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Run

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ich wünsch euch viel Spaß mit dem neuen Kapitel ;) Komplett anzeigen

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yearn

- Zwei Stunden später in Sakuras Wohnung -
 

Die talentierte ANBU starrt nachdenklich aus ihrem Küchenfenster, während sie ihre Finger fest um die Tasse in ihren Händen schließt, um deren Zittern zu verbergen. Die Besuchszeit im Krankenhaus beginnt in einer halben Stunde und sie muss dringend nach Naruto sehen, aber zuerst muss sie ihre eigenen Emotionen in den Griff kriegen.

Ein einfaches Jutsu zur Erhebung ihres eigenen Gesundheitszustandes hat ihr eben verraten, dass das Gift in ihrem Körper sich ihre Nieren als sein erstes Ziel ausgesucht hat. Nicht, dass das wirklich eine Rolle spielt. Sobald das Gift auf ihren Herz-Lungen-Kreislauf übergreift werden aus den wenigen Wochen, die sie im Moment hat, ganz schnell, ganz wenige Tage oder gar nur noch Stunden.

Sie spürt Sasukes Anwesenheit hinter sich, nachdem sie ihn vor ein paar Minuten in seinem Zimmer zurückgelassen hat, und verbannt ihre momentanen Gedanken schnell aus ihren Gesichtszügen, bevor sie sich zu ihm umdreht.

Für einen Moment sieht sie ein winziges Flackern von Unsicherheit in seinen dunklen Augen, bevor sein perfektes Pokerface zurückkehrt. Ein zynisches Lächeln schleicht sich auf ihre Züge, als sie daran denkt, wie sie ihm vor ein paar Wochen noch gedanklich vorgeworfen hat, ihm dieses furchtbare Auf und Ab zu verdanken. Aber genauer betrachtet ist es zu einem mindestens genauso hohen Anteil ihre Schuld. In den letzten Wochen vermutlich sogar ein bisschen mehr.

Sie stößt sich von der Anrichte in ihrem Rücken ab, durchquert den Raum und legt ihre Lippen auf seine, bevor er ein Wort sagen kann. Sie kommunizieren sowieso viel besser, wenn sie nicht miteinander sprechen.

Aber bevor sich die Szene aus der Dusche oder die danach in seinem Schlafzimmer wiederholen kann, löst sie sich wieder von ihm, denn dieses Mal hat sie ihre Prioritäten geordnet.

„Ich muss nach Naruto sehen.“
 

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- Zwanzig Minuten später im Krankenhaus -
 

„Denkst du er ist hier?“ Sakura eilt gehetzt durch die Flure des Krankenhauses, auf dem zielstrebigen Weg zur Intensivstation.

„Da er nicht Zuhause war, würde ich mein Erbe darauf versetzen, dass er hier ist.“

Ausnahmsweise macht sie die Ruhe des Clanerben dieses Mal weder wütend, noch überträgt sie sich auch nur im Ansatz auf sie. Sie nimmt ihren nächsten Atemzug erst, als sie um die Ecke stürmt und ihren besten Freund vor Hinatas Zimmertür findet.

„Naruto?“ Er bemerkt ihre Anwesenheit nur, als sie ihre Hand vorsichtig auf seine Schulter legt und die Leere in seinen Augen schmerzt weit mehr, als das Gift, das durch ihre Adern pulsiert. Die junge Medic-nin schluckt die Bemerkung darüber, wie fertig er aussieht, hinunter.

„Warst du schon bei ihr?“

Aber der Uzumaki schüttelt nach einem langen Moment müde den Kopf und gibt schließlich niedergeschlagen zu. „Ich weiß nicht, was ich ihr sagen soll.“

Sakura nimmt ihre Hand von seiner Schulter, nur um ihre Finger tröstend mit seinen zu verschränken. „Komm, wir gehen zusammen zu ihr.“ Denn das ist alles, was sie im anbieten kann.

In diesem Moment tritt Tsunade an der Seite von Hiashi um die Ecke und die Anspannung in dem breiten Krankenhausflur vervielfacht sich schlagartig ins Unermessliche.

Aber bevor einer die unangenehme Stille brechen kann, lässt ein erschrockener Schrei sie alle innehalten. Und dann ist Naruto der Erste, der durch die Tür stürzt.
 

Hinata sitzt in ihrem Bett und hat beide Hände vor die Augen geschlagen und es braucht nicht viel um sich auszumalen, was die junge Clanerbin so aus dem Konzept gebracht hat.

