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Liebesbeweise

von

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Epilog

Völlig gedankenverloren saß Bulma in der Küche am Esstisch und nippte an ihrem Schwarztee, den sie gerade zubereitet hatte. In ihrer Aufregung hatte sie sich eine ganze Kanne gemacht - auch in der Hoffnung, dass ihr bald jemand Gesellschaft leisten würde. Mehr als gespannt hatte sie die Übertragung der Cell-Spiele verfolgt und bis zum letzten Augenblick gebetet, dass es ihrem Sohn und Vegeta gut ginge,... und dass sie lebend zurückkehrten. Nun wartete sie hier alleine und hoffte, dass irgendwer von den beiden jeden Moment nach Hause kommen würde. Zunächst hatte sie angezweifelt, dass der Saiyajin no Ouji zurückkehrte. Doch nach letzter Nacht war sie erneut unschlüssig, was ihn betraf.
 

Es war gut, dass es passiert war. Irgendwie fühlte sie sich am Morgen danach sichtlich entspannter bezüglich des Kampfes gegen Cell. Auch wenn er der Saiyajin nicht bei ihr im Bett geschlafen hatte. Dass er Abstand nach ihrem nächtlichen Aufeinandertreffen brauchte, verstand sie auf gewisse Weise. Vegeta musste sich bestimmt mental auf das finale Gefecht vorbereiten - ein Wunder, dass es letzte Nacht überhaupt so weit zwischen ihnen gekommen war. Aber vielleicht brauchte der Kämpfer diese kurze Ablenkung, die ihn wieder etwas auf den Boden zurückholte. Als sie am Morgen in sein Zimmer kurz hineingelugt hatte, hatte sie ihn längst nicht mehr vorgefunden. Der Start der Cell-Spiele war zwar noch nicht so bald angesetzt, doch sie wusste wenigstens, dass es so okay war. Dass es nicht an ihr lag, dass er einfach verschwunden war. Sondern mit dem, was noch bevorstehen würde.
 

Die Blauhaarige nippte an ihrem Tee und wippte nervös mit ihrem Fuß auf und ab. Wenn doch endlich einer der beiden zurückkehren würde...
 

„Mutter... ich bin wieder da.“ Eine bekannte Stimme holte sie wieder aus ihren Gedanken zurück. Es war der große Trunks, der die Küche zwar freudig aber lädiert betrat. Sein Kampfanzug sah ziemlich mitgenommen und an der Stelle bei seinem Herzen war ein riesiges Loch im Brustpanzer. Was zur Hölle war geschehen?
 

„Bin ich froh, dass du lebst“, sagte sie, sprang freudig auf und fiel dem Halbsaiyajin um den Hals. „Ich habe mir solche Sorgen gemacht.“ So fest es ging, umarmte sie ihren zukünftigen Sohn und wollte ihn am liebsten gar nicht mehr loslassen. Wenigstens einer ihrer Männer war fürs Erste zurückgekehrt.
 


 

~*~
 


 

„Son Goku ist also tot.“ Die Blauhaarige konnte ihren Schmerz nicht sonderlich gut unterdrücken. Trunks betrachtete sie, wie sie ihre Teetasse wieder auf den Tisch hinstellte und sie nachdenklich ansah. Sie hielt sich, so gut es ging, ihre Trauer zurück.
 

Der Junge mit den fliederfarbenen Haaren hatte ihr alles erzählt. Die Geschichte, dass Son Goku sich geopfert hatte und dass er selbst auch für kurze Zeit tot gewesen war. Die Wünsche an Shenlong und alles, was dazugehörte. Sie hatte ihm von Anfang bis Ende aufmerksam zugehört und gehofft, dass alles doch noch ein gutes Ende nehmen würde, was es eigentlich auch tat. Nur der Tod ihres besten Freundes war tragisch und unfassbar für die Erfinderin.
 

„Und was ist mit Vegeta?“, fragte sie nach einer längeren Pause. „Wo ist er?“ 
 

Trunks war kurz unschlüssig, ob er ihr von dieser einen Sache erzählen sollte. Jedoch war er selbst ziemlich froh darüber, dass es passiert war. „Piccolo meinte, er ist auf dem Schlachtfeld zurückgeblieben. Ich habe keine Ahnung, wann und ob er wiederkommt. Leider weiß ich nichts Genaueres. Jedoch ...“
 

„Jedoch was…?“, fragte Bulma neugierig dazwischen und führte die Teetasse zu ihrem Mund.
 

