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It's getting heavier I wanna run and hide (Arbeitstitel)

von

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Tatsächlich

Lily sah es zwar nicht, aber sie wusste ganz genau, dass James ihrer Freundin zuzwinkerte. Das war doch typisch für ihn. Ihr Gesicht wurde rot und glühte; von einem auf den anderen Moment. So wütend konnte er sie machen. Wütend und... Sauer. Ja genau, wütend und sauer!

Sie wagte es nicht, sich umzudrehen, aber Mary ergriff die Gelegenheit beim Schopf und Lily fühlte sich eiskalt erwischt. Ganz beiläufig lächelte sie James an, hakte sich bei Lily unter und folgte dem Rumtreiber zum Tisch der Gyffindors. „Ach, danke. Freust du dich schon auf Hogsmeade?“ James nickte mit einem Schulterzucken, was Lily aber nur auf dem Augenwinkel wahrnahm, da sie hochkonzentriert auf ihre Schuhe starrte und sich einfach nur von Mary mitzerren ließ. „Klar. Eine kleine Auszeit ist immer ziemlich cool.“, fügte James hinzu, als wäre er der lässigste Mensch der Welt. Mary nickte anscheinend. „Ja, mit spannender Gesellschaft auf jeden Fall.“ Am liebsten wäre Lily ihrer Freundin mit aller Kraft auf den Fuß getreten. Am besten mit einem heftigen Sprung. Aber das konnte sie jetzt natürlich nicht tun. „Nun, die kann ich wohl bieten.“, erwiderte James amüsiert. „Aber wie ich Evans kenne, weiß sie das nicht zu schätzen.“ Jetzt war es Mary, die ihrer Freundin einen Stoß gab. Lily fluchte innerlich, hob dann aber den Kopf und konnte nur hoffen, nicht mehr rot wie eine Tomate zu sein. „Mhh, weißt du, eigentlich, ich...“, stieß sie zwischen zusammengepressten Zähnen hervor und erntete einen weiteren Knuff von Mary. Wie konnte Mary, der liebste Mensch der Welt, nur so unbarmherzig sein? James sah sie gespannt an und hatte eine Augenbraue hochgezogen. Lilys Kopf war wie leergefegt und sie schaltete wieder auf Angriff. „Bilde dir ja nicht ein, mich zu kennen, Potter.“, gab Lily dann zurück und obwohl ihre Stimme wieder fast gewohnt biestig klang, schwang doch ein wenig Unsicherheit darin mit. Er grinste. „Dann begleite mich am Wochenende nach Hogsmeade.“ Lily schluckte schwer, war aber fest entschlossen, die Gelegenheit zu nutzen. Sie mimte ein nachdenkliches Gesicht und sah dann langsam zu Mary herüber. „Eigentlich wollte ich mit May hingehen...“, murmelte Lil und hoffte, dass James jetzt nicht absprang - natürlich nur um Marys Willen! James klang zwar eine Nuance matter, bot aber sofort an: „Sie kann ja mitkommen.“ Und kaum hatte James seinen Satz beendet, grätschte die Brünette auch schon rein: „Ugh, um das dritte Rad am Wagen zu sein? Wie ätzend! Nimm ' doch sonst Sirius mit; ein Doppeldate sozusagen.“ Ihre Stimme klang völlig flatterig und es grenzte an ein Wunder, dass sie sich nicht verhaspelte. James stand neben den beiden Mädchen und für einen Moment schien er abzuwägen. Lily war tatsächlich nervös. Natürlich nur, weil sie wollte, dass Mary ihr dämliches Date mit Black bekam.

„Okay.“, antwortete James dann, nachdem eine gefühlte Ewigkeit vergangen war. „Samstag nach dem Mittagessen in der Eingangshalle. Wir erwarten euch dann.“ Er lächelte wieder sein typisch charmantes Lächeln, winkte seinen Mitschülerinnen nochmal zu und ging dann zu seinen Freunden, um sich neben Sirius nieder zu lassen.

Lily stand da wie erstarrt. War das gerade wirklich passiert? Neben ihr quietschte Mary leise und drückte Lilys Hand. „Wow, Lils, das war sogar richtig gut. Wir haben ein Date mit den heißesten Jungs der Schule.“ Lily sah sie mahnend an und presste die Lippen aufeinander. „Ich muss dich wirklich gern' haben. Wie konnte ich mich nur darauf einlassen? Und wage es jetzt nicht, dich den Rumtreibern zu nähern!“, fügte sie fauchend hinzu, als May einen Schritt in deren Richtung machte. Bestimmt zog sie Mary mit sich, direkt auf Alice Prewett zu, die ihnen schon freudig entgegen lächelte.