Tsunade tritt entschlossen einen Schritt nach vorne, aber Sakura streckt einen Arm aus und bedeutet ihrer ehemaligen Lehrmeisterin mit einem stummen Kopfschütteln inne zu halten.

Denn Naruto rutscht bereits vorsichtig mit einem Bein auf die Kante des Krankenbettes und zögert nur einen winzigen Moment, bevor er seine Finger vorsichtig um eines der Handgelenke der verstörten Hyuuga legt.

„Shh, Hinata, ganz ruhig. Sieh mich an!“

Zur Faszination aller, hebt die zitternde Clanerbin ihre hellen Augen zu Narutos, die ihr vor wenigen Stunden noch vertrauter waren als ihre eigenen und jetzt einem Fremden gehören.

„Meine Augen-“, flüstert sie leise, so hilflos wie sie es seit vielen Jahren nicht mehr gewesen ist und nie mehr sein wollte.

„Ja.“ Dafür hat Naruto eine Ruhe angenommen, die man selten an ihm hört und er zieht die Finger seiner freien Hand ganz zart über die prominenten Adern an ihrer Schläfe. „Du bist etwas ganz Besonderes.“

Die feine Röte, die sich beinahe augenblicklich auf ihren Wangen abzeichnet, schürt die Hoffnung, dass die Hinata, die sie alle unbedingt zurückwollen, noch immer in ihr steckt, aber ihre nächsten Worte sind gleichzeitig ein herber Schlag, der keinen härter trifft, als den blonden Shinobi.

„Ich habe das Gefühl, dass ich deinen Namen kennen sollte.“

Der Schmerz, der über Narutos Gesichtszüge zuckt ist für jeden offensichtlich und Sakura greift beinahe automatisch nach der Hand ihres anderen Teamkameraden, der direkt an ihrer Seite zieht.

„Naruto… Naruto Uzumaki.“ Seine Stimme bricht fast und das entgeht auch Hinata nicht, auch wenn sie nichts von alledem versteht.

„Es tut mir leid.“

„Es ist nicht deine Schuld, L-… Hinata.“ Er hätte sie fast Liebling genannt. Dieser Schmerz, den er bisher auf diese Art noch nicht kannte, bricht beinahe aus ihm heraus und es kostet ihn alles, was er hat, um noch einen Moment an ihrer Seite sitzen zu bleiben und sich ein zusicherndes Lächeln abzuringen, bevor aus dem Zimmer flieht so schnell er kann.
 

„Naruto!“ Sakura ist einmal mehr dicht hinter ihrem besten Freund, aber sie verlässt den Flur nicht schnell genug, um Hiashis Worte nicht noch zu hören, kaum dass Tsunade Hinatas Zimmertür hinter sich schließt.

„Sie ist wie ein hilfloses Kind.“

„Hiashi-“ Aber das Clanoberhaupt ignoriert die Worte der Hokage achtlos und macht Anstalten das Krankenhaus grußlos zu verlassen.

Für einen Moment zögert Sakura aufgebracht ihrem blonden Teamkameraden zu folgen, aber als sie das gefährliche Funkeln in Sasukes Augen entdeckt, greift sie stattdessen nach dessen Arm und zieht ihn mit sich. Sie sieht Neji und Tenten noch aus dem Augenwinkel und ein Blick in das Gesicht ihres anderen Teamkameraden verrät ihr wortlos, dass der Hyuuga die Worte seines Onkels ebenfalls gehört hat und tatsächlich küsst Neji Tenten mit leisen Worten auf die Schläfe, bevor er seinem Oberhaupt folgt.
 


 

- Währenddessen in Temaris Krankenzimmer -
 

Sie steht ungefähr zehn Sekunden davor in diesen kahlen weißen Wänden den Verstand zu verlieren, als die Tür zu ihrem Krankenzimmer überraschend geöffnet wird und ihr die Abwechslung bringt, die sie so sehnsüchtig herbeigewünscht hat. Nur nicht ganz in der Form, die sie erwartet hat.

