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Wolkenbruch

Shikamaru x Samui
von

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Akzeptanz

Auf Karuis Stirnschutz spiegelte sich das Mondlicht.

Versteckt in einer Baumkrone, war ihr Gesicht dem Nachthimmel zugewandt.

Das Rascheln der Blätter übertönte das gedämpfte Gespräch welches sie mit ihrem Kameraden führte.

Normalerweise musste ihr Temperament gezügelt werden.

Doch aufgrund des vorigen Tages war ihre charakteristische Impulsivität durch Resignation ersetzt.

»Wieso weiht sie uns nicht einfach in ihr Vorhaben ein?«
 

Omoi ließ sich Zeit bevor er eine Antwort gab.

Mit verschränkten Armen zählte er die Sterne.

»Vielleicht gibt es gar kein Vorhaben«, setzte er an.

»Sie bricht die Mission ab aber verschleiert es nicht einmal.«

Karui blickte mit ihren gelben Augen weiter in der Himmel.

Aber trotz dessen galt ihre volle Aufmerksamkeit den Theorien ihres Partners.

Für üblich kritisierte sie seine paranoiden Gedankengänge lautstark.

In dieser Nacht jedoch kamen ihr seine Thesen plausibel vor.

»Verschleiern?«, wiederholte sie um mehr zu erfahren.

Mit ruhiger Stimme präzisierte ihr Kamerad:

»Die Hokage hat uns angehalten im Dorf zu bleiben bis sie eine Entscheidung getroffen hat.

Wenn wir uns jetzt einfach aus dem Staub machen, dann wird sie nur Eins und Eins zusammenzählen müssen.«

Seine Worte verklangen in der Nacht.

Je mehr Zeit verstrich, desto mehr brannten sie sich in Karuis Gedanken.

Omois These bot vielerlei Ansätze für Spekulationen.

Aber keine davon ergab einen Sinn für die Rothaarige.

Aus diesem Grund brauchte sie weitere Details.

»Wenn der Abbruch also keine Strategie ist und wir wirklich abziehen ohne etwas zu verbergen....,

dann ist Konohas Vertrauen in uns endgültig dahin. Damit haben wir jede Chance verspielt. Und der Raikage..«, sie pausierte »...wird uns als Verräter betrachten.«
 

»Was macht dich so sicher, dass sie keine Verräterin ist?«

Als er diese Frage stellte, verdunkelte sich seine Mimik.

Die Reaktion seiner Teamgenossin bildete einen scharfen Kontrast dazu.

Mit aufgerissenen Augen, wandte sie ihm ihr geschocktes Gesicht zu.

»Omoi, das geht zu weit!«

Der Zorn und die Entrüstung war zu sehen und zu hören.

Doch der Auslöser ihrer Wut untermauerte seinen Verdacht in aller Ruhe.

»Warum sollte sie in Kauf nehmen, dass sich die Anspannung zwischen Konoha und Kumo weiter zuspitzt?

Warum bricht sie überhaupt die Mission ab, obwohl wir so nah am Ziel sind?

Warum schickt sie uns hier hin um auf sie zu warten, statt einfach mit uns zu kommen?

Warum ist sie noch allein in Konoha?

Mach die Augen auf, Karui..«
 

Die Angesprochene biss die Zähne zusammen.

Ruckartig stand sie auf und packte ihren Kollegen am Kragen.

Unsanft zog sie ihn zu sich heran und schaute ihm zornig in die Augen.

Ihre Bewegungen waren unbändig aber ihre Stimme beherrscht.

»Sie würde uns nie verraten«, flüsterte sie scharf.

»Wie oft stand sie für uns ein? Wie viele Kämpfe hat sie für unsere Heimat durchgestanden?«

Karuis Miene verdunkelte sich mit jedem ihrer Worte.

Als sie ihren Kameraden los ließ, wanderte ihr Blick ins Leere und Melancholie mischte sich in ihre Stimme.

»...sie hat angefangen zu rauchen«, sprach sie nachdenklich.

»Ist dir nie in den Sinn gekommen, dass hinter einem Teamführer auch ein Mensch steckt?«

Omoi setzte ein zynisches Lächeln auf.

»Wir sind Ninja. Die Missionen sind unsere einzige Priorität...«

Der Schatten von Frustration legte sich über das Gesicht seiner Gefährtin.

»Was ist nur los mit dir? Wir sind ein Team! Und ein Team sollte sich vertrauen..

Auch in Krisensituationen!

...wenn ich uns gerade mit Choji und seinem Freund vergleiche, dann..«

Karui wurde augenblicklich unterbrochen als Omoi ihr, aus seiner sitzenden Position aus, ins Wort fiel.

»Choji, mh?«

Es vergingen ein paar Sekunden bis Karui ihren Körper anspannte und Omoi aus aggressiven Augen anfunkelte.

»...untersteh' dich..«, drohte sie scharf.

Der blonde Junge grinste nur provozierend.