„Du wirst es nicht glauben. Aber Yamchu hat mir erzählt, dass als ich gestorben bin, Vater total ausgetickt ist. Er war so in Rage, dass er Cell angegriffen hat.“
 

Die Augen seiner Mutter weiteten sich, als er jene Worte über die Lippen brachte. Sie hatte in diesem Moment einen kräftigen Schluck von dem Tee genommen und verschluckte sich so daran, dass sie husten musste. „Ich wusste es ... *hust* doch!“
 

Trunks musste lächeln bei ihrer Aussage. Er selbst hatte es nicht gewusst, aber ständig gehofft, dass sein Vater mehr war, als nur ein herzloser Kämpfer. Dass unter seiner rauen Schale doch so etwas wie... Mitgefühl war. Seine eigene Mutter hatte seinen Vater jedenfalls immer so beschrieben und er war froh, dass er dies nun bestätigt bekam.
 

„Ich denke... er wird wieder kommen“, munterte er seine Mutter auf, da er mitbekam, dass sie sich noch immer Gedanken über die Abwesenheit des Saiyaijins machte.
 

„Ich glaube auch... oder hoffe es. Für ihn ist das Ganze wahrscheinlich auch nicht leicht“, seufzte sie und stellte ihre Tasse wieder auf den Tisch.
 

Trunks nickte zustimmend und danach schwiegen sie sich eine Zeit lang an, bevor Bulma das Thema wieder in eine andere Richtung lenkte. „Du solltest jedoch erst mal ein Bad nehmen und diesen Anzug entsorgen. Mir gefällt es nicht, wie da dieses Loch herausragt“, schlug sie ihm vor und deutete dabei auf die Vertiefung an seiner Brust.
 

„Du hast recht.“
 


 

~*~
 


 

Der restliche Tag verging ohne das Auftauchen des Prinzen. Zu ziemlich später Stunde lag Bulma bereits in ihrem Bett, konnte jedoch wie die letzten Wochen einfach nicht schlafen. Bestimmt war es schon weit nach Mitternacht, stellte sie genervt fest und drehte sich zum gefühlt hundertsten Mal auf die andere Bettseite. Plötzlich hörte sie ein Knarren, das sie aufschrecken ließ. Jemand hatte ihr Fenster geöffnet, kein anderer als...

„Vegeta... bist du das?“, sagte sie mit halb offenen Augen, erhob sich leicht vom Bett und versuchte die Gestalt ausfindig zu machen. Die Erfinderin streifte sich ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht, um die Person vor sich genauer betrachten zu können. Nichts als Schweigen empfing sie, also konnte es niemand anderer sein als der Saiyajin no Ouji. Wer sollte auch sonst mitten in der Nacht über ihr Fenster einsteigen? Trotzdem wunderte es sie, dass er nicht wortkarg wie sonst in seinen eigenen vier Wänden verschwand, sondern ihr Zimmer aufsuchte. Warum kam er also zu ihr? 
 

„Was machst du so spät hier...?“ Sie setzte sich in ihrem Bett auf und wollte gerade einen Fuß auf dem Boden setzen als...
 

„Bleib liegen! Ich will nur reden“, stoppte er sie verbal.
 

Die Blauhaarige wunderte sich, dass er nur zum Reden gekommen war. Das war völlig untypisch für seine Person. Seit wann war der Prinz so gesprächig? Doch sie hinterfragte es nicht, sondern verharrte in ihrer Position und wartete darauf, über was er sprechen wollte. Vegeta, der bis gerade eben noch am Fensterrahmen gehockt hatte, stieg in das Schlafzimmer und lehnte sich an die Wand neben das Fenster.
 

„Kakarott ist tot...“, seufzte er und verschränkte dabei wie üblich seine Arme.
 

„Ich weiß. Trunks hat es mir erzählt. Ich glaube...“, begann sie, wurde jedoch augenblicklich von ihm wieder unterbrochen.
 

„Was ist das bloß für ein Tod, wenn man sich selbst opfert? Das ist einfach nur naiv, ohne jeglichen Stolz. Er war... einfach schwach.“
 

„Was meinst du damit, dass er schwach war? Ich dachte, er war stärker als du?“
 

„Ich rede nicht von der Kampfkraft, sondern davon, dass er charakterlich schwach war. Wir Saiyajins tun so etwas nicht, sich zu opfern...“ Bulma sah die Verächtlichkeit in seinem Gesicht. Dieses Unverständnis, was er Son-kun gegenüber fühlte. Dadurch, dass er die Sinnhaftigkeit seines Todes in Zweifel stellte, machte er es sich auch nicht leichter dessen Ableben zu verkraften.
 

