehnte sich mit dem Rücken dagegen.
 

"Was soll das werden?", fragte der Rotschopf unsicher.
 

"Ich lasse dich nicht gehen", erklärte Kanda überflüssigerweise.
 

Lavi brachte ein paar Schritte Abstand zwischen die beiden und beäugte den anderen Exorzisten kritisch. Was sollte das nun werden? "Hast du den Verstand verloren, Yu-chan? Soll ich dir beim Suchen helfen?", fragte er kopfschüttelnd.
 

"Du hast schon ganz recht, ich bin selbst schuld. Aber oftmals konnte ich nicht viel dagegen tun, wenn Gefährten, die mir teuer waren, nach und nach aus meinem Leben verschwanden. In deinem Fall hingegen..."
 

"Herrgott noch mal, Yu-chan! Ich will spazieren gehen! Ich komm schon wieder! Wo sollte ich denn auch hin? Darüber hinaus wirst du sicherlich, wenn du mal ehrlich zu dir selbst bist, feststellen, dass ich nicht zu den Personen gehöre, die dir teuer sind. Meinst du, ich bin blöd? Die ganzen Streitereien mit Allen sind doch für dich nur eine Art perfides Vorspiel!", schnaubte Lavi. Er war von sich selbst überrascht, wie eifersüchtig seine Worte klangen. Er war Bookman. Er zeigte keine Gefühle.
 

Doch die Worte sprudelten nur so aus ihm hinaus. "Und wenn du glaubst, dass ich hier den Lückenfüller f...", langsam hatte Kanda seine Hand gehoben und legte zwei Finger auf Lavis Lippen. Notgedrungen verstummte er.
 

Einen schier unendlichen Moment standen sie da und schauten sich in die Augen. Lavi spürte sein Herz rasen. 'Sag nichts, sag nichts, sag nichts, sag nichts!', dachte er panisch. 'Lieber Gott, mach, dass er nichts sagt', schob er flehend hinterher. Doch Gott hatte wohl Besseres zu tun, als ihm in dieser Situation zu helfen. "Du irrst dich, Baka Usagi", sagte der Schwarzhaarige sanft.
 

Seine tiefe und raue Stimme lösten, gemeinsam mit seiner Nähe, ein unbeschreibliches Gefühl in ihm aus. Er spürte, wie die Erregung in ihm hochkroch. Allerdings wusste er auch, wie falsch das alles war. Das durfte nicht passieren, er durfte es nicht zulassen! Mit dem Tag, als er zum Bookman wurde, hatte er all diesen Gefühlen abgeschworen. Den Positiven sowie den Negativen. Er war nur ein Beobachter! Sein Verstand versuchte den Körper niederzuringen, wieder unter Kontrolle zu bringen. "Yu-chan...", begann er leise.
 

"Möchtest du mir weiß machen, dass du es nicht gemerkt hast? Gerade du nicht? Seit einem halben Jahr versuche ich dir zu zeigen, was ich für dich empfinde", gestand dieser und griff sanft nach dem Arm des Anderen.
 

"Vielleicht hättest du mal was sagen sollen?", stammelte dieser nervös. "Sprechenden Menschen kann geholfen werden. Das heißt, in diesem Falle nicht, denn wie du weißt, bin ich...", wieder wurde er unterbrochen. Diesmal jedoch mit Lippen, die sich auf seine legten. Sie fühlten sich verblüffend weich an und Lavi konnte den Duft des Anderen deutlich wahrnehmen. Es war eine beruhigende Mischung. Er duftete nach Lotus. Aber auch nach mehr, doch was genau konnte Lavi nicht benennen. Es war sein ganz eigener, betörender Duft.
 

Als Kanda ihn jedoch in seine Arme ziehen wollte, schaltete sich wieder sein Verstand ein. Fast panisch drängte er den Schwarzhaarigen zurück. "Das geht nicht", stellte er atemlos klar. "Das hat doch alles keinen Sinn!", er fuhr sich verzweifelt mit zittrigen Fingern durch die Haare.
 

"Ich glaube nicht, dass das der Grund ist, Lavi", der Rothaarige schaute verblüfft auf, als er seinen Namen aus dem Mund des Japaners hörte. Die Art und Weise, wie er diesen Namen aussprach, war in Lavis Ohren wunderschön. "Hast du etwa Angst, was danach sein könnte?", es war kein Spott in seiner Stimme. Nur ein leicht neckender Unterton. Dass Kanda ihn allerdings durchschaut hatte, ließ ihn erröten. Gerade das war, neben der Tatsache, dass er Bookman war, der Hauptgrund, diesen Kuss zu unterbrechen.
 