„Gaara? Kankuro?! Was macht ihr hier?“

„Na, was wohl?“

„Das ist das zweite Mal innerhalb weniger Wochen, dass ich die Nachricht erhalten habe, dass meine Schwester bei einem Anschlag auf Konoha verletzt wurde. Weswegen also glaubst du, sind wir hier?“

Während Gaara sie mit seinem gewohnt mürrischen Tonfall beinahe an Shikamaru erinnert, zieren Kankuros Lippen trotz des gewissen Ernstes der Situation wie immer ein verschlagenes Grinsen. „Eigentlich hatten wir gehofft, dass wir noch ein paar von diesen Maden finden und zerquetschen können.“

Das wilde Durcheinander in dem die Vorwürfe ihrer Brüder auf sie eingehen, lassen Temari trotz allem schmunzeln und ihre zahlreichen Eigenheiten sind einer der vielen Gründe, warum sie die beiden Chaoten so oft vermisst, während sie eine Reise von mehreren Tagen voneinander trennt. Dass sie bereits nach drei Tagen hier sind, heißt, dass sie augenblicklich aufgebrochen sind und Gaara seine besonderen Talente genutzt hat, um sie schnellstmöglich durch die Wüste zu bringen. Und um zu verbergen, dass ihr diese dämlichen Hormone aufgrund ihrer ungewohnten Sentimentalität höchst ungewollte Tränen in die Augen treiben, wechselt sie schnell das Thema.

„Weiß Tsunade, dass ihr hier seid?“

„Natürlich.“

„Und der Rat in Suna?“ Denn wenn ihr Bruder als Kazekage unangekündigt nach Konoha gereist ist, wird sie auch dieses Krankenbett nicht davon abhalten den beiden passende Worte im angemessenen Tonfall an den Kopf zu werfen.

„Den alten Knackern haben wir einen Brief dagelassen.“ Kankuros lapidare Antwort lässt die blonde ANBU bereits warnend die Augen verengen, deshalb strebt dieses Mal der Kazekage selbst einen strategischen Themenwechsel an, bevor seine älteren Geschwister einmal mehr aufeinander losgehen.

„Wo ist Shikamaru? Ich habe eigentlich angenommen, dass er sich nach diesem Vorfall an den Pfosten deines Bettes gekettet hätte.“

Es ist ihr durchaus bewusst, dass die Art wie sie den Blick von ihren Brüdern abwendet und ihnen die Antwort schuldig bleibt, viel zu auffällig ist, aber der Schmerz über die Abwesenheit ihres Verlobten sitzt ein wenig zu tief und wenn ihr Einfühlungsvermögen sonst auch eher mangelhaft ist, kennen sie sich untereinander doch zu gut, als dass sie überhaupt einen Sinn darin sehen würde, ihren Geschwistern etwas vormachen zu wollen.
 

Es ist Kankuro, der die spannungsträchtige Stille zuerst bricht und seine Frage ist so charakteristisch für den mittleren Sabakuno, dass Temari schon wieder mit einem Schmunzeln ringt.

„Wie wäre es, wenn ich dir was zum Essen hole? Der Krankenhausfraß ist ja erfahrungsgemäß nicht zu ertragen, außerdem solltest du jetzt eh mehr essen. Wie wärs mit Sushi?“

Temari hebt skeptisch eine Augenbraue, während Gaara an ihrer Seite nur den Kopf schüttelt. Und überraschend ist es der Kazekage, der seinen Bruder augenrollend aufklärt. „Kankuro sie ist schwanger, sie darf keinen rohen Fisch essen.“

Die Blondine wendet sich daraufhin wieder an ihren jüngsten Bruder, ohne zu kaschieren, dass sie von dieser zutreffenden Aussage nicht minder überrascht ist. „Und woher weißt du das?“

Gaaras Blick warnt sie jedoch stumm, nicht vom Thema abzulenken und Temari sieht sich in ihrer Befürchtung bestärkt, dass – während Kankuro mit ihrer Essensbestellung die Flucht ergreifen wird, bevor Gefühle zur Sprache kommen könnten – ihr jüngerer Bruder nicht so leicht abzuschütteln sein wird. Die beiden sind auch viel zu durchschaubar geworden.

Die kaum versteckte Rüge seines jüngeren Bruders tangiert den dunkelhaarigen Suna-nin erwartungsgemäß überhaupt nicht. „Na gut, dann vielleicht Ramen?“

Allein bei dem Gedanken an Narutos liebste Nudelsuppe spürt die selbstbewusste ANBU wie sich ihr Magen warnend hebt und ihre Gefühle müssen sich ungewöhnlich deutlich in ihren Gesichtszügen wiedergespiegelt haben, denn Kankuro fährt ohne eine Antwort zu warten fort.

„Schön, dann hol ich dir eben Manjū.“ Und damit verschwindet der Marionettenspieler winkend durch die Tür ihres Krankenzimmers. Gaara dagegen nimmt an der Kante ihres Bettes Platz und beweist einmal mehr, dass er rein gar nichts für einleitende Floskeln übrig hat.

