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Imagine

OTP-Bot-Challenge [Ikki & Kent]
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Thema: »Imagine your OTP watching a romantic comedy.« Komplett anzeigen

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Differenzen

„Was machst du?“

Ikki sah von der Zeitschrift, die er durchblättert hatte, auf. Hinter ihm war gerade Kento in das Wohnzimmer getreten, in seiner Hand eine Tasse mit vermutlich Kaffee oder Mocca darin. Ikki konnte daraus schlussfolgern, dass der Freund soeben in den Feierabend gegangen war.

„Ach, nichts Besonderes“, gab er mild lächelnd zurück. „Ich habe mir diese Zeitschrift angesehen, die mir Shin geliehen hat. Die ist gar nicht so schlecht, hat ein paar interessante Artikel. Magst du später auch einen Blick darauf werfen?“

„Danke, aber kein Interesse.“

„Ah, verstehe schon“, lächelte er wissend. Entschieden klappte er das Heft zu und legte es vor sich auf dem niedrigen Holztisch ab. Daneben stand ein Glas, nach welchem er galant griff und es sich wieder auf der gepolsterten Couch gemütlich machte. „Und? Wie ich sehe, bist du mit deiner Arbeit fertig.“

„Mh.“

„Sehr schön. Wie wäre es dann, wenn wir uns etwas bestellen und den Abend ruhig ausklingen lassen?“, schlug er vor. „Es sei denn, du möchtest lieber weggehen, aber ehrlich gestanden, wäre mir heute ein entspannter Ausklang lieber.“

„Soll mir recht sein“, gab Kento sein Einverständnis. „Was schwebt dir denn vor?“

„Nun, da ich gern noch ein wenig bleiben würde, könnten wir uns eine Pizza bestellen. Und wir können ja einmal schauen, was das Abendprogramm so hergibt. Wäre dir das recht?“

„Von mir aus.“

„Sehr schön.“ Ikki nahm nur kurz einen Schluck von seinem Rotwein, ehe er das Glas zurück auf den Tisch stellte. Über die Fernbedienung wechselte er das Programm des Fernsehers, welcher im Hintergrund leise auf einen Nachrichtensender eingeschaltet war, und zappte sich einige Zeit durch die Auswahl.

„Oh, der hier ist gut!“, rief er schließlich aus. Er stoppte bei einem Sender, auf dem gerade ein Film angespielt wurde, dessen Titel in der Kopfzeile eingeblendet wurde.

„Was ist das?“

„Hitch.“

„Hitch?“

„Ja. Kennst du den Film schon?“

„Nie davon gehört“, gab Kento trocken zurück und nippte kurz an seiner Tasse.

„Eine Schande, Ken“, schmunzelte Ikki. Entschieden legte er die Fernbedienung beiseite und langte erneut nach seinem Glas. Entspannt lehnte er sich zurück. „Das ist ein moderner Klassiker, wenn du mich fragst. Fällt in die Kategorie der Romantikkomödie. Soll ich dir eine kurze Zusammenfassung geben?“

„Bitte.“

„Also: Der nette Herr hier, der Hauptdarsteller, agiert als eine Art Beziehungsratgeber. Er nennt sich selbst »der Date-Doktor«. Er gibt Männern Tipps, wie sie ihre Traumfrau erobern können, ohne aufdringlich zu werden. Einer seiner Klienten ist ein ziemlich hoffnungsloser Fall, aber er hilft ihm, seine Angebetete auf sich aufmerksam zu machen und sich einen Weg an ihre Seite zu ebnen. Nebenher hat der gute Hitchens, also der Hauptdarsteller, aber auch noch ganz eigene Probleme, denn auch er lernt jemanden kennen, die er von sich überzeugen möchte. Dabei stolpert er allerdings von einem Missgeschick ins nächste und es klappt eigentlich nichts wirklich wie geplant. Tja, und seine Prinzessin selbst ist dummerweise auf der Jagd nach ihm, als sie die wahre Identität des »Date-Doctors« enthüllen will.“ Er ließ ein leises Schmunzeln folgen. „Ist ein sehr guter Film, äußerst lehrreich und zudem ausgesprochen amüsant.“

„Hm.“ Indem er einen weiteren Schluck von seiner Tasse nahm, trat Kento näher heran, bis er hinter der Couch neben Ikki zum Stehen kam. „Und für solche Art Filme hegst du eine Schwäche, Ikkyu?“

„Hm, ich schaue sie hin und wieder ganz gern“, gestand er. „Am liebsten natürlich in Gesellschaft. Ich denke, wir haben eine gute Wahl getroffen.“

„Wenn du meinst.“

„Setz dich doch, ich bestelle uns etwas. Worauf hast du Appetit?“

Ikki hatte sich erhoben und von der Couch entfernt, um einige der Bestellflyer aus der Küche zu holen. Als er zurückkam, stand Kento noch immer hinter der Couch und lauschte aufmerksam den eröffnenden Erklärungen Hitchens, welche Tipps ein Mann zu beherzigen hatte, um eine Frau kennenzulernen. Ikki mochte diesen Part selbst sehr gern und Kento konnten sie nicht schaden, weswegen er wartete, bis Hitchens geendet hatte. Erst dann sprach er den Freund an: „Dasselbe wie immer, Ken? Ich bezahle.“

