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You gotta make me move

(Royai)
von

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Injured

„Der Wachhund des Oberst schnüffelt also gerne in fremden Angelegenheiten herum, was?“, ein grollend, donnerndes Lachen hallte durch die von der Dunkelheit eingehüllten Gasse, gefolgt von einem schmerzhaften Stöhnen. Starke Krallen bohrten sich in weißes Fleisch, solange bis die lebenserhaltende blutrote Flüssigkeit aus ihr heraus quillt. Wieder ein schmerzlicher Laut, als sich die Krallen noch viel tiefer bohrten und ihrem Opfer die Möglichkeit nehmen zu atmen. Schließlich packten die Krallen noch ein letztes Mal kräftiger zu. Ein lauter verzweifelter Schrei schnitt durch die Stille der Nacht, gefolgt von einem erneuten Lachen, welches sich rapide in ein wütendes Knurren wandelt und schließlich in Sterbelauten endete.

„Oberleutnant!!“, hallte es besorgt durch die Gasse, als Riza auf den Boden sackte. Schnell war der Schwarzhaarige bei der Verletzten und zog sie in seine Arme. Unaufhörlich strömte das Blut aus ihren Wunden und das Atmen fiel ihr von Sekunde zu Sekunde schwerer. Sie konnte kaum noch ihr Bewusstsein aufrecht erhalten. Nur ein sanftes Lächeln legte sich einen Moment lang auf ihre Lippen, ehe die angenehme Schwärze nach ihr griff.
 

Leises Murren ertönte in dem sonst stillen Raum, gefolgt von einem leichten Rascheln der Decke. Vorsichtig öffnete sie ihre Augen und sah sich kurz um. Der Schwindel war unerträglich und die aufkommende Übelkeit, die dadurch entstand, war kaum zu bändigen. Riza atmete tief ein und wieder aus und versuchte damit jene Übelkeit unter Kontrolle zu bekommen, doch sie schaffte es nicht. Schwach richtete sie sich auf. Die schlanken Beine wurden über die Bettkante gehängt, damit sie aufstehen konnte. Wie automatisch legte sich ihre Hand an ihren Mund und sie musste leicht würgen. Wenn sie nicht bald zur Toilette kam, würde ihr ein Malheure passieren und diese Peinlichkeit wollte sie um jeden Preis verhindern.

Wie die blonde junge Frau es schaffte ins Bad zu kommen, eilte sie schnell zur besagten Toilette und übergab sich. Nur am Rand hatte sie wahrgenommen, dass sie sich im Krankenhaus aufhalten musste. Betäubt durch vielerlei Schmerzmittel merkte sie nur einen leichten Druck, da wo sich die tiefen Wunden befanden. Schwach betätigte sie die Spülung, schaffte es aber selber nicht mehr sich aufzurichten.

Durch das merkwürdige Geräusch angelockt, betrat nun Fuery den Raum. „Oberleutnant?“, der Jüngere sah sich um und entdeckte die junge Frau im Bad. „Oberleutnant!“, schnell war er an ihrer Seite und half ihr wieder ins Bett zu gelangen. Sie war äußerst blass und sah schlecht aus. „Was ist los?“, die dunkle und ruhige Stimme des Oberst ertönte und Roy betrat den Raum mit einer Tasse Tee, vergaß jenen Tee aber, als er die Blonde sah. Mit einem donnernden Geräusch landete die kleine Porzellantasse auf dem Tisch, welche ihren Inhalt fast völlig auf der Tischplatte ergoss, durch das ruckartige Abstellen. Schnell eilte er an ihr Bett und betrachtete sie besorgt. „Rufen Sie einen Arzt!“, befahl Mustang und Fuery salutierte, ehe er hinaus rannte. „Riza?“, nur wenn sie alleine waren sprach er sie mit ihrem Namen an. „Ugh.. Oberst...?“, schwach sah sie zu ihm hinauf und lächelte etwas. „Was ist passiert?“, wollte der Flame Alchemist wissen und strich ihr einige der blonden Strähnen aus der feuchten Stirn. „Mir war nur etwas schlecht...“, murmelte sie müde und schloss ihre Augen wieder. Wahrscheinlich hatte ihr Körper die Medikamente einfach nicht richtig vertragen, was die Übelkeit erklären würde. „Mir geht es sicher bald wieder besser“, sprach Riza leise. Der Schwarzhaarige schüttelte leicht den Kopf und deutete ihr ruhig zu sein. Er bemerkte, dass es sie viel Kraft kosten musste zu sprechen. „Ruhen Sie sich ordentlich aus und kommen Sie wieder auf die Beine. Ich brauche Sie doch immerhin an meiner Seite“, Roy lächelte etwas und brachte damit auch sie ein wenig zum lächeln. Wie schaffte er das nur immer wieder? Selbst in einer solchen Situation hatte er die Fähigkeit sie wieder aufzumuntern.