„Temari?“

Obwohl sie vor zehn Sekunden noch vorhatte, es bei einer möglichst oberflächlichen Erklärung zu belassen, sprudelt es auf einmal aus ihr heraus und die talentierte ANBU beschließt genervt, auch diesen unliebsamen Umstand den Hormonschwankungen ihres verräterischen Körpers zuzuschreiben. „Ich glaube, ich verliere ihn.“ Das Geständnis kommt ihr geflüstert und viel zu leise über die Lippen und die blonde Suna-nin zwingt mit einem dezenten Räuspern mehr Stärke in ihre Stimme, bevor sie bemüht ruhig weiterspricht. „Der dumme Idiot gibt sich die Schuld dafür, dass ich angegriffen wurde und solange ich an dieses verfluchte Bett gefesselt bin, kann ich leider nicht losziehen und ihm in den Hintern treten, bis er sich wieder einkriegt. Das hier ist sowas von nicht wie ich mir das alles vorgestellt habe, aber wenn ich im Zweifelsfall die nächsten sechs Monate an dieses Bett gefesselt bin, ohne dass er mich mit seiner ewigen Gelassenheit Tag für Tag zurück auf den Boden zurückholt, werde ich hier wahnsinnig, lange bevor dieses Baby geboren werden kann!“

Sie hat sich zu leicht in Rage geredet, deshalb dauert es einen Moment, bevor sie blinzelnd begreift, dass ihr schweigsamer Bruder sich ohne ein weiteres Wort erhoben hat und nun ebenfalls die Zimmertür anstrebt.

„Gaara?! Wo gehst du hin?“

„Deinem Verlobten für dich in den Hintern treten.“ Und damit verschwindet auch der Kazekage durch die Tür nach draußen und Temari sackt mir einem unterdrückten Fluch zurück in ihre Kissen. Sie wirft einen Blick auf ihren leicht gerundeten Bauch und fährt beruhigend mit ihrer rechten Hand über die kleine Wölbung. „Du hast Glück, dass mein Herz so sehr an dir hängt, du kleines Würmchen, denn für jemand anderen würde ich in diesem Moment nicht in diesem vermaledeiten Bett bleiben.“
 


 

Es hat durchaus seine Vorzüge Kazekage zu sein und keinerlei Schwierigkeiten damit zu haben Leute aufzuspüren. Er findet Shikamaru innerhalb weniger Minuten in einem der Büroräume des Krankenhauses, konzentriert über einen Plan gebeugt, bevor er die Anwesenheit des anderen Shinobis bemerkt.

„Shikamaru.“

Der Verlobte seiner Schwester richtet sich augenblicklich auf, um das Dorfoberhaupt angemessen zu begrüßen. „Gaara. Ich wusste nicht, dass du kommst.“

„Meine Schwester wurde angegriffen.“ Das ist seine mehr als ausreichende Erklärung für seine Anwesenheit. Und entsprechend seiner Art kommt er auch gleich auf den Punkt. „Du siehst ziemlich scheiße aus.“

Der Nara fährt sich seufzend mit dem Handrücken über die Stirn und beschließt, dass es wohl nicht ratsam ist seinem zukünftigen Schwager etwas vorzumachen. „Ich habe in den letzten Tagen nicht besonders viel geschlafen.“ Das ist nur minimal gelogen. Die letzten zwei Nächte hat er überhaupt nicht geschlafen, er trägt immer noch die Sachen von gestern und es sollte ihm wohl zu denken geben, dass er sich nicht daran erinnern kann, wann er das letzte Mal etwas gegessen hat.

„Schön, dann wirst du jetzt nach Hause gehen, duschen, meinetwegen schläfst du auch eine Stunde.“

Der geniale Stratege hebt skeptisch eine Augenbraue angesichts der wahrscheinlich persönlichsten Anweisung, die er je erhalten hat, auch wenn Tsunade in den letzten Tagen zahlreiche ähnliche Andeutungen gemacht hat, aber Gaara ist noch nicht fertig.

„Und dann wirst du zu meiner Schwester gehen und dich dafür entschuldigen, dass du so ein Idiot bist.“

Shikamaru schließt müde die Augen, aber er weiß selbst, dass es höchste Zeit ist, dass er sich Temari und seinen eigenen Schuldgefühlen stellt. „Ich weiß, was ich Temari zu sagen habe.“

Der junge Kazekage wirft seufzend einen Blick an die Decke. „Na, wenigstens muss ich das nicht auch noch machen.“
 


 

- Währenddessen in einem anderen Bereich des Krankenhauses -
 

Tenten tritt erschöpft aus einem der öffentlichen Badezimmer des Krankenzimmers und fährt sich mit dem Handrücken über den Mund, als sie ein vertrautes Chakra in ihrer Nähe spürt, aufsieht und ihren Verlobten fixiert, der sich ihr mit schnellen Schritten nähert.