"Schonirgendwieeinwenig", murmelte er unverständlich vor sich hin, in der Hoffnung, dass dies ausreichen würde, um seine Ruhe zu bekommen. Kanda jedoch hatte wohl anderes im Sinn. "Allerdings weiß ich auch, dass du gerne mal etwas riskierst. Wenn du es nicht zumindest einmal versuchst, weißt du nicht, was dir entgeht", meinte er mit einem kleinen Grinsen.
 

Lavi lachte. Das Argument war schon fast zu durchdacht für Kanda. "Ich hätte jetzt damit gerechnet, dass du versprichst, ganz sanft zu sein oder anderes in dieser Richtung."
 

"Oh nein. Ich gebe keine Versprechen ab, wenn ich mir nicht sicher bin, dass ich sie auch halten kann.", diese Aussage ließ den Rotschopf schlucken. Was hatte er nur mit ihm vor? "Also spring oder bleib an Bord. Dazwischen gibt es nichts."
 

Kurz starrte Lavi den Schwarzhaarigen an, während sein Gehirn versuchte, das Gesagte zu verarbeiten. Erst nach und nach begannen die Sätze einen Sinn zu ergeben. 'Kanda wollte ihn! Aber er war doch Bookman! Er wollte Kanda! Aber der Panda würde ihn umbringen! Es musste doch auch nicht bekannt werden, im Orden! Das ist von Anfang an zum Scheitern verurteilt!', seine Gedanken stritten sich, wie eben noch Allen und Kanda. Er nahm tief Luft und mit einem Mal, war alles ganz einfach.
 

Ob es an den leicht geröteten Wangen Kandas lag? Oder am kleinen, schiefen Lächeln? Lavi konnte es nicht genau benennen, aber etwas ließ ihn ihm alle Vernunft beiseiteschieben. Langsam öffnete er den Mantel und streifte ihn über die Schultern ab.
 

Der Schwarzhaarige ließ ihn nicht aus den Augen. Jede einzelne Bewegung seiner Hände wurde von seinen Augen verfolgt. Als er den Mantel schließlich in einer Hand hielt, kam Kanda langsam näher und zog ihn an sich.
 

Er nahm Lavi den Mantel aus der Hand und ließ ihn achtlos zu Boden fallen. Dann glitt der Schwarzhaarige mit seinen schlanken Fingern hinauf zu Lavis Nacken und zogen ihn zu einem gierigen Kuss hinunter. Wie konnte sich etwas so Schönes gleichzeitig so falsch anfühlen?
 

Schnell ließ der sich jedoch von der Leidenschaft des Anderen anstecken und erwiderte so den Kuss. Etwas unschlüssig ruhten seine Hände auf Kandas Taille, bis auch diese zu einer langsamen Erkundung aufbrachen. Sanft fuhr er die Seiten hinauf, strich die Schulterblätter entlang und verschränkte schließlich die Finger in den langen, schwarzen Haaren.
 

Er war überrascht, wie weich sie waren und konnte sich nicht davon abhalten, das Haarband zu öffnen, welches den strengen Zopf des Schwarzhaarigen hielt. "Baka Usagi", murmelte diese in den Kuss. Doch schwang kaum Ärger in diesen Worten mit. Verstohlen öffnete Lavi sein Auge, um genau das mit seinem Blick einfangen zu können, was er bis eben nur ertasten konnte.
 

Die langen, schwarzen Haare umrahmten den schlanken, aber muskulösen Körper des Japaners und Lavi grinste leicht in den Kuss hinein. Doch lenkte der Andere seine Aufmerksamkeit wieder auf sich, indem er vor Lavi auf die Knie ging und langsam anfing, dessen Hose zu öffnen. Kaum hatte der Rothaarige realisiert, was Kanda da vorhatte, hing seine Hose mitsamt Unterwäsche in seiner Kniekehle und er spürte die Zunge des Anderen. Mit fahrigen Bewegungen entledigte er sich seiner Kleidung, denn Kanda hatte scheinbar nicht vor, ihm dabei zu helfen.
 