Es dauerte keine fünf Minuten und Fuery kam gemeinsam mit einem Arzt wieder, welcher sich die blonde Patientin noch einmal anschaute. Die beiden Männer mussten solange vor der Tür warten. Der ältere Mann untersuchte die Wunden und seufzte erleichtert. „Sie sind zum Glück nicht wieder aufgegangen. Da hatten sie aber wirklich noch einmal Schwein gehabt, Miss Hawkeye“, er hängte sich das Stethoskop vom Hals ab und untersuchte auch gleich noch ihren Herzschlag, sowie oberflächlich die Lunge. „Alles in Ordnung soweit. Wie ist es mit den Schmerzen?“ „Ich hab hier - „, sie deutete schwach auf ihre Seite, „einen unangenehmen Druck.. seit ich wach bin“, noch immer klang ihre Stimme leise und gebrechlich. Der grauhaarige Mann legte seine Stirn in Falten und nickte dann verstehend. „Die Medikamente scheinen nicht richtig zu wirken. Vermutlich haben Sie sie auch nicht vertragen, was die starke Übelkeit und das Erbrechen erklären würde. Ich gebe Ihnen einen anderes Schmerzmittel, damit es besser wird. Falls dieser Fall nicht eintreten sollte, dann melden Sie sich sofort bei den Schwestern. Mit solchen Verletzungen ist nicht zu spaßen“, erklärte er der Blonden und jene nickte verstehend. Über die Kanüle in ihrer Hand bekam sie ein anderes Schmerzmittel, welches bald wirken sollte. „Sie können wieder zu ihr“, gab er Roy und Fuery zu verstehen. Der Rangniedere war zu erst im Zimmer, Mustang wollte noch einmal mit dem Arzt sprechen. „Wie sieht es aus? Ist alles in Ordnung?“ „Sie müssen sich keine Sorgen machen. Sie hat nur die Medikamente nicht vertragen. Ich habe ihr etwas anderes gegeben, damit sollte es besser sein. Wenn sich keine Besserung zeigt, dann soll sie sich melden. Ansonsten ist alles soweit in Ordnung. Die Wunden werden einige Zeit brauchen, bis sie heilen und sie sollte sich ordentlich ausruhen“, Mustang nickte verstehend und blickte zu der Verletzten. „In einer, spätestens in zwei Wochen kann sie wieder nach Hause.“