»Keine weiteren Fragen..«
 


 

Das selbe Mondlicht erleuchte den Ort der ersten Begegnung zweier Shinobi.

Doch in dieser Nacht war es ein Platz des Abschieds.

Ein Abschied bei dem jedoch nur eine der Personen anwesend war.

Ihr blondes Haar wehte im sanften Wind.

Über das Geländer wanderten ihr Blick über das Dorf hinter den Blättern.

Die halb geschlossenen Augen wirkten mehr desolat als müde.

Auch wenn die Jahre und die letzten Tage der Zerrissenheit an ihr zerrten, fühlte Samui ein wenig Harmonie.

Die Harmonie, die sie so lange außer Acht gelassen hatte und die ihr vor langer Zeit abhanden gekommen war.

Tief atmete sie die kühle Luft ein und schloss die Augen.

Ein letztes mal noch wollte sie es in sich aufnehmen.

Aufnehmen, verschließen und es nie mehr abhanden kommen lassen.

Das Gefühl dass ihr niemand mehr nehmen können würde.

Welche Gefahren sie auch erwarten mochten.

Was auch immer sie in ihrer Heimat erwarten würde..
 

Der erste Tag im Regen.

Zigaretten unter einem Wolkenbruch.

Sanft brennender Sake in der Kehle.

Eine Makrele am Himmel.

Grabsteine im Sonnenuntergang.

Und ein trauriger Junge..

Immer wieder ein trauriger Junge.
 

Mit geneigtem Kopf ließ sie sich von der Nacht umarmen.

Belebender Sauerstoff, welcher ihr Herz schwer sein ließ.

Helles Mondlicht auf dunklem Gemüt.

'Auf Wiedersehen, Kleiner...'
 

Zwischen ihren Gefühlen, gab das Hirn Befehle an ihren Körper.

An den Torso. Drehen.

An ihr rechtes Bein. Einen Schritt nach hinten.

An ihre Halsmuskulatur. Nach rechts wenden.
 

Doch nichts davon trat ein.

Samuis Herz begann schneller zu schlagen.

Sie konnte keinen Muskel rühren.
 

Es dauerte einige Sekunden bis sie es realisierte.

Und noch bevor die Stimme, hinter ihr, die Stille durchschnitt, wurden Blätter zwischen den Ninja über das Dach geweht.
 

»Hast du wirklich geglaubt, dass es so einfach wird?«

Seine Stimme war ruhig aber präzise.

Eine Nuance von Selbstsicherheit war zu hören.

»Kage Mane no Jutsu. Du wolltest es. Hier hast du es...«
 

Ein tonloser Seufzer entrann Samuis Kehle.

»Seit wann?«, fragte sie ruhig.

In der Frage schwang weniger Überraschung als Akzeptanz mit.
 

Der Schattenspieler ging nicht auf die Frage ein.

Stattdessen sprach der Analysator in ihm.

»Kumo-Nins in Konoha.

Vor zwölf Jahren die Entführung von Hinata Hyuuga um an das Byakugan zu kommen..«

Samui lauschte seinen Worten und schwieg.

»Jetzt taucht ihr wieder hier auf, habt Kontakt zu Mitgliedern von Clans, die für ihre speziellen Fähigkeiten bekannt sind.«

Die Jonin kämpfte nicht gegen den Schattenbesitz an.

»Eure Techniken beruhen auf Raiton.

Das Kage Mane no Jutsu braucht eine Lichtquelle um zu funktionieren.«

Die Gefesselte konnte seine Zuversicht geradezu spüren.

»Passt das nicht wunderbar zusammen?«
 

Ein Lächeln legte sich auf Samuis Gesicht.

»Und da sagst du dass du kein Genie wärst..«

In Shikamarus Antwort schwang sowohl Verbitterung als auch Selbstsicherheit mit.

»Ich mag ein schlechter Beschützer sein ..vielleicht auch ein Verlierer..aber..«

Samui bewahrte weiterhin Stille.

»Ich bin kein Dummkopf...«, er pausierte bevor seine Worte durch anschwellende Intensität mehr Gewicht bekamen.

»Und vor allem bin ich niemand, der sein Dorf im Stich lässt!«

Ein Windstoß fuhr über den Ort ihres ersten Treffens.

»....nie wieder..«
 

Samuis Brustkorb erhob sich als sie einen tiefen Atemzug nahm.

Auch wenn sich wieder Emotionslosigkeit auf ihrem Gesicht abzeichnete, spürte sie wie traurige Gewissheit in ihr aufstieg.

Trotz dessen stellte sie ihm eine Frage.
 

»..bist du sicher, dass du das hier tun willst, Kleiner?«

Ihre Haut zog sich unter der kalten Luft zusammen.
 

Seine Antwort ließ die schmerzvolle Fügung in ihr wachsen..
 

»Ich war mir noch nie so sicher...«



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fahnm
2015-07-03T21:08:12+00:00 03.07.2015 23:08
Spitzen Kapitel


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