„Neji.“

Ein Blick in sein Gesicht und sie weiß, dass das Gespräch mit seinem Onkel alles andere als gut verlaufen ist.

„Was ist passiert?“

Aber ihr Verlobter schüttelt nur den Kopf. „Lass uns bloß hoffen, dass Hinata ihre Erinnerungen ganz schnell zurückbekommt.“ Seine aufmerksamen Augen wandern über ihre zierliche Gestalt und Tenten weiß, dass ihm ihre ungewöhnliche Blässe nicht entgeht.

„Geht es dir gut?“, will er augenblicklich wissen und legt seine Hand vertraut an ihre Hüfte.

Die talentierte Waffenexpertin erlaubt sich eine kleine Schwäche und lehnt ihre Stirn seufzend gegen seine Brust. „Anscheinend wird mir von dem Geruch dieses elenden Krankenhauses neuerdings schlecht“, grummelt sie leise und es liegt dennoch ein glückliches Lächeln auf ihren Lippen, das sie nicht leugnen kann.

„Wirklich?“ Der Gedanke scheint ihn aus irgendeinem Grund zu amüsieren, aber als seine Hand zu ihrem flachen Bauch wandert und sich seine Finger sanft unter den Saum ihres Oberteils schieben weiß sie auch warum. Und er braucht es nicht in Worte zu fassen, sie sieht dasselbe seltene Glücksgefühl in seinen vertrauten Augen, das sie auch spürt. Mag alles um sie herum im Moment auch noch so trostlos aussehen, gibt ihr das doch das Gefühl, dass sie vielleicht auch ausnahmsweise mal ein bisschen Glück haben könnten und sich irgendwie alles zum Guten wenden wird.
 

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- Kurz davor -
 

Sie finden Naruto schließlich im Ichirakus. Nur steht dieses Mal nicht eine Schüssel mit seiner geliebten Nudelsuppe vor ihm sondern eine Flasche Sake, die für die wenigen Minuten, die sie ihn aus den Augen verloren haben, schon erschreckend viel an Inhalt verloren hat.

„Denkst du nicht, dass es dafür noch ein bisschen früh ist?“

Der Blick, den sie sich für diese vorsichtige Frage einfängt, bringt sogar Sakura dazu ergeben die Hände zu heben, während sie an der Seite ihres besten Freundes auf einen der Hocker rutscht und Sasuke es ihr zu Narutos Rechten gleichtut.

Für einen Moment verhängt sich ein eine verhängnisvolle Stille über das frühere Team 7, denn dieses eine Mal wartet Sakura geduldig darauf, dass Naruto den Anfang macht. Es braucht zwei weitere Becher des Reisweins, um dem Blonden die Zunge zu lösen. Und jedes seiner Worte trieft von bodenloser Verzweiflung und so viel Selbstverachtung, dass es die Sorge der erfahrenen Medic-nin nur noch weiter steigert.

„Wir hatten nur ein paar Wochen… weil ich so ein blinder Idiot war! Was, wenn das schon alles war?“

Sakura legt ihre Finger in einer tröstenden Geste auf seinen Unterarm, aber sie wartet vergeblich darauf, dass ihr langjähriger Teamkamerad ihren flehenden Blick erwidert. „Naruto, die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich schon morgen oder übermorgen wieder an alles erinnern kann, ist unglaublich hoch-“ Sie weiß nicht, wie sie ihm eben das begreifbar machen soll, denn es scheint so, als würde keines ihrer Worte zu ihm durchdringen. Er scheint zusammen mit seinen geflüsterten Worten in seiner eigenen Welt gefangen zu sein, während er verloren in den Becher in seiner Hand starrt, als könnte er dort die Antworten auf sein verzweifeltes Flehen finden.