„Er hat das nur getan, um die zu beschützen, die er liebt. Er hat... Prioritäten gesetzt, um es mit deinen Worten zu sagen. Ich glaube, du willst nur nicht einsehen, wie sehr du Son-kun eigentlich doch verstehst.“
 

„Wie kommst du immer auf so einen Mist?“, blaffte er sie an.
 

„So viel Mist, wie du immer behauptest, kann das gar nicht sein. Sonst wärst du vermutlich nicht hier.“ Bulma wusste, dass sie recht hatte. Wenn er nicht an ihrer Meinung interessiert wäre, hätte er sich keinen Zentimeter gerührt, um sie aufzusuchen. Ein leichtes Lächeln huschte ihr über das Gesicht, als sie eine Veränderung in seinem Gesicht sah. Vegeta fühlte sich fast ... ertappt, mochte man sagen. Jedoch spielte er das alles mit einem ewig andauernden Schweigen herunter. Abermals fiel ihr auf, in welche Widersprüche er sich verwickelte und vor allem, dass sie ihn besser kannte, wie bisher angenommen. „Ich habe auch gehört, was du für Trunks getan hast. Du hättest dabei auch sterben können. Ist das denn kein Opfer?“, versuchte sie ein äquivalentes Beispiel zu finden.
 

Eine leichte Röte bildete sich in seinem Gesicht. Es war ihm sichtlich unangenehm, dass sie von dieser Sache wusste und auch bewusst ansprach. Ihr Grinsen wurde noch eine Spur breiter, als er seinen Blick nun gänzlich von ihr abwendete.
 

„Sag Vegeta...“, redete sie weiter und stand von ihrem Bett auf. „Wenn niemand sonst außer dir da gewesen wäre, als mein Gleiter in die Luft gejagt wurde... Hättest du mich gerettet?“
 

„Fängst du schon wieder damit an!? Ist das nicht völlig unwichtig? Es ist schließlich vorbei", knurrte er bloß.
 

Sicher war es vorbei. Aber dennoch war die Antwort für sie mehr als ausschlaggebend. Gestern hatte er noch behauptet, Prioritäten setzen zu müssen. Was wäre seine oberste Priorität gewesen, wenn wirklich niemand da gewesen wäre, außer ihr und dieser Blechbüchse namens Dr. Gero? Wie hätte er sich entschieden?
 

„Für mich ist es wichtig! Vielleicht wäre es auch gut, dies für dich zu beantworten. Denn wenn du dir diese Frage ehrlich durch den Kopf gehen lässt, kannst du vielleicht erkennen, dass du auch diese Ader hast. Jene, die auch Son-kun hatte, als er sich für uns alle geopfert hatte.“
 

Alles, was sie als Antwort bekam, war ein spottendes Schnauben seinerseits. Wäre auch verwunderlich gewesen, wenn er darauf entsprechend reagiert hätte. Vermutlich musste er die Ereignisse des heutigen Tages erst verarbeiten. Sein Konkurrent war tot, er hatte seinen Sohn rächen wollen und nun löcherte sie ihn mit Dingen, die an seinem Ego kratzten. Für heute wäre es wohl wirklich das Beste nicht mehr zu viel von ihm zu erwarten.
 

„Wenn es leichter für dich ist... dann musst du mir auch nicht jetzt antworten ....“, seufzte sie schließlich und hoffte den Druck von ihm genommen zu haben. Stattdessen kam sie ihm noch einen Schritt näher und strich über seinem Oberarm. Er war noch mit seinem blauen Kampfanzug bekleidet, der ziemlich dreckig und durchnässt war. Hatte er etwa in seinem See damit gebadet? Doch es war ihr egal, in welchem Zustand er jetzt hier vor ihr stand. Ohne weiter über solche Kleinigkeiten nachzudenken, glitt sie mit ihrer Hand rauf zu seinem Gesicht und berührte seine raue Haut.
 