Leise betrat der Flame Alchemist wieder den Raum und sah zu dem Brillenträger. „Du kannst für heute Feierabend machen“ „O-okay“, verwundert sah der Kleinere auf, salutierte dann aber und verabschiedete sich von Riza, welche ihm kurz dankend zulächelte. Roy setzte sich an ihr Bett und betrachtete sie wieder besorgt. „Oberst, Sie müssen nicht hier bleiben. Ruhen Sie sich lieber auch etwas aus“, sie wusste zwar nicht wie lange sie schon hier war, aber Roy sah müde und erschöpft aus. Dunkle Schatten lagen unter seinen Augen und machten ihr klar deutlich, dass er schon seit geraumer Zeit keinen Schlaf mehr gefunden hatte. „Das ist schon in Ordnung“, wehrte der Oberst ab, was die Verletzte seufzen ließ. „Wollen Sie so etwa für die Sicherheit Ihrer Untergebenen sorgen, Herr Oberst?“, fuhr sie ihn scharf an. Auch wenn es ihr schlecht ging und sie kaum Kraft hatte zu sprechen, so musste sie ihn dennoch zurechtweisen und ihm aufzeigen, dass er Pflichten zu erfüllen hatte. Roy kratzte sich verlegen am Hinterkopf, seufzte dann aber ergeben und auch etwas niedergeschlagen. 'Ich konnte nicht für deine Sicherheit sorgen...', schwebte ihm dieser Gedanke im Kopf und es schmerzte ihn Riza so sehen zu müssen. Dennoch hatte sie wie immer Recht: er musste sich ausruhen, um dafür zu sorgen, dass ein solcher Vorfall nicht noch einmal passieren würde. Er würde nicht noch einmal zulassen, dass ihr etwas zustieß. „Ist ja schon gut. Ich gehe mich ausruhen“, er hob beschwichtigend die Hände und lächelte schief, ehe er sich vom Stuhl erhob. „Soll ich Ihnen noch einen Tee bringen bevor ich-“ „Herr Oberst“ „Okay, okay... Ich gehe ja schon“, ein leichtes Schmunzeln zierte seine Lippen. „Erholen Sie sich ordentlich. Ich kommen morgen wieder“, verabschiedete er sich und verließ nun endlich das Zimmer.

Doch anstatt nach Hause zu gehen und dem Rat seiner treuen Untergebenen zu folgen, brachten ihn seine Füße in sein Büro. Erschöpft ließ er sich an den schweren Holztisch sinken, während er sich mit Daumen und Zeigefinger über die Augen und schließlich über den Nasenrücken fuhr, um die Müdigkeit zu vertreiben, sowie die sich nun meldende Erschöpfung. Sein Blick richtete sich auf die leise tickende Uhr an der Wand. Es war schon 14.27Uhr. Seit nun mehr als 24 Stunden war er auf den Beinen. Wie hatte er sie nur in eine solche Gefahr bringen können? Er wusste doch, dass diese Chimären gefährlich waren und Riza nichts gegen sie ausrichten konnte! Genervt und wütend auf sich selber, nahm er sich die dicke Akte und blätterte in ihr. Noch einmal ging er alle Informationen durch. Wenigstens griffen diese Kreaturen keine Zivilisten an. Jedenfalls noch nicht. Bisher waren ihre Opfer Angestellte des Militärs gewesen und Riza hatten sie nur angegriffen, weil er sie beauftragt hatte herauszufinden, wo sie sich aufhielten. „Verdammt...“, wütend schlug seine Faust auf das massive Holz. Warum war er auch so dumm gewesen zu glauben, dass ihr nichts passieren würde? Nur weil er so optimistisch und von sich selbst überzeugt gewesen war, war ihr etwas zugestoßen! „Ich bin so ein Idiot!“, hatte er nicht ihrem Vater versprochen auf sie aufzupassen? Stattdessen schickte er sie direkt in die Höhle des Löwen. Wie hatte das überhaupt passieren können? Er musste unbedingt einen Bericht darüber haben. Sobald Riza wieder fit war, musste sie ihn schreiben. Nur sie konnte ihm sagen, wie es zu diesem Vorfall kommen konnte. Dennoch war er froh, noch rechtzeitig gekommen zu sein. Was wäre gewesen, hätte er es nicht geschafft? Roy schüttelte diesen lästigen und schmerzhaften Gedanken so schnell wie möglich ab. Er hatte es geschafft und nur das zählte!