„Ich bin tausend Tode gestorben, als ich gedacht habe, ich hätte sie verloren. Und dann hat sie überlebt und ich dachte, wenn sie es nur übersteht, wird alles wieder gut. Und jetzt – jetzt habe ich sie trotzdem verloren-“

Sakura spürt heiße Tränen in ihren Augenwinkeln, denn er und Sasuke sind alles was sie noch an Familie hat, aber es ist Naruto, der immer an ihrer Seite gestanden und zu ihr gehalten hat und sie würde alles tun, um diesen Schmerz von ihm zu nehmen. „Das hast du nicht Naruto, bitte, sie-“

Aber der Blondschopf reißt sich so grob von ihr los, dass sie beinahe das Gleichgewicht auf ihrem Stuhl verliert und springt ruckartig auf die Beine. „Hör auf! Sag nicht, sie wird sich erinnern! Das kannst du mir nicht versprechen, Sakura! Es kann sein, dass sie mich für den Rest ihres Lebens ansieht und sich nie daran erinnert, dass sie mich einmal geliebt hat! Und ich weiß nicht, wie ich das ertragen soll-“

Er flieht erneut vor ihnen und auch wenn sie ihm wieder folgen will, zwingt sie der Schmerz in seinen Augen in die Knie und es braucht Sasukes stützende Hände um ihre Hüfte, um zu verhindern, dass sie stürzt. Sie lässt zu, dass der Uchiha sie in seine Arme zieht und verbirgt ihr Gesicht in dem dunklen Stoff seines Oberteils. „Bring mich nach Hause“, fleht sie leise und schließt die Augen, als er seinen Halt um sie festigt und sein Chakra sie innerhalb weniger Sekunden fortträgt.
 

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- Eine halbe Stunde später im Krankenhaus -
 

Er hat Gaaras Ratschlag nicht ganz befolgt. Er war nicht Zuhause und hat lediglich einen Abstecher in das ANBU-Hauptquartier gemacht, um zu duschen und sich umzuziehen.

Er klopft vorsichtig an die weiße Krankenzimmertür, die er in den letzten Tagen viel zu oft angestarrt hat. Bevor er die Klinke nach unten drücken kann, wird die Tür bereits geöffnet und er sieht sich Temaris anderem Bruder gegenüber.

„Kankuro.“ Shikamaru vergräbt beide Hände in den Hosentaschen, in der Erwartung klarer Vorwürfe, von denen er jeden einzigen verdient hätte. Aber der Sabakuno überrascht ihn, indem er sich mit einem simplen Gruß an ihm vorbei schiebt.

„Shikamaru.“

Der Nara sieht dem anderen Shinobi einen Moment lang hinterher, bevor er mit einem tiefen Atemzug das Krankenzimmer betritt und die Tür hinter sich schließt. Im Gegensatz zu ihrem Bruder ist der Vorwurf in den blaugrünen Augen seiner Verlobten klar zu erkennen.

„Wenn du nur hier bist, weil Gaara dich dazu gezwungen hat, kannst du gleich wieder gehen.“

„Temari.“ Shikamaru nimmt seufzend auf dem Stuhl neben ihrem Bett Platz und greift vorsichtig nach ihrer Hand, auch wenn er sich nicht sicher ist, ob diese direkte Konfrontation wirklich ratsam ist. „Es tut mir leid.“

Er sieht seine schöne Verlobte einen Moment mit sich ringen, aber scheinbar ist das Glück heute ausnahmsweise auf seiner Seite, denn womit er zuletzt gerechnet hat, sind ihre nächsten Worte.

„Du bist so ein Idiot.“

Gut mit so etwas Ähnlichem hat er durchaus gerechnet, er hätte nur eher erwartet, dass sie die Worte schreien statt flüstern würde. Er schluckt seine besorgte Mahnung hinunter, als sie sich vorsichtig in ihrem Bett aufrichtet, aber als sie beide Arme um ihn schlingt und ihn halb auf ihr Krankenbett zieht, fällt zum ersten Mal seit Tagen die konstante Anspannung von ihm ab.

„Aber ich liebe dich trotzdem.“

Der geniale Stratege erwidert die Umarmung seiner schönen Verlobten mit einem tiefen Seufzen. „Du musst mir glauben, es hat nichts mit dir zu tun. Ich traue nur meinem eigenen Urteilsvermögen im Moment nicht.“

Temari löst sich ein Stück weit von ihm und der Schalk in ihren markanten Augen verrät ihm, dass sie ihm überraschend schnell vergeben hat. „Dein Urteilsvermögen hat dich zu mir geführt, also kann es so schlecht nicht sein.“ Sie lehnt sich zurück in ihre Kissen und fixiert ihn ernst. „Und jetzt erzähl mir, wie es Hinata geht und ich verspreche dir mich möglichst nicht aufzuregen.“

Weil er weiß, dass er keine Wahl hat, wenn er nicht doch noch einen Streit provozieren will, setzt er seufzend an etwas zu erklären, dass nicht einmal er wirklich versteht.
 