„...Komm lieber zu mir ins Bett.“
 


 


 

~*~
 


 


 

Vorherbestimmung. Von der Chaostheorie bis hin zum Determinismus gibt es zahlreiche Forscher, die sich mit dem Thema Vorherbestimmung auseinandergesetzt haben. Denn auch sie interessierte die Frage nach dem freien Willen, dem Schicksal und der Vorherbestimmung. Welcher Weg wird durch das Schicksal geebnet und wie vorhersehbar ist dieser? Steht die Zukunft bereits tief geschrieben? Wenn dem so wäre, gäbe es dann noch einen freien Willen?
 

Was kann ich tun, wenn die Zukunft schon feststeht? Entscheide ich dann einfach gar nichts zu tun? Doch selbst diese bewusste Entscheidung ist kein Zufall und führt zu weiteren Ereignissen. Eine Kettenreaktion, gegen die man dann doch nichts mehr ausrichten kann.
 

Ist es nicht einleuchtend sich über unsere Zukunft Gedanken zu machen?
 

Die Menschen haben Angst vor Ungewissheit und Unsicherheit. Anstatt dass sie sich scheinbare Sicherheit zu schaffen versuchen, sollten sie lieber nach dem suchen, was ihrem Leben wirklich Halt und Sicherheit geben kann. Das Suchen, worin unser Leben wurzelt.
 

Kann man seinem Schicksal nicht entfliehen?
 

Ein gewisser Jemand ... nicht.
 


 


 

Für Trunks hatten die Ereignisse keine Auswirkungen, auch wenn Son Goku sich Jahre zuvor verplappert hatte, erblickte er nichtsdestotrotz das Licht der Welt. Bulma glaubte als Wissenschaftlerin nicht an so etwas wie Schicksal ... eigentlich. Doch wenn sie das lachende Gesicht ihres Kleinen sah, überkam sie ein mulmiges Gefühl. Ein Gefühl, das ihr mitzuteilen versuchte, dass da noch etwas vorhanden war. Dass es vielleicht doch so etwas wie Schicksal gab.
 


 

~*~
 


 

Etwa drei Jahre später... 
 


 

Irgendwie war etwas eingetreten, das Vegeta unbekannt war. Die Menschen nannten es auch ... Alltag. Dem Prinzen war diese Zeit des Friedens nicht geheuer. Eine Zeit, in der er nicht auf etwas hintrainierte. Eine Zeit ... der Ruhe.
 

Ruhe und Frieden, beides Wörter, die ihm überhaupt nicht behagten. Nach den Cell-Spielen hatte er eine Zeit lang vor sich hin sinniert, wie nun alles mit ihm weitergehen würde. Der Saiyajin wusste nicht wie, aber irgendwie hatte sich ein Leben mit ihr und dem Kleinen entwickelt. Das Schlimme dabei war, dass er sich direkt daran gewöhnt hatte. Dieser kleine Balg, den er eigentlich all die Jahre verhindern wollte. Und nun, was tat er? Es war so weit mit ihm gekommen, dass er froh war, ihn zu haben. Er tat es manchmal als Beschäftigungstherapie ab, dass er den Knirps, der knapp über drei Jahre alt war, trainierte. Was Kakarott mit seinem Sohn konnte, konnte er schon lange, und das sicher besser. Zugegeben, sein Widersacher hatte ihn zwar wieder mal übertroffen, aber als Kampflehrer taugte er einfach nichts. Er war viel zu sanft und der Saiyajin no Ouji glaubte, genau der richtige Trainer für Trunks sein zu können. Die Gefühle, die er gegenüber dem Kleinen hegte, waren anfangs kaum vorhanden, jedoch wuchsen sie mit jedem Tag, der verging. Vielleicht lag es auch einfach nur daran, dass er dem Jungen aus der Zukunft immer ähnlicher sah. Immer und immer wieder wurde er daran erinnert, was an jenem Tag passiert war. Der Tag, an dem er seinen Sohn rächen wollte.
 

Am schlimmsten wurde es dann, als er sie noch einmal besuchte. Mirai Trunks hatte scheinbar erneut genug Energie, um in die Vergangenheit zu reisen. Was der Grund seines Besuchs war, konnte der schwarzhaarige Kämpfer nur erahnen. Vegeta hatte den Jungen aus der Zukunft nicht direkt gesehen. Nur vom Fenster seines Zimmers aus, hatte er mitbekommen, wie die Zeitmaschine auf dem Rasen der Capsule Corporation gelandet war. Doch das erste Gefühl, das in ihm hochstieg war ... Panik. Zwar war der Saiyajin auch neugierig, was er hier machte. Dennoch war die Aufregung zu groß, um ihn gegenüberzutreten. Vegeta hatte beobachtet, wie die Briefs zu ihm hinausgestürmt waren und ihn herzlich willkommen geheißen hatten. Minuten später, als Vegeta Schritte vor seinem Zimmer gehört hatte, war er reflexartig aus seinem Fenster gesprungen und so weit weg geflogen, wie es nur ging. Bestimmt war es Bulma gewesen, die ihn gebeten hätte, Trunks zu begrüßen. Doch er konnte nicht, er hatte regelrecht eine Blockade.
 