Noch bis zum späten Nachmittag, jedenfalls glaubte er das, saß der Flame Alchemist über der Akte und grübelte weiterhin über die Beweggründe der Chimären. Allerdings kam er partout nicht auf eine Antwort.

„Herr Oberst?“, Roy schreckte auf, als er die plötzlich aufgetauchte Stimme hörte. „Havoc?“, verwundert betrachtete er den immer rauchenden Blonden. „Es ist schon nach 20Uhr. Waren Sie die ganze Zeit hier im Büro?“, verwundert legte der Leutnant einige Papiere auf seinen Platz, die er am nächsten Tag bearbeiten wollte. „Haben Sie sich seit gestern eigentlich ausgeruht? Sie sehen furchtbar aus“, Roy grummelte leise. „Vielen Dank auch, Havoc“, murrte Mustang, fuhr sich dann aber erschöpft durch die schwarzen Haare. „Ich habe mir noch einmal die Akte zu den letzten Fällen angeschaut...“ „Und? Irgendwas neues entdeckt?“ „Nein...“ „Wie geht es Hawkeye?“ „Den Umständen entsprechend.“ „Also wie Ihnen, Oberst?“, wieder ein leises Grummeln. „Gehen Sie sich endlich ausruhen oder ich geh bei Ihrem 'Vorgesetzten' petzen~“, Jean grinste breit. Die flachen Hände auf den Schreibtisch donnernd, stand Roy auf und warf seinem Untergebenen einen finsteren Blick zu, der sein Gegenüber aber nicht einzuschüchtern schien. „Schlafen Sie gut, Oberst“, zum Abschied winkte Roy dem anderen einfach nur zu und verließ nun endlich das Büro. Ja,... er musste wirklich einiges an Schlaf nachholen. Leise murrend legte er seine Hand in den Nacken und massierte jenen etwas. Er war ziemlich verspannt. Kein Wunder nach den letzten Stunden.
 

Blinzelnd öffnete sie ihre Augen, legte die Stirn aber gleich in Falten und schloss die Lider wieder, als sie direkt in die Sonne blickte. Es war schon früh am Morgen, das Fenster war geöffnet und ließ eine frische Frühlingsbrise in ihr Zimmer wehen. Der Wind trug das sanfte Zwitschern der Vögel herein und machte diesen Morgen zu einem angenehmen. Jedenfalls solange, bis sie wieder wusste wo sie war und warum sie sich hier aufhielt. Schmerzhaftes Stöhnen durchbrach das sanfte Zwitschern. Riza legte ihre Hand an ihre Wunde und keuchte leise. Jetzt wo die Schmerzmittel aufgehört hatten zu wirken, taten diese Verletzungen wirklich bestialisch weh. Diese Chimäre hatte wirklich nicht gezögert und wäre der Oberst nicht gekommen, dann wäre sie jetzt mit Sicherheit tot. Ein sanftes Lächeln legte sich auf ihre Lippen. Er brachte sich selber in Gefahr, nur um sie zu schützen. Er war wirklich ein dummer Idiot. Dass er sein Leben wegen ihr auf's Spiel setzte... Natürlich war sie ihm dankbar dafür. Sehr sogar, aber er wollte doch Generalfeldmarschall werden. Er konnte doch nicht einfach so sein Leben für sie opfern und damit seinen Traum nie verwirklichen! Ein leises Seufzen verließ ihre Lippen, ehe sie die kleine Klingel betätigte, damit eine der Schwestern kam.