„Glaubst du wirklich, was er da sagt?“

„Hm? Naja, viele Dinge stimmen schon“, bestätigte er. „Zum Beispiel das mit der nonverbalen Kommunikation. Es ist schon wichtig, was man sagt und auch das Wie spielt keine geringe Rolle. Vieles wird bereits gesagt, bevor man ein Wort verloren hat.“

„Nenn mir ein Beispiel.“

„Hm …“ Kurz überlegte er. „Nun, zum Beispiel der Blickkontakt. Ein zu kurzer Blick in die Augen spricht entweder für Unsicherheit oder ein geringes Selbstbewusstsein. Ein zu langer Blick kann aufdringlich oder zu dominant gewertet werden. Und auch die Körpersprache spricht sehr für sich.“

„Findest du nicht, dass solche Dinge überbewertet werden?“

„Wie meinst du das?“

„All diese Dinge beruhen rein auf Interpretation abhängig der individuell persönlichen Basis“, erklärte er. „Ein kurzer Blick oder ein langer Blick, dafür gibt es keinen allgemein gültigen und angewandten Messwert, oder sehe ich das falsch? Was also der eine so empfindet, kann beim Nächsten schon wieder ganz anders sein. Und darauf soll man sich für eine Kommunikation beziehen?“ Er stieß einen rümpfenden Laut aus. „Worauf es immer noch ankommt, ist der Inhalt. Ich kann dir mit einem entschiedenen Gesichtsausdruck vermitteln, dass Wasser fest und Gestein flüssig ist, aber das allein bestimmt nicht den Wahrheitsgehalt meiner Worte. Überzeugend zu lächeln gibt mir noch lange nicht die Macht, festgelegte und auf nachweisbare Tatsachen beruhende Gesetze nach meinem Belieben zu verändern.“

„Ken“, seufzte Ikki leise, „niemand hat gesagt, dass du mit einem aufrichtigen Gesicht offensichtliche Lügen aussprechen sollst.“

„Denk darüber nach.“

„Ja, ja.“ Eine weitere Diskussion zu diesem Thema war sinnlos, das wusste Ikki. Stattdessen begann er, einen der Flyer zu überfliegen und die Telefonnummer der abgebildeten Bestellhotline in seinem Handy einzugeben. „Also, ich bestelle dir dann das Übliche. Ich gehe davon aus, das ist für dich okay. Setz dich solange, ich bin gleich bei dir.“

 

Später saßen beide zusammen. Der Film zeigte eine Szene, in welcher der zweite männliche Protagonist, Albert, seine ersten Hilfestellungen erhielt. Der Humor, wie er erst vor lauter Nervosität ein Waschbecken herauslöste, beinahe ohne Hose die Toiletten verlassen hätte und im Übereifer seinen Job hinschmiss, entlockte Ikki mehrere Schmunzler bis leise Lacher. Etwas, das für Kento vollkommen unverständlich war.

„Wieso lachst du schon wieder?“

„Er tut mir leid“, gestand er mit einem weiteren Kichern. „Auf der einen Seite ist er wirklich sympathisch und bemüht, aber als Mann so ungeschickt. Er nimmt wirklich jedes Fettnäppchen mit. Man möchte ihn irgendwie bemitleiden, aber es geht nicht. Seine Tollpatschigkeit ist einfach zu komisch.“

„Meiner Meinung nach mangelt es ihm nur am richtigen Einschätzungsvermögen. In jederlei Hinsicht“, entgegnete Kento trocken. „Er kann weder seine eigene Person noch sein Umfeld angemessen einschätzen. Daran ist nichts komisch. Lediglich in einem Punkt stimme ich dir zu: Er ist in der Tat zu bemitleiden.“

„Du findest an allem etwas, das den besten Humor nieder und nichtig macht.“

„Vielleicht besitze ich nur eine andere Art von Humor als du?“

„Hm, diesen Gedanken hatte ich auch schon oft“, schmunzelte Ikki. „Aber weißt du, das Faszinierende ist, dass wir dennoch oft etwas zu lachen finden.“

„Ich zähle solche Momente nicht.“

„Hach Ken …“ Ikki stieß ein leises Seufzen aus. „Das war jetzt wirklich unnötig. Es mangelt dir nicht nur an Humor, sondern auch an Romantik.“

„Zum Glück gibt es Wichtigeres, über das ich stattdessen verfüge. Oder meinst du, du löst mein nächstes Rätsel mit einem gejauchzten Witz?“

„Die Herausforderung nehme ich an!“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Endlich nachgereicht. Ich war ursprünglich der Meinung, hier noch den gesamten Filmverlauf schildern zu müssen, dabei reicht das Vorhandene voll und ganz aus, um zu wissen, wie das Headcanon weitergeht. Demzufolge entschuldige ich mich für das unnötige Warten. x) Komplett anzeigen

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