Erst am nächsten Tag zu späterer Stunde war er wieder zurückgekehrt. Die Zeitmaschine war längst wieder verschwunden. Er wusste, dass das, was er getan hatte, vielleicht nicht das Klügste war. So ganz verstand er noch nicht, wieso das seine erste Reaktion gewesen war. Immerhin hatte er den Jungen drei Jahre zuvor auch verabschiedet. Was war jetzt anders als zuvor? Hatte er schlichtweg Abstand gebraucht? 
 

Vegeta hatte sich heimlich über sein Fenster in sein Zimmer geschlichen. Doch er hatte nicht mit der blauhaarigen Frau gerechnet. Der Prinz schalt sich selbst, dass er nicht versucht hatte, ihren Ki aufzuspüren. Denn sie saß auf seinem Bett und schien schon eine gefühlte Ewigkeit auf ihn zu warten.
 

„Wo warst du die letzten ... 36 Stunden?“, schnauzte sie ihn ziemlich verärgert an und wippte dabei nervös mit ihrem rechten Fuß.
 

„Trainieren“, gab er knapp als Antwort und seufzte dabei genervt aus. Verdammt. Wäre er doch hier geblieben, dann hätte er sich ihr Gekeife sparen können. Doch dafür war es nun auch zu spät.
 

„Ich verstehe nicht, wieso du abgehauen bist. Trunks ist nur gekommen, um uns zu erzählen, dass er die Cyborgs in seiner Zeit zerstört hat. Ach und diese anfängliche Form von Cell. Er war sehr stolz darauf und wollte dir genauso davon berichten wie mir. Du weißt, dass er in seiner Zeitebene keinen Vater mehr hat, oder?! Du kannst doch nicht einfach so verschwinden, wenn er uns einmal besucht? Ich hätte ihm zwar vorgeschlagen, dass er nach dir suchen soll ... aber das wollte er auch wieder nicht“, keifte sie ohne Punkt und Komma darauf los. „Wer weiß, ob er überhaupt noch einmal kommen wird, wenn er jetzt in seiner eigenen Zeit ein neues Leben aufbaut. Dich soll einer mal verstehen!“ Dabei strich sie sich ihr kurz geschnittenes Haar aus dem Gesicht. „Aber nein, du denkst ja immer nur an dich. An jemand anderen kannst du gar nicht denken. Du und dein dämliches Training! Wenn du den Kleinen nicht trainieren würdest, würdest du vermutlich gar keine Zeit mit ihm verbringen!“
 

Ja, er hätte eindeutig hier bleiben sollen, oder länger weg - wie man es sah. Diese Frau brachte ihn wahrlich zur Weißglut. Dennoch verstand er, was ihr Problem war. Es brachte sowieso nichts, wenn sie ihn weiter anschnauzte, denn er wusste selbst nicht einmal, was mit ihm los war. Der Grund, wieso er ... Doch darüber mit ihr zu reden war zwecklos.
 

Wütend schritt er schnell auf sie zu und hielt ihr mit seiner rechten Hand den Mund zu, damit er auch einmal zu Wort kam. Vor Schreck fasste sie mit ihren beiden Händen nach seinem Unterarm, der direkt vor ihrem Körper war. „Kannst du mal für eine Minute die Klappe halten! Du hast doch überhaupt keine Ahnung!“, knurrte er sie an. Anfangs wehrte sich die Frau noch, doch als sie endlich zum Zappeln aufhörte, redete Vegeta weiter. „Im ganzen gottverdammten Universum gibt es keine Frau, die so viel redet wie du! Habe ich dir schon einmal gesagt, wie viel Mist du redest?“
 

Bulma schloss kurz ihre Augen und wirkte ziemlich eingeschnappt. Der Frau war wahrlich nicht mehr zu helfen. „Ich sage dir das jetzt nur einmal, also merk dir das, denn es kann sein, dass ich es nie wieder sagen werde.“ Abrupt öffnete sie wieder ihre Augen und sah ihn entgeistert an. Vegeta wusste nicht, was ihn in diesem Moment ritt, doch irgendwie hielt er es für die einzige Möglichkeit, die Frau vor sich zu besänftigen. Jene Frau, die er langsam aber sicher ... gern zu haben schien.
 