 

- Zur selben Zeit bei Sakura und Sasuke -
 

Sie hat sich von ihm losgemacht, um ihre Haustür aufzusperren, auch wenn sie sich mehr als bewusst ist, dass sie den dunkelhaarigen Clanerben nachher irgendwie loswerden muss, um sich zurück ins Krankenhaus zu schleichen und mit Tsunade die neuesten Entwicklungen in ihrem eigenen Fall zu besprechen. Spätestens wenn er schläft…

Doch als ihre Wohnungstür hinter ihnen zufällt und sie sich zu ihrem schweigsamen Teamkameraden umdreht, stockt ihr Atem keuchend in ihrer Brust, als er unerwartet nah vor ihr steht und ihren Körper umstandslos gegen seinen zieht, bis seine Lippen auf wieder auf ihren liegen. Und es mag falsch sein, aber in der nächsten Stunde verliert sie an nichts anderes mehr einen Gedanken…
 


 

„Ich habe dir doch gesagt, dass es beim zweiten Mal noch so viel besser sein wird.“ Seine Lippen streifen mit jedem seiner Worte über die nackte Haut in ihrem Nacken, weil es beinahe scheint, als könnte er nicht aufhören sie auf irgendeine Weise zu berühren, während sie mehr schlecht als recht lediglich von der Decke bedeckt, nebeneinander in seinem Bett verweilen.

„Das hast du“, gibt sie ungeniert zu und zieht ihre Finger zärtlich durch seine dunklen Haare. „Aber du hast nichts von all den anderen Malen gesagt.“

Er hebt seinen Kopf aus ihrer Schulterbeuge und das schmale Grinsen auf seinen Lippen spricht von unerträglicher männlicher Zufriedenheit. „Vielleicht wollte ich mein Glück nicht überstrapazieren?“

Sakura schnaubt verächtlich und Sasuke beobachtet interessiert, wie sich ihre feinen Bauchmuskeln aufgrund der Bewegung verführerisch anspannen. „Genau, das wird es gewesen sein. Als wüsstest du, was die Worte Bescheidenheit und Zurückhaltung bedeuten.“

Der dunkelhaarige Clanerbe hebt anzüglich die Augenbrauen und fährt mit seinen Fingern neckend über die nackte Haut über ihrem Hüftknochen. „Ich habe es nicht nötig bescheiden zu sein.“

„Himmel!“ Seine ehemalige Teamkameradin rollt übertrieben mit den Augen. „Kami-sama selbst hat vermutlich nicht halb so einen großen Gottkomplex wie du!“

Sie sieht das merkwürdige Grinsen auf den Lippen des sonst so beherrschten Shinobi und runzelt misstrauisch die Stirn. „Was?“

Aber statt ihr zu gestehen, dass er es liebt, dass sie ihn ständig herausfordert, beugt sich der junge Mann wortlos über sie und legt seine Lippen ungewöhnlich sanft auf ihre.

Doch als seine Hand von ihrer Hüfte geschickt zwischen ihre Beine fährt, wird ihr klar, dass sie dem Frieden besser misstraut hätte. Sie unterbricht ihren Kuss und wirft stöhnend den Kopf in den Nacken. „Oh Gott!“

Sie hat berauscht die Augen geschlossen, aber sein siegessicheres Grinsen sieht sie auch so allzu deutlich vor sich.

„Wie war das gleich noch mit meinem Gottkomplex?“

Die talentierte ANBU krallt ihre Fingernägel hilflos in seine Schulterblätter, während sich ihr schöner Körper wild unter ihm aufbäumt. „Du-“

Aber ihre patzige Antwort verliert sich in dem wilden Gefühlsrausch, der ihr kurzzeitig jeden Bezug zu Raum und Zeit nimmt.
 