Als sie sich auf die Bank niederließen, fühlte Lily sich ungewöhnlich erschöpft, dabei war erst Mittag. Bestimmt war Potter einfach ein Energiesauger. Dass sie sich dem wirklich den ganzen Samstagnachmittag aussetzen würde... Mary war ihr echt was schuldig!

Lily zog sich eine Schüssel mit Nudelsuppe heran und begann, sie auf ihren Teller zu schöpfen. Dann bemerkte sie Alices Blick auf sich und schaute ihre Freundin fragend an. Wahrscheinlich sah sie dabei genervter aus, als sie eigentlich wollte. „Gehst du jetzt endlich mit James aus?“, fragte Alice unverblümt und Lily ließ ihren Löffel lautstark auf ihren Teller fallen. Ein paar Köpfe drehten sich zu ihnen um und Lily hätte sich am liebsten selbst geohrfeigt. Mary ergriff das Wort. „Tut sie, auch wenn nicht ganz freiwillig. Aber das wird ihr bestimmt auf die Sprünge helfen.“ Alice nickte verstehend und lächelte dann sanft. „Und so, wie du aussiehst, hat das was mit Sirius zu tun? Lass mich raten... Ihr geht zu viert aus?“ Mary nickte grinsend und Lily sah fassungslos zwischen ihren Freundinnen hin und her. „Hey! Ich mache das nur für dich, May! Es wird die reinste Tortur.“ Mary verdrehte nur die Augen mit einem wissenden Blick, was Lily noch mehr aufregte. Aber fast noch schlimmer war Alice Reaktion. Diese sah Lily fast mitleidig an. „Du wehrst dich so heftig und trotzdem ist es passiert. James mag ein Angeber sein, aber im Grunde ist er ein guter Mensch. Oder er wird einer.“ Sie kicherte. „Das liegt an dir, du tust ihm gut.“ „Entschuldige bitte?“, erbost Lily sich, aber Alice winkte ab. „Ist okay, ich weiß, dass du das noch nicht sehen willst. Aber ihr seid füreinander bestimmt.“ Lily wollte wieder keifen, aber das machte bei Alice kaum Sinn. „Du hast leicht reden. Du hast den perfekten Freund. Frank und du, ihr seid das ideale Paar. Das heißt aber nicht, dass du alles weißt.“ Alice lächelte nur matt. Manchmal war es wirklich beängstigend. Alice war die Ruhe in Person und hatte etwas sehr Mütterliches an sich, schon seit sie 13 ist. Ab und an war das richtig nervtötend. Auch, wenn Lily zugeben musste, dass Alice oft im Recht war. Nur dieses Mal irrte sie sich.

Wieder tauschten Lils Freundinnen einen wissenden Blick, als wären sie Lily überlegen, wüssten etwas, was der Rothaarigen selbst verborgen war. Wieso konnte sie den beiden nicht klar machen, dass sie falsch lagen? Sie und Potter? Es war so absurd! Bis vor Kurzem war James erbitterter Feind ihres besten Freundes und das aus gutem Grund. Severus gehörte zwar nicht mehr zu ihrem Leben, aber diesen Platz würde auf keinen Fall der überhebliche, kindische Potter einnehmen. Unwillkürlich glitt ihr Blick zum Slytherintisch herüber. Nur ganz heimlich schaute sie kurz zu Severus, der stumm über seinen Teller gebeugt war. Seit sie ihn letzte Woche in Zaubertränke angekeift hatte, dass er sie in Ruhe lassen solle, hatte er sich ihr nicht mehr genähert. Und sie war froh darüber. Manchmal fehlte er ihr noch, aber das war wohl normal, nachdem man so lange beste Freunde war. Mit der Zeit würde sich auch das legen.

Trotzdem... In Momenten wie diesen, fehlte er an ihrer Seite. Sie liebte Mary zwar über alles und auch Alice war eine ihrer besten Freundinnen, aber die beiden konnten es einfach nicht lassen, ihr mit Potter auf die Nerven zu gehen. Ständig musste sie sich anhören, dass er sie wirklich toll fand oder warum sie denn nicht auf seine Avancen einging. Sev hatte das nie getan. Natürlich hing das auch mit seiner Abscheu Potter gegenüber zusammen und sein Groll gegen den Jungen war vielleicht ein wenig zu ausgeprägt, aber immerhin sah er das, was James auch wirklich war. Ein fieser, egoistischer, selbstbezogener Angeber. Ein Angeber, mit dem sie in wenigen Tagen ein Date haben würde.



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