„Ich hätte dich gerettet.“
 

Nachdem er jene Worte ausgesprochen hatte, ließ er wieder von ihr ab. 
 

„Was soll das heißen?“ Anfangs schien sie mehr als verwirrt zu sein, doch plötzlich dämmerte es ihr. Er konnte sehen, wie sich ihr zuvor halb offener Mund schloss und sich ein Lächeln in ihrem Gesicht formte. „Kannst du das noch einmal sagen? Ich hab dich nicht richtig verstanden.“
 

„Was hab ich zuvor gesagt? Du hast sehr wohl verstanden“, schnauzte er sie erneut an und wendete ihr augenblicklich den Rücken zu. Vegeta ärgerte sich darüber, dass er überhaupt einen Ton gesagt hatte. Die Antwort auf die Frage, die sie ihm drei Jahre zuvor gestellt hatte. Warum ihm dies genau jetzt einfiel? Er wusste es auch nicht so ganz.
 

Manchmal fragte er sich, ob die Dinge anders zwischen ihnen wären, wenn sie nicht von der Zukunft des Jungen gewusst hätten. Nicht gewusst hätten, was zwischen ihnen stehen würde. Würde er dann mit demselben Gefühl vor ihr stehen? Das Gefühl, dass er diese Frau ehrlich mochte? Hätte er diese ganze Sache zwischen ihnen früher, später oder gar nicht akzeptiert? Doch die Gedanken an dieses was wäre wenn musste er endgültig verdrängen. Denn es brachte nichts, außer dass es neue Fragen aufwarf.
 


 

Ist die Zukunft vorherbestimmt?
 


 

Noch immer stand er mit verschränkten Armen und dem Rücken ihr zugewandt da. Vegeta wollte sich keinen Milimeter rühren, eher im Boden versinken, dass er überhaupt ein Sterbenswort gesagt hatte. Plötzlich fühlte er ihre Hände, die sich um seine Hüfte schlangen.
 


 

Kannst du dein Schicksal verändern?
 


 

„Ich habe mehr als gut verstanden“, hauchte sie ihm in sein linkes Ohr, ihren Kopf dabei auf seiner Schulter abgestützt. Vergessen war ihr Ärger wohl, dass er abgehauen war, denn in ihrer Stimme war keine Spur davon mehr zu finden. „Sei nicht mürrisch und ...“
 

Vielleicht zum Teil. Doch das Leben ist wie ein Puzzle. Du bekommst die Teile und was du daraus machst, liegt ganz in deiner Hand.
 


 

„...gehen wir lieber ins Bett.“


Nachwort zu diesem Kapitel:
A/N: Und hiermit lasse ich den Vorhang fallen. Es ist vollbracht! Das ist das Ende meiner Geschichte nach etwa sieben Monaten. Meine längste Story bisher und auch derweil meine Liebste. Es hat mir unglaublich Spaß gemacht hier meinen Schreibstil weiter zu entwickeln, die verschiedenen Sichten zu wechseln und die Gefühle der Protagonisten darzustellen.

Ich hoffe, euch hat gefallen, was ihr gelesen habt. :-) Ihr habt mich alle bis zum Schluss sehr motiviert und ich kann gar nicht genug danke sagen für

*157 Reviews
*98 Favoriteneinträge

Was steht nun an? Zunächst eine Weihnachtsgeschichte in vier Kapiteln, die es zu jedem Advent-Sonntag geben wird – vielleicht liest man sich ja dabei? :)
Ansonsten ein größeres Projekt wieder mal, aber wann ich damit wirklich starte, steht noch in den Sternen, da ich nach der Kurzgeschichte eine kleine Pause glaub ich brauche.

Meine andere offene Story … hmm mal sehen, wie ich dazu komme dort weiterzuschreiben. Im Moment bin ich nicht wirklich in der Geschichte drinnen, werde aber trotzdem versuchen, aufgrund von Nachfragen, weiterzumachen.