Ein lang gezogenes Stöhnen verließ seine Lippen, während Kanda mit seiner Zunge die Länge seines Schafts abfuhr. Was machte der Schwarzhaarige da nur mit ihm? Unfähig, irgendetwas anderes zu tun, glitten seine Finger wieder in das weiche Haar und liebkosten die langen Strähnen. Mit in den Nacken gelegtem Kopf und geschlossenen Augen ließ er sich treiben und genoss das, was ihm gerade zu Teil wurde.
 

Als der Ältere nun auch noch anfing zu kräftig saugen, durchzog das Gefühl ihn wie ein Blitz. "Oh... Gott... Kaa...nda", stammelte er und war sich sicher, nicht mehr lange durchzuhalten. Doch schon bald löste sich Kanda vom Rothaarigen, welcher ein Protestlaut von sich gab.
 

"Ich glaube, wir werden beide noch auf unsere Kosten kommen.", lachte Kanda leise. Gerade ging Lavi durch den Kopf, dass er den Anderen noch nie so entspannt und freundlich gesehen hatte, als dieser ihn bereits zurück an die Wand neben der, noch leicht glimmenden, Feuerstelle drückte. Verwickelte ihn in einen wilden Zungenkuss, erkundete seine Mundhöhle und ließ ihn keuchen.
 

Mit einem Mal entzog sich der Schwarzhaarige Lavis Griff und durchschritt den Raum. Der Bookman stand fassungslos an der Wand gelehnt, rang nach Luft und blickte dem Anderen nur fragend hinterher. Als er begriff, musste er schmunzeln. Wie hätte er darauf kommen können, dass Kanda etwas nicht zu Ende brachte?
 

Mit dem Mantel in der Hand kam der Exorzist zurück und breitete diesen vor der Feuerstelle aus. Dann stand er wieder vor Lavi und presste sich an ihn, ließ seine Finger unter dessen Oberteil gleiten und strich aufreizend langsam den flachen Bauch entlang. Lavi genoss es, in dieser Art und Weise Aufmerksamkeit geschenkt zu bekommen und drängte seinen Körper gegen den Anderen.
 

Dann schlang Lavi die Arme um Kanda und wirbelte ihn herum, drückte ihn nun wiederum gegen die Zimmerwand, küsste langsam seinen Hals hinunter und fuhr mit den Fingern unter sein Hemd, um es ohne größere Verzögerung über dessen Kopf zu streifen. Langsam küsste er von Schlüsselbein zu Schlüsselbein, in der Hoffnung, dem Anderen ein Geräusch der Erregung entlocken zu können. Arbeitete sich vor, bis zu Kandas Mal an der Brust, leckte die Linien entlang, hauchte seinen warmen Atem auf die kühle Haut es Anderen.
 

Er spürte, wie Kandas Herz schneller schlug, doch schien es, als würde er sich zusammenreißen wollen. Dies wiederum stachelte Lavis Ehrgeiz an. Langsam bahnte er sich mit dem Mund seinen Weg zu Kandas rechter Brustwarze, während der die Linke mit seiner Hand zwirbelte und leicht hineinkniff. Als der Schwarzhaarige laut die Luft einsog, biss Lavi neckend in dessen andere Brustwarze, um diese danach mit seiner Zunge zu liebkosen. Ein leises Keuchen entwich dem Anderen und ließ den Rothaarigen zufrieden grinsen, während er behutsam Kandas Hose öffnete.
 


 

Immer noch atemlos lagen die beiden nebeneinander auf dem ausgebreiteten Mantel. Seufzend richtete sich Lavi mit einem Ellbogen auf und drehte sich zur Seite, um Kanda anzublicken. Dieser lag mit geschlossenen Augen auf dem Rücken und sah so friedlich aus, wie Lavi ihn noch niemals zuvor gesehen hat. Seine Gesichtszüge waren völlig entspannt und ein kleines, zufriedenes Lächeln hatte sich auf seine Lippen gelegt. Dieses Lächeln ließ den Schwarzhaarigen in Lavis Augen noch atemberaubender aussehen. Der Rothaarige wusste, dass sie beide nicht wirklich eine Zukunft hatten, aber andererseits... wenn die Geschichte ihm ein gelehrt hatte, dann das man niemals 'Nie' sagen sollte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Mei2001
2015-09-15T19:53:00+00:00 15.09.2015 21:53
Super Kapitel!!
Antwort von:  yezz
16.09.2015 19:37
Freut mich sehr, dass es dir gefällt :)


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