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Nachwort zu diesem Kapitel:
Jedes Mal wenn ich diese Fanfic ansehe, macht es mich sprachlos wie lang sie mittlerweile geworden ist...
Als ich anfing Run zu schreiben, hätte ich nie gedacht, dass sich diese Geschichte einmal so weit entwickeln würde und ihr seid alle ein großer Teil dieser Geschichte, deshalb möchte ich an dieser Stelle einfach mal "Danke!" für eure Unterstützung und all eure lieben Kommentare sagen!
Ich liebe es diese Fanfic mit euch zusammen immer weiterzuspinnen :3
GLG
Eure Hinarika Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (18)
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Von:  LiliLuminous
2016-10-11T14:08:48+00:00 11.10.2016 16:08
Sehr vielfältiges Kapitel :)
Naruto macht mich traurig :/ Bin auch schon sehr gespannt auf die Story mit Sakuras kleinem Geheimnis ;P
Von:  XxGirlyxX
2016-10-09T17:18:59+00:00 09.10.2016 19:18
Klasse Kapitel :D
Naruto tut mir echt Leid :( er hat es nicht einfach gerade 😨
Ich bin gespannt, wie sasuke reagieren wird, wenn er erfährt was mit sakura los ist und wie er es erfahren wird.
Das Shika und Temari gesprochen haben finde ich auch gut
Mach weiter so
Glg XxGirlyxX
Von:  fahnm
2016-09-28T17:35:04+00:00 28.09.2016 19:35
Ein Super Kapitel
Armer Naruto.
Ich hoffe das Hinata sich bald wieder erinnern kann.
Von:  Hokagebernd
2016-09-28T12:40:20+00:00 28.09.2016 14:40
Tolles Kapitel nun das is eine schwere Zeit für Naruto insbesondere das sie die erste is die ihn das Gefühl geben hat geliebt zu werden sasuke u. Sakura sind nennen sonder Fall
Von:  Suta98
2016-09-26T22:37:47+00:00 27.09.2016 00:37
Wie immer ein tolles Kapitel.
Du schaffst es immer die Gefühle des jeweiligem Charakters so toll zu umschreiben das wir es leicht haben mitzufühlen...

Bin schon gespannt wie es weiter geht und vorallem wie Temari reagiert ich denke nicht das sie ganz ruhig bleiben kann 😊
Von:  Kleines-Engelschen
2016-09-26T16:28:57+00:00 26.09.2016 18:28
ein wundervolles kapitel. die spannung um hinata ist so unglaublich!
weiter so

greetz
Von:  FireStorm
2016-09-26T06:40:01+00:00 26.09.2016 08:40
Wieder so ein spitzen kapi freu mich schon sehr wie es weiter auch wenn die spannung mich bis zum nächsten kapi immer was umbringt :)
Von:  DarkBloodyKiss
2016-09-25T21:27:06+00:00 25.09.2016 23:27
Hi Nabend ^^
Super spitzen Kappi !!!!
Spitze geschrieben !!!!
Ohje Hoffentlich kann man Sakura bei ihrem Gesundheitlichem Zustand wegen des Giftes bald Helfen so das es neutralisiert werden kann !!!!
Mal sehen wie lange Sakura Ihr kleines / großes Geheimnis noch Geheim halten kann bevor es Sasuke auf die ein oder andere art und weise herausfinden kann !!!!
Sasuke scheint auf jeden fall auf der Hut zu sein !!!!
Naruto kann man irgendwo verstehen das er Angst hat zu Hinata ins Zimmer zu gehen
Trotz allem merkt man das Naruto seine Hinata in der schweren zeit nicht alleine lassen möchte !!!!
Man kann sich echt nur die Haare raufen wenn man dem Clan Oberhaupt zuhört echt schrecklich !!!!
Sehr schön das Kankuro und Gaara jetzt für ihre Schwester da sind !!!!
Man merkt wie wichtig Temari ihren Brüdern ist was auch sehr schön ist !!!!
Den Hintern tritt von Gaara hat Shikamaru echt nötig gehabt !!!!
So reden Temari und Shikamaru endlich miteinander und Temari wird Ihre Angst genommen ihren Shikamaru zu verlieren !!!!
Sasuke und Sakura sind wirklich Süß miteinander !!!!
freue mich sehr aufs nächste Kappi !!!!


gglg & ein sehr schönes rest Wochenende DarkBloodyKiss ^^
Von:  Cosplay-Girl91
2016-09-25T21:09:43+00:00 25.09.2016 23:09
Tolles Kapitel :)
Sehr schön geschrieben.
Mach weiter so.
Besonders Sasuke und Sakura gefallen mir XD
Ich hoffe sie sagt es ihm bald!
Lg
Vielleicht schaust du ja auch mal bei meiner vorbei.

Von:  Stevy
2016-09-25T19:42:25+00:00 25.09.2016 21:42
Ich liebe diese ff einfach über alle Maßen. So umfangreich, jedes paar ist vertreten, alle Genres dabei,
Und es ist so schöööööön zu lesen. ❤❤❤❤
Diese Story ist einfach umwerfend !!! 😘
Freu mich aufs nächste kappi 😀


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