Sie brauchte dringend ein paar Schmerzmittel, ansonsten würde sie den Tag nicht überstehen. Die Schwester kam und brachte auch gleich den Arzt von gestern mit, welcher sie lächelnd betrachtete. „Wie geht es Ihnen heute, Miss Hawkeye?“ „Besser, aber die Schmerzen...“ „Verstehe. Ich gebe Ihnen gleich etwas dagegen. Zunächst schaue ich mir die Wunden noch einmal an und wechsle die Verbände“, es dauerte nicht lange und die vier großen Pflaster an ihrer Seite waren erneuert. „Sieht noch ziemlich schlimm aus, wird aber gut verheilen denke ich“, gab der Grauhaarige bekannt, während er ihr die Schmerzmittel wieder durch die Kanüle gab. „Haben Sie diese Mittel besser vertragen?“ „Ja. Danke für die Mühe“ „Das ist doch selbstverständlich“, der Ältere lächelte und verließ schließlich das Zimmer, während die Schwester noch das Frühstück für die Blonde herein brachte. „Vielen Dank“, die braunen Iriden blickten der Schwester nach und starrten noch lange auf die dunkle Holztür, nachdem sie gegangen war. Irgendetwas stimmte mit ihr nicht. Nur was es war, das konnte Riza nicht sagen. Sie war sich aber sicher, dass etwas faul war mit ihr.

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„Oberleutnant~!“, die fröhliche dunkle Stimme des Oberst erfüllte den Raum und Riza rollte leicht mit den Augen. Er schien sich ja wirklich erholt zu haben, so wie sie es ihm gesagt hatte. „Hallo, Hawkeye“, auch Havoc und Breda waren nun da, um nach ihr zu sehen. „Wie ich sehe, haben Sie meinen Rat angenommen, Herr Oberst?“, verlegen lachte der Schwarzhaarige und kratzte sich am Hinterkopf. „Natürlich ha-“ „Hat er das nicht gemacht“, Havoc konnte es sich einfach nicht verkneifen, wofür er einen erneuten finsteren Blick zugeworfen bekam. „Herr Oberst...“, Rizas Stimme war zwar ruhig, ließ ihn aber dennoch erstarren. Sie klang eiskalt. „Er saß noch bis zum späten Abend im Büro und hat die Nase in die Akten gehalten“, erzählte Jean einfach munter weiter. „Das bedeutet Extra-Arbeit, Havoc“, knurrte Roy und wandte sich wieder an die Blonde, welcher er einen entschuldigenden Blick zuwarf. „Tut mir Leid, aber ich musste noch etwas erledigen“, versuchte er sich aus dieser Misere herauszureden. „Was gibt es wichtigeres als sich auszuruhen, Oberst?“, wollte sie wissen und strafte ihn weiterhin mit einem eiskalten Blick. Roy wurde fast schon ganz klein mit Hut und stupste seine Zeigefinger aneinander, welche er mit dem Blick eines kleinen Jungens betrachtete. „Na ja... Also...“, stotterte er leise, was Havoc zum lachen brachte. „Havoc!“, ermahnte der Schwarzhaarige nun seinen Untergebenen, welcher sich die aufkommenden Tränen aus den Augen wischte. „Tut mir Leid, Herr Oberst“, meinte der Blonde, während er versuchte sich zu beruhigen. Riza konnte nicht anders und schmunzelte ein wenig, setzte aber gleich wieder ihre ernste Miene auf, als Roys Aufmerksamkeit wieder auf sie gerichtete war. „Tut mir Leid, Oberleutnant“, entschuldigte er sich nun aufrichtig. „Aber mir ist es nun einmal wichtig herauszufinden was diese Chimären wollten und was ihr Ziel ist. Können Sie mir, sobald es Ihnen wieder besser geht, einen Bericht über den Vorfall schreiben?“, nun war der Schwarzhaarige wieder völlig ernst. Riza nickte. „Natürlich, Herr Oberst“, sie hob ihre Hand zur ihrer Stirn und sah ihn mit festem Blick an. „Sehr gut“, Roy war erleichtert darüber und setzte sich nun wieder, wie den Tag zuvor in den Stuhl neben dem Bett. „Wie sind die Schmerzen heute?“ „Es tut noch weh, Sir. Aber ich denke es wird die Tage besser werden“, versuchte sie ihn zu beruhigen. „Das gut. Sie müssen schnell wieder auf die Beine kommen“, sonst würde das Büro bestimmt noch im Chaos versinken, wenn sie nicht da war und sie dazu aufforderte ihre Arbeit zu erledigen. Wäre Riza nicht, würde mit großer Wahrscheinlichkeit vieles einfach liegen bleiben.