Was ich noch verfolgen werde, ist diese Geschichte als Comic weiter zu zeichnen. Diesen findet ihr hier http://lovelykotori.deviantart.com/gallery/55529582/DBZ-Comic-Proof-Love und auch auf Animexx. Bereits vier Kapitel dieser FF sind schon in Form von zwei Manga-Kapiteln erschienen :-) Die Story wird sich etwas ändern, aber grundsätzlich gleich bleiben.


Viele Liebe Grüße und bis zum nächsten Mal.
Eure Carriebabe Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Liska_
2017-01-04T13:44:59+00:00 04.01.2017 14:44
Die geschichte war echt toll schade das es zu ende ist. Mir hat es gefallen wie du die sichtweisen immer geändert hast z.b mal sie mal er es war echt gut.
Antwort von:  lovelykotori
28.06.2017 09:05
danke dir ^^ (sry für den späten kommi xD)
Von:  Raven22
2015-11-26T14:10:39+00:00 26.11.2015 15:10
Einfach nur Super-Duper-Tolle Geschichte. Wer wollte nicht wissen, wie diese drei Jahre vor sen Cyborgs abgelaufen sind. Wobei ich die Variante bevorzuge, das Bulma und Vegeta nichts im Vorraus davon wussten.
Ich könnte mir gut vorstellen, das du auch sehr gut die Geschichte schreiben könntest wie Bulma auf Vegeta nach Boo reagiert, weil sein Ausraster davor schon noch einige Fargen aufgeworfen hat. Allerdings glaube ich, das Bulma so gütig ist, das sie ihm diesen "Ausrutscher" relativ schnell verziehen hat.
Antwort von:  lovelykotori
26.11.2015 16:25
Zu der anderen Variante hab ich vor einem Jahr auch eine Story geschrieben nur die gefällt mir nicht mehr so da mein Schreibstil noch nicht so gut ist xD

Zu der buu Sache gibt es schon ein paar stories ich weiss nicht ob ich.dazu explizit auch was schreiben werde mal sehen :-)
Danke fürs lesen :-)
Von:  PrincessMelody
2015-11-26T11:31:51+00:00 26.11.2015 12:31
Hey,

da ist es nun wirklich das Ende.

Eine tolle Geschichte war es:)

Und aha also hätte er sie gerettet:) das ist doch dann gut.

Und das Ende ist auch toll geworden und man merkt, dass er sie liebt und er es ja auch irgendwie nach und nach erkannt hat.

Auf der einen Seite schade, dass sie nun vorbei ist, aber auf der anderen Seite jede Gerschichte muss auch mal Enden:) und bin gespannt, was du, wenn du noch weiter schreibst, was noch so von dir kommen wird.

Liebe Grüße:)
Antwort von:  lovelykotori
26.11.2015 16:24
Ich wollte ein.Happy end ein wenig haben deshalb der zeitsprung weil ich finde direkt nach den cell spielen hat er sie nicht wirklich geliebt dass.das eher mit der Zeit kommt eben.

Naja es ist besser die Geschichte hört auf bevor sie sich endlos dahinzieht :-) freut mich dass sie dir gefallen hat es Word bald wieder was von mir zu lesen.geben

Glg
Von:  Cullinaree
2015-11-26T01:15:39+00:00 26.11.2015 02:15
Ein wirklich supertolles Ende für eine supertolle Geschicchte :)
Schade, dass sie jetzt vorbei ist :/
Antwort von:  lovelykotori
26.11.2015 07:57
danke :) freut mich dass es dir gefallen hat.
naja alles hat mal ein ende ^^kommen ja neue stories
Von:  -Bloom-
2015-11-25T16:48:01+00:00 25.11.2015 17:48
Du hast es wirklich wundervoll enden lassen.
Das er die Erkenntnis hat sie zu lieben und das sein eis brach.
Einfach nur toll.
Antwort von:  lovelykotori
26.11.2015 00:26
Freut mich übrigens auch hier dass dir die Geschichte gefallen hat, ich glaub wenn es nicht ein bisschen Happy end oder ähnliches gegeben hätte, hatten mir ein paar Leute den Kopf abgerissen xD
Antwort von:  -Bloom-
26.11.2015 15:02
Und ich gehöre zu den Leuten XDDD Bin nicht umsonnst die reinblüter Prinzessin aus Vampire Knight XD *auf meinen Namen deut*
Antwort von:  lovelykotori
26.11.2015 16:22
Vampire knight kenn ich nur vom Namen her :-D


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