„Leutnant Havoc?“ „Ja, Sir?“ „Ins Büro. Nimm den Stapel der auf meinem Schreibtisch liegt und bearbeite ihn!“ „Aber Oberst!“ „Kein aber! Geh!“, Havoc fluchte leise vor sich hin, während er das Zimmer verließ und auch Breda ihm folgte nachdem er sich verabschiedet hatte. „Du und dein großes Mundwerk“, hörten die beiden anderen noch, ehe die Tür ins Schloss fiel und sie endlich alleine waren. Roy ließ die Schultern sinken und seufzte schwer und lange. „Ich komme einfach nicht darauf, was ihr Ziel sein soll... Diese Kreaturen greifen die Soldaten scheinbar wahllos an und es steckt keinerlei Muster dahinter...“, der Schwarzhaarige lehnte sich ein wenig zurück und betrachtete nun die Blonde, während er seine Ellenbogen auf den Lehnen abstützte und die Finger miteinander verschränkte. „Ich kann Ihnen dazu leider auch nichts sagen. Die Chimäre, die mich angegriffen hatte, hat nichts gesagt und auch nichts angedeutet“, Riza wusste nicht, ob sie ihr ungutes Gefühl schildern sollte, welches sie verspürte, wenn diese eine Schwester in ihrer Nähe war. Vielleicht war es auch nur eine Einbildung und mit ihr war alles in Ordnung. „So ein Mist... Es muss doch einen Hinweis geben. Sie müssen irgendeinen Grund haben, weswegen sie nur die Militärs angreifen!“, es machte ihn rasend, nicht zu wissen, was diese Chimären vor hatten. „Früher oder später werden sie ihn sicherlich preisgeben“, meinte Riza nachdenklich. „Dann ist es aber vielleicht schon zu spät!“, meinte Roy nun aufgebrachter als er eigentlich wollte. „Huh?“, fragend sah sie den anderen an, schwieg aber und stellte ihm keine unangenehmen Fragen, wofür er ihr wirklich dankbar war. Entnervt fuhr er sich mit der Hand über die Stirn und atmete tief ein und aus, um sich wieder zu beruhigen. Er wollte nicht, dass sie diesen Grund erst erfahren würden, wenn es schon soweit zu spät war, dass er Riza nicht mehr schützen konnte. Er wollte nicht noch einmal zulassen, dass sie so schwer verletzt wurde. Es war seine Schuld und das durfte auf keinen Fall wieder passieren.

Roy erhob sich und versuchte wieder zu lächeln. „Ich muss noch einige Sachen erledigen. Ruhen Sie sich gut aus, Oberleutnant“, Riza nickte etwas und der Schwarzhaarige verließ ihr Zimmer, so dass sie nun wieder alleine war. Ein Seufzen entfloh den Lippen der Blonden und sie senkte den Blick ein wenig. Sie wusste nicht, was sie hier tun sollte. In ihrer Lage konnte sie dem Oberst ja auch nicht helfen. Eher im Gegenteil. Sie würde ihm im Weg stehen in ihrem Zustand. Wie konnte sie sich auch nur von dieser Chimäre schnappen lassen? Alles lief perfekt... bis sie zu unachtsam war. „Verdammt...“, nun war sie es, die sich mit der Hand durch die langen blonden Haare fuhr und sich verfluchte. Sie wollte ihm helfen, wollte dass dieser Fall so schnell wie möglich aufgeklärt wurde und nun? Nun war sie selber eines der Opfer geworden, wenn auch durch eigenes Verursachen. Leise beschimpfte sich die Schützin und verfluchte sich für diese Dummheit.
 

11.05.2015



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